Melange No20
Melange No20 - das Magazin im Süden Bayerns
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Doch der Aufwand lohnt sich: Es ist ein Spiel, das zwischen dem entstandenen<br />
Kunstwerk und dem Betrachter beginnt. Je nach Farbgebung kommt es zu sehr<br />
starken Spiegelungen, wenn man vor dem Bild steht, und das Glas gibt eine gewissen<br />
Grunddistanz vor. Die Farben leuchten auf dem Farbträger Glas sehr kraftund<br />
reizvoll und ermöglichen ein Abtauchen in die gemalte Welt.<br />
Kunst, nicht nur in Öl<br />
Zu Beginn war es für Christina der Reiz, allein Zeit mit ihrem Vater genießen zu<br />
können. „Mein Papa hat immer viel gearbeitet und mit dem Malkurs war es nur<br />
unsere Zeit. Außerdem war es schön, mit zehn Jahren in Öl malen zu können. Das<br />
hat doch etwas Besonderes.“ Sehr schnell entwickelte sich mehr daraus und<br />
Christina malte und zeichnete mehr als je zuvor.<br />
Später entschied sie, ihrem Talent auch beruflich zu folgen und lernte Holzbildhauerei<br />
in Oberammergau und ging im Anschluss an die Akademie der Bildenden<br />
Künste nach München. Dort verbrachte<br />
sie viel Zeit in den Werkstätten<br />
und widmete sich neben<br />
der Bildhauerei, der Malerei und<br />
der Zeichnung auch noch der Kalligrafie,<br />
dem Mosaik und der<br />
Drucktechnik. Sie probierte vieles<br />
aus und hat mittlerweile ein sehr<br />
breites Repertoire, auf welches sie<br />
in ihrer Arbeit heute zurückgreift.<br />
Mittlerweile arbeitet sie als freischaffende<br />
Künstlerin und vereint<br />
das klassische Kunsthandwerk und<br />
die Leidenschaft eines bildenden<br />
Künstlers in sich. Ihre Arbeiten<br />
sind vielseitig und handwerklich<br />
bis ins Detail ausgearbeitet.<br />
Handwerk oder Kunst?<br />
Fotos: Harry Stahl<br />
Christina Dichtl ist geprägt von der Bekanntheit ihres Vaters. Denn Peter Dichtl<br />
ist ein echtes Urgestein. „Ich sehe ganz viele Fassadenmalereien meines Vaters an<br />
den Häusern in unserer Gegend, und die Leute kennen ihn. Als ich damit begonnen<br />
habe, selbst Fassaden zu gestalten, hieß es immer: Das macht doch sonst der<br />
Dichtl. Mich hat es nie gestört, an meinem Vater gemessen zu werden. Umso größer<br />
war jedoch die Ehre, als ich auf einem hohen Gerüst stand und unten zwei Damen<br />
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