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Melange No20

Melange No20 - das Magazin im Süden Bayerns

Melange No20 - das Magazin im Süden Bayerns

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1<br />

MARGOT<br />

ESSER-GREINEDER<br />

Sacred Plants<br />

Titel: Margot Esser-Greineder<br />

Foto: Harry Stahl<br />

d a s m a g a z i n<br />

IM SÜDEN<br />

BAYERNS<br />

TY MORRIS<br />

As strong as Ice<br />

CHRISTINA &<br />

PETER DICHTL<br />

Kunst – Handwerk<br />

CHRISTOPH LUTZ<br />

Start walking your Life


Liberté -<br />

für das Funkeln unterm Weihnachtsbaum<br />

Untermarkt 3 • Murnau • Telefon: 08841/1511 • info@goldschmiedevonheinz.de


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

Ein unruhiges Jahr geht zu Ende und unsere <strong>Melange</strong> erscheint<br />

mit der 20. Ausgabe. Wir gehen inzwischen ins unglaubliche<br />

7. Jahr!<br />

Meine Lieblingsgeschichte ist bis heute der Cowboy Georg, ein herzlicher<br />

Mensch mit Downsyndrom, in der Ausgabe 5 von Heribert Riesenhuber.<br />

Wer das gelesen hat weiß, wie die <strong>Melange</strong> tickt. Unser gemeinsames<br />

Magazin ist buntes, gelebtes Leben auf Papier: von<br />

Menschen für Menschen.<br />

Ihr Spezialist für gesunden Schlaf.<br />

Besuchen Sie uns in unserem<br />

Fachgeschäft in Wielenbach!<br />

Auch unser Sonnenschein Annabella, hier unterwegs mit uns am Staffelsee<br />

(lange darf man mit ihr nicht stehen bleiben, sonst meckert<br />

sie), ist neugierig. Und zu Weihnachten wünscht Annabelle allen Kindern<br />

viele Geschenke zum Spielen.<br />

Zum Schluss noch ein letzter, persönlicher Appell: Liebe Bürger*innen,<br />

nutzen Sie bitte weiterhin die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort. Es geht<br />

um jeden Arbeitsplatz und das Wohl unserer Familien.<br />

Ein gesundes Weihnachtsfest und viel Spaß beim Lesen wünschen<br />

wie immer,<br />

ÖFFNUGSZEITEN:<br />

Di – Fr 09.00 – 12.30 Uhr<br />

Di – Fr 14.00 – 18.00 Uhr<br />

Montag und Samstag geschlossen<br />

gerne auch mit persönlicher Vereinbarung<br />

Primelstraße 2<br />

82407 Wielenbach<br />

Tel. 0881 33 92<br />

Fax 0881 40 859<br />

info@bettenmerk.de<br />

bettenmerk.de<br />

Franz Windirsch und das Team <strong>Melange</strong><br />

3


INHALT<br />

6 IMPRESSIONEN<br />

„Staffelsee“ von Florian Warnecke<br />

8 KUNSTHANDWERK Thomas Schwabe<br />

Schmuckstücke – verführerische Tradition<br />

12 BACKSTAGE The dirty Knobs<br />

No time to leave<br />

8<br />

Thomas Schwabe<br />

Schmuckstücke – verführerische Tradition<br />

14 PORTRAIT Christina & Peter Dichtl<br />

Handwerk, Kunst und Leidenschaft<br />

20 TATORT Clausen Murmel<br />

Sie nennen ihn Murmel<br />

26 FRAUENPOWER Margot Esser-Greineder<br />

Pharmos Natur: Sacred Plants – vom Glück berührt<br />

32 AS STRONG AS ICE Ty Morris<br />

Der „Warrior“<br />

38 VIRTUELLE SHOPPINGTOUR Touristinfo Murnau<br />

Murnaus Vielfalt digital<br />

14<br />

Christina und Peter Dichtl<br />

Handwerk, Kunst und Leidenschaft<br />

42 PORTRAIT Möbelhaus Palmberger<br />

100 Jahre Familientradition<br />

48 BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Alles was es braucht, um alles zu geben<br />

Interview mit Pflegedirektorin Christina Sterk<br />

56 DIE STAFFELSEEWIRTE<br />

Der Duft von Bratwurst und Glühwein<br />

Die Kesselhütte – beliebter Treff- und Schlemmerpunkt<br />

in der Fußgängerzone<br />

60 ORTHOPÄDIE Dr. Michael Wiendl<br />

Orthopädie im Werkhaus Murnau – Zeit für Menschlichkeit<br />

20<br />

Clausen Murmel<br />

Sie nennen ihn Murmel<br />

66 CHINESISCHE MEDIZIN Christine Hansen<br />

Nur noch halbe Kraft voraus: Müdigkeit, Erschöpfung<br />

und Konzentrationsschwäche<br />

68 CHARITY-AKTIONEN Lions Club Murnau-Staffelsee<br />

Bücher, Adventskalender und viel Engagement<br />

für einen guten Zweck<br />

4


INHALT<br />

72 ALEXANDER-TECHNIK Christoph Lutz<br />

Start walking your Life<br />

76 JUBILÄUM Autohaus Hornung<br />

Ein Traditionsunternehmen feiert sein 70. Jubiläum<br />

80 GREEN LUXURY STATEMENT Pharmos Natur<br />

Nachhaltigkeit. Über Regionen hinausdenken<br />

82 WIRTSCHAFT + FINANZEN mit Dr. R. E. Schauer<br />

Homeoffice<br />

87 IMMOBILIEN EXPERTENTIPPS<br />

von Britta Kirstein-Zietz & Roger Zietz<br />

Teilverkauf – die Lösung?<br />

42<br />

Möbelhaus Palmberger<br />

100 Jahre Familientradition<br />

88 MARKTPLATZ<br />

Cafés, Restaurants, Shopping, Tourismus und Gesundheit,<br />

Kunst, Handwerk, Immobilien und Dienstleistungen<br />

auf einen Blick<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Agentur <strong>Melange</strong>, Franz Windirsch, Stephanie Brandner,<br />

Postgasse 4, 82418 Murnau<br />

Autoren: Heribert Riesenhuber, Alexandra Sichart, Birgit Schwarzenberger,<br />

Andrea Weisner, Frank W. Pietrusiak, Britta Kirstein-Zietz, Roger Zietz,<br />

Dr. Ralf Erich Schauer, Christine Hansen<br />

Art Direktion: Katrin Oppenrieder<br />

Fotografen: Florian Warnecke, Harry Stahl, Bela Raba, Heribert Riesenhuber,<br />

Andrea Weisner, Birgit Schwarzenberger, Franz Windirsch, Stefanie Seyringer,<br />

Christian Podolski, Angela und Lutz Stoess Fotografie<br />

Bildbearbeitung: Richard Maier<br />

Lektorat: Petra Taint, Wortschatz [Ideen Konzepte Texte] München<br />

Media Reports und Eventmanager: Sebastian Windirsch<br />

72<br />

Christoph Lutz<br />

Alexander-Technik<br />

KUNDENBETREUUNG + ANZEIGEN<br />

Franz Windirsch, 0151 12050911<br />

Sebastian Windirsch<br />

info@agentur-melange.de<br />

VERTEILUNG<br />

Ammergauer Alpen, Blaues Land,<br />

Garmisch-Partenkirchen, Loisachtal,<br />

Penzberg, Weilheim, Peiting, Schongau,<br />

Bad Tölz, Starnberg, Ehrwald/Tirol<br />

82<br />

Dr. R. E. Schauer<br />

Homeoffice<br />

5


Foto: Florian Warnecke<br />

Staffelsee


IMPRESSIONEN<br />

Hotel am schönsten Fleck Bayerns<br />

www.alpenhof-murnau.com


Bereits vor 100.000 Jahren<br />

schmückten sich die Menschen<br />

mit Muscheln. Schon in der Altsteinzeit<br />

wurden mehrgliedrige<br />

Halsketten getragen und in der<br />

Steinzeit wurden die Materialien<br />

zur Schmuckverarbeitung immer<br />

umfangreicher. Es wurden weiterhin<br />

Muscheln und Schnecken,<br />

aber auch Tierzähne, Steine,<br />

Knochen und Perlen verwendet.<br />

Nur schmückendes Beiwerk?<br />

Schmuck zu tragen ist in unserer<br />

heutigen Zeit völlig normal und<br />

gehört zu den alltäglichen Dingen.<br />

Die Wichtigkeit des einzelnen<br />

Schmuckstücks variiert und sicherlich<br />

auch die jeweiligen Geschmäcker.<br />

Doch es gibt Schmuckstücke mit<br />

wichtigen Bedeutungen, die in<br />

der Familie weitergegeben werden,<br />

oder Schmuckstücke, die<br />

für einen besonderen Anlass angefertigt<br />

werden wie beispielsweise<br />

Eheringe. Ein solches Stück<br />

bleibt dem Menschen lange erhalten<br />

und wird wie ein Schatz<br />

gehütet. Denn es transportiert für<br />

den oder die Träger*in meist eine<br />

ganz bestimmte Erinnerung.<br />

Thomas Schwabe beschäftigt<br />

sich als Goldschmied mit genau<br />

diesen Schätzen. Für ihn steht<br />

darüber hinaus die Tradition des<br />

alpländischen Kunsthandwerks<br />

im Vordergrund.<br />

8


KUNSTHANDWERK<br />

SCHMUCKSTÜCKE –<br />

VERFÜHRERISCHE TRADITION<br />

THOMAS SCHWABE<br />

Foto: Harry Stahl<br />

9


Foto: Harry Stahl<br />

KUNSTHANDWERK<br />

des Ladengeschäfts, welche während des normalen Arbeitsalltags<br />

von ihm selbst durchgeführt wurden. Zuerst war es eine<br />

gewünschte Modernisierung, der nächste Umbau erfolgte jedoch<br />

aufgrund des Verkaufs des Hauses, in dem sich das Geschäft<br />

befand.<br />

DER MACHER<br />

So verlegte Thomas Schwabe „einfach mal“ in sieben Monaten<br />

das Geschäft auf die andere Hausseite. Selbstverständlich gelingt<br />

das nicht mal eben so. Doch bei den Schilderungen von<br />

Schwabe klingt es ganz danach. Aber nicht etwa, weil er sich<br />

selbst gut darstellen möchte. Hier wird endgültig klar: Vor viel<br />

(auch handwerklicher) Arbeit hat er keine Scheu.<br />

Als er 2008 Garmisch verlässt, folgt ein kurzer Exkurs in den<br />

Bürojob des Versicherungsverkaufs. Thomas Schwabe nimmt<br />

aber sehr schnell wieder kleine Aufträge zu Reparaturen und<br />

kleineren Neuanfertigungen an und kehrt 2010 wieder in seinen<br />

erlernten und geliebten Beruf zurück.<br />

v.l.n.r.: Birgit Haberecht, Thomas Schwabe, Martina Schwinghammer<br />

ZIELSTREBIG –<br />

EINE FAMILIENTRADITION<br />

Zum einen gibt es da die eigene familiäre Tradition: Thomas<br />

Schwabe ging mit 16 Jahren zu seinem Großvater in die Lehre<br />

und übernahm später den Goldschmiedebetrieb mit Ladengeschäft<br />

in Partenkirchen. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ – dieser Satz<br />

ist mehr als geläufig und so ging es auch Thomas Schwabe.<br />

Kurz bevor er mit der Lehre zum Goldschmied begann, hörte<br />

der einzige Geselle seines Großvaters auf und es war klar:<br />

Selbstlehre ist nun angesagt, weil der Großvater ein vielbeschäftigter<br />

Mann war. „In der Berufsschule saß ich mit Elefantenohren<br />

da, um alles mitzubekommen und es später möglichst<br />

gut und schnell umsetzen zu können.“<br />

Kurz vor seiner Meisterprüfung übernahm er das Geschäft seines<br />

Großvaters. Gemeinsam mit der Unterstützung seiner Frau<br />

führte er den Betrieb bis 2008. Es folgten einige Umbauten<br />

In Murnau mietet er im März 2013 einen Laden an und renoviert<br />

diesen, wie könnte es anders sein, selbst und bis ins<br />

kleinste Detail. Es wurde Anfang Mai und Herr Drexler vom<br />

Tagblatt klopfte an die zugeklebten Fenster und forderte ihn<br />

heraus: „Machst du eigentlich irgendwann auf? Weil am Sonntag<br />

ist Maidult!“ Das war wohl der perfekte Zeitpunkt, um zu eröffnen<br />

und seither ist der Goldschmied aus der Murnauer Innenstadt<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Mittlerweile arbeitet er nicht mehr allein und hat zwei Mitarbeiterinnen.<br />

Mit der Birgit und der Martina ging es dann richtig<br />

bergauf. Es folgten viele Ausstellungen auf Trachtenmärkten und<br />

zu guter Letzt die Ausstellung auf der „Grünen Woche“ in Berlin.<br />

TRADITION TRACHT – SEXY UND ELEGANT<br />

„Ich habe immer alles gemacht, jeden Bereich der Branche bedient<br />

und habe dadurch gelernt flexibel zu arbeiten.“ Heute liegt der<br />

Schwerpunkt im Trachten- und trachtigem Schmuck.<br />

In der Umsetzung von Brauchtum versteht es Thomas<br />

Schwabe, die Tradition des Trachtenschmucks individuell und<br />

klassisch bis hin zu modern zu interpretieren.<br />

10


Immobilien & Kunst im・Gelben Haus<br />

・<br />

KUNST-ATELIER<br />

&<br />

MALKURSE<br />

KATJA STRODTKÖTTER<br />

Tel. 08841 - 48 77 850<br />

www. strodtkoetter-immobilien.de<br />

Untermarkt 56 in 82418 Murnau<br />

SABINA BOCKEMÜHL<br />

Tel. 08841 - 48 95 007<br />

www. sabina-bockemuehl.de<br />

Doch bleibt es nicht nur bei Ketten, Ohrringen und allem, was<br />

das Frauenherz höherschlagen lässt. Thomas Schwabe ist<br />

Sportschütze und seit zehn Jahren Schützenmeister der Kgl.<br />

priv. FSG Murnau. Durch diese Verbundenheit zum Schützenwesen<br />

kam es auch zur Anfertigung der kunstvollen Schützenkönigsketten<br />

und der Taler. Auch hier stehen Brauchtum und<br />

Tradition im Vordergrund.<br />

Jedes seiner Stücke ist handgefertigt. Die persönlichen Wünsche<br />

seiner Kunden setzt er gerne gekonnt und kunstvoll um.<br />

Sein Schmuck ist zeitlos schön und filigran gearbeitet. Es sind<br />

Schätze, die bleiben und durch die Generationen gehen können<br />

ohne überholt oder altbacken zu wirken.<br />

Tradition die sexy und zu gleich elegant ist, ohne dass sie sich<br />

an den jeweiligen Trend anpassen muss. Zugegeben stolpert<br />

man über die Kombination sexy und elegant. Doch warum?<br />

Klassische Eleganz wird sich immer durchsetzen, ist zeitlos<br />

verführerisch, ohne aufdringlich und laut zu sein.<br />

Thomas Schwabe weiß es, Traditionen zu pflegen, zu leben<br />

und mit Wertigkeit zu füllen. Dies setzt er gekonnt in seinen<br />

Schmuckstücken um und das ist für jeden (egal ob selbst traditionsbewusst<br />

oder nicht) spürbar und sichtbar.<br />

Andrea Weisner<br />

Goldschmiedemeister<br />

Thomas Schwabe<br />

Johannisstr. 1, 82418 Murnau<br />

Tel. 08841 676 44 55, E-mail: Orafo@t-online.de<br />

Instagram: goldschmiede_thomas_schwabe<br />

11


BACKSTAGE<br />

No Time to leave:<br />

THE DIRTY KNOBS<br />

Ihr habt schon jetzt für das nächste Jahr einen Kalifornienurlaub<br />

gebucht oder eine Tour auf der Route 66? Oder irgendwo anders,<br />

wo es Sonne gibt, endlose Straßen, einen guten Wein oder Whiskey?<br />

Dann gibt es dazu mit „Wreckless Abandon“ von THE DIRTY<br />

KNOBS den passenden Soundtrack für euren Trip.<br />

Big Names – Great Sound<br />

Hinter dieser Band verbergen sich beachtenswerte Musiker, die<br />

durchaus hohe Erwartungen wecken können. Mike Campbell war<br />

neben Tom Petty Mitbegründer der Heartbreakers und ist seit<br />

Kurzem neuer Saitenhexer bei Fleetwood Mac. Gitarrist Jason<br />

Sinay war angestellt bei Neil Diamond, Lance Morrison zupfte<br />

den Bass bei Don Henley und letztendlich saß Matt Laug für<br />

Slash und Alanis Morissette am Schlagzeug. Um eines aber vorwegzunehmen:<br />

Diese Band braucht keinen Promibonus.<br />

15 Years good Music<br />

Die bereits seit 15 Jahren bestehende professionelle Combo aus<br />

Kalifornien präsentiert uns lässigen Rock vom Feinsten. Mit<br />

alten Röhrenamps, abgewetzten Gitarren, die Kippe im Mundwinkel,<br />

rocken die Knobs mit sonnigem Power Pop gleich den<br />

Titeltrack herunter, und man hat das Gefühl, schon die ersten<br />

Meilen auf dem Highway zurückgelegt zu haben. Mit Leichtigkeit<br />

folgt „Pistol Packin‘ Mama“ das von Grammy-Gewinner Chris<br />

Stapleton am Mikro unterstützt wird. „Southern Boy“ groovt mit<br />

dem wunderbaren Slide so rockig ab, dass es selbst in der nächtlichen<br />

Einschlafphase noch beim Schäfchenzählen stört.<br />

Die wunderbare melancholische Ballade „Irish Girl“, welche ein<br />

wenig an den Northern Soul von Van Morrison erinnert, nimmt<br />

für einen kurzen Moment die Geschwindigkeit heraus. Mit „Fuck<br />

that Guy“ wird dann musikalisch beschwingt und locker wieder<br />

der Mittelfinger ausgefahren!<br />

Spotlight on Tom Petty<br />

Nach Tom Pettys Tod, so Mike Campbell, gab es eine Initialzündung,<br />

die schon seit 15 Jahren außerhalb des Scheinwerferlichts<br />

bestehende Band in die Öffentlichkeit zu bringen: „Alles was ich<br />

seit seinem Tod getan habe, so wie dieses Album, ist in seinem<br />

Geist und in Würdigung dessen entstanden, was wir gemeinsam<br />

erreicht haben.“ George Drakoulias (Black Crowes, Jayhawkes,<br />

Primal Scream) schneiderte das Songmaterial perfekt auf die<br />

Band zu. Er ließ die Band an der langen Leine und formte einen<br />

direkten und authentischen Southern Rock-Sound.<br />

Für das Cover wurde der Grafiker und Musiker Klaus Voormann<br />

vom Starnberger See verpflichtet, der schon für das Beatles<br />

Revolver-Artwork verantwortlich war. Er setzte das Thema mit<br />

seiner grafischen Genialität perfekt um. Freund und Tom Petty<br />

& The Heartbreakers Ex-Bandkollege Benmont Tench steuerte die<br />

Keyboards bei.<br />

Let’s dance, let’s rock<br />

Die Knobs überlassen hier nichts dem Zufall und es bleibt keine<br />

Zeit vom Gas zu gehen, denn mit „Don't knock the Boogie“ und<br />

„Don't wait“ zieht der Boogie die Beine hoch. Diese waschechten<br />

Bluesnummern sind die längsten Tracks im Repertoire. Folklastig<br />

wird es dann mit „Anna Lee“. Als Steigerung bleibt jetzt nur<br />

noch eine zünftige Midtempo-Nummer: „Loaded Gun“. Die alten<br />

„Paulas“ sägen und Chuck Berry-Riffs drücken mit voller Wucht<br />

aus den mit Stoff bespannten alten Combos. Das sind die großen<br />

Momente, wo sich Tom Petty-Fans wie zu Hause fühlen!<br />

FAZIT: „Wreckless Abandon“ ist ein reifes und gelungenes Werk.<br />

The Knobs verlieren sich nicht in poppiger Belanglosigkeit. Diese<br />

CD ist ein großartiges Stück uramerikanischer Musik, die berührt,<br />

zum Tanz auffordert und so ganz nebenbei<br />

auch noch versteht zu rocken.<br />

Frank W. Pietrusiak<br />

Mehr von den Dirty Knobs auf<br />

unserer BACKSTAGE BY MELANGE-<br />

Seite bei Facebook!<br />

facebook.com/Backstage<strong>Melange</strong><br />

12


EXKLUSIVVERTRIEB<br />

13


PORTRAIT<br />

Gibt es Kunst ohne Kunsthandwerk? Wo ist die Schnittmenge und<br />

wo ist der Gegensatz?<br />

Eine altbekannte und immer wieder aktuelle Diskussion, deren Ursprung<br />

sehr lange zurückliegt. 1647 wurde durch die Gründung<br />

der „Académie royale de peinture et de sculpture“ ein wichtiger<br />

Meilenstein in der Geschichte gelegt. Die damaligen Maler und<br />

Bildhauer distanzierten sich von dem reinen Handwerk und erschufen<br />

dadurch den Bereich der heutigen „bildenden Künstler“.<br />

Der Begriff der „bildenden Kunst“ setzte sich final im 19. Jahrhundert<br />

im deutschsprachigen Raum durch. Zu dieser Kunstgattung zählt:<br />

die Malerei, Bildhauerei, Baukunst, Zeichnung, Grafik, Fotografie<br />

und das Kunsthandwerk.<br />

Basis Kunst-Hand-Werk<br />

An dieser Stelle lassen wir die weitere Kunstgeschichte beiseite<br />

und beleuchten noch kurz den Begriff des „Kunsthandwerks“: Hier<br />

steht das handwerkliche und technische Interesse im Vordergrund.<br />

In der Erhaltung traditioneller und handwerklicher Techniken übernimmt<br />

das Kunsthandwerk eine wichtige Aufgabe. Materialität,<br />

Verarbeitung und Ästhetik der Formgebung spielen eine zentrale<br />

Rolle, wobei tiefergehende autonome geistige Prozesse in den<br />

Hintergrund treten.<br />

Handwerk,<br />

Kunst und<br />

Leidenschaft<br />

CHRISTINA UND PETER DICHTL<br />

Demnach wäre das Kunsthandwerk ein Teil der angewandten<br />

bildenden Kunst. Jedoch gibt es auch zu dieser Interpretation<br />

verschiedenste Auslegungen und Diskussionen. Wenn wir uns allerdings<br />

nur auf den oben angeführten Ursprung konzentrieren,<br />

so kann man durchaus sagen: Zur bildenden Kunst gehört das<br />

Kunsthandwerk als Grundlage!<br />

Dichtl-Kunst<br />

In Bad Bayersoien lebt eine Familie, die diese These belegt.<br />

Christina und Peter Dichtl liegen die Kunst sowie das Handwerk<br />

im Blut. Peter Dichtl lernte im elterlichen Betrieb eine<br />

Vielfalt an Kunsthandwerk. Hierzu zählten die Lüftlmalerei,<br />

Sgraffito und Bauernmalerei an Möbeln. Jeder dieser Bereiche<br />

ist ein sehr eigenes Handwerk und will wirklich gut und präzise<br />

ausgeführt sein.<br />

Sein ganzes berufliches Leben führt er diese Techniken aus<br />

und erarbeitet sich einen Namen. „Das Arbeiten war damals<br />

viel freier. Wenn zum Beispiel Möbel bemalt werden sollten. Da<br />

kamen die Kunden und ließen sich Vorlagen zu Mustern und<br />

von bereits bemalten Stücken zeigen. Ansonsten hatte ich freie(s)<br />

Hand(werk). Sie kamen ja zu mir, weil sie gehört hatten, dass<br />

ich es kann“, so Peter Dichtl.<br />

Kunstfreiheit<br />

Eine Freiheit, von der Künstler heutzutage nur noch träumen<br />

können. Auftragsarbeiten ließen früher also eine künstlerische<br />

Freiheit zu. Manchmal ist dies zwar immer noch der Fall, doch<br />

in der Regel schreibt man dem Kunsthandwerk keine künstlerische<br />

Freiheit zu, dem bildenden Künstler jedoch umso mehr.<br />

Peter Dichtl bewegte sich in dieser Schnittmenge zwischen reinem<br />

Kunsthandwerk und bildender Kunst, und seine Leidenschaft<br />

für die Zeichnung war hierfür eine wichtige Grundlage.<br />

Doch damit nicht genug. Das Malen als solches reizt Peter<br />

ebenso, und deshalb begann er gemeinsam mit seiner damals<br />

10-jährigen Tochter einen Kurs in Hinterglasmalerei.<br />

Glas-Kunst<br />

Die Hinterglasmalerei ist eine traditionelle Technik. Der Malvorgang<br />

wird umgekehrt vollzogen. Dies bedeutet, dass zuerst<br />

die Feinheiten im Bild gesetzt werden und abschließend der<br />

Hintergrund aufgetragen wird. Eine Art des Arbeitens, bei der<br />

man bereits zu Beginn wissen muss, wo die Reise hingeht. Darüber<br />

hinaus muss das Motiv seitenverkehrt gemalt werden,<br />

denn der Betrachter sieht die Glasscheibe später nicht von der<br />

bemalten Seite.<br />

14


Foto: Harry Stahl


Doch der Aufwand lohnt sich: Es ist ein Spiel, das zwischen dem entstandenen<br />

Kunstwerk und dem Betrachter beginnt. Je nach Farbgebung kommt es zu sehr<br />

starken Spiegelungen, wenn man vor dem Bild steht, und das Glas gibt eine gewissen<br />

Grunddistanz vor. Die Farben leuchten auf dem Farbträger Glas sehr kraftund<br />

reizvoll und ermöglichen ein Abtauchen in die gemalte Welt.<br />

Kunst, nicht nur in Öl<br />

Zu Beginn war es für Christina der Reiz, allein Zeit mit ihrem Vater genießen zu<br />

können. „Mein Papa hat immer viel gearbeitet und mit dem Malkurs war es nur<br />

unsere Zeit. Außerdem war es schön, mit zehn Jahren in Öl malen zu können. Das<br />

hat doch etwas Besonderes.“ Sehr schnell entwickelte sich mehr daraus und<br />

Christina malte und zeichnete mehr als je zuvor.<br />

Später entschied sie, ihrem Talent auch beruflich zu folgen und lernte Holzbildhauerei<br />

in Oberammergau und ging im Anschluss an die Akademie der Bildenden<br />

Künste nach München. Dort verbrachte<br />

sie viel Zeit in den Werkstätten<br />

und widmete sich neben<br />

der Bildhauerei, der Malerei und<br />

der Zeichnung auch noch der Kalligrafie,<br />

dem Mosaik und der<br />

Drucktechnik. Sie probierte vieles<br />

aus und hat mittlerweile ein sehr<br />

breites Repertoire, auf welches sie<br />

in ihrer Arbeit heute zurückgreift.<br />

Mittlerweile arbeitet sie als freischaffende<br />

Künstlerin und vereint<br />

das klassische Kunsthandwerk und<br />

die Leidenschaft eines bildenden<br />

Künstlers in sich. Ihre Arbeiten<br />

sind vielseitig und handwerklich<br />

bis ins Detail ausgearbeitet.<br />

Handwerk oder Kunst?<br />

Fotos: Harry Stahl<br />

Christina Dichtl ist geprägt von der Bekanntheit ihres Vaters. Denn Peter Dichtl<br />

ist ein echtes Urgestein. „Ich sehe ganz viele Fassadenmalereien meines Vaters an<br />

den Häusern in unserer Gegend, und die Leute kennen ihn. Als ich damit begonnen<br />

habe, selbst Fassaden zu gestalten, hieß es immer: Das macht doch sonst der<br />

Dichtl. Mich hat es nie gestört, an meinem Vater gemessen zu werden. Umso größer<br />

war jedoch die Ehre, als ich auf einem hohen Gerüst stand und unten zwei Damen<br />

16


PORTRAIT<br />

zuschauten, die sagten: ,Schau mal, so was macht doch die Christina Dichtl.‘“<br />

Christinas Augen leuchten, während sie dieses Erlebnis schildert.<br />

Genau wie Peter Dichtl hat sie eine ruhige und unaufgeregte Art. Sie selbst<br />

möchte sich nicht als Künstlerin bezeichnen: „Denn das Kunsthandwerk steht<br />

bei mir doch stark im Vordergrund“, so Christina.<br />

Kommen wir zurück auf die ursprüngliche These, so schließt das eine das andere<br />

nicht aus. Bildenden Künstler müssen nicht immer durchgeknallt sein. Nein,<br />

sie können bodenständig, sympathisch, ruhig und handwerklich talentiert sein.<br />

Vater und Tochter:<br />

in Kunst vereint<br />

Ein Vater- und Tochter-Gespann mit<br />

ganz besonderem Charme! Über die<br />

Hinterglasmalerei entdeckten sie ihre<br />

gemeinsame Leidenschaft und stellen<br />

mittlerweile gerne zusammen aus.<br />

Man verspürt eine besondere Frische,<br />

eine außergewöhnliche Dynamik,<br />

wenn man auf Christina und Peter<br />

Dichtl trifft.<br />

Vielleicht ist hier die Schnittmenge<br />

der bildenden Kunst und des Kunsthandwerks<br />

noch immer in ihrem reinen<br />

Ursprung vereint.<br />

Andrea Weisner<br />

Kontakt:<br />

Christina Dichtl<br />

Ludwigstraße 1<br />

82435 Bad Bayersoien<br />

Tel. 0172 8574524 | 08845 703644<br />

www.dichtl-christina.de<br />

Fotos: Harry Stahl<br />

17


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19


TATORT<br />

„Clausen Murmel, ist ein Top-Mann, Büro im IQ, Filmeschreiber<br />

für Tatort und mehr“, schrieb mir der Franz vor<br />

ein paar Wochen. Und dann noch: „Den Artikel brauch ich.<br />

Richtig geil!!!!!“<br />

Fünf Ausrufezeichen. Das kann einen Schreiber ganz schön<br />

unter Druck setzen. Also verabrede ich mich schnell mit dem<br />

Top-Mann. Gegen Mittag im Biergarten Ähndl. Dass wir beide<br />

guten Willens und voll Arbeitseifer sind, erkennen wir sofort.<br />

Wir sind nämlich schon eine halbe Stunde vor Öffnung des<br />

Biergartens da. Doch wir werden ausgebremst in unserem Eifer:<br />

„Wenn ich euch jetzt schon reinlasse, dann wollen die anderen<br />

auch“, sagt die nette Bedienung. Das verstehen wir und<br />

nutzen die Zeit für ein Fotoshooting im Moos. Dabei kann<br />

man schon mal ein paar Informationen austauschen. Erstaunlich<br />

ist, dass Murmel sich hier anscheinend schon bestens auskennt.<br />

Dabei ist er noch gar nicht lange in Murnau. Vor etwa<br />

einem Jahr hat er das letzte bezahlbare Haus im Ort gemietet<br />

und bald fällt auf, dass er immer ausspricht, wenn ihm etwas<br />

Lustiges durch den Kopf geht. Das macht so ein Interview natürlich<br />

ungeheuer kompliziert.<br />

Gespräch mit Hindernissen<br />

Nach knapp einer halben Stunde haben wir den schweißtreibenden<br />

Marsch durchs Moos hinter uns gebracht und kommen<br />

mit ziemlich viel Durst wieder im Biergarten an. Da Murmel<br />

ein Weißbierfan ist, wird entsprechend bestellt. Außerdem hat<br />

man so lange nicht mehr mit wildfremden Menschen an langen<br />

Tischen gesessen, und nach dem ersten Bier ist der Tag ohnehin<br />

abgeschrieben.<br />

Natürlich lasse ich das Aufnahmegerät laufen. Allerdings hat Murmel<br />

immer so in die falsche Richtung gemurmelt, dass auf der<br />

Aufnahme fast nur der hustende Mann vom anderen Tischende<br />

zu hören ist. Dabei geht Husten in der Öffentlichkeit gar nicht<br />

mehr – wie Murmel denkt und auch gleich ausspricht. Ein paar<br />

kreischende Buchfinken sind auch auf der Aufnahme zu hören.<br />

Die mag Murmel nicht, verrät er mir. Komisch, sowas merkt man<br />

sich dann. Angeblich kreischen die Buchfinken das Wort „Stranger“<br />

am Ende ihres Gesangs. Wir prüfen das und stellen fest, dass<br />

die Buchfinken im Ähndl das nicht tun. Sind halt Dialektbuch-<br />

20


Foto: Heribert Riesenhuber<br />

Sie nennen ihn<br />

Murmel<br />

CLAUSEN MURMEL


ZUAGROAST<br />

Heute, genau ein Jahr nach unserem<br />

Umzug nach Murnau, haben<br />

wir sie fast durch, die fünf Frühphasen<br />

der Zuagroasten. Speziell die<br />

derer, die aus München herkommen,<br />

der bayerischen Asche-aufmein-Hauptstadt.<br />

Denn in Phase 1 waren wir noch mit dem schwarzem<br />

M auf unserem Auto unterwegs. Wenn man mit dieser Markierung<br />

am Froschsee parkt, darf man sich über abfällige Blicke<br />

nicht wundern. Oder dass der Wagen später hoffnungslos zugeparkt<br />

ist. Entsprechend schnell wird ein Ausflug nach Farchant geplant, um<br />

aus dem verräterischen Familienwagen einen identitären Tarnkappenbomber<br />

zu machen. GAP drauf, M drin. Und immer freundlich<br />

Dank winken, wenn dir jemand in der Schwaigangerstraße Vorrang<br />

gewährt.<br />

Kaum sitzt man in seinem troianischen Vehikel, rast man schon in<br />

Phase 2, in der man jedem mitteilt, dass man gerade hergezogen<br />

ist. Als würde man darauf spekulieren, von irgendwem zu erfahren,<br />

wo der wackelige Tapeziertisch mit den Willkommenscocktails<br />

steht wie im 3-Sterne-Hotel am Gardasee. Merkt man dann, dass<br />

man nicht als Erlöser gefeiert wird, werden die Beweggründe für<br />

die Umsiedlung in den Raum geworfen. #Corona. Vor allem, wenn<br />

man beruflich keine weiße Weste hat, sprich, nicht im Klinikum<br />

dafür sorgt, dass die mit dem Hubschrauber eingeflogenen anderen<br />

Münchner abreisen können, bevor sie entdecken, wie schön<br />

es hier ist.<br />

Dazu paart sich gerne Phase 3, wobei ich zugeben muss, dass nur<br />

ich sie in unserer Familie durchgemacht habe: die anbiedernden<br />

sprachlichen Assimilationsversuche. Um ehrlich zu sein, fällt es mir<br />

auch schwer, das abzulegen. Denn immer, wenn ich mit Murnauern<br />

spreche, verfalle ich ins Zugroastenbayerisch, einem Dialektkauderwelsch,<br />

für das mir mein Gegenüber im Grunde sofort eine watschen<br />

müsste. Vielleicht ist das die einzig wirksame Therapie – und, ja,<br />

fotzen Sie mir bitte eine, sollte ich Ihnen gegenüber ins Bayerisch-<br />

Babylonische verfallen.<br />

Die meisten sehen früher oder später ein, dass sie mit Hochdeutsch<br />

deutlich unauffälliger durch den Alltag kommen. Und so geht es<br />

mit großem Selbstvertrauen in Phase 4, der Identitas präcox, einer<br />

deutlich verfrühten Überidentifizierung mit dem neuen Murnauer<br />

Ego. Ich wette, dass es ein Großstadtemigrant war, der im letzten<br />

Sommer in Garmisch ein Auto mit Münchner Kennzeichen angespuckt<br />

hat. Schon radelt man durch „unser“ Moos, trinkt „unser“<br />

Grießbräu aus einem Kargglas, parkt Münchner an „unserem“<br />

Froschsee zu und erwägt Mitgliedschaften im Trachten- und Schützenverein.<br />

Hilfreich ist hier ein Wochenende in der Großstadt, eine<br />

Erinnerung an das Leben, das man so unbedingt abstreiten möchte.<br />

Mit etwas Glück realisiert man, dass man noch lange nicht angekommen<br />

ist, und stürzt sich mit großem Eifer in Phase 5, die sich<br />

ausschließlich im eigenen Garten abspielt. Denn der Sprung vom<br />

Großstadtbalkon ans eigene Beet gleicht dem eines Beckenschwimmers<br />

ins Meer. Es wird gesät, gejätet und gepflanzt, während man<br />

sich wundert, warum die Heimgärtnerei der meisten Nachbarn in<br />

Hochbeeten stattfindet. Bis man begreift, dass man als Neudepp<br />

einfach nur Premium-Bio-Schneckenfutter gezüchtet hat.<br />

Wie gesagt, wir sind fast durch. Aber ich werde weiterhin beobachten,<br />

welche Fettnäpfchen und Fauxpas noch auf uns Marktfrischlinge<br />

warten. Wobei ... wir sind jetzt Jungschweine!<br />

TATORT<br />

finken. Für meinen Artikel kann ich diese Information natürlich<br />

nicht brauchen. Ein Buchfinkenfeind (und auch noch Katzenfreund)<br />

würde beim Leser nicht gut ankommen. Auch wenn seine<br />

Katzen, das versichert mir Murmel, es nicht einmal schaffen, auf<br />

Bäume zu klettern, und daher keine Gefahr für Vögel darstellen.<br />

Murmel hat ein freundliches Gemüt. Das merkt man daran, wie<br />

er Menschen begegnet. Er nimmt sich und das, was er macht,<br />

auch nicht so überaus wichtig. Darum erklärte er der Bedienung<br />

als allererstes, dass ein Interview mit ihm gemacht werde. Klar,<br />

dass wir bevorzugt behandelt werden. Als ich ihm dann auch<br />

noch versichere, dass Franz von der <strong>Melange</strong> unsere Zeche als<br />

Betriebskosten übernehmen wird, ist zwischen uns alles klar.<br />

Wie wird man eigentlich<br />

Drehbuchautor<br />

In der Schule, erzählt Murmel, sei er (einmal) in Rollschuhen<br />

als Nikolaus durch die Klassen gefegt und habe spontan Gedichte<br />

für jeden Schüler improvisiert. Aber ein Dichter ist er nicht geworden.<br />

Seine Lyrik, die dem verschollenen Frühwerk zuzurechnen<br />

ist, war auf jeden Fall lustiger Natur. Aber er versichert,<br />

dass er mit Humor auch bei Frauen landen konnte. In der elften<br />

Klasse hat er ein Jahr in Amerika verbracht. Die wichtigste Erfahrung<br />

dort machte er zu Halloween, als er sich als Schlumpf<br />

verkleidete. Das war wohl kein ganz großer Erfolg, da die meisten<br />

anderen Schüler nicht verkleidet waren. Und den ersten Preis<br />

für sein Kostüm habe ein Kleinwüchsiger bekommen, der nur<br />

mit einer Windel bekleidet war. Klar, das hat er erfunden – oder<br />

nicht? Ich bin mir nicht ganz sicher. Jedenfalls hat er diese Geschichte<br />

dann, etliche Jahre später, bei einer Lesung in Berlin<br />

vorgetragen. Einer Lesung, die seine frühere Freundin organisiert<br />

hatte. Und dabei hat Murmel seine Frau kennengelernt,<br />

die im Publikum saß. Am nächsten Tag wurde er von Christoph<br />

Schlingensief versetzt und ist mit seiner späteren Frau Caren<br />

ins Kino gegangen. Anschließend sind sie dann bis um fünf Uhr<br />

nachts um die Häuser gezogen. Der Stoff, aus dem die Träume<br />

sind. „Wenn‘s stimmt, stimmt’s“, meint Murmel.<br />

Jetzt mal im Ernst ...<br />

..., versuche ich Murmel zum Gespräch zurückzuführen. Doch in<br />

dem Moment fliegen zwei Libellen vorbei. „Bumsende Libellen!“,<br />

CLAUSEN MURMEL


lacht Murmel und mir ist klar, dass ich so etwas nicht in die<br />

<strong>Melange</strong> bringen kann. „Was hast du gemacht in deinem Leben<br />

und wie hat es dich nach Murnau und hier ins Ähndl geführt?“,<br />

will ich wissen, während wir die nächste Runde bestellen. Irgendwann<br />

nach der Schule habe ihn sein Freund Max Witzigmann<br />

gefragt, ob er nicht Lust habe, etwas für eine Sendung<br />

bei Radio Energy zu schreiben. Murmel wollte und schrieb.<br />

Später dann wurden es Texte für das Glücksrad mit Sonja<br />

Kraus. Michael „Bully“ Herbig , der die Sendung produzierte,<br />

hatte ihn darum gebeten, und irgendwann konnte er auch mal<br />

einen Sketch für dessen Bullyparade anbringen. Na ja, es war<br />

nicht der erste und auch nicht der zweite Versuch – aber irgendwann<br />

funktionierte es. Bully fand das lustig und dann<br />

wurde gedreht. So wurde Murmel zum Fernsehautor. Etwas<br />

Richtiges hat Murmel natürlich auch gemacht. Nur verschweigt<br />

er es meistens. In einem Nebensatz ist es ihm dann aber doch<br />

rausgerutscht: „Ich habe BWL studiert“, sagte er, „das war aber<br />

nichts. Habe nach der ersten Vorlesung abgebrochen.“ Später<br />

dann, 1999, hat er sich zusammen mit Bully, Rick Kavanian<br />

und Alfons Biedermann in die „Alpenrose am Achensee“ gesperrt<br />

und das Drehbuch für einen Film geschrieben, der eine<br />

ganze Generation von Kindern und Jugendlichen prägte: Der<br />

Schuh des Manitu. Das war sicher eine klasse Zeit.<br />

Natürlich haben wir noch über seine Romane gesprochen, darüber,<br />

wie man ein Drehbuch zu einem Film schreiben kann, ohne<br />

den Ort persönlich zu kennen, was es für einen Drehbuchautor<br />

bedeutet, wenn die Tatortkommissare sterben oder aussteigen<br />

wollen, und darüber, dass er bereits sieben Jahre an seinem<br />

nächsten Roman schreibt – der aber noch lange nicht fertig ist.<br />

Ja, gut, ein paar Bier haben wir auch noch getrunken, aber Murmel<br />

bat mich, nichts davon zu erwähnen. Er müsse am Abend<br />

seine Frau davon überzeugen, dass er nur ein Weißbier zum<br />

Mittag hatte. Sonst, so erklärt er, werde sie sauer, weil sie nicht<br />

dabei war. Natürlich habe ich ihm das versprochen, und auch,<br />

dass er den Text vor Abdruck zum Lesen bekommt. Am besten,<br />

ich schick ihm den Artikel erst unmittelbar vor Drucklegung.<br />

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind beabsichtigt – aber<br />

rein zufällig.<br />

Heribert Riesenhuber<br />

23


24


MARGOT ESSER-GREINEDER<br />

PHARMOS NATUR<br />

Sacred Plants – vom Glück berührt<br />

Foto: Harry Stahl<br />

Eine einzige Berührung verändert das Leben so vieler<br />

Menschen. Das klingt kitschig, vielleicht sogar etwas<br />

absurd und doch ist es so.<br />

Margot Esser – eine echte Power-Geschäftsfrau. Schon<br />

im Alter von 30 Jahren macht sie Karriere als Unternehmensberaterin<br />

für namhafte Pharmakonzerne, gibt<br />

Schulungen, reist viel und lernt ständig neue Menschen<br />

mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen und Erwartungen<br />

kennen. Ihre Stärke ist es, sich auf ungewohnte<br />

Situationen einzustellen und dabei charmant und<br />

schlagfertig zu bleiben.<br />

Eine wunderbare Pflanze<br />

Doch dann gab es Anfang der 80er Jahre eine Reise zu<br />

einem Kongress in die USA, die ihr Leben komplett<br />

veränderte.<br />

Margot Esser erlitt einen tragischen Unfall mit Verbrennungen<br />

2. Grades im Gesicht und am Oberkörper,<br />

die so schwerwiegend waren, dass sie bewusstlos<br />

wurde.<br />

Sie hatte das große Glück, in eine naturheilkundliche<br />

Klinik mit schamanischem Ansatz gebracht und dort<br />

mit viel Hingabe und altbewährtem Wissen behandelt<br />

zu werden. Ihre starken Verbrennungen wurden liebevoll<br />

und ausdauernd mit dem Gel der Aloe Vera-<br />

Pflanze versorgt und gepflegt. Von außen. Und sie aß<br />

gleichzeitig kleine Stücke des Gel-Filets. Für die Regeneration<br />

von innen. Dieser besonderen Pflanze werden<br />

schon sehr lange heilende Kräfte zugeschrieben:<br />

Sie wirkt kühlend, beruhigend und spendet der Haut<br />

viel Feuchtigkeit.<br />

Extreme Erfahrungen<br />

Menschen, die extreme Situationen erfahren haben,<br />

berichten immer wieder von besonderen und einzigartigen<br />

Körperwahrnehmungen. Es ist, als wäre der<br />

geschundene Körper bereit, etwas besonders Liebevolles<br />

zu empfangen.<br />

Genau das schildert auch Margot Esser. „Es ging etwas<br />

aus dem Körper raus und etwas Neues kam rein.“ Dieses<br />

Neue gab ihr so viel Kraft und Spirit, dass sie wusste,<br />

was sie nun erforschen wollte: die Aloe Vera-Pflanze.<br />

Trotz der starken Verbrennungen blieben bei Margot<br />

Esser keine Narben zurück „Wenn Pflanzen eine so regenerierende<br />

Wirkung haben, dann bin ich in der<br />

Pharma-Industrie vollkommen fehl am Platz gewesen“,<br />

so Margot Esser.<br />

Dieser Weg sollte kein leichter sein<br />

Gedacht, gesagt, getan – die Geburtsstunde von Pharmos<br />

Natur!<br />

Der Weg war klar. Doch es war kein leichter.<br />

Schon sehr bald lernte Margot Esser, dass nicht jede<br />

Aloe Vera-Pflanze unter optimalen Bedingungen<br />

wächst und somit in der Lage ist, das reine, kostbare<br />

Gel für eine heilsame Behandlung zu geben. Ihre Neugier<br />

war geweckt und so beschäftigte sie sich intensiv<br />

mit der grünen, spitzblättrigen Pflanze – zum Beispiel<br />

auf einer Plantage in Texas, wo sie selbst mitarbeitete.<br />

Die Feldarbeit verrichtete sie barfuß. Eines Tages bemerkte<br />

sie massive Ausschläge an den Füßen. Die Ursache<br />

war allerdings nicht die Aloe Vera, mit der sie<br />

stetig in Berührung kam. Es lag an den Pestiziden,<br />

die auf diesem Feld eingesetzt wurden.


FRAUENPOWER


Qualität macht den Unterschied<br />

Da Margot Esser eine starke Persönlichkeit ist, die nicht „locker“<br />

lässt, bis sie das optimale Ergebnis erreicht hat, ist die Handausschälung<br />

der Aloe Vera-Pflanzen für ihre Produkte ein absolutes<br />

Muss. So ist sichergestellt, dass die Blattrinde komplett<br />

entfernt ist und nur das reine Gel weiterverarbeitet wird. Durch<br />

ihren hohen Anspruch an Qualität, gelang es ihr, Produkte herzustellen,<br />

die sogar Ärzte überzeugten.<br />

Foto: Harry Stahl<br />

Bereits zu dem Zeitpunkt wurde ihr klar, dass neben der Pflanze<br />

auch die Wachstumsbedingungen, viel Lichtenergie, positive<br />

Schwingungen und ein nährstoffreicher Boden ganz entscheidend<br />

für die Reinheit und die Wirkung der Aloe Vera sind.<br />

Es folgten jahrelange Forschungsarbeiten. Wo und in welcher<br />

Klimazone, auf welchem Boden wächst die Aloe Vera so, dass<br />

das gesamte Wirkstoffnetz mit intensiver Lichtenergie und hoher<br />

Schwingung immer die beste und vor allem auch eine gleichbleibende<br />

Qualität erzielt.<br />

In den frühen 90er Jahren bereiste Margot Esser deshalb gemeinsam<br />

mit ihrem Mann Paul Greineder Spanien, Teneriffa,<br />

Portugal, Kairo, Sri Lanka, Kuba, Kolumbien und Chile und<br />

schaute sich dort die Wachstumsbedingungen der Pflanzen und<br />

die Pflanzen selbst an.<br />

Keine Pflanze gleicht der anderen<br />

Die Natur hat ihre Tücken und stellt uns immer wieder vor neue<br />

Herausforderungen. Es wäre doch langweilig, wenn jede Aloe<br />

Vera der anderen gleicht. Jede ist verschieden und doch gibt es<br />

wichtige Gemeinsamkeiten im Anbau, die für die besonders<br />

hochwertige Qualität zur Weiterverarbeitung entscheidend sind.<br />

Die Natur weiß sich auch darüber hinaus zu schützen. Schneidet<br />

man eine Aloe Vera-Pflanze an, so dauert es nicht lange und sie<br />

verschließt sich wieder. Im Grunde heilt sie sich selbst.<br />

So hat sie in Bonn mit Professor Bode, innere Medizin, zusammengearbeitet.<br />

Die Herausforderung war, die Schmerzen von<br />

krebskranken Kindern in der Klinik nach der Chemotherapie<br />

und den Bestrahlungen zu lindern. Sie hatten Wunden im Mund.<br />

Eine unschöne Nebenwirkung. Insgesamt sind die Schleimhäute<br />

stark angegriffen und somit fällt das Schlucken sehr schwer.<br />

Alles, was sie zu sich nahmen, konnten sie meistens nicht bei<br />

sich behalten.<br />

Anders beim Aloe Vera Bio Ursaft, dem biozertifizierten Frischpflanzensaft<br />

von Pharmos Natur. Von handausgeschälten Blättern<br />

wird hierfür nur das reine Gel verarbeitet.<br />

Der Saft wurde den Kindern in kleinen Dosierungen verabreicht.<br />

Sie konnten ihn bei sich behalten, da es sich um das 100 %<br />

reine Pflanzen-Gel handelt. Der Saft schmeckt mild, ohne Zusatz<br />

von Zitronensäure. Er reizt nicht, sodass die Schleimhäute besser<br />

heilen können.<br />

Green Luxury<br />

Margot Esser verwirklichte mit dem Unternehmen Pharmos Natur<br />

ihre Vision und ist nun mittlerweile seit mehr als 35 Jahren<br />

mit der Forschung und Entwicklung von Produkten rund um<br />

die Aloe Vera und viele weitere sacred plants beschäftigt. Die<br />

einzelnen Produktgruppen sind auf die Bedürfnisse der jeweiligen<br />

Haut und des Alters abgestimmt und konzentrieren sich<br />

auf das Wesentliche. Kein großer Schnickschnack, sondern Qualität<br />

und Klasse bis ins letzte Detail. Das ist Green Luxury.<br />

„Green“ ist die Natur, ihre Einzigartigkeit und ihre Schönheit,<br />

ihre Lebendigkeit, ihre Kraft und schöpferische Stärke. Jeden<br />

Tag begeistert sie mit ihrer Farbenpracht und Vollkommenheit.<br />

„Luxury“ ist der Luxus, diese Eigenschaften behutsam einsetzen<br />

28


FRAUENPOWER<br />

zu können. „Green Luxury“ bedeutet für das Unternehmen die<br />

ganze Pflanze zu achten: Wirkstoffebene, intensive Lichtenergie,<br />

hohe Schwingung und das im gesamten Anbau-, Ernte- und<br />

Verarbeitungsprozess. Nachhaltig in jeder Hinsicht. Alles bildet<br />

eine Einheit, und wenn diese Einheit bewahrt und geachtet<br />

wird, schenkt sie der Erde, den Pflanzen und den Menschen<br />

Kraft und pures Wohlbefinden. Bei Pharmos Natur wird diese<br />

Perfektion der Natur erlebbar.<br />

Alle Kosmetikprodukte sind biozertifiziert und frei von hormonähnlichen<br />

Substanzen, PEGs, Nanopartikeln und Mikroplastik.<br />

Pharmos Natur verzichtet außerdem auf den Zusatz von Alkohol<br />

und Zitronensäure, Parabenen und Phenoxyethanol als Konservierungsstoffe.<br />

Nachhaltig und fair –<br />

Mensch und Natur im Einklang<br />

Margot Esser steckt ihre ganze Energie nicht nur in die anhaltend<br />

gute Qualität der Produkte und in faire Arbeitsbedingungen,<br />

sondern sie und ihr Team engagieren sich auch im sozialen Bereich.<br />

Denn die Aloe Vera-Pflanzen aus Ecuador sind die verlässliche<br />

und tragfähige Basis für die Green Luxury Naturprodukte<br />

wie auch die Schule Unidad Educativa San Alberto Magno<br />

in Recinto Clementina. Aktuell besuchen dort fast 700 Schulkinder<br />

den Unterricht. Gemeinsam mit dem Verein Ecuador-<br />

Hilfe, unter Federführung von Bischof Bertram, werden dort<br />

die Aloe Vera-Pflanzen, in ökologischer Mischkultur angebaut.<br />

Ganz ohne Ackergifte.<br />

Das klingt fast zu gut? „Nein!“, meint Margot Esser.<br />

„Alles ist mit allem verbunden. In unserem Körper,<br />

in uns Menschen, in Verbindung mit der Natur.<br />

Wir müssen lernen miteinander im Guten zu leben<br />

und voneinander im Guten zu profitieren. Eigentlich<br />

ist es ‚nur‘ ein Geben und Nehmen – aber das<br />

Verhältnis muss ausgeglichen sein!“<br />

Im Einklang sein mit der Natur. Mit ihr leben und sie verstehen.<br />

Das ist in unseren heutigen Zeiten wichtiger denn je! Schön,<br />

dass es Menschen gibt, die uns zeigen, wie das gelingt und uns<br />

daran erinnern, wie viel Hoffnung, Glück und Verbundenheit in<br />

der Natur stecken.<br />

Andrea Weisner<br />

Pharmos Natur Green Luxury GmbH<br />

Am Neuland 2<br />

82347 Bernried am Starnberger See<br />

Tel. 08158 90558-0<br />

www.pharmos-natur.de<br />

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30


31


AS STRONG AS ICE


SPIELFELD EUROPA<br />

Foto: Florian Warnecke<br />

TY MORRIS –<br />

DER WARRIOR<br />

Es ist laut, es ist kalt und der harte Puck knallt gegen<br />

die Plastikscheiben. Die Eishockeyspieler sind gut geschützt<br />

in ihren Anzügen, und trotzdem sehen die einzelnen<br />

Spielabläufe zum Teil sehr brutal aus. Manches<br />

ist mit dem bloßen Auge gar nicht zu erfassen und die<br />

Geschwindigkeit des Spiels reißt einen mit. Der<br />

schwarze Puck scheint so klein und nichtig gegen die<br />

großen und wuchtigen Spieler zu sein und doch ist er<br />

das zentrale Element des Spiels.<br />

Die brodelnde Leidenschaft der einzelnen Spieler auf<br />

dem Eis ist zu spüren. Und dann fällt er auf, der einzige<br />

auf dem Eis mit pinkem Schläger – Ty Morris.<br />

Früh begann seine Karriere in Kanada. Bereits als<br />

Kind verbrachte er jede freie Minute mit Eishockeyspielen.<br />

Wenn es draußen nicht eisig genug war, so<br />

diente ihm das Wohnzimmer als Trainingsraum.<br />

SPIELFELD WOHNZIMMER<br />

Nun muss man wissen, dass die Fernseher früher noch<br />

starke Metallrahmen an den Seiten hatten, unter denen<br />

sich die Anschalt-und Funktionsknöpfe verbargen.<br />

Diese waren im Hause Morris, so wie auch manche<br />

anderen Einrichtungsgegenstände, durch Puckeinschläge<br />

verbeult und in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Doch diese Leidenschaft brachte Ty früh ins hochrangige<br />

Eishockeygeschäft. Das war mit viel Verzicht verbunden.<br />

Denn die jeweiligen Ligen kauften schon früh<br />

ihre Nachwuchsspieler ein und so musste Morris bereits<br />

mit 15 Jahren viel Zeit ohne seine Eltern und Geschwister<br />

verbringen. Im Eishockey Land Nummer 1<br />

heißt es viel, so weit zu kommen, denn die Konkurrenz<br />

schläft nicht.<br />

Nach einigen Vereinswechseln wagte Ty mit 23 Jahren<br />

den Sprung nach Europa. Nicht nur seine Karriere<br />

setzte sich fort, sondern auch sein Herz verlor er hier.<br />

So lernte er sehr schnell seine heutige Frau Verena<br />

kennen, um deren Aufmerksamkeit er buhlen musste.<br />

Auch ein kurzer Wechsel zurück nach Kanada zeigte<br />

den beiden, dass sie wirklich füreinander bestimmt<br />

waren. Ty beschloss daraufhin fest nach Deutschland<br />

zu gehen und spielte dort länger in der 2. Bundesliga<br />

für den EC Landshut und am Ende seiner aktiven Karriere<br />

für den EC Peiting in der Oberliga.<br />

FRIENDS<br />

Ein harter Eishockeyprofi steht auf dem Eis und hält<br />

einen pinken Schläger in der Hand – was will er damit<br />

ausdrücken?<br />

Selten sind die Dinge so, wie sie zu Beginn scheinen.<br />

Sieht man Ty Morris und seine Karriere, denkt man<br />

an Disziplin und Härte und nicht an die Feinsinnigkeit,<br />

die in seinem Herzen wohnt.<br />

Er selbst ist mittlerweile stolzer Papa von vier Töchtern.<br />

Mit seiner Frau lernte er über die Kinder eine andere<br />

Mutter kennen. Anfangs war die gemeinsame Schnittmenge<br />

nur Kinder im gleichen Alter, die sich gut verstanden.<br />

Dann entstand auch auf Elternseite ein freundschaftliches<br />

Verhältnis. Plötzlich erkrankte diese<br />

Freundin an Brustkrebs. Eine Diagnose, deren Auswirkungen<br />

für Nichtbetroffene schlichtweg nicht vorstellbar<br />

sind. Die Familie Morris versuchte zu helfen, so<br />

gut es ging.<br />

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AS STRONG AS ICE<br />

SOLIDARITÄT: PINK OKTOBER<br />

Seit 1992 gibt es den „Pink Oktober“. In dieser Zeit wird als Zeichen<br />

und aus Solidarität zu brustkrebserkrankten Frauen eine pinke Schleife<br />

getragen. Ty Morris nahm dies als Anlass, um der gemeinsamen Freundin<br />

zu helfen und spielte im Jahr 2018 mit einem pinken extra angefertigten<br />

Schläger, der im Anschluss versteigert wurde, um den Erlös in<br />

eine bereits etablierte Stiftung für krebserkrankte Mütter fließen zu<br />

lassen.<br />

Spätestens jetzt ist klar, dass der schwarze, harte Puck und der pinke<br />

Schläger starke Gegensätze und eine optimale Ergänzung sind. Härte<br />

und zugleich Feinfühligkeit schließen sich nicht aus, sondern können<br />

einander beleben. Ty Morris lernte schon früh, sich durchzubeißen und<br />

allein, ohne seine Eltern, im Sportalltag zu behaupten. Dabei verlor er<br />

nie den Fokus auf das Wesentliche.<br />

KÄMPFER MIT BODENHAFTUNG<br />

Die Bodenhaftung hat er trotz der vielen beruflichen Höhenflüge nie<br />

verloren und dies bewegte Ty Morris, eine Schreiner-Ausbildung zu<br />

machen, um, abgesehen vom reinen Eishockeysport, eine Grundlage<br />

für sich und seine Familie zu erschaffen.<br />

Ein echter Kämpfer, aber ein überlegter Kämpfer. Der ganz genau weiß,<br />

wo er hinmöchte und den Blick auf das Essenzielle nicht verloren hat.<br />

Heute arbeiten Ty Morris bei einem der bekanntesten Eishockey-Ausrüster<br />

im Vertrieb und kann bei Warrior sein langjähriges Wissen und<br />

seine vielseitige Erfahrung anbringen.<br />

Blickt man auf seine Geschichte von Beginn an zurück, so ergibt alles<br />

einen Sinn. In Kanada aufgewachsen und in der Jugend immer viel mit<br />

Häuserbau beschäftigt, profitierte er genau von dieser Erfahrung, um<br />

eine fundierte Ausbildung in Deutschland zu absolvieren. Für seinen<br />

Erfolg von Kindesbeinen an gekämpft und es bis in die Profiliga geschafft,<br />

so ist er heute stolzer Familien-Papa von Eishockey spielenden<br />

Töchtern.<br />

Erfolgreich im Eishockey-Business und nach wie vor engagiert in vielen<br />

sozialen Bereichen, wie z.B. in der Krebsforschung, beschreibt Ty Morris<br />

sich selbst als glücklich und dankbar.<br />

Andrea Weisner<br />

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Ein echter Kämpfer, aber ein überlegter Kämpfer.<br />

Er weiß ganz genau, wo er hinmöchte und hat<br />

den Blick auf das Essenzielle nicht verloren.<br />

Fotos: Florian Warnecke<br />

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Agenturinhaber<br />

Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (IHK)<br />

Obere Stadt 45, 82362 Weilheim<br />

Tel.: 0881 / 92 79 87 78<br />

Fax: 0881 / 92 79 87 79<br />

info@k-fischer.lvm.de<br />

https://k-fischer.lvm.de/agenturhomepage/<br />

https://www.facebook.com/lvmkevinfischer/<br />

https://www.instagram.com/lvm.kevin.fischer/<br />

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TOURIST INFO<br />

MURNAUS<br />

VIELFALT<br />

DIGITAL<br />

Alexandra Thoni und Sophia Schramek laden zum virtuellen Flug nach Murnau ein.<br />

Foto: Birgit Schwarzenberger<br />

VIRTUELLE SHOPPINGTOUR<br />

Dass man sich im Internet einen Vorgeschmack auf etwas holt,<br />

ist mittlerweile gang und gäbe. Wer sich auf der Homepage<br />

der Marktgemeinde vorab einen Eindruck von Murnau verschaffen<br />

möchte, kann dies allerdings bald auf eine Weise tun,<br />

die noch nicht ganz so weit verbreitet ist. Mit der durch die<br />

Tourist Information Murnau initiierten digitalen Einkaufsstadt<br />

wird es zukünftig möglich sein, sich am heimischen Computer<br />

oder über das Smartphone auf einem virtuellen Flug von weit<br />

oben in den Ort zu zoomen; direkt hinein in die Geschäfte,<br />

Gastronomiebetriebe oder Häuser der Gastgeber. Dort kann<br />

man sich dann per Mausklick umschauen und in aller Ruhe<br />

schon einmal auf den Geschmack kommen – digital vorglühen<br />

sozusagen. Egal, ob man sich auf einen Einkaufsbummel einstimmt<br />

oder den Jahresurlaub plant.<br />

Die Tourist Information hat mit der 3D-animierten Shoppingtour<br />

einen weiteren, sich selbst gesetzten Meilenstein im Prozess<br />

der Digitalisierung erreicht, der nun in Kooperation mit<br />

dem Wirtschaftsförderverein in die Umsetzung geht. „Es ist<br />

ein Branchenverzeichnis der anderen Art, das die Vielfalt und<br />

den wertvollen Vorteil der zumeist inhabergeführten Geschäfte<br />

für Murnau noch mehr hervorhebt“, erklärt Tourismus-Chefin<br />

Alexandra Thoni. Dabei steht nicht im Vordergrund, dass über<br />

das Internet bestellt werden soll, sondern zu inspirieren, den<br />

Ort mit seinem reichhaltigen Angebot zu besuchen.<br />

INNOVATIVE PRÄSENTATIONSFORM<br />

Die Idee, mit Bewegtbildern und hochwertigem Bildmaterial eine<br />

innovative Darstellung der Geschäftswelt zu bieten, hatte die stellvertretende<br />

Tourismusleiterin Sophia Schramek schon 2019:<br />

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„Wir wollten gerne dabei unterstützen, den<br />

Einzelhandel zu erhalten. Unser Part, den wir<br />

dabei leisten können, ist das Marketing.“ Mit<br />

einem von drei modular aufgebauten Paketen<br />

können sich Einzelhändler, Wirte oder Gastgeber<br />

digital präsentieren – und das auch<br />

schon für den kleinen Geldbeutel: Für einmalig<br />

75 Euro erscheinen dabei auf Mausklick<br />

Kontaktdaten, Öffnungszeiten sowie die<br />

Homepage des Anbieters. Wer darüber hinaus<br />

eine 360º-Ansicht seiner Räume anfertigen lassen<br />

möchte, ist mit einmalig 200 Euro dabei.<br />

Für einen weiteren Aufpreis kann man sich<br />

zusätzlich mit einem Imagefilm präsentieren.<br />

Alexandra Thoni ist begeistert von den Möglichkeiten:<br />

„Es ist ein Projekt, das kein Ende<br />

hat. Man kann so letztendlich den ganzen Ort<br />

auf der Webseite darstellen und zeigen, welche<br />

Vielfalt es hier gibt.“ Wer eine Idee vom digitalen<br />

Rundgang erhalten möchte, kann auf<br />

der Murnau-Homepage unter „Tourismus“<br />

schon einmal einen 360º-Blick auf das Team<br />

der Tourist Information werfen.<br />

Auch für ihren Shop lassen sich<br />

Alexandra Thoni und Sophia<br />

Schramek immer wieder<br />

Schönes und Neues einfallen.<br />

Tourist Information Murnau<br />

Untermarkt 13<br />

82418 Murnau a. Staffelsee<br />

Tel. 08841 476-240<br />

touristinfo@murnau.de<br />

www.murnau.de<br />

MURNAUER MITBRINGSL<br />

Hier ist auch der Webshop der Tourist Information<br />

hinterlegt, wo man – genauso wie im<br />

Shop vor Ort – immer wieder Schönes und<br />

Neues entdecken kann. Neben der bunten Vielfalt<br />

an kunstvoll gestalteten Weihnachtskarten<br />

gibt es interessante Lektüre mit Ortsbezug.<br />

Lustig baumeln die fröhlichen Holzfiguren<br />

der Regionalmarke „Inser Hoamat“ in der Vitrine,<br />

die der „Oberammergauer Schnürlkasperl“<br />

Markus Wagner erschaffen und bemalt<br />

hat. Ganz neu im Sortiment ist ein dezenter<br />

Regenschirm mit Murnauer Silhouette. Diesen<br />

nachhaltig angefertigten „Ökobrella“<br />

gibt es für 19 Euro unter www.murnauermitbringsl.de<br />

oder direkt in der Tourist Information<br />

im Untermarkt 13. Schaut’s doch<br />

gerne einfach mal vorbei!<br />

Birgit Schwarzenberger<br />

39


Gasthof & Biergarten | alte Kastanien | regionale Produkte<br />

Brotzeit darf mitgebracht werden.<br />

Montag geschlossen, Dienstag bis Sonntag ab 11 Uhr geöffnet<br />

Es begrüßen Sie die neuen Wirtsleute<br />

Izabella & Florian Spiegelberger<br />

Gasthof Herzogin Anna<br />

Schwaiganger 1, 82441 Ohlstadt, Tel. 08841 6786260<br />

www.gasthofschwaiganger.de<br />

www.facebook.com/gasthofherzoginanna<br />

www.instagram.com/gasthofschwaiganger<br />

40


Foto: Harry Stahl<br />

42


PORTRAIT<br />

MÖBELHAUS PALMBERGER –<br />

100 JAHRE FAMILIENTRADITION<br />

Traditionsreiche Familienunternehmen sind immer etwas ganz Besonderes. Man spürt die<br />

Liebe zum Detail, die Herzlichkeit, die Menschlichkeit und fühlt sich sofort bestens aufgehoben.


PORTRAIT<br />

VIER GENERATIONEN – EIN BETRIEB<br />

Auf das Möbelhaus Palmberger trifft diese Beschreibung ganz<br />

klar zu. Seit dem 1. September 2019 führt es Thomas Palmberger<br />

gemeinsam mit seinem Bruder Martin bereits in der vierten Generation.<br />

„Unser Urgroßvater war Schreinermeister und gründete<br />

das Unternehmen 1921. Er richtete auf dem jetzigen Anwesen der<br />

Schreinerei eine kleine Werkstatt ein. 1957 baute mein Opa einen<br />

300 m² großen Möbelladen und legte somit den Grundstein für<br />

den Möbelhandel. Die meisten Veränderungen nahm unser Vater,<br />

Franz Palmberger, vor. Er war ab 1990 Geschäftsführer und eröffnete<br />

1999 das aktuelle Einrichtungshaus und Küchenstudio in<br />

der Kranebitterstraße mit über 2.000 m² Ausstellungsfläche.“<br />

OMA WILL ES WISSEN<br />

Der Familienbetrieb beschäftigt 25 Mitarbeiter und bildet den<br />

Beruf des Schreiners aus. Personalprobleme haben die Palmbergers<br />

selten – ganz im Gegenteil, denn das Familienunternehmen<br />

erfreut sich großer Beliebtheit. „Wir haben viele langjährige<br />

Mitarbeiter, manche sind seit 40 Jahren bei uns – sie sind bei meinem<br />

Opa in die Lehre gegangen und werden bei mir in Rente<br />

gehen. Unsere ganze Familie ist eng mit dem Betrieb verbunden.<br />

Auch unsere 96-jährige Oma erkundigt sich stets zuerst nach dem<br />

Geschäft, wenn sie uns sieht“, lacht Thomas Palmberger. „Wir<br />

möchten, dass die Mitarbeiter sich wohlfühlen, und wir tun alles,<br />

um die persönlichen Wünsche aller zu erfüllen.“<br />

BRÜDER MIT GESCHÄFTSSINN<br />

Die beiden Geschäftsführer sind schon immer mit dem Holz verwurzelt.<br />

„Wir sind in der Firma aufgewachsen und das hat uns geprägt.<br />

Ich war früher oft im Laden dabei und habe beim Verkauf zugehört.<br />

Als Kind habe ich in der ersten Klasse Küchen gezeichnet und gesagt,<br />

dass ich später auch Küchen planen und verkaufen möchte“, schmunzelt<br />

Thomas Palmberger. „Unsere Eltern hatten trotz der Arbeit genügend<br />

Zeit für uns, deswegen hatten wir immer ein positives Gefühl.“<br />

Thomas und Martin Palmberger ergänzen sich perfekt im Betrieb.<br />

„Martin ist Schreinermeister und für die 1.000 m² große Schreinerei<br />

verantwortlich. Ich bin gelernter Bürofachmann und Handelsfachwirt<br />

– deswegen leite ich das Möbelhaus. Es ist sehr ungewöhnlich,<br />

dass es mit zwei Geschäftsführern, die noch dazu Brüder sind, so<br />

gut harmoniert – wir waren beide selbst überrascht – aber wir sind<br />

ein sehr gut eingespieltes Team“, freut sich Thomas Palmberger.<br />

Thomas (li.) und Martin (re.) Palmberger,<br />

Geschäftsführer in der vierten Generation<br />

WIR SEHEN UNSERE KUNDEN GERN<br />

Viele Stammkunden, die bereits bei den Eltern einkauften, kaufen<br />

nun bei den beiden Brüdern. Kein Wunder, denn der persönliche<br />

Umgang mit den Kunden, die Beratung und Betreuung<br />

stehen im Vordergrund. „Obwohl der Onlineverkauf allgemein<br />

gestiegen ist, kommen die Kunden vermehrt zu uns. Sie schätzen<br />

das Persönliche, das auch uns besonders wichtig ist. Bei uns sind<br />

sie nicht nur eine Nummer. Am meisten freut es uns, wenn der<br />

Kunde nach dem Kauf anruft und sagt, dass die Einrichtung super<br />

geworden ist. Ist der Kunde glücklich, sind wir es auch.“<br />

KÜCHEN – EINE HERAUSFORDERUNG<br />

Das Angebot des Möbelhauses ist sehr breit aufgestellt. „In unserer<br />

Schreinerei können wir alles komplett individuell anfertigen<br />

oder die Möbel der Industriehersteller entsprechend abändern, dies<br />

wird oft genutzt. Wir kommen gerne zum Ausmessen vorbei, damit<br />

alles passt. Gerade wenn die Küche für einen Neubau sein soll,<br />

werden wir häufig noch in der Rohbauphase hinzugezogen und<br />

stehen beratend zur Seite. Wir finden immer eine Lösung, und<br />

dank unserer Computerplanung können sich die Kunden die Ergebnisse<br />

besser vorstellen.“<br />

ÜBER GESCHMACK WIRD NICHT GESTRITTEN<br />

Neben dem Fachwissen und der Gabe, gut mit Menschen umgehen<br />

zu können, ist auch Diplomatie eine wichtige Eigenschaft<br />

eines Verkäufers: „Man darf nicht von seinem Geschmack ausgehen,<br />

denn die Leute haben häufig ganz andere Vorstellungen.<br />

Oft ist das, was einem persönlich nicht so gut gefällt, in der Ausstellung<br />

am schnellsten verkauft“, schmunzelt Thomas Palmberger.<br />

Foto: Harry Stahl<br />

Unabhängig vom eigenen Geschmack hat der Geschäftsführer<br />

einen wertvollen Tipp für seine Kunden: „Man sollte sich von<br />

niemandem etwas einreden lassen, was einem eigentlich nicht<br />

44


gefällt. Man selbst muss das Möbelstück ständig ansehen und<br />

nicht derjenige, der einen dazu gedrängt hat, es zu kaufen. Die<br />

Situation gibt es leider öfters. Wenn jemand unsicher ist, beraten<br />

wir ihn gerne und helfen dabei, den eigenen Stil zu finden.“<br />

NACHHALTIGE QUALITÄT<br />

Bei einem Rundgang durch das moderne, tageslichtdurchflutete<br />

Möbelhaus fallen die geschmackvoll gestalteten Ausstellungsbereiche<br />

sofort auf. Auf 2.000 m² findet man alles, was das Herz<br />

begehrt. Die Palmbergers legen großen Wert auf die Herkunft<br />

ihrer Waren. „Wir arbeiten nur mit Herstellern aus Deutschland<br />

und den Nachbarländern zusammen. Uns ist es sehr wichtig, dass<br />

wir qualitativ hochwertige, nachhaltige Massivholzmöbel anbieten<br />

und keinen Kunststoff. Wie bei den Lebensmitteln fällt es auch in<br />

unserer Branche auf, dass die Menschen seit der Pandemie wieder<br />

zum Regionalen zurückkehren und darauf achten, wo die Produkte<br />

herkommen. Die Pandemie ist ebenso ein Grund für den weltweit<br />

spürbaren Rohstoffmangel. Damit verbunden sind längere Lieferzeiten<br />

und Preiserhöhungen zwischen 5–10 % bei den Herstellern.<br />

Zum Glück haben die Leute Verständnis für die aktuelle Situation“,<br />

berichtet Thomas Palmberger.<br />

FEIERLAUNE<br />

Die geplante Feier zum 100-jährigen Jubiläum muss leider auf<br />

nächstes Jahr verschoben werden, aber so viel steht fest: Die Kunden<br />

dürfen Großes erwarten. „Zum 90. Jubiläum haben wir alle,<br />

die jemals etwas bei uns gekauft haben, zu einer Party mit Band<br />

und Catering in unser Möbelhaus eingeladen. Wir hoffen, dass wir<br />

2022 unseren 101. Geburtstag ähnlich gebührend feiern können.“<br />

Thomas Palmberger ist dankbar für sein Unternehmen und alles,<br />

was damit verbunden ist. „Wir wünschen uns für die Zukunft,<br />

dass es weiterhin so gut läuft und die Kunden uns so schätzen<br />

wie bisher. Wir möchten die familiäre Atmosphäre für unsere Mitarbeiter<br />

und die Kunden beibehalten, jeder kann sich jederzeit<br />

gerne an uns persönlich wenden.“<br />

Alexandra Sichart<br />

Möbelhaus Palmberger GmbH<br />

Kranebitterstraße 2<br />

82380 Peißenberg<br />

Tel. 08803 61594-0<br />

45


PRAXIS FÜR PHYSIOTHERAPIE<br />

UND OSTEOPATHIE<br />

Obermarkt 51 | 82418 Murnau | Tel. 08841/9514<br />

www.physiotherapie-murnau.de<br />

Mit uns ist Hygiene<br />

kinderleicht.<br />

Reinigungsservice<br />

Vertrieb von<br />

Hygiene-Artikeln:<br />

FFP2-Masken<br />

Toilettenpapier<br />

Handtuchpapier<br />

Ärzterollen<br />

Spender-Systeme<br />

Arbeitsschutz<br />

Reinigungsmittel<br />

u.v.m.<br />

Robert Kunz<br />

hanohygiene@freenet.de, 0176-64788639, Flohbühlweg 4, 82377 Penzberg<br />

46


• kompromisslose Mineralkosmetik<br />

• ganzheitlich / 100% Nachhaltigkeit<br />

bei Inhaltstoffen und Verpackung<br />

• Low Waste Ansatz durch unsere<br />

Blechdosen sowie ein recyclebares<br />

Refill-Angebot<br />

www.varyvace.de<br />

47


ALLES WAS ES BRAUCHT,<br />

UM ALLES ZU GEBEN<br />

PFLEGEDIREKTORIN CHRISTINA STERK<br />

ENGAGIERT SICH FÜR DIE<br />

GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGE<br />

IN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Seit etwas mehr als einem halben Jahr verantwortet Christina Sterk als Pflegedirektorin der BG<br />

Unfallklinik Murnau das Gesamtmanagement des Pflegedienstes in organisatorischer, fachlicher<br />

und disziplinarischer Hinsicht. Seit ihrem Dienstantritt im März 2021 hat sich bereits vieles getan.<br />

Christina Sterk führt ihre rund 1000 Mitarbeitenden im Pflege- und Funktionsdienst mit großem<br />

persönlichem Engagement und Einsatz. Dabei verfolgt sie einen klaren ganzheitlichen Ansatz,<br />

der nicht nur die Personalgewinnung berücksichtigt, sondern die Murnauer Pflegefachkräfte<br />

durch attraktive Arbeits- und Rahmenbedingungen sowie ein vielfältiges Fort- und Weiterbildungsangebot<br />

langfristig an die Klinik bindet.<br />

Christina Sterk legt großen Wert darauf, ihr Personal aktiv in die Gestaltung von Prozessen mit<br />

einzubeziehen und dabei die persönliche Weiterentwicklung zu fördern. Ihr ist es wichtig, neue<br />

Wege gemeinsam zu beschreiten, damit jeder einzelne selbst wirksam werden und Entscheidungen<br />

treffen kann. Um dies zu erreichen, setzt sie auf die Stärkung der Stationsleitungen und<br />

den Ausbau von Konzepten zur Mitarbeiterförderung. Zudem werden vermehrt berufsgruppenübergreifende<br />

Projektgruppen ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die interprofessionellen Beziehungen<br />

in der Klinik zu stärken.<br />

„Es liegt mir sehr am Herzen, die Mitarbeitenden zu beteiligen und zu<br />

befähigen, selbst Verantwortung zu übernehmen und Optimierungen<br />

voranzubringen. Nur wenn wir unsere Mitarbeitenden mit an Bord<br />

haben, können wir Prozesse wirkungsvoll gestalten.“<br />

PFLEGEDIREKTORIN CHRISTINA STERK<br />

Im Interview gibt die Murnauer Pflegedirektorin Einblicke in ihr spannendes Aufgabengebiet, in<br />

neue Projekte und Maßnahmen zur Mitarbeiterförderung und in die Arbeit der Pflegefachkräfte<br />

in der BG Unfallklinik Murnau.<br />

BG Unfallklinik Murnau


INTERVIEW<br />

mit<br />

PFLEGEDIREKTORIN<br />

CHRISTINA STERK<br />

Zur Person: Christina Sterk wurde<br />

1975 in Tettnang geboren. Dort<br />

legte sie 1997 ihr Examen als<br />

Krankenschwester ab und bestand<br />

2004 ihr Fachexamen für Anäs-<br />

thesie und Intensivpflege in Singen.<br />

Christina Sterk bringt langjährige<br />

Erfahrungen aus der pflegerischen<br />

Praxis und der Pflegedirektion mit:<br />

Nach verschiedenen Stationen als<br />

examinierte Krankenschwester<br />

übernahm sie 2005 zunächst die<br />

Stellvertretende Stationsleitung der<br />

Intensivstation und ab 2008 die<br />

Leitung der IMC in der Hegau-<br />

Bodensee-Hochrhein Klinik Singen.<br />

Dem schlossen sich Führungspositionen<br />

bei den Amper Klinken AG<br />

sowie dem Marienhospital Osnabrück<br />

an. 2012 beendete sie erfolgreich<br />

ihr berufsbegleitendes<br />

Studium als Diplom Pflegewirtin (FH).<br />

Darüber hinaus engagiert sie sich<br />

in verschiedenen Vorstands- sowie<br />

Aufsichtsgremien und gibt ihr Fachwissen<br />

in zahlreichen Vorträgen weiter.<br />

Bevor sie an die BG Unfallklinik<br />

Murnau wechselte, war Christina<br />

Sterk als Geschäftsbereichsleitung<br />

Pflege und Patientennahe Dienste<br />

im Leopoldina Krankenhaus<br />

Schweinfurt tätig. Zum 1. März 2021<br />

trat Frau Sterk ihren Dienst als neue<br />

Pflegedirektorin der BG Unfallklinik<br />

Murnau an.<br />

49


Berufsorientierung mit Perspektive:<br />

GIRLS‘ UND BOYS‘ DAY<br />

AN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Der bundesweite Aktionstag zur klischeefreien Berufsorientierung<br />

für Mädchen und Jungen findet am 28. April 2022<br />

erstmalig auch in der BG Unfallklinik Murnau statt. Das Projekt<br />

zur Berufsorientierung für Schüler ab der 5. Jahrgangsstufe<br />

soll dazu beitragen, die Berufschancen von Mädchen und<br />

Jungen in zukunftsträchtigen Tätigkeitsfeldern, in denen sie<br />

bisher unterrepräsentiert sind, zu verbessern.<br />

Das Rahmenprogramm wird von den Auszubildenden im<br />

3. Ausbildungsjahr der klinikeigenen Berufsfachschule in<br />

Zusammenarbeit mit den involvierten Fachbereichen gestaltet.<br />

Sie können die Fragen der Schüler persönlich beantworten<br />

und es können erste Kontakte geknüpft werden.<br />

GIRLS‘ DAY<br />

Beim Girls‘ Day in der BG Unfallklinik Murnau erwartet acht<br />

Schülerinnen ein eintägiger Schnuppertag mit verschiedenen<br />

Workshops und Führungen durch die präklinischen<br />

Fachbereiche des renommierten Traumazentrums. Sie erfahren,<br />

welche Aufgaben eine Notfallsanitäterin in ihrem<br />

beruflichen Alltag hat. Zudem können sie in praktischen<br />

Workshops selbst tätig werden und lernen, wie man mit<br />

verletzten Patienten umgeht.<br />

BOYS‘ DAY<br />

Am jungenspezifischen Schnuppertag in der BG Unfallklinik<br />

Murnau erhalten acht Schüler einen gezielten Einblick in<br />

das Berufsfeld des Pflegefachmanns und dürfen auf den<br />

Stationen des Zentrums für Rückenmarkverletzte, der Neurologie<br />

und der Unfallchirurgie erste Einblicke sowie praktische<br />

Erfahrungen sammeln.<br />

BG Unfallklinik Murnau<br />

ALLES WAS ES BRAUCHT,<br />

UM ALLES ZU GEBEN<br />

INTERVIEW MIT PFLEGEDIREKTORIN<br />

CHRISTINA STERK<br />

Sehr geehrte Frau Sterk, was sind Ihre Aufgaben als Pflegedirektorin<br />

in der BG Unfallklinik Murnau?<br />

STERK: Zu meinen Hauptaufgaben gehört es, die bereits sehr hohe qualitativ<br />

pflegerische Versorgung im Sinne der Patienten weiter zu entwickeln<br />

und dabei sehr gute Bedingungen für die Mitarbeitenden der<br />

Pflege zu schaffen. Hierfür möchte ich zukünftig eine Gesamtstrategie<br />

für den Pflege- und Funktionsdienst entwickeln.<br />

Diese beinhaltet vielzählige Maßnahmen zur Personalgewinnung, aber<br />

auch das Erschaffen von passenden Arbeits- und Rahmenbedingungen.<br />

Neben diesen ist die individuelle Karriereförderung und deren Begleitung<br />

sowie ein breit aufgestelltes Fort- und Weiterbildungsangebot<br />

ein wichtiger Bestandteil, um die Arbeit in der Pflege attraktiv zu gestalten.<br />

So konnten wir bereits die Fachweiterbildung für Anästhesie<br />

und Intensivpflege auf den jährlichen Start ausweiten und befinden uns<br />

derzeit in der Erstellung und Planung eines Fortbildungsprogramms<br />

für das Jahr 2022.<br />

Was macht Ihrer Meinung nach eine gute Pflegedirektorin aus?<br />

STERK: Diese Frage sollten Sie eigentlich meinen Mitarbeitenden stellen.<br />

Als Pflegedirektorin ist es mir wichtig, für meine Mitarbeitenden ansprechbar<br />

zu sein. Dazu gehört zum einen die Präsenz vor Ort auf den<br />

Stationen, aber auch eine gute und empathische Kommunikation, um<br />

die Mitarbeitenden zu führen und um als Team bestmöglich zusammenzuarbeiten.<br />

Es ist mein Anspruch, meine Entscheidungen möglichst<br />

aus Sicht der Patienten und Mitarbeitenden zu treffen.<br />

Eine gute Pflegedirektion beteiligt ihre Mitarbeitenden in der Entwicklung<br />

der Klinik und befähigt sie, Verantwortung zu übernehmen und<br />

Entscheidungen zu treffen, damit sie selbst wirksam werden und ihren<br />

Arbeitsplatz aktiv mitgestalten können.<br />

Auch wenn man als Pflegedirektorin kein Mediator ist, sollte man dennoch<br />

ein gutes Verständnis und Einfühlungsvermögen mitbringen um<br />

zu verstehen, wie Konflikte entstehen und wie man mit ihnen umgeht.<br />

Nichts führt an den für mich wichtigsten Grundsätzen vorbei, die man<br />

im Umgang mit seinem Personal vorleben sollte: Ehrlichkeit, Transparenz<br />

und Authentizität.


Warum können Sie Berufseinsteigern oder bereits ausgebildeten Pflegeprofis<br />

die BG Unfallklinik Murnau als Arbeitgeber empfehlen?<br />

STERK: Als BG Klinik haben wir einen besonderen Versorgungsauftrag.<br />

Wir sind spezialisiert auf die Akutversorgung und Rehabilitation schwerstverletzter<br />

und berufserkrankter Menschen. Wir behandeln Patienten mit<br />

hochkomplexen Krankheits- und Verletzungsbildern und erbringen Spitzenmedizin,<br />

ebenso hoch ist der Anspruch in der Pflege. Nicht zuletzt<br />

die zahlreichen Bereiche wie das Zentrum für Schwerbrandverletzte, das<br />

Zentrum für Rückenmarkverletzte und die unfallchirurgischen Bereiche<br />

– durch die wir herausstechen – sind für Pflegefachkräfte ein spannendes<br />

Tätigkeitsfeld.<br />

Wir bieten unseren Kollegen in der Pflege ein hohes Maß an Flexibilität<br />

und legen großen Wert auf familienfreundliches Arbeiten und eine individuelle<br />

Karriereplanung. Ein weiterer Vorteil unserer Klinik ist die betriebseigene<br />

Kindertagesstätte, deren Öffnungszeiten natürlich die<br />

klinikspezifischen Arbeitszeiten berücksichtigt. Auch unser Angebot an<br />

preislich attraktiven Personalwohnungen soll in naher Zukunft noch<br />

stärker ausgebaut werden.<br />

Zudem bauen wir in der BG Unfallklinik Murnau natürlich auf die Weiterentwicklung<br />

unserer Pflegefachkräfte. Es ist uns wichtig, hier eine<br />

Leuchtturmfunktion einzunehmen und ein großes Anliegen, dass unsere<br />

Mitarbeitenden bei uns Karriere machen können. Es gibt unzählige<br />

Möglichkeiten, sich in der Pflege weiterzubilden und zu spezialisieren –<br />

sowohl in der fachlichen Karriere als auch auf Führungsebene. Auch<br />

nach vielen Jahren im Beruf ist eine Neuorientierung möglich. Das bedeutet,<br />

dass wir nicht nur ein breites Spektrum an Fort- und Weiterbildung<br />

anbieten, sondern auch Mitarbeitende im Studium unterstützen.<br />

So bilden wir beispielsweise selbst Pflegepädagogen aus.<br />

Besonders stolz sind wir auf die Ausbildung in unserer Berufsfachschule<br />

für Pflege. 70% der Absolventen wollen auch nach ihrer Ausbildung<br />

weiterhin in unserer Klinik arbeiten und können direkt nach der<br />

Ausbildung in der BG Unfallklinik Murnau in ihren Beruf starten. Das<br />

macht uns sehr stolz.<br />

Welche neuen Maßnahmen und Projekte konnten Sie in ihren ersten<br />

sechs Monaten in der BG Unfallklinik Murnau bereits durchführen?<br />

STERK: Ich habe zunächst versucht, mir einen bestmöglichen Überblick<br />

über die verschiedenen Bereiche und Stationen und die Bedürfnisse unserer<br />

Kollegen in der Pflege zu verschaffen. Oberste Priorität hat es für<br />

mich, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessen und wichtige<br />

Weichen zu stellen, um neue Wege zu beschreiten.<br />

KARRIERE LOUNGE FÜR PFLEGEKRÄFTE<br />

IN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Bereits zweimal in diesem Jahr lud die BG Unfallklinik Murnau<br />

zur neu etablierten Veranstaltungsreihe „Karriere-Lounge“ speziell<br />

für Pflegekräfte ein. Ziel der Veranstaltung, die von Pflegedirektorin<br />

Christina Sterk initiiert wurde, ist der persönliche und<br />

intensive Austausch mit examinierten Pflegekräften, Quereinsteigern<br />

in der Pflege, Berufsrückkehrern sowie Schulabsolventen,<br />

die sich über Ausbildungsmöglichkeiten in der Pflege<br />

informieren möchten.<br />

Sowohl vor Ort – als auch als Zusatzangebot virtuell – können<br />

Interessierte dabei mit dem Pflegefachpersonal der Murnauer<br />

Unfallklinik in direkten Dialog treten. Individuelle Fragen von<br />

Verdienstmöglichkeit, Mitarbeiterwohnungen oder flexiblen Arbeitszeiten<br />

werden dabei ebenso beantwortet wie Fragen zur<br />

Kinderbetreuung. Zudem erhält man auf Wunsch detaillierte<br />

Einblicke in die einzelnen Stationen und Fachbereiche. Berufseinsteiger,<br />

aber auch ausgebildete Pflegekräfte, können<br />

sich beim klinikeigenen Bildungszentrum für Pflegeberufe und<br />

der Berufsfachschule über Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten<br />

informieren. Und all das findet, wenn man sich für die<br />

Präsenz entschieden hat, kulinarisch eingerahmt mit Häppchen<br />

und alkoholfreien Cocktails, im schönen Dachterrassenbereich<br />

der Murnauer Unfallklinik statt.<br />

Die Möglichkeit des tollen fachlichen Diskurses und die<br />

Gelegenheit, gezielt Fragen stellen und sich vor Ort umsehen<br />

zu können, kommt auch überregional gut an! Bis aus<br />

München und Augsburg nehmen Interessenten teil. Das<br />

unterstreicht einmal mehr den guten Ruf sowie die überregionale<br />

Bekanntheit der Murnauer Klinik.<br />

Pflegedirektorin Christina Sterk zeigt sich sehr erfreut über<br />

die zahlreichen Kontakte, die in diesem Rahmen entstehen:<br />

„Wir haben einen tollen fachlichen Austausch mit professionellen<br />

Pflegefachkräften und Pflegefachhelfern, die uns<br />

ganz gezielte Fragen stellen und konkretes Interesse an<br />

der Arbeit in unserer Klinik zeigen.“ Die Planungen für die<br />

Folgeveranstaltungen sind bereits angelaufen.<br />

© BG Unfallklinik Murnau<br />

51


AUS,- FORT,- UND WEITERBILDUNG<br />

AN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Pädagogisch begleitetes<br />

freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />

Fortbildungen<br />

zur Pflegeentwicklung<br />

Fortbildungen/Inhaus-Seminare<br />

Multiplikatoren Schulungen<br />

Weiterbildung für Mitarbeiter<br />

mit Führungsverantwortung<br />

– Praxisanleiter<br />

– Stationsleitung<br />

– Akademisches Studium<br />

Bildungszentrum<br />

für Pflegeberufe<br />

Berufsfachschule für Pflege<br />

der BGU Murnau<br />

Ausbildung zum/zur<br />

Operationstechnischen<br />

Assistent/in<br />

Weiterbildung zur<br />

Fachkrankenschwester/-pfleger<br />

– OP-Dienst<br />

Weiterbildung zur/zum<br />

Fachkrankenschwester/-pfleger<br />

für Intensivpflege und Anästhesie<br />

Fachweiterbildung für die Pflege<br />

querschnittgelähmter Menschen<br />

Eine meiner ersten Handlungen war es, die hierarchischen Strukturen<br />

etwas aufzubrechen und den Stationsleitungen mehr Entscheidungskompetenz<br />

zu übertragen. Eine gute Führungskraft in<br />

der akut-stationären Pflege kann Aufgaben und Expertise delegieren<br />

und Verantwortungen im Team aufteilen. Sie traut ihren Mitarbeitenden<br />

etwas zu und nutzt die verschiedenen Interessen und<br />

Kompetenzen, um am Ende ein bestmögliches Ergebnis für das<br />

gesamte Team und natürlich die Patienten zu erzielen.<br />

Auch personell habe ich in meinem Team neue Schwerpunkte gesetzt,<br />

umstrukturiert und neue Stellen geschaffen, wie beispielsweise<br />

die Stelle der Praxiskoordinatorin. Diese plant, strukturiert und verantwortet<br />

die praktische Ausbildung und fungiert als Bindeglied zwischen<br />

theoretischer und praktischer Ausbildung in der Pflege. Sie<br />

agiert als Ansprechpartnerin für Praktikanten, Auszubildende oder<br />

Praxisanleiter. Da wir es als unsere Aufgabe betrachten Mitarbeiter<br />

in ihrer Karriereplanung zu begleiten, ist es uns ebenso ein wichtiges<br />

Anliegen bereits Schüler bei ihrem Praktikum zu unterstützen. Auch<br />

durch das sogenannte „Freiwillige Soziale Jahr“, welches seit Oktober<br />

diesen Jahres in der BG Unfallklinik Murnau absolviert werden<br />

kann, können wir junge Menschen in unseren Beruf holen und einen<br />

Einblick in das spannende und vielseitige Aufgabengebiet der Pflege<br />

geben. Ebenfalls zu erwähnen ist hier der Girls‘ und Boys‘ Day, der<br />

2022 das erste Mal bei uns in der Klinik stattfinden wird.<br />

Durch die Etablierung von interprofessionellen Prozessworkshops<br />

versuche ich, die Zusammenarbeit von Pflege, Therapeuten und<br />

Ärzten zu stärken. Dabei geht es mir vor allem um ein gegenseiti-<br />

ges Verständnis, Wertschätzung und eine bessere interprofessionelle<br />

Kommunikation. Denn wir alle verfolgen in unserer Klinik das<br />

eine übergeordnete Ziel, unsere Patienten bestmöglich und mit<br />

allen geeigneten Mitteln zu versorgen. Die Kommunikation zwischen<br />

den Berufsgruppen spielt dabei eine wesentliche Rolle. Leider<br />

lässt der Klinikalltag einen fachlich wertvollen Austausch auf<br />

Augenhöhe oft zu kurz kommen. Dem möchte ich mit regelmäßigen<br />

Workshops entgegenwirken, um so die Annäherung zwischen<br />

den Berufsgruppen zu unterstützen.<br />

Welche weiteren Themen sind noch von Bedeutung?<br />

STERK: Auch in der pflegefachlichen Entwicklung ist es uns ein Anliegen,<br />

Themen weiterzuentwickeln. Der demografische Wandel<br />

und die Zunahme an Patienten, die an einer Demenz erkrankt sind,<br />

stellt uns in der Versorgung vor neue Herausforderungen. Für Menschen<br />

mit Demenz kann ein Klinikaufenthalt eine sehr belastende<br />

Situation sein und es ist im System „Krankenhaus“ oftmals nicht<br />

leicht, die besonderen Bedürfnisse dieser Menschen umzusetzen.<br />

Zurzeit erarbeiten wir deshalb, gemeinsam mit der Stabsstelle Pflegewissenschaft<br />

und dem interprofessionellen Team der Geriatrie,<br />

ein Konzept zur Begleitung von an Demenz erkrankten Patienten<br />

in unserer Klinik.<br />

Dazu und zu weiteren Ideen und Projekten werden wir zu einem<br />

späteren Zeitpunkt gerne mehr berichten.<br />

Frau Sterk, vielen Dank für das Interview.


DIE PFLEGE IN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Die Betreuung von Patienten mit schweren Polytraumata, mit Brand- oder<br />

Rückenmarkverletzungen, die Intensivpflege oder die anspruchsvolle<br />

Pflege in der Septischen Chirurgie erfordert spezifische pflegerische<br />

Kenntnisse. Dasselbe gilt für viele andere Spezialbereiche der BG Kliniken.<br />

Die BG Unfallklinik Murnau legt deshalb großen Wert auf die Kompetenz<br />

und berufliche Qualifikation ihrer Mitarbeiter: Viele der rund 1000 Pflegekräfte<br />

sind für hochspezialisierte Fachpflege fortgebildet. In der angegliederten<br />

Krankenpflegeschule bildet die Klinik selbst aus.<br />

Mitarbeiter in der Pflege:<br />

ca. 1000 Pflegefachkräfte und Pflegefachhelfer<br />

Von der Pflege stets begleitet – der Weg des Patienten in der BG Unfallklinik Murnau:<br />

Interdisziplinäre<br />

Intensivstationen<br />

Anästhesiologische<br />

Intermediate Care<br />

OP / Anästhesie<br />

OP / Anästhesie<br />

Pflegerische Fach- und Spezialgebiete:<br />

• Unfallchirurgie mit verschiedenen chirurgischen Schwerpunkten<br />

(wie z.B. Fußchirurgie, Handchirurgie, Mund-, Kiefer-<br />

und Gesichtschirurgie, Sportorthopädie, Kinderchirurgie)<br />

• Zentrum für Rückenmarkverletzte<br />

• Zentrum für Brandverletzte<br />

• Neurologie und Stroke Unit<br />

• Neurochirurgie<br />

• Neurourologie<br />

• Plastische und rekonstruktive Mikrochirurgie<br />

• Septische Chirurgie<br />

• Akut Geriatrische Chirurgie<br />

• Ambulante Operationen mit Aufnahme-<br />

und Vorbereitungseinheit<br />

• Isolierstation<br />

Luftrettung<br />

Zentrale Notaufnahme<br />

Allgemeinpflegestationen<br />

Interdisziplinäre Intensivstationen<br />

Anästhesiologische Intermediate Care<br />

Allgemeinpflegestationen<br />

BG<br />

Rehabilitation<br />

Pflegerisch etablierte Konzepte:<br />

• Bobath-Konzept<br />

• Basale Stimulation ®<br />

• LiN-Lagerung in Neutralstellung ®<br />

• Delirmanagement<br />

• Schmerzmanagement<br />

• Angehörigenintegration<br />

• Wundmanagement<br />

Anästhesie / OP<br />

© BG Unfallklinik Murnau<br />

PFLEGEFACHBERATUNG<br />

In der BG Unfallklinik Murnau wird eine<br />

pflegefachliche Auseinandersetzung<br />

und Einschätzung der häuslichen Versorgung<br />

angeboten. Dies erfolgt ausschließlich<br />

im Auftrag einer Berufsgenossenschaft<br />

oder Unfallkasse und<br />

wird durch den zuständigen Sachbearbeiter<br />

oder Reha Manager vereinbart,<br />

gesteuert und auf Wunsch<br />

auch begleitet. Die häusliche Visitation<br />

hat den aktuelle Pflegebedarf, die pflegerische,<br />

aber auch die ärztlich-, therapeutische<br />

Versorgungssituation, das<br />

Risikomanagement, die Hilfsmittelversorgung<br />

und die besonderen Begebenheiten<br />

der Wohnsituation des Versicherten<br />

im Blick. Zum Abschluss<br />

erhält der Unfallversicherungsträger<br />

eine entsprechende Empfehlung in<br />

Form einer schriftlichen und pflegefachlichen<br />

Stellungnahme. Eine Pflegefachberatung<br />

wird ausschließlich von<br />

langjährig erfahrenen Mitarbeitern mit<br />

Zusatzqualifikationen durchgeführt.<br />

BG Unfallklinik Murnau<br />

Prof.-Küntscher-Straße 8, 82418 Murnau,<br />

Tel. 08841 48-0, Fax 08841 48-2600,<br />

E-Mail: info@bgu-murnau.de,<br />

www.bgu-murnau.de<br />

Interview und Redaktion:<br />

Carola Krumbacher und Lisa Schwede<br />

Fotos: BG Unfallklinik Murnau<br />

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Der Duft von<br />

Bratwurst und<br />

Glühwein<br />

Dieses Jahr dürfen Sie wieder – die Staffelseewirte! Dann<br />

ist die Kesselhütte in der Vorweihnachtszeit wieder ein beliebter<br />

Treff- und Schlemmerpunkt in der Fußgängerzone.<br />

Traditionell schön<br />

Aber von Anfang an, vom Entstehen einer echten Tradition:<br />

Im Jahr 2006 wurden die Wirte gebeten, einen weihnachtlichen<br />

Bewirtungsstand in der Murnauer Fußgängerzone zu betreiben.<br />

Die Idee dahinter: etwas mehr weihnachtliches Flair im Markt.<br />

Im ersten Jahr stand die Schlemmerhütte vor dem damals geschlossenen<br />

Bauerngirgl (nun Casa del Caffé Damiano).<br />

Der Erfolg gab der Idee Recht. Nach mehreren Standortwechseln<br />

zogen die Wirte langsam immer weiter Richtung Mariensäule. Kurt<br />

Höller mit seiner Intermezzohütte kam dazu, ein kleines Weihnachtsdorf<br />

entstand und zog viele Einheimische und Gäste in den<br />

Bann. Der perfekte Rahmen für eine schöne Vorweihnachtszeit.<br />

Auf geht’s, weiter geht‘s<br />

Der Rathausumbau verlangte eine Umstrukturierung und große<br />

Flexibilität von allen Mitwirkenden sowie der Verwaltung. Aber<br />

es wäre nicht Murnau, wenn das nicht gemeinsam geschafft<br />

worden wäre.<br />

Im Jahr vor Corona wurde dann einiges auf die Beine gestellt:<br />

Kurt Höller erst im Grießbräugarten, dann mit eigenem Wald<br />

vor dem Tengelmann-Center. Im Innenhof vom Grießbräu gab<br />

Foto: Andrea Weisner<br />

ILKAY MURAT<br />

Untermarkt 20<br />

82418 Murnau a. Staffelsee<br />

Tel. 08841 799 88 84, Mobil 0179 750 4260<br />

info@murnau-outdoor-center.de<br />

www.murnau-outdoor-center.de<br />

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DIE STAFFELSEEWIRTE<br />

es weihnachtliches Flair vom Feinsten. Chrissi Prager vom<br />

Schlossgarten verwandelte ihren Biergarten in eine Weihnachtsoase.<br />

In der Fußgängerzone vor dem schönen, neu umgebauten<br />

Rathaus standen wieder die Weihnachtshütten des<br />

Wirtschaftsfördervereins. Marco Pollini bot italienisch angehauchte<br />

Weihnachtsspezialitäten vor seinem Da Noi an. Und<br />

natürlich waren auch die Wirte mit ihrer Kesselhütte direkt an<br />

der Mariensäule nicht mehr wegzudenken.<br />

Ein leuchtender Stern thronte die letzten beiden Male über allem.<br />

Doch dann kam das, was keiner gedacht hätte und zwei lange<br />

Jahre mussten wir darben.<br />

Aber nun starten die Wirte wieder gemeinsam durch! Die Kesselhütte<br />

ist geputzt und auf Funktion getestet. Die Mitarbeiter hochmotiviert<br />

und der super Winzerglühwein (aus der Herstellung<br />

Weinhaus Kraus in Farchant) in Weiß und Rot (aber auch alkoholfrei)<br />

ist vorbestellt.<br />

Bratwurst gut, alles gut<br />

Nun aber noch ein Wort zur Bratwurst. Da haben sich die Wirte<br />

wirklich viel Mühe gegeben. Nur ortsansässige Metzger werden<br />

liefern. Beste Qualität muss es sein! (Die Käsebratwürste und die<br />

Drachengriller von unserem Christian Haller sind ja eh legendär.)<br />

Aber auch die extra für die Wirte produzierte Marktbratwurst,<br />

vom Krönauer aus Spatenhausen, ist der Wahnsinn. Das Rezept<br />

gibt es schon weit über 100 Jahre – nur mit den allerbesten Zutaten.<br />

Eine andere Wurstspezialität feinster Güte liefert den Wirten die<br />

Metzgerei Lederer aus Obersöchering. Dort wird der Riegseer<br />

Weideochse in Bioqualität geschlachtet, der exklusiv für die<br />

Wirtevereinigung vom Maier Georg aus Riegsee gezüchtet wird.<br />

Für die Märkte und während der gesamten Vorweihnachtszeit<br />

macht Martin Lederer dann die hervorragend schmeckenden<br />

Ochsengriller aus 100 % Weideochsenfleisch. Aber nicht „nur“<br />

die Bratwürste wurden liebevoll und mit Fachwissen ausgewählt,<br />

nein, auch die Semmeln sollten etwas Besonderes sein.<br />

Seit einigen Jahren lassen die Wirte ihre Biertrebersemmeln<br />

nach speziellem Rezept, mit dem Treber der Grießbräubrauerei,<br />

für sich backen.<br />

In diesem Jahr wird diesen Part die Bäckerei Luidl aus Großweil<br />

übernehmen. Täglich frisch und wirklich klasse.<br />

Da läuft mir jetzt schon das Wasser im Munde zusammen.<br />

Gemeinsam können wir uns in diesem Sinne auf eine schöne,<br />

besinnliche, genussreiche und gesunde Vorweihnachtszeit<br />

freuen.<br />

Wir sehen uns an der Kesselhütte der Staffelseewirte, direkt<br />

an der Mariensäule in unserer wunderschönen Fußgängerzone.<br />

Andrea Weisner<br />

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MAL KURZ DIE WELT RETTEN …<br />

Alle reden von Nachhaltigkeit, Verzicht auf Reisen und weniger Konsum – und du willst<br />

deinen Teil dazu beitragen, Menschen glücklicher und die Welt besser zu machen? Mit bewusstem<br />

Einkauf kannst du dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen und ohne viel Energie<br />

zu verschwenden.<br />

Check mal den Weltladen! Hier gibt es Vieles, was dich in die weite Welt entführt und was<br />

du aus der weiten Welt zu dir nach Hause bringen kannst: robuste Hängematten und Rucksäcke<br />

aus Bali und Indien, Klangschalen, Räucherstäbchen und Gebetsfahnen aus Nepal;<br />

Seifen, Cremes und Wellnessartikel aus Ghana, Syrien und Brasilien; aus Altmetall gefertigte<br />

Tischchen und Schalen hergestellt in Südafrika; Tücher und Schmuck aus Kolumbien und<br />

Nepal und viele Lebensmittel und Gewürze, die dir die Düfte und den Geschmack dieser<br />

Welt auf die Zunge und in die Nase bringen.<br />

Alles fair produziert, sauber und ökologisch hergestellt – denn das ist die Mission des Weltladens:<br />

nachhaltigen fairen Handel zu fördern und Produktionskooperativen und Handwerksbetriebe<br />

im globalen Süden dieser Welt zu unterstützen. Und so kommt die bunte<br />

Vielfalt in den Laden – und du fühlst dich wie auf einem Markt mit tollen Angeboten.<br />

Schau doch mal bei uns vorbei und hilf mit, die Welt zu retten!<br />

Bahnhofstraße 8, 82418 Murnau, Tel. 08841 / 6879997<br />

weltladen.murnau@web.de, www.weltladen-murnau.de<br />

Einkaufszeiten: Mo.-Fr. 10 – 18 Uhr, Sa. 9:30 – 13 Uhr<br />

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ORTHOPÄDIE IM<br />

WERKHAUS MURNAU –<br />

ZEIT FÜR MENSCHLICHKEIT<br />

Zeit – eines der wertvollsten Güter im schnelllebigen Alltag. Zeit<br />

geben – seinen Patienten und Mitmenschen. Zeit nehmen – für<br />

sich, die Familie und die Dinge, die einem wichtig sind. Seit<br />

seiner Praxiseröffnung im Oktober 2020 legt Dr. Michael Wiendl<br />

besonderen Wert auf diese Balance – mit Erfolg.<br />

WEITE WELT – KLEINE WELT<br />

Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie legt 1997 seine<br />

ärztliche Prüfung in München ab und durchläuft anschließend<br />

einige Stationen der Weiterbildung im Bereich Orthopädie, Rheumatologie<br />

und Unfallchirurgie. „Angefangen habe ich in der Unfallchirurgie<br />

im Klinikum Traunstein, im Jahr 1999 wechselte ich<br />

an das Klinikum Ingolstadt, hier war ich sieben Jahre als Orthopäde<br />

und Unfallchirurg tätig und habe vor allem die operative Seite der<br />

Orthopädie kennengelernt. 2006 habe ich eine Stellenanzeige des<br />

Rheumazentrums Oberammergau entdeckt und arbeitete bis 2011<br />

als Facharzt auf dem Gebiet der Rheumaorthopädie und Handchirurgie<br />

bei Dr. Arbogast“, berichtet Dr. Wiendl. „Hier konnte ich<br />

mich auch intensiv mit dem Thema Rückenschmerz befassen.“<br />

Aufgrund seiner Tätigkeit zieht der Orthopäde gemeinsam mit<br />

seiner Frau, die er während seiner Zeit in Ingolstadt kennengelernt<br />

hat, nach Garmisch. „Meine Frau ist Neurologin und Psychiaterin<br />

und stammt ursprünglich von dort – die Welt ist klein“,<br />

grinst er.<br />

NÄHER AM PATIENTEN<br />

Foto: Florian Warnecke<br />

„Ab 2011 war ich sieben Jahre lang in einer großen orthopädischen<br />

Praxis in München auch als Gesellschafter tätig. Wir waren<br />

sehr erfolgreich und erweiterten stetig um neue Filialen und Mitarbeiter.<br />

Aufgrund der Größe, mit immer weniger Möglichkeiten<br />

der aktiven Mitgestaltung, bin ich 2018 ausgestiegen – ich wollte<br />

lieber in einem regionalen Unternehmen mit mehr individueller<br />

Betreuung der Patienten arbeiten. Mein Weg führte mich zur ‚Orthopädie<br />

Oberland‘, deren Filialen sich in Garmisch, Murnau<br />

und Weilheim befinden.“<br />

60


ORTHOPÄDIE


Dr. Michael Wiendl, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

TROTZ CORONA –<br />

VON WEILHEIM NACH MURNAU<br />

Dr. Michael Wiendl betreute den Standort in Weilheim. „Die Tätigkeit<br />

in der dortigen Praxis war gut, jedoch wollte ich gerne meine<br />

eigenen Konzepte umsetzen. Auf der Suche nach geeigneten Praxisräumen<br />

bin ich auf das Werkhaus in Murnau gestoßen. Hier haben<br />

sich unterschiedlichste Unternehmer mit ähnlicher Gesinnung und<br />

hohem Qualitätsanspruch angesiedelt. Weil sich das Haus noch im<br />

Bau befand, konnte ich die Größe und Aufteilung meiner Räumlichkeiten<br />

optimal nach meinen Vorstellungen gestalten.“<br />

„Mein Mitarbeiterteam aus Weilheim ist mit mir mitgekommen,<br />

und zusätzlich habe ich einen Sportwissenschaftler beschäftigt, der<br />

meine Arbeit sehr unterstützt. Viele Personen aus Familie und Freundeskreis<br />

hielten es für riskant, während der Coronazeit eine so große<br />

Praxis neu zu gründen, aber das Konzept ist äußerst erfolgreich und<br />

jeder trägt einen großen Beitrag zur weiteren Entwicklung bei. Insgesamt<br />

bin ich schon sehr zufrieden damit, was wir gemeinsam in<br />

der bisherigen Zeit erreicht haben.“<br />

Die Praxisräume sind hell, modern und geschmackvoll eingerichtet<br />

– nicht nur die Patienten sollen sich hier wohlfühlen – auch<br />

für die Mitarbeiter gibt es genügend Arbeitsplätze und Rückzugsmöglichkeiten,<br />

denn ein gutes Arbeitsklima ist Dr. Wiendl besonders<br />

wichtig. Die Wände zieren imposante, selbstaufgenommene<br />

Landschaftsaufnahmen aus der Region und man erfreut sich an<br />

der eigenen Heimat – sicherlich eine willkommene Ablenkung<br />

von einem Arztbesuch. „Fotografie ist mein Hobby“, schmunzelt<br />

der sympathische Orthopäde. „Die Patienten sollen in Ruhe ankommen<br />

und die Hektik des Alltags hinter sich lassen. Deswegen<br />

gibt es im Wartezimmer auch bewusst keine Werbung zu sehen.“<br />

IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT<br />

Ruhe und volle Aufmerksamkeit haben während der Behandlung<br />

oberste Priorität für den Facharzt, der neben der Orthopädie<br />

auch Rheumatologie, Sportmedizin, Chirotherapie und<br />

Akupunktur praktiziert. „Ich habe in vielen Praxen gearbeitet<br />

und gesehen, was die Patienten benötigen und was nicht, welche<br />

Erwartungen sie haben und was medizinisch sinnvoll ist. Sie<br />

sollen vor allem in Ruhe erzählen dürfen.“<br />

Zeit – ein wichtiger Faktor während der Behandlung. „Der Ersttermin<br />

dauert bei uns 45 Minuten, manchmal auch länger, um<br />

eine ausführliche Befunderhebung durchführen zu können. Unser<br />

62


ORTHOPÄDIE<br />

Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Rückenbeschwerden.<br />

Ich möchte Rückenschmerzen nicht nur mit einer Spritze behandeln,<br />

sondern die Ursache des Schmerzes herausfinden und<br />

dieser effektiv entgegenwirken. Die meisten Rückenschmerzen in<br />

meiner Praxis resultieren aus Fehlhaltungen und daraus entstehenden<br />

Muskelproblemen“, erzählt Dr. Wiendl.<br />

TRADITION UND TECHNIK:<br />

GEMEINSAM GEGEN DEN SCHMERZ<br />

Sein Konzept ist spannend und vereint modernste Technik mit<br />

alternativen Heilverfahren: „Mit Hilfe einer strahlungsfreien 4D-<br />

Wirbelsäulenvermessung kann festgestellt werden, ob Fehlhaltungen<br />

oder Deformitäten vorliegen. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen<br />

ist dies ein sehr geeignetes Verfahren. Weiterhin bieten<br />

wir bei uns die EMG-Diagnostik (Elektromyografie) an, mit welcher<br />

gezielt Störungen der Muskelfunktion aufgedeckt werden. Eine lang<br />

bewährte Untersuchungsmethode ist die Sonografie. Durch das<br />

Aussenden von Schallwellen können feine Veränderungen im Gewebe<br />

und den Gelenken dargestellt werden. Ein hochauflösender<br />

Schallkopf und die Möglichkeit der Duplexsonografie verbessern<br />

die Genauigkeit und Aussagekraft. Für die erweiterte Diagnostik<br />

habe ich Anbindung an ein hochmodernes MRT-Gerät in Murnau.<br />

Schmerzhafte muskuläre Triggerpunkte behandeln wir mit der manuellen<br />

Therapie, der Akupunktur und besonders erfolgreich mit<br />

der Stoßwellentherapie. Sie kann gezielt sowohl in der Tiefe als<br />

auch oberflächlich angewendet werden. Ein wesentliches Standbein<br />

in der Behandlung ist die medizinische Trainingstherapie.“<br />

Fotos: Florian Warnecke<br />

GENESUNGSERFOLG:<br />

GANZHEITLICHES TRAINING<br />

Im großzügig gestalteten Trainingsraum können die Patienten<br />

ihren eigenen Trainingsfortschritt am Rückenkraftgerät auf<br />

dem Bildschirm beobachten und ihnen wird genau gezeigt,<br />

wie sie trainieren müssen. „Bei den Analysen ist unser Diplom-<br />

Sportwissenschaftler immer dabei und wir erarbeiten gemeinsam<br />

die besten individuellen Trainingsmethoden, auch für das Training<br />

zu Hause. Wir verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz<br />

und beziehen regelmäßig die benachbarten Körperregionen mit<br />

ein. Oft kommen Patienten zu uns, die bereits einige Jahre vergeblich<br />

auf der Suche nach Hilfe waren, und sind positiv überrascht,<br />

dass es bei uns anders läuft. Sie sind motiviert und möchten<br />

unbedingt wieder gesund leben, arbeiten und ihren Sport<br />

63


ORTHOPÄDIE<br />

ausüben können. Wir unterstützen sie dabei, ein besseres Bewusstsein<br />

für sich und die Bewegung zu entwickeln.“<br />

GEHEIMWAFFE AKUPUNKTUR<br />

Neben der klassischen Medizin bietet der Facharzt auch Chirotherapie<br />

und Akupunktur an. „Die Ausbildung dafür habe ich<br />

damals in Ingolstadt in Eigeninitiative gemacht, ich wollte einen<br />

Blick über den Tellerrand werfen. Ich war sofort verblüfft, welche<br />

Ergebnisse man zum Beispiel mit der Akupunktur erreichen<br />

kann. Seitdem habe ich dieses Wissen über viele Jahre weiterentwickelt.<br />

Man bekommt ein Gefühl dafür, wie und wohin man<br />

die Nadeln setzen muss. Die Leute sind offen und entscheiden<br />

sich in den meisten Fällen dafür, wenn sie zwischen Akupunktur<br />

und einer Injektionsbehandlung wählen können.“<br />

PRIVAT – EFFIZIENT – TRANSPARENT<br />

Dr. Michael Wiendl musste sich bei seiner Planung für die Führung<br />

einer Privatpraxis entscheiden. „Ich möchte meine Behandlung<br />

gerne für Jedermann anbieten, aber die Möglichkeit,<br />

viel Behandlungszeit in Anspruch zu nehmen sowie der Großteil<br />

der angebotenen Methoden wird leider von den gesetzlichen Krankenkassen<br />

zu wenig unterstützt. Gerne behandeln wir regelmäßig<br />

auch nicht privat Versicherte als Selbstzahler. Wir legen großen<br />

Wert auf Kostentransparenz und richten uns bei der Rechnungserstellung<br />

nach der Gebührenordnung für Ärzte. Oft kann man<br />

akute orthopädische Erkrankungen auch schnell und ohne allzu<br />

großen Aufwand behandeln. Informationen über zu erwartende<br />

Kosten können schon vorab am Telefon erfragt werden. Wir versuchen,<br />

lange Wartezeiten zu verhindern. Da die Patienten aus<br />

einem großen Umkreis zu uns kommen, behandeln wir nur nach<br />

Terminvereinbarung. Trotzdem versuchen wir, bei akuten Fällen<br />

einen sehr schnellen Termin zu ermöglichen, denn diese Probleme<br />

sind in vielen Fällen schnell und gut zu behandeln.“<br />

MIT HERZ UND ÜBERZEUGUNG<br />

Auch privat ist Dr. Michael Wiendl sehr glücklich über seine<br />

Entscheidung, eine eigene Praxis zu eröffnen. „Für meine Familie<br />

ist es ein Riesengewinn. Ich habe drei Kinder, die ihren<br />

Papa nun regelmäßiger sehen können, ich kann mir meine Zeit<br />

freier einteilen und bin zu Hause wesentlich entspannter. Der<br />

Wechsel hat für uns eine große Rolle gespielt – er hat unsere Familie<br />

zusammengeschweißt. Außerdem bin ich ausgeglichener<br />

geworden und schlafe besser als je zuvor, denn ich kann das tun,<br />

von dem ich voll und ganz überzeugt bin. Früher war ich oft gestresst<br />

– hier bin ich glücklich geworden“, lächelt er.<br />

Abschließend legt uns der Orthopäde noch einen entscheidenden<br />

Tipp ans Herz: „Das, was man gut kann und wovon man<br />

überzeugt ist, das sollte man tun.“<br />

Alexandra Sichart<br />

ORTHOPÄDIE im Werkhaus Murnau<br />

Dr. Michael Wiendl<br />

Kemmelallee 8, 82418 Murnau<br />

Tel. 08841 6280 333<br />

www.orthopaedie-im-werkhaus.de<br />

64


AUS DER PRAXIS FÜR LEBENSPFLEGE UND TRADITIONELLE CHINESISCHE MEDIZIN<br />

Nur noch halbe Kraft voraus:<br />

Die genauen Ursachen sind bis heute nicht im Detail geklärt.<br />

Es scheint, als sei das Immunsystem der Betroffenen in „Unordnung“,<br />

wenn bestimmte Schritte der Immun-Reaktion nicht<br />

vollständig abgelaufen sind. Die ständige aber ineffektive Aktivierung<br />

des Immunsystems kostet Kraft und macht müde.<br />

Aber wir haben ein Immunsystem, das ständig dazulernt und<br />

das seit Jahrtausenden. Wir wollen unserem Immunsystem<br />

helfen und es tatkräftig unterstützen.<br />

Müdigkeit, Erschöpfung und<br />

Konzentrationsschwäche<br />

Ich denke, das hat jeder schon erlebt, nach einer Erkrankung<br />

oder einem Infekt nicht mehr die gewohnte Energie zu haben<br />

und weniger leistungsfähig zu sein.<br />

Bleiben Müdigkeit und Schwäche weiter bestehen, sind wir<br />

nicht mehr in unserer gewohnten Kraft. Dann stellt sich die<br />

Frage: Warum ist das so?<br />

Die Antwort ist einfach: Jede Erkrankung schwächt uns vorrübergehend.<br />

Dazu kommen oftmals noch zu viele Belastungen<br />

körperlicher oder auch seelischer Art. Familie und Beruf fordern<br />

viel Kraft, die Zeit für Entspannung und Sport ist rar.<br />

Jetzt in der kalten Jahreszeit, im Herbst und Winter, sind wir<br />

Erkältungen und Grippeviren vermehrt ausgesetzt. Aber auch<br />

andere Viren, wie der Corona-, der Epstein-Barr Virus oder die<br />

Herpes-Viren, um nur einige zu nennen, setzen uns zu. Dazu<br />

kommen noch die vielen anderen Herausforderungen des Alltags.<br />

Als Folge einer Erkrankung oder einer Infektion zeigt sich<br />

dann oftmals eine verlängerte Erschöpfung mit anhaltender<br />

Müdigkeit und eingeschränkter Leistungsfähigkeit, die nicht<br />

immer als Folge der Infektion erkannt wird.<br />

Das postvirale Syndrom (nach einer Virus-Erkrankung bleibende<br />

Symptome) mit Müdigkeit, Schmerzen, Erschöpfung,<br />

Burn out, Fibromyalgie und Schlafstörungen ist zwar keine<br />

neuartige Erscheinung, aber nicht immer leicht zu erkennen<br />

und damit auch richtig zu behandeln!<br />

In der Chinesischen Medizin (TCM) gibt es Erklärungen und<br />

auch Therapie-Ansätze. Die TCM baut auf jahrtausendealtem<br />

Erfahrungswissen auf, betrachtet den Menschen ganzheitlich<br />

und setzt an den Krankheitsursachen an.<br />

Die Therapie und Diagnostik sind sehr individuell und werden<br />

nachfolgend als die „Fünf Pfeiler“ oder Säulen der Chinesischen<br />

Medizin bezeichnet.<br />

DIE FÜNF SÄULEN<br />

DER CHINESISCHEN MEDIZIN:<br />

Akupunktur<br />

EIN EXKURS<br />

ZUR AKUPUNKTUR:<br />

Die Reizung (vor allem mit Nadeln) ist wohl die älteste und am<br />

weitesten verbreitete Heilmethode der Welt. Am bekanntesten ist<br />

die klassische Chinesische Akupunktur, die sogenannte Körperakupunktur.<br />

Durch Reizung genau festgelegter Punkte der Haut<br />

können Störungen im gesamten Organismus, also auch im Körperinneren,<br />

gelindert oder sogar beseitigt werden.<br />

So individuell wie jeder einzelne Mensch ist auch die Befundung<br />

und Therapie.<br />

Bewegung<br />

Gesundheit<br />

Kräuterheilkunde<br />

TuiNa-<br />

Massage<br />

Durch genaues Befragen (Anamnese) sowie Zungen- und Pulsanalyse<br />

entsteht „ein Bild“, nach dem behandelt wird.<br />

Ernährung<br />

Diätetik


DIE THERAPIE NACH TRADITIONELLER<br />

CHINESISCHER MEDIZIN<br />

kann mit Kräutern, Essenzen, Akupunktur, Schröpfen, Massagen,<br />

Bewegung und Ernährungsberatung nach den fünf<br />

Elementen gestaltet werden.<br />

Die wichtigen Entgiftungsorgane wie Leber, Niere und die<br />

Lymphorgane des Körpers sollten gestärkt werden.<br />

Wichtig ist dabei immer: Stress-Belastungen erkennen und<br />

ändern! Denn Stress schwächt unser Immunsystem.<br />

Auch unsere Zellen und die Zellkraftwerke, die Mitochondrien,<br />

sind für die Energiegewinnung wichtig. Sie<br />

geben uns die nötige Kraft und Energie, die wir jeden<br />

Tag benötigen. Zellaktivierung ist deshalb wichtig für<br />

neue Energiegewinnung und Revitalisierung. Letztendlich<br />

bedarf es aber auch unserer Aufmerksamkeit und<br />

Achtsamkeit für uns selbst.<br />

YANG SHENG BEDEUTET<br />

LEBENSPFLEGE, DAS LEBEN NÄHREN<br />

und stammt aus der chinesischen Medizin, der philosophischen<br />

Tradition und deren Kultur und Naturwissenschaften.<br />

Das Ziel ist, sein Leben so zu führen, dass man jetzt und<br />

auch im Alter gesund und vital bleibt.<br />

Praxis für Lebenspflege und<br />

traditionelle chinesische Medizin<br />

Christine Hansen<br />

Master of Medicine / Akupunktur Univ. Guangxi / Heilpraktikerin<br />

Murnau, Neu Egling 2<br />

www.naturheilpraxis-hansen.eu<br />

Tel. 08841 623 741


DAS GEMEINWOHL IM FOKUS<br />

Weltweit gibt es rund 48.400 Lions Clubs, die in der Dachorganisation<br />

Lions Clubs International organisiert sind. Mit über 1,4<br />

Millionen Mitgliedern in mehr als 200 Ländern ist sie damit die<br />

mitgliederstärkste Service-Cluborganisation der Welt – gegründet<br />

am 7. Juni 1717 in Chicago. 31 Männer und Frauen zählt der<br />

Lions Club Murnau-Staffelsee, der 1983 aus dem Lions Club Weilheim-Ammersee<br />

hervorgegangen ist.<br />

Die Lions haben sich, im freundschaftlichen Miteinander,<br />

dem Dienst an der Gesellschaft verpflichtet: „We<br />

serve – wir dienen“ ist ihr weltweites Motto.<br />

Das Engagement für das Gemeinwohl – unabhängig<br />

von Nationalität, Religion oder<br />

politischer Gesinnung – steht bei den<br />

Mitgliedern im Vordergrund. Im Leitbild<br />

des Lions Clubs International<br />

heißt es hierzu: „Sie tun das in der Erkenntnis,<br />

dass jedes Staatswesen nur in<br />

dem Maße dem Einzelnen dienen kann,<br />

wie der Einzelne bereit ist, sich für das Gemeinwesen<br />

einzusetzen.“<br />

Wer wirklich Gutes tun will, findet in unserer<br />

Gesellschaft eine Menge Möglichkeiten dafür. Konkret<br />

fördert der Lions Club Murnau-Staffelsee jährlich durch<br />

seine Charity-Aktionen mit über 20.000 Euro unter anderem die<br />

MS Gruppe Murnau, das Mehrgenerationenhaus Murnau, die<br />

Behindertenwerkstatt in Polling sowie Jugend- und Schulprojekte<br />

oder Projekte im Bereich Kunst und Kultur.<br />

Doch woher kommt das Geld, das der Club für soziale Projekte<br />

spendet?<br />

CHARITY-AKTIONEN<br />

Lions Club Murnau-Staffelsee:<br />

Bücher, Adventskalender und viel Engagement<br />

für einen guten Zweck<br />

ELDORADO FÜR GROSSE UND KLEINE BÜCHERFREAKS<br />

Seit 35 Jahren richten die Murnauer Lions zweimal im Jahr<br />

ab Februar 2022<br />

an jedem Mittwoch<br />

von 17.00 bis 18.00 Uhr<br />

BÜCHERABGABE<br />

einen Büchermarkt aus (am 1. Juliwochenende sowie am Wochenende<br />

vor dem ersten Advent). Immer wieder mittwochs<br />

geht es davor rund in der Dr.-Friedrich-und-Ilse-Erhard-Straße<br />

3 (Kemmelpark) in Murnau. Dann nämlich können gut erhaltene<br />

Bücher aller Art sowie CDs und Schallplatten abgegeben<br />

werden. Kisten voller Bücher werden manchmal im Minutentakt<br />

angeliefert und die mittlerweile zumeist doch betagten,<br />

wenngleich rüstigen Mitglieder haben sichtlich alle Hände voll<br />

zu tun: Die schweren Kisten werden entgegengenommen und<br />

Weitere Infos unter<br />

www.lc-murnau.de oder bei<br />

Herrn Achim von Kutzschenbach<br />

Tel. 08841 487 420 7<br />

Berge von Büchern gilt es anzuschauen. Brauchbares wird<br />

den rund 30 verschiedenen Sachgebieten zugeordnet<br />

und in die passenden Regale verstaut oder<br />

im Vorratsraum gestapelt. Unschönes und<br />

Unlesbares wird entsorgt. „Ohne die Damen<br />

unseres Clubs könnten wir unseren<br />

Büchermarkt gar nicht durchführen“,<br />

erklärt der Hauptverantwortliche und<br />

ehemalige Clubpräsident Achim Baron<br />

von Kutzschenbach.<br />

Wer Bücher liebt, freut sich oft schon<br />

lange auf die Basartermine. Denn aus dem<br />

übersichtlich angeordneten Sortiment von<br />

ca. 70.000 Werken kann man besten Lesestoff<br />

zu absoluten Schnäppchenpreisen (ab 1 Euro) erwerben<br />

– gleichermaßen unterstützt man damit einen guten Zweck.<br />

Von noch eingeschweißten Neuerscheinungen, Romanklassikern<br />

oder Gesundheitsratgebern über Regionales oder umfangreiche<br />

Kunstbänder bis hin zu fremdsprachlichen Texten und<br />

antiquarischen Besonderheiten lassen sich manchmal wahre<br />

Schätze entdecken. Manch hochklassige Werke sind auch unter<br />

den Schallplatten und CDs zu finden, und für Kinder gibt es<br />

eine schöne Kinderecke zum entspannten Schmökern.<br />

Nicht nur mehr als 10.000 Euro fließen so jährlich in die Kasse<br />

des Vereins, die zu 100 % an soziale Projekte weitergegeben<br />

68


gegeben sowie unter www.lc-murnau.de veröffentlicht. Stimmt<br />

die Gewinnnummer mit der Nummer im Kalender überein,<br />

hat man an diesem Tag gewonnen und kann gegen Vorlage des<br />

Kalenders mit der entsprechenden Nummer seinen Gewinn<br />

beim jeweiligen Sponsor abholen.<br />

„Für die beteiligten Sponsoren ist das Werbung zum kleinen<br />

Preis“, erklärt Heinrich Müller, der jedes Jahr ab Juli erneut<br />

für die Teilnahme an der Kalenderaktion wirbt. Über 9.000<br />

Euro können durch den Erlös der beliebten Aktion so jedes<br />

Jahr an das Lions-Hilfswerk gegeben werden.<br />

Mittwochs wird im Keller der Dr.-Friedrich-und-Ilse-Erhard-Straße 3 in<br />

Murnau geschleppt, gesichtet, sortiert, entsorgt: v.l. Ulrike Neuburger, Helga<br />

Kühn, Achim Baron v. Kutzschenbach, Renate Böhm, Dr. Jürgen Schebitz<br />

werden. „Wir sorgen auch dafür, dass Menschen, auch die Jugendlichen,<br />

noch etwas lesen“, meint Gründungsmitglied Dr.<br />

Jürgen Schebitz.<br />

WIN-WIN-WIN!<br />

Eine weitere Einnahmequelle konnte mit dem jährlichen Adventskalender-Gewinnspiel<br />

erschlossen werden. Die Idee dazu<br />

hatte die Ehefrau des Lion-Mitglieds Heinrich Müller vor neun<br />

Jahren eingebracht. Renate Böhm kannte die erfolgreiche Aktion<br />

von einer Verwandten aus Norddeutschland, und wie so oft, wenn<br />

jemand eine gute Idee hat, obliegt es ihm, diese auch selbst umzusetzen.<br />

Zusammen mit ihrem Mann starteten die beiden sodann<br />

direkt damit, hiesige Unternehmer und Einzelhändler als Sponsoren<br />

zu gewinnen. Als Künstler malte der ehemalige Clubpräsident<br />

das Cover für den Kalender kurzerhand selbst – jedes Jahr<br />

gestaltet er dafür ein neues Frontbild. Als auch die Druckerei<br />

Wiesendanger mit besonderen Stanzen für die Türchen den Druck<br />

gewährleisten konnte und das Ordnungsamt die Durchführung<br />

genehmigte, stand der Produktion der ersten 800 Kalender nichts<br />

mehr im Weg – mittlerweile beträgt die Auflage 2.300.<br />

„Es war vom ersten Jahr an ein voller Erfolg“, berichtet Renate<br />

Böhm und freut sich, auf diese Weise soziale Projekte zu unterstützen.<br />

Während der Stückpreis von 5 Euro bis heute gleich<br />

geblieben ist, hat sich die Anzahl der Gewinne deutlich erhöht:<br />

184 Preise werden heuer ausgespielt – das sind sieben bis acht<br />

Gewinne täglich, jeweils im Wert zwischen 25 und 100 Euro.<br />

Das Prozedere ist dabei denkbar einfach: Die Gewinnnummern<br />

werden täglich ausgelost und im Murnauer Tagblatt bekannt<br />

Gewinnen und den guten Zweck unterstützen: Wer schnell ist,<br />

kann vielleicht noch rechtzeitig einen Adventskalender erstehen!<br />

noch bis zum bis 6. Dezember 2021<br />

ADVENTSKALENDER-<br />

VORVERKAUF<br />

Vorverkaufsstellen:<br />

u.a. bei Buchhandlung Gattner, Bürobedarf Pikrot,<br />

Café Krönner sowie der Tourist Information Murnau<br />

Weitere Infos zum Adventskalender und den<br />

Vorverkaufsstellen unter www.lc-murnau.de oder bei<br />

Herrn Heinrich Müller unter Tel. 08841 678 478 3<br />

Renate Böhm und Heinrich Müller freuen sich, mit dem Adventskalender-<br />

Gewinnspiel das achte Jahr in Folge soziale Projekte zu unterstützen.<br />

Birgit Schwarzenberger<br />

Fotos: Birgit Schwarzenberger<br />

69


70


71


Foto: Harry Stahl<br />

CHRISTOPH LUTZ<br />

START WALKING YOUR LIFE


ALEXANDER-TECHNIK<br />

AUF ALTEN BÖDEN NEU SCHREITEN<br />

Ruhige und besonnene Menschen gibt es nicht viele, vielleicht<br />

zu wenige – doch jeder von uns kennt einige. Christoph Lutz<br />

ist einer von diesen Menschen, denen man gegenübersitzt und<br />

selbst die Ruhe annimmt. Seine Feinfühligkeit ist schnell spürbar<br />

und doch hat er noch eine andere Ausstrahlung, die ich<br />

erst langsam im Interview fassen konnte.<br />

VOM ÖKOHOF AN DIE MUSIKHOCHSCHULE<br />

Christoph Lutz wuchs in der Nähe von Innsbruck auf einem<br />

Bauernhof auf, den seine Eltern zu der damaligen Zeit unglaublich<br />

fortschrittlich betrieben. Ohne jeglichen Zusatz von<br />

Chemikalien wurde dort angebaut. Lutz war somit, gemeinsam<br />

mit seinen fünf Geschwistern, immer viel in der Natur. Selbstverständlich<br />

hatten seine Eltern mit dem Hof stets viel Arbeit.<br />

Christoph lockte seine Begeisterung schon früh in eine andere<br />

Richtung: die Musik.<br />

Er lernte Klavier und Waldhorn und beschloss mit 16 Jahren,<br />

dass er auf die Musikhochschule nach München möchte. Also<br />

fuhr er mit dem Zug nach München und fragte den dortigen<br />

Professor, ob er ihm etwas vorspielen dürfte, denn in zwei Jahren<br />

möchte er die Aufnahmeprüfung machen.<br />

Diese Entschlossenheit beeindruckte den Professor, sodass er<br />

ihm Unterricht anbot und Lutz im Jahr darauf schon als Jungstudent<br />

an der Musikhochschule studierte.<br />

Es folgte eine musikalische Karriere, die Christoph Lutz Freude<br />

bereitete, doch sie füllte ihn nicht ganz aus.<br />

MEHR ALS DER RICHTIGE TON<br />

Bereits an der Musikhochschule lernte er unterschiedliche<br />

Entspannungstechniken kennen, wie etwa Yoga und auch die<br />

Alexander-Technik.<br />

Die Faszination war gleich da. Platz für eine Ausbildung in<br />

diesem Bereich gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht.<br />

2015 wagte es Christoph Lutz dann, diese umfangreiche Ausbildung<br />

zu beginnen und sich beruflich neu zu orientieren. „Ich<br />

liebe es Musik zu machen. Im Klassik-Musik-Business geht es aber<br />

viel zu häufig darum, die richtigen Töne zum richtigen Zeitpunkt<br />

zu treffen. Ich bin mittlerweile weg von diesem Leistungsgedanken!<br />

Das bedeutet nicht, dass es mir egal ist wie es klingt, aber ich nehme<br />

es an und komme so erst ganz in meinen Ausdruck!“, so Lutz.<br />

REGELBRUCH<br />

Interviews zu führen ist eine besondere Passion von mir geworden.<br />

Immer wieder habe ich dadurch die Möglichkeit auf<br />

unterschiedliche Menschen zu treffen, ihre Geschichten zu hören<br />

und in einen kleinen Teil ihrer Lebensbereiche abtauchen<br />

zu können. Das ist bei jedem Interview eine unglaubliche Bereicherung<br />

für mich und zeigt mir Teile der Welt mit anderen<br />

Augen. Oftmals arbeite ich mich nach den Interviews in die jeweilige<br />

Materie ein, um den Menschen und seine Leidenschaft,<br />

seine Geschichte noch genauer verstehen zu können, bevor ich<br />

dann das Schreiben beginne.<br />

Persönlich möchte ich mich in dem Geschriebenen jedoch<br />

nicht erwähnen und versuche den Spagat aus dem Erlebten<br />

und den Tatsachen des Interviews sachlich zu schildern.<br />

Bei diesem Interview habe ich die Regel gebrochen. Denn es<br />

wäre zu abstrakt geworden über die Technik zu schreiben und<br />

das Erfühlte nicht aus meiner Sicht zu schildern.<br />

Abgesehen von einem umfangreichen Interview mit Christoph<br />

Lutz hatte ich die Möglichkeit, von ihm Alexander-Technik-<br />

Stunden zu bekommen. Durch diese Körpererfahrung gelang<br />

es mir, diese Technik, welche eigentlich einen pädagogischen<br />

Ansatz verfolgt, ganzheitlich zu begreifen.<br />

ALEXANDER-TECHNIK –<br />

LEICHTIGKEIT UND BEWEGUNG<br />

Die Methode wurde von dem Schauspieler und Rezitator Frederick<br />

Matthias Alexander (1869–1955) entwickelt. Beim Rezitieren<br />

wurde er oft heiser, worunter er sehr litt. In einem jahrelangen<br />

Prozess der Selbstbeobachtung begann er, jene<br />

Bewegungsgewohnheiten und Spannungsmuster zu identifizieren,<br />

die seine Heiserkeit hervorriefen, und entwickelte eine<br />

Technik, diese Muster zu unterbinden. Seine Stimmprobleme<br />

verschwanden. Dabei wurde ihm mehr und mehr bewusst, dass<br />

er auf ein allgemein anwendbares Prinzip gestoßen war.<br />

Die Alexander-Technik beschäftigt sich viel mit der Beziehung<br />

zwischen Kopf, Hals, Nacken und dem Rumpf.<br />

73


Fotos: Harry Stahl<br />

Es geht darum die alltäglichen Bewegungsabläufe und Handlungen<br />

zu bemerken und zu lernen, schädliche Gewohnheiten<br />

zu stoppen.<br />

Es ist ein Weg, die Leichtigkeit zu erlernen. Sie zu fühlen und<br />

sie zuzulassen, ihr den Platz zu geben. Was so leicht und theoretisch<br />

klingt ist mit eine der schwierigsten Aufgaben!<br />

Jeder von uns hat gelernt sich gut zu benehmen, sich anzupassen,<br />

zurückzustecken, zu beobachten und zu überlegen, wann<br />

welches Verhalten angemessen ist und wann nicht. Das ist<br />

auch völlig richtig. Es geht nicht darum unsere Erziehung infrage<br />

zu stellen oder sie gar abzulehnen. Es geht darum, die<br />

erlernten Muster im Körper zu registrieren und sie in eine<br />

Leichtigkeit umzusetzen, sodass wir unbeschwerter durch unseren<br />

Alltag gehen können.<br />

Gehen ist dabei wirklich ein zentrales Thema. Konzentriert<br />

man sich auf den Bewegungsablauf, so stellt man fest wie viel<br />

der Körper nur durch eine einzige Schrittfolge leistet. Etwas<br />

für uns völlig Selbstverständliches – doch für unseren Körper<br />

eine stetige Leistung.<br />

Christoph Lutz bat mich, auf einem schlichten Holzhocker Platz<br />

zu nehmen. Kein Problem dachte ich mir, ich weiß ja, wie ich<br />

aufrecht zu sitzen habe, auch wenn es keine Rückenlehne gibt.<br />

Er lud mich dazu ein zu beobachten, wie ich auf dem Hocker<br />

sitze, mein Gewicht auf den Sitzbeinhöckern zu spüren. Kein<br />

Problem dachte ich mir, habe ich im Yoga und Pilates oft genug<br />

geübt. Nun soll ich meinem Körper erlauben, mein Becken,<br />

meinen Bauch und unteren Rücken mehr und mehr dem Stuhl<br />

anzuvertrauen. Fühlte sich im ersten Moment an wie zusammensacken.<br />

Gleichzeitig bemerkte ich eine Entspannung im<br />

Becken und in der unteren Wirbelsäule. Christoph ermutigte<br />

mich, dem neuen Sitzgefühl zu vertrauen.<br />

INNEHALTEN – WO IST OBEN, WO IST UNTEN<br />

Ab jetzt wurde es komisch! So hatte ich doch immer in allem<br />

gelernt, die Kontrolle zu halten. Wie sollte das funktionieren,<br />

ohne dass ich wie ein Kartoffelsack vom Holzhocker krachte?<br />

Genau an diesem Punkt setzt die Alexander-Technik an. Es ist<br />

eine Erfahrung über den Körper, die weit mehr zeigt als das, was<br />

wir uns erarbeiten können. „Innehalten!“ Darum geht es. Den<br />

Anspruch „wenn ich fleißig genug bin, viel übe, bin ich irgend-


ALEXANDER-TECHNIK<br />

wann gut genug.“ einfach wahrzunehmen und gehen zu lassen.<br />

Ähnlich wie bei der Meditation geht es bei dieser speziellen<br />

Technik nicht darum unser Gedankengut und unsere Defizite<br />

zu bewerten und sie abzulehnen als vielmehr sie festzustellen,<br />

sowohl kognitiv wie auch physisch.<br />

Vielleicht klingt es banal, wenn ich sage es geht darum sich zu<br />

überlegen: Wo ist oben wo ist unten. Und doch es ist ganz elementar!<br />

Tatsächlich – Eine Kleinigkeit, die wir viel zu wenig in<br />

unseren Alltag integrieren.<br />

Unsere körperliche Haltung hat einen unmittelbaren Einfluss<br />

auf unser Denken.<br />

Sätze wie: „Die Angst sitzt mir im Nacken“ oder „zieh den Kopf<br />

nicht ein ...“, drücken es ganz deutlich aus.<br />

Haben wir Schwierigkeiten, so beginnen wir uns zu ducken.<br />

Wir senken den Kopf, wir lassen die Schultern fallen und schließlich<br />

geht diese Haltung bis runter in unsere Füße. Der Kopf darf<br />

auf dem Hals „schweben“. Ein tolles Gefühl – für mich ein ungewohntes<br />

Gefühl, das sich im Lauf der Stunde einstellte.<br />

Persönlich bin ich kein Mensch, der von Kopfschmerzen geplagt<br />

ist, und doch höre ich mich regelmäßig sagen: „Mein<br />

Kopf ist so voll.“ (Voll mit Arbeit, voll mit Alltag, voll mit vielen<br />

neuen Ideen usw.) Wie kann denn so ein voller Kopf leicht auf<br />

einer Wirbelsäule schweben?<br />

Und wie soll ich zugleich stetig leichten Schrittes durchs Leben<br />

schreiten? Wo ich doch einen festen und stabilen Schritt brauche,<br />

um auf verschiedenen Böden laufen und mich bewähren<br />

zu können.<br />

Die Kraft bringt uns nicht immer weiter, das Vertrauen auf<br />

den Boden hingegen schon!<br />

Zugegeben war ich sehr skeptisch und muss an dieser Stelle<br />

sagen, dass ich die Alexander-Technik nur weiterempfehlen<br />

kann. Nicht ohne Grund ist diese Technik bei Musikern, Schauspielern<br />

und Sportlern sehr beliebt.<br />

Andrea Weisner<br />

Weitere Infos: www.christophlutz.com<br />

75


AUTOHAUS HORNUNG –<br />

ein Traditionsunternehmen<br />

feiert sein 70. Jubiläum<br />

Leidenschaft und höchste Ansprüche an die tägliche Arbeit<br />

sind die beste Kombination für einen langjährigen und erfolgreichen<br />

Betrieb. Das AUTOHAUS HORNUNG ist der beste Beweis<br />

dafür, dass dieses Erfolgsrezept bei Kunden und Mitarbeitern<br />

gleichermaßen funktioniert. Nun feiert das Unter-<br />

nehmen sein 70-jähriges Bestehen.<br />

Der zehntausendste Mercedes<br />

Gegründet am 01.11.1951 als Vertretung der<br />

Daimler-Benz AG durch Fritz Hornung in der<br />

Ludwigstraße in Garmisch-Partenkirchen,<br />

zieht die Firma bereits 1954 in das neu errichtete<br />

Gebäude mit Tankstelle und Werkstatt in<br />

der Hauptstraße 2 – und legt somit den Grundstein<br />

für das heutige Autohaus. Die rasante<br />

Entwicklung setzt sich fort und kann sich sehen<br />

lassen – so ist z.B. das 10.000. im Landkreis<br />

zugelassene Kraftfahrzeug ein Mercedes-<br />

Benz aus dem AUTOHAUS HORNUNG. Der<br />

Betrieb wächst stetig und wird 1972 mit der Eröffnung des<br />

Zweigbetriebs in Penzberg erweitert. Inhaber und Gesellschafter<br />

Michael Hornung hat über viele Jahrzehnte stets Unternehmer-Instinkt<br />

bewiesen und der Geschäftsleitung vertraut.<br />

2016 folgt der neue Nutzfahrzeugbetrieb in Eschenlohe und<br />

2020 das HORNUNG-Camper-Center in Murnau.<br />

Fritz Hornung<br />

Ludwigstraße im Jahr 1951<br />

Stillstand gibt es nie bei dem Traditionsunternehmen, denn<br />

die bestehenden Filialen werden im Laufe der Jahre weiter<br />

vergrößert und modernisiert. Das Vorzeigeobjekt ist hierbei sicherlich<br />

der 2017 in Penzberg neu eröffnete Firmensitz in modernster<br />

Mercedes-Benz Markenarchitektur, der nicht nur Autoliebhaber<br />

staunen lässt.<br />

Das Herz des Autohauses sind seine engagierten<br />

Mitarbeiter, die als wichtiger Teil dazu<br />

beigetragen haben, dass sich nicht nur das<br />

Service- und Leistungsspektrum vergrößert<br />

hat, sondern dass es der größte Mercedes-<br />

Benz Anbieter der Region und autorisierter<br />

Vertragspartner von AMG, smart, Hymer,<br />

Westfalia und Sunlight sowie Easy Rent ist.<br />

Jung und leidenschaftlich:<br />

Benzin im Blut<br />

Robert Seidl, erster Geschäftsführer der HOR-<br />

NUNG-Firmengruppe, berichtet über sein wunderbares<br />

Team und verrät uns, warum gerade das Thema Ausbildung<br />

so bedeutend für das Unternehmen ist. „Wir setzen gerne auf<br />

junge Menschen, die ‚Benzin im Blut haben‘, also eine Leidenschaft<br />

für Autos mitbringen. Sie sind auf alle Standorte aufgeteilt, durchlaufen<br />

bei uns sämtliche Abteilungen und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

übernommen. Es ist wichtig, dass wir die Leute in un-<br />

76


JUBILÄUM<br />

Hauptstraße – Eröffnung 6. Februar 1955<br />

serer Region halten können, denn hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten<br />

der Weiterentwicklung. Wir haben dieses Jahr 15 neue Auszubildende<br />

eingestellt, die entweder den Weg der Automobilkauffrau/des Automobilkaufmanns<br />

einschlagen oder sich für den Beruf des Kfz-Mechatronikers<br />

entschieden haben. Wir lassen die jungen Menschen bereits<br />

sehr früh selbst in der Praxis Hand anlegen – natürlich stets<br />

begleitend und mit Blick auf die Sicherheit. Die Dienstleistungsmentalität<br />

ist unser größtes Steckenpferd, denn wir möchten unseren<br />

Kunden immer einen erstklassigen Service bieten. Innerhalb der facettenreichen<br />

Ausbildung erlangen die Auszubildenden ein breites<br />

Feld an Kompetenz und werden nach dem Abschluss dort eingesetzt,<br />

wo ihre Stärken liegen. Wir nennen sie stolz unsere ‚Eigengewächse‘.“<br />

Eigengewächse ganz oben<br />

Seidl selbst ist ebenfalls ein „Eigengewächs“ und das beste Beispiel<br />

dafür, welche Türen Auszubildenden im Unternehmen offenstehen.<br />

„Ich bin seit diesem Jahr Gesamt-Geschäftsführer und mir gefällt<br />

das Zusammenspiel aus enger, kollegialer Zusammenarbeit und Professionalität<br />

– nicht nur mit dem zweiten Geschäftsführer Christian<br />

Stechl und in der Führungsebene, sondern mit allen im Team. Die<br />

familiäre Atmosphäre durchzieht alle Standorte mit unseren knapp<br />

200 Mitarbeitern, die Dienstwege sind kurz und niemand ist nur<br />

eine anonyme (Personal-)Nummer. Man kennt sich untereinander –<br />

Auszubildende und Angestellte – wir pflegen einen respektvollen Umgang<br />

auf Augenhöhe, denn wir schätzen unser Team sehr. Weiterhin<br />

sind uns eine faire Gehaltsstruktur und verschiedene Benefits wichtig.<br />

Viele Mitarbeiter sind seit mehr als 20 Jahren im Unternehmen.<br />

Einige unserer Rentner unterstützen uns weiterhin beim Hol- und<br />

Bringdienst für Servicetermine, dies zeugt von einer gegenseitigen<br />

Wertschätzung und unterstützt uns dabei, eine weitere Servicekomponente<br />

für unsere Kunden anbieten zu können.“<br />

Eine exzellente Mischung<br />

Das AUTOHAUS HORNUNG schwört auf die Kombination aus<br />

Tradition und Moderne: „Das Erfolgsrezept ist der Mix aus langjährigen<br />

Routiniers und Nachwuchskräften. Wir sind ein Traditionsunternehmen<br />

und dennoch offen für den Wandel der Zeit. Gerhard<br />

Lutz, mein Vorgänger, hat das Autohaus 29 Jahre lang zusammen<br />

mit Inhaber R. Michael Hornung geprägt und äußerst erfolgreich<br />

vorangetrieben. Dies möchte ich so weiterführen. Die Entwicklung<br />

bleibt spannend und wir sind offen für den Wandel, denn die Trends<br />

sind vielseitig. Einerseits gibt es nach wie vor die Fans des klassischen<br />

Verbrennermotors – andererseits gewinnt das Thema E-Mobilität zunehmend<br />

an Bedeutung. Unabhängig vom Fahrzeug ist es unsere<br />

Aufgabe, die Mobilität sicherzustellen – hierzu zählen auch während<br />

der Pandemie die systemrelevanten Fahrzeuge wie Feuerwehrautos<br />

und Rettungswagen –, den Kunden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen,<br />

ihre Bedürfnisse zu erfüllen und dies so komfortabel wie möglich.<br />

Wir schulen und zertifizieren unsere Mitarbeiter regelmäßig, um stets<br />

,up-to-date‘ zu sein“, erzählt Robert Seidl.<br />

77


Azubis 2020/2021<br />

Neue Visionen: die dritte Generation<br />

Sehr erfreulich ist, dass der Familienbetrieb bereits die dritte Generation implementiert<br />

hat: „Theresa und Florian Hornung sind seit einigen Jahren Gesellschafter<br />

im Unternehmen. Theresa Hornung wird ab dem 01.01.2022 Führungsaufgaben<br />

übernehmen, Florian Hornung wird in einigen Jahren miteinsteigen.<br />

Umso mehr freuen wir uns, dass die Enkelkinder unseres Firmengründers Fritz<br />

Hornung ein Teil unseres Teams sind. Wir möchten auf jeden Fall das AUTOHAUS<br />

HORNUNG bleiben, die Stärken des Unternehmens weiterführen und nicht fusionieren.<br />

Unsere Mentalität war immer ‚Leben und leben lassen‘, wir sind eng<br />

mit den Traditionen des Oberlands verbunden und unterstützen Ehrenämter und<br />

Vereine. Außerdem agieren wir modern und visionär. Unser Gespür für Zeitgeist<br />

und Qualität war immer unser Erfolgsgeheimnis. Mit der fortschreitenden Digitalisierung<br />

und im Bereich Social Media möchten wir auch junge und junggebliebene<br />

Menschen erreichen – und für die nächsten Jahrzehnte bereit sein.“<br />

Ein Friseursalon mit dem gewissen Etwas.<br />

Mit viel Liebe zum Detail steht der Kunde<br />

– mit seiner individuellen Schönheit –<br />

im Vordergrund.<br />

Lassen Sie sich ein<br />

auf eine Reise der Entspannung, Erholung<br />

und Entwicklung Ihrer eigenen Schönheit.<br />

KRUMPPERSTRASSE 5<br />

82362 WEILHEIM I. O.<br />

0881 - 12 235 989<br />

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SA – MO GESCHLOSSEN<br />

Stabil UND mobil in die Zukunft<br />

Der besondere Reiz liegt für Seidl ebenso in der Mischung der verschiedenen Geschäftsfelder.<br />

„Wir sind verantwortlich für knapp 200 Mitarbeiter und müssen für<br />

optimale Rahmenbedingungen sorgen.“<br />

Das im Oktober 2020 neu eröffnete HORNUNG-Camper-Center ist sicherlich<br />

ein weiterer Meilenstein des Unternehmens. „Wir möchten damit auch nach<br />

der Pandemie eine feste Konstante geschaffen haben und kompetent aufgestellt<br />

sein. Wir haben mit der Erweiterung die Zeichen der Zeit gut verstanden, denn<br />

der Trend geht hin zum unabhängigen Reisen.“<br />

Für die Zukunft wünscht sich Robert Seidl mehr Stabilität. „Nach dieser unruhigen<br />

Zeit, gebeutelt von der Pandemie und weltweiten Lieferengpässen, ist es<br />

für Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen wichtig, dass wieder mehr Beständigkeit<br />

entsteht. Wir sind eine starke Firma und können uns agil an die Verhältnisse<br />

anpassen und auf Kundenbedürfnisse und Trends reagieren. Der Fokus<br />

soll auf dem Positiven liegen, denn aus Problemen ergeben sich nicht nur<br />

Risiken – sondern vor allem Chancen.“<br />

Alexandra Sichart<br />

78


JUBILÄUM<br />

Robert Seidl,<br />

erster Geschäftsführer<br />

der HORNUNG-<br />

Firmengruppe<br />

Standorte AUTOHAUS HORNUNG:<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Hauptstraße 1 und 2, Tel. 08821 1810<br />

info@autohaus-hornung.com<br />

www.AUTOHAUS-HORNUNG.com<br />

Penzberg<br />

Seeshaupter Straße 52–54, Tel. 08856 92580<br />

Eschenlohe<br />

Blauänger 12, Tel. 08824 911300<br />

HORNUNG-Camper-Center GmbH, Murnau<br />

Olympiastraße 1, Tel. 08841 604070<br />

www.HORNUNG-CAMPER-CENTER.de<br />

79


GREEN LUXURY STATEMENT<br />

Die PHARMOS NATUR Green Luxury GmbH unterstützt kleinbäuerliche<br />

Landwirtschaft rund um den Erdball und bezieht Heil- und<br />

Verjüngungspflanzen bewusst auch aus fernen Ländern wie Ecuador<br />

und Nepal. Warum das kein Widerspruch zur ökologischen<br />

Grundhaltung des Unternehmens ist, erklärt Gründerin Margot<br />

Esser-Greineder.<br />

Haben Sie schon mal vom „Sieben-Generationen-Prinzip“ gehört?<br />

Es stammt aus dem Großen Gesetz des Friedens der Irokesen<br />

und besagt, dass der Mensch bei jeder einzelnen Handlung<br />

bedenken soll, wie sich diese auf die kommenden Generationen,<br />

einschließlich der siebten, auswirken wird. Auf diese Weise wollten<br />

die nordamerikanischen Ureinwohner sicherstellen, dass die<br />

Erde noch möglichst lange ein lebens- und liebenswerter Ort<br />

bleibt. Eine Geisteshaltung, die sich auch in unserer Firmenphilosophie<br />

widerspiegelt.<br />

Wir stehen seit 35 Jahren für ein ethisch und sozial gerechtes<br />

Miteinander – und das mit Weitblick. Unsere Solidarität erstreckt<br />

sich nicht nur über Generationen, sondern auch über Nationen.<br />

So ist und war es schon immer eine bewusste Entscheidung,<br />

unsere Heil- und Verjüngungspflanzen – die „sacred plants“ –<br />

aus der ganzen Welt zu beziehen. Die Aloe Vera wächst beispielsweise<br />

in Ecuador, der Schwarze Sesam Ursamen in Bolivien<br />

und der Reishi-Pilz im Himalaya-Gebirge. Wir haben die<br />

Standorte präzise und bewusst ausgewählt, damit unsere Pflanzen<br />

unter optimalen Bedingungen – in ökologischer Mischkultur<br />

und ohne den Einsatz von chemischen Spritzmitteln – mit möglichst<br />

viel Lichtenergie und Nährstoffen gedeihen können.<br />

Mit der gleichen Wertschätzung und Fürsorge begegnen wir all<br />

den Menschen, die an der Herstellung unserer Green Luxury<br />

Produkte beteiligt sind. So unterstuẗzen wir von Anfang an die<br />

kleinbäuerliche Landwirtschaft in unseren Anbaugebieten.<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Über Regionen hinausdenken<br />

Für uns ist es selbstverständlich, die Kleinbauern so zu bezahlen,<br />

dass sie und ihre Familien eigenverantwortlich und unabhängig<br />

leben können – schließlich sind sie es, die mit Herz, Verstand<br />

und achtsamen Ernteritualen unsere gesegneten Pflanzen kultivieren.<br />

Verantwortung zeigen wir auch gegenüber ihren Kindern<br />

und zukünftigen Generationen, indem wir Schulen bauen. Bildung<br />

ist nun mal der Schlüssel für Veränderung und ein selbstbestimmtes<br />

Leben, heute wie morgen.<br />

Kurz: Ein bewusster, nachhaltiger und solidarischer Lebensstil<br />

hört für uns weder vor der eigenen Haustüre, noch im Hier und<br />

Jetzt auf. Wir denken ganzheitlich und laden Sie herzlich dazu<br />

ein, dies auch zu tun.<br />

Liebe Grüsse<br />

Ihre Margot Esser-Greineder<br />

80


Ihre Steuerkanzlei<br />

in Murnau und<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Murnau am Staffelsee<br />

Petersgasse 15<br />

Tel. 08841 627 11 20<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Ludwigstraße 60<br />

Tel. 08821 1098<br />

Email: info@hilleprandt.de<br />

www.hilleprandt.de<br />

v.l.: Stephanie Deutinger, Florian Gilg,<br />

Martin Hilleprandt, Annemarie Kastl und<br />

Florian Hilleprandt<br />

81


WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />

DR.RALF<br />

ERICH<br />

SCHAUER<br />

HOMEOFFICE<br />

In den Coronajahren 2020 und 2021 sind unzählige Mitarbeiter ins<br />

Homeoffice geschickt worden. Dabei waren – und sind noch immer –<br />

unterschiedliche Sachverhalte anzutreffen. Die einen wurden „zwangsweise“<br />

zur Heimarbeit verpflichtet, anderen wurde es freigestellt, ob<br />

sie im Büro des Arbeitgebers oder von zu Hause aus arbeiten wollten,<br />

wiederum andere mussten sich bezüglich der Nutzung des Arbeitsplatzes<br />

mit ihren Kollegen absprechen, weil immer nur eine Person im<br />

Büro anwesend sein durfte. Doch wie sind die Kosten für das häusliche<br />

Arbeitszimmer zu berücksichtigen?<br />

1. Grundvoraussetzung: Echtes Arbeitszimmer muss<br />

vorliegen<br />

Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer sind bis zu 1.250 EUR<br />

steuerlich absetzbar, wenn für die betriebliche oder berufliche Tätigkeit<br />

„kein anderer Arbeitsplatz“ zur Verfügung steht. Dies ist der Fall, wenn<br />

jemand den „anderen Arbeitsplatz“ im Betrieb oder in der Behörde<br />

nicht in dem konkret erforderlichen Umfang und in der konkret erforderlichen<br />

Art und Weise tatsächlich nutzen kann. Falls das häusliche<br />

Arbeitszimmer gar den „Mittelpunkt der gesamten betrieblichen und<br />

beruflichen Betätigung“ darstellt, sind die Kosten in voller Höhe als<br />

Werbungskosten (oder Betriebsausgaben) absetzbar (§ 4 Abs. 5 Nr. 6b<br />

EStG). Grundvoraussetzung für den Abzug der Arbeitszimmerkosten<br />

ist aber zunächst, dass auch ein „echtes“ häusliches Arbeitszimmer<br />

vorliegt. Dies muss ein abgeschlossener Raum sein, der so gut wie ausschließlich,<br />

also zu mehr als 90 Prozent, beruflich genutzt wird.<br />

In den Jahren 2020 und 2021 können Arbeitnehmer (und Selbstständige),<br />

die zu Hause arbeiten und deren Arbeitsplatz nicht die steuerlichen<br />

Voraussetzungen für ein Arbeitszimmer erfüllt, aber einen Pauschal-<br />

Foto Archiv: Angela und Lutz Stoess Fotografie<br />

betrag von 5 EUR pro Tag als Werbungskosten oder Betriebsausgaben<br />

geltend machen. Maximal sind 600 EUR im Jahr absetzbar.<br />

2. Arbeit ausschließlich zu Hause<br />

Üben Sie die Telearbeit für eine bestimmte Zeit ausschließlich zu<br />

Hause aus, ist der Fall klar: Dann stellt das Arbeitszimmer den „Mittelpunkt<br />

der gesamten beruflichen Betätigung“ dar – und die Kosten<br />

sind für diese Zeit in voller Höhe als Werbungskosten absetzbar. Beachten<br />

Sie dazu die Beispiele am Ende des Beitrages.<br />

3. Alternierende Arbeit zu Hause und beim Arbeitgeber<br />

Üben Sie Ihre berufliche Tätigkeit teilweise zu Hause und teilweise im<br />

Betrieb aus, gilt bezüglich des häuslichen Arbeitszimmers Folgendes:<br />

Drei Tage Homeoffice: Arbeiten Sie an drei Tagen pro Woche zu<br />

Hause, kommt es darauf an, ob die Arbeiten in Betrieb und Homeoffice<br />

qualitativ gleichwertig sind. Ist dies der Fall, ist das Arbeitszimmer<br />

der „Mittelpunkt“, und die Kosten sind voll absetzbar. Sind hingegen<br />

die Arbeiten im Betrieb qualitativ höherwertig, kann das Arbeitszimmer<br />

nicht der Mittelpunkt sein. Dann kommt ein Abzug bis 1.250<br />

EUR in Betracht, weil an den drei Heimarbeitstagen „kein anderer<br />

Arbeitsplatz“ zur Verfügung steht (BFH-Urteil vom 23.5.2006, VI R<br />

21/03). In der Coronazeit gehen die meisten Finanzämter übrigens<br />

ohne weitere Prüfung davon aus, dass die Arbeiten in Betrieb und<br />

Homeoffice qualitativ gleichwertig sind.<br />

Zwei Tage Homeoffice: Arbeiten Sie an nur zwei Tagen pro Woche zu<br />

Hause, kommt es darauf an, ob der Arbeitsplatz im Betrieb auch in<br />

dieser Zeit genutzt werden könnte. Ist die Nutzung weder eingeschränkt<br />

noch untersagt, ist ein Werbungskostenabzug nicht möglich.<br />

Falls jedoch die Nutzung des Arbeitsplatzes im Betrieb an den häuslichen<br />

Arbeitstagen ausgeschlossen ist (z.B. weil er von einem anderen<br />

Mitarbeiter genutzt wird oder der Arbeitgeber die Nutzung verboten<br />

hat), kann der „andere Arbeitsplatz“ nicht in dem konkret erforderlichen<br />

Umfang und in der konkret erforderlichen Art und Weise tatsächlich<br />

genutzt werden. Und deshalb sind für das häusliche Arbeitszimmer<br />

Kosten bis zu 1.250 EUR als Werbungskosten absetzbar<br />

(BFH-Urteil vom 26.2.2014, VI R 40/12).<br />

Es steht auch dann „kein anderer Arbeitsplatz“ zur Verfügung, wenn<br />

der Arbeitnehmer sich während der Corona-Krise aus Gründen des<br />

Gesundheitsschutzes dazu entschieden hat, von zu Hause aus zu arbeiten<br />

und seinen Arbeitsplatz nicht aufzusuchen. Das BMF verfügt<br />

dazu: Ein „anderer Arbeitsplatz“ steht dem Steuerpflichtigen nach gefestigter<br />

Rechtsprechung dann zur Verfügung, wenn er ihn in dem konkret<br />

erforderlichen Umfang und in der konkret erforderlichen Art und<br />

Weise tatsächlich nutzen kann (z. B. BFH-Urteil vom 7. August 2003,<br />

BStBl II 2004 S. 78). Kann der Steuerpflichtige seinen betrieblichen<br />

oder beruflichen Arbeitsplatz tatsächlich nicht nutzen, z.B. aus Gründen<br />

82


des Gesundheitsschutzes, steht ihm für seine betriebliche oder berufliche<br />

Betätigung „kein anderer Arbeitsplatz“ zur Verfügung. Dies gilt<br />

für die Zeit der Corona-Pandemie auch dann, wenn die Entscheidung<br />

über das Tätigwerden im Homeoffice der Steuerpflichtige auch ohne<br />

eine ausdrückliche (schriftliche) Anweisung des Auftraggebers / Arbeitgebers<br />

getroffen hat und er der Empfehlung der Bundesregierung<br />

/ der Länder gefolgt ist. Als Zeit der Corona-Pandemie wird dabei der<br />

Zeitraum vom 1. März 2020 bis zum 31. Dezember 2021 angenommen.<br />

(BMF-Schreiben vom 9.7.2021, IV C 6 - S 2145/19/10006 :013).<br />

Wichtig: Der Höchstbetrag von 1.250 EUR ist ein Jahresbetrag. Er<br />

wird nicht gekürzt, wenn das Arbeitszimmer nur für einen Teil des<br />

Jahres genutzt wird oder nur für einige Monate „kein anderer Arbeitsplatz“<br />

zur Verfügung steht.<br />

4. Beispiele<br />

Fall 1: Arbeitgeber Müller konnte den Gesundheitsschutz in den Büroräumen<br />

im Jahre 2020 nicht hinreichend gewährleisten und ordnete daher<br />

an, dass die Mitarbeiter einer bestimmten Abteilung ihr Büro für<br />

den Zeitraum 1.4.2020 bis 30.6.2020, und dann noch einmal vom<br />

31.10.2020 bis 31.12.2020, nicht betreten durften. Herr Steuerle nutzte<br />

in dieser Zeit sein häusliches Arbeitszimmer, auf das Kosten von 300<br />

EUR pro Monat entfielen. In den anderen Monaten suchte er den Betrieb<br />

– wie gewohnt – arbeitstäglich auf. Dies entsprach auch dem Wunsch<br />

des Arbeitgebers. Lösung: Herr Steuerle kann für die Zeit vom 1.4.2020<br />

bis 30.6.2020 und vom 31.10.2020 bis 31.12.2020 einen Betrag von insgesamt<br />

1.800 EUR (6 Monate x 300 EUR) als Werbungskosten abziehen.<br />

Fall 2: Wie oben, aber Herrn Steuerle war es in den „anderen“ Monaten<br />

erlaubt, weiter von zu Hause aus zu arbeiten. Herr Steuerle hat dies<br />

genutzt und den Betrieb nur selten aufgesucht. Ihm sind seit April<br />

2020 Kosten für das häusliche Arbeitszimmer von 300 EUR pro Monat<br />

entstanden. Lösung: Herr Steuerle kann die Kosten des häuslichen<br />

Arbeitszimmers ab April 2020 unbeschränkt geltend machen, mithin<br />

9 Monate x 300 EUR = 2.700 EUR.<br />

Fall 3: Arbeitgeber Müller hat das Betreten des Büros zwar nicht untersagt,<br />

doch die Mitarbeiter mussten sich untereinander abstimmen,<br />

wer das Büro wann nutzen durfte, da maximal eine Person pro Büro<br />

erlaubt war. Die Arbeiten zu Hause und im Betrieb waren qualitativ<br />

gleichwertig, das heißt, letztlich wurde zu Hause die gleiche Arbeit<br />

wie im Büro des Arbeitgebers verrichtet. Auch hier sollen Kosten von<br />

300 EUR pro Monat auf das Arbeitszimmer entfallen.<br />

Herr Steuerle arbeitet seit April 2020 an drei Tagen zu Hause. Lösung:<br />

Das Arbeitszimmer gilt als „Mittelpunkt“ und die Kosten sind voll absetzbar,<br />

also seit April mit 9 x 300 EUR = 2.700 EUR.<br />

Herr Steuerle arbeitet seit April 2020 nur zwei Tage im Homeoffice und<br />

ist an drei Tagen an seinem angestammten Arbeitsplatz. Lösung: Hier<br />

kommt es zunächst darauf an, ob der Arbeitsplatz im Betrieb auch in<br />

dieser Zeit genutzt werden könnte. Ist die Nutzung weder eingeschränkt<br />

noch untersagt, ist ein Werbungskostenabzug nicht möglich. Falls jedoch<br />

die Nutzung des Arbeitsplatzes im Betrieb an den häuslichen Arbeitstagen<br />

ausgeschlossen ist, kann der „andere Arbeitsplatz“ nicht in dem<br />

konkret erforderlichen Umfang und in der konkret erforderlichen Art<br />

und Weise tatsächlich genutzt werden. Und deshalb sind für das häusliche<br />

Arbeitszimmer Kosten bis zu 1.250 EUR als Werbungskosten absetzbar.<br />

In der Coronazeit kann in den meisten Fällen unterstellt werden,<br />

dass die Nutzung des Arbeitsplatzes nicht möglich war bzw. ist. Ein Abzug<br />

ist folglich zumindest bis zu 1.250 EUR möglich – vorausgesetzt<br />

natürlich, dass entsprechend hohe Kosten entstanden sind.<br />

Arbeitgeberbescheinigung über Anzahl der Heimarbeitstage<br />

nicht erforderlich<br />

Wie zu hören ist, sind die Finanzämter überwiegend aufgefordert<br />

worden, keine Arbeitgeberbescheinigungen über die geleisteten Heimarbeitstage<br />

der Arbeitnehmer anzufordern. Zudem sollen sie großzügig<br />

sein, wenn der Arbeitnehmer im Rahmen der Steuererklärung geltend<br />

macht, dass ihm im Betrieb oder der Behörde „kein anderer Arbeitsplatz<br />

zur Verfügung gestanden“ habe. Auch in diesem Fall sollen Arbeitgeberbescheinigungen<br />

nicht erforderlich sein. Dies gilt für die<br />

Zeit vom 1.3.2020 bis zum 31.12.2021.<br />

Vorsicht bei Kostenersatz des Arbeitgebers<br />

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob der Arbeitgeber pauschale Bürokostenzuschüsse<br />

für das häusliche Arbeitszimmer lohnsteuerfrei zahlen<br />

darf. Antwort: Soweit ersichtlich, vertritt die Finanzverwaltung regelmäßig<br />

die Meinung, dass pauschale Bürokostenzuschüsse des Arbeitgebers für<br />

Aufwendungen eines häuslichen Arbeitszimmers oder für die Übernahme<br />

der Kosten für die Büroeinrichtung (z.B. Telefon, Faxgerät, Kopierer usw.)<br />

zu steuerpflichtigem<br />

Arbeitslohn<br />

führen. Sie können<br />

nicht steuerfrei gezahlt<br />

werden (OFD<br />

Niedersachsen<br />

vom 27.3.2017, S<br />

2354-118-St 215).<br />

Auch wenn der Arbeitgeber<br />

mit dem<br />

Zuschuss Ausgaben<br />

für die Einrichtung<br />

von eigenen<br />

Arbeitsplätzen<br />

83


WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />

erspart, erfolgen die Zahlungen nicht im überwiegend eigenbetrieblichen<br />

Interesse des Arbeitgebers (BFH-Urteil vom 15.3.2007, VI R<br />

65/05).<br />

Eine Ausnahme gilt im öffentlichen Dienst: Wird hier für die Nutzung<br />

des häuslichen Arbeitszimmers eine Aufwandsentschädigung bzw.<br />

Mietentschädigung gezahlt, so bleibt diese nach § 3 Nr. 12 Satz 2<br />

EStG steuerfrei, soweit die Arbeitszimmerkosten beim Arbeitnehmer<br />

als Werbungskosten oder Betriebsausgaben absetzbar sind. Der übersteigende<br />

Betrag aber ist als Arbeitslohn steuerpflichtig. Nach dieser<br />

Vorschrift bleiben Erstattungen aus öffentlichen Kassen steuerfrei,<br />

wenn sie Werbungskosten abdecken (BFH-Urteil vom 29.11.2006,<br />

BStBl 2007 II S. 308; BFH-Urteil vom 13.6.2013, VI R 37/11). Zwar ist<br />

vom „häuslichen Arbeitszimmer“ die Rede, doch für die Homeoffice-<br />

Pauschale dürfte nichts anderes gelten.<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbaren statt der pauschalen Bürokostenzuschüsse<br />

häufig Zuschüsse für die Internetnutzung. Hier<br />

gilt: Aus Vereinfachungsgründen kann der Arbeitgeber den Betrag<br />

pauschal versteuern, wenn dieser nicht höher als 50 EUR im Monat<br />

ist. Der Arbeitnehmer muss lediglich erklären, dass er einen Internetzugang<br />

hat und dass ihm dafür im Kalenderjahr durchschnittlich<br />

Aufwendungen in der erklärten Höhe entstehen (R 40.2 Abs. 5 LStR).<br />

Doch Vorsicht: Aufgrund der heutigen Flatrates ist der Nachweis,<br />

dass tatsächlich Kosten entstanden sind, nicht immer leicht zu führen.<br />

Anders ausgedrückt: Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten nicht<br />

schummeln und wirklich nur die tatsächlich entstandenen Kosten ersetzen<br />

und pauschalieren. Im Übrigen hilft eventuell Satz 4 in R 3.50<br />

Abs. 2 LStR weiter: „Fallen erfahrungsgemäß beruflich veranlasste<br />

Telekommunikationsaufwendungen an, können aus Vereinfachungsgründen<br />

ohne Einzelnachweis bis zu 20 Prozent des Rechnungsbetrags,<br />

höchstens 20 Euro monatlich steuerfrei ersetzt werden.“<br />

5. Müssen die Nutzungszeiten genau dokumentiert<br />

werden?<br />

In den obigen Beispielen wurde dargelegt, dass die Nutzung des Arbeitszimmers<br />

gerade in den Coronajahren aus ganz unterschiedlichen<br />

Gründen heraus erfolgt(e), vor allem aber, weil der Betrieb oder die<br />

Behörde „de facto“ zeitweise nicht oder nur eingeschränkt aufgesucht<br />

werden konnten. In diesem Zusammenhang stelt sich die Frage der<br />

„Glaubhaftmachung“ der Nutzung bzw. des Anlasses für die Nutzung<br />

gegenüber dem Finanzamt.<br />

AKTUELL hat das Bundesfinanzministerum zu der Frage der „Glaubhaftmachung“<br />

Folgendes verfügt (BMF-Schreiben vom 9.7.2021, IV C 6<br />

- S 2145/19/10006 :013): „Aufgrund der besonderen Situation (insbes.<br />

nicht absehbare Entwicklung) ist davon auszugehen, dass zeitliche Abläufe<br />

nicht lückenlos dokumentiert worden sind. In diesen Fällen sollten<br />

für die Glaubhaftmachung schlüssige Angaben des Arbeitnehmers in<br />

der Regel ausreichen. Die Prüfung des Einzelfalls wird durch das zuständige<br />

Finanzamt vorgenommen. Für die Glaubhaftmachung der Tätigkeit<br />

im häuslichen Arbeitszimmer / Homeoffice reichen schlüssige Angaben<br />

des Arbeitnehmers grundsätzlich aus. Inwieweit Nachweise für<br />

die Berücksichtigung eines häuslichen Arbeitszimmers vorgelegt werden<br />

müssen oder ob eine Schlüssigkeitsprüfung, z.B. anhand bereits vorhandener<br />

Angaben aus dem Vorjahr, ausreicht, ist im Einzelfall im Rahmen<br />

der Bearbeitung der Einkommensteuererklärung zu entscheiden.“<br />

Dr. Ralf Erich Schauer, Steuerberater<br />

84


86<br />

Thomas Marino<br />

Johann-Baur-Str.13 · 82362 Weilheim · 0178/1817436


IMMOBILIEN - EXPERTENTIPPS<br />

Teilverkauf – die Lösung?<br />

Viele Senioren kennen das Problem:<br />

sie haben ein eigenes Haus, aber es fehlt im<br />

Alter an Liquidität. Neuerdings bieten mehrere<br />

Unternehmen einen Teilerwerb der Immobilie<br />

an – aber Verbraucherschützer warnen.<br />

Den Traum vom eigenen Haus – viele Menschen, die heute in Rente sind, haben sich diesen<br />

erfüllt. Vor 20, 30 oder auch schon 40 Jahren. Jahrzehntelang haben sie sich krumm gelegt,<br />

um die Darlehen abzuzahlen. Nicht jeder konnte da nebenher noch finanzielle Reserven<br />

fürs Alter aufbauen.<br />

Wer dann im Alter noch verreisen oder auch nur die Immobilie instand halten will,<br />

braucht Geld. Kommt ein Pflegebedarf hinzu, sind Rücklagen ohnehin schnell aufgebraucht.<br />

Da ist guter Rat teuer. Was tun, das Eigenheim verkaufen? Einige Unternehmen<br />

haben für solche Fälle ein Geschäftsmodell entwickelt: Sie bieten einen Teilverkauf der<br />

Immobilie an. Das können zehn, zwanzig oder auch mehr Prozent sein. Der Haupteigentümer<br />

kann weiter in seinem Haus wohnen bleiben, zahlt aber für den verkauften Anteil<br />

eine Art Miete, monatliches Nutzungsentgelt oder Nutzungsgebühr genannt.<br />

Teileigner sollen für Instandhaltungen zahlen<br />

Doch Verbraucherschützer warnen vor diesem Modell. Und das gleich aus mehreren Gründen.<br />

Denn anders als bei Mietverhältnissen bleiben die Verbraucher hier auf den Kosten<br />

für die Instandhaltung sitzen. So warnen etwa die Finanzexperten bei der Verbraucherzentrale<br />

Baden-Württemberg: „Hier sollen Sie als Teileigner der Immobilie eine Art Miete<br />

in Form einer Nutzungsgebühr zahlen und die kompletten Kosten für Investitionen beziehungsweise<br />

Instandhaltungen tragen.“<br />

Und was ist, wenn die Senioren später auch noch die restlichen Anteile verkaufen wollen?<br />

Das geht, dann kommt das ganze Objekt auf den Markt und die Rentner erhalten einen<br />

entsprechenden Anteil vom Verkaufspreis. Davon müssen sie aber oft noch eine Gebühr<br />

von mehreren Prozent an den Miteigentümer abführen.<br />

Britta Kirstein-Zietz und Roger Zietz,<br />

ZIETZ Immobilien in Murnau<br />

gut bezahlen, das kann für den Verkäufer<br />

teuer werden.<br />

Zudem sind die ganzen Modelle vor allem<br />

eines: sehr kompliziert. Wir empfehlen stattdessen,<br />

die Immobilie zu beleihen. Also ein<br />

Darlehen aufzunehmen und die Immobilie<br />

als Sicherheit einzubringen. Auch Verbraucherschützer<br />

ziehen diese Variante vor,<br />

nicht nur wegen der Planungssicherheit.<br />

Ein Verkauf der Immobilie – zum Beispiel<br />

im Pflegefall – ist dann in den meisten<br />

Fällen unkompliziert möglich.<br />

Skepsis ist angebracht<br />

Ein Teilverkauf ist aus Expertensicht nur in drei Fällen eine Option: Entweder man ist<br />

optimistisch, dass man seinen Anteil später zurückkaufen kann, oder man bekommt von<br />

der Bank kein Darlehen mehr oder man ist noch zu jung für eine Verrentung.<br />

Nach unserer Recherche für diese Ausgabe kennen wir nun die verschiedenen Angebote,<br />

die Senioren unterbreitet werden, und sind skeptisch. Es gibt jetzt eine ganze Menge von<br />

Start-ups in diesem Bereich, aber selbst, wenn sie seriös sind, gilt, gut gemeint ist nicht<br />

immer gut gemacht. Intransparente Bewertungen, Instandhaltungen zu Lasten der Verkäufer,<br />

es gibt somit viele potenzielle Knackpunkte: Die Käufer lassen sich ihre Dienstleistung<br />

87


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