Melange No20
Melange No20 - das Magazin im Süden Bayerns
Melange No20 - das Magazin im Süden Bayerns
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2<br />
0<br />
2<br />
1<br />
MARGOT<br />
ESSER-GREINEDER<br />
Sacred Plants<br />
Titel: Margot Esser-Greineder<br />
Foto: Harry Stahl<br />
d a s m a g a z i n<br />
IM SÜDEN<br />
BAYERNS<br />
TY MORRIS<br />
As strong as Ice<br />
CHRISTINA &<br />
PETER DICHTL<br />
Kunst – Handwerk<br />
CHRISTOPH LUTZ<br />
Start walking your Life
Liberté -<br />
für das Funkeln unterm Weihnachtsbaum<br />
Untermarkt 3 • Murnau • Telefon: 08841/1511 • info@goldschmiedevonheinz.de
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />
Ein unruhiges Jahr geht zu Ende und unsere <strong>Melange</strong> erscheint<br />
mit der 20. Ausgabe. Wir gehen inzwischen ins unglaubliche<br />
7. Jahr!<br />
Meine Lieblingsgeschichte ist bis heute der Cowboy Georg, ein herzlicher<br />
Mensch mit Downsyndrom, in der Ausgabe 5 von Heribert Riesenhuber.<br />
Wer das gelesen hat weiß, wie die <strong>Melange</strong> tickt. Unser gemeinsames<br />
Magazin ist buntes, gelebtes Leben auf Papier: von<br />
Menschen für Menschen.<br />
Ihr Spezialist für gesunden Schlaf.<br />
Besuchen Sie uns in unserem<br />
Fachgeschäft in Wielenbach!<br />
Auch unser Sonnenschein Annabella, hier unterwegs mit uns am Staffelsee<br />
(lange darf man mit ihr nicht stehen bleiben, sonst meckert<br />
sie), ist neugierig. Und zu Weihnachten wünscht Annabelle allen Kindern<br />
viele Geschenke zum Spielen.<br />
Zum Schluss noch ein letzter, persönlicher Appell: Liebe Bürger*innen,<br />
nutzen Sie bitte weiterhin die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort. Es geht<br />
um jeden Arbeitsplatz und das Wohl unserer Familien.<br />
Ein gesundes Weihnachtsfest und viel Spaß beim Lesen wünschen<br />
wie immer,<br />
ÖFFNUGSZEITEN:<br />
Di – Fr 09.00 – 12.30 Uhr<br />
Di – Fr 14.00 – 18.00 Uhr<br />
Montag und Samstag geschlossen<br />
gerne auch mit persönlicher Vereinbarung<br />
Primelstraße 2<br />
82407 Wielenbach<br />
Tel. 0881 33 92<br />
Fax 0881 40 859<br />
info@bettenmerk.de<br />
bettenmerk.de<br />
Franz Windirsch und das Team <strong>Melange</strong><br />
3
INHALT<br />
6 IMPRESSIONEN<br />
„Staffelsee“ von Florian Warnecke<br />
8 KUNSTHANDWERK Thomas Schwabe<br />
Schmuckstücke – verführerische Tradition<br />
12 BACKSTAGE The dirty Knobs<br />
No time to leave<br />
8<br />
Thomas Schwabe<br />
Schmuckstücke – verführerische Tradition<br />
14 PORTRAIT Christina & Peter Dichtl<br />
Handwerk, Kunst und Leidenschaft<br />
20 TATORT Clausen Murmel<br />
Sie nennen ihn Murmel<br />
26 FRAUENPOWER Margot Esser-Greineder<br />
Pharmos Natur: Sacred Plants – vom Glück berührt<br />
32 AS STRONG AS ICE Ty Morris<br />
Der „Warrior“<br />
38 VIRTUELLE SHOPPINGTOUR Touristinfo Murnau<br />
Murnaus Vielfalt digital<br />
14<br />
Christina und Peter Dichtl<br />
Handwerk, Kunst und Leidenschaft<br />
42 PORTRAIT Möbelhaus Palmberger<br />
100 Jahre Familientradition<br />
48 BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
Alles was es braucht, um alles zu geben<br />
Interview mit Pflegedirektorin Christina Sterk<br />
56 DIE STAFFELSEEWIRTE<br />
Der Duft von Bratwurst und Glühwein<br />
Die Kesselhütte – beliebter Treff- und Schlemmerpunkt<br />
in der Fußgängerzone<br />
60 ORTHOPÄDIE Dr. Michael Wiendl<br />
Orthopädie im Werkhaus Murnau – Zeit für Menschlichkeit<br />
20<br />
Clausen Murmel<br />
Sie nennen ihn Murmel<br />
66 CHINESISCHE MEDIZIN Christine Hansen<br />
Nur noch halbe Kraft voraus: Müdigkeit, Erschöpfung<br />
und Konzentrationsschwäche<br />
68 CHARITY-AKTIONEN Lions Club Murnau-Staffelsee<br />
Bücher, Adventskalender und viel Engagement<br />
für einen guten Zweck<br />
4
INHALT<br />
72 ALEXANDER-TECHNIK Christoph Lutz<br />
Start walking your Life<br />
76 JUBILÄUM Autohaus Hornung<br />
Ein Traditionsunternehmen feiert sein 70. Jubiläum<br />
80 GREEN LUXURY STATEMENT Pharmos Natur<br />
Nachhaltigkeit. Über Regionen hinausdenken<br />
82 WIRTSCHAFT + FINANZEN mit Dr. R. E. Schauer<br />
Homeoffice<br />
87 IMMOBILIEN EXPERTENTIPPS<br />
von Britta Kirstein-Zietz & Roger Zietz<br />
Teilverkauf – die Lösung?<br />
42<br />
Möbelhaus Palmberger<br />
100 Jahre Familientradition<br />
88 MARKTPLATZ<br />
Cafés, Restaurants, Shopping, Tourismus und Gesundheit,<br />
Kunst, Handwerk, Immobilien und Dienstleistungen<br />
auf einen Blick<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Agentur <strong>Melange</strong>, Franz Windirsch, Stephanie Brandner,<br />
Postgasse 4, 82418 Murnau<br />
Autoren: Heribert Riesenhuber, Alexandra Sichart, Birgit Schwarzenberger,<br />
Andrea Weisner, Frank W. Pietrusiak, Britta Kirstein-Zietz, Roger Zietz,<br />
Dr. Ralf Erich Schauer, Christine Hansen<br />
Art Direktion: Katrin Oppenrieder<br />
Fotografen: Florian Warnecke, Harry Stahl, Bela Raba, Heribert Riesenhuber,<br />
Andrea Weisner, Birgit Schwarzenberger, Franz Windirsch, Stefanie Seyringer,<br />
Christian Podolski, Angela und Lutz Stoess Fotografie<br />
Bildbearbeitung: Richard Maier<br />
Lektorat: Petra Taint, Wortschatz [Ideen Konzepte Texte] München<br />
Media Reports und Eventmanager: Sebastian Windirsch<br />
72<br />
Christoph Lutz<br />
Alexander-Technik<br />
KUNDENBETREUUNG + ANZEIGEN<br />
Franz Windirsch, 0151 12050911<br />
Sebastian Windirsch<br />
info@agentur-melange.de<br />
VERTEILUNG<br />
Ammergauer Alpen, Blaues Land,<br />
Garmisch-Partenkirchen, Loisachtal,<br />
Penzberg, Weilheim, Peiting, Schongau,<br />
Bad Tölz, Starnberg, Ehrwald/Tirol<br />
82<br />
Dr. R. E. Schauer<br />
Homeoffice<br />
5
Foto: Florian Warnecke<br />
Staffelsee
IMPRESSIONEN<br />
Hotel am schönsten Fleck Bayerns<br />
www.alpenhof-murnau.com
Bereits vor 100.000 Jahren<br />
schmückten sich die Menschen<br />
mit Muscheln. Schon in der Altsteinzeit<br />
wurden mehrgliedrige<br />
Halsketten getragen und in der<br />
Steinzeit wurden die Materialien<br />
zur Schmuckverarbeitung immer<br />
umfangreicher. Es wurden weiterhin<br />
Muscheln und Schnecken,<br />
aber auch Tierzähne, Steine,<br />
Knochen und Perlen verwendet.<br />
Nur schmückendes Beiwerk?<br />
Schmuck zu tragen ist in unserer<br />
heutigen Zeit völlig normal und<br />
gehört zu den alltäglichen Dingen.<br />
Die Wichtigkeit des einzelnen<br />
Schmuckstücks variiert und sicherlich<br />
auch die jeweiligen Geschmäcker.<br />
Doch es gibt Schmuckstücke mit<br />
wichtigen Bedeutungen, die in<br />
der Familie weitergegeben werden,<br />
oder Schmuckstücke, die<br />
für einen besonderen Anlass angefertigt<br />
werden wie beispielsweise<br />
Eheringe. Ein solches Stück<br />
bleibt dem Menschen lange erhalten<br />
und wird wie ein Schatz<br />
gehütet. Denn es transportiert für<br />
den oder die Träger*in meist eine<br />
ganz bestimmte Erinnerung.<br />
Thomas Schwabe beschäftigt<br />
sich als Goldschmied mit genau<br />
diesen Schätzen. Für ihn steht<br />
darüber hinaus die Tradition des<br />
alpländischen Kunsthandwerks<br />
im Vordergrund.<br />
8
KUNSTHANDWERK<br />
SCHMUCKSTÜCKE –<br />
VERFÜHRERISCHE TRADITION<br />
THOMAS SCHWABE<br />
Foto: Harry Stahl<br />
9
Foto: Harry Stahl<br />
KUNSTHANDWERK<br />
des Ladengeschäfts, welche während des normalen Arbeitsalltags<br />
von ihm selbst durchgeführt wurden. Zuerst war es eine<br />
gewünschte Modernisierung, der nächste Umbau erfolgte jedoch<br />
aufgrund des Verkaufs des Hauses, in dem sich das Geschäft<br />
befand.<br />
DER MACHER<br />
So verlegte Thomas Schwabe „einfach mal“ in sieben Monaten<br />
das Geschäft auf die andere Hausseite. Selbstverständlich gelingt<br />
das nicht mal eben so. Doch bei den Schilderungen von<br />
Schwabe klingt es ganz danach. Aber nicht etwa, weil er sich<br />
selbst gut darstellen möchte. Hier wird endgültig klar: Vor viel<br />
(auch handwerklicher) Arbeit hat er keine Scheu.<br />
Als er 2008 Garmisch verlässt, folgt ein kurzer Exkurs in den<br />
Bürojob des Versicherungsverkaufs. Thomas Schwabe nimmt<br />
aber sehr schnell wieder kleine Aufträge zu Reparaturen und<br />
kleineren Neuanfertigungen an und kehrt 2010 wieder in seinen<br />
erlernten und geliebten Beruf zurück.<br />
v.l.n.r.: Birgit Haberecht, Thomas Schwabe, Martina Schwinghammer<br />
ZIELSTREBIG –<br />
EINE FAMILIENTRADITION<br />
Zum einen gibt es da die eigene familiäre Tradition: Thomas<br />
Schwabe ging mit 16 Jahren zu seinem Großvater in die Lehre<br />
und übernahm später den Goldschmiedebetrieb mit Ladengeschäft<br />
in Partenkirchen. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ – dieser Satz<br />
ist mehr als geläufig und so ging es auch Thomas Schwabe.<br />
Kurz bevor er mit der Lehre zum Goldschmied begann, hörte<br />
der einzige Geselle seines Großvaters auf und es war klar:<br />
Selbstlehre ist nun angesagt, weil der Großvater ein vielbeschäftigter<br />
Mann war. „In der Berufsschule saß ich mit Elefantenohren<br />
da, um alles mitzubekommen und es später möglichst<br />
gut und schnell umsetzen zu können.“<br />
Kurz vor seiner Meisterprüfung übernahm er das Geschäft seines<br />
Großvaters. Gemeinsam mit der Unterstützung seiner Frau<br />
führte er den Betrieb bis 2008. Es folgten einige Umbauten<br />
In Murnau mietet er im März 2013 einen Laden an und renoviert<br />
diesen, wie könnte es anders sein, selbst und bis ins<br />
kleinste Detail. Es wurde Anfang Mai und Herr Drexler vom<br />
Tagblatt klopfte an die zugeklebten Fenster und forderte ihn<br />
heraus: „Machst du eigentlich irgendwann auf? Weil am Sonntag<br />
ist Maidult!“ Das war wohl der perfekte Zeitpunkt, um zu eröffnen<br />
und seither ist der Goldschmied aus der Murnauer Innenstadt<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Mittlerweile arbeitet er nicht mehr allein und hat zwei Mitarbeiterinnen.<br />
Mit der Birgit und der Martina ging es dann richtig<br />
bergauf. Es folgten viele Ausstellungen auf Trachtenmärkten und<br />
zu guter Letzt die Ausstellung auf der „Grünen Woche“ in Berlin.<br />
TRADITION TRACHT – SEXY UND ELEGANT<br />
„Ich habe immer alles gemacht, jeden Bereich der Branche bedient<br />
und habe dadurch gelernt flexibel zu arbeiten.“ Heute liegt der<br />
Schwerpunkt im Trachten- und trachtigem Schmuck.<br />
In der Umsetzung von Brauchtum versteht es Thomas<br />
Schwabe, die Tradition des Trachtenschmucks individuell und<br />
klassisch bis hin zu modern zu interpretieren.<br />
10
Immobilien & Kunst im・Gelben Haus<br />
・<br />
KUNST-ATELIER<br />
&<br />
MALKURSE<br />
KATJA STRODTKÖTTER<br />
Tel. 08841 - 48 77 850<br />
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Tel. 08841 - 48 95 007<br />
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Doch bleibt es nicht nur bei Ketten, Ohrringen und allem, was<br />
das Frauenherz höherschlagen lässt. Thomas Schwabe ist<br />
Sportschütze und seit zehn Jahren Schützenmeister der Kgl.<br />
priv. FSG Murnau. Durch diese Verbundenheit zum Schützenwesen<br />
kam es auch zur Anfertigung der kunstvollen Schützenkönigsketten<br />
und der Taler. Auch hier stehen Brauchtum und<br />
Tradition im Vordergrund.<br />
Jedes seiner Stücke ist handgefertigt. Die persönlichen Wünsche<br />
seiner Kunden setzt er gerne gekonnt und kunstvoll um.<br />
Sein Schmuck ist zeitlos schön und filigran gearbeitet. Es sind<br />
Schätze, die bleiben und durch die Generationen gehen können<br />
ohne überholt oder altbacken zu wirken.<br />
Tradition die sexy und zu gleich elegant ist, ohne dass sie sich<br />
an den jeweiligen Trend anpassen muss. Zugegeben stolpert<br />
man über die Kombination sexy und elegant. Doch warum?<br />
Klassische Eleganz wird sich immer durchsetzen, ist zeitlos<br />
verführerisch, ohne aufdringlich und laut zu sein.<br />
Thomas Schwabe weiß es, Traditionen zu pflegen, zu leben<br />
und mit Wertigkeit zu füllen. Dies setzt er gekonnt in seinen<br />
Schmuckstücken um und das ist für jeden (egal ob selbst traditionsbewusst<br />
oder nicht) spürbar und sichtbar.<br />
Andrea Weisner<br />
Goldschmiedemeister<br />
Thomas Schwabe<br />
Johannisstr. 1, 82418 Murnau<br />
Tel. 08841 676 44 55, E-mail: Orafo@t-online.de<br />
Instagram: goldschmiede_thomas_schwabe<br />
11
BACKSTAGE<br />
No Time to leave:<br />
THE DIRTY KNOBS<br />
Ihr habt schon jetzt für das nächste Jahr einen Kalifornienurlaub<br />
gebucht oder eine Tour auf der Route 66? Oder irgendwo anders,<br />
wo es Sonne gibt, endlose Straßen, einen guten Wein oder Whiskey?<br />
Dann gibt es dazu mit „Wreckless Abandon“ von THE DIRTY<br />
KNOBS den passenden Soundtrack für euren Trip.<br />
Big Names – Great Sound<br />
Hinter dieser Band verbergen sich beachtenswerte Musiker, die<br />
durchaus hohe Erwartungen wecken können. Mike Campbell war<br />
neben Tom Petty Mitbegründer der Heartbreakers und ist seit<br />
Kurzem neuer Saitenhexer bei Fleetwood Mac. Gitarrist Jason<br />
Sinay war angestellt bei Neil Diamond, Lance Morrison zupfte<br />
den Bass bei Don Henley und letztendlich saß Matt Laug für<br />
Slash und Alanis Morissette am Schlagzeug. Um eines aber vorwegzunehmen:<br />
Diese Band braucht keinen Promibonus.<br />
15 Years good Music<br />
Die bereits seit 15 Jahren bestehende professionelle Combo aus<br />
Kalifornien präsentiert uns lässigen Rock vom Feinsten. Mit<br />
alten Röhrenamps, abgewetzten Gitarren, die Kippe im Mundwinkel,<br />
rocken die Knobs mit sonnigem Power Pop gleich den<br />
Titeltrack herunter, und man hat das Gefühl, schon die ersten<br />
Meilen auf dem Highway zurückgelegt zu haben. Mit Leichtigkeit<br />
folgt „Pistol Packin‘ Mama“ das von Grammy-Gewinner Chris<br />
Stapleton am Mikro unterstützt wird. „Southern Boy“ groovt mit<br />
dem wunderbaren Slide so rockig ab, dass es selbst in der nächtlichen<br />
Einschlafphase noch beim Schäfchenzählen stört.<br />
Die wunderbare melancholische Ballade „Irish Girl“, welche ein<br />
wenig an den Northern Soul von Van Morrison erinnert, nimmt<br />
für einen kurzen Moment die Geschwindigkeit heraus. Mit „Fuck<br />
that Guy“ wird dann musikalisch beschwingt und locker wieder<br />
der Mittelfinger ausgefahren!<br />
Spotlight on Tom Petty<br />
Nach Tom Pettys Tod, so Mike Campbell, gab es eine Initialzündung,<br />
die schon seit 15 Jahren außerhalb des Scheinwerferlichts<br />
bestehende Band in die Öffentlichkeit zu bringen: „Alles was ich<br />
seit seinem Tod getan habe, so wie dieses Album, ist in seinem<br />
Geist und in Würdigung dessen entstanden, was wir gemeinsam<br />
erreicht haben.“ George Drakoulias (Black Crowes, Jayhawkes,<br />
Primal Scream) schneiderte das Songmaterial perfekt auf die<br />
Band zu. Er ließ die Band an der langen Leine und formte einen<br />
direkten und authentischen Southern Rock-Sound.<br />
Für das Cover wurde der Grafiker und Musiker Klaus Voormann<br />
vom Starnberger See verpflichtet, der schon für das Beatles<br />
Revolver-Artwork verantwortlich war. Er setzte das Thema mit<br />
seiner grafischen Genialität perfekt um. Freund und Tom Petty<br />
& The Heartbreakers Ex-Bandkollege Benmont Tench steuerte die<br />
Keyboards bei.<br />
Let’s dance, let’s rock<br />
Die Knobs überlassen hier nichts dem Zufall und es bleibt keine<br />
Zeit vom Gas zu gehen, denn mit „Don't knock the Boogie“ und<br />
„Don't wait“ zieht der Boogie die Beine hoch. Diese waschechten<br />
Bluesnummern sind die längsten Tracks im Repertoire. Folklastig<br />
wird es dann mit „Anna Lee“. Als Steigerung bleibt jetzt nur<br />
noch eine zünftige Midtempo-Nummer: „Loaded Gun“. Die alten<br />
„Paulas“ sägen und Chuck Berry-Riffs drücken mit voller Wucht<br />
aus den mit Stoff bespannten alten Combos. Das sind die großen<br />
Momente, wo sich Tom Petty-Fans wie zu Hause fühlen!<br />
FAZIT: „Wreckless Abandon“ ist ein reifes und gelungenes Werk.<br />
The Knobs verlieren sich nicht in poppiger Belanglosigkeit. Diese<br />
CD ist ein großartiges Stück uramerikanischer Musik, die berührt,<br />
zum Tanz auffordert und so ganz nebenbei<br />
auch noch versteht zu rocken.<br />
Frank W. Pietrusiak<br />
Mehr von den Dirty Knobs auf<br />
unserer BACKSTAGE BY MELANGE-<br />
Seite bei Facebook!<br />
facebook.com/Backstage<strong>Melange</strong><br />
12
EXKLUSIVVERTRIEB<br />
13
PORTRAIT<br />
Gibt es Kunst ohne Kunsthandwerk? Wo ist die Schnittmenge und<br />
wo ist der Gegensatz?<br />
Eine altbekannte und immer wieder aktuelle Diskussion, deren Ursprung<br />
sehr lange zurückliegt. 1647 wurde durch die Gründung<br />
der „Académie royale de peinture et de sculpture“ ein wichtiger<br />
Meilenstein in der Geschichte gelegt. Die damaligen Maler und<br />
Bildhauer distanzierten sich von dem reinen Handwerk und erschufen<br />
dadurch den Bereich der heutigen „bildenden Künstler“.<br />
Der Begriff der „bildenden Kunst“ setzte sich final im 19. Jahrhundert<br />
im deutschsprachigen Raum durch. Zu dieser Kunstgattung zählt:<br />
die Malerei, Bildhauerei, Baukunst, Zeichnung, Grafik, Fotografie<br />
und das Kunsthandwerk.<br />
Basis Kunst-Hand-Werk<br />
An dieser Stelle lassen wir die weitere Kunstgeschichte beiseite<br />
und beleuchten noch kurz den Begriff des „Kunsthandwerks“: Hier<br />
steht das handwerkliche und technische Interesse im Vordergrund.<br />
In der Erhaltung traditioneller und handwerklicher Techniken übernimmt<br />
das Kunsthandwerk eine wichtige Aufgabe. Materialität,<br />
Verarbeitung und Ästhetik der Formgebung spielen eine zentrale<br />
Rolle, wobei tiefergehende autonome geistige Prozesse in den<br />
Hintergrund treten.<br />
Handwerk,<br />
Kunst und<br />
Leidenschaft<br />
CHRISTINA UND PETER DICHTL<br />
Demnach wäre das Kunsthandwerk ein Teil der angewandten<br />
bildenden Kunst. Jedoch gibt es auch zu dieser Interpretation<br />
verschiedenste Auslegungen und Diskussionen. Wenn wir uns allerdings<br />
nur auf den oben angeführten Ursprung konzentrieren,<br />
so kann man durchaus sagen: Zur bildenden Kunst gehört das<br />
Kunsthandwerk als Grundlage!<br />
Dichtl-Kunst<br />
In Bad Bayersoien lebt eine Familie, die diese These belegt.<br />
Christina und Peter Dichtl liegen die Kunst sowie das Handwerk<br />
im Blut. Peter Dichtl lernte im elterlichen Betrieb eine<br />
Vielfalt an Kunsthandwerk. Hierzu zählten die Lüftlmalerei,<br />
Sgraffito und Bauernmalerei an Möbeln. Jeder dieser Bereiche<br />
ist ein sehr eigenes Handwerk und will wirklich gut und präzise<br />
ausgeführt sein.<br />
Sein ganzes berufliches Leben führt er diese Techniken aus<br />
und erarbeitet sich einen Namen. „Das Arbeiten war damals<br />
viel freier. Wenn zum Beispiel Möbel bemalt werden sollten. Da<br />
kamen die Kunden und ließen sich Vorlagen zu Mustern und<br />
von bereits bemalten Stücken zeigen. Ansonsten hatte ich freie(s)<br />
Hand(werk). Sie kamen ja zu mir, weil sie gehört hatten, dass<br />
ich es kann“, so Peter Dichtl.<br />
Kunstfreiheit<br />
Eine Freiheit, von der Künstler heutzutage nur noch träumen<br />
können. Auftragsarbeiten ließen früher also eine künstlerische<br />
Freiheit zu. Manchmal ist dies zwar immer noch der Fall, doch<br />
in der Regel schreibt man dem Kunsthandwerk keine künstlerische<br />
Freiheit zu, dem bildenden Künstler jedoch umso mehr.<br />
Peter Dichtl bewegte sich in dieser Schnittmenge zwischen reinem<br />
Kunsthandwerk und bildender Kunst, und seine Leidenschaft<br />
für die Zeichnung war hierfür eine wichtige Grundlage.<br />
Doch damit nicht genug. Das Malen als solches reizt Peter<br />
ebenso, und deshalb begann er gemeinsam mit seiner damals<br />
10-jährigen Tochter einen Kurs in Hinterglasmalerei.<br />
Glas-Kunst<br />
Die Hinterglasmalerei ist eine traditionelle Technik. Der Malvorgang<br />
wird umgekehrt vollzogen. Dies bedeutet, dass zuerst<br />
die Feinheiten im Bild gesetzt werden und abschließend der<br />
Hintergrund aufgetragen wird. Eine Art des Arbeitens, bei der<br />
man bereits zu Beginn wissen muss, wo die Reise hingeht. Darüber<br />
hinaus muss das Motiv seitenverkehrt gemalt werden,<br />
denn der Betrachter sieht die Glasscheibe später nicht von der<br />
bemalten Seite.<br />
14
Foto: Harry Stahl
Doch der Aufwand lohnt sich: Es ist ein Spiel, das zwischen dem entstandenen<br />
Kunstwerk und dem Betrachter beginnt. Je nach Farbgebung kommt es zu sehr<br />
starken Spiegelungen, wenn man vor dem Bild steht, und das Glas gibt eine gewissen<br />
Grunddistanz vor. Die Farben leuchten auf dem Farbträger Glas sehr kraftund<br />
reizvoll und ermöglichen ein Abtauchen in die gemalte Welt.<br />
Kunst, nicht nur in Öl<br />
Zu Beginn war es für Christina der Reiz, allein Zeit mit ihrem Vater genießen zu<br />
können. „Mein Papa hat immer viel gearbeitet und mit dem Malkurs war es nur<br />
unsere Zeit. Außerdem war es schön, mit zehn Jahren in Öl malen zu können. Das<br />
hat doch etwas Besonderes.“ Sehr schnell entwickelte sich mehr daraus und<br />
Christina malte und zeichnete mehr als je zuvor.<br />
Später entschied sie, ihrem Talent auch beruflich zu folgen und lernte Holzbildhauerei<br />
in Oberammergau und ging im Anschluss an die Akademie der Bildenden<br />
Künste nach München. Dort verbrachte<br />
sie viel Zeit in den Werkstätten<br />
und widmete sich neben<br />
der Bildhauerei, der Malerei und<br />
der Zeichnung auch noch der Kalligrafie,<br />
dem Mosaik und der<br />
Drucktechnik. Sie probierte vieles<br />
aus und hat mittlerweile ein sehr<br />
breites Repertoire, auf welches sie<br />
in ihrer Arbeit heute zurückgreift.<br />
Mittlerweile arbeitet sie als freischaffende<br />
Künstlerin und vereint<br />
das klassische Kunsthandwerk und<br />
die Leidenschaft eines bildenden<br />
Künstlers in sich. Ihre Arbeiten<br />
sind vielseitig und handwerklich<br />
bis ins Detail ausgearbeitet.<br />
Handwerk oder Kunst?<br />
Fotos: Harry Stahl<br />
Christina Dichtl ist geprägt von der Bekanntheit ihres Vaters. Denn Peter Dichtl<br />
ist ein echtes Urgestein. „Ich sehe ganz viele Fassadenmalereien meines Vaters an<br />
den Häusern in unserer Gegend, und die Leute kennen ihn. Als ich damit begonnen<br />
habe, selbst Fassaden zu gestalten, hieß es immer: Das macht doch sonst der<br />
Dichtl. Mich hat es nie gestört, an meinem Vater gemessen zu werden. Umso größer<br />
war jedoch die Ehre, als ich auf einem hohen Gerüst stand und unten zwei Damen<br />
16
PORTRAIT<br />
zuschauten, die sagten: ,Schau mal, so was macht doch die Christina Dichtl.‘“<br />
Christinas Augen leuchten, während sie dieses Erlebnis schildert.<br />
Genau wie Peter Dichtl hat sie eine ruhige und unaufgeregte Art. Sie selbst<br />
möchte sich nicht als Künstlerin bezeichnen: „Denn das Kunsthandwerk steht<br />
bei mir doch stark im Vordergrund“, so Christina.<br />
Kommen wir zurück auf die ursprüngliche These, so schließt das eine das andere<br />
nicht aus. Bildenden Künstler müssen nicht immer durchgeknallt sein. Nein,<br />
sie können bodenständig, sympathisch, ruhig und handwerklich talentiert sein.<br />
Vater und Tochter:<br />
in Kunst vereint<br />
Ein Vater- und Tochter-Gespann mit<br />
ganz besonderem Charme! Über die<br />
Hinterglasmalerei entdeckten sie ihre<br />
gemeinsame Leidenschaft und stellen<br />
mittlerweile gerne zusammen aus.<br />
Man verspürt eine besondere Frische,<br />
eine außergewöhnliche Dynamik,<br />
wenn man auf Christina und Peter<br />
Dichtl trifft.<br />
Vielleicht ist hier die Schnittmenge<br />
der bildenden Kunst und des Kunsthandwerks<br />
noch immer in ihrem reinen<br />
Ursprung vereint.<br />
Andrea Weisner<br />
Kontakt:<br />
Christina Dichtl<br />
Ludwigstraße 1<br />
82435 Bad Bayersoien<br />
Tel. 0172 8574524 | 08845 703644<br />
www.dichtl-christina.de<br />
Fotos: Harry Stahl<br />
17
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TATORT<br />
„Clausen Murmel, ist ein Top-Mann, Büro im IQ, Filmeschreiber<br />
für Tatort und mehr“, schrieb mir der Franz vor<br />
ein paar Wochen. Und dann noch: „Den Artikel brauch ich.<br />
Richtig geil!!!!!“<br />
Fünf Ausrufezeichen. Das kann einen Schreiber ganz schön<br />
unter Druck setzen. Also verabrede ich mich schnell mit dem<br />
Top-Mann. Gegen Mittag im Biergarten Ähndl. Dass wir beide<br />
guten Willens und voll Arbeitseifer sind, erkennen wir sofort.<br />
Wir sind nämlich schon eine halbe Stunde vor Öffnung des<br />
Biergartens da. Doch wir werden ausgebremst in unserem Eifer:<br />
„Wenn ich euch jetzt schon reinlasse, dann wollen die anderen<br />
auch“, sagt die nette Bedienung. Das verstehen wir und<br />
nutzen die Zeit für ein Fotoshooting im Moos. Dabei kann<br />
man schon mal ein paar Informationen austauschen. Erstaunlich<br />
ist, dass Murmel sich hier anscheinend schon bestens auskennt.<br />
Dabei ist er noch gar nicht lange in Murnau. Vor etwa<br />
einem Jahr hat er das letzte bezahlbare Haus im Ort gemietet<br />
und bald fällt auf, dass er immer ausspricht, wenn ihm etwas<br />
Lustiges durch den Kopf geht. Das macht so ein Interview natürlich<br />
ungeheuer kompliziert.<br />
Gespräch mit Hindernissen<br />
Nach knapp einer halben Stunde haben wir den schweißtreibenden<br />
Marsch durchs Moos hinter uns gebracht und kommen<br />
mit ziemlich viel Durst wieder im Biergarten an. Da Murmel<br />
ein Weißbierfan ist, wird entsprechend bestellt. Außerdem hat<br />
man so lange nicht mehr mit wildfremden Menschen an langen<br />
Tischen gesessen, und nach dem ersten Bier ist der Tag ohnehin<br />
abgeschrieben.<br />
Natürlich lasse ich das Aufnahmegerät laufen. Allerdings hat Murmel<br />
immer so in die falsche Richtung gemurmelt, dass auf der<br />
Aufnahme fast nur der hustende Mann vom anderen Tischende<br />
zu hören ist. Dabei geht Husten in der Öffentlichkeit gar nicht<br />
mehr – wie Murmel denkt und auch gleich ausspricht. Ein paar<br />
kreischende Buchfinken sind auch auf der Aufnahme zu hören.<br />
Die mag Murmel nicht, verrät er mir. Komisch, sowas merkt man<br />
sich dann. Angeblich kreischen die Buchfinken das Wort „Stranger“<br />
am Ende ihres Gesangs. Wir prüfen das und stellen fest, dass<br />
die Buchfinken im Ähndl das nicht tun. Sind halt Dialektbuch-<br />
20
Foto: Heribert Riesenhuber<br />
Sie nennen ihn<br />
Murmel<br />
CLAUSEN MURMEL
ZUAGROAST<br />
Heute, genau ein Jahr nach unserem<br />
Umzug nach Murnau, haben<br />
wir sie fast durch, die fünf Frühphasen<br />
der Zuagroasten. Speziell die<br />
derer, die aus München herkommen,<br />
der bayerischen Asche-aufmein-Hauptstadt.<br />
Denn in Phase 1 waren wir noch mit dem schwarzem<br />
M auf unserem Auto unterwegs. Wenn man mit dieser Markierung<br />
am Froschsee parkt, darf man sich über abfällige Blicke<br />
nicht wundern. Oder dass der Wagen später hoffnungslos zugeparkt<br />
ist. Entsprechend schnell wird ein Ausflug nach Farchant geplant, um<br />
aus dem verräterischen Familienwagen einen identitären Tarnkappenbomber<br />
zu machen. GAP drauf, M drin. Und immer freundlich<br />
Dank winken, wenn dir jemand in der Schwaigangerstraße Vorrang<br />
gewährt.<br />
Kaum sitzt man in seinem troianischen Vehikel, rast man schon in<br />
Phase 2, in der man jedem mitteilt, dass man gerade hergezogen<br />
ist. Als würde man darauf spekulieren, von irgendwem zu erfahren,<br />
wo der wackelige Tapeziertisch mit den Willkommenscocktails<br />
steht wie im 3-Sterne-Hotel am Gardasee. Merkt man dann, dass<br />
man nicht als Erlöser gefeiert wird, werden die Beweggründe für<br />
die Umsiedlung in den Raum geworfen. #Corona. Vor allem, wenn<br />
man beruflich keine weiße Weste hat, sprich, nicht im Klinikum<br />
dafür sorgt, dass die mit dem Hubschrauber eingeflogenen anderen<br />
Münchner abreisen können, bevor sie entdecken, wie schön<br />
es hier ist.<br />
Dazu paart sich gerne Phase 3, wobei ich zugeben muss, dass nur<br />
ich sie in unserer Familie durchgemacht habe: die anbiedernden<br />
sprachlichen Assimilationsversuche. Um ehrlich zu sein, fällt es mir<br />
auch schwer, das abzulegen. Denn immer, wenn ich mit Murnauern<br />
spreche, verfalle ich ins Zugroastenbayerisch, einem Dialektkauderwelsch,<br />
für das mir mein Gegenüber im Grunde sofort eine watschen<br />
müsste. Vielleicht ist das die einzig wirksame Therapie – und, ja,<br />
fotzen Sie mir bitte eine, sollte ich Ihnen gegenüber ins Bayerisch-<br />
Babylonische verfallen.<br />
Die meisten sehen früher oder später ein, dass sie mit Hochdeutsch<br />
deutlich unauffälliger durch den Alltag kommen. Und so geht es<br />
mit großem Selbstvertrauen in Phase 4, der Identitas präcox, einer<br />
deutlich verfrühten Überidentifizierung mit dem neuen Murnauer<br />
Ego. Ich wette, dass es ein Großstadtemigrant war, der im letzten<br />
Sommer in Garmisch ein Auto mit Münchner Kennzeichen angespuckt<br />
hat. Schon radelt man durch „unser“ Moos, trinkt „unser“<br />
Grießbräu aus einem Kargglas, parkt Münchner an „unserem“<br />
Froschsee zu und erwägt Mitgliedschaften im Trachten- und Schützenverein.<br />
Hilfreich ist hier ein Wochenende in der Großstadt, eine<br />
Erinnerung an das Leben, das man so unbedingt abstreiten möchte.<br />
Mit etwas Glück realisiert man, dass man noch lange nicht angekommen<br />
ist, und stürzt sich mit großem Eifer in Phase 5, die sich<br />
ausschließlich im eigenen Garten abspielt. Denn der Sprung vom<br />
Großstadtbalkon ans eigene Beet gleicht dem eines Beckenschwimmers<br />
ins Meer. Es wird gesät, gejätet und gepflanzt, während man<br />
sich wundert, warum die Heimgärtnerei der meisten Nachbarn in<br />
Hochbeeten stattfindet. Bis man begreift, dass man als Neudepp<br />
einfach nur Premium-Bio-Schneckenfutter gezüchtet hat.<br />
Wie gesagt, wir sind fast durch. Aber ich werde weiterhin beobachten,<br />
welche Fettnäpfchen und Fauxpas noch auf uns Marktfrischlinge<br />
warten. Wobei ... wir sind jetzt Jungschweine!<br />
TATORT<br />
finken. Für meinen Artikel kann ich diese Information natürlich<br />
nicht brauchen. Ein Buchfinkenfeind (und auch noch Katzenfreund)<br />
würde beim Leser nicht gut ankommen. Auch wenn seine<br />
Katzen, das versichert mir Murmel, es nicht einmal schaffen, auf<br />
Bäume zu klettern, und daher keine Gefahr für Vögel darstellen.<br />
Murmel hat ein freundliches Gemüt. Das merkt man daran, wie<br />
er Menschen begegnet. Er nimmt sich und das, was er macht,<br />
auch nicht so überaus wichtig. Darum erklärte er der Bedienung<br />
als allererstes, dass ein Interview mit ihm gemacht werde. Klar,<br />
dass wir bevorzugt behandelt werden. Als ich ihm dann auch<br />
noch versichere, dass Franz von der <strong>Melange</strong> unsere Zeche als<br />
Betriebskosten übernehmen wird, ist zwischen uns alles klar.<br />
Wie wird man eigentlich<br />
Drehbuchautor<br />
In der Schule, erzählt Murmel, sei er (einmal) in Rollschuhen<br />
als Nikolaus durch die Klassen gefegt und habe spontan Gedichte<br />
für jeden Schüler improvisiert. Aber ein Dichter ist er nicht geworden.<br />
Seine Lyrik, die dem verschollenen Frühwerk zuzurechnen<br />
ist, war auf jeden Fall lustiger Natur. Aber er versichert,<br />
dass er mit Humor auch bei Frauen landen konnte. In der elften<br />
Klasse hat er ein Jahr in Amerika verbracht. Die wichtigste Erfahrung<br />
dort machte er zu Halloween, als er sich als Schlumpf<br />
verkleidete. Das war wohl kein ganz großer Erfolg, da die meisten<br />
anderen Schüler nicht verkleidet waren. Und den ersten Preis<br />
für sein Kostüm habe ein Kleinwüchsiger bekommen, der nur<br />
mit einer Windel bekleidet war. Klar, das hat er erfunden – oder<br />
nicht? Ich bin mir nicht ganz sicher. Jedenfalls hat er diese Geschichte<br />
dann, etliche Jahre später, bei einer Lesung in Berlin<br />
vorgetragen. Einer Lesung, die seine frühere Freundin organisiert<br />
hatte. Und dabei hat Murmel seine Frau kennengelernt,<br />
die im Publikum saß. Am nächsten Tag wurde er von Christoph<br />
Schlingensief versetzt und ist mit seiner späteren Frau Caren<br />
ins Kino gegangen. Anschließend sind sie dann bis um fünf Uhr<br />
nachts um die Häuser gezogen. Der Stoff, aus dem die Träume<br />
sind. „Wenn‘s stimmt, stimmt’s“, meint Murmel.<br />
Jetzt mal im Ernst ...<br />
..., versuche ich Murmel zum Gespräch zurückzuführen. Doch in<br />
dem Moment fliegen zwei Libellen vorbei. „Bumsende Libellen!“,<br />
CLAUSEN MURMEL
lacht Murmel und mir ist klar, dass ich so etwas nicht in die<br />
<strong>Melange</strong> bringen kann. „Was hast du gemacht in deinem Leben<br />
und wie hat es dich nach Murnau und hier ins Ähndl geführt?“,<br />
will ich wissen, während wir die nächste Runde bestellen. Irgendwann<br />
nach der Schule habe ihn sein Freund Max Witzigmann<br />
gefragt, ob er nicht Lust habe, etwas für eine Sendung<br />
bei Radio Energy zu schreiben. Murmel wollte und schrieb.<br />
Später dann wurden es Texte für das Glücksrad mit Sonja<br />
Kraus. Michael „Bully“ Herbig , der die Sendung produzierte,<br />
hatte ihn darum gebeten, und irgendwann konnte er auch mal<br />
einen Sketch für dessen Bullyparade anbringen. Na ja, es war<br />
nicht der erste und auch nicht der zweite Versuch – aber irgendwann<br />
funktionierte es. Bully fand das lustig und dann<br />
wurde gedreht. So wurde Murmel zum Fernsehautor. Etwas<br />
Richtiges hat Murmel natürlich auch gemacht. Nur verschweigt<br />
er es meistens. In einem Nebensatz ist es ihm dann aber doch<br />
rausgerutscht: „Ich habe BWL studiert“, sagte er, „das war aber<br />
nichts. Habe nach der ersten Vorlesung abgebrochen.“ Später<br />
dann, 1999, hat er sich zusammen mit Bully, Rick Kavanian<br />
und Alfons Biedermann in die „Alpenrose am Achensee“ gesperrt<br />
und das Drehbuch für einen Film geschrieben, der eine<br />
ganze Generation von Kindern und Jugendlichen prägte: Der<br />
Schuh des Manitu. Das war sicher eine klasse Zeit.<br />
Natürlich haben wir noch über seine Romane gesprochen, darüber,<br />
wie man ein Drehbuch zu einem Film schreiben kann, ohne<br />
den Ort persönlich zu kennen, was es für einen Drehbuchautor<br />
bedeutet, wenn die Tatortkommissare sterben oder aussteigen<br />
wollen, und darüber, dass er bereits sieben Jahre an seinem<br />
nächsten Roman schreibt – der aber noch lange nicht fertig ist.<br />
Ja, gut, ein paar Bier haben wir auch noch getrunken, aber Murmel<br />
bat mich, nichts davon zu erwähnen. Er müsse am Abend<br />
seine Frau davon überzeugen, dass er nur ein Weißbier zum<br />
Mittag hatte. Sonst, so erklärt er, werde sie sauer, weil sie nicht<br />
dabei war. Natürlich habe ich ihm das versprochen, und auch,<br />
dass er den Text vor Abdruck zum Lesen bekommt. Am besten,<br />
ich schick ihm den Artikel erst unmittelbar vor Drucklegung.<br />
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind beabsichtigt – aber<br />
rein zufällig.<br />
Heribert Riesenhuber<br />
23
24
MARGOT ESSER-GREINEDER<br />
PHARMOS NATUR<br />
Sacred Plants – vom Glück berührt<br />
Foto: Harry Stahl<br />
Eine einzige Berührung verändert das Leben so vieler<br />
Menschen. Das klingt kitschig, vielleicht sogar etwas<br />
absurd und doch ist es so.<br />
Margot Esser – eine echte Power-Geschäftsfrau. Schon<br />
im Alter von 30 Jahren macht sie Karriere als Unternehmensberaterin<br />
für namhafte Pharmakonzerne, gibt<br />
Schulungen, reist viel und lernt ständig neue Menschen<br />
mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen und Erwartungen<br />
kennen. Ihre Stärke ist es, sich auf ungewohnte<br />
Situationen einzustellen und dabei charmant und<br />
schlagfertig zu bleiben.<br />
Eine wunderbare Pflanze<br />
Doch dann gab es Anfang der 80er Jahre eine Reise zu<br />
einem Kongress in die USA, die ihr Leben komplett<br />
veränderte.<br />
Margot Esser erlitt einen tragischen Unfall mit Verbrennungen<br />
2. Grades im Gesicht und am Oberkörper,<br />
die so schwerwiegend waren, dass sie bewusstlos<br />
wurde.<br />
Sie hatte das große Glück, in eine naturheilkundliche<br />
Klinik mit schamanischem Ansatz gebracht und dort<br />
mit viel Hingabe und altbewährtem Wissen behandelt<br />
zu werden. Ihre starken Verbrennungen wurden liebevoll<br />
und ausdauernd mit dem Gel der Aloe Vera-<br />
Pflanze versorgt und gepflegt. Von außen. Und sie aß<br />
gleichzeitig kleine Stücke des Gel-Filets. Für die Regeneration<br />
von innen. Dieser besonderen Pflanze werden<br />
schon sehr lange heilende Kräfte zugeschrieben:<br />
Sie wirkt kühlend, beruhigend und spendet der Haut<br />
viel Feuchtigkeit.<br />
Extreme Erfahrungen<br />
Menschen, die extreme Situationen erfahren haben,<br />
berichten immer wieder von besonderen und einzigartigen<br />
Körperwahrnehmungen. Es ist, als wäre der<br />
geschundene Körper bereit, etwas besonders Liebevolles<br />
zu empfangen.<br />
Genau das schildert auch Margot Esser. „Es ging etwas<br />
aus dem Körper raus und etwas Neues kam rein.“ Dieses<br />
Neue gab ihr so viel Kraft und Spirit, dass sie wusste,<br />
was sie nun erforschen wollte: die Aloe Vera-Pflanze.<br />
Trotz der starken Verbrennungen blieben bei Margot<br />
Esser keine Narben zurück „Wenn Pflanzen eine so regenerierende<br />
Wirkung haben, dann bin ich in der<br />
Pharma-Industrie vollkommen fehl am Platz gewesen“,<br />
so Margot Esser.<br />
Dieser Weg sollte kein leichter sein<br />
Gedacht, gesagt, getan – die Geburtsstunde von Pharmos<br />
Natur!<br />
Der Weg war klar. Doch es war kein leichter.<br />
Schon sehr bald lernte Margot Esser, dass nicht jede<br />
Aloe Vera-Pflanze unter optimalen Bedingungen<br />
wächst und somit in der Lage ist, das reine, kostbare<br />
Gel für eine heilsame Behandlung zu geben. Ihre Neugier<br />
war geweckt und so beschäftigte sie sich intensiv<br />
mit der grünen, spitzblättrigen Pflanze – zum Beispiel<br />
auf einer Plantage in Texas, wo sie selbst mitarbeitete.<br />
Die Feldarbeit verrichtete sie barfuß. Eines Tages bemerkte<br />
sie massive Ausschläge an den Füßen. Die Ursache<br />
war allerdings nicht die Aloe Vera, mit der sie<br />
stetig in Berührung kam. Es lag an den Pestiziden,<br />
die auf diesem Feld eingesetzt wurden.
FRAUENPOWER
Qualität macht den Unterschied<br />
Da Margot Esser eine starke Persönlichkeit ist, die nicht „locker“<br />
lässt, bis sie das optimale Ergebnis erreicht hat, ist die Handausschälung<br />
der Aloe Vera-Pflanzen für ihre Produkte ein absolutes<br />
Muss. So ist sichergestellt, dass die Blattrinde komplett<br />
entfernt ist und nur das reine Gel weiterverarbeitet wird. Durch<br />
ihren hohen Anspruch an Qualität, gelang es ihr, Produkte herzustellen,<br />
die sogar Ärzte überzeugten.<br />
Foto: Harry Stahl<br />
Bereits zu dem Zeitpunkt wurde ihr klar, dass neben der Pflanze<br />
auch die Wachstumsbedingungen, viel Lichtenergie, positive<br />
Schwingungen und ein nährstoffreicher Boden ganz entscheidend<br />
für die Reinheit und die Wirkung der Aloe Vera sind.<br />
Es folgten jahrelange Forschungsarbeiten. Wo und in welcher<br />
Klimazone, auf welchem Boden wächst die Aloe Vera so, dass<br />
das gesamte Wirkstoffnetz mit intensiver Lichtenergie und hoher<br />
Schwingung immer die beste und vor allem auch eine gleichbleibende<br />
Qualität erzielt.<br />
In den frühen 90er Jahren bereiste Margot Esser deshalb gemeinsam<br />
mit ihrem Mann Paul Greineder Spanien, Teneriffa,<br />
Portugal, Kairo, Sri Lanka, Kuba, Kolumbien und Chile und<br />
schaute sich dort die Wachstumsbedingungen der Pflanzen und<br />
die Pflanzen selbst an.<br />
Keine Pflanze gleicht der anderen<br />
Die Natur hat ihre Tücken und stellt uns immer wieder vor neue<br />
Herausforderungen. Es wäre doch langweilig, wenn jede Aloe<br />
Vera der anderen gleicht. Jede ist verschieden und doch gibt es<br />
wichtige Gemeinsamkeiten im Anbau, die für die besonders<br />
hochwertige Qualität zur Weiterverarbeitung entscheidend sind.<br />
Die Natur weiß sich auch darüber hinaus zu schützen. Schneidet<br />
man eine Aloe Vera-Pflanze an, so dauert es nicht lange und sie<br />
verschließt sich wieder. Im Grunde heilt sie sich selbst.<br />
So hat sie in Bonn mit Professor Bode, innere Medizin, zusammengearbeitet.<br />
Die Herausforderung war, die Schmerzen von<br />
krebskranken Kindern in der Klinik nach der Chemotherapie<br />
und den Bestrahlungen zu lindern. Sie hatten Wunden im Mund.<br />
Eine unschöne Nebenwirkung. Insgesamt sind die Schleimhäute<br />
stark angegriffen und somit fällt das Schlucken sehr schwer.<br />
Alles, was sie zu sich nahmen, konnten sie meistens nicht bei<br />
sich behalten.<br />
Anders beim Aloe Vera Bio Ursaft, dem biozertifizierten Frischpflanzensaft<br />
von Pharmos Natur. Von handausgeschälten Blättern<br />
wird hierfür nur das reine Gel verarbeitet.<br />
Der Saft wurde den Kindern in kleinen Dosierungen verabreicht.<br />
Sie konnten ihn bei sich behalten, da es sich um das 100 %<br />
reine Pflanzen-Gel handelt. Der Saft schmeckt mild, ohne Zusatz<br />
von Zitronensäure. Er reizt nicht, sodass die Schleimhäute besser<br />
heilen können.<br />
Green Luxury<br />
Margot Esser verwirklichte mit dem Unternehmen Pharmos Natur<br />
ihre Vision und ist nun mittlerweile seit mehr als 35 Jahren<br />
mit der Forschung und Entwicklung von Produkten rund um<br />
die Aloe Vera und viele weitere sacred plants beschäftigt. Die<br />
einzelnen Produktgruppen sind auf die Bedürfnisse der jeweiligen<br />
Haut und des Alters abgestimmt und konzentrieren sich<br />
auf das Wesentliche. Kein großer Schnickschnack, sondern Qualität<br />
und Klasse bis ins letzte Detail. Das ist Green Luxury.<br />
„Green“ ist die Natur, ihre Einzigartigkeit und ihre Schönheit,<br />
ihre Lebendigkeit, ihre Kraft und schöpferische Stärke. Jeden<br />
Tag begeistert sie mit ihrer Farbenpracht und Vollkommenheit.<br />
„Luxury“ ist der Luxus, diese Eigenschaften behutsam einsetzen<br />
28
FRAUENPOWER<br />
zu können. „Green Luxury“ bedeutet für das Unternehmen die<br />
ganze Pflanze zu achten: Wirkstoffebene, intensive Lichtenergie,<br />
hohe Schwingung und das im gesamten Anbau-, Ernte- und<br />
Verarbeitungsprozess. Nachhaltig in jeder Hinsicht. Alles bildet<br />
eine Einheit, und wenn diese Einheit bewahrt und geachtet<br />
wird, schenkt sie der Erde, den Pflanzen und den Menschen<br />
Kraft und pures Wohlbefinden. Bei Pharmos Natur wird diese<br />
Perfektion der Natur erlebbar.<br />
Alle Kosmetikprodukte sind biozertifiziert und frei von hormonähnlichen<br />
Substanzen, PEGs, Nanopartikeln und Mikroplastik.<br />
Pharmos Natur verzichtet außerdem auf den Zusatz von Alkohol<br />
und Zitronensäure, Parabenen und Phenoxyethanol als Konservierungsstoffe.<br />
Nachhaltig und fair –<br />
Mensch und Natur im Einklang<br />
Margot Esser steckt ihre ganze Energie nicht nur in die anhaltend<br />
gute Qualität der Produkte und in faire Arbeitsbedingungen,<br />
sondern sie und ihr Team engagieren sich auch im sozialen Bereich.<br />
Denn die Aloe Vera-Pflanzen aus Ecuador sind die verlässliche<br />
und tragfähige Basis für die Green Luxury Naturprodukte<br />
wie auch die Schule Unidad Educativa San Alberto Magno<br />
in Recinto Clementina. Aktuell besuchen dort fast 700 Schulkinder<br />
den Unterricht. Gemeinsam mit dem Verein Ecuador-<br />
Hilfe, unter Federführung von Bischof Bertram, werden dort<br />
die Aloe Vera-Pflanzen, in ökologischer Mischkultur angebaut.<br />
Ganz ohne Ackergifte.<br />
Das klingt fast zu gut? „Nein!“, meint Margot Esser.<br />
„Alles ist mit allem verbunden. In unserem Körper,<br />
in uns Menschen, in Verbindung mit der Natur.<br />
Wir müssen lernen miteinander im Guten zu leben<br />
und voneinander im Guten zu profitieren. Eigentlich<br />
ist es ‚nur‘ ein Geben und Nehmen – aber das<br />
Verhältnis muss ausgeglichen sein!“<br />
Im Einklang sein mit der Natur. Mit ihr leben und sie verstehen.<br />
Das ist in unseren heutigen Zeiten wichtiger denn je! Schön,<br />
dass es Menschen gibt, die uns zeigen, wie das gelingt und uns<br />
daran erinnern, wie viel Hoffnung, Glück und Verbundenheit in<br />
der Natur stecken.<br />
Andrea Weisner<br />
Pharmos Natur Green Luxury GmbH<br />
Am Neuland 2<br />
82347 Bernried am Starnberger See<br />
Tel. 08158 90558-0<br />
www.pharmos-natur.de<br />
29
30
31
AS STRONG AS ICE
SPIELFELD EUROPA<br />
Foto: Florian Warnecke<br />
TY MORRIS –<br />
DER WARRIOR<br />
Es ist laut, es ist kalt und der harte Puck knallt gegen<br />
die Plastikscheiben. Die Eishockeyspieler sind gut geschützt<br />
in ihren Anzügen, und trotzdem sehen die einzelnen<br />
Spielabläufe zum Teil sehr brutal aus. Manches<br />
ist mit dem bloßen Auge gar nicht zu erfassen und die<br />
Geschwindigkeit des Spiels reißt einen mit. Der<br />
schwarze Puck scheint so klein und nichtig gegen die<br />
großen und wuchtigen Spieler zu sein und doch ist er<br />
das zentrale Element des Spiels.<br />
Die brodelnde Leidenschaft der einzelnen Spieler auf<br />
dem Eis ist zu spüren. Und dann fällt er auf, der einzige<br />
auf dem Eis mit pinkem Schläger – Ty Morris.<br />
Früh begann seine Karriere in Kanada. Bereits als<br />
Kind verbrachte er jede freie Minute mit Eishockeyspielen.<br />
Wenn es draußen nicht eisig genug war, so<br />
diente ihm das Wohnzimmer als Trainingsraum.<br />
SPIELFELD WOHNZIMMER<br />
Nun muss man wissen, dass die Fernseher früher noch<br />
starke Metallrahmen an den Seiten hatten, unter denen<br />
sich die Anschalt-und Funktionsknöpfe verbargen.<br />
Diese waren im Hause Morris, so wie auch manche<br />
anderen Einrichtungsgegenstände, durch Puckeinschläge<br />
verbeult und in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Doch diese Leidenschaft brachte Ty früh ins hochrangige<br />
Eishockeygeschäft. Das war mit viel Verzicht verbunden.<br />
Denn die jeweiligen Ligen kauften schon früh<br />
ihre Nachwuchsspieler ein und so musste Morris bereits<br />
mit 15 Jahren viel Zeit ohne seine Eltern und Geschwister<br />
verbringen. Im Eishockey Land Nummer 1<br />
heißt es viel, so weit zu kommen, denn die Konkurrenz<br />
schläft nicht.<br />
Nach einigen Vereinswechseln wagte Ty mit 23 Jahren<br />
den Sprung nach Europa. Nicht nur seine Karriere<br />
setzte sich fort, sondern auch sein Herz verlor er hier.<br />
So lernte er sehr schnell seine heutige Frau Verena<br />
kennen, um deren Aufmerksamkeit er buhlen musste.<br />
Auch ein kurzer Wechsel zurück nach Kanada zeigte<br />
den beiden, dass sie wirklich füreinander bestimmt<br />
waren. Ty beschloss daraufhin fest nach Deutschland<br />
zu gehen und spielte dort länger in der 2. Bundesliga<br />
für den EC Landshut und am Ende seiner aktiven Karriere<br />
für den EC Peiting in der Oberliga.<br />
FRIENDS<br />
Ein harter Eishockeyprofi steht auf dem Eis und hält<br />
einen pinken Schläger in der Hand – was will er damit<br />
ausdrücken?<br />
Selten sind die Dinge so, wie sie zu Beginn scheinen.<br />
Sieht man Ty Morris und seine Karriere, denkt man<br />
an Disziplin und Härte und nicht an die Feinsinnigkeit,<br />
die in seinem Herzen wohnt.<br />
Er selbst ist mittlerweile stolzer Papa von vier Töchtern.<br />
Mit seiner Frau lernte er über die Kinder eine andere<br />
Mutter kennen. Anfangs war die gemeinsame Schnittmenge<br />
nur Kinder im gleichen Alter, die sich gut verstanden.<br />
Dann entstand auch auf Elternseite ein freundschaftliches<br />
Verhältnis. Plötzlich erkrankte diese<br />
Freundin an Brustkrebs. Eine Diagnose, deren Auswirkungen<br />
für Nichtbetroffene schlichtweg nicht vorstellbar<br />
sind. Die Familie Morris versuchte zu helfen, so<br />
gut es ging.<br />
33
AS STRONG AS ICE<br />
SOLIDARITÄT: PINK OKTOBER<br />
Seit 1992 gibt es den „Pink Oktober“. In dieser Zeit wird als Zeichen<br />
und aus Solidarität zu brustkrebserkrankten Frauen eine pinke Schleife<br />
getragen. Ty Morris nahm dies als Anlass, um der gemeinsamen Freundin<br />
zu helfen und spielte im Jahr 2018 mit einem pinken extra angefertigten<br />
Schläger, der im Anschluss versteigert wurde, um den Erlös in<br />
eine bereits etablierte Stiftung für krebserkrankte Mütter fließen zu<br />
lassen.<br />
Spätestens jetzt ist klar, dass der schwarze, harte Puck und der pinke<br />
Schläger starke Gegensätze und eine optimale Ergänzung sind. Härte<br />
und zugleich Feinfühligkeit schließen sich nicht aus, sondern können<br />
einander beleben. Ty Morris lernte schon früh, sich durchzubeißen und<br />
allein, ohne seine Eltern, im Sportalltag zu behaupten. Dabei verlor er<br />
nie den Fokus auf das Wesentliche.<br />
KÄMPFER MIT BODENHAFTUNG<br />
Die Bodenhaftung hat er trotz der vielen beruflichen Höhenflüge nie<br />
verloren und dies bewegte Ty Morris, eine Schreiner-Ausbildung zu<br />
machen, um, abgesehen vom reinen Eishockeysport, eine Grundlage<br />
für sich und seine Familie zu erschaffen.<br />
Ein echter Kämpfer, aber ein überlegter Kämpfer. Der ganz genau weiß,<br />
wo er hinmöchte und den Blick auf das Essenzielle nicht verloren hat.<br />
Heute arbeiten Ty Morris bei einem der bekanntesten Eishockey-Ausrüster<br />
im Vertrieb und kann bei Warrior sein langjähriges Wissen und<br />
seine vielseitige Erfahrung anbringen.<br />
Blickt man auf seine Geschichte von Beginn an zurück, so ergibt alles<br />
einen Sinn. In Kanada aufgewachsen und in der Jugend immer viel mit<br />
Häuserbau beschäftigt, profitierte er genau von dieser Erfahrung, um<br />
eine fundierte Ausbildung in Deutschland zu absolvieren. Für seinen<br />
Erfolg von Kindesbeinen an gekämpft und es bis in die Profiliga geschafft,<br />
so ist er heute stolzer Familien-Papa von Eishockey spielenden<br />
Töchtern.<br />
Erfolgreich im Eishockey-Business und nach wie vor engagiert in vielen<br />
sozialen Bereichen, wie z.B. in der Krebsforschung, beschreibt Ty Morris<br />
sich selbst als glücklich und dankbar.<br />
Andrea Weisner<br />
34
Ein echter Kämpfer, aber ein überlegter Kämpfer.<br />
Er weiß ganz genau, wo er hinmöchte und hat<br />
den Blick auf das Essenzielle nicht verloren.<br />
Fotos: Florian Warnecke<br />
35
Agenturinhaber<br />
Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (IHK)<br />
Obere Stadt 45, 82362 Weilheim<br />
Tel.: 0881 / 92 79 87 78<br />
Fax: 0881 / 92 79 87 79<br />
info@k-fischer.lvm.de<br />
https://k-fischer.lvm.de/agenturhomepage/<br />
https://www.facebook.com/lvmkevinfischer/<br />
https://www.instagram.com/lvm.kevin.fischer/<br />
36
37
TOURIST INFO<br />
MURNAUS<br />
VIELFALT<br />
DIGITAL<br />
Alexandra Thoni und Sophia Schramek laden zum virtuellen Flug nach Murnau ein.<br />
Foto: Birgit Schwarzenberger<br />
VIRTUELLE SHOPPINGTOUR<br />
Dass man sich im Internet einen Vorgeschmack auf etwas holt,<br />
ist mittlerweile gang und gäbe. Wer sich auf der Homepage<br />
der Marktgemeinde vorab einen Eindruck von Murnau verschaffen<br />
möchte, kann dies allerdings bald auf eine Weise tun,<br />
die noch nicht ganz so weit verbreitet ist. Mit der durch die<br />
Tourist Information Murnau initiierten digitalen Einkaufsstadt<br />
wird es zukünftig möglich sein, sich am heimischen Computer<br />
oder über das Smartphone auf einem virtuellen Flug von weit<br />
oben in den Ort zu zoomen; direkt hinein in die Geschäfte,<br />
Gastronomiebetriebe oder Häuser der Gastgeber. Dort kann<br />
man sich dann per Mausklick umschauen und in aller Ruhe<br />
schon einmal auf den Geschmack kommen – digital vorglühen<br />
sozusagen. Egal, ob man sich auf einen Einkaufsbummel einstimmt<br />
oder den Jahresurlaub plant.<br />
Die Tourist Information hat mit der 3D-animierten Shoppingtour<br />
einen weiteren, sich selbst gesetzten Meilenstein im Prozess<br />
der Digitalisierung erreicht, der nun in Kooperation mit<br />
dem Wirtschaftsförderverein in die Umsetzung geht. „Es ist<br />
ein Branchenverzeichnis der anderen Art, das die Vielfalt und<br />
den wertvollen Vorteil der zumeist inhabergeführten Geschäfte<br />
für Murnau noch mehr hervorhebt“, erklärt Tourismus-Chefin<br />
Alexandra Thoni. Dabei steht nicht im Vordergrund, dass über<br />
das Internet bestellt werden soll, sondern zu inspirieren, den<br />
Ort mit seinem reichhaltigen Angebot zu besuchen.<br />
INNOVATIVE PRÄSENTATIONSFORM<br />
Die Idee, mit Bewegtbildern und hochwertigem Bildmaterial eine<br />
innovative Darstellung der Geschäftswelt zu bieten, hatte die stellvertretende<br />
Tourismusleiterin Sophia Schramek schon 2019:<br />
38
„Wir wollten gerne dabei unterstützen, den<br />
Einzelhandel zu erhalten. Unser Part, den wir<br />
dabei leisten können, ist das Marketing.“ Mit<br />
einem von drei modular aufgebauten Paketen<br />
können sich Einzelhändler, Wirte oder Gastgeber<br />
digital präsentieren – und das auch<br />
schon für den kleinen Geldbeutel: Für einmalig<br />
75 Euro erscheinen dabei auf Mausklick<br />
Kontaktdaten, Öffnungszeiten sowie die<br />
Homepage des Anbieters. Wer darüber hinaus<br />
eine 360º-Ansicht seiner Räume anfertigen lassen<br />
möchte, ist mit einmalig 200 Euro dabei.<br />
Für einen weiteren Aufpreis kann man sich<br />
zusätzlich mit einem Imagefilm präsentieren.<br />
Alexandra Thoni ist begeistert von den Möglichkeiten:<br />
„Es ist ein Projekt, das kein Ende<br />
hat. Man kann so letztendlich den ganzen Ort<br />
auf der Webseite darstellen und zeigen, welche<br />
Vielfalt es hier gibt.“ Wer eine Idee vom digitalen<br />
Rundgang erhalten möchte, kann auf<br />
der Murnau-Homepage unter „Tourismus“<br />
schon einmal einen 360º-Blick auf das Team<br />
der Tourist Information werfen.<br />
Auch für ihren Shop lassen sich<br />
Alexandra Thoni und Sophia<br />
Schramek immer wieder<br />
Schönes und Neues einfallen.<br />
Tourist Information Murnau<br />
Untermarkt 13<br />
82418 Murnau a. Staffelsee<br />
Tel. 08841 476-240<br />
touristinfo@murnau.de<br />
www.murnau.de<br />
MURNAUER MITBRINGSL<br />
Hier ist auch der Webshop der Tourist Information<br />
hinterlegt, wo man – genauso wie im<br />
Shop vor Ort – immer wieder Schönes und<br />
Neues entdecken kann. Neben der bunten Vielfalt<br />
an kunstvoll gestalteten Weihnachtskarten<br />
gibt es interessante Lektüre mit Ortsbezug.<br />
Lustig baumeln die fröhlichen Holzfiguren<br />
der Regionalmarke „Inser Hoamat“ in der Vitrine,<br />
die der „Oberammergauer Schnürlkasperl“<br />
Markus Wagner erschaffen und bemalt<br />
hat. Ganz neu im Sortiment ist ein dezenter<br />
Regenschirm mit Murnauer Silhouette. Diesen<br />
nachhaltig angefertigten „Ökobrella“<br />
gibt es für 19 Euro unter www.murnauermitbringsl.de<br />
oder direkt in der Tourist Information<br />
im Untermarkt 13. Schaut’s doch<br />
gerne einfach mal vorbei!<br />
Birgit Schwarzenberger<br />
39
Gasthof & Biergarten | alte Kastanien | regionale Produkte<br />
Brotzeit darf mitgebracht werden.<br />
Montag geschlossen, Dienstag bis Sonntag ab 11 Uhr geöffnet<br />
Es begrüßen Sie die neuen Wirtsleute<br />
Izabella & Florian Spiegelberger<br />
Gasthof Herzogin Anna<br />
Schwaiganger 1, 82441 Ohlstadt, Tel. 08841 6786260<br />
www.gasthofschwaiganger.de<br />
www.facebook.com/gasthofherzoginanna<br />
www.instagram.com/gasthofschwaiganger<br />
40
Foto: Harry Stahl<br />
42
PORTRAIT<br />
MÖBELHAUS PALMBERGER –<br />
100 JAHRE FAMILIENTRADITION<br />
Traditionsreiche Familienunternehmen sind immer etwas ganz Besonderes. Man spürt die<br />
Liebe zum Detail, die Herzlichkeit, die Menschlichkeit und fühlt sich sofort bestens aufgehoben.
PORTRAIT<br />
VIER GENERATIONEN – EIN BETRIEB<br />
Auf das Möbelhaus Palmberger trifft diese Beschreibung ganz<br />
klar zu. Seit dem 1. September 2019 führt es Thomas Palmberger<br />
gemeinsam mit seinem Bruder Martin bereits in der vierten Generation.<br />
„Unser Urgroßvater war Schreinermeister und gründete<br />
das Unternehmen 1921. Er richtete auf dem jetzigen Anwesen der<br />
Schreinerei eine kleine Werkstatt ein. 1957 baute mein Opa einen<br />
300 m² großen Möbelladen und legte somit den Grundstein für<br />
den Möbelhandel. Die meisten Veränderungen nahm unser Vater,<br />
Franz Palmberger, vor. Er war ab 1990 Geschäftsführer und eröffnete<br />
1999 das aktuelle Einrichtungshaus und Küchenstudio in<br />
der Kranebitterstraße mit über 2.000 m² Ausstellungsfläche.“<br />
OMA WILL ES WISSEN<br />
Der Familienbetrieb beschäftigt 25 Mitarbeiter und bildet den<br />
Beruf des Schreiners aus. Personalprobleme haben die Palmbergers<br />
selten – ganz im Gegenteil, denn das Familienunternehmen<br />
erfreut sich großer Beliebtheit. „Wir haben viele langjährige<br />
Mitarbeiter, manche sind seit 40 Jahren bei uns – sie sind bei meinem<br />
Opa in die Lehre gegangen und werden bei mir in Rente<br />
gehen. Unsere ganze Familie ist eng mit dem Betrieb verbunden.<br />
Auch unsere 96-jährige Oma erkundigt sich stets zuerst nach dem<br />
Geschäft, wenn sie uns sieht“, lacht Thomas Palmberger. „Wir<br />
möchten, dass die Mitarbeiter sich wohlfühlen, und wir tun alles,<br />
um die persönlichen Wünsche aller zu erfüllen.“<br />
BRÜDER MIT GESCHÄFTSSINN<br />
Die beiden Geschäftsführer sind schon immer mit dem Holz verwurzelt.<br />
„Wir sind in der Firma aufgewachsen und das hat uns geprägt.<br />
Ich war früher oft im Laden dabei und habe beim Verkauf zugehört.<br />
Als Kind habe ich in der ersten Klasse Küchen gezeichnet und gesagt,<br />
dass ich später auch Küchen planen und verkaufen möchte“, schmunzelt<br />
Thomas Palmberger. „Unsere Eltern hatten trotz der Arbeit genügend<br />
Zeit für uns, deswegen hatten wir immer ein positives Gefühl.“<br />
Thomas und Martin Palmberger ergänzen sich perfekt im Betrieb.<br />
„Martin ist Schreinermeister und für die 1.000 m² große Schreinerei<br />
verantwortlich. Ich bin gelernter Bürofachmann und Handelsfachwirt<br />
– deswegen leite ich das Möbelhaus. Es ist sehr ungewöhnlich,<br />
dass es mit zwei Geschäftsführern, die noch dazu Brüder sind, so<br />
gut harmoniert – wir waren beide selbst überrascht – aber wir sind<br />
ein sehr gut eingespieltes Team“, freut sich Thomas Palmberger.<br />
Thomas (li.) und Martin (re.) Palmberger,<br />
Geschäftsführer in der vierten Generation<br />
WIR SEHEN UNSERE KUNDEN GERN<br />
Viele Stammkunden, die bereits bei den Eltern einkauften, kaufen<br />
nun bei den beiden Brüdern. Kein Wunder, denn der persönliche<br />
Umgang mit den Kunden, die Beratung und Betreuung<br />
stehen im Vordergrund. „Obwohl der Onlineverkauf allgemein<br />
gestiegen ist, kommen die Kunden vermehrt zu uns. Sie schätzen<br />
das Persönliche, das auch uns besonders wichtig ist. Bei uns sind<br />
sie nicht nur eine Nummer. Am meisten freut es uns, wenn der<br />
Kunde nach dem Kauf anruft und sagt, dass die Einrichtung super<br />
geworden ist. Ist der Kunde glücklich, sind wir es auch.“<br />
KÜCHEN – EINE HERAUSFORDERUNG<br />
Das Angebot des Möbelhauses ist sehr breit aufgestellt. „In unserer<br />
Schreinerei können wir alles komplett individuell anfertigen<br />
oder die Möbel der Industriehersteller entsprechend abändern, dies<br />
wird oft genutzt. Wir kommen gerne zum Ausmessen vorbei, damit<br />
alles passt. Gerade wenn die Küche für einen Neubau sein soll,<br />
werden wir häufig noch in der Rohbauphase hinzugezogen und<br />
stehen beratend zur Seite. Wir finden immer eine Lösung, und<br />
dank unserer Computerplanung können sich die Kunden die Ergebnisse<br />
besser vorstellen.“<br />
ÜBER GESCHMACK WIRD NICHT GESTRITTEN<br />
Neben dem Fachwissen und der Gabe, gut mit Menschen umgehen<br />
zu können, ist auch Diplomatie eine wichtige Eigenschaft<br />
eines Verkäufers: „Man darf nicht von seinem Geschmack ausgehen,<br />
denn die Leute haben häufig ganz andere Vorstellungen.<br />
Oft ist das, was einem persönlich nicht so gut gefällt, in der Ausstellung<br />
am schnellsten verkauft“, schmunzelt Thomas Palmberger.<br />
Foto: Harry Stahl<br />
Unabhängig vom eigenen Geschmack hat der Geschäftsführer<br />
einen wertvollen Tipp für seine Kunden: „Man sollte sich von<br />
niemandem etwas einreden lassen, was einem eigentlich nicht<br />
44
gefällt. Man selbst muss das Möbelstück ständig ansehen und<br />
nicht derjenige, der einen dazu gedrängt hat, es zu kaufen. Die<br />
Situation gibt es leider öfters. Wenn jemand unsicher ist, beraten<br />
wir ihn gerne und helfen dabei, den eigenen Stil zu finden.“<br />
NACHHALTIGE QUALITÄT<br />
Bei einem Rundgang durch das moderne, tageslichtdurchflutete<br />
Möbelhaus fallen die geschmackvoll gestalteten Ausstellungsbereiche<br />
sofort auf. Auf 2.000 m² findet man alles, was das Herz<br />
begehrt. Die Palmbergers legen großen Wert auf die Herkunft<br />
ihrer Waren. „Wir arbeiten nur mit Herstellern aus Deutschland<br />
und den Nachbarländern zusammen. Uns ist es sehr wichtig, dass<br />
wir qualitativ hochwertige, nachhaltige Massivholzmöbel anbieten<br />
und keinen Kunststoff. Wie bei den Lebensmitteln fällt es auch in<br />
unserer Branche auf, dass die Menschen seit der Pandemie wieder<br />
zum Regionalen zurückkehren und darauf achten, wo die Produkte<br />
herkommen. Die Pandemie ist ebenso ein Grund für den weltweit<br />
spürbaren Rohstoffmangel. Damit verbunden sind längere Lieferzeiten<br />
und Preiserhöhungen zwischen 5–10 % bei den Herstellern.<br />
Zum Glück haben die Leute Verständnis für die aktuelle Situation“,<br />
berichtet Thomas Palmberger.<br />
FEIERLAUNE<br />
Die geplante Feier zum 100-jährigen Jubiläum muss leider auf<br />
nächstes Jahr verschoben werden, aber so viel steht fest: Die Kunden<br />
dürfen Großes erwarten. „Zum 90. Jubiläum haben wir alle,<br />
die jemals etwas bei uns gekauft haben, zu einer Party mit Band<br />
und Catering in unser Möbelhaus eingeladen. Wir hoffen, dass wir<br />
2022 unseren 101. Geburtstag ähnlich gebührend feiern können.“<br />
Thomas Palmberger ist dankbar für sein Unternehmen und alles,<br />
was damit verbunden ist. „Wir wünschen uns für die Zukunft,<br />
dass es weiterhin so gut läuft und die Kunden uns so schätzen<br />
wie bisher. Wir möchten die familiäre Atmosphäre für unsere Mitarbeiter<br />
und die Kunden beibehalten, jeder kann sich jederzeit<br />
gerne an uns persönlich wenden.“<br />
Alexandra Sichart<br />
Möbelhaus Palmberger GmbH<br />
Kranebitterstraße 2<br />
82380 Peißenberg<br />
Tel. 08803 61594-0<br />
45
PRAXIS FÜR PHYSIOTHERAPIE<br />
UND OSTEOPATHIE<br />
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Ärzterollen<br />
Spender-Systeme<br />
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hanohygiene@freenet.de, 0176-64788639, Flohbühlweg 4, 82377 Penzberg<br />
46
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Blechdosen sowie ein recyclebares<br />
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47
ALLES WAS ES BRAUCHT,<br />
UM ALLES ZU GEBEN<br />
PFLEGEDIREKTORIN CHRISTINA STERK<br />
ENGAGIERT SICH FÜR DIE<br />
GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGE<br />
IN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
Seit etwas mehr als einem halben Jahr verantwortet Christina Sterk als Pflegedirektorin der BG<br />
Unfallklinik Murnau das Gesamtmanagement des Pflegedienstes in organisatorischer, fachlicher<br />
und disziplinarischer Hinsicht. Seit ihrem Dienstantritt im März 2021 hat sich bereits vieles getan.<br />
Christina Sterk führt ihre rund 1000 Mitarbeitenden im Pflege- und Funktionsdienst mit großem<br />
persönlichem Engagement und Einsatz. Dabei verfolgt sie einen klaren ganzheitlichen Ansatz,<br />
der nicht nur die Personalgewinnung berücksichtigt, sondern die Murnauer Pflegefachkräfte<br />
durch attraktive Arbeits- und Rahmenbedingungen sowie ein vielfältiges Fort- und Weiterbildungsangebot<br />
langfristig an die Klinik bindet.<br />
Christina Sterk legt großen Wert darauf, ihr Personal aktiv in die Gestaltung von Prozessen mit<br />
einzubeziehen und dabei die persönliche Weiterentwicklung zu fördern. Ihr ist es wichtig, neue<br />
Wege gemeinsam zu beschreiten, damit jeder einzelne selbst wirksam werden und Entscheidungen<br />
treffen kann. Um dies zu erreichen, setzt sie auf die Stärkung der Stationsleitungen und<br />
den Ausbau von Konzepten zur Mitarbeiterförderung. Zudem werden vermehrt berufsgruppenübergreifende<br />
Projektgruppen ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die interprofessionellen Beziehungen<br />
in der Klinik zu stärken.<br />
„Es liegt mir sehr am Herzen, die Mitarbeitenden zu beteiligen und zu<br />
befähigen, selbst Verantwortung zu übernehmen und Optimierungen<br />
voranzubringen. Nur wenn wir unsere Mitarbeitenden mit an Bord<br />
haben, können wir Prozesse wirkungsvoll gestalten.“<br />
PFLEGEDIREKTORIN CHRISTINA STERK<br />
Im Interview gibt die Murnauer Pflegedirektorin Einblicke in ihr spannendes Aufgabengebiet, in<br />
neue Projekte und Maßnahmen zur Mitarbeiterförderung und in die Arbeit der Pflegefachkräfte<br />
in der BG Unfallklinik Murnau.<br />
BG Unfallklinik Murnau
INTERVIEW<br />
mit<br />
PFLEGEDIREKTORIN<br />
CHRISTINA STERK<br />
Zur Person: Christina Sterk wurde<br />
1975 in Tettnang geboren. Dort<br />
legte sie 1997 ihr Examen als<br />
Krankenschwester ab und bestand<br />
2004 ihr Fachexamen für Anäs-<br />
thesie und Intensivpflege in Singen.<br />
Christina Sterk bringt langjährige<br />
Erfahrungen aus der pflegerischen<br />
Praxis und der Pflegedirektion mit:<br />
Nach verschiedenen Stationen als<br />
examinierte Krankenschwester<br />
übernahm sie 2005 zunächst die<br />
Stellvertretende Stationsleitung der<br />
Intensivstation und ab 2008 die<br />
Leitung der IMC in der Hegau-<br />
Bodensee-Hochrhein Klinik Singen.<br />
Dem schlossen sich Führungspositionen<br />
bei den Amper Klinken AG<br />
sowie dem Marienhospital Osnabrück<br />
an. 2012 beendete sie erfolgreich<br />
ihr berufsbegleitendes<br />
Studium als Diplom Pflegewirtin (FH).<br />
Darüber hinaus engagiert sie sich<br />
in verschiedenen Vorstands- sowie<br />
Aufsichtsgremien und gibt ihr Fachwissen<br />
in zahlreichen Vorträgen weiter.<br />
Bevor sie an die BG Unfallklinik<br />
Murnau wechselte, war Christina<br />
Sterk als Geschäftsbereichsleitung<br />
Pflege und Patientennahe Dienste<br />
im Leopoldina Krankenhaus<br />
Schweinfurt tätig. Zum 1. März 2021<br />
trat Frau Sterk ihren Dienst als neue<br />
Pflegedirektorin der BG Unfallklinik<br />
Murnau an.<br />
49
Berufsorientierung mit Perspektive:<br />
GIRLS‘ UND BOYS‘ DAY<br />
AN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
Der bundesweite Aktionstag zur klischeefreien Berufsorientierung<br />
für Mädchen und Jungen findet am 28. April 2022<br />
erstmalig auch in der BG Unfallklinik Murnau statt. Das Projekt<br />
zur Berufsorientierung für Schüler ab der 5. Jahrgangsstufe<br />
soll dazu beitragen, die Berufschancen von Mädchen und<br />
Jungen in zukunftsträchtigen Tätigkeitsfeldern, in denen sie<br />
bisher unterrepräsentiert sind, zu verbessern.<br />
Das Rahmenprogramm wird von den Auszubildenden im<br />
3. Ausbildungsjahr der klinikeigenen Berufsfachschule in<br />
Zusammenarbeit mit den involvierten Fachbereichen gestaltet.<br />
Sie können die Fragen der Schüler persönlich beantworten<br />
und es können erste Kontakte geknüpft werden.<br />
GIRLS‘ DAY<br />
Beim Girls‘ Day in der BG Unfallklinik Murnau erwartet acht<br />
Schülerinnen ein eintägiger Schnuppertag mit verschiedenen<br />
Workshops und Führungen durch die präklinischen<br />
Fachbereiche des renommierten Traumazentrums. Sie erfahren,<br />
welche Aufgaben eine Notfallsanitäterin in ihrem<br />
beruflichen Alltag hat. Zudem können sie in praktischen<br />
Workshops selbst tätig werden und lernen, wie man mit<br />
verletzten Patienten umgeht.<br />
BOYS‘ DAY<br />
Am jungenspezifischen Schnuppertag in der BG Unfallklinik<br />
Murnau erhalten acht Schüler einen gezielten Einblick in<br />
das Berufsfeld des Pflegefachmanns und dürfen auf den<br />
Stationen des Zentrums für Rückenmarkverletzte, der Neurologie<br />
und der Unfallchirurgie erste Einblicke sowie praktische<br />
Erfahrungen sammeln.<br />
BG Unfallklinik Murnau<br />
ALLES WAS ES BRAUCHT,<br />
UM ALLES ZU GEBEN<br />
INTERVIEW MIT PFLEGEDIREKTORIN<br />
CHRISTINA STERK<br />
Sehr geehrte Frau Sterk, was sind Ihre Aufgaben als Pflegedirektorin<br />
in der BG Unfallklinik Murnau?<br />
STERK: Zu meinen Hauptaufgaben gehört es, die bereits sehr hohe qualitativ<br />
pflegerische Versorgung im Sinne der Patienten weiter zu entwickeln<br />
und dabei sehr gute Bedingungen für die Mitarbeitenden der<br />
Pflege zu schaffen. Hierfür möchte ich zukünftig eine Gesamtstrategie<br />
für den Pflege- und Funktionsdienst entwickeln.<br />
Diese beinhaltet vielzählige Maßnahmen zur Personalgewinnung, aber<br />
auch das Erschaffen von passenden Arbeits- und Rahmenbedingungen.<br />
Neben diesen ist die individuelle Karriereförderung und deren Begleitung<br />
sowie ein breit aufgestelltes Fort- und Weiterbildungsangebot<br />
ein wichtiger Bestandteil, um die Arbeit in der Pflege attraktiv zu gestalten.<br />
So konnten wir bereits die Fachweiterbildung für Anästhesie<br />
und Intensivpflege auf den jährlichen Start ausweiten und befinden uns<br />
derzeit in der Erstellung und Planung eines Fortbildungsprogramms<br />
für das Jahr 2022.<br />
Was macht Ihrer Meinung nach eine gute Pflegedirektorin aus?<br />
STERK: Diese Frage sollten Sie eigentlich meinen Mitarbeitenden stellen.<br />
Als Pflegedirektorin ist es mir wichtig, für meine Mitarbeitenden ansprechbar<br />
zu sein. Dazu gehört zum einen die Präsenz vor Ort auf den<br />
Stationen, aber auch eine gute und empathische Kommunikation, um<br />
die Mitarbeitenden zu führen und um als Team bestmöglich zusammenzuarbeiten.<br />
Es ist mein Anspruch, meine Entscheidungen möglichst<br />
aus Sicht der Patienten und Mitarbeitenden zu treffen.<br />
Eine gute Pflegedirektion beteiligt ihre Mitarbeitenden in der Entwicklung<br />
der Klinik und befähigt sie, Verantwortung zu übernehmen und<br />
Entscheidungen zu treffen, damit sie selbst wirksam werden und ihren<br />
Arbeitsplatz aktiv mitgestalten können.<br />
Auch wenn man als Pflegedirektorin kein Mediator ist, sollte man dennoch<br />
ein gutes Verständnis und Einfühlungsvermögen mitbringen um<br />
zu verstehen, wie Konflikte entstehen und wie man mit ihnen umgeht.<br />
Nichts führt an den für mich wichtigsten Grundsätzen vorbei, die man<br />
im Umgang mit seinem Personal vorleben sollte: Ehrlichkeit, Transparenz<br />
und Authentizität.
Warum können Sie Berufseinsteigern oder bereits ausgebildeten Pflegeprofis<br />
die BG Unfallklinik Murnau als Arbeitgeber empfehlen?<br />
STERK: Als BG Klinik haben wir einen besonderen Versorgungsauftrag.<br />
Wir sind spezialisiert auf die Akutversorgung und Rehabilitation schwerstverletzter<br />
und berufserkrankter Menschen. Wir behandeln Patienten mit<br />
hochkomplexen Krankheits- und Verletzungsbildern und erbringen Spitzenmedizin,<br />
ebenso hoch ist der Anspruch in der Pflege. Nicht zuletzt<br />
die zahlreichen Bereiche wie das Zentrum für Schwerbrandverletzte, das<br />
Zentrum für Rückenmarkverletzte und die unfallchirurgischen Bereiche<br />
– durch die wir herausstechen – sind für Pflegefachkräfte ein spannendes<br />
Tätigkeitsfeld.<br />
Wir bieten unseren Kollegen in der Pflege ein hohes Maß an Flexibilität<br />
und legen großen Wert auf familienfreundliches Arbeiten und eine individuelle<br />
Karriereplanung. Ein weiterer Vorteil unserer Klinik ist die betriebseigene<br />
Kindertagesstätte, deren Öffnungszeiten natürlich die<br />
klinikspezifischen Arbeitszeiten berücksichtigt. Auch unser Angebot an<br />
preislich attraktiven Personalwohnungen soll in naher Zukunft noch<br />
stärker ausgebaut werden.<br />
Zudem bauen wir in der BG Unfallklinik Murnau natürlich auf die Weiterentwicklung<br />
unserer Pflegefachkräfte. Es ist uns wichtig, hier eine<br />
Leuchtturmfunktion einzunehmen und ein großes Anliegen, dass unsere<br />
Mitarbeitenden bei uns Karriere machen können. Es gibt unzählige<br />
Möglichkeiten, sich in der Pflege weiterzubilden und zu spezialisieren –<br />
sowohl in der fachlichen Karriere als auch auf Führungsebene. Auch<br />
nach vielen Jahren im Beruf ist eine Neuorientierung möglich. Das bedeutet,<br />
dass wir nicht nur ein breites Spektrum an Fort- und Weiterbildung<br />
anbieten, sondern auch Mitarbeitende im Studium unterstützen.<br />
So bilden wir beispielsweise selbst Pflegepädagogen aus.<br />
Besonders stolz sind wir auf die Ausbildung in unserer Berufsfachschule<br />
für Pflege. 70% der Absolventen wollen auch nach ihrer Ausbildung<br />
weiterhin in unserer Klinik arbeiten und können direkt nach der<br />
Ausbildung in der BG Unfallklinik Murnau in ihren Beruf starten. Das<br />
macht uns sehr stolz.<br />
Welche neuen Maßnahmen und Projekte konnten Sie in ihren ersten<br />
sechs Monaten in der BG Unfallklinik Murnau bereits durchführen?<br />
STERK: Ich habe zunächst versucht, mir einen bestmöglichen Überblick<br />
über die verschiedenen Bereiche und Stationen und die Bedürfnisse unserer<br />
Kollegen in der Pflege zu verschaffen. Oberste Priorität hat es für<br />
mich, die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessen und wichtige<br />
Weichen zu stellen, um neue Wege zu beschreiten.<br />
KARRIERE LOUNGE FÜR PFLEGEKRÄFTE<br />
IN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
Bereits zweimal in diesem Jahr lud die BG Unfallklinik Murnau<br />
zur neu etablierten Veranstaltungsreihe „Karriere-Lounge“ speziell<br />
für Pflegekräfte ein. Ziel der Veranstaltung, die von Pflegedirektorin<br />
Christina Sterk initiiert wurde, ist der persönliche und<br />
intensive Austausch mit examinierten Pflegekräften, Quereinsteigern<br />
in der Pflege, Berufsrückkehrern sowie Schulabsolventen,<br />
die sich über Ausbildungsmöglichkeiten in der Pflege<br />
informieren möchten.<br />
Sowohl vor Ort – als auch als Zusatzangebot virtuell – können<br />
Interessierte dabei mit dem Pflegefachpersonal der Murnauer<br />
Unfallklinik in direkten Dialog treten. Individuelle Fragen von<br />
Verdienstmöglichkeit, Mitarbeiterwohnungen oder flexiblen Arbeitszeiten<br />
werden dabei ebenso beantwortet wie Fragen zur<br />
Kinderbetreuung. Zudem erhält man auf Wunsch detaillierte<br />
Einblicke in die einzelnen Stationen und Fachbereiche. Berufseinsteiger,<br />
aber auch ausgebildete Pflegekräfte, können<br />
sich beim klinikeigenen Bildungszentrum für Pflegeberufe und<br />
der Berufsfachschule über Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten<br />
informieren. Und all das findet, wenn man sich für die<br />
Präsenz entschieden hat, kulinarisch eingerahmt mit Häppchen<br />
und alkoholfreien Cocktails, im schönen Dachterrassenbereich<br />
der Murnauer Unfallklinik statt.<br />
Die Möglichkeit des tollen fachlichen Diskurses und die<br />
Gelegenheit, gezielt Fragen stellen und sich vor Ort umsehen<br />
zu können, kommt auch überregional gut an! Bis aus<br />
München und Augsburg nehmen Interessenten teil. Das<br />
unterstreicht einmal mehr den guten Ruf sowie die überregionale<br />
Bekanntheit der Murnauer Klinik.<br />
Pflegedirektorin Christina Sterk zeigt sich sehr erfreut über<br />
die zahlreichen Kontakte, die in diesem Rahmen entstehen:<br />
„Wir haben einen tollen fachlichen Austausch mit professionellen<br />
Pflegefachkräften und Pflegefachhelfern, die uns<br />
ganz gezielte Fragen stellen und konkretes Interesse an<br />
der Arbeit in unserer Klinik zeigen.“ Die Planungen für die<br />
Folgeveranstaltungen sind bereits angelaufen.<br />
© BG Unfallklinik Murnau<br />
51
AUS,- FORT,- UND WEITERBILDUNG<br />
AN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
Pädagogisch begleitetes<br />
freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />
Fortbildungen<br />
zur Pflegeentwicklung<br />
Fortbildungen/Inhaus-Seminare<br />
Multiplikatoren Schulungen<br />
Weiterbildung für Mitarbeiter<br />
mit Führungsverantwortung<br />
– Praxisanleiter<br />
– Stationsleitung<br />
– Akademisches Studium<br />
Bildungszentrum<br />
für Pflegeberufe<br />
Berufsfachschule für Pflege<br />
der BGU Murnau<br />
Ausbildung zum/zur<br />
Operationstechnischen<br />
Assistent/in<br />
Weiterbildung zur<br />
Fachkrankenschwester/-pfleger<br />
– OP-Dienst<br />
Weiterbildung zur/zum<br />
Fachkrankenschwester/-pfleger<br />
für Intensivpflege und Anästhesie<br />
Fachweiterbildung für die Pflege<br />
querschnittgelähmter Menschen<br />
Eine meiner ersten Handlungen war es, die hierarchischen Strukturen<br />
etwas aufzubrechen und den Stationsleitungen mehr Entscheidungskompetenz<br />
zu übertragen. Eine gute Führungskraft in<br />
der akut-stationären Pflege kann Aufgaben und Expertise delegieren<br />
und Verantwortungen im Team aufteilen. Sie traut ihren Mitarbeitenden<br />
etwas zu und nutzt die verschiedenen Interessen und<br />
Kompetenzen, um am Ende ein bestmögliches Ergebnis für das<br />
gesamte Team und natürlich die Patienten zu erzielen.<br />
Auch personell habe ich in meinem Team neue Schwerpunkte gesetzt,<br />
umstrukturiert und neue Stellen geschaffen, wie beispielsweise<br />
die Stelle der Praxiskoordinatorin. Diese plant, strukturiert und verantwortet<br />
die praktische Ausbildung und fungiert als Bindeglied zwischen<br />
theoretischer und praktischer Ausbildung in der Pflege. Sie<br />
agiert als Ansprechpartnerin für Praktikanten, Auszubildende oder<br />
Praxisanleiter. Da wir es als unsere Aufgabe betrachten Mitarbeiter<br />
in ihrer Karriereplanung zu begleiten, ist es uns ebenso ein wichtiges<br />
Anliegen bereits Schüler bei ihrem Praktikum zu unterstützen. Auch<br />
durch das sogenannte „Freiwillige Soziale Jahr“, welches seit Oktober<br />
diesen Jahres in der BG Unfallklinik Murnau absolviert werden<br />
kann, können wir junge Menschen in unseren Beruf holen und einen<br />
Einblick in das spannende und vielseitige Aufgabengebiet der Pflege<br />
geben. Ebenfalls zu erwähnen ist hier der Girls‘ und Boys‘ Day, der<br />
2022 das erste Mal bei uns in der Klinik stattfinden wird.<br />
Durch die Etablierung von interprofessionellen Prozessworkshops<br />
versuche ich, die Zusammenarbeit von Pflege, Therapeuten und<br />
Ärzten zu stärken. Dabei geht es mir vor allem um ein gegenseiti-<br />
ges Verständnis, Wertschätzung und eine bessere interprofessionelle<br />
Kommunikation. Denn wir alle verfolgen in unserer Klinik das<br />
eine übergeordnete Ziel, unsere Patienten bestmöglich und mit<br />
allen geeigneten Mitteln zu versorgen. Die Kommunikation zwischen<br />
den Berufsgruppen spielt dabei eine wesentliche Rolle. Leider<br />
lässt der Klinikalltag einen fachlich wertvollen Austausch auf<br />
Augenhöhe oft zu kurz kommen. Dem möchte ich mit regelmäßigen<br />
Workshops entgegenwirken, um so die Annäherung zwischen<br />
den Berufsgruppen zu unterstützen.<br />
Welche weiteren Themen sind noch von Bedeutung?<br />
STERK: Auch in der pflegefachlichen Entwicklung ist es uns ein Anliegen,<br />
Themen weiterzuentwickeln. Der demografische Wandel<br />
und die Zunahme an Patienten, die an einer Demenz erkrankt sind,<br />
stellt uns in der Versorgung vor neue Herausforderungen. Für Menschen<br />
mit Demenz kann ein Klinikaufenthalt eine sehr belastende<br />
Situation sein und es ist im System „Krankenhaus“ oftmals nicht<br />
leicht, die besonderen Bedürfnisse dieser Menschen umzusetzen.<br />
Zurzeit erarbeiten wir deshalb, gemeinsam mit der Stabsstelle Pflegewissenschaft<br />
und dem interprofessionellen Team der Geriatrie,<br />
ein Konzept zur Begleitung von an Demenz erkrankten Patienten<br />
in unserer Klinik.<br />
Dazu und zu weiteren Ideen und Projekten werden wir zu einem<br />
späteren Zeitpunkt gerne mehr berichten.<br />
Frau Sterk, vielen Dank für das Interview.
DIE PFLEGE IN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />
Die Betreuung von Patienten mit schweren Polytraumata, mit Brand- oder<br />
Rückenmarkverletzungen, die Intensivpflege oder die anspruchsvolle<br />
Pflege in der Septischen Chirurgie erfordert spezifische pflegerische<br />
Kenntnisse. Dasselbe gilt für viele andere Spezialbereiche der BG Kliniken.<br />
Die BG Unfallklinik Murnau legt deshalb großen Wert auf die Kompetenz<br />
und berufliche Qualifikation ihrer Mitarbeiter: Viele der rund 1000 Pflegekräfte<br />
sind für hochspezialisierte Fachpflege fortgebildet. In der angegliederten<br />
Krankenpflegeschule bildet die Klinik selbst aus.<br />
Mitarbeiter in der Pflege:<br />
ca. 1000 Pflegefachkräfte und Pflegefachhelfer<br />
Von der Pflege stets begleitet – der Weg des Patienten in der BG Unfallklinik Murnau:<br />
Interdisziplinäre<br />
Intensivstationen<br />
Anästhesiologische<br />
Intermediate Care<br />
OP / Anästhesie<br />
OP / Anästhesie<br />
Pflegerische Fach- und Spezialgebiete:<br />
• Unfallchirurgie mit verschiedenen chirurgischen Schwerpunkten<br />
(wie z.B. Fußchirurgie, Handchirurgie, Mund-, Kiefer-<br />
und Gesichtschirurgie, Sportorthopädie, Kinderchirurgie)<br />
• Zentrum für Rückenmarkverletzte<br />
• Zentrum für Brandverletzte<br />
• Neurologie und Stroke Unit<br />
• Neurochirurgie<br />
• Neurourologie<br />
• Plastische und rekonstruktive Mikrochirurgie<br />
• Septische Chirurgie<br />
• Akut Geriatrische Chirurgie<br />
• Ambulante Operationen mit Aufnahme-<br />
und Vorbereitungseinheit<br />
• Isolierstation<br />
Luftrettung<br />
Zentrale Notaufnahme<br />
Allgemeinpflegestationen<br />
Interdisziplinäre Intensivstationen<br />
Anästhesiologische Intermediate Care<br />
Allgemeinpflegestationen<br />
BG<br />
Rehabilitation<br />
Pflegerisch etablierte Konzepte:<br />
• Bobath-Konzept<br />
• Basale Stimulation ®<br />
• LiN-Lagerung in Neutralstellung ®<br />
• Delirmanagement<br />
• Schmerzmanagement<br />
• Angehörigenintegration<br />
• Wundmanagement<br />
Anästhesie / OP<br />
© BG Unfallklinik Murnau<br />
PFLEGEFACHBERATUNG<br />
In der BG Unfallklinik Murnau wird eine<br />
pflegefachliche Auseinandersetzung<br />
und Einschätzung der häuslichen Versorgung<br />
angeboten. Dies erfolgt ausschließlich<br />
im Auftrag einer Berufsgenossenschaft<br />
oder Unfallkasse und<br />
wird durch den zuständigen Sachbearbeiter<br />
oder Reha Manager vereinbart,<br />
gesteuert und auf Wunsch<br />
auch begleitet. Die häusliche Visitation<br />
hat den aktuelle Pflegebedarf, die pflegerische,<br />
aber auch die ärztlich-, therapeutische<br />
Versorgungssituation, das<br />
Risikomanagement, die Hilfsmittelversorgung<br />
und die besonderen Begebenheiten<br />
der Wohnsituation des Versicherten<br />
im Blick. Zum Abschluss<br />
erhält der Unfallversicherungsträger<br />
eine entsprechende Empfehlung in<br />
Form einer schriftlichen und pflegefachlichen<br />
Stellungnahme. Eine Pflegefachberatung<br />
wird ausschließlich von<br />
langjährig erfahrenen Mitarbeitern mit<br />
Zusatzqualifikationen durchgeführt.<br />
BG Unfallklinik Murnau<br />
Prof.-Küntscher-Straße 8, 82418 Murnau,<br />
Tel. 08841 48-0, Fax 08841 48-2600,<br />
E-Mail: info@bgu-murnau.de,<br />
www.bgu-murnau.de<br />
Interview und Redaktion:<br />
Carola Krumbacher und Lisa Schwede<br />
Fotos: BG Unfallklinik Murnau<br />
53
54
55
Der Duft von<br />
Bratwurst und<br />
Glühwein<br />
Dieses Jahr dürfen Sie wieder – die Staffelseewirte! Dann<br />
ist die Kesselhütte in der Vorweihnachtszeit wieder ein beliebter<br />
Treff- und Schlemmerpunkt in der Fußgängerzone.<br />
Traditionell schön<br />
Aber von Anfang an, vom Entstehen einer echten Tradition:<br />
Im Jahr 2006 wurden die Wirte gebeten, einen weihnachtlichen<br />
Bewirtungsstand in der Murnauer Fußgängerzone zu betreiben.<br />
Die Idee dahinter: etwas mehr weihnachtliches Flair im Markt.<br />
Im ersten Jahr stand die Schlemmerhütte vor dem damals geschlossenen<br />
Bauerngirgl (nun Casa del Caffé Damiano).<br />
Der Erfolg gab der Idee Recht. Nach mehreren Standortwechseln<br />
zogen die Wirte langsam immer weiter Richtung Mariensäule. Kurt<br />
Höller mit seiner Intermezzohütte kam dazu, ein kleines Weihnachtsdorf<br />
entstand und zog viele Einheimische und Gäste in den<br />
Bann. Der perfekte Rahmen für eine schöne Vorweihnachtszeit.<br />
Auf geht’s, weiter geht‘s<br />
Der Rathausumbau verlangte eine Umstrukturierung und große<br />
Flexibilität von allen Mitwirkenden sowie der Verwaltung. Aber<br />
es wäre nicht Murnau, wenn das nicht gemeinsam geschafft<br />
worden wäre.<br />
Im Jahr vor Corona wurde dann einiges auf die Beine gestellt:<br />
Kurt Höller erst im Grießbräugarten, dann mit eigenem Wald<br />
vor dem Tengelmann-Center. Im Innenhof vom Grießbräu gab<br />
Foto: Andrea Weisner<br />
ILKAY MURAT<br />
Untermarkt 20<br />
82418 Murnau a. Staffelsee<br />
Tel. 08841 799 88 84, Mobil 0179 750 4260<br />
info@murnau-outdoor-center.de<br />
www.murnau-outdoor-center.de<br />
56
DIE STAFFELSEEWIRTE<br />
es weihnachtliches Flair vom Feinsten. Chrissi Prager vom<br />
Schlossgarten verwandelte ihren Biergarten in eine Weihnachtsoase.<br />
In der Fußgängerzone vor dem schönen, neu umgebauten<br />
Rathaus standen wieder die Weihnachtshütten des<br />
Wirtschaftsfördervereins. Marco Pollini bot italienisch angehauchte<br />
Weihnachtsspezialitäten vor seinem Da Noi an. Und<br />
natürlich waren auch die Wirte mit ihrer Kesselhütte direkt an<br />
der Mariensäule nicht mehr wegzudenken.<br />
Ein leuchtender Stern thronte die letzten beiden Male über allem.<br />
Doch dann kam das, was keiner gedacht hätte und zwei lange<br />
Jahre mussten wir darben.<br />
Aber nun starten die Wirte wieder gemeinsam durch! Die Kesselhütte<br />
ist geputzt und auf Funktion getestet. Die Mitarbeiter hochmotiviert<br />
und der super Winzerglühwein (aus der Herstellung<br />
Weinhaus Kraus in Farchant) in Weiß und Rot (aber auch alkoholfrei)<br />
ist vorbestellt.<br />
Bratwurst gut, alles gut<br />
Nun aber noch ein Wort zur Bratwurst. Da haben sich die Wirte<br />
wirklich viel Mühe gegeben. Nur ortsansässige Metzger werden<br />
liefern. Beste Qualität muss es sein! (Die Käsebratwürste und die<br />
Drachengriller von unserem Christian Haller sind ja eh legendär.)<br />
Aber auch die extra für die Wirte produzierte Marktbratwurst,<br />
vom Krönauer aus Spatenhausen, ist der Wahnsinn. Das Rezept<br />
gibt es schon weit über 100 Jahre – nur mit den allerbesten Zutaten.<br />
Eine andere Wurstspezialität feinster Güte liefert den Wirten die<br />
Metzgerei Lederer aus Obersöchering. Dort wird der Riegseer<br />
Weideochse in Bioqualität geschlachtet, der exklusiv für die<br />
Wirtevereinigung vom Maier Georg aus Riegsee gezüchtet wird.<br />
Für die Märkte und während der gesamten Vorweihnachtszeit<br />
macht Martin Lederer dann die hervorragend schmeckenden<br />
Ochsengriller aus 100 % Weideochsenfleisch. Aber nicht „nur“<br />
die Bratwürste wurden liebevoll und mit Fachwissen ausgewählt,<br />
nein, auch die Semmeln sollten etwas Besonderes sein.<br />
Seit einigen Jahren lassen die Wirte ihre Biertrebersemmeln<br />
nach speziellem Rezept, mit dem Treber der Grießbräubrauerei,<br />
für sich backen.<br />
In diesem Jahr wird diesen Part die Bäckerei Luidl aus Großweil<br />
übernehmen. Täglich frisch und wirklich klasse.<br />
Da läuft mir jetzt schon das Wasser im Munde zusammen.<br />
Gemeinsam können wir uns in diesem Sinne auf eine schöne,<br />
besinnliche, genussreiche und gesunde Vorweihnachtszeit<br />
freuen.<br />
Wir sehen uns an der Kesselhütte der Staffelseewirte, direkt<br />
an der Mariensäule in unserer wunderschönen Fußgängerzone.<br />
Andrea Weisner<br />
57
MAL KURZ DIE WELT RETTEN …<br />
Alle reden von Nachhaltigkeit, Verzicht auf Reisen und weniger Konsum – und du willst<br />
deinen Teil dazu beitragen, Menschen glücklicher und die Welt besser zu machen? Mit bewusstem<br />
Einkauf kannst du dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen und ohne viel Energie<br />
zu verschwenden.<br />
Check mal den Weltladen! Hier gibt es Vieles, was dich in die weite Welt entführt und was<br />
du aus der weiten Welt zu dir nach Hause bringen kannst: robuste Hängematten und Rucksäcke<br />
aus Bali und Indien, Klangschalen, Räucherstäbchen und Gebetsfahnen aus Nepal;<br />
Seifen, Cremes und Wellnessartikel aus Ghana, Syrien und Brasilien; aus Altmetall gefertigte<br />
Tischchen und Schalen hergestellt in Südafrika; Tücher und Schmuck aus Kolumbien und<br />
Nepal und viele Lebensmittel und Gewürze, die dir die Düfte und den Geschmack dieser<br />
Welt auf die Zunge und in die Nase bringen.<br />
Alles fair produziert, sauber und ökologisch hergestellt – denn das ist die Mission des Weltladens:<br />
nachhaltigen fairen Handel zu fördern und Produktionskooperativen und Handwerksbetriebe<br />
im globalen Süden dieser Welt zu unterstützen. Und so kommt die bunte<br />
Vielfalt in den Laden – und du fühlst dich wie auf einem Markt mit tollen Angeboten.<br />
Schau doch mal bei uns vorbei und hilf mit, die Welt zu retten!<br />
Bahnhofstraße 8, 82418 Murnau, Tel. 08841 / 6879997<br />
weltladen.murnau@web.de, www.weltladen-murnau.de<br />
Einkaufszeiten: Mo.-Fr. 10 – 18 Uhr, Sa. 9:30 – 13 Uhr<br />
58
59
ORTHOPÄDIE IM<br />
WERKHAUS MURNAU –<br />
ZEIT FÜR MENSCHLICHKEIT<br />
Zeit – eines der wertvollsten Güter im schnelllebigen Alltag. Zeit<br />
geben – seinen Patienten und Mitmenschen. Zeit nehmen – für<br />
sich, die Familie und die Dinge, die einem wichtig sind. Seit<br />
seiner Praxiseröffnung im Oktober 2020 legt Dr. Michael Wiendl<br />
besonderen Wert auf diese Balance – mit Erfolg.<br />
WEITE WELT – KLEINE WELT<br />
Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie legt 1997 seine<br />
ärztliche Prüfung in München ab und durchläuft anschließend<br />
einige Stationen der Weiterbildung im Bereich Orthopädie, Rheumatologie<br />
und Unfallchirurgie. „Angefangen habe ich in der Unfallchirurgie<br />
im Klinikum Traunstein, im Jahr 1999 wechselte ich<br />
an das Klinikum Ingolstadt, hier war ich sieben Jahre als Orthopäde<br />
und Unfallchirurg tätig und habe vor allem die operative Seite der<br />
Orthopädie kennengelernt. 2006 habe ich eine Stellenanzeige des<br />
Rheumazentrums Oberammergau entdeckt und arbeitete bis 2011<br />
als Facharzt auf dem Gebiet der Rheumaorthopädie und Handchirurgie<br />
bei Dr. Arbogast“, berichtet Dr. Wiendl. „Hier konnte ich<br />
mich auch intensiv mit dem Thema Rückenschmerz befassen.“<br />
Aufgrund seiner Tätigkeit zieht der Orthopäde gemeinsam mit<br />
seiner Frau, die er während seiner Zeit in Ingolstadt kennengelernt<br />
hat, nach Garmisch. „Meine Frau ist Neurologin und Psychiaterin<br />
und stammt ursprünglich von dort – die Welt ist klein“,<br />
grinst er.<br />
NÄHER AM PATIENTEN<br />
Foto: Florian Warnecke<br />
„Ab 2011 war ich sieben Jahre lang in einer großen orthopädischen<br />
Praxis in München auch als Gesellschafter tätig. Wir waren<br />
sehr erfolgreich und erweiterten stetig um neue Filialen und Mitarbeiter.<br />
Aufgrund der Größe, mit immer weniger Möglichkeiten<br />
der aktiven Mitgestaltung, bin ich 2018 ausgestiegen – ich wollte<br />
lieber in einem regionalen Unternehmen mit mehr individueller<br />
Betreuung der Patienten arbeiten. Mein Weg führte mich zur ‚Orthopädie<br />
Oberland‘, deren Filialen sich in Garmisch, Murnau<br />
und Weilheim befinden.“<br />
60
ORTHOPÄDIE
Dr. Michael Wiendl, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
TROTZ CORONA –<br />
VON WEILHEIM NACH MURNAU<br />
Dr. Michael Wiendl betreute den Standort in Weilheim. „Die Tätigkeit<br />
in der dortigen Praxis war gut, jedoch wollte ich gerne meine<br />
eigenen Konzepte umsetzen. Auf der Suche nach geeigneten Praxisräumen<br />
bin ich auf das Werkhaus in Murnau gestoßen. Hier haben<br />
sich unterschiedlichste Unternehmer mit ähnlicher Gesinnung und<br />
hohem Qualitätsanspruch angesiedelt. Weil sich das Haus noch im<br />
Bau befand, konnte ich die Größe und Aufteilung meiner Räumlichkeiten<br />
optimal nach meinen Vorstellungen gestalten.“<br />
„Mein Mitarbeiterteam aus Weilheim ist mit mir mitgekommen,<br />
und zusätzlich habe ich einen Sportwissenschaftler beschäftigt, der<br />
meine Arbeit sehr unterstützt. Viele Personen aus Familie und Freundeskreis<br />
hielten es für riskant, während der Coronazeit eine so große<br />
Praxis neu zu gründen, aber das Konzept ist äußerst erfolgreich und<br />
jeder trägt einen großen Beitrag zur weiteren Entwicklung bei. Insgesamt<br />
bin ich schon sehr zufrieden damit, was wir gemeinsam in<br />
der bisherigen Zeit erreicht haben.“<br />
Die Praxisräume sind hell, modern und geschmackvoll eingerichtet<br />
– nicht nur die Patienten sollen sich hier wohlfühlen – auch<br />
für die Mitarbeiter gibt es genügend Arbeitsplätze und Rückzugsmöglichkeiten,<br />
denn ein gutes Arbeitsklima ist Dr. Wiendl besonders<br />
wichtig. Die Wände zieren imposante, selbstaufgenommene<br />
Landschaftsaufnahmen aus der Region und man erfreut sich an<br />
der eigenen Heimat – sicherlich eine willkommene Ablenkung<br />
von einem Arztbesuch. „Fotografie ist mein Hobby“, schmunzelt<br />
der sympathische Orthopäde. „Die Patienten sollen in Ruhe ankommen<br />
und die Hektik des Alltags hinter sich lassen. Deswegen<br />
gibt es im Wartezimmer auch bewusst keine Werbung zu sehen.“<br />
IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT<br />
Ruhe und volle Aufmerksamkeit haben während der Behandlung<br />
oberste Priorität für den Facharzt, der neben der Orthopädie<br />
auch Rheumatologie, Sportmedizin, Chirotherapie und<br />
Akupunktur praktiziert. „Ich habe in vielen Praxen gearbeitet<br />
und gesehen, was die Patienten benötigen und was nicht, welche<br />
Erwartungen sie haben und was medizinisch sinnvoll ist. Sie<br />
sollen vor allem in Ruhe erzählen dürfen.“<br />
Zeit – ein wichtiger Faktor während der Behandlung. „Der Ersttermin<br />
dauert bei uns 45 Minuten, manchmal auch länger, um<br />
eine ausführliche Befunderhebung durchführen zu können. Unser<br />
62
ORTHOPÄDIE<br />
Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Rückenbeschwerden.<br />
Ich möchte Rückenschmerzen nicht nur mit einer Spritze behandeln,<br />
sondern die Ursache des Schmerzes herausfinden und<br />
dieser effektiv entgegenwirken. Die meisten Rückenschmerzen in<br />
meiner Praxis resultieren aus Fehlhaltungen und daraus entstehenden<br />
Muskelproblemen“, erzählt Dr. Wiendl.<br />
TRADITION UND TECHNIK:<br />
GEMEINSAM GEGEN DEN SCHMERZ<br />
Sein Konzept ist spannend und vereint modernste Technik mit<br />
alternativen Heilverfahren: „Mit Hilfe einer strahlungsfreien 4D-<br />
Wirbelsäulenvermessung kann festgestellt werden, ob Fehlhaltungen<br />
oder Deformitäten vorliegen. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen<br />
ist dies ein sehr geeignetes Verfahren. Weiterhin bieten<br />
wir bei uns die EMG-Diagnostik (Elektromyografie) an, mit welcher<br />
gezielt Störungen der Muskelfunktion aufgedeckt werden. Eine lang<br />
bewährte Untersuchungsmethode ist die Sonografie. Durch das<br />
Aussenden von Schallwellen können feine Veränderungen im Gewebe<br />
und den Gelenken dargestellt werden. Ein hochauflösender<br />
Schallkopf und die Möglichkeit der Duplexsonografie verbessern<br />
die Genauigkeit und Aussagekraft. Für die erweiterte Diagnostik<br />
habe ich Anbindung an ein hochmodernes MRT-Gerät in Murnau.<br />
Schmerzhafte muskuläre Triggerpunkte behandeln wir mit der manuellen<br />
Therapie, der Akupunktur und besonders erfolgreich mit<br />
der Stoßwellentherapie. Sie kann gezielt sowohl in der Tiefe als<br />
auch oberflächlich angewendet werden. Ein wesentliches Standbein<br />
in der Behandlung ist die medizinische Trainingstherapie.“<br />
Fotos: Florian Warnecke<br />
GENESUNGSERFOLG:<br />
GANZHEITLICHES TRAINING<br />
Im großzügig gestalteten Trainingsraum können die Patienten<br />
ihren eigenen Trainingsfortschritt am Rückenkraftgerät auf<br />
dem Bildschirm beobachten und ihnen wird genau gezeigt,<br />
wie sie trainieren müssen. „Bei den Analysen ist unser Diplom-<br />
Sportwissenschaftler immer dabei und wir erarbeiten gemeinsam<br />
die besten individuellen Trainingsmethoden, auch für das Training<br />
zu Hause. Wir verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz<br />
und beziehen regelmäßig die benachbarten Körperregionen mit<br />
ein. Oft kommen Patienten zu uns, die bereits einige Jahre vergeblich<br />
auf der Suche nach Hilfe waren, und sind positiv überrascht,<br />
dass es bei uns anders läuft. Sie sind motiviert und möchten<br />
unbedingt wieder gesund leben, arbeiten und ihren Sport<br />
63
ORTHOPÄDIE<br />
ausüben können. Wir unterstützen sie dabei, ein besseres Bewusstsein<br />
für sich und die Bewegung zu entwickeln.“<br />
GEHEIMWAFFE AKUPUNKTUR<br />
Neben der klassischen Medizin bietet der Facharzt auch Chirotherapie<br />
und Akupunktur an. „Die Ausbildung dafür habe ich<br />
damals in Ingolstadt in Eigeninitiative gemacht, ich wollte einen<br />
Blick über den Tellerrand werfen. Ich war sofort verblüfft, welche<br />
Ergebnisse man zum Beispiel mit der Akupunktur erreichen<br />
kann. Seitdem habe ich dieses Wissen über viele Jahre weiterentwickelt.<br />
Man bekommt ein Gefühl dafür, wie und wohin man<br />
die Nadeln setzen muss. Die Leute sind offen und entscheiden<br />
sich in den meisten Fällen dafür, wenn sie zwischen Akupunktur<br />
und einer Injektionsbehandlung wählen können.“<br />
PRIVAT – EFFIZIENT – TRANSPARENT<br />
Dr. Michael Wiendl musste sich bei seiner Planung für die Führung<br />
einer Privatpraxis entscheiden. „Ich möchte meine Behandlung<br />
gerne für Jedermann anbieten, aber die Möglichkeit,<br />
viel Behandlungszeit in Anspruch zu nehmen sowie der Großteil<br />
der angebotenen Methoden wird leider von den gesetzlichen Krankenkassen<br />
zu wenig unterstützt. Gerne behandeln wir regelmäßig<br />
auch nicht privat Versicherte als Selbstzahler. Wir legen großen<br />
Wert auf Kostentransparenz und richten uns bei der Rechnungserstellung<br />
nach der Gebührenordnung für Ärzte. Oft kann man<br />
akute orthopädische Erkrankungen auch schnell und ohne allzu<br />
großen Aufwand behandeln. Informationen über zu erwartende<br />
Kosten können schon vorab am Telefon erfragt werden. Wir versuchen,<br />
lange Wartezeiten zu verhindern. Da die Patienten aus<br />
einem großen Umkreis zu uns kommen, behandeln wir nur nach<br />
Terminvereinbarung. Trotzdem versuchen wir, bei akuten Fällen<br />
einen sehr schnellen Termin zu ermöglichen, denn diese Probleme<br />
sind in vielen Fällen schnell und gut zu behandeln.“<br />
MIT HERZ UND ÜBERZEUGUNG<br />
Auch privat ist Dr. Michael Wiendl sehr glücklich über seine<br />
Entscheidung, eine eigene Praxis zu eröffnen. „Für meine Familie<br />
ist es ein Riesengewinn. Ich habe drei Kinder, die ihren<br />
Papa nun regelmäßiger sehen können, ich kann mir meine Zeit<br />
freier einteilen und bin zu Hause wesentlich entspannter. Der<br />
Wechsel hat für uns eine große Rolle gespielt – er hat unsere Familie<br />
zusammengeschweißt. Außerdem bin ich ausgeglichener<br />
geworden und schlafe besser als je zuvor, denn ich kann das tun,<br />
von dem ich voll und ganz überzeugt bin. Früher war ich oft gestresst<br />
– hier bin ich glücklich geworden“, lächelt er.<br />
Abschließend legt uns der Orthopäde noch einen entscheidenden<br />
Tipp ans Herz: „Das, was man gut kann und wovon man<br />
überzeugt ist, das sollte man tun.“<br />
Alexandra Sichart<br />
ORTHOPÄDIE im Werkhaus Murnau<br />
Dr. Michael Wiendl<br />
Kemmelallee 8, 82418 Murnau<br />
Tel. 08841 6280 333<br />
www.orthopaedie-im-werkhaus.de<br />
64
AUS DER PRAXIS FÜR LEBENSPFLEGE UND TRADITIONELLE CHINESISCHE MEDIZIN<br />
Nur noch halbe Kraft voraus:<br />
Die genauen Ursachen sind bis heute nicht im Detail geklärt.<br />
Es scheint, als sei das Immunsystem der Betroffenen in „Unordnung“,<br />
wenn bestimmte Schritte der Immun-Reaktion nicht<br />
vollständig abgelaufen sind. Die ständige aber ineffektive Aktivierung<br />
des Immunsystems kostet Kraft und macht müde.<br />
Aber wir haben ein Immunsystem, das ständig dazulernt und<br />
das seit Jahrtausenden. Wir wollen unserem Immunsystem<br />
helfen und es tatkräftig unterstützen.<br />
Müdigkeit, Erschöpfung und<br />
Konzentrationsschwäche<br />
Ich denke, das hat jeder schon erlebt, nach einer Erkrankung<br />
oder einem Infekt nicht mehr die gewohnte Energie zu haben<br />
und weniger leistungsfähig zu sein.<br />
Bleiben Müdigkeit und Schwäche weiter bestehen, sind wir<br />
nicht mehr in unserer gewohnten Kraft. Dann stellt sich die<br />
Frage: Warum ist das so?<br />
Die Antwort ist einfach: Jede Erkrankung schwächt uns vorrübergehend.<br />
Dazu kommen oftmals noch zu viele Belastungen<br />
körperlicher oder auch seelischer Art. Familie und Beruf fordern<br />
viel Kraft, die Zeit für Entspannung und Sport ist rar.<br />
Jetzt in der kalten Jahreszeit, im Herbst und Winter, sind wir<br />
Erkältungen und Grippeviren vermehrt ausgesetzt. Aber auch<br />
andere Viren, wie der Corona-, der Epstein-Barr Virus oder die<br />
Herpes-Viren, um nur einige zu nennen, setzen uns zu. Dazu<br />
kommen noch die vielen anderen Herausforderungen des Alltags.<br />
Als Folge einer Erkrankung oder einer Infektion zeigt sich<br />
dann oftmals eine verlängerte Erschöpfung mit anhaltender<br />
Müdigkeit und eingeschränkter Leistungsfähigkeit, die nicht<br />
immer als Folge der Infektion erkannt wird.<br />
Das postvirale Syndrom (nach einer Virus-Erkrankung bleibende<br />
Symptome) mit Müdigkeit, Schmerzen, Erschöpfung,<br />
Burn out, Fibromyalgie und Schlafstörungen ist zwar keine<br />
neuartige Erscheinung, aber nicht immer leicht zu erkennen<br />
und damit auch richtig zu behandeln!<br />
In der Chinesischen Medizin (TCM) gibt es Erklärungen und<br />
auch Therapie-Ansätze. Die TCM baut auf jahrtausendealtem<br />
Erfahrungswissen auf, betrachtet den Menschen ganzheitlich<br />
und setzt an den Krankheitsursachen an.<br />
Die Therapie und Diagnostik sind sehr individuell und werden<br />
nachfolgend als die „Fünf Pfeiler“ oder Säulen der Chinesischen<br />
Medizin bezeichnet.<br />
DIE FÜNF SÄULEN<br />
DER CHINESISCHEN MEDIZIN:<br />
Akupunktur<br />
EIN EXKURS<br />
ZUR AKUPUNKTUR:<br />
Die Reizung (vor allem mit Nadeln) ist wohl die älteste und am<br />
weitesten verbreitete Heilmethode der Welt. Am bekanntesten ist<br />
die klassische Chinesische Akupunktur, die sogenannte Körperakupunktur.<br />
Durch Reizung genau festgelegter Punkte der Haut<br />
können Störungen im gesamten Organismus, also auch im Körperinneren,<br />
gelindert oder sogar beseitigt werden.<br />
So individuell wie jeder einzelne Mensch ist auch die Befundung<br />
und Therapie.<br />
Bewegung<br />
Gesundheit<br />
Kräuterheilkunde<br />
TuiNa-<br />
Massage<br />
Durch genaues Befragen (Anamnese) sowie Zungen- und Pulsanalyse<br />
entsteht „ein Bild“, nach dem behandelt wird.<br />
Ernährung<br />
Diätetik
DIE THERAPIE NACH TRADITIONELLER<br />
CHINESISCHER MEDIZIN<br />
kann mit Kräutern, Essenzen, Akupunktur, Schröpfen, Massagen,<br />
Bewegung und Ernährungsberatung nach den fünf<br />
Elementen gestaltet werden.<br />
Die wichtigen Entgiftungsorgane wie Leber, Niere und die<br />
Lymphorgane des Körpers sollten gestärkt werden.<br />
Wichtig ist dabei immer: Stress-Belastungen erkennen und<br />
ändern! Denn Stress schwächt unser Immunsystem.<br />
Auch unsere Zellen und die Zellkraftwerke, die Mitochondrien,<br />
sind für die Energiegewinnung wichtig. Sie<br />
geben uns die nötige Kraft und Energie, die wir jeden<br />
Tag benötigen. Zellaktivierung ist deshalb wichtig für<br />
neue Energiegewinnung und Revitalisierung. Letztendlich<br />
bedarf es aber auch unserer Aufmerksamkeit und<br />
Achtsamkeit für uns selbst.<br />
YANG SHENG BEDEUTET<br />
LEBENSPFLEGE, DAS LEBEN NÄHREN<br />
und stammt aus der chinesischen Medizin, der philosophischen<br />
Tradition und deren Kultur und Naturwissenschaften.<br />
Das Ziel ist, sein Leben so zu führen, dass man jetzt und<br />
auch im Alter gesund und vital bleibt.<br />
Praxis für Lebenspflege und<br />
traditionelle chinesische Medizin<br />
Christine Hansen<br />
Master of Medicine / Akupunktur Univ. Guangxi / Heilpraktikerin<br />
Murnau, Neu Egling 2<br />
www.naturheilpraxis-hansen.eu<br />
Tel. 08841 623 741
DAS GEMEINWOHL IM FOKUS<br />
Weltweit gibt es rund 48.400 Lions Clubs, die in der Dachorganisation<br />
Lions Clubs International organisiert sind. Mit über 1,4<br />
Millionen Mitgliedern in mehr als 200 Ländern ist sie damit die<br />
mitgliederstärkste Service-Cluborganisation der Welt – gegründet<br />
am 7. Juni 1717 in Chicago. 31 Männer und Frauen zählt der<br />
Lions Club Murnau-Staffelsee, der 1983 aus dem Lions Club Weilheim-Ammersee<br />
hervorgegangen ist.<br />
Die Lions haben sich, im freundschaftlichen Miteinander,<br />
dem Dienst an der Gesellschaft verpflichtet: „We<br />
serve – wir dienen“ ist ihr weltweites Motto.<br />
Das Engagement für das Gemeinwohl – unabhängig<br />
von Nationalität, Religion oder<br />
politischer Gesinnung – steht bei den<br />
Mitgliedern im Vordergrund. Im Leitbild<br />
des Lions Clubs International<br />
heißt es hierzu: „Sie tun das in der Erkenntnis,<br />
dass jedes Staatswesen nur in<br />
dem Maße dem Einzelnen dienen kann,<br />
wie der Einzelne bereit ist, sich für das Gemeinwesen<br />
einzusetzen.“<br />
Wer wirklich Gutes tun will, findet in unserer<br />
Gesellschaft eine Menge Möglichkeiten dafür. Konkret<br />
fördert der Lions Club Murnau-Staffelsee jährlich durch<br />
seine Charity-Aktionen mit über 20.000 Euro unter anderem die<br />
MS Gruppe Murnau, das Mehrgenerationenhaus Murnau, die<br />
Behindertenwerkstatt in Polling sowie Jugend- und Schulprojekte<br />
oder Projekte im Bereich Kunst und Kultur.<br />
Doch woher kommt das Geld, das der Club für soziale Projekte<br />
spendet?<br />
CHARITY-AKTIONEN<br />
Lions Club Murnau-Staffelsee:<br />
Bücher, Adventskalender und viel Engagement<br />
für einen guten Zweck<br />
ELDORADO FÜR GROSSE UND KLEINE BÜCHERFREAKS<br />
Seit 35 Jahren richten die Murnauer Lions zweimal im Jahr<br />
ab Februar 2022<br />
an jedem Mittwoch<br />
von 17.00 bis 18.00 Uhr<br />
BÜCHERABGABE<br />
einen Büchermarkt aus (am 1. Juliwochenende sowie am Wochenende<br />
vor dem ersten Advent). Immer wieder mittwochs<br />
geht es davor rund in der Dr.-Friedrich-und-Ilse-Erhard-Straße<br />
3 (Kemmelpark) in Murnau. Dann nämlich können gut erhaltene<br />
Bücher aller Art sowie CDs und Schallplatten abgegeben<br />
werden. Kisten voller Bücher werden manchmal im Minutentakt<br />
angeliefert und die mittlerweile zumeist doch betagten,<br />
wenngleich rüstigen Mitglieder haben sichtlich alle Hände voll<br />
zu tun: Die schweren Kisten werden entgegengenommen und<br />
Weitere Infos unter<br />
www.lc-murnau.de oder bei<br />
Herrn Achim von Kutzschenbach<br />
Tel. 08841 487 420 7<br />
Berge von Büchern gilt es anzuschauen. Brauchbares wird<br />
den rund 30 verschiedenen Sachgebieten zugeordnet<br />
und in die passenden Regale verstaut oder<br />
im Vorratsraum gestapelt. Unschönes und<br />
Unlesbares wird entsorgt. „Ohne die Damen<br />
unseres Clubs könnten wir unseren<br />
Büchermarkt gar nicht durchführen“,<br />
erklärt der Hauptverantwortliche und<br />
ehemalige Clubpräsident Achim Baron<br />
von Kutzschenbach.<br />
Wer Bücher liebt, freut sich oft schon<br />
lange auf die Basartermine. Denn aus dem<br />
übersichtlich angeordneten Sortiment von<br />
ca. 70.000 Werken kann man besten Lesestoff<br />
zu absoluten Schnäppchenpreisen (ab 1 Euro) erwerben<br />
– gleichermaßen unterstützt man damit einen guten Zweck.<br />
Von noch eingeschweißten Neuerscheinungen, Romanklassikern<br />
oder Gesundheitsratgebern über Regionales oder umfangreiche<br />
Kunstbänder bis hin zu fremdsprachlichen Texten und<br />
antiquarischen Besonderheiten lassen sich manchmal wahre<br />
Schätze entdecken. Manch hochklassige Werke sind auch unter<br />
den Schallplatten und CDs zu finden, und für Kinder gibt es<br />
eine schöne Kinderecke zum entspannten Schmökern.<br />
Nicht nur mehr als 10.000 Euro fließen so jährlich in die Kasse<br />
des Vereins, die zu 100 % an soziale Projekte weitergegeben<br />
68
gegeben sowie unter www.lc-murnau.de veröffentlicht. Stimmt<br />
die Gewinnnummer mit der Nummer im Kalender überein,<br />
hat man an diesem Tag gewonnen und kann gegen Vorlage des<br />
Kalenders mit der entsprechenden Nummer seinen Gewinn<br />
beim jeweiligen Sponsor abholen.<br />
„Für die beteiligten Sponsoren ist das Werbung zum kleinen<br />
Preis“, erklärt Heinrich Müller, der jedes Jahr ab Juli erneut<br />
für die Teilnahme an der Kalenderaktion wirbt. Über 9.000<br />
Euro können durch den Erlös der beliebten Aktion so jedes<br />
Jahr an das Lions-Hilfswerk gegeben werden.<br />
Mittwochs wird im Keller der Dr.-Friedrich-und-Ilse-Erhard-Straße 3 in<br />
Murnau geschleppt, gesichtet, sortiert, entsorgt: v.l. Ulrike Neuburger, Helga<br />
Kühn, Achim Baron v. Kutzschenbach, Renate Böhm, Dr. Jürgen Schebitz<br />
werden. „Wir sorgen auch dafür, dass Menschen, auch die Jugendlichen,<br />
noch etwas lesen“, meint Gründungsmitglied Dr.<br />
Jürgen Schebitz.<br />
WIN-WIN-WIN!<br />
Eine weitere Einnahmequelle konnte mit dem jährlichen Adventskalender-Gewinnspiel<br />
erschlossen werden. Die Idee dazu<br />
hatte die Ehefrau des Lion-Mitglieds Heinrich Müller vor neun<br />
Jahren eingebracht. Renate Böhm kannte die erfolgreiche Aktion<br />
von einer Verwandten aus Norddeutschland, und wie so oft, wenn<br />
jemand eine gute Idee hat, obliegt es ihm, diese auch selbst umzusetzen.<br />
Zusammen mit ihrem Mann starteten die beiden sodann<br />
direkt damit, hiesige Unternehmer und Einzelhändler als Sponsoren<br />
zu gewinnen. Als Künstler malte der ehemalige Clubpräsident<br />
das Cover für den Kalender kurzerhand selbst – jedes Jahr<br />
gestaltet er dafür ein neues Frontbild. Als auch die Druckerei<br />
Wiesendanger mit besonderen Stanzen für die Türchen den Druck<br />
gewährleisten konnte und das Ordnungsamt die Durchführung<br />
genehmigte, stand der Produktion der ersten 800 Kalender nichts<br />
mehr im Weg – mittlerweile beträgt die Auflage 2.300.<br />
„Es war vom ersten Jahr an ein voller Erfolg“, berichtet Renate<br />
Böhm und freut sich, auf diese Weise soziale Projekte zu unterstützen.<br />
Während der Stückpreis von 5 Euro bis heute gleich<br />
geblieben ist, hat sich die Anzahl der Gewinne deutlich erhöht:<br />
184 Preise werden heuer ausgespielt – das sind sieben bis acht<br />
Gewinne täglich, jeweils im Wert zwischen 25 und 100 Euro.<br />
Das Prozedere ist dabei denkbar einfach: Die Gewinnnummern<br />
werden täglich ausgelost und im Murnauer Tagblatt bekannt<br />
Gewinnen und den guten Zweck unterstützen: Wer schnell ist,<br />
kann vielleicht noch rechtzeitig einen Adventskalender erstehen!<br />
noch bis zum bis 6. Dezember 2021<br />
ADVENTSKALENDER-<br />
VORVERKAUF<br />
Vorverkaufsstellen:<br />
u.a. bei Buchhandlung Gattner, Bürobedarf Pikrot,<br />
Café Krönner sowie der Tourist Information Murnau<br />
Weitere Infos zum Adventskalender und den<br />
Vorverkaufsstellen unter www.lc-murnau.de oder bei<br />
Herrn Heinrich Müller unter Tel. 08841 678 478 3<br />
Renate Böhm und Heinrich Müller freuen sich, mit dem Adventskalender-<br />
Gewinnspiel das achte Jahr in Folge soziale Projekte zu unterstützen.<br />
Birgit Schwarzenberger<br />
Fotos: Birgit Schwarzenberger<br />
69
70
71
Foto: Harry Stahl<br />
CHRISTOPH LUTZ<br />
START WALKING YOUR LIFE
ALEXANDER-TECHNIK<br />
AUF ALTEN BÖDEN NEU SCHREITEN<br />
Ruhige und besonnene Menschen gibt es nicht viele, vielleicht<br />
zu wenige – doch jeder von uns kennt einige. Christoph Lutz<br />
ist einer von diesen Menschen, denen man gegenübersitzt und<br />
selbst die Ruhe annimmt. Seine Feinfühligkeit ist schnell spürbar<br />
und doch hat er noch eine andere Ausstrahlung, die ich<br />
erst langsam im Interview fassen konnte.<br />
VOM ÖKOHOF AN DIE MUSIKHOCHSCHULE<br />
Christoph Lutz wuchs in der Nähe von Innsbruck auf einem<br />
Bauernhof auf, den seine Eltern zu der damaligen Zeit unglaublich<br />
fortschrittlich betrieben. Ohne jeglichen Zusatz von<br />
Chemikalien wurde dort angebaut. Lutz war somit, gemeinsam<br />
mit seinen fünf Geschwistern, immer viel in der Natur. Selbstverständlich<br />
hatten seine Eltern mit dem Hof stets viel Arbeit.<br />
Christoph lockte seine Begeisterung schon früh in eine andere<br />
Richtung: die Musik.<br />
Er lernte Klavier und Waldhorn und beschloss mit 16 Jahren,<br />
dass er auf die Musikhochschule nach München möchte. Also<br />
fuhr er mit dem Zug nach München und fragte den dortigen<br />
Professor, ob er ihm etwas vorspielen dürfte, denn in zwei Jahren<br />
möchte er die Aufnahmeprüfung machen.<br />
Diese Entschlossenheit beeindruckte den Professor, sodass er<br />
ihm Unterricht anbot und Lutz im Jahr darauf schon als Jungstudent<br />
an der Musikhochschule studierte.<br />
Es folgte eine musikalische Karriere, die Christoph Lutz Freude<br />
bereitete, doch sie füllte ihn nicht ganz aus.<br />
MEHR ALS DER RICHTIGE TON<br />
Bereits an der Musikhochschule lernte er unterschiedliche<br />
Entspannungstechniken kennen, wie etwa Yoga und auch die<br />
Alexander-Technik.<br />
Die Faszination war gleich da. Platz für eine Ausbildung in<br />
diesem Bereich gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht.<br />
2015 wagte es Christoph Lutz dann, diese umfangreiche Ausbildung<br />
zu beginnen und sich beruflich neu zu orientieren. „Ich<br />
liebe es Musik zu machen. Im Klassik-Musik-Business geht es aber<br />
viel zu häufig darum, die richtigen Töne zum richtigen Zeitpunkt<br />
zu treffen. Ich bin mittlerweile weg von diesem Leistungsgedanken!<br />
Das bedeutet nicht, dass es mir egal ist wie es klingt, aber ich nehme<br />
es an und komme so erst ganz in meinen Ausdruck!“, so Lutz.<br />
REGELBRUCH<br />
Interviews zu führen ist eine besondere Passion von mir geworden.<br />
Immer wieder habe ich dadurch die Möglichkeit auf<br />
unterschiedliche Menschen zu treffen, ihre Geschichten zu hören<br />
und in einen kleinen Teil ihrer Lebensbereiche abtauchen<br />
zu können. Das ist bei jedem Interview eine unglaubliche Bereicherung<br />
für mich und zeigt mir Teile der Welt mit anderen<br />
Augen. Oftmals arbeite ich mich nach den Interviews in die jeweilige<br />
Materie ein, um den Menschen und seine Leidenschaft,<br />
seine Geschichte noch genauer verstehen zu können, bevor ich<br />
dann das Schreiben beginne.<br />
Persönlich möchte ich mich in dem Geschriebenen jedoch<br />
nicht erwähnen und versuche den Spagat aus dem Erlebten<br />
und den Tatsachen des Interviews sachlich zu schildern.<br />
Bei diesem Interview habe ich die Regel gebrochen. Denn es<br />
wäre zu abstrakt geworden über die Technik zu schreiben und<br />
das Erfühlte nicht aus meiner Sicht zu schildern.<br />
Abgesehen von einem umfangreichen Interview mit Christoph<br />
Lutz hatte ich die Möglichkeit, von ihm Alexander-Technik-<br />
Stunden zu bekommen. Durch diese Körpererfahrung gelang<br />
es mir, diese Technik, welche eigentlich einen pädagogischen<br />
Ansatz verfolgt, ganzheitlich zu begreifen.<br />
ALEXANDER-TECHNIK –<br />
LEICHTIGKEIT UND BEWEGUNG<br />
Die Methode wurde von dem Schauspieler und Rezitator Frederick<br />
Matthias Alexander (1869–1955) entwickelt. Beim Rezitieren<br />
wurde er oft heiser, worunter er sehr litt. In einem jahrelangen<br />
Prozess der Selbstbeobachtung begann er, jene<br />
Bewegungsgewohnheiten und Spannungsmuster zu identifizieren,<br />
die seine Heiserkeit hervorriefen, und entwickelte eine<br />
Technik, diese Muster zu unterbinden. Seine Stimmprobleme<br />
verschwanden. Dabei wurde ihm mehr und mehr bewusst, dass<br />
er auf ein allgemein anwendbares Prinzip gestoßen war.<br />
Die Alexander-Technik beschäftigt sich viel mit der Beziehung<br />
zwischen Kopf, Hals, Nacken und dem Rumpf.<br />
73
Fotos: Harry Stahl<br />
Es geht darum die alltäglichen Bewegungsabläufe und Handlungen<br />
zu bemerken und zu lernen, schädliche Gewohnheiten<br />
zu stoppen.<br />
Es ist ein Weg, die Leichtigkeit zu erlernen. Sie zu fühlen und<br />
sie zuzulassen, ihr den Platz zu geben. Was so leicht und theoretisch<br />
klingt ist mit eine der schwierigsten Aufgaben!<br />
Jeder von uns hat gelernt sich gut zu benehmen, sich anzupassen,<br />
zurückzustecken, zu beobachten und zu überlegen, wann<br />
welches Verhalten angemessen ist und wann nicht. Das ist<br />
auch völlig richtig. Es geht nicht darum unsere Erziehung infrage<br />
zu stellen oder sie gar abzulehnen. Es geht darum, die<br />
erlernten Muster im Körper zu registrieren und sie in eine<br />
Leichtigkeit umzusetzen, sodass wir unbeschwerter durch unseren<br />
Alltag gehen können.<br />
Gehen ist dabei wirklich ein zentrales Thema. Konzentriert<br />
man sich auf den Bewegungsablauf, so stellt man fest wie viel<br />
der Körper nur durch eine einzige Schrittfolge leistet. Etwas<br />
für uns völlig Selbstverständliches – doch für unseren Körper<br />
eine stetige Leistung.<br />
Christoph Lutz bat mich, auf einem schlichten Holzhocker Platz<br />
zu nehmen. Kein Problem dachte ich mir, ich weiß ja, wie ich<br />
aufrecht zu sitzen habe, auch wenn es keine Rückenlehne gibt.<br />
Er lud mich dazu ein zu beobachten, wie ich auf dem Hocker<br />
sitze, mein Gewicht auf den Sitzbeinhöckern zu spüren. Kein<br />
Problem dachte ich mir, habe ich im Yoga und Pilates oft genug<br />
geübt. Nun soll ich meinem Körper erlauben, mein Becken,<br />
meinen Bauch und unteren Rücken mehr und mehr dem Stuhl<br />
anzuvertrauen. Fühlte sich im ersten Moment an wie zusammensacken.<br />
Gleichzeitig bemerkte ich eine Entspannung im<br />
Becken und in der unteren Wirbelsäule. Christoph ermutigte<br />
mich, dem neuen Sitzgefühl zu vertrauen.<br />
INNEHALTEN – WO IST OBEN, WO IST UNTEN<br />
Ab jetzt wurde es komisch! So hatte ich doch immer in allem<br />
gelernt, die Kontrolle zu halten. Wie sollte das funktionieren,<br />
ohne dass ich wie ein Kartoffelsack vom Holzhocker krachte?<br />
Genau an diesem Punkt setzt die Alexander-Technik an. Es ist<br />
eine Erfahrung über den Körper, die weit mehr zeigt als das, was<br />
wir uns erarbeiten können. „Innehalten!“ Darum geht es. Den<br />
Anspruch „wenn ich fleißig genug bin, viel übe, bin ich irgend-
ALEXANDER-TECHNIK<br />
wann gut genug.“ einfach wahrzunehmen und gehen zu lassen.<br />
Ähnlich wie bei der Meditation geht es bei dieser speziellen<br />
Technik nicht darum unser Gedankengut und unsere Defizite<br />
zu bewerten und sie abzulehnen als vielmehr sie festzustellen,<br />
sowohl kognitiv wie auch physisch.<br />
Vielleicht klingt es banal, wenn ich sage es geht darum sich zu<br />
überlegen: Wo ist oben wo ist unten. Und doch es ist ganz elementar!<br />
Tatsächlich – Eine Kleinigkeit, die wir viel zu wenig in<br />
unseren Alltag integrieren.<br />
Unsere körperliche Haltung hat einen unmittelbaren Einfluss<br />
auf unser Denken.<br />
Sätze wie: „Die Angst sitzt mir im Nacken“ oder „zieh den Kopf<br />
nicht ein ...“, drücken es ganz deutlich aus.<br />
Haben wir Schwierigkeiten, so beginnen wir uns zu ducken.<br />
Wir senken den Kopf, wir lassen die Schultern fallen und schließlich<br />
geht diese Haltung bis runter in unsere Füße. Der Kopf darf<br />
auf dem Hals „schweben“. Ein tolles Gefühl – für mich ein ungewohntes<br />
Gefühl, das sich im Lauf der Stunde einstellte.<br />
Persönlich bin ich kein Mensch, der von Kopfschmerzen geplagt<br />
ist, und doch höre ich mich regelmäßig sagen: „Mein<br />
Kopf ist so voll.“ (Voll mit Arbeit, voll mit Alltag, voll mit vielen<br />
neuen Ideen usw.) Wie kann denn so ein voller Kopf leicht auf<br />
einer Wirbelsäule schweben?<br />
Und wie soll ich zugleich stetig leichten Schrittes durchs Leben<br />
schreiten? Wo ich doch einen festen und stabilen Schritt brauche,<br />
um auf verschiedenen Böden laufen und mich bewähren<br />
zu können.<br />
Die Kraft bringt uns nicht immer weiter, das Vertrauen auf<br />
den Boden hingegen schon!<br />
Zugegeben war ich sehr skeptisch und muss an dieser Stelle<br />
sagen, dass ich die Alexander-Technik nur weiterempfehlen<br />
kann. Nicht ohne Grund ist diese Technik bei Musikern, Schauspielern<br />
und Sportlern sehr beliebt.<br />
Andrea Weisner<br />
Weitere Infos: www.christophlutz.com<br />
75
AUTOHAUS HORNUNG –<br />
ein Traditionsunternehmen<br />
feiert sein 70. Jubiläum<br />
Leidenschaft und höchste Ansprüche an die tägliche Arbeit<br />
sind die beste Kombination für einen langjährigen und erfolgreichen<br />
Betrieb. Das AUTOHAUS HORNUNG ist der beste Beweis<br />
dafür, dass dieses Erfolgsrezept bei Kunden und Mitarbeitern<br />
gleichermaßen funktioniert. Nun feiert das Unter-<br />
nehmen sein 70-jähriges Bestehen.<br />
Der zehntausendste Mercedes<br />
Gegründet am 01.11.1951 als Vertretung der<br />
Daimler-Benz AG durch Fritz Hornung in der<br />
Ludwigstraße in Garmisch-Partenkirchen,<br />
zieht die Firma bereits 1954 in das neu errichtete<br />
Gebäude mit Tankstelle und Werkstatt in<br />
der Hauptstraße 2 – und legt somit den Grundstein<br />
für das heutige Autohaus. Die rasante<br />
Entwicklung setzt sich fort und kann sich sehen<br />
lassen – so ist z.B. das 10.000. im Landkreis<br />
zugelassene Kraftfahrzeug ein Mercedes-<br />
Benz aus dem AUTOHAUS HORNUNG. Der<br />
Betrieb wächst stetig und wird 1972 mit der Eröffnung des<br />
Zweigbetriebs in Penzberg erweitert. Inhaber und Gesellschafter<br />
Michael Hornung hat über viele Jahrzehnte stets Unternehmer-Instinkt<br />
bewiesen und der Geschäftsleitung vertraut.<br />
2016 folgt der neue Nutzfahrzeugbetrieb in Eschenlohe und<br />
2020 das HORNUNG-Camper-Center in Murnau.<br />
Fritz Hornung<br />
Ludwigstraße im Jahr 1951<br />
Stillstand gibt es nie bei dem Traditionsunternehmen, denn<br />
die bestehenden Filialen werden im Laufe der Jahre weiter<br />
vergrößert und modernisiert. Das Vorzeigeobjekt ist hierbei sicherlich<br />
der 2017 in Penzberg neu eröffnete Firmensitz in modernster<br />
Mercedes-Benz Markenarchitektur, der nicht nur Autoliebhaber<br />
staunen lässt.<br />
Das Herz des Autohauses sind seine engagierten<br />
Mitarbeiter, die als wichtiger Teil dazu<br />
beigetragen haben, dass sich nicht nur das<br />
Service- und Leistungsspektrum vergrößert<br />
hat, sondern dass es der größte Mercedes-<br />
Benz Anbieter der Region und autorisierter<br />
Vertragspartner von AMG, smart, Hymer,<br />
Westfalia und Sunlight sowie Easy Rent ist.<br />
Jung und leidenschaftlich:<br />
Benzin im Blut<br />
Robert Seidl, erster Geschäftsführer der HOR-<br />
NUNG-Firmengruppe, berichtet über sein wunderbares<br />
Team und verrät uns, warum gerade das Thema Ausbildung<br />
so bedeutend für das Unternehmen ist. „Wir setzen gerne auf<br />
junge Menschen, die ‚Benzin im Blut haben‘, also eine Leidenschaft<br />
für Autos mitbringen. Sie sind auf alle Standorte aufgeteilt, durchlaufen<br />
bei uns sämtliche Abteilungen und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
übernommen. Es ist wichtig, dass wir die Leute in un-<br />
76
JUBILÄUM<br />
Hauptstraße – Eröffnung 6. Februar 1955<br />
serer Region halten können, denn hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten<br />
der Weiterentwicklung. Wir haben dieses Jahr 15 neue Auszubildende<br />
eingestellt, die entweder den Weg der Automobilkauffrau/des Automobilkaufmanns<br />
einschlagen oder sich für den Beruf des Kfz-Mechatronikers<br />
entschieden haben. Wir lassen die jungen Menschen bereits<br />
sehr früh selbst in der Praxis Hand anlegen – natürlich stets<br />
begleitend und mit Blick auf die Sicherheit. Die Dienstleistungsmentalität<br />
ist unser größtes Steckenpferd, denn wir möchten unseren<br />
Kunden immer einen erstklassigen Service bieten. Innerhalb der facettenreichen<br />
Ausbildung erlangen die Auszubildenden ein breites<br />
Feld an Kompetenz und werden nach dem Abschluss dort eingesetzt,<br />
wo ihre Stärken liegen. Wir nennen sie stolz unsere ‚Eigengewächse‘.“<br />
Eigengewächse ganz oben<br />
Seidl selbst ist ebenfalls ein „Eigengewächs“ und das beste Beispiel<br />
dafür, welche Türen Auszubildenden im Unternehmen offenstehen.<br />
„Ich bin seit diesem Jahr Gesamt-Geschäftsführer und mir gefällt<br />
das Zusammenspiel aus enger, kollegialer Zusammenarbeit und Professionalität<br />
– nicht nur mit dem zweiten Geschäftsführer Christian<br />
Stechl und in der Führungsebene, sondern mit allen im Team. Die<br />
familiäre Atmosphäre durchzieht alle Standorte mit unseren knapp<br />
200 Mitarbeitern, die Dienstwege sind kurz und niemand ist nur<br />
eine anonyme (Personal-)Nummer. Man kennt sich untereinander –<br />
Auszubildende und Angestellte – wir pflegen einen respektvollen Umgang<br />
auf Augenhöhe, denn wir schätzen unser Team sehr. Weiterhin<br />
sind uns eine faire Gehaltsstruktur und verschiedene Benefits wichtig.<br />
Viele Mitarbeiter sind seit mehr als 20 Jahren im Unternehmen.<br />
Einige unserer Rentner unterstützen uns weiterhin beim Hol- und<br />
Bringdienst für Servicetermine, dies zeugt von einer gegenseitigen<br />
Wertschätzung und unterstützt uns dabei, eine weitere Servicekomponente<br />
für unsere Kunden anbieten zu können.“<br />
Eine exzellente Mischung<br />
Das AUTOHAUS HORNUNG schwört auf die Kombination aus<br />
Tradition und Moderne: „Das Erfolgsrezept ist der Mix aus langjährigen<br />
Routiniers und Nachwuchskräften. Wir sind ein Traditionsunternehmen<br />
und dennoch offen für den Wandel der Zeit. Gerhard<br />
Lutz, mein Vorgänger, hat das Autohaus 29 Jahre lang zusammen<br />
mit Inhaber R. Michael Hornung geprägt und äußerst erfolgreich<br />
vorangetrieben. Dies möchte ich so weiterführen. Die Entwicklung<br />
bleibt spannend und wir sind offen für den Wandel, denn die Trends<br />
sind vielseitig. Einerseits gibt es nach wie vor die Fans des klassischen<br />
Verbrennermotors – andererseits gewinnt das Thema E-Mobilität zunehmend<br />
an Bedeutung. Unabhängig vom Fahrzeug ist es unsere<br />
Aufgabe, die Mobilität sicherzustellen – hierzu zählen auch während<br />
der Pandemie die systemrelevanten Fahrzeuge wie Feuerwehrautos<br />
und Rettungswagen –, den Kunden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen,<br />
ihre Bedürfnisse zu erfüllen und dies so komfortabel wie möglich.<br />
Wir schulen und zertifizieren unsere Mitarbeiter regelmäßig, um stets<br />
,up-to-date‘ zu sein“, erzählt Robert Seidl.<br />
77
Azubis 2020/2021<br />
Neue Visionen: die dritte Generation<br />
Sehr erfreulich ist, dass der Familienbetrieb bereits die dritte Generation implementiert<br />
hat: „Theresa und Florian Hornung sind seit einigen Jahren Gesellschafter<br />
im Unternehmen. Theresa Hornung wird ab dem 01.01.2022 Führungsaufgaben<br />
übernehmen, Florian Hornung wird in einigen Jahren miteinsteigen.<br />
Umso mehr freuen wir uns, dass die Enkelkinder unseres Firmengründers Fritz<br />
Hornung ein Teil unseres Teams sind. Wir möchten auf jeden Fall das AUTOHAUS<br />
HORNUNG bleiben, die Stärken des Unternehmens weiterführen und nicht fusionieren.<br />
Unsere Mentalität war immer ‚Leben und leben lassen‘, wir sind eng<br />
mit den Traditionen des Oberlands verbunden und unterstützen Ehrenämter und<br />
Vereine. Außerdem agieren wir modern und visionär. Unser Gespür für Zeitgeist<br />
und Qualität war immer unser Erfolgsgeheimnis. Mit der fortschreitenden Digitalisierung<br />
und im Bereich Social Media möchten wir auch junge und junggebliebene<br />
Menschen erreichen – und für die nächsten Jahrzehnte bereit sein.“<br />
Ein Friseursalon mit dem gewissen Etwas.<br />
Mit viel Liebe zum Detail steht der Kunde<br />
– mit seiner individuellen Schönheit –<br />
im Vordergrund.<br />
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auf eine Reise der Entspannung, Erholung<br />
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Stabil UND mobil in die Zukunft<br />
Der besondere Reiz liegt für Seidl ebenso in der Mischung der verschiedenen Geschäftsfelder.<br />
„Wir sind verantwortlich für knapp 200 Mitarbeiter und müssen für<br />
optimale Rahmenbedingungen sorgen.“<br />
Das im Oktober 2020 neu eröffnete HORNUNG-Camper-Center ist sicherlich<br />
ein weiterer Meilenstein des Unternehmens. „Wir möchten damit auch nach<br />
der Pandemie eine feste Konstante geschaffen haben und kompetent aufgestellt<br />
sein. Wir haben mit der Erweiterung die Zeichen der Zeit gut verstanden, denn<br />
der Trend geht hin zum unabhängigen Reisen.“<br />
Für die Zukunft wünscht sich Robert Seidl mehr Stabilität. „Nach dieser unruhigen<br />
Zeit, gebeutelt von der Pandemie und weltweiten Lieferengpässen, ist es<br />
für Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen wichtig, dass wieder mehr Beständigkeit<br />
entsteht. Wir sind eine starke Firma und können uns agil an die Verhältnisse<br />
anpassen und auf Kundenbedürfnisse und Trends reagieren. Der Fokus<br />
soll auf dem Positiven liegen, denn aus Problemen ergeben sich nicht nur<br />
Risiken – sondern vor allem Chancen.“<br />
Alexandra Sichart<br />
78
JUBILÄUM<br />
Robert Seidl,<br />
erster Geschäftsführer<br />
der HORNUNG-<br />
Firmengruppe<br />
Standorte AUTOHAUS HORNUNG:<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Hauptstraße 1 und 2, Tel. 08821 1810<br />
info@autohaus-hornung.com<br />
www.AUTOHAUS-HORNUNG.com<br />
Penzberg<br />
Seeshaupter Straße 52–54, Tel. 08856 92580<br />
Eschenlohe<br />
Blauänger 12, Tel. 08824 911300<br />
HORNUNG-Camper-Center GmbH, Murnau<br />
Olympiastraße 1, Tel. 08841 604070<br />
www.HORNUNG-CAMPER-CENTER.de<br />
79
GREEN LUXURY STATEMENT<br />
Die PHARMOS NATUR Green Luxury GmbH unterstützt kleinbäuerliche<br />
Landwirtschaft rund um den Erdball und bezieht Heil- und<br />
Verjüngungspflanzen bewusst auch aus fernen Ländern wie Ecuador<br />
und Nepal. Warum das kein Widerspruch zur ökologischen<br />
Grundhaltung des Unternehmens ist, erklärt Gründerin Margot<br />
Esser-Greineder.<br />
Haben Sie schon mal vom „Sieben-Generationen-Prinzip“ gehört?<br />
Es stammt aus dem Großen Gesetz des Friedens der Irokesen<br />
und besagt, dass der Mensch bei jeder einzelnen Handlung<br />
bedenken soll, wie sich diese auf die kommenden Generationen,<br />
einschließlich der siebten, auswirken wird. Auf diese Weise wollten<br />
die nordamerikanischen Ureinwohner sicherstellen, dass die<br />
Erde noch möglichst lange ein lebens- und liebenswerter Ort<br />
bleibt. Eine Geisteshaltung, die sich auch in unserer Firmenphilosophie<br />
widerspiegelt.<br />
Wir stehen seit 35 Jahren für ein ethisch und sozial gerechtes<br />
Miteinander – und das mit Weitblick. Unsere Solidarität erstreckt<br />
sich nicht nur über Generationen, sondern auch über Nationen.<br />
So ist und war es schon immer eine bewusste Entscheidung,<br />
unsere Heil- und Verjüngungspflanzen – die „sacred plants“ –<br />
aus der ganzen Welt zu beziehen. Die Aloe Vera wächst beispielsweise<br />
in Ecuador, der Schwarze Sesam Ursamen in Bolivien<br />
und der Reishi-Pilz im Himalaya-Gebirge. Wir haben die<br />
Standorte präzise und bewusst ausgewählt, damit unsere Pflanzen<br />
unter optimalen Bedingungen – in ökologischer Mischkultur<br />
und ohne den Einsatz von chemischen Spritzmitteln – mit möglichst<br />
viel Lichtenergie und Nährstoffen gedeihen können.<br />
Mit der gleichen Wertschätzung und Fürsorge begegnen wir all<br />
den Menschen, die an der Herstellung unserer Green Luxury<br />
Produkte beteiligt sind. So unterstuẗzen wir von Anfang an die<br />
kleinbäuerliche Landwirtschaft in unseren Anbaugebieten.<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Über Regionen hinausdenken<br />
Für uns ist es selbstverständlich, die Kleinbauern so zu bezahlen,<br />
dass sie und ihre Familien eigenverantwortlich und unabhängig<br />
leben können – schließlich sind sie es, die mit Herz, Verstand<br />
und achtsamen Ernteritualen unsere gesegneten Pflanzen kultivieren.<br />
Verantwortung zeigen wir auch gegenüber ihren Kindern<br />
und zukünftigen Generationen, indem wir Schulen bauen. Bildung<br />
ist nun mal der Schlüssel für Veränderung und ein selbstbestimmtes<br />
Leben, heute wie morgen.<br />
Kurz: Ein bewusster, nachhaltiger und solidarischer Lebensstil<br />
hört für uns weder vor der eigenen Haustüre, noch im Hier und<br />
Jetzt auf. Wir denken ganzheitlich und laden Sie herzlich dazu<br />
ein, dies auch zu tun.<br />
Liebe Grüsse<br />
Ihre Margot Esser-Greineder<br />
80
Ihre Steuerkanzlei<br />
in Murnau und<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Murnau am Staffelsee<br />
Petersgasse 15<br />
Tel. 08841 627 11 20<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Ludwigstraße 60<br />
Tel. 08821 1098<br />
Email: info@hilleprandt.de<br />
www.hilleprandt.de<br />
v.l.: Stephanie Deutinger, Florian Gilg,<br />
Martin Hilleprandt, Annemarie Kastl und<br />
Florian Hilleprandt<br />
81
WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
DR.RALF<br />
ERICH<br />
SCHAUER<br />
HOMEOFFICE<br />
In den Coronajahren 2020 und 2021 sind unzählige Mitarbeiter ins<br />
Homeoffice geschickt worden. Dabei waren – und sind noch immer –<br />
unterschiedliche Sachverhalte anzutreffen. Die einen wurden „zwangsweise“<br />
zur Heimarbeit verpflichtet, anderen wurde es freigestellt, ob<br />
sie im Büro des Arbeitgebers oder von zu Hause aus arbeiten wollten,<br />
wiederum andere mussten sich bezüglich der Nutzung des Arbeitsplatzes<br />
mit ihren Kollegen absprechen, weil immer nur eine Person im<br />
Büro anwesend sein durfte. Doch wie sind die Kosten für das häusliche<br />
Arbeitszimmer zu berücksichtigen?<br />
1. Grundvoraussetzung: Echtes Arbeitszimmer muss<br />
vorliegen<br />
Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer sind bis zu 1.250 EUR<br />
steuerlich absetzbar, wenn für die betriebliche oder berufliche Tätigkeit<br />
„kein anderer Arbeitsplatz“ zur Verfügung steht. Dies ist der Fall, wenn<br />
jemand den „anderen Arbeitsplatz“ im Betrieb oder in der Behörde<br />
nicht in dem konkret erforderlichen Umfang und in der konkret erforderlichen<br />
Art und Weise tatsächlich nutzen kann. Falls das häusliche<br />
Arbeitszimmer gar den „Mittelpunkt der gesamten betrieblichen und<br />
beruflichen Betätigung“ darstellt, sind die Kosten in voller Höhe als<br />
Werbungskosten (oder Betriebsausgaben) absetzbar (§ 4 Abs. 5 Nr. 6b<br />
EStG). Grundvoraussetzung für den Abzug der Arbeitszimmerkosten<br />
ist aber zunächst, dass auch ein „echtes“ häusliches Arbeitszimmer<br />
vorliegt. Dies muss ein abgeschlossener Raum sein, der so gut wie ausschließlich,<br />
also zu mehr als 90 Prozent, beruflich genutzt wird.<br />
In den Jahren 2020 und 2021 können Arbeitnehmer (und Selbstständige),<br />
die zu Hause arbeiten und deren Arbeitsplatz nicht die steuerlichen<br />
Voraussetzungen für ein Arbeitszimmer erfüllt, aber einen Pauschal-<br />
Foto Archiv: Angela und Lutz Stoess Fotografie<br />
betrag von 5 EUR pro Tag als Werbungskosten oder Betriebsausgaben<br />
geltend machen. Maximal sind 600 EUR im Jahr absetzbar.<br />
2. Arbeit ausschließlich zu Hause<br />
Üben Sie die Telearbeit für eine bestimmte Zeit ausschließlich zu<br />
Hause aus, ist der Fall klar: Dann stellt das Arbeitszimmer den „Mittelpunkt<br />
der gesamten beruflichen Betätigung“ dar – und die Kosten<br />
sind für diese Zeit in voller Höhe als Werbungskosten absetzbar. Beachten<br />
Sie dazu die Beispiele am Ende des Beitrages.<br />
3. Alternierende Arbeit zu Hause und beim Arbeitgeber<br />
Üben Sie Ihre berufliche Tätigkeit teilweise zu Hause und teilweise im<br />
Betrieb aus, gilt bezüglich des häuslichen Arbeitszimmers Folgendes:<br />
Drei Tage Homeoffice: Arbeiten Sie an drei Tagen pro Woche zu<br />
Hause, kommt es darauf an, ob die Arbeiten in Betrieb und Homeoffice<br />
qualitativ gleichwertig sind. Ist dies der Fall, ist das Arbeitszimmer<br />
der „Mittelpunkt“, und die Kosten sind voll absetzbar. Sind hingegen<br />
die Arbeiten im Betrieb qualitativ höherwertig, kann das Arbeitszimmer<br />
nicht der Mittelpunkt sein. Dann kommt ein Abzug bis 1.250<br />
EUR in Betracht, weil an den drei Heimarbeitstagen „kein anderer<br />
Arbeitsplatz“ zur Verfügung steht (BFH-Urteil vom 23.5.2006, VI R<br />
21/03). In der Coronazeit gehen die meisten Finanzämter übrigens<br />
ohne weitere Prüfung davon aus, dass die Arbeiten in Betrieb und<br />
Homeoffice qualitativ gleichwertig sind.<br />
Zwei Tage Homeoffice: Arbeiten Sie an nur zwei Tagen pro Woche zu<br />
Hause, kommt es darauf an, ob der Arbeitsplatz im Betrieb auch in<br />
dieser Zeit genutzt werden könnte. Ist die Nutzung weder eingeschränkt<br />
noch untersagt, ist ein Werbungskostenabzug nicht möglich.<br />
Falls jedoch die Nutzung des Arbeitsplatzes im Betrieb an den häuslichen<br />
Arbeitstagen ausgeschlossen ist (z.B. weil er von einem anderen<br />
Mitarbeiter genutzt wird oder der Arbeitgeber die Nutzung verboten<br />
hat), kann der „andere Arbeitsplatz“ nicht in dem konkret erforderlichen<br />
Umfang und in der konkret erforderlichen Art und Weise tatsächlich<br />
genutzt werden. Und deshalb sind für das häusliche Arbeitszimmer<br />
Kosten bis zu 1.250 EUR als Werbungskosten absetzbar<br />
(BFH-Urteil vom 26.2.2014, VI R 40/12).<br />
Es steht auch dann „kein anderer Arbeitsplatz“ zur Verfügung, wenn<br />
der Arbeitnehmer sich während der Corona-Krise aus Gründen des<br />
Gesundheitsschutzes dazu entschieden hat, von zu Hause aus zu arbeiten<br />
und seinen Arbeitsplatz nicht aufzusuchen. Das BMF verfügt<br />
dazu: Ein „anderer Arbeitsplatz“ steht dem Steuerpflichtigen nach gefestigter<br />
Rechtsprechung dann zur Verfügung, wenn er ihn in dem konkret<br />
erforderlichen Umfang und in der konkret erforderlichen Art und<br />
Weise tatsächlich nutzen kann (z. B. BFH-Urteil vom 7. August 2003,<br />
BStBl II 2004 S. 78). Kann der Steuerpflichtige seinen betrieblichen<br />
oder beruflichen Arbeitsplatz tatsächlich nicht nutzen, z.B. aus Gründen<br />
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des Gesundheitsschutzes, steht ihm für seine betriebliche oder berufliche<br />
Betätigung „kein anderer Arbeitsplatz“ zur Verfügung. Dies gilt<br />
für die Zeit der Corona-Pandemie auch dann, wenn die Entscheidung<br />
über das Tätigwerden im Homeoffice der Steuerpflichtige auch ohne<br />
eine ausdrückliche (schriftliche) Anweisung des Auftraggebers / Arbeitgebers<br />
getroffen hat und er der Empfehlung der Bundesregierung<br />
/ der Länder gefolgt ist. Als Zeit der Corona-Pandemie wird dabei der<br />
Zeitraum vom 1. März 2020 bis zum 31. Dezember 2021 angenommen.<br />
(BMF-Schreiben vom 9.7.2021, IV C 6 - S 2145/19/10006 :013).<br />
Wichtig: Der Höchstbetrag von 1.250 EUR ist ein Jahresbetrag. Er<br />
wird nicht gekürzt, wenn das Arbeitszimmer nur für einen Teil des<br />
Jahres genutzt wird oder nur für einige Monate „kein anderer Arbeitsplatz“<br />
zur Verfügung steht.<br />
4. Beispiele<br />
Fall 1: Arbeitgeber Müller konnte den Gesundheitsschutz in den Büroräumen<br />
im Jahre 2020 nicht hinreichend gewährleisten und ordnete daher<br />
an, dass die Mitarbeiter einer bestimmten Abteilung ihr Büro für<br />
den Zeitraum 1.4.2020 bis 30.6.2020, und dann noch einmal vom<br />
31.10.2020 bis 31.12.2020, nicht betreten durften. Herr Steuerle nutzte<br />
in dieser Zeit sein häusliches Arbeitszimmer, auf das Kosten von 300<br />
EUR pro Monat entfielen. In den anderen Monaten suchte er den Betrieb<br />
– wie gewohnt – arbeitstäglich auf. Dies entsprach auch dem Wunsch<br />
des Arbeitgebers. Lösung: Herr Steuerle kann für die Zeit vom 1.4.2020<br />
bis 30.6.2020 und vom 31.10.2020 bis 31.12.2020 einen Betrag von insgesamt<br />
1.800 EUR (6 Monate x 300 EUR) als Werbungskosten abziehen.<br />
Fall 2: Wie oben, aber Herrn Steuerle war es in den „anderen“ Monaten<br />
erlaubt, weiter von zu Hause aus zu arbeiten. Herr Steuerle hat dies<br />
genutzt und den Betrieb nur selten aufgesucht. Ihm sind seit April<br />
2020 Kosten für das häusliche Arbeitszimmer von 300 EUR pro Monat<br />
entstanden. Lösung: Herr Steuerle kann die Kosten des häuslichen<br />
Arbeitszimmers ab April 2020 unbeschränkt geltend machen, mithin<br />
9 Monate x 300 EUR = 2.700 EUR.<br />
Fall 3: Arbeitgeber Müller hat das Betreten des Büros zwar nicht untersagt,<br />
doch die Mitarbeiter mussten sich untereinander abstimmen,<br />
wer das Büro wann nutzen durfte, da maximal eine Person pro Büro<br />
erlaubt war. Die Arbeiten zu Hause und im Betrieb waren qualitativ<br />
gleichwertig, das heißt, letztlich wurde zu Hause die gleiche Arbeit<br />
wie im Büro des Arbeitgebers verrichtet. Auch hier sollen Kosten von<br />
300 EUR pro Monat auf das Arbeitszimmer entfallen.<br />
Herr Steuerle arbeitet seit April 2020 an drei Tagen zu Hause. Lösung:<br />
Das Arbeitszimmer gilt als „Mittelpunkt“ und die Kosten sind voll absetzbar,<br />
also seit April mit 9 x 300 EUR = 2.700 EUR.<br />
Herr Steuerle arbeitet seit April 2020 nur zwei Tage im Homeoffice und<br />
ist an drei Tagen an seinem angestammten Arbeitsplatz. Lösung: Hier<br />
kommt es zunächst darauf an, ob der Arbeitsplatz im Betrieb auch in<br />
dieser Zeit genutzt werden könnte. Ist die Nutzung weder eingeschränkt<br />
noch untersagt, ist ein Werbungskostenabzug nicht möglich. Falls jedoch<br />
die Nutzung des Arbeitsplatzes im Betrieb an den häuslichen Arbeitstagen<br />
ausgeschlossen ist, kann der „andere Arbeitsplatz“ nicht in dem<br />
konkret erforderlichen Umfang und in der konkret erforderlichen Art<br />
und Weise tatsächlich genutzt werden. Und deshalb sind für das häusliche<br />
Arbeitszimmer Kosten bis zu 1.250 EUR als Werbungskosten absetzbar.<br />
In der Coronazeit kann in den meisten Fällen unterstellt werden,<br />
dass die Nutzung des Arbeitsplatzes nicht möglich war bzw. ist. Ein Abzug<br />
ist folglich zumindest bis zu 1.250 EUR möglich – vorausgesetzt<br />
natürlich, dass entsprechend hohe Kosten entstanden sind.<br />
Arbeitgeberbescheinigung über Anzahl der Heimarbeitstage<br />
nicht erforderlich<br />
Wie zu hören ist, sind die Finanzämter überwiegend aufgefordert<br />
worden, keine Arbeitgeberbescheinigungen über die geleisteten Heimarbeitstage<br />
der Arbeitnehmer anzufordern. Zudem sollen sie großzügig<br />
sein, wenn der Arbeitnehmer im Rahmen der Steuererklärung geltend<br />
macht, dass ihm im Betrieb oder der Behörde „kein anderer Arbeitsplatz<br />
zur Verfügung gestanden“ habe. Auch in diesem Fall sollen Arbeitgeberbescheinigungen<br />
nicht erforderlich sein. Dies gilt für die<br />
Zeit vom 1.3.2020 bis zum 31.12.2021.<br />
Vorsicht bei Kostenersatz des Arbeitgebers<br />
Immer wieder wird die Frage gestellt, ob der Arbeitgeber pauschale Bürokostenzuschüsse<br />
für das häusliche Arbeitszimmer lohnsteuerfrei zahlen<br />
darf. Antwort: Soweit ersichtlich, vertritt die Finanzverwaltung regelmäßig<br />
die Meinung, dass pauschale Bürokostenzuschüsse des Arbeitgebers für<br />
Aufwendungen eines häuslichen Arbeitszimmers oder für die Übernahme<br />
der Kosten für die Büroeinrichtung (z.B. Telefon, Faxgerät, Kopierer usw.)<br />
zu steuerpflichtigem<br />
Arbeitslohn<br />
führen. Sie können<br />
nicht steuerfrei gezahlt<br />
werden (OFD<br />
Niedersachsen<br />
vom 27.3.2017, S<br />
2354-118-St 215).<br />
Auch wenn der Arbeitgeber<br />
mit dem<br />
Zuschuss Ausgaben<br />
für die Einrichtung<br />
von eigenen<br />
Arbeitsplätzen<br />
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WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />
erspart, erfolgen die Zahlungen nicht im überwiegend eigenbetrieblichen<br />
Interesse des Arbeitgebers (BFH-Urteil vom 15.3.2007, VI R<br />
65/05).<br />
Eine Ausnahme gilt im öffentlichen Dienst: Wird hier für die Nutzung<br />
des häuslichen Arbeitszimmers eine Aufwandsentschädigung bzw.<br />
Mietentschädigung gezahlt, so bleibt diese nach § 3 Nr. 12 Satz 2<br />
EStG steuerfrei, soweit die Arbeitszimmerkosten beim Arbeitnehmer<br />
als Werbungskosten oder Betriebsausgaben absetzbar sind. Der übersteigende<br />
Betrag aber ist als Arbeitslohn steuerpflichtig. Nach dieser<br />
Vorschrift bleiben Erstattungen aus öffentlichen Kassen steuerfrei,<br />
wenn sie Werbungskosten abdecken (BFH-Urteil vom 29.11.2006,<br />
BStBl 2007 II S. 308; BFH-Urteil vom 13.6.2013, VI R 37/11). Zwar ist<br />
vom „häuslichen Arbeitszimmer“ die Rede, doch für die Homeoffice-<br />
Pauschale dürfte nichts anderes gelten.<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbaren statt der pauschalen Bürokostenzuschüsse<br />
häufig Zuschüsse für die Internetnutzung. Hier<br />
gilt: Aus Vereinfachungsgründen kann der Arbeitgeber den Betrag<br />
pauschal versteuern, wenn dieser nicht höher als 50 EUR im Monat<br />
ist. Der Arbeitnehmer muss lediglich erklären, dass er einen Internetzugang<br />
hat und dass ihm dafür im Kalenderjahr durchschnittlich<br />
Aufwendungen in der erklärten Höhe entstehen (R 40.2 Abs. 5 LStR).<br />
Doch Vorsicht: Aufgrund der heutigen Flatrates ist der Nachweis,<br />
dass tatsächlich Kosten entstanden sind, nicht immer leicht zu führen.<br />
Anders ausgedrückt: Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten nicht<br />
schummeln und wirklich nur die tatsächlich entstandenen Kosten ersetzen<br />
und pauschalieren. Im Übrigen hilft eventuell Satz 4 in R 3.50<br />
Abs. 2 LStR weiter: „Fallen erfahrungsgemäß beruflich veranlasste<br />
Telekommunikationsaufwendungen an, können aus Vereinfachungsgründen<br />
ohne Einzelnachweis bis zu 20 Prozent des Rechnungsbetrags,<br />
höchstens 20 Euro monatlich steuerfrei ersetzt werden.“<br />
5. Müssen die Nutzungszeiten genau dokumentiert<br />
werden?<br />
In den obigen Beispielen wurde dargelegt, dass die Nutzung des Arbeitszimmers<br />
gerade in den Coronajahren aus ganz unterschiedlichen<br />
Gründen heraus erfolgt(e), vor allem aber, weil der Betrieb oder die<br />
Behörde „de facto“ zeitweise nicht oder nur eingeschränkt aufgesucht<br />
werden konnten. In diesem Zusammenhang stelt sich die Frage der<br />
„Glaubhaftmachung“ der Nutzung bzw. des Anlasses für die Nutzung<br />
gegenüber dem Finanzamt.<br />
AKTUELL hat das Bundesfinanzministerum zu der Frage der „Glaubhaftmachung“<br />
Folgendes verfügt (BMF-Schreiben vom 9.7.2021, IV C 6<br />
- S 2145/19/10006 :013): „Aufgrund der besonderen Situation (insbes.<br />
nicht absehbare Entwicklung) ist davon auszugehen, dass zeitliche Abläufe<br />
nicht lückenlos dokumentiert worden sind. In diesen Fällen sollten<br />
für die Glaubhaftmachung schlüssige Angaben des Arbeitnehmers in<br />
der Regel ausreichen. Die Prüfung des Einzelfalls wird durch das zuständige<br />
Finanzamt vorgenommen. Für die Glaubhaftmachung der Tätigkeit<br />
im häuslichen Arbeitszimmer / Homeoffice reichen schlüssige Angaben<br />
des Arbeitnehmers grundsätzlich aus. Inwieweit Nachweise für<br />
die Berücksichtigung eines häuslichen Arbeitszimmers vorgelegt werden<br />
müssen oder ob eine Schlüssigkeitsprüfung, z.B. anhand bereits vorhandener<br />
Angaben aus dem Vorjahr, ausreicht, ist im Einzelfall im Rahmen<br />
der Bearbeitung der Einkommensteuererklärung zu entscheiden.“<br />
Dr. Ralf Erich Schauer, Steuerberater<br />
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Teilverkauf – die Lösung?<br />
Viele Senioren kennen das Problem:<br />
sie haben ein eigenes Haus, aber es fehlt im<br />
Alter an Liquidität. Neuerdings bieten mehrere<br />
Unternehmen einen Teilerwerb der Immobilie<br />
an – aber Verbraucherschützer warnen.<br />
Den Traum vom eigenen Haus – viele Menschen, die heute in Rente sind, haben sich diesen<br />
erfüllt. Vor 20, 30 oder auch schon 40 Jahren. Jahrzehntelang haben sie sich krumm gelegt,<br />
um die Darlehen abzuzahlen. Nicht jeder konnte da nebenher noch finanzielle Reserven<br />
fürs Alter aufbauen.<br />
Wer dann im Alter noch verreisen oder auch nur die Immobilie instand halten will,<br />
braucht Geld. Kommt ein Pflegebedarf hinzu, sind Rücklagen ohnehin schnell aufgebraucht.<br />
Da ist guter Rat teuer. Was tun, das Eigenheim verkaufen? Einige Unternehmen<br />
haben für solche Fälle ein Geschäftsmodell entwickelt: Sie bieten einen Teilverkauf der<br />
Immobilie an. Das können zehn, zwanzig oder auch mehr Prozent sein. Der Haupteigentümer<br />
kann weiter in seinem Haus wohnen bleiben, zahlt aber für den verkauften Anteil<br />
eine Art Miete, monatliches Nutzungsentgelt oder Nutzungsgebühr genannt.<br />
Teileigner sollen für Instandhaltungen zahlen<br />
Doch Verbraucherschützer warnen vor diesem Modell. Und das gleich aus mehreren Gründen.<br />
Denn anders als bei Mietverhältnissen bleiben die Verbraucher hier auf den Kosten<br />
für die Instandhaltung sitzen. So warnen etwa die Finanzexperten bei der Verbraucherzentrale<br />
Baden-Württemberg: „Hier sollen Sie als Teileigner der Immobilie eine Art Miete<br />
in Form einer Nutzungsgebühr zahlen und die kompletten Kosten für Investitionen beziehungsweise<br />
Instandhaltungen tragen.“<br />
Und was ist, wenn die Senioren später auch noch die restlichen Anteile verkaufen wollen?<br />
Das geht, dann kommt das ganze Objekt auf den Markt und die Rentner erhalten einen<br />
entsprechenden Anteil vom Verkaufspreis. Davon müssen sie aber oft noch eine Gebühr<br />
von mehreren Prozent an den Miteigentümer abführen.<br />
Britta Kirstein-Zietz und Roger Zietz,<br />
ZIETZ Immobilien in Murnau<br />
gut bezahlen, das kann für den Verkäufer<br />
teuer werden.<br />
Zudem sind die ganzen Modelle vor allem<br />
eines: sehr kompliziert. Wir empfehlen stattdessen,<br />
die Immobilie zu beleihen. Also ein<br />
Darlehen aufzunehmen und die Immobilie<br />
als Sicherheit einzubringen. Auch Verbraucherschützer<br />
ziehen diese Variante vor,<br />
nicht nur wegen der Planungssicherheit.<br />
Ein Verkauf der Immobilie – zum Beispiel<br />
im Pflegefall – ist dann in den meisten<br />
Fällen unkompliziert möglich.<br />
Skepsis ist angebracht<br />
Ein Teilverkauf ist aus Expertensicht nur in drei Fällen eine Option: Entweder man ist<br />
optimistisch, dass man seinen Anteil später zurückkaufen kann, oder man bekommt von<br />
der Bank kein Darlehen mehr oder man ist noch zu jung für eine Verrentung.<br />
Nach unserer Recherche für diese Ausgabe kennen wir nun die verschiedenen Angebote,<br />
die Senioren unterbreitet werden, und sind skeptisch. Es gibt jetzt eine ganze Menge von<br />
Start-ups in diesem Bereich, aber selbst, wenn sie seriös sind, gilt, gut gemeint ist nicht<br />
immer gut gemacht. Intransparente Bewertungen, Instandhaltungen zu Lasten der Verkäufer,<br />
es gibt somit viele potenzielle Knackpunkte: Die Käufer lassen sich ihre Dienstleistung<br />
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