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Das Praxisteam-Magazin<br />
<strong>7+8</strong>/<strong>21</strong><br />
Rauchentwöhung<br />
beim Zahnarzt<br />
Wir suchen die besten Konzepte<br />
Bleaching<br />
Symbiose von Prophylaxe<br />
und Bleaching<br />
Die Professionelle<br />
Zahnaufhellung
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Editorial<br />
3<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
in der euch nun vorliegenden letzten Ausgabe in diesem Jahr beleuchten wir das professionelle Bleaching in der zahnärztlichen<br />
Praxis. In unterschiedlichen Beiträgen zeigen euch unse<strong>re</strong> Auto<strong>re</strong>n*innen ih<strong>re</strong> Erfahrungen und wie man die<br />
Prophylaxe mit dem Bleaching zum Wohle der Patientengesundheit kombinie<strong>re</strong>n kann.<br />
Wir beginnen mit dem Beitrag von Hannah Petersen aus Leipzig, die euch die Symbiose von Prophylaxe und Bleaching<br />
anhand des SOLO-Prophylaxe-Konzepts vorstellt. In ih<strong>re</strong>r Kolumne zum Thema Nachhaltigkeit zeigt euch Tanja Rosellen,<br />
wie mit natürlichen und nachhaltigen Mitteln der Erfolg eines professionellen Bleachings lange erhalten werden kann.<br />
Einen sehr schön bebilderten Patientenfall zum Thema In-Office-Bleaching präsentiert euch Frau Dr. Clarissa Jänig, womit<br />
wir das Hauptthema Bleaching in dieser Ausgabe abschließen.<br />
Die Rauchentwöhnung hat zwar nur indi<strong>re</strong>kt etwas mit hellen, schönen Zähnen zu tun, aber es ist ein wichtiges Thema<br />
und gewinnt immer mehr an Bedeutung in den zahnärztlichen Praxen. Beginnend mit dieser Ausgabe suchen wir für die<br />
gemeinsame Erstellung von insgesamt vier Erfahrungsberichten beziehungsweise Interviews Praxen, die ein Konzept zur<br />
Rauchentwöhnung be<strong>re</strong>its etabliert haben und dieses gerne vorstellen möchten. Die vier Gewinner-Praxen erhalten als<br />
kleines Dankeschön auch ein kleines Auto<strong>re</strong>nhonorar.<br />
Viele weite<strong>re</strong> inte<strong>re</strong>ssante Beiträge, zum Beispiel im Be<strong>re</strong>ich Patientenkommunikation und auch eine neue Serie eu<strong>re</strong>r<br />
Kollegin Roxane Pfeiffer unter dem „mystischen“ Namen „Holistische Magie mit Roxy“ komplettie<strong>re</strong>n diese Ausgabe.<br />
Natürlich gibt es auch wieder etwas zu gewinnen. In der Rubrik Lifestyle findet ihr neue Gewinnspiele und ein Rätsel.<br />
Wir wünschen euch nun viel Spaß beim Lesen und Entdecken.<br />
Möchtet ihr <strong>re</strong>gelmäßig über Neuigkeiten informiert bleiben, dann abonniert einfach unse<strong>re</strong>n kostenf<strong>re</strong>ien Newsletter<br />
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Euer <strong>re</strong>call Redaktions-Team<br />
© TePe<br />
© Prostock-studio / stock.adobe.com<br />
© Roxane Pfeiffer / Salutogenesis<br />
8<br />
Professionelles<br />
Bleaching<br />
20<br />
Holistische Magie<br />
mit Roxy<br />
34<br />
TePe Talk<br />
Inhalt<br />
4 Das SOLO-Prophylaxe-Konzept<br />
Symbiose von Prophylaxe & Bleaching<br />
7<br />
12 Bleaching mit individuellen Schienen<br />
Ein Fallbericht von Frau Dr. Clarissa Jänig<br />
16 Die Unterstützende<br />
Parodontaltherapie<br />
Chance und Mehrwert für jede Praxis<br />
22 Erwachsenenprophylaxe<br />
Die d<strong>re</strong>i Säulen<br />
26 Patientenkommunikation<br />
Der psychologische Werkzeug-Koffer - Teil 2<br />
30 Rauchentwöhnung in der<br />
zahnärztlichen Praxis<br />
Wir suchen euer Erfolgskonzept!<br />
32 Interview Dr. Carolina Klockow<br />
Ein Blick hinter die Kulissen bei Oral-B<br />
36 Praxismanagement<br />
Perfekte Ab<strong>re</strong>chnung: Damit Sie das<br />
bekommen, was Sie verdienen<br />
40 Zahnzusatzversicherung<br />
Kostenerstattung für Bleaching? Ja! So geht´s.<br />
48 Lifestyle/<strong>re</strong>call-Rätselspaß<br />
50 Vorschau/ Imp<strong>re</strong>ssum<br />
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4 Professionelle Zahnaufhellung<br />
Symbiose von<br />
Prophylaxe & Bleaching<br />
Was haben Prophylaxe- und Bleaching-Patienten gemeinsam? Den Wunsch nach schönen und gesunden<br />
Zähnen sowie die Be<strong>re</strong>itschaft, dafür Zeit und Geld zu investie<strong>re</strong>n. Gesunde Zähne und<br />
Zahnfleisch sind wichtige Voraussetzungen für die Zahnaufhellung. Ralf Petersen, Inhaber der<br />
SOLO Zahnarztpraxis Leipzig und Begründer des SOLO-Prophylaxe-Konzepts, hat sich das Thema<br />
„Dauerhafte Zahngesundheit“ groß auf die Fahne geschrieben.<br />
Text Hannah Petersen Bilder bisico GmbH, SOLO Zahnarztpraxis Leipzig<br />
Vor rund 20 Jah<strong>re</strong>n entwickelte Ralf Petersen das Prophylaxe-Konzept<br />
SOLO. Heute sind alleine in Deutschland circa 500 Praxen nach dem Konzept<br />
zertifiziert und arbeiten danach. Ziel des SOLO-Prophylaxe-Konzepts<br />
ist es, Zahn<strong>re</strong>paratu<strong>re</strong>n zu verhindern, indem die Ursache für Zahnschäden<br />
beseitigt wird: die Bakterien. In der klassischen Zahnmedizin werden<br />
lediglich die immer wieder auft<strong>re</strong>tenden Symptome von Karies und Parodontitis<br />
diagnostiziert und therapiert. Aber ohne Ursachenbeseitigung<br />
sch<strong>re</strong>iten die Krankheiten trotzdem immer weiter voran. Dazu bietet das<br />
SOLO-Prophylaxe-Konzept durch die Ursachenbeseitigung ein alternatives<br />
Behandlungsmodell.<br />
Karies und Parodontitis beginnen im Kindesalter<br />
Die bisher diagnostizierten Schäden sind Ergebnisse eines langjährigen<br />
Krankheitsprozesses. Im Alter von circa d<strong>re</strong>i Jah<strong>re</strong>n entstehen in dem bis<br />
dahin lückigen Milchgebiss die ersten engen Zahnzwischenräume, die mit<br />
der Zahnbürste nicht mehr er<strong>re</strong>ichbar sind. Der sich augenblicklich bildende<br />
Biofilm löst mit einer Inkubationszeit von nur acht Tagen eine Gingivitis<br />
aus, die sich nicht diagnostiziert, zu einer lebenslangen chronischen Gingivitis<br />
ausbildet. Diese chronische Gingivitis ist die Ursache für später immer<br />
wieder auft<strong>re</strong>tende Karies und voransch<strong>re</strong>itende Parodontitis. Ohne<br />
Therapie der chronischen Gingivitis ist jegliche zahnärztliche Therapie<br />
ohne nachhaltigen Erfolg: Trotz hochwertiger Reparatu<strong>re</strong>n werden immer<br />
wieder neue Schäden auft<strong>re</strong>ten.<br />
Auch der Einsatz einer klassischen Zahnbürste kann den Großteil der Bakterien<br />
nicht entfernen, da sie weder in den Zahnzwischenräumen noch in<br />
den Fissu<strong>re</strong>n <strong>re</strong>inigen kann. Dabei können sogar noch Putzdefekte (wie<br />
Zahnfleischrückgang) entstehen. Auch Zahnseide wird häufig zur Interdentalraumpflege<br />
eingesetzt. Aufgrund der bauchigen Form eines Zahnzwischenraumes<br />
kann sie ihn jedoch nicht vollständig <strong>re</strong>inigen. Folglich<br />
entfernt eine klassische Zahnbürste und Zahnseide also nur einen Bruchteil<br />
(circa 1 Prozent) der krankmachenden Bakterien.<br />
Das SOLO-Prophylaxe-Konzept hat einen schonenden, aber effizienten<br />
Weg gefunden, alle Bakterien zu entfernen: Jeder Zahn wird einzeln (solo)<br />
ge<strong>re</strong>inigt. Sind keine krankmachenden Bakterien mehr vorhanden, können<br />
folglich auch keine Karies und Parodontitis mehr entstehen.<br />
SOLO bekämpft die Ursache<br />
Mit der von Ralf Petersen entwickelten und patentierten BOB-Sonde lässt<br />
sich einfach und sicher die chronische Gingivitis diagnostizie<strong>re</strong>n. Das sich<br />
anschließende Therapiekonzept "SOLO-Prophylaxe" beseitigt messbar<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Professionelle Zahnaufhellung<br />
5<br />
Abb. 1: Optimale Reinigung des Zahnzwischenraums mit dem SOLO-STIX<br />
Abb. 2: Reinigung des Zahnfleischsaum mit der SWING.<br />
und dauerhaft die chronische Gingivitis und verhindert zuverlässig das<br />
Neuauft<strong>re</strong>ten von Karies und Parodontitis. Dabei ist SOLO mehr als ein<br />
funktionie<strong>re</strong>ndes medizinisches Therapiekonzept. Es ist ein didaktisches<br />
Gesundheitskonzept, das Patienten anschaulich und leicht verständlich<br />
aufzeigt, dass Zahngesundheit möglich ist und wie sie er<strong>re</strong>icht wird. Elementar<br />
für das Gesundheitskonzept sind die SOLO-STIX und die SWING.<br />
Die SOLO-STIX sind Interdentalbürsten in 12 überlappenden Größen, damit<br />
man für jeden Zahnzwischenraum des Patienten die optimale Größe<br />
finden kann. Die Bakterien in den bauchig geformten Zahnzwischenräumen<br />
lassen sich nur mit Interdentalbürsten in der richtigen Größe beseitigen.<br />
Die jeweils passende Größe wird in einer SOLO-Prophylaxe-Sitzung<br />
ausgemessen. Die SWING <strong>re</strong>inigt den Zahnfleischsaum. Mit der Swing-<br />
Technik können die Bakterien am Zahnfleischsaum ohne Putzdefekte<br />
entfernt werden. Der Beweis, wie schonend eine SWING putzt: Schon<br />
bestehende Heiß-Kalt-Empfindlichkeiten verschwinden wieder.<br />
Durch die neue Methode der Zahnpflege entwickelt der Patient ein hohes<br />
Bewusstsein für seine Zähne und Mundgesundheit. Der Patient nimmt<br />
Zahnverfärbungen und Zahnfarbe bewusster wahr, wodurch der Wunsch<br />
nach weiße<strong>re</strong>n Zähnen entsteht. Auch bei der Zahnaufhellung legt die<br />
SOLO Zahnarztpraxis Leipzig ein besonde<strong>re</strong>s Augenmerk auf die Zahngesundheit.<br />
Hier arbeitet die SOLO Zahnarztpraxis Leipzig mit dem Zahnaufhellungssystem<br />
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6 Professionelle Zahnaufhellung<br />
Abb. 6: Symbiose von Prophylaxe und Bleaching.<br />
Abb. 3: Das SOLO-Prophylaxe-Sortiment.<br />
Kalium, Kalziumnitrat und Natriumfluorid. Das NATURAL+ Zahnaufhellungssystem<br />
hat zwei Alleinstellungsmerkmale, wodurch es sich grundlegend<br />
von allen am Markt erhältlichen Zahnaufhellungssystemen unterscheidet:<br />
Das NATURAL+ Zahnaufhellungsgel basiert auf stabilisiertem<br />
33-prozentigem H 2<br />
O 2<br />
. Der Prozess der Sauerstofff<strong>re</strong>isetzung ist wäh<strong>re</strong>nd<br />
des Bleachingvorgangs prog<strong>re</strong>ssiv und nicht volatil. Diese spezifische Eigenschaft<br />
macht es möglich, dass die Wirksamkeit des Wirkstoffes über<br />
einen Zeitraum von mindestens 30 Minuten erhalten bleibt. Ein wiederholendes<br />
Auf- und Abtragen des Zahnaufhellungsgels ist nicht erforderlich.<br />
Die kontinuierliche, langsame F<strong>re</strong>isetzung von radikalen Sauerstoffionen<br />
ermöglicht ein tiefe<strong>re</strong>s Eindringen der Sauerstoffionen in das Dentin, wodurch<br />
intrinsische und extrinsische Verfärbungen gelöst werden.<br />
Abb. 4: Ausgangssituation vor dem Bleaching<br />
Abb. 5: Bleachingergebnis mit Natural+<br />
Unterstützt wird der Bleachingprozess durch die NATURAL+ Zahnaufhellungslampe.<br />
Im Gegensatz zu den handelsüblichen Bleachinglampen ist<br />
die NATURAL+ LED-Lampe an einem ergonomischen Kopfhö<strong>re</strong>r befestigt.<br />
Dies hat zum Vorteil, dass der Patient mehr Bewegungsf<strong>re</strong>iheit wäh<strong>re</strong>nd<br />
der Zahnaufhellung hat. Ein optimaler Abstand zwischen Zähnen und<br />
LED-Lampe ist stets gewährleistet. Über die Kopfhö<strong>re</strong>r kann der Patient<br />
wäh<strong>re</strong>nd der Zahnaufhellung Musik hö<strong>re</strong>n. Aufgrund der praktischen<br />
Größe des Kopfhö<strong>re</strong>rs kann die NATURAL+ LED-Zahnaufhellungslampe<br />
nach der Zahnaufhellungssitzung im Schrank verstaut oder auch flexibel<br />
an ande<strong>re</strong> Standorte transportiert werden. Dank des neu entwickelnden<br />
Bewusstseins für Zahnpflege und Zahngesundheit durch das SOLO-Prophylaxe-Konzept<br />
profitie<strong>re</strong>n die Patienten von einem lang anhaltenden<br />
Zahnaufhellungsergebnis von bis zu 8 Farbstufen.<br />
Strahlend weiße Zähne mit der natürlichen Zahnaufhellung<br />
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sich mit den Mineralien auf der Zahnoberfläche und verursachen einen<br />
Wasserverlust durch Diffusion, was zur Austrocknung der Zähne führt.<br />
Bei der Zahnaufhellung mit NATURAL+ wird eine optimale Hydration der<br />
Zähne wäh<strong>re</strong>nd des gesamten Bleachingprozesses gewährleistet. Dank<br />
der speziellen patentierten Formel erfolgt die Zahnaufhellung pH-neutral<br />
und unter Zufuhr von einer hohen Konzentration von Mineralien wie<br />
Hannah Petersen<br />
Praxismanagerin und Wirtschaftspsychologin<br />
SOLO Zahnarztpraxis<br />
Katharinenstraße 23 · 04109 Leipzig<br />
Tel.: +49 341 99 19 69 00<br />
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7<br />
Wir möchten alle ein strahlendes Lächeln! Heute gibt es Tipps<br />
von mir, wie unse<strong>re</strong> Zähne nachhaltig schön und hell bleiben.<br />
© f<strong>re</strong>epik<br />
Text Tanja Rosellen<br />
Alle Altlasten loswerden<br />
Der erste Schritt zu einem strahlenden Lächeln ist die professionelle<br />
Zahn<strong>re</strong>inigung. Hier werden alle Beläge und Verfärbungen schonend<br />
entfernt. Oft ist schon nach der PZR ein Effekt der Aufhellung sichtbar.<br />
Die glatten Zahnoberflächen sind außerdem die beste Voraussetzung,<br />
deine natürliche Zahnfarbe, die meiner Meinung nach auch am besten<br />
zu dir passt, zu erhalten.<br />
Das strahlende Lächeln langfristig sichern<br />
Durch eine möglichst farblose Ernährung und den Verzicht auf Ziga<strong>re</strong>tten<br />
können neue Ab- und Einlagerungen von Farbstoffen vermieden<br />
werden. Da man das Leben aber genießen soll und dazu auch<br />
definitiv farbige Lebensmittel gehö<strong>re</strong>n, ist die gründliche Zahnpflege<br />
der nächste wichtige Punkt. Hier empfehle ich auch sehr gerne Zahnputzpulver<br />
oder -tabletten, da diese etwas abrasiver sind und so eine<br />
sehr gute Reinigungswirkung haben. Dass diese nachhaltig verpackt<br />
sind, ist natürlich ein toller Nebeneffekt. Sehr gute Erfahrungen habe<br />
ich auch mit Öl ziehen und einer kurzen Nachpolitur mit Öl gemacht.<br />
Hierfür gibt es leider noch keine wissenschaftlichen Studien, viele meiner<br />
Patienten und ich selbst können es aber sehr empfehlen. Durch<br />
das Öl werden die Zahnoberflächen geglättet und somit neue Verfärbungen<br />
sichtbar vermindert.<br />
CHECKLISTE: Öl ziehen<br />
· Benutze am besten geschmacksneutrales Öl wie Sonnenblumenöl.<br />
Das gibt es auch <strong>re</strong>gional und in Glasflaschen zu kaufen.<br />
· Di<strong>re</strong>kt nach dem Aufstehen mit einem geeigneten Schaber die<br />
Zunge <strong>re</strong>inigen und einen Esslöffel Öl für 5-10 Minuten im<br />
Mund verteilen.<br />
· Anschließend in ein Tuch im Mülleimer spucken, damit die Giftstoffe,<br />
die aus dem Körper gezogen wurden, nicht ins Abwasser<br />
gelangen und das Öl auf Dauer nicht den Abfluss verstopft.<br />
· Je nach Geschmack noch mal mit warmen Wasser nachspülen.<br />
Diverse Haustipps<br />
Ich finde ein Leben im Einklang mit der<br />
Natur super und bin ein Fan von natürlichen<br />
Hausmitteln. Bei dem Wunsch nach<br />
Teil 5<br />
helle<strong>re</strong>n Zähnen rate ich da allerdings<br />
strikt von ab. Hauseigenes Bleaching<br />
durch Natron oder Obst sehe ich als Prophylaxekraft kritisch. Wenn dann<br />
doch der Wunsch nach helle<strong>re</strong>n Zähnen vorhanden ist, lasst euch von der<br />
Fachfrau beziehungsweise dem Fachmann eu<strong>re</strong>s Vertrauens beraten und<br />
professionell in der Zahnarztpraxis bleachen.<br />
In diesem Sinne – lasst uns Verantwortung für unse<strong>re</strong> Patienten und Umwelt<br />
übernehmen!<br />
Habt ihr noch Fragen zu dem Thema oder selbst noch Ideen und Hinweise<br />
dazu? Dann sch<strong>re</strong>ibt unse<strong>re</strong>r Autorin eine E-Mail, Sie antwortet gern.<br />
Tanja Rosellen<br />
Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin &<br />
Qualitätsmanagementbeauftragte<br />
E-Mail: nachhaltige-praxistipps@posteo.de<br />
www.<strong>re</strong>call-magazin.de
8 Professionelle Zahnaufhellung<br />
© Prostock-studio / stock.adobe.com<br />
Professionelles<br />
Bleaching<br />
Weiße Zähne sind heutzutage ein Kennzeichen für Gesundheit, Schönheit und Vitalität. Menschen<br />
mit weißen Zähnen wirken gene<strong>re</strong>ll attraktiver, anziehender und gleich viel sympathischer. Viele<br />
Patienten träumen von strahlend weißen Zähnen. Doch dieses ,,Hollywood-Lächeln“ ist durch ein<br />
ausschließliches Bleaching kaum zu er<strong>re</strong>ichen. Hierbei handelt es sich oft um sogenannte Veneers<br />
(Verblendschalen), die sehr teuer und aufwändig sind.<br />
Text Désirée Voglau<br />
Beim Bleaching wird die Oberfl äche der Zähne mit Hilfe eines speziellen<br />
Verfah<strong>re</strong>ns durch Sauerstoffperoxid, Wärme und Licht aufgehellt. Die<br />
Ursachen für bräunlich oder gelblich aussehende Zähne können durch<br />
genetische Veranlagung, Ernährungsgewohnheiten sowie den Lebensstil<br />
beeinfl usst werden.<br />
Indikationen & Kontraindikationen<br />
Indikationen, die für ein Bleaching sp<strong>re</strong>chen, sind zum Beispiel altersbedingte<br />
Zahnverfärbungen, von Natur aus dunkle Zähne, Fluorosen und<br />
durch Tetracycline verfärbte Zähne. Bei den beiden zuletzt genannten<br />
Punkten ist wichtig zu wissen, dass eine vollständige Entfernung kaum<br />
zu er<strong>re</strong>ichen ist, aber oft ein zufriedenstellendes Ergebnis.<br />
Kontraindikationen sind unter ande<strong>re</strong>m Zähne im Milch- oder Wechselgebiss,<br />
kariöse Zähne, Schwangerschaft und Stillzeit, Patienten in einer<br />
kieferorthopädischen Behandlung, unzu<strong>re</strong>ichende und konservie<strong>re</strong>nd<br />
oder prothetisch versorgte Zähne, schwe<strong>re</strong> Fluorosen, schlechte Mundhygiene,<br />
erosionsgeschädigte Gebisse.<br />
Extrinsische und intrinsische Verfärbungen<br />
Bei den extrinsischen Verfärbungen handelt es sich um Ablagerungen<br />
auf der Zahnoberfl äche, die überwiegend durch äuße<strong>re</strong> Einfl üsse entstehen.<br />
Hierzu zählen zum Beispiel: Nahrungs- und Genussmittel wie<br />
Tee, Rotwein, Tabak etc. Schon durch die Einschränkung gewisser<br />
Genussmittel lassen sich einige Verfärbungen gut verhindern. Weite<strong>re</strong><br />
Ursachen können aber auch oral applizierte eisen- und nitrathaltige Medikamente<br />
wie Chemotherapeutika, Mundspüllösungen, CHX, Zinnfl u-<br />
oride oder ebenso pigmentierte Bakterien (black, g<strong>re</strong>en, orange stains)<br />
sein.<br />
Intrinsische Verfärbungen t<strong>re</strong>ten dagegen im Innern des Zahnes, also<br />
im Zahnschmelz oder Zahnbein auf. Anders als bei den äuße<strong>re</strong>n Verfärbungen<br />
sind nicht alle Zähne gleichmäßig betroffen. Gründe hierfür<br />
sind unter ande<strong>re</strong>m Karies, Zahnunfall/Trauma, Störungen der Zahnentwicklung,<br />
Mineralisationsstörungen, eingelagerte Substanzen (von<br />
Medikamenten), ein abgestorbener Zahnnerv, Wurzelbehandlung und<br />
Mangelerscheinungen durch unausgewogene Ernährung.<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Professionelle Zahnaufhellung<br />
9<br />
Ziele des Bleachings<br />
Durch ein zahnärztliches Bleaching kann in den meisten Fällen die<br />
Zahnfarbe um einige Nuancen aufgehellt werden. Dies ist aber nicht<br />
bei allen Patienten möglich. Gene<strong>re</strong>ll wird empfohlen, vor einem<br />
Bleaching eine professionelle Zahn<strong>re</strong>inigung durchfüh<strong>re</strong>n zu lassen,<br />
da diese oft schon aus<strong>re</strong>icht, um unerwünschte Ablagerungen und<br />
Verfärbungen zu entfernen.<br />
oder Aktivkohle. Diese enthalten kleine Partikel, die die Verfärbungen<br />
wegputzen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn ein zu häufi ges<br />
Anwenden kann den Zahnschmelz durch die oft hohe Abrasivität der<br />
Produkte dauerhaft schädigen.<br />
Weite<strong>re</strong> Produkte sind Bleaching-Strips, Bleaching-Schienen oder Lösungen,<br />
die auf die Zähne aufgetragen werden.<br />
Da es sich beim Bleaching um eine ausschließlich ästhetische Maßnahme<br />
handelt und somit keine medizinische Notwendigkeit besteht,<br />
handelt sich hier um eine <strong>re</strong>ine Privatleistung und muss somit komplett<br />
selbst bezahlt werden.<br />
Ein wichtiger Fakt ist, dass diese Bleaching-Mittel weniger als 0,1 Prozent<br />
H 2O 2 enthalten und somit der Effekt nicht sehr groß ist. Dennoch<br />
besteht bei unsachgemäßer Anwendung gene<strong>re</strong>ll das Risiko, Zähne und<br />
Zahnfl eisch zu schädigen.<br />
Viele Patienten sind oft be<strong>re</strong>its bei den Kosten für eine Professionelle<br />
Zahn<strong>re</strong>inigung abgesch<strong>re</strong>ckt und so kommt ein Bleaching für die meisten<br />
kaum in Frage. Einige versuchen ih<strong>re</strong> Zahnverfärbungen selbst mit<br />
Hausmitteln zu entfernen, die angeblich bei Zahnverfärbungen helfen<br />
sollen. Hierzu zählen zum Beispiel: Backpulver, Zitronensaft, Natron<br />
und einige mehr. Von diesen Versuchen sollten unse<strong>re</strong> Patienten aber<br />
lieber die Finger lassen und wir sind in der Pfl icht, darüber zu informie<strong>re</strong>n.<br />
Der Einzelhandel bietet eine Reihe verschiedener Bleaching-<br />
Produkte an. Beispielsweise spezielle Zahnpasten mit Whitening-Effekt<br />
Produkte die mehr als 0,1 Prozent bis 6 Prozent Wasserstoffperoxid enthalten<br />
beziehungsweise f<strong>re</strong>isetzen, dürfen nur unter di<strong>re</strong>kter zahnärztlicher<br />
Aufsicht angewendet werden und werden als Medizinprodukte<br />
bezeichnet.<br />
Gene<strong>re</strong>ll kann man sagen, dass ein professionell durchgeführtes<br />
Bleaching zwar wesentlich kostenintensiver ist wie die in den Drogerien<br />
angebotene Bleaching-Produkte, aber das Ergebnis doch weitaus<br />
zufriedenstellender ist.<br />
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10 Professionelle Zahnaufhellung<br />
Bevor es mit dem Bleaching jedoch losgehen kann, wird gene<strong>re</strong>ll die<br />
Mundhöhle erst mal genau inspiziert. Zunächst wird der Zahnarzt das<br />
Gebiss auf unbehandelte Karies, Zahnschmelzdefekte oder undichte<br />
Füllungen untersuchen - das ist unbedingte Voraussetzung für ein erfolg<strong>re</strong>iches<br />
Bleaching-Ergebnis. Gene<strong>re</strong>ll gilt auch: Vor jeder Bleaching-<br />
Behandlung ist eine PZR erforderlich, um Zahnstein und Verfärbungen<br />
und Ablagerungen gründlich zu entfernen und somit ein optimales Ergebnis<br />
zu er<strong>re</strong>ichen.<br />
In Zahnarztpraxen werden verschiedene Bleaching-Verfah<strong>re</strong>n durchgeführt:<br />
1.Home-Bleaching<br />
Hierfür wird eine individuell in der Zahnarztpraxis angefertigte Kunststoffschiene<br />
benutzt. Diese wird mit Bleaching-Gel gefüllt und stundenweise<br />
getragen (meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Stunden pro Tag). Die Anwendungsdauer<br />
beträgt zwei bis meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Wochen, je nach Wunsch des Aufhellungsgrades.<br />
Regelmäßige Kontrollen durch den Zahnarzt werden wäh<strong>re</strong>nd der<br />
Behandlung empfohlen. Dieses Verfah<strong>re</strong>n gilt als besonders nachhaltig,<br />
gilt als professionelles Bleaching und wird unter ärztlicher Aufsicht vorgenommen/<br />
vom Zahnarzt überwacht. Zu möglichen Nebenwirkungen<br />
zählt zum Beispiel eine vorübergehende Übe<strong>re</strong>mpfi ndlichkeit der Zähne<br />
oder Reizungen der Gingiva.<br />
2. In-Office-/ Power-/ Chairside-Bleaching:<br />
In diesem Verfah<strong>re</strong>n werden die Zähne in der Zahnarztpraxis mittels<br />
UV-Licht gebleacht. Es wird ein hochkonzentriertes Bleichmittel vom<br />
Zahnarzt oder dem Fachpersonal di<strong>re</strong>kt auf die Zähne aufgetragen.<br />
Für das Bleaching wird die Gingiva mit einer Folie abgedeckt, was verhindern<br />
soll, dass das hochkonzentrierte Bleichmittel die Gingiva <strong>re</strong>izt.<br />
Anschließend wird das Bleichgel di<strong>re</strong>kt auf die Zähne aufgetragen. Zur<br />
Beschleunigung kommen mitunter UV-Lichter oder Laser zum Einsatz.<br />
Im Anschluss an die Einwirkzeit wird kontrolliert, ob die Aufhellung be<strong>re</strong>its<br />
aus<strong>re</strong>icht oder ob die Prozedur wiederholt werden muss.<br />
3. Internes Bleaching<br />
Hierunter versteht man die Aufhellung verfärbter, devitaler wurzelbehandelter<br />
Zähne, wo das Bleichmittel unter dichtem Verschluss für einige<br />
Tage in den Zahn eingebracht wird und es seine Wirkung bis zum<br />
gewünschten Aufhellungsergebnis entfalten kann.<br />
Um unse<strong>re</strong> Patienten auf das Thema Bleaching aufmerksam zu machen,<br />
gibt es verschiedene Möglichkeiten der aktiven und passiven Ansprache.<br />
Aktive Möglichkeiten sind zum Beispiel die Aufführung im Anamnesebogen.<br />
Hier kann bei der Aktualisierung dann im Vorfeld einer<br />
Behandlung darauf eingegangen werden. Weite<strong>re</strong> Möglichkeiten bestehen<br />
bei der Verabschiedung, wäh<strong>re</strong>nd beziehungsweise nach einer PZR,<br />
oder auch bei Wartezeiten vor Behandlungen. Mit der Frage: „Sind Sie<br />
mit Ih<strong>re</strong>r Zahnfarbe zufrieden?“ lässt sich hier be<strong>re</strong>its das Inte<strong>re</strong>sse beim<br />
Patienten herausfi nden.<br />
Bei der passiven Ansprache können Poster, ausgelegte Flyer oder auch<br />
Präsentationen im Wartezimmer-TV den Patienten darauf aufmerksam<br />
machen. Aber auch Artikel auf der Praxishomepage und in Patienteninformationsveranstaltungen<br />
kann passiv über dieses Praxisangebot<br />
informiert werden.<br />
Nicht jeder hat von Natur aus schöne, gesunde und helle Zähne. Da diese<br />
jedoch bewiesener Maßen das Selbstbewusstsein stärken und heute<br />
ein strahlendes Lächeln gesellschaftlich immer wichtiger geworden ist,<br />
solltet ihr gemeinsam mit eu<strong>re</strong>n Patienten überlegen, ob ein Bleaching<br />
in Frage kommt, denn: Lächeln ist gesund.<br />
Die Dauer beträgt pro Sitzung circa 2 bis 3 Stunden und mitunter sind<br />
meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Sitzungen notwendig. Die Behandlung ist für den Patienten<br />
schneller und unkomplizierter. Nebenwirkungen können auch hier Hypersensibilitäten,<br />
Gingivairritationen und Pulpairritationen sein.<br />
Nach dem Bleaching sollten die Patienten für die nächsten 48 Stunden<br />
stark färbende Substanzen wie zum Beispiel Curry, Ketchup, Rotwein,<br />
Rauchen, Kaffee, rote Bee<strong>re</strong>n, Lippenstift etc. meiden. In unse<strong>re</strong>r Praxis<br />
erhalten die Patienten dafür einen Aufklärungsbogen „weiße Diät“ mit<br />
den zu vermeidenden Stoffen. Dies sichert uns vor Reklamationen ab!<br />
Gene<strong>re</strong>ll gilt: ob und wie schnell sich die Zähne nachdunkeln ist abhängig<br />
von dem angewendeten Bleaching-System, dem persönlichen<br />
Lebensgewohnheiten und vor allem auch von der Mundhygiene.<br />
Désirée Voglau<br />
Dentalhygienikerin<br />
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12 Professionelle Zahnaufhellung<br />
Zahnaufhellung mit individuellen<br />
Schienen und Opalescence PF 16<br />
Prozent<br />
Abb. 4: Vorführung und Erklärung der Anwendung der Schienen und des 16-prozentigen Opalescence PF-Materials.<br />
Kosmetische Zahnaufhellung wird immer beliebter und ist in den sozialen Medien häufig Thema.<br />
Immer öfter sp<strong>re</strong>chen mich Patientinnen und Patienten – mittlerweile eigeninitiativ – auf Zahnaufhellungsprodukte<br />
an. Je nach individuellen Patientenfall empfehle ich dann verschiedene Produkte<br />
der Opalescence-Reihe: Entsp<strong>re</strong>chend der Zahnbogenform, den persönlichen Vorlieben<br />
der Patienten, etwa bezüglich der Tragezeiten der Schienen oder de<strong>re</strong>n Wiederverwendbarkeit<br />
im Rahmen einer Auffrischung und nicht zuletzt des finanziellen Verfügungsrahmens wird das für<br />
den jeweiligen Patienten geeignete Produkt ausgewählt. Bei jeder Zahnaufhellung liegt mein Best<strong>re</strong>ben<br />
in einer siche<strong>re</strong>n Anwendung, die zahnärztlich eng begleitet wird und bei der Präparate<br />
verwendet werden, die aufgrund der enthaltenen Kaliumnitrate und Fluoride den Zahnschmelz<br />
stärken und schützen.<br />
Text/Bilder Dr. Clarissa Jänig<br />
Bei dem vorliegenden dokumentierten Patientenfall wurde der<br />
28-jährige Patient in unse<strong>re</strong>r Praxis im Rahmen einer prothetischen<br />
Einzelzahnversorgung im Frontzahnbe<strong>re</strong>ich vorstellig. Im Zuge dieser<br />
Versorgung sprach der Patient mich bei der Auswahl der Zahnfarbe<br />
für seine vollkeramische Einzelzahnkrone auf eine Zahnaufhellung<br />
der gesamten Zahn<strong>re</strong>ihe an.<br />
Bedingt durch die Corona-Pandemie nahm der Patient beruflich<br />
vermehrt an Videokonfe<strong>re</strong>nzen teil. Dabei fiel ihm im Vergleich zu<br />
seinen Kolleginnen und Kollegen ein „Gelbstich“ seiner Zähne auf.<br />
Dadurch entstand bei ihm der Wunsch nach einer helle<strong>re</strong>n Zahnfarbe<br />
und einem „strahlend weißen Lächeln“. Neben der helle<strong>re</strong>n Zahnfarbe<br />
wünschte er sich zudem ein einfaches und siche<strong>re</strong>s Verfah<strong>re</strong>n,<br />
das sowohl bequem als auch langfristig angelegt sein sollte, damit<br />
er es bei Bedarf immer wieder selbst zu Hause anwenden kann. Da<br />
der Patient aufgrund der vorstehenden seitlichen Schneidezähne<br />
im Oberkiefer keine <strong>re</strong>gel<strong>re</strong>chte, sondern eine verschachtelte Zahnbogenform<br />
aufweist und er seine Zähne <strong>re</strong>gelmäßig aufhellen will,<br />
insbesonde<strong>re</strong> da die Krone im Seitenzahnbe<strong>re</strong>ich di<strong>re</strong>kt an die neue<br />
Zahnfarbe angepasst wurde, war für diesen Patienten eine Zahnaufhellung<br />
mit individuellen Schienen und dem 16-prozentigen Opalescence<br />
PF Gel besonders gut geeignet.<br />
Die individuellen Schienen wurden im Praxislabor hergestellt. Gemeinsam<br />
mit dem Patienten wurde bei seinem nächsten Termin die<br />
Ausgangszahnfarbe A3 ermittelt. Nach gemeinsamer Bestimmung<br />
der Ausgangszahnfarbe wurde der Patient in die Handhabung der<br />
Schienen und des Materials eingewiesen, um eine siche<strong>re</strong> Anwendung<br />
und Zahnaufhellung zu gewährleisten.<br />
Zunächst wurde dem Patienten erklärt, wie er die Ober- und Unterkieferschienen<br />
anhand der verschiedenen Zahnformen voneinander<br />
unterscheiden kann, sodass eine kor<strong>re</strong>kte, selbständige Anwendung<br />
der Schienen im jeweils passenden Kiefer sichergestellt war.<br />
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Abb. 1: 16-prozentiges Opalescence PF-Material zur Anwendung in Verbindung<br />
mit individuell hergestellten Zahnaufhellungsschienen.<br />
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Abb. 2: 28-jähriger Patient mit verschachtelter Oberkieferfront und der Ausgangszahnfarbe<br />
A3.<br />
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Anschließend wurde dem Patient gezeigt, wie sich das gelförmige<br />
Material – in Form eines dünnen Fadens – an den<br />
Außenflächen und Inzisalkanten der Schienen auftragen lässt:<br />
Je Anwendung <strong>re</strong>icht eine einmalige Applikation des Materials<br />
in den Schienen. Durch das Einsetzen der Schienen verteilt<br />
sich das Material auf den Flächen der Zähne, sodass es in<br />
die Zahnoberflächen einzieht und spätestens nach 24 Stunden<br />
einen gleichmäßigen Aufhellungseffekt bewirkt.<br />
Um sicherzustellen, dass der Patient die Handhabung und das<br />
Befüllen der Schienen beherrscht, führte der Patient die erste<br />
Anwendung des Produkts in der Praxis durch, indem der die<br />
Schiene mit dem Gel-Band befüllte und sich diese vorsichtig<br />
selbst einsetzte. Ein Andrücken der Schienen im Mund<br />
ist nicht notwendig, da das Aufhellungsgel eine sehr gute<br />
Haftung an der Zahnoberfläche besitzt und somit verhindert<br />
wird, dass es durch zu starkes Herandrücken in Kontakt mit<br />
der Schleimhaut kommt. Der Patient sollte die Schienen zuhause<br />
zwischen vier und sechs Stunden pro Tag tragen. Die<br />
durchschnittliche Anwendungsdauer liegt in Abhängigkeit<br />
von der täglichen Tragedauer und der Zahnsubstanz bei fünf<br />
bis zehn Anwendungen. Falls es zu Empfindlichkeiten kommen<br />
sollte, welche stets <strong>re</strong>versibel wä<strong>re</strong>n, sollte der Patient<br />
die Anwendung für einen Tag aussetzen und die Aufhellung<br />
nach einer Pause am darauffolgenden Tag fortsetzen.<br />
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14 Professionelle Zahnaufhellung<br />
Abb. 3: Individuelle, im eigenen Praxislabor hergestellte Schienen des Patienten.<br />
Abb. 5: Der Patient befüllt die Schiene selbstständig und appliziert diese im Mund.<br />
Abb. 6: Der Patient trägt die mit 16-pozentigem Opalescence PF-Material befüllten<br />
Schienen.<br />
Abb. 7: Der Patient entnimmt die Schiene aus dem Oberkiefer.<br />
Abb. 8: Der Patient entnimmt die Schiene aus dem Unterkiefer.<br />
Abb. 9: Mit dem Patienten wird das Ergebnis und die neue Zahnfarbe B2 begutachtet.<br />
Abb. 10: Ergebnis nach sechs Anwendungen - B2.<br />
Abb. 11: Ergebnis nach sechs Anwendungen - B2.<br />
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Nach der Einweisung in der Praxis und der ersten eigenen Anwendung<br />
nahm der Patient die Schienen aus dem Mund, spülte<br />
zunächst den Mund gut aus und putzte sich anschließend<br />
gründlich die Zähne, um alle Gel<strong>re</strong>ste von den Zahnoberflächen<br />
zu entfernen. Anschließend wurde er mit d<strong>re</strong>i Spritzen<br />
des Opalescence PF-Materials (16 Prozent) nach Hause entlassen<br />
und erhielt im selben Zuge einen Termin zur Kontrolle<br />
im Anschluss der Anwendung.<br />
Unser Patient erschien nach seinem Urlaub begeistert zum<br />
Kontrolltermin in der Praxis und berichtete über die Anwendung.<br />
Er habe die Handhabung als unkompliziert und einfach<br />
empfunden, es seien keine Empfindlichkeiten aufget<strong>re</strong>ten und<br />
er sei vielfach von F<strong>re</strong>unden auf seine hellen Zähne angesprochen<br />
worden.<br />
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Weiterhin erzählte er, dass er seine Schienen mit in den Urlaub<br />
genommen hatte und unter ande<strong>re</strong>m die Hinfahrt im<br />
Auto dazu genutzt hatte, um die Schienen zu tragen. Wäh<strong>re</strong>nd<br />
er die Schienen über meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Stunden auf der Fahrt trug,<br />
konnte er sich problemlos mit den Mit<strong>re</strong>isenden unterhalten<br />
und empfand die Schienen dabei nicht als stö<strong>re</strong>nd oder unangenehm.<br />
Insgesamt trug er die Schienen sechs Mal beziehungsweise<br />
an sechs aufeinanderfolgenden Tagen für jeweils<br />
circa vier Stunden und das Ergebnis kann sich sehen lassen:<br />
Zahnfarbe B2.<br />
Der Patient zeigte sich überaus zufrieden mit dem Ergebnis,<br />
da dieses derart deutlich sichtbar war, dass er sowohl bei seinen<br />
nachfolgenden Videokonfe<strong>re</strong>nzen von Kolleginnen und<br />
Kollegen auf die helle<strong>re</strong> Zahnfarbe angesprochen wurde als<br />
auch meh<strong>re</strong><strong>re</strong> seiner F<strong>re</strong>unde ihn aufgrund seiner weiße<strong>re</strong>n<br />
Zähne nach der Anwendung und dem Produkt fragten. Er<br />
zeigte sich besonders begeistert über die einfache Handhabung<br />
des Produkts, das ande<strong>re</strong>n Menschen auffallende positive<br />
Ergebnis seiner Zahnaufhellung und die vielfache positive<br />
Resonanz seiner F<strong>re</strong>unde und Kollegen.<br />
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16 Die Unterstützende Parodontaltherapie<br />
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Individuelle Begleitung parodontal erkrankter Patienten im individuellen, engmaschigen zeitlichen<br />
Intervall, je nach Befundung und Klassifikation, ist der Schlüssel für einen erfolg<strong>re</strong>ichen<br />
Therapieverlauf.<br />
Text Birgit Thiele-Scheipers<br />
Die UPT ist seit dem 1.7.20<strong>21</strong> in den Mittelpunkt vieler fachlicher<br />
Diskussionen gerückt. Mit neuen Abkürzungen (AIT/ATG/MHU/CPT/<br />
BEVa/b/UPT a-g) und den sich daraus ergebenen Abläufen soll nun<br />
in den Praxen der parodontal erkrankte Patient umfang<strong>re</strong>icher und<br />
individueller behandelt werden. Aber sind die Abläufe und Anforderungen<br />
an eine systematische parodontale Therapie wirklich so neu?<br />
Häusliche individuelle Mundhygiene Instruktionen, Befundungen und<br />
Indizes, Aufklärung des Krankheitsbildes und Therapieverlauf mit anschließender<br />
Recallplanung gehörten sicherlich in den meisten Praxen<br />
schon vor dem 1.7.20<strong>21</strong> zum Therapiekonzept. Mit der neuen Behandlungsst<strong>re</strong>cke<br />
ist der Ablauf nun für alle Praxen einheitlich definierter<br />
und durch die neuen PA-Richtlinien ist ein fundiertes Konzept für Patienten<br />
gegeben, die eine parodontale Erkrankung aufweisen.<br />
Anamnese und Interdisziplinä<strong>re</strong> Zusammenarbeit<br />
Die unterstützende Parodontaltherapie, kurz UPT, hat in unse<strong>re</strong>r Praxis<br />
von Anfang an einen zentralen Stellenwert. Im Hinblick auf die<br />
nachhaltige Sicherung des Behandlungserfolges ist es uns immer<br />
schon ein großes Anliegen gewesen, unse<strong>re</strong> Patienten so gut wie<br />
möglich individuell über die Erkrankung und de<strong>re</strong>n Therapieverlauf<br />
aufzuklä<strong>re</strong>n, in der häuslichen Mundhygiene zu instruie<strong>re</strong>n, individuell<br />
zu unterstützen und zu begleiten.<br />
Lexikon der Abkürzungen<br />
ATG: Parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch<br />
MHU: Mundhygieneunterweisung<br />
AIT: Antiinfektiöse Therapie<br />
CPT: Chirurgische Therapie<br />
BEV a-g: Befundevaluation<br />
Diese Unterstützung beginnt bei uns mit der Aufnahme und <strong>re</strong>gelmäßiger<br />
erneuten Abfrage der Ernährungs- und Allgemeinanamnese.<br />
Hierbei stellen wir be<strong>re</strong>its erste Risikofakto<strong>re</strong>n wie Rauchen, Allgemein-<br />
beziehungsweise systemische Erkrankungen und die Ernährungsgewohnheiten<br />
fest. Da der Patient nach einem Termin bei uns<br />
in der Praxis gegebenenfalls beim Facharzt oder Allgemeinmediziner<br />
eine Diagnose erhalten kann, die unter ande<strong>re</strong>n einen Zusammenhang<br />
mit einer parodontalen Erkrankung hat, ist es für unser gesamtes Team<br />
und Behandler wichtig, den Patienten vor jeder neuen Behandlung<br />
in der Praxis nach Veränderungen, Diagnosen oder neuen Medikamentengaben<br />
zu fragen und zu dokumentie<strong>re</strong>n. Die interdisziplinä<strong>re</strong><br />
Zusammenarbeit mit den Haus- und/oder Fachärzten ist uns gerade im<br />
Hinblick auf die hohe Dunkelziffer an unentdeckten Diabetikern und<br />
starken Rauchern besonders wichtig.<br />
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Die Unterstützende Parodontaltherapie<br />
17<br />
Diabetes Erkrankung<br />
Diabetiker, die durch eine Parodontitis nur schwer oder gar nicht<br />
richtig eingestellt werden können, sollten über die Wechselwirkung<br />
schlecht eingestellter Diabetes in Verbindung mit einer Parodontitis<br />
und umgekehrt sowohl vom Haus-Facharzt wie vom Zahnarzt aufgeklärt<br />
werden. Der HbA1c-Wert, also der Blutzuckerwert eines gut<br />
eingestellten Diabetikers, liegt zwischen 6,5 und 7,5.<br />
Raucher # Rauchstopp<br />
Das hohe Risiko, bei Rauchern an einer Parodontitis zu erkranken und<br />
die Gefah<strong>re</strong>n, die das Rauchen in Bezug auf die Allgemeinerkrankung<br />
wie unter ande<strong>re</strong>m Herzinfarkt und Schlaganfallrisiko bis hin zur Frühgeburt<br />
mit sich bringt, wird in unse<strong>re</strong>r Praxis sensibel angesprochen.<br />
Der gewollte „Rauchstopp“ bei parodontal erkrankten Patienten lässt<br />
sich, wenn überhaupt, meist nur über einen langen Zeitraum <strong>re</strong>alisie<strong>re</strong>n,<br />
da die Patienten diese Gewohnheit meistens schon sehr lange haben<br />
und erst die Zusammenhänge zwischen parodontaler Erkrankung<br />
und Rauchen verstehen und akzeptie<strong>re</strong>n müssen.<br />
Wir sehen es in der Praxis schon als großen Erfolg, wenn der Patient<br />
nach dem parodontologischen Aufklärungs- und Therapiegespräch<br />
(ATG) versucht, den Rauchkonsum zu verringern, da im Gespräch die<br />
Zusammenhänge und Risiken Parodontitis/Rauchen erklärt werden.<br />
Häufig erkennen wir aber bei den Rauchern zuerst großes Unverständnis,<br />
wenn sie durch unse<strong>re</strong> Befundung erfah<strong>re</strong>n, dass sie an einer Parodontitis<br />
erkrankt sind. Erste Symptome wie Zahnfleischbluten t<strong>re</strong>ten<br />
bei Rauchern durch die Veränderungen an den Blutgefäßen und die<br />
dadurch entstehende Keratinisation des Gewebes in der Mundhöhle<br />
deutlich seltener auf. Aber gerade Blutungen beim Zähneputzen würde<br />
der Patient bei einer parodontalen Erkrankung erwarten.<br />
Viele sehen die Raucher als die „Gewinner“ der neuen PA-Richtlinie,<br />
haben sie doch in der Regel Anspruch auf mehr UPTs als ein Nichtraucher.<br />
Das mag auf der einen Seite auch so sein, aber man kann es auch<br />
anders betrachten. Durch die häufige Evaluation und das daraus entstehende<br />
Vertrauensverhältnis haben wir die Möglichkeit, den Patienten<br />
schrittweise bei der Rauche<strong>re</strong>ntwöhnung und den Therapieverlauf<br />
zu begleiten. Somit können wir auch hier besse<strong>re</strong> Langzeit Ergebnisse<br />
erzielen, als wenn der Patient nach zu kurzer Therapiebegleitung wieder<br />
rückfällig wird. Wenn uns dieses auch nur bei einem von zehn<br />
Rauchern gelingt, so ist jede UPT hilf<strong>re</strong>ich gewesen.<br />
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18 Die Unterstützende Parodontaltherapie<br />
Wir befunden inder Praxis mit dem Sc<strong>re</strong>ening-Programm ParoStatus.<br />
de, in dem wir den Patienten seine individuellen Befunde darstellen,<br />
die Verläufe dokumentie<strong>re</strong>n, vergleichen und in den UPT-Sitzungen<br />
besp<strong>re</strong>chen. Durch diese engmaschige Recall-Planung haben wir einen<br />
guten Zugang zu den Patienten. So ist ihr Vertrauen in unse<strong>re</strong><br />
Arbeit und Aufklärung sicherlich in vielen Fällen, im Hinblick auf die<br />
Reduktion oder im besten Fall komplette Rauche<strong>re</strong>ntwöhnung, sehr<br />
zielfüh<strong>re</strong>nd.<br />
Ziele der neuen PA-Behandlungsst<strong>re</strong>cke<br />
Die individuelle Therapiegestaltung der UPT je nach Klassifikation der<br />
Patienten ist ein wesentlicher Schritt, um die Ergebnisse der antiinfektiösen<br />
und gegebenenfalls chirurgischen Therapie zu sichern, die<br />
Patientenmotivation und die Auf<strong>re</strong>chterhaltung der Mundhygiene zu<br />
fördern, zu erhalten und nicht befallenes Gewebe gesund zu erhalten.<br />
Neu- und Reinfektionen in behandelten Be<strong>re</strong>ichen können erkannt<br />
und bestehende Erkrankungen eingedämmt werden.<br />
Komunikation # Motivation und Aufklärung<br />
Die neue PAR-Behandlungsst<strong>re</strong>cke erst<strong>re</strong>ckt sich über einen langen<br />
Zeitraum. Hierbei sollte die Motivation, Remotivation und Aufklärung<br />
der Patienten einen großen Stellenwert einnehmen. Dieses sollte auch<br />
in der Terminvergabe bei den UPT's vom zeitlichen Rahmen berücksichtigt<br />
werden.<br />
Die UPT ist in vielen Be<strong>re</strong>ichen delegierbar, sodass zahnärztliche<br />
Mitarbeiter*innen stärker und selbstständiger in die Therapie einbezogen<br />
werden können. Da die Bezuschussung der UPT's durch<br />
die Krankenkassen sehr gut ist, ergeben sich auch aus wirtschaftlicher<br />
Sicht keine Nachteile für das zeitliche Management bei der<br />
UPT-Terminplanung. Viele Praxen geben alle UPT-Termine nach abgeschlossener<br />
aktiver PA-Therapie sofort den Patienten mit, um die<br />
Behandlungsst<strong>re</strong>cke so gut wie möglich im Praxiskonzept und für den<br />
Patienten zu planen.<br />
Fazit<br />
Versicherte haben mit der UPT in einem Zeitraum von zwei Jah<strong>re</strong>n<br />
nach Abschluss der aktiven Behandlungsphase einen verbindlichen<br />
Anspruch auf eine strukturierte Nachsorge, die bedarfsge<strong>re</strong>cht an<br />
das individuelle Patientenrisiko angepasst wird. Hier geht dabei erstmals<br />
auch eine zielgerichtete Evaluation der Ergebnisse der aktiven<br />
Behandlungsphase voraus. Dadurch ist die Bindung der Patienten zur<br />
Praxis um ein Vielfaches gesteigert worden. Für uns alle ist es eine<br />
Chance, durch das neue parodontalen Therapiekonzept mit den Patienten<br />
noch individueller, motivie<strong>re</strong>nder und zielfüh<strong>re</strong>nder zusammen<br />
zu arbeiten, um die bestmöglichen Therapieerfolge zu erzielen.<br />
Parodontaler Befund – Knochenabbau im Bezug zum<br />
Alter des Patienten<br />
Eine der wichtigsten Neuerungen der neuen PAR-Richtlinie ist der<br />
Bezug der parodontalen Erkrankung zum Alter des Patienten. Dieser<br />
Zusammenhang ist wichtig für die Einteilung bei der Klassifikation ins<br />
Staging und Grading.<br />
Bestandteile einer UPT<br />
Die UPT besteht aus einer Mundhygienekontrolle, wenn erforderlich<br />
einer erneuten Mundhygieneunterweisung (MHU), der vollständigen<br />
Reinigung aller Zähne von Biofilmen und Belägen, je nach Grading<br />
erneuten Messungen von Sondierungstiefen der Zahnfleischtaschen<br />
(TST) und Sondierungsbluten (BOP) sowie gegebenenfalls erneuter<br />
subgingivaler Instrumentierung an den betroffenen Zähnen und – ab<br />
dem zweiten Jahr – einer jährlichen Untersuchung des Parodontalzustandes.<br />
Diese Maßnahmen sollen für einen Zeitraum von zwei Jah<strong>re</strong>n<br />
<strong>re</strong>gelmäßig erbracht werden. Die Häufigkeit richtet sich dabei nach<br />
dem festgestellten Grading im Rahmen der Ersterhebung zu Beginn<br />
der Therapie und liegt zwischen ein- und d<strong>re</strong>imal im Jahr.<br />
Die Chance, die Dunkelziffer an Diabetes erkrankten Patienten zu entdecken<br />
und zu behandeln, sollte durch die interdisziplinä<strong>re</strong> Zusammenarbeit<br />
mit den Haus- beziehungsweise Fachärzten unterstützt werden.<br />
Rauchern können wir durch sensible Ansprache und Vertrauen in unse<strong>re</strong><br />
Arbeit und den daraus <strong>re</strong>sultie<strong>re</strong>nden positiven Einfluss auf ih<strong>re</strong><br />
allgemeine Gesundheit einen Gedankenanstoß für eine Verhaltensänderung<br />
geben.<br />
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Parodontitis und<br />
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Die ganzheitliche Betrachtung der Dinge ist aus meinem Blickwinkel nicht mehr wegzudenken.<br />
Wie kann ich nun Gingivitis, Parodontitis oder gar Periimplantitis naturheilkundlich vorbeugen<br />
oder gar begleitend therapie<strong>re</strong>n? Zunächst gilt es zu verstehen, worum es sich d<strong>re</strong>ht und wie eine<br />
solche Erkrankung zustande kommt.<br />
© Copyright<br />
Text/Bild Roxane Pfeiffer<br />
Es handelt sich bei allen d<strong>re</strong>i genannten Erkrankungen um entzündliche<br />
Veränderungen der zahnumgebenden Struktu<strong>re</strong>n in verschiedener Ausprägung.<br />
Bei einer Gingivitis ist das Zahnfleisch betroffen, bei Parodontitis ist<br />
die Entzündung ausgeweitet auf parodontales Gewebe bis hin zum Knochen<br />
und dessen Verlust. Ebenso verhält es sich mit Periimplantitis, wobei<br />
hier die Implantat umgebenden Struktu<strong>re</strong>n vorrangig betroffen sind. Diese<br />
Entzündungen entstehen durch multifaktorielle Fakto<strong>re</strong>n. Dabei sind die<br />
bakterielle Belastung, die jeweilige Immunantwort des Organismus und<br />
die individuelle Mundhygiene maßgeblich. Ganzheitlich gesehen geht es<br />
bei der Parodontitis um den Verlust von Halt. Die Grundfesten der Statik<br />
werden erschüttert, bis zum Entwurzeln und letztendlich dem Verlust<br />
des Zahnes. Es fehlt an stabilen Grundbedingungen. Dieser Patient kommt<br />
dann im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Zahnfleisch daher.<br />
Ein weite<strong>re</strong>r Aspekt ist die Verbindung zum Verdauungssystem und dessen<br />
Störungen. Betrachtet man die Embryologie, wird dieser Zusammenhang<br />
deutlich. Sämtliche Schleimhäute des Körpers, in diesem Fall Mundschleimhäute<br />
und Verdauungsschleimhäute, entstehen aus einer der d<strong>re</strong>i Keimschichten<br />
(Entoderm). Die Mundschleimhaut und de<strong>re</strong>n Veränderungen<br />
können nicht gänzlich get<strong>re</strong>nnt von den Schleimhäuten des Verdauungstraktes<br />
betrachtet werden, denn sie stellen mit ih<strong>re</strong>r Oberfläche von circa<br />
400 m² unse<strong>re</strong> größte Kontaktfläche mit der Außenwelt dar. Die äuße<strong>re</strong><br />
Hautoberfläche des Menschen hat im Durchschnitt circa 2 m². Weite<strong>re</strong><br />
Schleimhäute finden wir in den Nasenneben- und Stirnhöhlen, in den<br />
Augen, Oh<strong>re</strong>n, im Genitalbe<strong>re</strong>ich etc. Mit diesem Wissen wird klar, dass<br />
Störungen der Schleimhaut nicht isoliert an einem Ort auft<strong>re</strong>ten, sondern<br />
immer auch ande<strong>re</strong> Schleimhäute bet<strong>re</strong>ffen und dass alle Teile gleichermaßen<br />
erkrankt sind. Ein Beispiel: Gibt es entzündliche Veränderungen der<br />
Magenschleimhaut, wirkt sich das auch auf die Schleimhaut der Mundhöhle<br />
aus und umgekehrt. Ebenso kann davon ausgegangen werden, dass die<br />
bakterielle Fehlbesiedelung der Mundhöhle ein Spiegelbild für die Besiedelung<br />
der Magen- und Darmschleimhaut sein kann. Außerdem darf man<br />
sich mit dem Wissen um das Eindringen von Bakterien in die Blutlaufbahn<br />
und die dadurch entstehende potenzielle Verteilung im gesamten Organismus<br />
verdeutlichen, dass eine gewisse Reziprozität zu ande<strong>re</strong>n Beschwerdebildern<br />
besteht. Mikrobielle Translokation aus parodontalen Läsionen kann in systematischem<br />
Entzündungsgeschehen <strong>re</strong>sultie<strong>re</strong>n und/oder be<strong>re</strong>its bestehende<br />
Entzündungen verstärken. Deshalb ist die Mundgesundheit so ein wichtiger<br />
Parameter für die Prävention und Therapie von Allgemeinerkrankungen.<br />
So wissen wir heute, dass eine bestehende Parodontitis das Risiko für<br />
Herz-K<strong>re</strong>islauf-Erkrankungen, entzündlichen Gelenkerkrankungen und<br />
Fehlgeburten bei Schwange<strong>re</strong>n erhöht. Außerdem gibt es eine Wechselwirkung<br />
unter ande<strong>re</strong>m bei bestehendem Diabetes und Asthma. Das<br />
heißt, bei einer Zahnfleischproblematik sollte auch immer an das gesamte<br />
System und dessen Probleme gedacht werden und umgekehrt. Zurück zu<br />
den maßgeblichen Fakto<strong>re</strong>n der Parodontitis. Ausgehend davon, dass aus<br />
einem ungünstigen beziehungsweise pathogenen Aufeinandert<strong>re</strong>ffen von<br />
bakterieller Belastung, Immunantwort und individueller Mundhygiene eine<br />
entzündliche Veränderung des Zahnhalteapparates <strong>re</strong>sultiert, liegt hierin<br />
auch die Lösung. Man sagt: Jeder Schmerz trägt die Lösung dessen in sich<br />
(„Every need brings in what is needed. Pain bears its cu<strong>re</strong> like a child.“<br />
– RUMI). Schlussfolgernd besteht sowohl die Prävention als auch die Therapie<br />
in der Modulation des Mikrobioms, der Immunantwort sowie der<br />
Mundhygiene des Betroffenen. Es entstehen also folgende Fragen:<br />
· Wie kann das Mikrobiom modulie<strong>re</strong>nd behandelt werden?<br />
· Wie kann die Immunantwort günstiger ausfallen?<br />
· Welche Maßnahmen können die Mundhygiene günstiger gestalten?<br />
Da sowohl der größte Anteil des Mikrobioms als auch des Immunsystems<br />
seinen Sitz in und um den Darmtrakt hat, könnte man hier zwei Fliegen mit<br />
einer Klappe schlagen. Thema Darmpflege: Aber wie macht man das? Hier<br />
landen wir ganz schnell beim Thema Ernährung. Die Ernährung beeinflusst<br />
ebenso die hygienische Situation in der Mundhöhle.<br />
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Ganzheitliche Medizin<br />
<strong>21</strong><br />
Somit besteht ein großer und wichtiger Punkt von Prävention und Therapie<br />
einer Parodontitis in der Ernährungsweise und dem Lebensstil der jeweiligen<br />
Person. Das Ausmaß dessen ist leider noch nicht in die Köpfe der Allgemeinheit<br />
eingedrungen. Ernährung beeinflusst alles, was wir sind und was<br />
wir nicht sind. Neben der Atmung und dem Wasserhaushalt - was näher<br />
betrachtet auch eine Art Nahrung darstellt - ist die Ernährung der wichtigste<br />
energieliefernde, lebensnotwendige Teil eines Organismus. Gesund<br />
beginnt im Mund - sagen wir in der Zahnmedizin immer. Aber oft vernachlässigen<br />
wir, dass Mundhygiene nicht nur aus Zähneputzen, Zahnseide<br />
und Co. besteht, sondern dass die Ernährung die übergeordnete Rolle der<br />
Mundhygiene spielt. Das meiste, was wir uns zufüh<strong>re</strong>n, passiert unweigerlich<br />
die Mundhöhle. Die Struktu<strong>re</strong>n um und in unse<strong>re</strong>m Mund kommen als<br />
Erstes in intensiven Kontakt mit externen Substanzen. Nahrungsaufnahme<br />
bedeutet: Wir nehmen Nahrung auf. Es wird alles aufgenommen und jede<br />
Substanz bis in ih<strong>re</strong> kleinste Einheit aufgespalten und zu körpe<strong>re</strong>igenen<br />
Bestandteilen verarbeitet. Dabei entstehende Abfallprodukte oder verbrauchte,<br />
abgebaute Zellen werden über ein sehr ausgeklügeltes System<br />
über meh<strong>re</strong>r Organe ausgeschieden.<br />
Kennt ihr den Unterschied zwischen Lebensmittel, Nahrungsmittel und<br />
Genussmittel? Lebensmittel halten dich am leben. Nahrungsmittel näh<strong>re</strong>n<br />
dich. Genussmittel benötigen wir nicht.<br />
Lebensmittel sind all diejenigen Substanzen aus der Natur, welche selbst<br />
lebendig sind, aus Lebendigem erschaffen wurden oder Leben geben. Sie<br />
dienen dazu, dein Leben zu erhalten. Das hört sich sehr spirituell an, ist<br />
aber sehr logisch. Lebensmittel sind unverarbeitete, naturbelassene und<br />
unbehandelte Produkte der Erde. Beispiele hierfür sind: Gemüse, Obst,<br />
Nüsse, Pflanzen, Kräuter, Get<strong>re</strong>ide, Fleisch, Fisch, Eier, Quellwasser.<br />
Nahrungsmittel sind in irgendeiner Form verarbeitete Lebensmittel. Dazu<br />
zählt Zerkleinerung, Fermentation, thermische Behandlung, das heißt gekocht<br />
oder Ähnliches, zum Beispiel Milchprodukte, Butter, Quark, Sauerkraut,<br />
Joghurt, sau<strong>re</strong> Bohnen, Bier, Wein. Dann gibt es noch konservierte<br />
oder getrocknete Produkte und Isolate, wie zum Beispiel: Konserven, Vitaminpräparate,<br />
Minerale, raffinierte Substanzen, Haushaltszucker, Öle und<br />
Auszugsmehle.<br />
Macht man sich dieses Bild immer und immer wieder bewusst, wird deutlich,<br />
welches Ausmaß die Auswahl der Lebensmittel ausmacht. Und das<br />
Sprichwort: „Du bist, was du isst.“ Oder „Shit in, shit out“ bekommt plötzlich<br />
einen ganz ande<strong>re</strong>n viel gewichtige<strong>re</strong>n Stellenwert.<br />
Ich möchte beispielsweise nicht, dass die Zellen meines Organismus versuchen<br />
meine Haut auf Grundlage von Fast Food-Burgern oder Fertigprodukten<br />
mit synthetischen Konservierungsstoffen zu erneuern. Davon abgesehen,<br />
dass das nur meine persönliche ext<strong>re</strong>me und gar sehr bildliche<br />
Vorstellung der Sachverhalte ist, enthalten Fast Food- und Fertigprodukte<br />
wenig Nahrhaftes oder Näh<strong>re</strong>ndes für den menschlichen Organismus und<br />
dieser kann daraus sowieso keine neuen Zellen bauen. Der Körper hat<br />
also unterm Strich mit solchen Produkten nur enormen energetischen Aufwand<br />
und muss sich um den aufwendigen Abfalltransport der zugeführten<br />
„lee<strong>re</strong>n Kalorien“ kümmern. Wäh<strong>re</strong>nddessen vernachlässigt er wichtige<br />
Reparaturprozesse und kann diese nach der Verdauungsarbeit noch nicht<br />
einmal in optimaler, durch Nährstoffe optimierter Form fortfüh<strong>re</strong>n. Denn es<br />
wurden ja keine Nährstoffe zugeführt. Letztendlich erscheint mir das wie<br />
eine riesige Minus<strong>re</strong>chnung und das zu Lasten der eigenen Gesundheit.<br />
Das allgemeine St<strong>re</strong>ben scheint immer in Richtung Optimierung zu gehen,<br />
doch die Verbesserung der Gesundheit hat hierbei wohl einen niedrigen<br />
Stellenwert.<br />
Parameter von Gesundheit sind:<br />
Ernährung - Bewegung - Entspannung<br />
Allgemeine Ernährungstipps<br />
1. Nahrungsbestandteile: Lebensmittel statt Nahrungsmittel & Zucker<br />
2. Nahrungskonsistenz und -f<strong>re</strong>quenz<br />
3. Intelligente Nahrungsmittelkombinationen: spezifische Nahrungsmittel<br />
4. Nahrung und de<strong>re</strong>n Bestandteile<br />
Genussmittel sind eine gesonderte Kategorie. Diese Produkte werden nicht<br />
primär wegen ih<strong>re</strong>r Nährstoffe oder der Sättigung konsumiert, sondern<br />
aufgrund des Geschmackes, der der jeweiligen Person als Genuss dient.<br />
Genussmittel ist im engsten Sinne lediglich ein Euphemismus für Suchtmittel.<br />
Zu Genussmitteln zählen unter ande<strong>re</strong>m Schokolade, Süßwa<strong>re</strong>n,<br />
Alkohol etc.<br />
Bei den beschriebenen Kategorien sollte die Wahl der Nahrung zu einem<br />
hohen Anteil aus Lebensmitteln bestehen. Ich halte eine Gewichtung von<br />
80:20 Prozent für sinnvoll. 80 Prozent der Gesamtnahrung sollte aus Lebensmitteln<br />
bestehen, die <strong>re</strong>stlichen 20 Prozent können Nahrungsmittel<br />
beinhalten.<br />
Im nächsten Teil schauen wir uns an, was es noch bei allgemeiner Ernährung<br />
zu beachten gibt und werfen einen kurzen Blick auf das Thema<br />
Zucker. Außerdem kommen wir des Rätsels Lösung ein Stück näher und<br />
bet<strong>re</strong>ten schon mal das Feld der Heilpflanzen.<br />
Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />
Roxane Pfeiffer<br />
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Akademisierte Dentalhygienikerin<br />
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22 Erwachsenenprophylaxe<br />
Die 3 Säulen<br />
der Erwachsenenprophylaxe<br />
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Die Herausforderungen in der Erwachsenenprophylaxe sind sehr unterschiedlich und hängen von<br />
vielen Fakto<strong>re</strong>n ab. So können Allgemeinerkrankungen wie Diabetes mellitus, Osteoporose, Adipositas,<br />
Bluthochdruck, rheumatische Erkrankungen entscheidend für das Behandlungskonzept<br />
und die individuelle Beratung zur häuslichen Mundhygiene sein, um ein gutes Behandlungsergebnis<br />
zu er<strong>re</strong>ichen. Zahnärztliche Praxen, die sich mit Ih<strong>re</strong>m Prophylaxekonzept positionie<strong>re</strong>n<br />
möchten und sich damit von der Einheitsprophylaxe abg<strong>re</strong>nzen, ermöglichen ih<strong>re</strong>n Patienten eine<br />
patientenindividuelle Prophylaxe, die auf den jeweiligen Befund des Patienten ausgerichtet ist.<br />
Hierbei sind 3 Säulen der individuellen medizinischen Prophylaxe zu beachten, die häufig im Ablauf<br />
der prophylaktischen Maßnahmen vernachlässigt werden. Es handelt sich um die Erhebung<br />
der tagesaktuellen Anamnese, die Instruktion der häuslichen Mundhygiene für die Unterstützung<br />
unse<strong>re</strong>r Behandlungsmaßnahmen in der Praxis und die Reinigung der Zunge sowohl in der Praxis<br />
als auch bei der häuslichen Mundhygiene.<br />
Text Birgit Thiele-Scheipers<br />
Anamneseerhebung und Allgemeinerkrankungen<br />
Die professionelle medizinische Erwachsenenprophylaxe umfasst die<br />
Erhebung der tagesaktuellen Anamnese, die ich vor jeder! Sitzung mit<br />
dem Patienten abgleiche und gegebenenfalls ergänze. Somit vermeide<br />
ich Risiken und Gefah<strong>re</strong>n, die bei Unwissenheit über Erkrankungen oder<br />
Medikationen wäh<strong>re</strong>nd einer Behandlung auft<strong>re</strong>ten können. Dass die<br />
Anamnese einen hohen Stellenwert einnehmen sollte, muss uns als Behandler<br />
bewusst sein.<br />
Patienten können zwischen den Terminen in eu<strong>re</strong>r Praxis Diagnosen<br />
im ärztlichen Be<strong>re</strong>ich erhalten haben, die sowohl von der Medikation<br />
als auch vom Schwe<strong>re</strong>grad der Erkrankung einen wesentlichen Anteil<br />
auf den Verlauf der Mundgesundheit haben. Medikamente, wie zum<br />
Beispiel Bluthochdrucksenker oder Diabetes mellitus, können Gingiva<br />
Wucherungen und Mundtrockenheit (Oligosialie) und somit auch eine<br />
erhöhte Bakterienanzahl im Mund auslösen und das Risiko einer parodontalen<br />
Erkrankung erhöhen.<br />
Wir sollten uns immer bewusst sein, was Medikationen mit dem Körper<br />
machen und was der Körper mit dem Medikament macht!<br />
Parodontale Erkrankungen können unter Berücksichtigung der Medikationen<br />
besser eingeschätzt und behandelt werden. Ein Diabetes mellitus<br />
erkrankter Patient sollte zudem seinen aktuellen HbA1c-Wert wissen,<br />
um bei parodontalen Erkrankungen besser intervenie<strong>re</strong>n zu können.<br />
Gut eingestellt ist der Diabetiker bei einem HbA1c-Wert von circa 7<br />
bis 7,5. Sollte der Wert höher als 8 sein, ist eine erschwerte Wundheilung<br />
zu erwarten. Eine gute interdisziplinä<strong>re</strong> Zusammenarbeit mit den<br />
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Hausärzten ist in zahnärztlichen Praxen wünschenswert und hilf<strong>re</strong>ich. Ein gut eingestellter<br />
Diabetiker hat gute Chancen, einen guten Heilungsverlauf der parodontalen Erkrankung zu<br />
erzielen. Ist er nicht gut in seiner Medikation eingestellt, wird auch der Heilungsverlauf im<br />
Mund negativ beeinflusst.<br />
Interdiziplinä<strong>re</strong> Zusammenarbeit bei Diabetes mellitus Verdacht und<br />
Wechselwirkung Diabetes-Parodontitis<br />
Ist der Diabetiker parodontal erkrankt, so ist die Einstellung und die Medikation für den Diabetes<br />
mellitus schwierig. Die interdisziplinä<strong>re</strong> Zusammenarbeit, bei der zum einen in der zahnärztlichen<br />
Praxis der parodontale Befund aufgenommen wird und zum ande<strong>re</strong>n der Patient<br />
bei Verdacht auf eine Diabetes mellitus Erkrankung beim Hausarzt den HbA1c-Wert ermitteln<br />
lässt, sollte in der Erwachsenenprophylaxe einen großen Stellenwert einnehmen. Eine hohe<br />
Dunkelziffer zeigt, dass Zahnärzte bei unkla<strong>re</strong>r parodontaler Diagnosestellung den Patienten<br />
immer darauf hinweisen sollten, beim Hausarzt durch eine Blutabnahme den HbA1c-Wert<br />
ermitteln zu lassen, um somit gegebenenfalls eine Diabetes-Erkrankung zu erkennen.<br />
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Patienten mit rheumatischen Erkrankungen<br />
In der Erwachsenenbehandlung können im zunehmenden Alter immer mehr Allgemeinerkrankungen<br />
den Patienten motorisch einschränken. Atherosklerose-Erkrankungen können<br />
den Patienten bei häuslichen Mundhygienemaßnahmen stark beeinträchtigen, sodass er<br />
die gewohnte Mundhygiene nur noch teilweise oder gar nicht mehr durchfüh<strong>re</strong>n kann.<br />
Wir unterstützen unse<strong>re</strong> Patienten mit individuellen Vorschlägen, um Ihnen die Mundhygiene<br />
zu erleichtern: Zum Beispiel ein dicke<strong>re</strong>r Zahnbürstengriff für ein besse<strong>re</strong>s Füh<strong>re</strong>n der<br />
Zahnbürste oder nach der mechanischen Reinigung unterstützend eine Mundspüllösung<br />
zur chemischen Reinigung zu verwenden.<br />
Ernährungsanamnese<br />
Eine Ernährungsanamnese schließt sich der allgemeinen Anamnese an, wenn der erwachsene<br />
Patient immer wiederkeh<strong>re</strong>nde Kariesschübe oder parodontale Erkrankungen aufzeigt.<br />
Zucker, Säu<strong>re</strong>n, Mangel- und/oder Fehlernährung fördern nicht nur Schäden in der<br />
Mundhöhle, sondern können auch Auslöser oder Verstärker für verschiedene Allgemeinerkrankungen<br />
wie Diabetes mellitus, Adipositas, zahl<strong>re</strong>iche K<strong>re</strong>bsarten, Herz-K<strong>re</strong>islauferkrankungen<br />
und Atherosklerose sein.<br />
Wichtige Angaben und Abfragen in der Anamnese<br />
· Erkrankungen des Verdauungssystems: Reflux-Erosionen, Mundtrockenheit<br />
· Knochen- und Gelenkerkrankungen: Rheumatische Arthritis, Morbus Bechte<strong>re</strong>w<br />
· Koronale Herzerkrankungen: blutdrucksenkende Medikamente – ACE-Hemmer, Calciumantagonisten,<br />
Blutverdünner - ASS (länge<strong>re</strong> Blutungszeit); INR Wert 2,0 bis 4,0<br />
· Organtransplantierte Patienten: Immunsupp<strong>re</strong>ssion, Antibiose in Absprache mit dem<br />
behandelnden Arzt<br />
· Dep<strong>re</strong>ssionen: Eingeschränktes Mundhygieneverhalten, Mundtrockenheit durch Medikamente<br />
· Allergien: medikamentöse Mundtrockenheit, Materialien wie Polierpasten, -pulver und<br />
-lacke, Fluid - Inhaltsstoffe kennen<br />
· Trockener Alkoholiker: alkoholf<strong>re</strong>ie Mundspüllösungen<br />
· Ernährung: Zucker, säu<strong>re</strong>haltige Lebensmittel, Vegane Ernährung (Mangel an Vitamin<br />
B12, D und Eisen ausgleichen)<br />
· K<strong>re</strong>bspatienten/Strahlentherapie: Mundtrockenheit, Mundschleimhautveränderungen<br />
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24 Erwachsenenprophylaxe<br />
· Raucher: Mundtrockenheit, keratinisierte Mundschleimhaut, hohes<br />
PA-Risiko<br />
Tipp: Kontrolliert <strong>re</strong>gelmäßig die im Notfallkoffer enthaltenen Medikamente<br />
nach dem Verfallsdatum! Jeder im Team sollte wissen, wo der<br />
Notfallkoffer steht, um ihn im Notfall schnell griffbe<strong>re</strong>it zu haben.<br />
Zungen<strong>re</strong>inigung<br />
80 Prozent aller Mikroorganismen befinden sich auf der Zunge. Diese<br />
fördern Halitosis (Mundgeruch) und bieten die Grundlage für Infektionen.<br />
Unser Mund ist mit der Nase eine Eintrittspforte für Infektionserkrankungen.<br />
Je sauber die Mundhöhle (Zähne, Schleimhäute, Zunge)<br />
ist, umso gesünder ist der Mensch. Leider wird die Zungen<strong>re</strong>inigung<br />
wäh<strong>re</strong>nd der Prophylaxesitzung oft vernachlässigt. Wir <strong>re</strong>inigen die<br />
Zunge im Anschluss an die Zahn<strong>re</strong>inigung in jeder Prophylaxesitzung.<br />
Der Patient „schiebt“ uns die Zunge vor, damit wir sie mit einem Zellstofftuch<br />
g<strong>re</strong>ifen und festhalten können. Durch das festhalten wird der<br />
Würg<strong>re</strong>flex ausgeschaltet. Wir <strong>re</strong>inigen die Zunge, je nach Belagsbildung,<br />
entweder mit einem weichen rotie<strong>re</strong>nden Bürstchen (nur niedrigtourig!)<br />
oder mit einem TS1 Zungensauger. Bei beiden Maßnahmen<br />
werden mit Cervitec Gel (Ivoclar), CHX-Gel oder Tong-Clin Gel (Miradent)<br />
die Beläge auf der Zunge „angelöst“.<br />
Ich verwende überwiegend den TS1 Zungensauger, da ich gleichzeitig<br />
das Gel auf der Zunge einmassie<strong>re</strong>n kann und mit der zweiten Seite die<br />
gelösten Beläge absauge. Für die häusliche Mundhygiene bekommt der<br />
Patient den abgespülten und desinfizie<strong>re</strong>n TS1 Zungen<strong>re</strong>inigeraufsatz<br />
mit einer Griffverlängerung mit. Entweder nimmt man den mitgelieferten<br />
Griff oder einen kleinen Kunststoffsauger.<br />
Beides lässt sich wunderbar an den Zungen<strong>re</strong>inigungskopf anbringen.<br />
Eine gute Alternative zu dem TS1 Zungen<strong>re</strong>iniger ist für die häusliche<br />
Zungen<strong>re</strong>inigung ein Zungen<strong>re</strong>iniger zum Beispiel von Meridol (CP<br />
GABA). Tipp für Patienten, die einen starken Würge<strong>re</strong>iz beim Zungen<strong>re</strong>inigen<br />
haben: Am Morgen ist dieser Reflex häufig ausgeprägter als<br />
am Abend! Somit ist es für diese Patienten leichter, abends die Zunge<br />
zu <strong>re</strong>inigen. Dabei sollten sie versuchen, die Zunge festzuhalten. Oftmals<br />
weiß der Patient nach einigen Tagen selbst am besten, wann der<br />
richtige Zeitpunkt für die Zungen<strong>re</strong>inigung ist und sein gegebenenfalls<br />
vorhandener Würge<strong>re</strong>iz am wenigsten ausgeprägt ist.<br />
Vorteil Zungen<strong>re</strong>inigung<br />
Die Patienten haben durch das Entfernen der Ablagerungen und Beläge<br />
auf der Zunge ein viel angenehme<strong>re</strong>s und frische<strong>re</strong>s Mundgefühl,<br />
dass auch lange nach dem Zähne/Zunge putzen anhält. Für viele ist es<br />
ein Zugewinn an Lebensqualität. So erklä<strong>re</strong> ich auch die Zungen<strong>re</strong>inigung.<br />
Die Entstehung von Halitosis und die Gefahr der Reinfektion wird<br />
stark vermindert. Gerade Raucher und Kaffeetrinker teilen uns immer<br />
wieder mit, dass sie durch die Zungen<strong>re</strong>inigung viel länger ein frisches<br />
Mundgefühl haben und sie sich viel wohler fühlen. Patienten, die an<br />
Mundtrockenheit leiden, können nach der sanften Zungen<strong>re</strong>inigung<br />
durch zusätzliche feuchtigkeitsspendende Produkte die Schleimhäute<br />
befeuchten: zum Beispiel durch die Pflegeserien GUM ® HYDRAL ® (Sunstar)<br />
oder One Drop Only (One Drop Only). Wir raten unse<strong>re</strong>n Patienten<br />
individuell an, die Zunge ein bis zweimal täglich nach dem Zähneputzen<br />
zu <strong>re</strong>inigen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen: Patienten, die eine glatte<br />
und rosafarbene Zunge ohne Ablagerungen aufweisen, benötigen in<br />
der Regel auch keine alltägliche häusliche Zungen<strong>re</strong>inigung, sondern<br />
nur bei Bedarf.<br />
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Bei allen häuslichen Instruktionen ist es für die Motivation und dem<br />
Verständnis des Patienten wichtig, dass wir ihm in der Praxis die Putz-<br />
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Individuelle häusliche Mundhygiene-Aufklärung<br />
In unse<strong>re</strong>r Praxis folgt nach jeder professionellen Zahn<strong>re</strong>inigung bei einem<br />
Neupatienten die Aufklärung der häuslichen Mundhygiene. Hierbei<br />
gehen wir auch auf die Vorstellungen und Wünsche der Patienten ein,<br />
die eventuell biologische oder vegane Produkte bevorzugen, wägen<br />
dieses aber auch immer je nach Krankheitsbild mit dem Patienten ab. In<br />
den Kontroll- oder Recallsitzungen kontrollie<strong>re</strong>n wir, wie der Patient mit<br />
den Instruktionen und Empfehlungen zu<strong>re</strong>cht kommt und stellen gegebenenfalls<br />
die Produkte oder Hilfsmittel noch einmal um. Im Laufe der<br />
Jah<strong>re</strong> wird die individuelle Mundhygieninstruktion sich immer wieder an<br />
den aktuellen Gegebenheiten und Anamnese der Patienten anpassen<br />
müssen. Auch hier schließt sich wieder der K<strong>re</strong>is zur Anamnese: Der<br />
Patient kann an allgemeinmedizinischen Erkrankungen oder an motorischen<br />
Einschränkungen leiden, die eine Umstellung der häuslichen<br />
Mundhygieneinstruktion notwendig machen.<br />
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Erwachsenenprophylaxe<br />
25<br />
technik und die Zwischenraum<strong>re</strong>inigung in seinem Mund erklä<strong>re</strong>n (Tell)<br />
und demonstrie<strong>re</strong>n (Show) und dass der Patient die Chance erhält, es<br />
auch selbst durchzufüh<strong>re</strong>n (Do). Unterstützend kann uns ein Sc<strong>re</strong>ening-<br />
Programm wie ParoStatus.de helfen den Patienten zum Beispiel die<br />
Anwendung der Zwischenraumbürsten/Picks visuell mit X-Technik darzustellen.<br />
Auf einem individuellen Patientenausdruck, den der Patient<br />
mitbekommt oder auf der ParoStatus-App die der Patient auf sein Handy<br />
lädt, wird dem Patienten dargestellt, welche Zwischenraumbürsten<br />
oder Picks er in seinen Zahnzwischenräumen verwenden soll.<br />
Tipps zur Zwischenraum<strong>re</strong>inigungsmotivation<br />
Ihr solltet maximal zwei, in Ausnahmefällen d<strong>re</strong>i verschiedene Größen<br />
von Zwischenraumbürsten/Picks empfehlen. Der Patient ist oftmals<br />
mit mehr als zwei verschiedenen Hilfsmitteln überfordert und wird<br />
es auf lange Zeit nicht umsetzen. Wenn wir eine motivierte Zusammenarbeit<br />
mit dem Patienten auf einen länge<strong>re</strong>n Zeitraum er<strong>re</strong>ichen<br />
möchten, sollten wir versuchen, so gut wie möglich herauszufinden,<br />
wieviel Zeit und Motivation der Patient in seine Mundhygiene investie<strong>re</strong>n<br />
kann oder möchte.<br />
Manchmal ist ein Pick (zum Beispiel von TePe beziehungsweise Sunstar),<br />
den es in verschiedenen Größen gibt, hilf<strong>re</strong>icher für den Patienten als<br />
Zahnseide. Patienten kommen oftmals mit dem Handling der Zahnseide<br />
nicht zu<strong>re</strong>cht und verlie<strong>re</strong>n schnell die Lust und Motivation. Nur 0,2 Prozent<br />
unse<strong>re</strong>r Patienten kaufen Zahnseide. Bevor keine Zwischenraum<strong>re</strong>inigung<br />
gemacht wird und dadurch die Gefahr an einer Karies, Gingivitis<br />
und/oder Parodontitis zu erkranken steigt, habe ich die langjährige Erfahrung<br />
gemacht, dass der Patient viel kooperativer wird, wenn wir ihm<br />
ande<strong>re</strong> Möglichkeiten als Zahnseide demonstrie<strong>re</strong>n.<br />
Natürlich gibt es auch hier die Patienten, denen wir ohne Weite<strong>re</strong>s den<br />
Gebrauch der Zahnseide demonstrie<strong>re</strong>n können und die es auch so einfordern.<br />
Wir sollten immer die individuelle Beratung und Motivation der<br />
Patienten im Blick behalten!<br />
Tipp: Bei Implantaten sollten besser Picks gegebenenfalls Bürstchen als<br />
flauschige Zahnseiden verwendet werden, da diese Fasern am Implantat<br />
zurücklassen können, die den Bakterien als Nährboden dienen und<br />
für Infektionen sorgen.<br />
Fazit<br />
Um eine individuelle medizinische Prophylaxe bei Erwachsenen durchzufüh<strong>re</strong>n,<br />
die auch langfristig zu Behandlungserfolgen führt, benötigen<br />
wir eine tagesaktuelle Anamnese und individuelle Befundaufnahme.<br />
Zahl<strong>re</strong>iche Allgemeinerkrankungen sowie systemische Erkrankungen<br />
und de<strong>re</strong>n Medikationen haben Einfluss auf die Mundgesundheit und<br />
können ein Komplikationsrisiko für die Behandlung oder ein Erkrankungsrisiko<br />
für den Mund darstellen. Um dieses auszuschließen, ist es<br />
wichtig, eine genaue und vor allem aktuelle Anamnese aufzunehmen<br />
und in jeder Sitzung den Befund zu aktualisie<strong>re</strong>n.<br />
Die Zungen<strong>re</strong>inigung ist eine sinnvolle und wichtige Maßnahme bei jeder<br />
PZR. Die Patienten bemerken eine positive Veränderung und das<br />
Frischgefühl in ih<strong>re</strong>m Mund. Damit die Beläge in der häuslichen Mundhygiene<br />
weiter entfernt werden, sollten dem Patienten Möglichkeiten<br />
der Zungen<strong>re</strong>inigung mit dem entsp<strong>re</strong>chenden Hilfsmittel demonstriert<br />
werden.<br />
Eine individuelle Prophylaxesitzung beinhaltet zum Abschluss die Instruktion<br />
und Demonstration der individuellen häuslichen Mundhygiene<br />
und de<strong>re</strong>n Hilfsmittel. Erwachsene Patienten, die seit langer Zeit eine<br />
Gewohnheit haben, müssen gut motiviert werden, um be<strong>re</strong>it zu sein, ihr<br />
Verhalten gegebenenfalls schrittweise, langfristig zu ändern. Die Compliance<br />
der Patienten spielt hierbei eine wichtige Rolle. Erfolge in der<br />
Behandlung sind gute Motivationsverstärker, genauso wie Verständnis<br />
und Empathie unse<strong>re</strong>rseits für jeden einzelnen Patienten. Genau darin<br />
liegt im positiven Sinn die Herausforderung unse<strong>re</strong>s Praxisalltags.<br />
Wenn ein Patient keine individuelle, motivie<strong>re</strong>nde Beratung erfährt,<br />
kann und wird er nie etwas an seinen Gewohnheiten verändern und<br />
die Befunde in den nachfolgenden Sitzungen werden sich nicht oder<br />
nur gering verändern. Patienten brauchen Motivation und manchmal<br />
auch Zeit, Gewohnheiten zu verändern, aber mit der Aussicht auf Verbesserung<br />
oder Stabilisierung ih<strong>re</strong>r Mundgesundheit und Lebensqualität<br />
gehen die Patienten gerne auf unse<strong>re</strong> Instruktionen ein und setzen<br />
diese um.<br />
Diese d<strong>re</strong>i Säulen der individuellen, medizinischen und professionellen<br />
Prophylaxe sollten wir bei unse<strong>re</strong>r Tätigkeit in der Praxis immer berücksichtigen!<br />
AKTUELL<br />
Neue PA-Richtlinien ab 1. Juli 20<strong>21</strong>: Bema A4, ATG, MHU, AIT,<br />
BEV und CPT sind nun die neuen Abkürzungen die uns in der parodontalen<br />
Behandlungsst<strong>re</strong>cke begleiten. Auch hier nutze ich das<br />
ParoStatus.de Programm in der Praxis, dass mich nach Befundaufnahme<br />
mit einem Klick zur Klassifikation, Erstellen des PA-Plans<br />
und in der Reevaluation durch die Behandlungsst<strong>re</strong>cke führt.<br />
Birgit Thiele-Scheipers<br />
Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin<br />
Refe<strong>re</strong>ntin der ZÄK Westfalen-Lippe,<br />
F<strong>re</strong>ie Refe<strong>re</strong>ntin und Praxistrainerin<br />
E-Mail: birgit.thielescheipers@gmail.com.<br />
www.<strong>re</strong>call-magazin.de
26 Patientenkommunikation<br />
© Copyright<br />
Der psychologische<br />
„Werkzeug-Koffer“<br />
– Teil 2<br />
Im ersten Teil dieser kurzen Artikel<strong>re</strong>ihe hat euch Dr. Dr. Bert Karl das Basiswissen und be<strong>re</strong>its die<br />
Punkte eins bis d<strong>re</strong>i des psychologischen „Werkzeug-Koffers“ vorgestellt. Mit dem nun folgenden<br />
zweiten Teil vervollständigen wir die Informationen für euch, sodass ihr für die Patientenmotivation<br />
und -überzeugung bestens gewappnet seid.<br />
Text Dr. Dr. Bert L. Karl Bilder slidesgo - de.f<strong>re</strong>epik.com<br />
4. Sympathie<br />
Allgemein gilt: Wir lassen uns gerne von Leuten überzeugen, die uns<br />
sympathisch sind. Der Verkäufer/Motivator sollte also bemüht sein, sich<br />
sympathisch und beliebt zu machen.<br />
Fakto<strong>re</strong>n, welche die Sympathie fördern<br />
Äuße<strong>re</strong> Attraktivität: Gegenstände in der Umgebung schöner Menschen wirken<br />
besonders erst<strong>re</strong>benswert – bildhübsche Models posie<strong>re</strong>n auf der Motorhaube<br />
von Sportwagen. Nun können wir uns nicht viel schöner machen,<br />
als wir sind – aber man kann durch kor<strong>re</strong>ktes, gepflegtes Erscheinungsbild<br />
punkten.<br />
Ähnlichkeit: Sehr wirksam! – Wir mögen Menschen, die uns ähnlich<br />
sind. Wir sollten immer nach auch noch so unscheinba<strong>re</strong>n Ähnlichkeiten<br />
mit dem jeweiligen Patienten suchen: Alter, Geschlecht, Geburtsdatum<br />
(„Wir sind beide im Januar gebo<strong>re</strong>n“), Wohnort. Sympathiefördernd<br />
sind auch gleiche Inte<strong>re</strong>ssen: Fragt den Patienten nach seinen Hobbys.<br />
Viel Sympathie gewinnt man, indem man die Körperhaltung oder Ausdrucksweise<br />
des Patienten nachahmt, also „spiegelt“. Das „Spiegeln“<br />
(Mirroring) ist eine zentral wichtige und erfolg<strong>re</strong>iche Grundtechnik, beruflich<br />
und vielleicht noch mehr im Privatleben!<br />
Komplimente: Haben eine immense Wirkung und zwar nicht nur bei Frauen.<br />
Lobt die Frisur, Kleidung, Auft<strong>re</strong>ten, Zuverlässigkeit, Ausdauer des Patienten.<br />
Kooperation: Das Kooperationsprinzip besteht darin, gemeinsame Ziele<br />
zu schaffen, die Zusammenarbeit erfordern. Arbeitet also immer darauf<br />
hin: Wir gehö<strong>re</strong>n zusammen, wir haben das gleiche Ziel, wir stehen auf<br />
derselben Seite. (Beispiel: „Wir“ gegen die Krankenkasse…)<br />
Assoziationsprinzip: Hierdurch er<strong>re</strong>gt man sehr wirksam Sympathie,<br />
aber auch Ablehnung. Beispielsweise besteht eine grundsätzliche Abneigung<br />
gegen die Überbringer schlechter Nachrichten: Im Altertum<br />
wurde der eine Niederlage berichtende Bote kurzerhand geköpft.<br />
Umgekehrt macht die Assoziation mit positiven Dingen/berühmten<br />
Menschen beliebt: Prominente Show-Stars werben – obwohl eigentlich<br />
absurd – erfolg<strong>re</strong>ich für Gummibärchen oder Joghurt. In der Zahnarztpraxis<br />
könnte man also durchaus darüber nachdenken, wer dem<br />
Patienten die Hiobsbotschaft über meh<strong>re</strong><strong>re</strong> notwendige Extraktionen<br />
vermitteln soll…<br />
Zum Sympathie-Thema gehört auch der Benjamin-Franklin-Effekt:<br />
Wenn eine Person X mir einen Gefallen erweist, dann mag mich diese<br />
Person danach lieber. Das widerspricht der Intuition, stimmt aber. Gib<br />
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Patientenkommunikation<br />
27<br />
dem Patienten die Gelegenheit, DIR einen Gefallen zu erweisen und zeige<br />
dich dankbar dafür. Der Patient wird dich danach für sympathischer<br />
halten. „Herr X, ich wä<strong>re</strong> Ihnen sehr dankbar, wenn Sie beim nächsten<br />
Termin vormittags kommen könnten.“<br />
5. Reziprozität<br />
Die Reziprozität besch<strong>re</strong>ibt das Prinzip des „sich Revanchie<strong>re</strong>ns“. Das<br />
gilt fundamental und kulturüberg<strong>re</strong>ifend: Win-win-Situation, wir profitie<strong>re</strong>n<br />
beide. Unbewusst fühlen wir uns jedem stark verpflichtet, der uns<br />
auch nur ein ganz kleines „Geschenk“ gemacht hat. In Restaurants fällt<br />
das Trinkgeld statistisch wesentlich höher aus, wenn bei der Rechnung<br />
zum Beispiel eine kleine Süßigkeit liegt. Die Reziprozität wirkt unabhängig<br />
von der Sympathie! Auch zwielichtige Typen können uns damit<br />
erfolg<strong>re</strong>ich Dinge verkaufen.<br />
Das ist das Prinzip bei allen Werbegeschenken – auch bei uns: Im Wartezimmer<br />
Mineralwasser ausschenken, an der Rezeption Gratis-Zahnbürsten<br />
verteilen usw.<br />
Grundsätzlich ist es ein unangenehmes Gefühl, jemandem etwas schuldig<br />
zu sein. Die Regel bezieht sich nicht nur auf materielle Gaben, sondern<br />
auch auf Zugeständnisse. Hier sehen wir das Prinzip bei allen Verhandlungen:<br />
Politik, Gehalt, Autokauf – ich mache dir ein Zugeständnis<br />
und erwarte eine Gegenleistung.<br />
Eine Variante ist die „Neuverhandeln-nach-Zurückweisung-Taktik“.<br />
Man äußert eine große Bitte, die prompt abgelehnt wird. Die Ablehnung<br />
wird akzeptiert (Zugeständnis!) und sofort eine kleine<strong>re</strong> Bitte nachgeschoben,<br />
welche dann meist erfüllt wird. Die eigentlich gewünschte<br />
Bitte wird also erst geäußert, wenn die vorhergehende größe<strong>re</strong> Schein-<br />
Bitte abgelehnt wurde. Entscheidend: Der „Rückzug“ auf die kleine<strong>re</strong><br />
Bitte, muss wie ein echtes Zugeständnis aussehen!<br />
Wenn ein Patient eigentlich fünf Kronen bräuchte, aber wegen der<br />
Kosten Bedenken äußert: Der Zahnarzt lässt mit sich „handeln“, zwei<br />
Kronen können wohl auf später verschoben werden. Nach diesem Zugeständnis<br />
wird der Patient die übrigen d<strong>re</strong>i Kronen be<strong>re</strong>itwillig akzeptie<strong>re</strong>n.<br />
Die Taktik funktioniert auch deswegen so gut, weil sie Reziprozität<br />
mit dem Kontrastprinzip kombiniert.<br />
Man beachte: Die anfängliche „große“ Bitte darf nicht ext<strong>re</strong>m überhöht<br />
sein, sonst wird sie als unseriös empfunden. In aller Regel wird der<br />
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der Zahnpflege Ih<strong>re</strong>r Patienten ebenso. Empfehlen<br />
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28 Patientenkommunikation<br />
„Käufer“ keineswegs Unmut empfinden, im Gegenteil wird er mit dem<br />
„Deal“ sehr zufrieden sein, seine Be<strong>re</strong>itschaft wird steigen, er wird sich<br />
für seine Zusage verantwortlich fühlen und sie zuverlässig einhalten.<br />
6. Commitment/Konsistenz<br />
Konsistenz (Verlässlichkeit) ist eine sehr geschätzte Eigenschaft, die<br />
evolutionsgeschichtlich Überlebensvorteile bot: Daher entwickelten die<br />
Menschen mit der Zeit ein unbewusstes und schon fast zwanghaftes Best<strong>re</strong>ben,<br />
konsistent = verlässlich zu sein. Weite<strong>re</strong>r Vorteil: Es ist nur eine<br />
anfängliche einmalige Entscheidung nötig (Ve<strong>re</strong>infachung!). Das ganze<br />
weite<strong>re</strong> Verhalten stützt diese Anfangsentscheidung, mit der das ganze<br />
Problem abgehakt ist. Weite<strong>re</strong>s Nachdenken wird überflüssig.<br />
Der Mechanismus sieht so aus: Zuerst wird ein Commitment (Standpunkt,<br />
Bekenntnis) abgegeben, danach erfolgt automatisch Konsistenz im Sinne<br />
eines konsequent verlässlichen Dabeibleibens.<br />
Es geht also zunächst darum, den Gesprächspartner zu einem – auf den<br />
ersten Blick ganz unscheinbar harmlosen – Commitment zu bewegen, um<br />
ihn danach eisern darauf festzunageln. Siehe hierzu das klassische Experiment<br />
von Howard (1990): Ein Spendensammler begrüßt seinen „Kunden“<br />
mit der unschuldigen Frage „Wie geht es Ihnen heute?“ Die übliche<br />
Antwort lautet „Ganz gut“. Und das war schon ein Commitment, denn<br />
der Sammler hakt sofort ein: „Dann sind Sie sicher be<strong>re</strong>it zu einer kleinen<br />
Spende für die Armen, denen es nicht so gut wie Ihnen geht.“ Der Spendenerfolg<br />
war rund doppelt so hoch im Vergleich zu den Testpersonen,<br />
denen die Commitment-Frage nicht gestellt wurde.<br />
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Wirksam ist also die Commitment-Frage. Immer wenn man den Gesprächspartner<br />
um etwas bittet, sollte man das in Form einer Frage vorbringen:<br />
Also nicht „Bitte kaufe Milch ein!“, sondern „Kaufst du bitte<br />
Milch?“ Dann unbedingt die Antwort „Ja“ einfordern, denn dieses „Ja“<br />
ist das Commitment. Der Partner programmiert sich damit automatisch<br />
auf Konsistenz/Verlässlichkeit und die Erfüllung der Bitte wird wesentlich<br />
wahrscheinlicher.<br />
Beim Zahnarzt kann damit die Zahl der Terminausfälle vermindert werden.<br />
Man vergibt einen Termin und fragt: „Glauben Sie, dass Sie diesen<br />
Termin zuverlässig einhalten können?“ Mit seinem „Ja“ hat der Patient<br />
das gewünschte Commitment gegeben und wird – unbewusst! – den<br />
Termin einhalten wollen.<br />
Ein ande<strong>re</strong>s Beispiel: „Ist Ihnen ein gesundes Zahnfleisch wichtig?“ Mit<br />
seinem Commitment „Ja“ wird sich der Patient mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
verlässlich/konsistent zeigen und einer PZR zustimmen.<br />
Voraussetzungen für die Wirksamkeit sind: Das Commitment muss<br />
f<strong>re</strong>iwillig erfolgen – unter Druck/Zwang/Drohung wirkt es nicht. Das<br />
Commitment sollte also f<strong>re</strong>iwillig, möglichst öffentlich und aktiv erfolgen.<br />
Erstaunlicherweise wirkt das Commitment umso stärker, je mehr es<br />
mit Anst<strong>re</strong>ngungen verbunden ist. Genauso wirken möglichst pompöse,<br />
umständliche und aufwendige Hochzeitsrituale: Sie stellen ein Commitment<br />
dar und tragen bei zur langfristigen Stabilisierung der Ehe.<br />
Die Commitment/Konsistenz-Regel funktioniert sogar, wenn man sie<br />
auf sich selbst anwendet – zum Beispiel als eine wirksame Methode zur<br />
Gewichts<strong>re</strong>duktion: Man erzählt möglichst vielen Leuten, man st<strong>re</strong>be<br />
ein deutliches Abnehmen an und man fühlt sich unbewusst daran gebunden<br />
und wird meist Erfolg haben.<br />
Man beachte: Commitments neigen dazu, sich selbst zu verstärken! Hat<br />
sich der Patient in der Praxis zu einem kostspieligen Zahnersatz bekannt,<br />
wird er das ziemlich sicher zuhause auch gegenüber seinem kritischen<br />
Ehepartner verteidigen. Leider wird das Commitment/Konsistenz-<br />
Prinzip – weil überaus wirksam – im Alltagsleben häufig missbräuchlich<br />
im Sinne unseriöser Manipulation angewendet.<br />
7. Knappheit<br />
Ein Grundprinzip in der Werbung: „Nur noch heute…“ – „Nur solange<br />
der Vorrat <strong>re</strong>icht…“. Allgemein gilt: Der Mensch will etwas gerade<br />
dann besonders gerne haben, wenn es nur schwer oder mit Mühe zu<br />
bekommen ist. Dahinter steht der Gedanke: Wenn etwas knapp ist,<br />
dann muss es besonders wertvoll sein. Knapp ist es, weil es offenbar<br />
alle haben wollen („Soziale Bewährtheit“, siehe oben).<br />
Knappheit wird also erzeugt durch die „Taktik der kleinen Menge“ (es<br />
gibt angeblich nur noch ganz wenig davon) oder durch die „Fristentaktik“<br />
(Sofort kaufen, sonst wird es viel teu<strong>re</strong>r oder es ist gar nicht<br />
mehr zu haben).<br />
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29<br />
Mitwirkend ist das Prinzip der Reaktanz: dem Best<strong>re</strong>ben einmal erworbene<br />
Vorteile/F<strong>re</strong>iheiten unbedingt zu erhalten. Knappheit bewirkt<br />
einen drohenden Verlust an F<strong>re</strong>iheit und führt zu Reaktanz: Das Verlangen<br />
nach dem knappen Gut wächst. („Romeo-und-Julia-Effekt“: Die<br />
bekanntlich 14-jährige Julia hat sich hauptsächlich deshalb in Romeo<br />
verliebt, weil ih<strong>re</strong> Eltern strikt dagegen wa<strong>re</strong>n – Reaktanz auf die elterlichen<br />
Verbote.)<br />
Beim Zahnarzt ist das Knappheitsprinzip von eher untergeordneter Bedeutung,<br />
kann aber manchmal doch wirksam sein: „Die professionelle<br />
Zahn<strong>re</strong>inigung erfordert einen länge<strong>re</strong>n Termin, und ein solcher ist jetzt<br />
vor den Sommerferien/vor Weihnachten schwer zu bekommen. Wenn<br />
Sie Ihr Okay geben, kann ich aber versuchen, Sie nächste Woche noch<br />
einzuschieben.“ Wenn es sich herumspricht, dass in einer Zahnarztpraxis<br />
nur sehr schwer Termine zu bekommen sind, wird das den Zulauf zu<br />
dieser Praxis steigern. Ein weite<strong>re</strong>r Effekt: Hat der Patient das „knappe<br />
Gut“ PZR oder Termin ergattert, wird er es besonders hoch schätzen,<br />
und zwar dauerhaft (Konsistenzprinzip).<br />
8. „Priming“ und Anker-Effekt<br />
Das Priming („Vorbe<strong>re</strong>iten“, „Bahnung“) beeinflusst die Reaktion auf<br />
einen Reiz (die Kognition) dadurch, dass man mit vorangehenden Reizen<br />
die Gedanken des Gegenübers in eine bestimmte Richtung lenkt<br />
und somit sein Verhalten beeinflusst. Videos oder Abbildungen im<br />
Wartezimmer können den Patienten „primen“ in Richtung Bleaching<br />
oder Zahnersatz.<br />
Anwendungsbeispiel beim Zahnarzt: Frühzeitig, etwa bei der Befundaufnahme,<br />
sagt man nebenhin: „Eine ordentliche Versorgung wird wohl<br />
weniger kosten als eine neue Küche (Kontrastprinzip!), aber doch ein<br />
paar Tausender…“ Bei der späte<strong>re</strong>n Zahnersatz-Aufklärung gilt dieser<br />
„Anker“ stillschweigend als Ausgangsbasis.<br />
Abschluss und Ausblick<br />
Fassen wir noch mal zusammen: Wer motivie<strong>re</strong>n und überzeugen will,<br />
möge zuerst an seinem Kommunikationsstil und an seiner Körpersprache<br />
feilen.<br />
Psychologische Überzeugungstechniken sollen zum Wohle unse<strong>re</strong>r Mitmenschen<br />
eingesetzt werden und nicht zu de<strong>re</strong>n Manipulation. Unser<br />
„Werkzeug-Koffer“ beinhaltet acht psychologische Techniken: Alle Methoden<br />
bezwecken als unbewusst ablaufende „Shortcuts“ eine Ve<strong>re</strong>infachung<br />
und Beschleunigung von Entscheidungsprozessen. Allerdings<br />
wä<strong>re</strong> es ein gewaltiger Irrtum zu glauben, das große Thema „Überzeugen/Motivie<strong>re</strong>n“<br />
wä<strong>re</strong> hiermit umfassend dargestellt: Wir haben<br />
beispielsweise überhaupt nicht von rhetorischen Figu<strong>re</strong>n gesprochen –<br />
Argumente oder besser Schein-Argumente, die in jeder Fernsehdiskussion<br />
und bei jeder Politiker<strong>re</strong>de <strong>re</strong>ichlich vorkommen. Aber das gehört<br />
in einen späte<strong>re</strong>n Beitrag.<br />
Die Leser können sofort ausprobie<strong>re</strong>n, wie das Primen funktioniert.<br />
Man ve<strong>re</strong>inbart mit einer Testperson: Ich stelle dir eine Reihe einfacher<br />
Fragen, die du schnell und mit nur einem Wort beantworten sollst.<br />
„Welche Farbe hat die Zimmerdecke?“, „Welche Farbe hat ein Blatt<br />
Papier?“, „Welche Farbe hat ein Brautkleid?“, „Welche Farbe hat<br />
der Schnee?“. Bisher lautet jede Antwort: Weiß! Nun plötzlich: „Was<br />
trinkt die Kuh?“ – Fast immer wird die Antwort kommen: „Milch!“<br />
Zwar trinkt die Kuh bekanntlich Wasser, aber der Proband wurde<br />
gründlich auf „Weiß“ geprimt.<br />
Man kann sich übrigens auch selbst primen durch positive Selbstbesch<strong>re</strong>ibungen<br />
(„Ich schaffe das!“), dies führt tatsächlich später<br />
zu messbar größe<strong>re</strong>n Erfolgen. Das Primen gehört also zum Typ der<br />
„selbsterfüllenden Prophezeiung“.<br />
Der Anker-Effekt ist eng verwandt mit dem Priming, nur wird hier<br />
eine Zahl genannt. Das wissen auch Personalchefs: Gleich zu Beginn<br />
des Vorstellungsgesprächs stellen sie fest „Ich sage Ihnen gleich, das<br />
Grundgehalt beträgt allerhöchstens 2.500 Euro!“ Wenn der Bewerber<br />
nicht sofort widerspricht, schwebt dieser „Anker“ von da an als Verhandlungsbasis<br />
im Raum.<br />
Dr. med. Dr. med. dent. Bert L. Karl<br />
Zahnarzt und Arzt<br />
Nach Studium der Medizin und Zahnmedizin war er 30 Jah<strong>re</strong> hauptberuflich<br />
in eigener Zahnarztpraxis tätig, mit Schwerpunkt Zahnersatz.<br />
Nebenberuflich betrieb er eine allgemeinärztliche Privatpraxis. Zuletzt<br />
war er meh<strong>re</strong><strong>re</strong> Jah<strong>re</strong> zahnärztlicher Leiter einer großen zahnärztlichen<br />
Tagesklinik. Von 1997 bis 2020 Tätigkeit als KZV-Gutachter für Zahnersatz<br />
und PAR. Seit 2002 leitet er als Dozent vielfältige zahnärztliche<br />
Fortbildungssemina<strong>re</strong>, hauptsächlich zu Themen der wirtschaftlichen<br />
Praxisführung und zum Generalthema „Psychologie in der Zahnarztpraxis“:<br />
unter ande<strong>re</strong>m Patientenüberzeugung, die zahnärztliche<br />
Führungsperson, Angstpatienten, Konflikte im Praxisteam, Agg<strong>re</strong>ssion in<br />
der Zahnarztpraxis, Kommunikation und Körpersprache.<br />
E-Mail: drbkarl@t-online.de<br />
www.<strong>re</strong>call-magazin.de
30 Rauchentwöhnung in der Zahnarztpraxis<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
32 Interview<br />
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Von der Idee bis zur Markt<strong>re</strong>ife<br />
Ein Blick hinter die Kulissen bei Oral-B<br />
Ein Schwung Motivation, eine Handvoll Erfindergeist, ordentlich Weitblick sowie eine große Portion<br />
wissenschaftliches Know-how. So lautet das Erfolgs<strong>re</strong>zept von Oral-B, dem Innovations- und Marktfüh<strong>re</strong>r<br />
im Be<strong>re</strong>ich Zahnpflege. Das Herzstück für neue Produkte bildet dabei die Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung in Kronberg im Taunus.<br />
Ein aktuelles Beispiel: Gemeinsam mit ih<strong>re</strong>n Kollegen hat Dr. Carolina Klockow, Senior Scientist in<br />
der R&D-Abteilung (Research & Development) Oral Ca<strong>re</strong> Paste, in den letzten Jah<strong>re</strong>n an einer Produktneuheit<br />
getüftelt, welche im August 20<strong>21</strong> schließlich in den Einkaufs<strong>re</strong>galen landete. Die Rede<br />
ist von der neuen Oral-B Professional Zahnfleisch-Intensivpflege & Antibakterieller Schutz. Im Interview<br />
gibt Klockow Einblicke in Entwicklungszyklus und Produktspezifika der innovativen Zahnc<strong>re</strong>me.<br />
Interview mit Dr. Carolina Klockow<br />
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WPP 025<br />
<strong>re</strong>call Wie ist die Idee zur neuen Oral-B Professional Zahnfl eisch-<br />
Intensivpfl ege & Antibakterieller Schutz entstanden?<br />
Dr. Carolina Klockow Im Zuge der Covid-<br />
19-Pandemie ist das Gesundheitsbewusstsein<br />
der Menschen sprunghaft angestiegen. Auch<br />
der Zusammenhang zwischen Mund- und Allgemeingesundheit<br />
rückte immer weiter in das<br />
öffentliche Inte<strong>re</strong>sse. Dies wiederum führte zu<br />
einer zunehmenden Relevanz der individuellen<br />
häuslichen Prophylaxe für die gesamte Gesundheit innerhalb der Gesellschaft.<br />
Dabei spielt vor allem das Biofi lmmanagement eine entscheidende<br />
Rolle. So kann die Anhäufung von Plaque und den darin<br />
enthaltenen Bakterien am Zahnfl eischrand lokale Entzündungen hervorrufen<br />
sowie die Bildung von Zahnstein begünstigt werden. Mit Hilfe<br />
einer guten und konsistenten häuslichen Zahnpfl egeroutine kann einem<br />
Großteil dieser Komplikationen und den daraus <strong>re</strong>sultie<strong>re</strong>nden Risiken<br />
vorgebeugt werden.<br />
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Interview<br />
33<br />
© Proter & Gamble<br />
Dazu gehört neben einer geeigneten Zahnbürste auch die Verwendung<br />
eine auf die persönlichen Bedürfnisse angepasste Zahnpaste.<br />
Um Patienten verschiedene Zahnc<strong>re</strong>mes je nach individuellem<br />
Bedürfnis anbieten zu können, begannen wir mit der Entwicklung<br />
der Oral-B Professional Zahnfleisch-Intensivpflege & Antibakterieller<br />
Schutz, welche vordergründig ganz gezielt parodontopathogene Bakterien<br />
eliminie<strong>re</strong>n sollte.<br />
für eine besonders gründliche Reinigung sowie die Entfernung von<br />
Verfärbungen durch Tee, Kaffee oder Früchten. Solche polie<strong>re</strong>nden Reinigungspartikel<br />
sind ebenfalls in der Oral-B Professional Zahnfl eisch-<br />
Intensivpfl ege & Antibakterieller Schutz enthalten, wobei sie für die<br />
Zähne ungefährlich sind, wenn die Zahnc<strong>re</strong>me wie angegeben verwendet<br />
wird. Alle Zahnc<strong>re</strong>mes von Oral-B stimmen übrigens mit dem Industriestandard<br />
übe<strong>re</strong>in.<br />
<strong>re</strong>call Welche Wirkstoffe in der Oral-B Professional Zahnfl eisch-Intensivpfl<br />
ege & Antibakterieller Schutz wirken konk<strong>re</strong>t antibakteriell?<br />
Dr. Carolina Klockow Die Technologie, auf die wir bei dieser Paste<br />
besonders stolz sind, ist die ActivSchutz+-Technologie. Es handelt<br />
sich dabei um eine Zinnfl uorid-Formulierung. Sie ermöglicht zweimal<br />
mehr Plaque-Entfernung im Vergleich zu herkömmlichen Fluoridzahnpasten,<br />
vermindert bestehende Zahnfl eischprobleme und erhöht die<br />
Widerstandsfähigkeit des Zahnfl eisches.<br />
Ihr RDA-Wert (Recommended Dental Abrasivity) liegt unterhalb des von<br />
der ADA (American Dental Association) empfohlenen Höchstwertes von<br />
250. Demnach kann jeder Zahnarzt seinen Patienten beruhigt Technologien,<br />
wie sie in den Oral-B Produkten sind, empfehlen, die auf die<br />
jeweils individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind.<br />
Neben der Eliminierung von Plaque sowie parodontopathogener Bakterien<br />
kann das enthaltene Fluorid natürlich wie bei ande<strong>re</strong>n Zahnc<strong>re</strong>mes<br />
auch dabei helfen, die Zähne zu <strong>re</strong>mineralisie<strong>re</strong>n und gegen<br />
Säu<strong>re</strong>angriffe zu schützen. Diese Kombination macht die Oral-B<br />
Professional Zahnfl eisch-Intensivpfl ege & Antibakterieller Schutz so<br />
besonders.<br />
Dr. Carolina Klockow<br />
Senior Scientist – R&D Oral Ca<strong>re</strong> Paste<br />
<strong>re</strong>call Was enthält die Oral-B Professional Zahnfl eisch-Intensivpfl e-<br />
ge & Antibakterieller Schutz, um Verfärbungen zu lösen? Schadet dies<br />
der Zahnoberfl äche?<br />
Dr. Carolina Klockow Jede Zahnc<strong>re</strong>me, die oberfl ächliche Verfärbungen<br />
von den Zähnen entfernt, enthält effektive Reinigungspartikel<br />
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34 TePe Talk<br />
Rot ist nicht blau, ist nicht orange, ist<br />
nicht gelb... jedenfalls meistens.<br />
Individuell geeignete und passende Hilfsmittel für die Patienten auszuwählen, ist für eine gründliche<br />
häusliche Mundhygiene unerlässlich. Das klingt einfach, kann aber einige Tücken mit sich<br />
bringen, de<strong>re</strong>r man sich bewusst sein sollte.<br />
Text Marina Pommée und Ralf Seltmann Bild TePe<br />
In einer Praxis trat folgender Fall ein.<br />
Eine Patientin kommt zur PZR. Sie zeigt eine gute Mundhygiene, ist<br />
motiviert und nutzt täglich Zahnseide. Wegen der gut zugänglichen<br />
Zwischenräume wurden ihr Interdentalbürsten (IDB) in den Farben<br />
Pink und Rot empfohlen. Bei der nächsten PZR erwähnt die Patientin,<br />
dass die Interdental<strong>re</strong>inigung mit Bürsten zu Hause nicht so gut<br />
klappt wie in der Praxis. Es folgen Aufklärung, Motivationsgespräch<br />
und gemeinsame Übung. Weite<strong>re</strong> sechs Monate später zeigen sich<br />
Rezessionen an meh<strong>re</strong><strong>re</strong>n Stellen.<br />
Was war das Ergebnis?<br />
An den Stellen, an denen die Patientin die roten IDB nutzt, erscheinen<br />
die Zwischenräume größer als vor einem Jahr. Die Patientin beklagt<br />
die „schwarzen D<strong>re</strong>iecke“. Als Befund wird Grad I des Papillenindex<br />
nach Tarnow 1 dokumentiert.<br />
Was war der Grund?<br />
Es stellte sich heraus, dass die Patientin zuhause IDB eines Herstellers<br />
verwendet, dessen rote IDB größer sind als die Roten, die in der<br />
Praxis verwendet werden. Weil die Zuordnung der Farbcodes zu den<br />
ISO-Größen beziehungsweise PHD nicht bei allen Marken identisch<br />
ist, birgt die Farbe als alleiniges Kriterium bei der Größenauswahl<br />
Potenzial für Fehler beim Einkauf, das heißt für Patienten kann es<br />
schwierig sein, die richtige Größe zu wählen.<br />
Lösung für die Praxis<br />
Das Team entschied sich dazu, Patienten zukünftig über dieses Risiko<br />
aufzuklä<strong>re</strong>n und die Empfehlungen schriftlich mitzugeben, damit<br />
Patienten so sicher wie möglich die Zahnzwischenraum<strong>re</strong>inigung zu<br />
Hause durchfüh<strong>re</strong>n können.<br />
Der geschilderte Fall ist ein klassisches Missverständnis. Es meinen beide<br />
das Gleiche und jeder hat auch das vermeintlich Richtige getan. Man<br />
ist geneigt, es als Einzelfall abzutun.<br />
Allerdings zeigt dieser Fall auch sehr eindrücklich, wie wichtig die gelegentliche<br />
Überprüfung der Putzgewohnheiten in der Praxis ist.<br />
PZR ist mehr als mechanische Zahn<strong>re</strong>inigung<br />
Umso wichtiger ist es, in den Recalls nicht nur die klinische Zahn<strong>re</strong>inigung<br />
durchzufüh<strong>re</strong>n, sondern mit den Patienten ins Gespräch zu<br />
kommen. Salopp gesagt, ist es wichtig, herauszufinden, was bei der<br />
häuslichen Mundhygiene so passiert. Denn nur so fallen falsche Gewohnheiten<br />
auf und können verändert werden. Schließlich seid ihr die<br />
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TePe Talk<br />
35<br />
Schlüsselpersonen in der Prophylaxe und gebt den Patienten wichtige<br />
Dinge für ih<strong>re</strong> Zahnpflege mit auf den Weg.<br />
Eine Auswahl wichtiger Punkte haben wir hier für euch zusammengefasst:<br />
IDB sind (ih<strong>re</strong> atraumatische Verwendung vorausgesetzt) für<br />
die Zwischenraum<strong>re</strong>inigung das beste Hilfsmittel, weil sie am gründlichsten<br />
Zahnbelag entfernen und Gingivitis vorbeugen können 2,3 . Die<br />
Größenauswahl sollte nicht nur individuell erfolgen, sondern es sollte<br />
auch <strong>re</strong>gelmäßig geprüft werden, ob die Größen noch aktuell sind.<br />
Denn nichts bleibt wie es ist und auch die Zahnzwischenräume können<br />
sich verändern.<br />
Ihr wisst, dass es bei der Größenauswahl optimal ist, wenn ein leichter<br />
Widerstand zu spü<strong>re</strong>n ist. Nur: Jeder Patient ist anders – was für den<br />
einen ein leichter Widerstand ist, ist für den ande<strong>re</strong>n ein großer und für<br />
noch jemand ande<strong>re</strong>s gar keiner (wie zum Beispiel bei der Patientin in<br />
dem zuvor genannten Fallbeispiel). Deshalb sucht ihr die richtige Größe<br />
aus und lasst euch die Anwendung im besten Fall vom Patienten zeigen.<br />
Darüber hinaus gibt es mit einer Küchenwaage ein <strong>re</strong>cht einfaches<br />
Mittel, den Widerstand zu objektivie<strong>re</strong>n: Probiert mit den Arbeitsenden<br />
unterschiedlicher IDB-Größen den empfohlenen Druck von 50 Gramm<br />
auf einer Waage aus. Diesen Tipp könnt ihr auch eu<strong>re</strong>n Patienten mitgeben.Bei<br />
empfindlichem Zahnfleisch oder sensiblen Zahnhälsen eignen<br />
sich oftmals die soften Varianten der IDB.<br />
Nicht unter allen Umständen sind IDB die richtige Wahl. Wenn die Zwischenräume<br />
eng sind und auch die kleinste IDB nicht passt, dann kann<br />
den Patienten beispielsweise der Griff zur Zahnseide empfohlen werden.<br />
Wann verwendet der Patient die IDB? Sie sollten vor dem Zähneputzen<br />
und ohne Zahnc<strong>re</strong>me genutzt werden, da die abrasiven Inhaltsstoffe<br />
den empfindlichen Zwischenraum auf Dauer verletzen können. Außerdem<br />
können die Wirkstoffe der Zahnc<strong>re</strong>me beim anschließenden Zähneputzen<br />
sehr gut in den dann saube<strong>re</strong>n Zwischenraum gelangen und<br />
dort auf Zähne und Gingiva einwirken.<br />
Bringen eu<strong>re</strong> Patienten ih<strong>re</strong> Hilfsmittel, die sie zu Hause verwenden, mit<br />
in die Praxis? Bittet sie darum, sie beim nächsten Mal mitzubringen.<br />
Das könnte viele Worte und damit Zeit spa<strong>re</strong>n, weil ihr di<strong>re</strong>kt seht,<br />
was der Patient verwendet und anhand seiner Produkte könnt ihr ihm<br />
erklä<strong>re</strong>n, was warum gut oder schlecht funktioniert. Ausprobie<strong>re</strong>n<br />
lohnt sich!<br />
Fragen, zuhö<strong>re</strong>n, erklä<strong>re</strong>n lassen<br />
Hilf<strong>re</strong>ich für das Gespräch mit dem Patienten ist die Teach-Back-Methode<br />
5 . Teach-Back (sinngemäß: das Gelernte wiedergeben) ist eine<br />
anerkannte und geprüfte Methode, bei der Patienten aktiv einbezogen<br />
werden. Das Ziel ist es sicherzustellen, dass die wesentlichen Botschaften<br />
eines Gesprächs vom Patienten auch wirklich verstanden werden.<br />
Das lässt sich zum Beispiel durch die einfache Frage: „Und wie machen<br />
Sie das ab morgen zu Hause?“ herausfinden, weil dann der Patient in<br />
eigenen Worten erklärt, was er verstanden hat. Für euch ist das wiederum<br />
eine tolle Kontrolle. Das Schöne ist: Diese Methode lässt sich ohne<br />
viel Aufwand und <strong>re</strong>lativ einfach erlernen und noch viel besser ist, dass<br />
die BZÄK dazu eine kostenlose Online-Fortbildung anbietet 6 .<br />
In dem eingangs erwähnten Fall wä<strong>re</strong> es übrigens die beste Maßnahme,<br />
wenn alle Hersteller ihr Farbschema ve<strong>re</strong>inheitlichen würden. Sogar<br />
Normierungsbest<strong>re</strong>bungen wie bei den ISO-Größen wä<strong>re</strong>n denkbar.<br />
Denn dann wä<strong>re</strong>n Verwechslungen nahezu unmöglich. Solange dies<br />
nicht geschieht, bleibt euch die Aufklärung der Patienten über Farben,<br />
ISO-Größen und Durchmesser, um solche Fälle zu vermeiden. Das Gespräch<br />
mit dem Patienten bleibt also nach wie vor das höchste Gut.<br />
Das Literaturverzeichnis kann bei der <strong>re</strong>call Redaktion angefordert werden.<br />
Was macht der Patient mit seinem Zahnersatz? Hilft es, ihn vor der Reinigung<br />
zu entfernen oder ist es sinnvoll, ihn im Mund zu belassen, zum<br />
Beispiel weil er als Führung dient? Es lohnt sich, mit dem Patienten<br />
darüber zu sp<strong>re</strong>chen und sich die Anwendung zeigen zu lassen.<br />
Marina Pommée (M.Sc.)<br />
Clinical Affairs Specialist<br />
Hat der Patient eine Putzsystematik? Wenn ja, solltet ihr euch diese zeigen<br />
lassen. Studien lassen vermuten, dass beim Putzen die Systematik<br />
wichtiger ist als die Technik 4 und für die Zwischenräume gilt natürlich<br />
auch: Jeder Zwischenraum muss ge<strong>re</strong>inigt werden. Macht der Patient<br />
das oder hat er womöglich „Lieblingszwischenräume“ oder welche, die<br />
er stiefmütterlich behandelt, weil sie zum Beispiel schwierig zu er<strong>re</strong>ichen<br />
sind oder es an dieser Stelle immer ein bisschen zwickt oder blutet?<br />
Auch hier lohnt sich das Nachhaken.<br />
Dr. Ralf Seltmann (M.A.)<br />
Senior Manager Clinical Affairs<br />
TePe D-A-CH GmbH<br />
Langenhorner Chaussee 44 a · 22335 Hamburg<br />
E-Mail: kontakt@tepe.com · www.tepe.com/de<br />
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Das Thema Ab<strong>re</strong>chnung ist so komplex wie fehleranfällig. Umso unverständlicher ist es, dass sich<br />
viele Praxen nicht von professionellen Modulen die Arbeit erleichtern lassen. Denn mit ihnen lässt<br />
sich am Ende nicht nur mehr Geld verdienen, sondern auch noch enorm viel Zeit spa<strong>re</strong>n!<br />
Text Sabine Zude<br />
Eine Umfrage unter Praxisinhabern hat gezeigt, dass 74 Prozent der<br />
Befragten Honora<strong>re</strong>inbußen im GOZ-Be<strong>re</strong>ich mit bis zu 20 Prozent als<br />
<strong>re</strong>alistisch ansehen. Im Be<strong>re</strong>ich der BEMA-Ab<strong>re</strong>chnung sind es sogar 84<br />
Prozent, die Verluste von bis zu 20 Prozent befürchten. Grund genug<br />
also, aktiv zu werden – und in einer perfekten Welt müsste man am<br />
Ende des Quartals einfach nur auf einen Knopf drücken und schon wä<strong>re</strong><br />
die perfekte Ab<strong>re</strong>chnung ganz ohne Defizite fertig. Endlich bekäme man<br />
die Honora<strong>re</strong> ausgezahlt, welche man auch verdient hat.<br />
Als Fiktion zu schön, um wahr zu sein?<br />
Ganz im Gegenteil: Die Lösung heißt CGM Z1.PRO Expertenanalyse.<br />
Mit diesem Modul werden quasi auf Mausklick alle Leistungspositionen<br />
auf Vollständigkeit und Plausibilität überprüft. Tatsache ist:<br />
Praxisinhaber*innen hatten sich schon jah<strong>re</strong>lang ein solches Modul gewünscht.<br />
Sie hatten viele An<strong>re</strong>gungen hierfür geliefert, die von der CGM<br />
Dentalsysteme zunächst analysiert und schließlich in diesem hilf<strong>re</strong>ichen<br />
Modul zusammengeführt wurden. Das Ergebnis: Eine Expertenanalyse<br />
für die wöchentliche Kontrolle, die den Zeiteinsatz auf ein absolutes<br />
Minimum <strong>re</strong>duziert!<br />
In Live-Tests vor Ort in mehr als 2.000 Einzelpraxen, wurden mit Hilfe<br />
der CGM Z1.PRO Expertenanalyse Ab<strong>re</strong>chnungsdefizite zwischen 3.000<br />
bis 8.000 Euro pro Quartal identifiziert. Eine ersch<strong>re</strong>ckend hohe Summe!<br />
Und mit Hilfe des Fehlerprotokolls ließen sich diese Defizite jedoch<br />
leicht korrigie<strong>re</strong>n, da die Positionen einzeln ausgewiesen wurden<br />
und die Zusammenhänge so <strong>re</strong>cht schnell geklärt werden konnten. Für<br />
diese Ab<strong>re</strong>chnungsverluste wa<strong>re</strong>n zu einem Teil fehlende Leistungspositionen<br />
und zum ande<strong>re</strong>n auch falsche oder fehlende Begründungen<br />
verantwortlich. Doch wie kann es eigentlich überhaupt sein, dass Leistungen<br />
fehlen? Der Grund: Oft werden in der Hektik des Tages nicht<br />
alle Positionen eingegeben, die eigentlich zur Ab<strong>re</strong>chnung gebracht<br />
werden sollten. Aber auch hier hilft CGM Z1.PRO mit der integrierten<br />
Komplexerfassung.<br />
Leistungseingabe mit Hilfe von Komplexen<br />
Die be<strong>re</strong>its mit der Grundausstattung der Praxissoftwa<strong>re</strong> ausgelieferten<br />
Komplexdateien erleichtern die Eingabe von Leistungen. Denn in diesen<br />
Komplexen werden alle Leistungspositionen angezeigt, die theo<strong>re</strong>tisch<br />
ab<strong>re</strong>chenbar sind. So müssen nur noch die Positionen angeklickt werden,<br />
die man ab<strong>re</strong>chnen möchte.<br />
Das hat zwei wesentliche Vorteile:<br />
1. Die Eingabe kann wesentlich schneller erledigt werden.<br />
2. Es werden keine Positionen mehr vergessen.<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Und das Beste: Auch praxisindividuelle Leistungskomplexe können<br />
schnell und einfach erstellt, vorhandene Komplexe erweitert<br />
oder auch <strong>re</strong>duziert werden; ganz nach den Vorstellungen der<br />
Praxisleitung.<br />
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Itis-Protect®<br />
Zum Diätmanagement<br />
bei Parodontitis<br />
Nützliche Analyse: CGM Z1.PRO GOZ-Fakto<strong>re</strong>nvergleich<br />
Mittlerweile sind mehr als 60 GOZ-Leistungen fi nanziell geringer<br />
eingestuft als die kor<strong>re</strong>spondie<strong>re</strong>nden BEMA-Leistungen. Deshalb<br />
der eindringliche Appell, die GOZ-Leistungen nicht aus dem<br />
Blick zu verlie<strong>re</strong>n! Dank des GOZ-Fakto<strong>re</strong>nvergleichs werden anonymisierte<br />
Vergleichswerte aus dem lokalen Umfeld analysiert.<br />
So ist leicht zu erkennen, ob Steigerungssätze moderat angepasst<br />
wurden und wie viel Umsatz sich in den einzelnen Quartalen<br />
hinter diesen Kennziffern verbirgt. Mit einer genial einfachen<br />
Darstellung ist augenscheinlich, wie viel Umsatzpotenzial sich<br />
aus einer orts- und behandlungsüblichen Anpassung der Steigerungssätze<br />
ergibt.<br />
HVM-Honorarverteilungsmaßstab<br />
Das Controlling-Instrument für jede Praxis! Es ermöglicht die<br />
einfache Überprüfung der für die Praxis zu erwartenden KZV-<br />
Zahlungen. Diffe<strong>re</strong>nzen zu Budgetg<strong>re</strong>nzen werden dabei farbig<br />
dargestellt. Plötzlich ist auf einen Blick ersichtlich, ob die<br />
vorgegebenen Warng<strong>re</strong>nzen unterschritten, er<strong>re</strong>icht oder gar<br />
überschritten werden. Eine Umsatz-Prognose wird dabei ganz<br />
automatisch bis zum Jah<strong>re</strong>sende dargestellt. So können Umsatzeinbußen<br />
aufgrund von Übersch<strong>re</strong>itungen der Budgets quasi auf<br />
Mausklick vermieden werden, mit perfekt an den Budgets austarierten<br />
Umsätzen, die die Ausnutzung der kompletten Bandb<strong>re</strong>ite<br />
der Budgetg<strong>re</strong>nzen möglich.<br />
Schmerzf<strong>re</strong>ie Behandlung<br />
bei Parodontitis<br />
<br />
<br />
<br />
Wiebke Ivens (geb. Volkmann),<br />
Geschäftsfüh<strong>re</strong>rin hypo-A GmbH:<br />
„Bei chronischer Parodontitis<br />
hilft Itis-Protect: Reich an<br />
wertvollen Mineralstoffen,<br />
Spu<strong>re</strong>nelementen und<br />
Vitaminen lindert Itis-Protect<br />
die Entzündung zuverlässig.“<br />
60 Prozent Heilungsrate bei chronischer Parodontitis<br />
deutlicher Rückgang der Entzündung<br />
ohne überflüssige Stoffe wie Titandioxid<br />
Fazit<br />
Am Ende haben sich solch hilf<strong>re</strong>iche Module innerhalb von wenigen<br />
Monaten amortisiert. Kostba<strong>re</strong> Zeit zahlen sie be<strong>re</strong>its vom<br />
ersten Tag an auf das F<strong>re</strong>izeitkonto ein. Mehr Honorar und mehr<br />
f<strong>re</strong>ie Zeit sind also keine Fiktion. Eine perfekte Welt lässt sich<br />
schon heute in vielen Be<strong>re</strong>ichen ganz leicht erschaffen!<br />
Mit<br />
Studien-<br />
nachweis<br />
Sabine Zude<br />
CGM Dentalsytsteme<br />
CGM Dentalsysteme GmbH<br />
Maria Trost 25 · 56070 Koblenz<br />
Tel.: +49 261 8000 1900<br />
E-Mail: info.cgm-dentalsysteme@compugroup.com<br />
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Lebensmittel für besonde<strong>re</strong> medizinische Zwecke (bilanzierte Diät).<br />
Nicht zur Verwendung als einzige Nahrungsquelle geeignet. Nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden.<br />
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hypo-A GmbH, Tel. +49 (0)451 307 <strong>21</strong> <strong>21</strong>, info@hypo-a.de<br />
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38 Praxismanagement<br />
Update von den<br />
Softwa<strong>re</strong>profis –<br />
mit CGM immer<br />
am Puls der Zeit<br />
In der Theorie schon lange im Gespräch, jetzt auch in der Praxis angekommen: Am 1. Juli fiel der<br />
Startschuss für gleich zwei Meilensteine: Die elektronische Patientenakte (ePA) und die neue PAR-<br />
Richtlinie. Was bedeutet das für Zahnarztpraxen und was für die Praxissoftwa<strong>re</strong>? Dazu stand Sabine<br />
Zude, Geschäftsfüh<strong>re</strong>rin der CGM Dentalsysteme, bei einer P<strong>re</strong>ssekonfe<strong>re</strong>nz Rede und Antwort.<br />
Danach steht fest: Mit CGM Z1.PRO sind Behandler auf dem Weg der digitalen Veränderungen<br />
gut beraten. Denn die Alles-aus-einer-Hand-Spezialisten <strong>re</strong>agie<strong>re</strong>n mit den passenden digitalen<br />
Lösungen auf die neuen Anforderungen. Zudem gilt 20<strong>21</strong> als die Geburtsstunde der App CGM InfoDental,<br />
wäh<strong>re</strong>nd parallel das CGM PRAXISARCHIV 25-jährigen Geburtstag feiert. Klaus Donhauser,<br />
Vice P<strong>re</strong>sident Product Manager bei der CompuGroup Medical, nimmt das zum Anlass, über<br />
Neuerungen bei der bewährten Anwendung zur effizienten, <strong>re</strong>visionssiche<strong>re</strong>n Dokumentation in<br />
der Zahnarztpraxis zu berichten.<br />
Text/Bilder CGM Dentalsysteme GmbH<br />
CGM Z1.PRO und ePA – was tut sich bei der Zahnarztsoftwa<strong>re</strong>?<br />
Die ePA ist da – und mit dem ePA-PLUS-PAKET für die CGM-Praxissoftwa<strong>re</strong><br />
stellt das Unternehmen dafür alle Vorteile auf einmal be<strong>re</strong>it:<br />
Integriert sind Kommunikation im Medizinwesen (Z1.PRO-KIM-<br />
Modul) inklusive eArztbrief, Notfalldatenmanagement und Datensatz<br />
persönliche Erklärung (NFDM und DPE), der elektronische Medikationsplan<br />
(eMP) im Lesemodus, die elektronische Patientenakte (ePA)<br />
und das elektronische Rezept (eRezept). Das Ergebnis: „Praxen erhalten<br />
von uns alle notwendigen neuen Anwendungen aus einer Hand,<br />
profi tie<strong>re</strong>n von einer fi nanziellen Förderung und sind bei gesetzlichen<br />
Fristen auf der siche<strong>re</strong>n Seite“, erklärt Sabine Zude. Auch der Praxisalltag<br />
wird erleichtert – unter ande<strong>re</strong>m so:<br />
1. Sicher: eNachrichten inklusive Überweisungen, Röntgenbilder<br />
oder ähnliches können aus dem KIM Postfach und der Z1 Textverarbeitung<br />
heraus versendet werden, sind verschlüsselt und er<strong>re</strong>ichen<br />
ausschließlich KIM-Teilnehmer – Vertipper stellen damit kein Sicherheitsproblem<br />
dar. KIM-Mails können vom Server abgerufen und in<br />
das KIM-Postfach importiert werden. Werden diese einem Patienten<br />
zugeordnet, können die Dateianhänge di<strong>re</strong>kt in das CGM PRAXISAR-<br />
CHIV für den jeweiligen Patienten hinterlegt werden.<br />
2. Schnell: Es können neue Dokumente – wie bspw. ein Dokument<br />
aus dem Dateisystem (Festplatte), CGM PRAXISARCHIV, Dokumentenhistorie,<br />
Texte/Briefe (aus der Textverarbeitung) oder auch Daten<br />
der eGK – in der ePA gespeichert werden.<br />
3. Bequem: In der ePA werden alle <strong>re</strong>levanten Dokumente zu einem<br />
Behandlungsprozess gebündelt. Im ePA-Hauptdialog kann nach „allen<br />
Dokumenten“, die in der ePA vorhanden sind, oder Dokumenten<br />
nach Eingabe von Filterkriterien oder auch nach Übertragungspaketen<br />
mit Filterkriterien gesucht werden.<br />
Die neue PAR-Richtlinie – CGM als verlässlicher Partner<br />
Am 1. Juli trat auch die neue PAR-Richtlinie in Kraft – und mit ihr<br />
sollen die neuen Leistungen in zahnärztlichen Praxen zur Verfügung<br />
stehen. Das ist mittelfristig eine Win-Win-Situation für Patienten und<br />
dentale Praxen, die zunächst aber umfang<strong>re</strong>iche Änderungen an der<br />
Praxissoftwa<strong>re</strong> notwendig macht. Sabine Zude erklärt: „Implementierungen<br />
von Änderungen dieser Größenordnung können nur in einzelnen<br />
Schritten erfolgen, weshalb eine Auslieferung in der Kürze der<br />
Zeit für sämtliche Dentalsoftwa<strong>re</strong>-Anbieter nicht möglich war. Dennoch<br />
möchten wir die Zahnärzte bei der Umsetzung der neuen Anforderungen<br />
schon jetzt aktiv unterstützen. Zum 1. Juli stellte die CGM Dental-<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Praxismanagement<br />
39<br />
systeme deshalb besch<strong>re</strong>ibba<strong>re</strong> PDFs zur Beantragung der PAR-Planung<br />
zur Verfügung, die als „Überbrückung“ bis zur endgültigen Softwa<strong>re</strong>lösung<br />
dienen. Und auch die bewährten Module CGM Z1 Karies- und<br />
PAR-Risikoanalyse und CGM Z1.PRO PerioP<strong>re</strong>vention unterstützen<br />
be<strong>re</strong>its jetzt bei der Umsetzung der neuen PAR-Behandlungsst<strong>re</strong>cke:<br />
So erstellen Praxen mit Hilfe der Tools individuelle Präventionspläne,<br />
kommunizie<strong>re</strong>n transpa<strong>re</strong>nt sowie nachvollziehbar mit ih<strong>re</strong>n Patienten<br />
und behalten geplante Therapien aufgrund von Risikobeurteilungen<br />
stets im Blick.<br />
„Der Verlauf der Behandlungserfolge wird im CGM Z1.PRO Perio-P<strong>re</strong>vention-Modul<br />
leicht verständlich aufgezeigt sowie Risikofakto<strong>re</strong>n ermittelt.<br />
Der persönliche Präventions- beziehungsweise Implantat-Schutzplan<br />
kann ausgedruckt und dem Patienten mitgegeben werden. Das erhöht<br />
die Patienten-Compliance erheblich“, so Zude. „Denn: Auf dem Behandlungsstuhl<br />
sind manche Patienten gest<strong>re</strong>sst oder ängstlich, zu Hause können<br />
sie sich alle notwendigen Informationen, wie etwa die richtige Farbe<br />
der Interdentalbürste für die jeweilige Zahnlücke, in Ruhe anschauen.“<br />
Gleichzeitig kommen umfang<strong>re</strong>iche Änderungen im Rahmen der neuen<br />
PAR-Behandlungsst<strong>re</strong>cke und dem damit verbundenen neuen Leistungspaket<br />
auf die Praxen zu. Deshalb wird das PAR-Modul von CGM<br />
Z1.PRO in Gänze neu entwickelt und im Modul Prophylaxe Änderungen<br />
eingepflegt.<br />
Was ändert sich, was ist neu?<br />
· Neuer PAR-Status (Blatt 1) mit Staging/Grading<br />
· Geänderter PAR-Status (Zahnschema) – AITa/b und die Furkation<br />
sind in einer neuen Spalte zu dokumentie<strong>re</strong>n.<br />
· Neue PAR-Leistungen mit neuen Leistungsprüfungen<br />
· Dokumentation des Therapie- und Aufklärungsgesprächs<br />
· Eine PAR-Behandlung ist zukünftig erst ab einer Taschentiefe<br />
von 4 mm vorgesehen (bisher 3,5 mm).<br />
· Die Mundhygieneunterweisung (MHU) ist in die PAR-Richtlinie<br />
integriert.<br />
· Neues Formular PSI – Ausdruck für die Patientenaufklärung.<br />
· Neue Ab<strong>re</strong>chnung: Monatliche Ab<strong>re</strong>chnung der Leistungen<br />
(Teilab<strong>re</strong>chnungen) via PAR-DTA – statt bisheriger Einmalab<strong>re</strong>chnung<br />
Neue App CGM InfoDental<br />
In der zweiten Jah<strong>re</strong>shälfte launchen die Softwa<strong>re</strong>profis außerdem die<br />
kostenlose dentale App CGM InfoDental für Studie<strong>re</strong>nde und Praxen. Neben<br />
Informationen der CGM Dentalsysteme finden Anwender hier auch<br />
individuelle Informationen der jeweiligen Klinik bzw. Praxis oder Wissenswertes<br />
aus dem Partnernetzwerk der CGM. Darüber hinaus wird es auch<br />
eine Assistentenbörse geben, sodass Studie<strong>re</strong>nde di<strong>re</strong>kt via App erfah<strong>re</strong>n<br />
können, welche Praxen auf der Suche nach Assistenten sind. Darüber hinaus<br />
hat die CGM Dentalsysteme in Zeiten von Corona das Angebot an<br />
Online-Semina<strong>re</strong>n stetig ausgebaut. Die begehrten Termine finden sich<br />
zukünftig auch innerhalb der App.<br />
CGM PRAXISARCHIV – komfortabel, sicher, schnell<br />
Mit CGM PRAXISARCHIV, das seit 1996 unter stetiger Weite<strong>re</strong>ntwicklung<br />
auf dem Markt ist, feiert in diesem Jahr eine bewährte Anwendung<br />
der CGM Dentalsysteme 25. Jubiläum. CGM PRAXISARCHIV verwaltet<br />
und archiviert alle Patientenbelege wie Text-Dokumente, Bilder, Videos,<br />
E-Mails und Fax-Dokumente und ist dabei di<strong>re</strong>kt in die Praxissoftwa<strong>re</strong><br />
integriert. Alle Dokumente können ohne Medienbruch in der Dokumenten-Management-Lösung<br />
geöffnet, bearbeitet und in einem individuellen<br />
Ordner-System <strong>re</strong>visionssicher archiviert werden. Vorgenommene Änderungen<br />
werden nachvollziehbar protokolliert und auch der Originalzustand<br />
jeder einzelnen Datei ist jederzeit abrufbar. Das ist nicht nur komfortabel,<br />
sondern spart im Arbeitsalltag deutlich Zeit ein, die man nicht<br />
mit der Suche nach Patientendokumenten verbringt.<br />
Mit CGM PRAXISARCHIV gelingt die Dokumentenablage ordnungsgemäß,<br />
vollständig prüfbar und ist vor Verfälschungen oder Verlust gesichert.<br />
Die Nutzung der Dokumente kann nur durch Be<strong>re</strong>chtigte erfolgen.<br />
„Die Handhabung ist sehr intuitiv und di<strong>re</strong>kt aus der Praxissoftwa<strong>re</strong> möglich,<br />
was zeitspa<strong>re</strong>nde Arbeitsabläufe möglich macht. „Diese Einsparungen<br />
können schon im ersten Jahr die Anschaffungskosten wieder einspielen“,<br />
erklärt Klaus Donhauser, Produktmanager für CGM PRAXISARCHIV.<br />
Ganz neu ist jetzt CGM PRAXISARCHIV WEB als ideales Werkzeug für den<br />
flexiblen Dokumentenzugriff, unabhängig von fest installierten Arbeitsplätzen<br />
– eine moderne Art der Dokumentendarstellung, die im Browser<br />
läuft. Und: Mit CGM PRAXISARCHIV 5.0 launcht das Unternehmen jetzt<br />
die Möglichkeiten der Volltextsuche sowie der Textanalyse – das kürzt die<br />
ohnehin schnelle digitale Suche nach Dokumenten nochmals ab. CGM<br />
PRAXISARCHIV wird jährlich auditiert und erfüllt die aktuellen Prüfungskriterien<br />
für Dokumenten-Management-Lösungen laut Anforderungskatalog<br />
des TÜV Saarland. Hierbei werden die gesetzlichen Anforderungen<br />
an technische und organisatorische Verfah<strong>re</strong>n zur Erfassung, elektronische<br />
Aufbewahrung und Prüfbarkeit von Dokumenten – hinsichtlich der<br />
'Grundsätze zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von<br />
Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie<br />
zum Datenzugriff', kurz GoBD, dem Handelsgesetzbuch (HGB) oder dem<br />
Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) – erfolg<strong>re</strong>ich geprüft.<br />
CGM Dentalsysteme GmbH<br />
Maria Trost 25 · 56070 Koblenz<br />
Tel.: +49 (0)261 8000 1900 · Fax: +49 (0)261 8000 1922<br />
E-Mail: info.cgm-dentalsysteme@compugroup.com<br />
www.cgm-dentalsysteme.de<br />
www.<strong>re</strong>call-magazin.de
40 Zahnzusatzversicherung<br />
Kostenerstattung für Bleaching? –<br />
Ja! So geht’s.<br />
© katemangostar / f<strong>re</strong>epik<br />
Eine Zahnzusatzversicherung, welche die Kosten für zahnaufhellende Maßnahmen übernimmt?<br />
Vor zwei oder d<strong>re</strong>i Jah<strong>re</strong>n war das noch undenkbar. Die Versiche<strong>re</strong>r verkündeten gebetsmühlenartig,<br />
dass nur medizinisch notwendige Maßnahmen erstattet werden können. Im Grundsatz gilt das<br />
auch heute noch. Doch einige neue Zahntarife zahlen für Bleaching zwischen 200 Euro und 300<br />
Euro. Vier Beispiele stellen wir euch hier vor.<br />
Text Gabriele Bengel<br />
Ganz neu: JA dental 100 von Janitos<br />
Janitos, ein Versiche<strong>re</strong>r aus dem Konzern der Gothaer, bietet schon<br />
seit vielen Jah<strong>re</strong>n Zahnzusatzversicherungen an. Jetzt war die Zeit <strong>re</strong>if<br />
für eine Neuaufl age. Seit September sind die Tarife JA dental 75, JA<br />
dental 90 und JA dental 100 am Markt mit Kostenerstattung für Zahnersatz,<br />
zahnerhaltende Maßnahmen, wie zum Beispiel Füllungen und<br />
Wurzelbehandlungen sowie PZR und Prophylaxe. Die Ziffer im Tarifnamen<br />
steht für den Prozentsatz, mit dem Zahnersatz erstattet wird.<br />
Zahnbehandlungen werden in allen d<strong>re</strong>i Tarifen zu 100 Prozent übernommen<br />
– jeweils inklusive einer eventuellen Erstattung der GKV.<br />
Der P<strong>re</strong>miumtarif dental 100 übernimmt PZR und Prophylaxemaßnahmen<br />
zu 100 Prozent - ohne Oberg<strong>re</strong>nze auch mehrmals im Jahr, wenn<br />
es medizinisch notwendig ist. Außerdem zahlt er einen Zuschuss in<br />
Höhe von 300 Euro innerhalb von zwei Kalenderjah<strong>re</strong>n für zahnaufhellende<br />
Maßnahmen. Dazu ist erforderlich, dass die Zahnaufhellung<br />
in einer Zahnarztpraxis vorgenommen wird. In den ersten vier Kalenderjah<strong>re</strong>n<br />
gilt für alle Leistungen – außer PZR und Prophylaxe – eine<br />
Leistungsstaffel: Im ersten Kalenderjahr gilt eine Höchstg<strong>re</strong>nze von<br />
1.500 Euro, in den ersten zwei Jah<strong>re</strong>n sind es 3.000 Euro, in den ersten<br />
d<strong>re</strong>i Jah<strong>re</strong>n 4.500 Euro und in den ersten vier Jah<strong>re</strong>n 6.000 Euro.<br />
Danach gibt es keine Höchstg<strong>re</strong>nzen mehr.<br />
Eu<strong>re</strong> Patienten in der Altersgruppe <strong>21</strong> bis 25 Jah<strong>re</strong> zahlen für den P<strong>re</strong>miumschutz<br />
15,87 Euro im Monat. Im Alter 26 bis 30 Jah<strong>re</strong> kostet der<br />
Tarif <strong>21</strong>,80 Euro. Damit ist er gerade für junge Leute sehr inte<strong>re</strong>ssant.<br />
Rechnet man alleine die Kostenübernahme für Zahn<strong>re</strong>inigung, die üblicherweise<br />
dem Bleaching vorausgeht und das Bleaching selbst, so<br />
lohnt sich dieser Tarif auf jeden Fall. Da es keine Wartezeiten gibt,<br />
kann der Tarif auch dann noch abgeschlossen werden, wenn die Patienten<br />
be<strong>re</strong>its die Absicht haben, ein Bleaching machen zu lassen.<br />
Im höhe<strong>re</strong>n Alter, wenn Patienten keinen Wert mehr auf Bleaching<br />
legen, können sie jederzeit in den JA dental 90 wechseln. Ein 46-Jähriger<br />
zahlt hier 34,28 Euro im Monat und bekommt 90 Prozent für<br />
Zahnersatz, 100 Prozent für Zahnbehandlung und 150 Euro pro Jahr<br />
für PZR und Prophylaxe.<br />
Nebenbei bemerkt: Auch für Kinder sind die Janitos-Zahntarife sehr<br />
gut geeignet. Kieferorthopädische Maßnahmen übernimmt JA dental<br />
100 zu 100 Prozent, maximal 5.000 Euro bei KIG 1 und 2 und 100<br />
Prozent maximal 2.500 Euro bei KIG 3 bis 5.<br />
Seit Ende 2019: Barmenia Zahntarife mit Zuschuss für<br />
Bleaching<br />
Seit länge<strong>re</strong>r Zeit gibt es von Barmenia be<strong>re</strong>its d<strong>re</strong>i Zahntarife, die<br />
innerhalb von zwei Kalenderjah<strong>re</strong>n maximal 200 Euro Zuschuss für<br />
zahnaufhellende Maßnahmen zahlen. Auch hier ist Voraussetzung,<br />
dass die Maßnahme in einer Zahnarztpraxis durchgeführt wird. PZR<br />
und Prophylaxe übernimmt Barmenia ebenfalls zu 100 Prozent ohne<br />
Oberg<strong>re</strong>nze, auch mehrmals im Jahr. Zahnerhaltende Maßnahmen wie<br />
Füllungen und Wurzelbehandlungen werden zu 100 Prozent erstattet.<br />
Nur beim Zahnersatz kann man wählen, wie hoch man sich absichern<br />
möchte: 80 Prozent, 90 Prozent oder 100 Prozent. In der Altersgruppe<br />
<strong>21</strong> bis 30 kostet die 80 Prozent-Variante 13,60 Euro pro Monat, die 90<br />
Prozent-Variante 16,10 Euro und die 100 Prozent-Variante 18,50 Euro.<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Zahnzusatzversicherung<br />
41<br />
Auch die Barmenia-Tarife haben keine Wartezeit. Außerdem gibt es in<br />
den ersten vier Kalenderjah<strong>re</strong>n dieselben Höchstg<strong>re</strong>nzen wie bei Janitos<br />
– sie gelten aber nur für Zahnersatz (Inlays, Kronen, Brücken…).<br />
Alle ande<strong>re</strong>n Leistungen fallen nicht unter die Leistungsstaffel.<br />
ZahnGesund 100 vom Münchener Ve<strong>re</strong>in<br />
Die neuen ZahnGesund-Tarife des Münchener Ve<strong>re</strong>ins gibt es mit 75<br />
Prozent, 85 Prozent oder 100 Prozent Erstattung für Zahnersatz und<br />
Zahnbehandlung. Kann man im Leistungsfall das Bonusheft über 10<br />
Jah<strong>re</strong> nachweisen, bekommt man bei der 75 Prozent-Variante 80 Prozent<br />
und bei der 85 Prozent-Variante 90 Prozent für Zahnersatz. Wie<br />
bei Janitos gibt es diese Tarife als Komplettschutz.<br />
Der P<strong>re</strong>miumtarif ZahnGesund 100 bietet für Bleachingmaßnahmen<br />
100 Prozent, maximal 200 Euro innerhalb von zwei Kalenderjah<strong>re</strong>n.<br />
PZR und Prophylaxe werden zu 100 Prozent bis maximal 100 Euro<br />
zwei Mal pro Jahr erstattet. Wartezeiten gibt es beim Münchener Ve<strong>re</strong>in<br />
nicht und die Höchstg<strong>re</strong>nzen sind identisch mit denen der Janitos.<br />
Sie gelten für alle Leistungen – außer PZR und Prophylaxe. In der<br />
Altersgruppe 16 bis 25 Jah<strong>re</strong> zahlen Eu<strong>re</strong> Patienten 16,60 Euro pro<br />
Monat, im Alter 26 bis 30 Jah<strong>re</strong> sind es 24,80 Euro.<br />
einer Zahnarztpraxis durchgeführt werden. Kein Versicherungsschutz<br />
besteht für Füllungen, Inlays, Kronen und sonstigen Zahnersatz. Will<br />
man das versichert haben, muss man zusätzlich den Zahnersatz-Tarif<br />
abschließen, wobei man zwischen 70 Prozent, 85 Prozent und 100<br />
Prozent Erstattungssatz wählen kann.<br />
Insgesamt beträgt der Monatsbeitrag für 100 Prozent Zahnersatz und<br />
dem Zahnbehandlungstarif zusammen 32,11 Euro in der Altersgruppe<br />
20 bis 29 Jah<strong>re</strong>, für die 85 Prozent-Variante zahlt man insgesamt<br />
22,<strong>21</strong> Euro. Die DKV hat in ih<strong>re</strong>n Zahntarifen noch eine Wartezeit:<br />
sechs Monate für Zahnbehandlung, Bleaching und die 85 Prozent<br />
Zahnersatz-Variante. Bei der 100 Prozent-Absicherung für Zahnersatz<br />
beträgt die Wartezeit acht Monate.<br />
Bleaching? Ja bitte!<br />
Mit der richtigen Zahnzusatzversicherung können sich eu<strong>re</strong> Patientinnen<br />
und Patienten hollywood-weiße Zähne leisten. Da auch die Kosten<br />
für Zahn<strong>re</strong>inigung gut abgedeckt sind, werdet ihr <strong>re</strong>gelmäßig ausgelastet<br />
sein und das Recall-System läuft quasi von alleine erfolg<strong>re</strong>ich.<br />
Last but not least: DKV<br />
DKV bietet Bleaching-Leistungen in Höhe von maximal 300 Euro im<br />
Zahnbehandlungstarif an. Wäh<strong>re</strong>nd man bei Janitos, Barmenia und<br />
dem Münchener Ve<strong>re</strong>in die komplette Absicherung inklusive Zahnersatz<br />
nehmen muss, um den Zuschuss zu Bleachingmaßnahmen zu<br />
bekommen, kann man den DKV-Tarif für Zahnbehandlungen auch alleine<br />
abschließen. Ab Alter 20 zahlt man dafür 16,00 Euro pro Monat.<br />
Dafür bekommen Erwachsene folgende Leistungen: 100 Prozent für<br />
PZR und Prophylaxe, maximal 300 Euro pro Kalenderjahr, 100 Prozent<br />
für parodontologische Leistungen und Wurzelbehandlungen, für die<br />
keine Leistungspflicht der GKV besteht und – wie eingangs erwähnt<br />
– 100 Prozent maximal 300 Euro für Bleachingmaßnahmen, die in<br />
Dornierstr. 30<br />
73730 Esslingen<br />
Tel.: +49 711 69 306 435<br />
www.todentta.de<br />
Gabriele Bengel<br />
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42<br />
Aufgefrischt!<br />
Kennen Sie alle provisorischen Versorgungen?<br />
© fotogestoeber / stock.adobe.com<br />
In unse<strong>re</strong>r Rubrik Aufgefrischt beleuchten wir dieses Mal die<br />
provisorischen Versorgungen. Diese können durch das zahnmedizinische<br />
Fachpersonal angefertigt werden, bedürfen<br />
aber eu<strong>re</strong>r ganzen Aufmerksamkeit und bei unse<strong>re</strong>n Patienten<br />
ein feines „Händchen“ in der Kommunikation.<br />
Text Jana Brandt<br />
Zahnersatz ist für unse<strong>re</strong> Patienten immer eine auf<strong>re</strong>gende Sache. Neben<br />
der F<strong>re</strong>ude auf die neue Versorgung gibt es auch Ängste für die<br />
Übergangszeit. Provisorische Versorgungen haben keinen guten Ruf.<br />
Ihr könnt eu<strong>re</strong>n Patienten die Angst nehmen und die provisorische<br />
Versorgung vorstellen:<br />
1. Di<strong>re</strong>ktes Provisorium<br />
Für eine schnelle Versorgung ohne Abformung haben wir konfektionierte<br />
provisorische Kronen, die ihr nutzen könnt. Zur Auswahl stehen<br />
alle Zahnarten als zahnfarbene Kunststoffversorgung oder als metallfarbene<br />
Kappe. Sie werden je nach Zahnart als Grundlage genutzt<br />
und grob einprobiert. Der Rand wird auf die entsp<strong>re</strong>chende Länge zugeschnitten<br />
und die Passform mittels Unterfütterung verbessert. Am<br />
Schluss erfolgt die Kontrolle der Okklusion. Für diese provisorische<br />
Kronen benötigt ihr keine Abformung, allerdings werden nur einzelne<br />
Zähne und keine fehlenden Zähne provisorisch versorgt. Bei Defekt<br />
oder Verlust der provisorischen Krone kann dies nur über eine Neuherstellung<br />
erfolgen.<br />
2. Provisorium mittels Abformung<br />
Müssen viele Zähne provisorisch versorgt werden oder sogar fehlende<br />
Zähne, eignet sich die indi<strong>re</strong>kte Herstellung mittels Abformung.<br />
Zuvor wird der momentane Zustand abgeformt und der Abdruck für<br />
die späte<strong>re</strong> provisorische Krone beiseitegelegt. Nach Entfernung der<br />
defekten Versorgung (zum Beispiel Brücken) und Präparation der Zähne,<br />
kann die fehlende Substanz mit dem Abdruck wiederhergestellt<br />
werden. In den Abdruck wird eine Kunststoffmasse eingebracht, der<br />
Abdruck zurückgesetzt und die Kunststoffmasse füllt den Hohlraum<br />
im Abdruck aus und wird fest.<br />
Dafür solltet ihr die Abbindezeit mit einem Probestück abgleichen,<br />
welches ihr zeitgleich mit dem Abformlöffel anfertigt, damit ihr die<br />
Abformung nicht zu zeitig entfernt. Ist der Kunststoff fest, wird der<br />
Abdruck entfernt und die festgewordene provisorische Versorgung<br />
aus dem Abdruck entfernt. Sie hat jetzt die gleiche Form wie die alte<br />
Versorgung. Überschüssige Kunststoffanteile werden mit der Fräse<br />
entfernt.<br />
Die provisorische Versorgung wird im Mund einprobiert, um zu<br />
schauen, ob alle Be<strong>re</strong>iche der Zähne abgedeckt sind. Kleine<strong>re</strong> Defekte<br />
können mit Kunststoff ausgeglichen werden, fehlen allerdings<br />
größe<strong>re</strong> Flächen muss der Vorgang wiederholt werden. Anhand der<br />
provisorischen Versorgung kann der Zahnarzt auch kontrollie<strong>re</strong>n, ob<br />
er vielleicht noch weite<strong>re</strong> Substanz wegnehmen muss. Sind die Materialdichten<br />
zu dünn, wird auch die späte<strong>re</strong> Versorgung Probleme be<strong>re</strong>iten.<br />
Stimmen Randschluss und Schichtstärke des Provisoriums erfolgt<br />
die Anpassung der Okklusion. Experten können sogar fehlende Zähne<br />
aus der Abformung herausarbeiten, um so eine provisorische Brücke<br />
herzustellen, wo vorher keine Zähne mehr wa<strong>re</strong>n. So kann sich der<br />
Patient an eine späte<strong>re</strong> Brücke gewöhnen. Bei Defekt oder Verlust<br />
der provisorischen Versorgung kann der Abdruck erneut verwendet<br />
werden. Hierzu muss der Abdruck aufgehoben werden.<br />
3. Stiftprovisorium<br />
Bei großen Substanzverlusten und wurzelbehandelten Zähnen sind<br />
Stiftverankerungen notwendig. Mit den heutigen konfektionierten<br />
Glasfaserstiften können diese Verankerungen sofort in der Praxis<br />
versorgt werden. Es gibt aber auch Stiftverankerungen, die von der<br />
Zahntechnik hergestellt werden. Der Zahn wird bis auf Gingivaniveau<br />
gekürzt. Der aufbe<strong>re</strong>itete Wurzelkanal liegt f<strong>re</strong>i. Für die Übergangszeit<br />
muss eine provisorische Stiftkrone hergestellt werden. Diese Versorgung<br />
ist heutzutage eher selten, weil viele Zahnärzte die konfektionierte<br />
Stiftversorgung vorziehen – ohne Zahntechnik.<br />
Wird die Zahntechnik eingebunden, muss der Patient mit einem Stiftprovisorium<br />
versorgt werden. In den Wurzelkanal kommt ein provisorischer<br />
Stift, der mit einer provisorischen Zahnkrone verbunden wird.<br />
Ihr habt somit ein Zahn-Stift-Provisorium in einem Stück. Dies könnt<br />
ihr entweder wie im Beispiel 1 genannt mittels konfektionierter Krone<br />
aber auch wie in Beispiel 2 genannten Abdruckverfah<strong>re</strong>n herstellen.<br />
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Wichtig ist, dass sich Stift und provisorische Masse verbinden und zu einer Stiftkrone<br />
werden. Die Stiftkrone wird einprobiert und an die Okklusion angepasst, damit beim<br />
Zubeißen nichts stört. Ist der Stift aus der Zahntechnik zurück, wird dieser eingesetzt<br />
und ein neues Provisorium hergestellt, denn das alte Stiftprovisorium passt dann<br />
nicht mehr.<br />
Alle 3 Varianten erfordern von euch viel Fachwissen. Ihr dürft diese provisorischen<br />
Versorgungen herstellen, ausarbeiten und eingliedern. Das ist eine verantwortungsvolle<br />
Aufgabe, denn euer Patient muss damit eine länge<strong>re</strong> Zeit zu<strong>re</strong>chtkommen.<br />
Zahnfarben können mit dieser Herstellung nur beg<strong>re</strong>nzt angepasst werden. Eine optische<br />
Einschränkung lässt sich kaum verhindern. Im Frontzahnbe<strong>re</strong>ich ist dies für einige<br />
Patienten sehr ärgerlich, daher solltet ihr hier viel Aufmerksamkeit aufbringen,<br />
damit eu<strong>re</strong> Patienten zufrieden sind. Ein weite<strong>re</strong>r Nachteil ist die nicht ganz so feste<br />
Eingliederung, denn die provisorische Versorgung muss für die defi nitive Versorgung<br />
wieder entfernt werden. Es ist also schwierig hier den Mittelweg zu fi nden, einerseits<br />
fest für die Übergangszeit ande<strong>re</strong>rseits schnell wieder zu entfernen. Davor haben die<br />
meisten Patienten Angst, dass sich die provisorische Versorgung löst.<br />
Ihr könnt diese Ängste nehmen, indem ihr darüber beratet, was der Patient tun kann,<br />
um die provisorische Versorgung nicht über Gebühr zu belasten:<br />
· Kein Kaugummi<br />
· Keine Kaubonbons<br />
· Wenig feste Nahrungsmittel (Frakturgefahr)<br />
· Vorsicht bei zähen und klebrigen Nahrungsmitteln<br />
Ich hoffe, ich konnte das eine oder ande<strong>re</strong> wieder in euer Gedächtnis zurückholen<br />
und ein paar nützliche Tipps in Bezug auf die Patientenkommunikation geben! Viel<br />
Erfolg und Spaß beim Umsetzen, eu<strong>re</strong> Jana Brandt.<br />
Ihr habt Fragen an unse<strong>re</strong> Ab<strong>re</strong>chnungsexpertin<br />
oder möchtet mehr Informationen zu diesem<br />
Beitrag?<br />
Dann sch<strong>re</strong>ibt uns an info@<strong>re</strong>call-magazin.de<br />
Jana Brandt<br />
F<strong>re</strong>iberufl iche ZMV,<br />
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Tel.: +49 341 231 032-0
44 Dentalmarkt<br />
EssenzielI für ein schönes und gesundes Lächeln<br />
Ivoclar Vivadent präsentiert mit der neuen Proxyt Single Dose den passenden Partner für die effiziente und<br />
schonende Zahn<strong>re</strong>inigung sowie Politur<br />
Designt für eine effiziente Performance<br />
Die neuen Proxyt Single Dose-Pasten von Ivoclar Vivadent wurden entwickelt,<br />
um ein effizientes und effektives Reinigen und Polie<strong>re</strong>n von natürlichen Zähnen,<br />
Zahnersatz und Implantaten zu gewährleisten. Sie helfen, einen guten Zustand<br />
und den natürlich ästhetischen Glanz zu bewah<strong>re</strong>n. Die einzigartige Formel und<br />
die geschmeidige Konsistenz sowie die einfache Abspülbarkeit ermöglichen ein<br />
schnelles, exzellentes Plaque- und Zahnsteinentfernen und Polie<strong>re</strong>n. Proxyt-<br />
Pasten von Ivoclar Vivadent haften für eine leichte Verarbeitung zudem gut an<br />
Zähnen und Instrumenten. Dies zusammengenommen beschleunigt die Behandlung,<br />
Spritzen sowie eine Verun<strong>re</strong>inigung des Arbeitsfeldes werden verhindert.<br />
hilft darüber hinaus, den Bakterienstoffwechsel zu stö<strong>re</strong>n. Selbstverständlich<br />
werden auch die Anforderungen von Patienten mit eventuellen Unverträglichkeiten<br />
berücksichtigt. Die Proxyt-Pasten von Ivoclar Vivadent sind deswegen zu 100<br />
Prozent gluten- und laktosef<strong>re</strong>i.<br />
Schonendes und effektives Reinigen und Polie<strong>re</strong>n<br />
Kunden haben bei den neuen Proxyt Single Dose-Pasten die Wahl zwischen<br />
zwei Varianten: fein und intensiv. So kann ein unnötiger Abtrag oder unnötiges<br />
Aufrauen der Zahnsubstanz von Restaurationen, Implantaten und prothetischen<br />
Versorgungen vermieden werden.<br />
Proxyt fein ist eine außergewöhnlich sanfte Polierpaste ohne Bimsstein, die für<br />
sensible Oberflächen wie Implantate, Restaurationen, Dentin und Zahnschmelz<br />
sowie für die Oberfläche hochwertiger Komposit- und Keramik<strong>re</strong>staurationen,<br />
zum Beispiel IPS e.max von Ivoclar Vivadent, geeignet ist. Proxyt fein ist effektiv,<br />
mild und gleichzeitig signifikant weniger abrasiv. Zusätzlich ist es sanft zu sensiblem<br />
Zahnfleisch. Das in den Proxyt-Pasten von Ivoclar Vivadent enthaltene Xylit<br />
Ivoclar Vivadent GmbH<br />
Dr. Adolf-Schneider-Str. 2 · 73479 Ellwangen<br />
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wellsag<strong>re</strong>en<br />
– Aus Liebe zur Umwelt<br />
Entdecken Sie jetzt die neue und nachhaltige Produktlinie wellsag<strong>re</strong>en von<br />
wellsamed. Die Zahnpflegeprodukte werden aus natürlichem, umweltf<strong>re</strong>undlichem<br />
und biologisch abbauba<strong>re</strong>m Bio-Moso-Bambus hergestellt und in zu<br />
100 % <strong>re</strong>cycelter, biologisch abbauba<strong>re</strong>r Verpackung geliefert. Nach Empfehlung<br />
sollten Zahnbürsten circa alle d<strong>re</strong>i Monate gewechselt werden. Bei einer<br />
durchschnittlichen Lebenserwartung von 80 Jah<strong>re</strong>n sind das mindestens 320<br />
Zahnbürsten für jeden von uns. Mit Interdentalbürsten, Zahnseide und Zungenbürste<br />
vervielfacht sich der Wert.<br />
Um die Zahnpflege im heimischen Badezimmer ein Stück weit nachhaltiger zu<br />
gestalten, wurde das neue wellsag<strong>re</strong>en Sortiment entwickelt – Zahnpflegeprodukte,<br />
die das perfekte umweltf<strong>re</strong>undliche Gegenstück zu einer herkömmlichen<br />
Kunststoff-Zahnbürste bilden. Neben klassischen Handzahnbürsten<br />
mit Aktivkohle-Borsten für Kinder und Erwachsene, erhalten Sie auch eine<br />
Zungenbürste, Interdentalbürsten und Prothesenbürsten sowie Bio-Zahnseide<br />
aus Maisstärke.<br />
Auch in der professionellen Prophylaxe in der Zahnarztpraxis kann Nachhaltigkeit<br />
eine entscheidende Rolle spielen. Testen Sie jetzt die wellsag<strong>re</strong>en Produkte<br />
und überzeugen Sie sich von der bewährten wellsamed Qualität. Sie<br />
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Dentalmarkt<br />
45<br />
Die neue Oral-B iO6<br />
Innovative Mundpflege erfüllt individuelle Bedürfnisse<br />
Bürstenkopfs und zeigt den Ladezustand an. Das ist ein Vorteil, wenn es um<br />
Individualisierung und Komfort in Sachen Mundpfl ege geht.<br />
Mundpfl ege sollte innovativ, einfach und wirksam sein. Die Oral-B iO6 ist<br />
das neue Mitglied der iO-Familie und begleitet Nutzer wirkungsvoll durch<br />
den gesamten Putzprozess. Dank moderner Technologie sorgt die elektrische<br />
Zahnbürste nicht nur für gepfl egte Zähne, sondern lässt Nutzern auch<br />
viel Raum, um Funktionen individuell anzupassen.<br />
Wir alle haben ganz unterschiedliche Anforderungen, wenn es ums Zähneputzen<br />
geht. Aber wir sind uns einig: Mundpfl ege sollte so einfach und<br />
angenehm wie möglich sein – und dabei angepasst auf unse<strong>re</strong> ganz individuellen<br />
Bedürfnisse. Die neue Oral-B iO6 ergänzt die innovative iO-Serie<br />
von Oral-B und sorgt dank moderner Technologie für ein individuelles Zahnputzerlebnis.<br />
Oral-B iO6 begleitet den Zahnputzvorgang<br />
Die neue Oral-B iO6 begleitet den Nutzer durch den gesamten Zahnputzvorgang.<br />
Aus fünf Reinigungsprogrammen – tägliche Reinigung, Sensitiv,<br />
Zahnfl eischschutz, Tiefen<strong>re</strong>inigung und Aufhellen – kann der Nutzer seinen<br />
persönlichen Favoriten wählen. Die Modi unterscheiden sich im Hinblick<br />
auf die Rotationsgeschwindigkeit der Bürste. Wäh<strong>re</strong>nd des Putzens hilft die<br />
intelligente Andruckkontrolle dabei, das Zahnfl eisch vor zu viel Druck zu<br />
schützen. Bei optimalem Druck leuchtet sie grün und warnt mit rotem Licht<br />
vor zu viel Druck.<br />
Studien zeigen: Oral-B iO Zahnbürsten füh<strong>re</strong>n zu 100 Prozent<br />
verbesserter Plaque-Entfernung<br />
Das innovative Antriebssystem der Oral-B iO-Serie arbeitet mit Magnettechnik<br />
statt Mechanik. Damit liefert es Energie punktgenau an die Borstenspitzen,<br />
die mit sanften Mikrovibrationen von Zahn zu Zahn gleiten, um ein<br />
effektives und angenehmes Putzerlebnis zu erzielen. Magnettechnik macht<br />
die elektrische Zahnbürste zudem ext<strong>re</strong>m leise und sehr sanft in der Anwendung.<br />
Klinische Studien haben gezeigt, dass sich die Plaque-<br />
Entfernung durch Oral-B iO Zahnbürsten in nur acht Wochen<br />
um 100 Prozent verbessert. Personen, die wäh<strong>re</strong>nd<br />
des Putzens die Oral-B iO kompatible App verwendet haben,<br />
putzten ih<strong>re</strong> Zähne durchschnittlich 2:27 Minuten pro<br />
Putzdurchgang. Zum Vergleich: Menschen, die eine herkömmliche<br />
Handzahnbürste verwenden, putzten durchschnittlich<br />
weniger als eine Minute. 1<br />
Auch auf die Gestaltung der Oral-B iO6 haben<br />
die Oral-B-Entwickler wieder viel Wert<br />
gelegt: Aufgrund ih<strong>re</strong>s schlanken Designs liegt<br />
die elektrische Zahnbürste gut in der Hand.<br />
Erhältlich in den Farben Grau, Schwarz, Weiß<br />
und Pink fügt sie sich optisch optimal in jedes<br />
Badezimmer ein.<br />
1<br />
Based on an 8-week clinical trial. G<strong>re</strong>nder J, et al.,<br />
Int Dent J 2020; in p<strong>re</strong>ss.<br />
Zudem stellt die neue Oral-B iO6 zusammen mit der Oral-B App sicher, dass<br />
Nutzer beim Putzen keinen Be<strong>re</strong>ich vergessen: Künstliche Intelligenz erkennt<br />
den individuellen Putzstil und hilft, alle Zähne gleichmäßig zu <strong>re</strong>inigen.<br />
Am Ende des Putzvorgangs erscheint ein Smiley auf dem Display, der entweder<br />
lächelt oder die Mundwinkel herunterzieht – je nachdem wie lange und<br />
gründlich geputzt wurde.<br />
Nutzer steuern die elektrische Zahnbürste über das interaktive Schwarz-<br />
Weiß-Display. Es sorgt für eine einfache Handhabung und Möglichkeiten<br />
der Personalisierung. Neben der Wahl der verschiedenen Reinigungsmodi<br />
und Spracheinstellungen erinnert das Display auch an den Wechsel des<br />
Procter & Gamble Service GmbH<br />
Sulzbacher Str. 40-50<br />
65824 Schwalbach am Taunus<br />
Tel.: +49 6196 89 4929<br />
www.de.pg.com<br />
www.<strong>re</strong>call-magazin.de
46 Liebe deine Zunge<br />
Liebe deine<br />
Die Zungen<strong>re</strong>inigung gehört in zahl<strong>re</strong>ichen Ländern und Kulturk<strong>re</strong>isen schon seit vielen Jah<strong>re</strong>n<br />
zum festen Bestandteil einer ganzheitlichen Gesundheitsphilosophie. In den letzten Jah<strong>re</strong>n ist<br />
die Zunge durch verschiedenste Innovationen und Aktivitäten nun auch verstärkt in Deutschland<br />
in den Blickpunkt der Zahnheilkunde und damit Mundgesundheit geraten und wurde sozusagen<br />
„neu“ entdeckt.<br />
Text Prof. Dr. Birglechner, Medical School 11<br />
Liebe<br />
deineZunge<br />
www.liebedeinezunge.de<br />
Im Fokus alternativer Heilmethoden:<br />
Die Zungen<strong>re</strong>inigung<br />
© © Drobot Dean / adobe.stock.com<br />
Zunge<br />
Die Medical School 11 gemeinsam mit dem praxisDienste Institut für<br />
Weiterbildung haben sich in dem Projekt „Liebe Deine Zunge“ das Ziel<br />
gesetzt, die Zunge und de<strong>re</strong>n professionelle Reinigung als festen Bestandteil<br />
zahnärztlicher Prophylaxe – der Zahn<strong>re</strong>inigung plus – in der<br />
Zahnarztpraxis zu implementie<strong>re</strong>n.<br />
Auf der Lernplattform „Liebe Deine Zunge“, die kostenf<strong>re</strong>i im Internet<br />
abrufbar ist, beschäftigen sich 7 Videotutorials mit inte<strong>re</strong>ssanten<br />
Themen rund um die Zunge. Wer sich zum zertifizierten „Zungenprophy“<br />
qualifizie<strong>re</strong>n möchte, durchläuft die Video-Lerntutorials zu unterschiedlichen<br />
Themengebieten und beantwortet zum Abschluss der<br />
Online-Fortbildung Fragen rund um das Thema Zunge. Erfolg<strong>re</strong>ichen<br />
Absolventen/-innen winkt ein kostenloses „Liebe Deine Zunge-Paket“<br />
mit tollen Hilfsmitteln zur Patientenaufklärung für das Praxismarketing<br />
sowie einem hochwertigen Abschlusszertifikat.<br />
Das Inte<strong>re</strong>sse an ganzheitlichen Gesundheitsleh<strong>re</strong>n ist zweifelsohne in<br />
den letzten Jah<strong>re</strong>n gestiegen und inzwischen beschäftigt sich auch die<br />
Wissenschaft verstärkt mit alternativen und ganzheitlichen Ansätzen.<br />
Alte Traditionen<br />
Zum Teil basie<strong>re</strong>n die heute praktizierten Ansätze auf Jahrhunderte alte<br />
Traditionen und Philosophien. So sehen sowohl die traditionelle chinesischen<br />
Medizin (TCM) also auch die Leh<strong>re</strong>n des Ayurveda zur Heilung und<br />
Vorbeugung von Krankheiten die Zungen<strong>re</strong>inigung als ein Baustein. Ayurveda<br />
selbst beschäftigt sich mit gesundem und ungesundem, glücklichem<br />
und unglücklichem Leben“ und bedeutet „Wissen vom Leben“. In<br />
der ayurvedischen Leh<strong>re</strong> werden nicht nur Heilmethoden beschrieben,<br />
sondern konk<strong>re</strong>te Hinweise zur Lebensgestaltung, Ernährung, Körperund<br />
Gesundheitspflege gegeben. Zentrale Elemente bilden die Anwendung<br />
bestimmter Heilpflanzen, verschiedene Reinigungstechniken, eine<br />
typge<strong>re</strong>chte Ernährung, Massagen und die spirituelle Yoga-Praxis. Ziel<br />
ist es, Körper, Geist und Seele in ein harmonisches Gleichgewicht zu<br />
bringen, aus dem Gesundheit und Zufriedenheit <strong>re</strong>sultie<strong>re</strong>n.<br />
Für den Be<strong>re</strong>ich der Zahnheilkunde finden sich im Ayurveda inte<strong>re</strong>ssante<br />
Ansätze, welche sowohl in der Therapie als auch bei der individuellen<br />
Mundpflege zum Einsatz kommen können. Insgesamt werden<br />
über 7000 verschiedene Heilpflanzen genutzt, wobei einigen be<strong>re</strong>its<br />
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Liebe deine Zunge<br />
47<br />
antibakterielle Effekte gegenüber oral-pathogenen Bakterien und entzündungshemmende<br />
Eigenschaften nachgewiesen werden konnten.<br />
Sie sind Bestandteil von Zahnpasta, Mundspülölen, Mundwasser und<br />
Kaugummis. Die Mundhygiene spielt im Ayurveda eine wesentliche Rolle,<br />
denn nur mit gesunden Zähnen und kräftigem Zahnfleisch kann die<br />
Nahrung optimal auf die weite<strong>re</strong> Verdauung vorbe<strong>re</strong>itet werden. Traditionell<br />
werden folgende Mundhygienemaßnahmen empfohlen: 1<br />
· Zähneputzen mit Kräuterzahnpasta<br />
· Kauen von Zweigen (Neem, Mango und ande<strong>re</strong>)<br />
· Zungen<strong>re</strong>inigung<br />
· nach jedem Essen den Mund ausspülen und das Kauen von aromatischen<br />
Gewürzen<br />
· Ölziehen mit Sesamöl (Gandusha)<br />
Der Ayurvedische Ansatz umfasst neben <strong>re</strong>gelmäßigen Reinigungsritualen,<br />
dem Einsatz ayurvedischer Heilpflanzen, dem Gandusha – Ölziehen<br />
– auch die Zungen<strong>re</strong>inigung.<br />
Die Zungen<strong>re</strong>inigung<br />
In der ayurvedischen Leh<strong>re</strong> gehört die Zungen<strong>re</strong>inigung zur Morgenroutine,<br />
denn die Zunge wird darin als Ausscheidungsorgan betrachtet. Besonders<br />
Beläge an der Zungenwurzel beeinträchtigen den Geschmackssinn<br />
und gelten als Ursache für Mundgeruch. Über Nacht vermeh<strong>re</strong>n<br />
sich die oralen Bakterien, wobei der Zungenbelag zunimmt. Durch das<br />
morgendliche Abschaben lässt sich de<strong>re</strong>n Anzahl <strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>n. Als Hilfsmittel<br />
können spezielle Zungenschaber oder ein Löffel benutzt werden.<br />
Die Zunge als Spiegel der Allgemeingesundheit?<br />
Nicht nur im Ayurveda, sondern auch in der TCM wird die Zunge zu Diagnosezwecken<br />
herangezogen. In der Medizin, insbesonde<strong>re</strong> bei alternativen<br />
Heilmethoden, spielt die Zunge im Gegensatz zur Zahnmedizin<br />
be<strong>re</strong>its jetzt eine gewichtige Rolle. Es gehört zum Erfahrungsgut alternativer<br />
Mediziner, dass die Zunge bei inne<strong>re</strong>n Erkrankungen <strong>re</strong>agiert<br />
und Veränderungen aufweist. Kinderärzte lassen sich erst einmal die<br />
Zunge zeigen und leiten daraus wertvolle diagnostische Hinweise ab.<br />
Sichtba<strong>re</strong> Veränderungen auf der Zunge können unter Umständen tief<br />
sitzende Ursachen haben. Daher messen viele alternative Heilmethoden<br />
der Zunge eine ganz besonde<strong>re</strong> Bedeutung zu. So geht man von einer<br />
funktionellen Beziehung zwischen auf der Haut oder Schleimhaut gelegenen<br />
Punkten und inne<strong>re</strong>n, auch fern liegenden Organen aus. Die<br />
Zunge gehört dazu. Zungengröße, -form und -verfärbungen können<br />
wertvolle diagnostische Hinweise geben. Ein grau-schwarzer Belag<br />
kann beispielsweise auf Störungen im Nie<strong>re</strong>n-Blasen-System hindeuten,<br />
ein weißer Belag auf einen gastroduodenalen Befund und ein gelblicher<br />
auf das Leber-Galle-System. A<strong>re</strong>albeg<strong>re</strong>nzte Veränderungen finden<br />
sich eher bei chronischen Krankheitsbildern, bei akuten Krankheitszuständen<br />
ist meist das Gesamtbild der Zunge betroffen. Die Zunge ist<br />
zweifelsohne das größte Bakterien<strong>re</strong>servoir im Mund. Es erscheint auch<br />
logisch, dass nach einer PAR-Behandlung die Reinfektionsgefahr größer<br />
ist, wenn die Zunge nicht in die Therapie mit einbezogen wird. Deshalb<br />
rückt die professionelle Zungen<strong>re</strong>inigung immer mehr in den Fokus.<br />
Professionelle Reinigung in der Zahnarztpraxis<br />
Eine professionell durchgeführte Zungen<strong>re</strong>inigung in der Zahnarztpraxis<br />
kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, das Bakterien<strong>re</strong>servoir<br />
und den pathogenen Biofilm deutlich zu <strong>re</strong>duzie<strong>re</strong>n. Bei der professionellen<br />
Zungen<strong>re</strong>inigung wird der Biofilm über die Absaugeinrichtung<br />
am Zahnarztstuhl nicht nur abgeschabt, sondern auch sprichwörtlich<br />
abgesaugt und damit möglichst gründlich entfernt. Das Saugen hat<br />
gegenüber dem Abschaben nicht nur den Vorteil, dass tief sitzender<br />
Biofilm aus den Zungenfalten abgesaugt wird. Durch den Saugeffekt,<br />
so berichten viele Patienten, wird der Würge<strong>re</strong>iz gut unterdrückt und die<br />
Reinigung des dorsalen Drittels der Zunge kann erleichtert sein.<br />
Der Schlüssel zur <strong>re</strong>gelmäßigen Durchführung der Zungen<strong>re</strong>inigung zuhause<br />
liegt also in der Zahnarztpraxis selbst!<br />
Das Projekt „Liebe Deine Zunge“ möchte durch die Etablierung der<br />
professionelle Zungen<strong>re</strong>inigung in der Praxis dazu beitragen, dass Patienten<br />
auch zuhause die Zunge <strong>re</strong>gelmäßig putzen. Die professionelle<br />
Zungen<strong>re</strong>inigung setzt neben dem „Schabeffekt“ auf eine Tiefenwirkung<br />
durch ein gezieltes Absaugen von organisiertem, tief sitzenden<br />
Biofilm. Nach der professionellen Anwendung in der Praxis im Rahmen<br />
der PZR oder auch UPT kann der Zungensauger TS 1 dem Patienten<br />
zur Weiterverwendung zuhause mitgegeben werden. Die professionelle<br />
Zungen<strong>re</strong>inigung in der Praxis ist also der Startschuss und nicht der<br />
Abschluss einer sinnvollen Maßnahme!<br />
Videotutorials zum Thema<br />
unter www.liebedeinezunge.de findet ihr<br />
mehr Informationen zum Thema und dort<br />
insbesonde<strong>re</strong> bei den beiden folgenden<br />
Videotutorials: Lektion 2: Der Mund – Eintrittsort<br />
für Krankheiten & Lektion 5: Zunge<br />
als Spiegel des Körpers<br />
1<br />
März H. Mundpflegemaßnahmen des Ayurveda ZWR – Das Deutsche Zahnärzteblatt 2018;<br />
127: 86–90<br />
Medical School 11<br />
Brückenstraße 28 · 69120 Heidelberg<br />
E-Mail: info@liebedeinezunge.de<br />
www.medicalschool11.de<br />
Weite<strong>re</strong> Informationen:<br />
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48 Lifestyle<br />
REGEN, TEE &<br />
EIN GUTES BUCH.<br />
Gewinnt eines von jeweils d<strong>re</strong>i Büchern. Schickt uns dazu einfach eine E-Mail mit dem Kennwort WOHLFÜHL-<br />
KOCHBUCH oder SEELISCHE GESUNDHEIT. Mit etwas Glück gehört ihr schon bald zu den glücklichen<br />
Gewinner*innen. Viel Erfolg!<br />
„DAS AUTOIMMUN-WOHLFÜHL-KOCHBUCH“<br />
Kochbuchautorin Michelle Hoover steht für lecke<strong>re</strong> Gerichte einer<br />
autoimmunge<strong>re</strong>chten Ernährung. Das beweist sie mit über 100<br />
köstlichen Rezepten in „Das Autoimmun-Wohlfühl-Kochbuch“<br />
(Unimedica im Narayana Verlag, ISBN: 978-3-96257-245-7).<br />
Grundstein des Buches ist dabei ih<strong>re</strong> eigene Diagnose mit der<br />
Autoimmunkrankheit Hashimoto, als sie noch ein Teenager war.<br />
Nach Jah<strong>re</strong>n fand sie mit Hilfe des Autoimmunprotokolls (AIP)<br />
einen Weg, mit der Krankheit zu leben – und eroberte sich mit<br />
ih<strong>re</strong>n eigenen Rezepten den Genuss zurück.<br />
Michelle Hoovers allergenf<strong>re</strong>ie Wohlfühl-Gerichte eignen sich für<br />
alle, die einem Autoimmunprotokoll – das einfüh<strong>re</strong>nd erläutert<br />
wird – folgen, aber nicht auf eine lecke<strong>re</strong> Ernährung verzichten<br />
wollen. Von herzhaft bis süß bietet das Kochbuch AIP-ge<strong>re</strong>chte<br />
Rezepte für alle Lebenslagen. Sogar Wochenend-Highlights, Besonde<strong>re</strong>s<br />
für Feiertage und Drinks sind dabei. Praktische Zutatenund<br />
Lebensmittellisten helfen bei der Planung.<br />
WILLKOMMEN IN DER WELT FÜR<br />
SEELISCHE GESUNDHEIT<br />
„Eigentlich müsste ich glücklich sein“ ist ein Satz, der den Arzt<br />
und Psychotherapeuten Harald Krauß aufhorchen lässt. Seit 25<br />
Jah<strong>re</strong>n arbeitet er mit Patient*innen, die mit Krisen kämpfen<br />
oder sich diffusen Ängsten ausgeliefert fühlen. Sein Buch Willkommen<br />
in der Welt für seelische Gesundheit (Ariston Verlag,<br />
ISBN 978-3-424-20249-6) zeigt in konk<strong>re</strong>ten Schritten, wie der<br />
Weg zurück in ein ausgeglichenes Leben mit Hilfe der Selbstheilungskräfte<br />
begangen werden kann.<br />
Die Seele braucht Phasen der Ruhe und Refl exion, um gesund zu<br />
bleiben und um wieder gesund zu werden. Keine Selbstverständlichkeit<br />
in unse<strong>re</strong>r st<strong>re</strong>ssgebeutelten Zeit, die von einem rasanten<br />
Anstieg an seelischen Krisen geprägt ist. Als Mediziner und Chefarzt<br />
einer psychiatrischen Klinik beschäftigt sich Dr. med. Harald<br />
Krauß mit den unterschiedlichsten Ursachen, Symptomen und<br />
Verläufen seelischer Leiden. Aus der Praxis heraus hat er ein ganzheitliches<br />
und erprobtes Konzept entwickelt, das Patient*innen<br />
dazu ermutigt, Signale ernst zu nehmen, innezuhalten und aktiv<br />
die eigenen Heilungskräfte zu aktivie<strong>re</strong>n.<br />
© Mockup by f<strong>re</strong>epik<br />
Sein Ansatz zeigt auf, wie man mit effektiven Selbsttests, Übungen<br />
und medizinisch fundierten Hand<strong>re</strong>ichungen, die eigene Heilungskraft<br />
f<strong>re</strong>isetzen und die positive Fähigkeit zur Veränderung<br />
wecken kann. Harald Krauß sieht sein Buch als „literarische Therapie“,<br />
die den Weg aus der seelischen Talsohle sicher ausleuchtet<br />
und zurück zu Ausgeglichenheit und Wohlbefi nden begleitet.<br />
Harald Krauß ist Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und<br />
Neurologie. Er leitet seit 2004 die Klinik für Seelische Gesundheit<br />
am Marien Hospital Dortmund. Seine Schwerpunkte liegen in der<br />
Verhaltenstherapie, der tiefenpsychologisch fundierten Therapie,<br />
der Psychopharmakotherapie, der Schlafmedizin sowie in der<br />
Testdiagnostik.<br />
www.facebook.com/<strong>re</strong>callmagazin
Lifestyle<br />
49<br />
4<br />
8<br />
FRAGEN<br />
FÜR DAS<br />
KREUZ-<br />
WORTTÄTSEL<br />
1 Teil der Zungenoberfl äche<br />
2 Gerät zur Zungen<strong>re</strong>inigung<br />
3 Fachbegriff für Mundgeruch<br />
4 Chemischer Stoff zum<br />
Zähnebleichen<br />
2<br />
1<br />
1 2<br />
PROBE 12<br />
Multi<strong>re</strong>sistente Keime sind die schleichende Gefahr<br />
der modernen Zivilisation. Kathrin Lange (Autorin)<br />
und Susanne Thiele (Mikrobiologin und Wissenschaftsjournalistin)<br />
befassen sich in dem actiongeladenen<br />
Wissenschaftsthriller „Probe 12“ (Bastei<br />
Lübbe, ISBN: 978-3-7857-2755-3) mit den tödlichen<br />
Krankheitser<strong>re</strong>gern.<br />
Als die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg ih<strong>re</strong>n<br />
Ziehvater in Georgien besucht, erfährt sie, dass<br />
ihm eine medizinische Sensation gelungen ist: Er hat<br />
ein Medikament entdeckt, das gegen antibiotika<strong>re</strong>sistente<br />
Keime wirkt. Aber anscheinend will jemand<br />
verhindern, dass die Rettung in Form einer Phagen-<br />
Therapie die Menschheit er<strong>re</strong>icht.<br />
9 6<br />
10<br />
4<br />
3<br />
11<br />
12<br />
3<br />
7<br />
Gewinnt eines von d<strong>re</strong>i spannenden Exempla<strong>re</strong>n,<br />
indem ihr das Rätsel löst und uns die Lösung per E-<br />
Mail an info@<strong>re</strong>call-magazin.de mit dem Kennwort<br />
„Probe 12“ bis zum 30.11.20<strong>21</strong> sendet. Viel Erfolg<br />
und viel Spaß!<br />
5<br />
So nehmt ihr an der Verlosung teil:<br />
Sendet das richtige Lösungswort, eu<strong>re</strong> vollständigen Kontaktdaten oder<br />
das entsp<strong>re</strong>chende Kennwort per E-Mail an: info@<strong>re</strong>call-magazin.de. Die<br />
Gewinner*innen werden per Los ermittelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Barometer Verlagsgesellschaft mbH sowie de<strong>re</strong>n Angehörige dürfen<br />
nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der<br />
30.11.20<strong>21</strong>.<br />
LÖSUNGSWORT<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
www.<strong>re</strong>call-magazin.de
50<br />
Vorschau<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am 24. Februar 2022 mit folgenden Themen*<br />
© Roxane Pfeiffer / Salutogenesis<br />
© hedgehog94 / stock.adobe.com<br />
© Drobot Dean / adobe.stock.com<br />
Titelthema - Die UPT<br />
Sieben Monate neue PAR-Richtlinie<br />
Rauchentwöhnung beim Zahnarzt<br />
Wir stellen eu<strong>re</strong> Konzepte vor!<br />
Ganzheitliche Medizin<br />
Holistische Magie mit Roxy - Teil 3<br />
... und viele weite<strong>re</strong> inte<strong>re</strong>ssante Beiträge der Zahnmedizin.<br />
*Die Redaktion behält sich Änderungen vor.<br />
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P<strong>re</strong>ise und Informationen: Für Auszubildende kostenlos (Nachweis in<br />
Form einer Mail/Sch<strong>re</strong>iben vom Chef erforderlich). Der Jah<strong>re</strong>sabonnementp<strong>re</strong>is<br />
beträgt derzeit (6 Ausgaben) 10,80 € zzgl. MwSt. und Versandkosten. Wird das<br />
Abonnement nicht fristge<strong>re</strong>cht gekündigt, verlängert es sich stillschweigend<br />
um weite<strong>re</strong> 12 Monate. Die fristge<strong>re</strong>chte Kündigung richten Sie bitte schriftlich<br />
bis vier Wochen vor Ablauf der 12 Monate an den Verlag. Der Gesamtbetrag<br />
Versand- und Rechnungsad<strong>re</strong>sse:<br />
wird im Voraus in Rechnung gestellt.<br />
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Straße: ................................................................ Nr. .........................<br />
PLZ: ....................... Ort: .................................................................<br />
E-Mail: .................................................................<br />
Tel.: ................................................................. Menge: ..................<br />
(pro Ausgabe)<br />
Datum:<br />
Unterschrift:<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag/Herausgeber<br />
Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />
Brahestraße 16, 04347 Leipzig<br />
Telefon: +49 341 231 032-0<br />
Telefax: +49 341 231 032-11<br />
Internet: www.<strong>re</strong>call-magazin.de<br />
ISSN: 1869-2842<br />
Geschäfts-, Redaktions- und<br />
Anzeigenleitung<br />
Uwe Bräutigam (V.i.S.d.P.)<br />
E-Mail: info@barometer-verlag.de<br />
Redaktionsassistenz<br />
Carmen Zimmermann<br />
E-Mail: <strong>re</strong>daktion@<strong>re</strong>call-magazin.de<br />
Gestaltung<br />
Sophia Raigrotzky, Isabel Berger<br />
Drucke<strong>re</strong>i<br />
Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />
Leibnitzstraße 5, 97204 Höchberg<br />
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
der Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />
Bild Titelseite<br />
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Beilagen in dieser Ausgabe<br />
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