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Buehnenreif - Nov. 2021 - Ausgabe MG

Was würden wir opfern für unsere Überzeugung? "Die Physiker" im Theater Mönchengladbach - Dies und weitere Themen finden Sie in der neuen Ausgabe - Redaktion: Sabine Mund

Was würden wir opfern für unsere Überzeugung? "Die Physiker" im Theater Mönchengladbach -
Dies und weitere Themen finden Sie in der neuen Ausgabe - Redaktion: Sabine Mund

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<strong>Ausgabe</strong> 02. <strong>2021</strong> | Sonderveröffentlichung | <strong>MG</strong><br />

ÜHNEN<br />

REIF!<br />

Was würden wir<br />

opfern für unsere<br />

Überzeugung?<br />

Maja Delinić inszeniert<br />

Dürrenmatts Komödie „Die<br />

Physiker“.<br />

Katharina Kurschat, Esther Keil und Carolin Schupa (v.l.) sind die „Physiker“ in Dürrenmatts gleichnamiger Komödie.<br />

DIE PHYSIKER<br />

von Friedrich Dürrenmatt<br />

Regie<br />

Maja Delinić<br />

Bühne<br />

Ria Papadopoulou<br />

Kostüme<br />

Janin Lang<br />

Musik<br />

Clemens Gutjahr<br />

Choreographische Arbeit<br />

Pascal Merighi<br />

Dramaturgie<br />

Martin Vöhringer<br />

Es spielen<br />

Nele Jung, Esther Keil,<br />

Katharina Kurschat,<br />

Carolin Schupa; Raafat<br />

Daboul, Christoph Hohmann,<br />

David Kösters, Adrian Linke,<br />

Philipp Sommer, Paul<br />

Steinbach, Ronny Tomiska<br />

Liebe verehrte<br />

Besucherinnen<br />

und Besucher!<br />

Dürrenmatts „Atomstück“ sei „nur ein lustig<br />

skurriles Zeitstück, nur eine Komödie für<br />

ein paar Jahre“, befand der Kritiker Joachim<br />

Kaiser über „Die Physiker“, die 1962 am Züricher<br />

Schauspielhaus uraufgeführt wurden. Wenn<br />

er bloß Recht gehabt hätte. Aber Dürrenmatts<br />

Stück eroberte nicht nur schnurstracks die internationalen<br />

Bühnen und erlebte in der Spielzeit 1962/63 – der<br />

Oktober `62 sah mit der ‚Kubakrise‘ die akute Gefahr<br />

eines Atomkriegs – allein in der Bundesrepublik 1.598<br />

Vorstellungen. Es avancierte in den 1980er Jahren, in<br />

denen die Friedensbewegung auf Demonstrationen mit bis<br />

zu 300.000 Teilnehmer*innen gegen das atomare Wettrüsten<br />

demonstrierte, zum meistgespielten Stück auf westdeutschen<br />

Bühnen. Und heute ist der moderne Klassiker sowohl<br />

Stoff für die Schullektüre als auch für immer wieder neue<br />

Lesarten auf der Bühne.<br />

Diese Nachhaltigkeit verdankt sich zuvörderst der Kunst<br />

Dürrenmatts, der zugleich eine überraschungsreiche Kriminalkomödie<br />

inklusive tragischer Liebesgeschichte, einen<br />

Agententhriller mit Weltherrschaftsplot und eine philosophische<br />

Parabel für das Anthropozän geschrieben hat. Der<br />

nachhaltige Erfolg der „Physiker“ beruht aber auch darauf,<br />

dass das „Atomstück“ noch immer ein Stück unserer Zeit<br />

ist, wie schon die ca. zwanzig Atombomben zeigen, die keine<br />

zweihundert Kilometer von Mönchengladbach entfernt auf dem<br />

Flugplatz Büchel, unweit der idyllischen Mosel, einsatzbereit<br />

gehalten werden und deren jede einzelne die etwa 13fache<br />

Sprengkraft der Hiroshimabombe hat. Und er erklärt sich<br />

auch daraus, dass Dürrenmatt weit mehr als ein Atomstück<br />

geschrieben hat. Die Kernspaltung und deren militärisches<br />

Produkt sind zwar der apokalyptische Tiefpunkt menschlicher<br />

Vernunft, aber doch nur ein Beispiel unter vielen für<br />

die Hybris der wissenschaftlich-industriellen Zivilisation,<br />

die sich selbst und ihre Vernunft sowie das ‚Wachstum‘ zum<br />

Maß aller Dinge gemacht hat und dadurch zur Bedrohung des<br />

Lebens auf diesem Planeten geworden ist.<br />

Für Regisseurin Maja Delinić gehören „Die Physiker“ zu den<br />

ersten Theatererinnerungen. „Ich war als Jugendliche total<br />

begeistert von Dürrenmatt und habe auch die ganzen Krimis<br />

gelesen“, sagt sie. „Ich redete viel mit meinem Vater darüber,<br />

der bei Siemens arbeitete. Er war für die Sicherheit<br />

von Atomkraftwerken zuständig.“ Das Interessanteste an den<br />

„Physikern“ aber sei für sie damals der moralische Konflikt<br />

innerhalb eines Menschen gewesen: „Dass einer wie der<br />

Physiker Möbius sagt, ich opfere mein Privates, um nichts<br />

Schlimmeres anzurichten, das hat mich total interessiert.“<br />

Beim Inszenieren der Komödie hat sie den Satz einer Kollegin<br />

im Ohr, die meinte, „Die Physiker“ noch niemals witzig<br />

gesehen zu haben. „Das mache ich mir jetzt zur Aufgabe“,<br />

sagt Delinić. Aber wie? „Ich möchte gerne ein Musical machen.<br />

Ich möchte, dass der Abend einen starken Sog entwickelt,<br />

durch Rhythmik vor allem. Rhythmik der Sprache, des<br />

Körpers und der Musik. Es wird aber nicht gesungen!“<br />

Dass die drei Physiker von Frauen gespielt werden – Katharina<br />

Kurschat spielt Newton, Esther Keil spielt Einstein<br />

und Carolin Schupa Möbius –, hat auch etwas mit der<br />

Erinnerung an ihren Theaterbesuch als Schülerin zu tun.<br />

„Ich als Achtklässlerin“, sagt Delinić, „sah da ein Stück,<br />

das ich toll fand, aber es waren drei Männer, die über die<br />

Welt diskutierten. Und alle Frauen waren welche, die sich<br />

aufopfern und am Ende ermordet werden – oder es war eine<br />

alte, bucklige Jungfer. Das ist die Welt, in der ich groß<br />

geworden bin. Das führte mich zu dem Gedanken, vielleicht<br />

muss man es komplett vertauschen? Eigentlich dürfte Gender<br />

gar keine Rolle mehr spielen?! Wenn da junge Schülerinnen<br />

drinsitzen, möchte ich, dass sie sehen: Frauen können auch<br />

über wichtige Themen sprechen. Aber das Witzige ist, wir<br />

haben auch das Ehepaar Rose, gespielt von zwei Männern.“<br />

Das Theater ist mit Dürrenmatts „Atomstück“ noch lange<br />

nicht fertig, seine tragische Komödie ist noch für ein paar<br />

mehr Jahre gut.<br />

Nun starten wir absolut BÜHNENREIF in die vorweihnachtliche Zeit mit einem reichhaltigen Spielplanangebot,<br />

welches vom traditionellen Weihnachtsstück in Musiktheater („Schaf") und Schauspiel („Des Kaisers<br />

neue Kleider“) bis hin zu unserer beliebten Operngala reicht, und wir alle hoffen von ganzem Herzen, dass<br />

Sie mit Ihren Familien wieder dabei sind. Auch in einen schönen und abwechslungsreichen Silvesterabend<br />

können Sie bei uns starten: mit der attraktiven Musicalgala „The Show Must Go On“ in Mönchengladbach und<br />

dem urkomischen Schwank „Der Raub der Sabinerinnen“ in Krefeld.<br />

Wir sind sehr froh, Ihnen diese vielseitigen Angebote präsentieren zu dürfen zum Ende eines Jahres, das uns<br />

allen ungeahnte Dinge abverlangte und welches wir sicherlich gerne – mit allen seinen Prägungen – hinter uns<br />

lassen möchten.<br />

Dabei haben wir Ihnen für Ihre unermüdliche Treue zu unserem Theater sehr zu danken und hoffen gemeinsam<br />

auf eine gute und sichere Zukunft mit Ihnen in unseren Theaterhäusern und Konzertsälen in Krefeld und<br />

Mönchengladbach.<br />

Herzlichst Ihr Michael Grosse<br />

Termine<br />

Sonntag, 14. <strong>Nov</strong>ember <strong>2021</strong>,<br />

19.30 Uhr │ Premiere<br />

Theater Mönchengladbach,<br />

Große Bühne<br />

Fr. 19.11., Di. 30.11.,<br />

Mi. 01.12., Fr. 10.12.,<br />

Sa. 18.12., Do. 13.01.,<br />

Fr. 14.01., So. 23.01. (18 Uhr)


BÜHNENREIF!<br />

02<br />

Die Oper „Rusalka“ als<br />

psychologisches Märchen<br />

Regisseur Ansgar Weigner im Interview.<br />

Rusalka ist, entgegen dem herkömmlichen Verständnis,<br />

kein Eigenname, sondern die slawische Bezeichnung einer<br />

Meerjungfrau oder Nixe. Komponist Antonín Dvořák<br />

macht ein solches Wesen zur Titelheldin seiner Oper,<br />

die er als „lyrisches Märchen“ bezeichnet. Was bedeutet<br />

das für Ihre szenische Interpretation?<br />

Ansgar Weigner: Rusalka wurde 1901 in Prag uraufgeführt. Die<br />

Wende zum 20. Jahrhundert war besonders geprägt durch die Erforschung<br />

der menschlichen Psyche. Freud veröffentlichte in dieser<br />

Zeit seine Studien zur Traumdeutung und eröffnete damit das weite<br />

Feld der Psychoanalyse. Märchen sind vielschichtige Erzählungen,<br />

die immer auch menschliche Entwicklungsprozesse beschreiben und<br />

sich auch psychoanalytisch deuten lassen. Für mich umreißt dieses<br />

Märchen den Individuationsprozess eines jungen Mädchens (Rusalka),<br />

das sich der krankhaften Fürsorge seiner Mutter entziehen<br />

will.<br />

Rusalka hat in dieser Oper einen Vater (den Wassermann) und<br />

Schwestern (die Wassernixen), aber keine Mutter?<br />

Ansgar Weigner: Dafür gibt es die Figur der Waldhexe als eine<br />

wichtige weibliche Bezugsperson, die sehr mütterliche Züge trägt.<br />

Die aber auch ihre Fürsorge für die Tochter missbräuchlich einsetzt<br />

und ihr keinen Raum für die eigene Entwicklung (Menschwerdung)<br />

lässt. In unserer Fassung schlüpft sie dafür auch in die<br />

Rolle der Fremden Fürstin und rivalisiert mit der Tochter sogar<br />

um die Zuneigung des Prinzen.<br />

Das Textbuch zeichnet sich durch eine sehr symbolistische, an Metaphern<br />

reiche Sprache aus, die vielfältige Deutungen zu lassen.<br />

Und auch die zahlreichen sinfonischen Passagen der Oper schildern<br />

konkrete Seelenzustände der Titelfigur, Sehnsüchte wie Ängste.<br />

RUSALKA<br />

Lyrisches Märchen in drei Akten<br />

von Antonin Dvořák<br />

Libretto von Jaroslav Kvapil<br />

- in tschechischer Sprache mit<br />

deutschen Übertiteln -<br />

Musikalische Leitung<br />

Erina Yashima<br />

Inszenierung<br />

Ansgar Weigner<br />

Bühnenbild und Kostüme<br />

Tatjana Ivschina<br />

Chor<br />

Maria Benyumova<br />

Dramaturgie<br />

Andreas Wendholz<br />

Termine<br />

Donnerstag, 27. Januar 2022,<br />

19 Uhr │ Soiree<br />

mit Probenbesuch<br />

Theater Mönchengladbach,<br />

Theaterbar<br />

So. 30. Januar 2022,<br />

18 Uhr │ Premiere<br />

Theater Mönchengladbach,<br />

Große Bühne<br />

Do. 10.02., So. 13.02.,<br />

So. 19.02., Sa. 05.03.,<br />

Fr. 11.03., Mi. 20.04.,<br />

Fr. 22.04., Fr. 27.05.<br />

Welche optische Umsetzung haben Sie dafür gemeinsam mit der<br />

Ausstatterin Tatjana Ivschina entwickelt?<br />

Ansgar Weigner: Wir haben uns für assoziative Räume entschieden,<br />

die sowohl eine realistische, als auch eine märchenhafte Erzählperspektive<br />

zulassen für eine spannende Geschichte mit wunderschöner<br />

Musik.<br />

In der Titelpartie wird Sophie Witte ihr Rollendebüt geben.<br />

Die Rolle des Prinzen übernimmt David Esteban. Eva Maria<br />

Günschmann wird als Mutter in der Doppelrolle der Hexe und der<br />

Fremden Fürstin zu erleben sein und in der Rolle des Vaters<br />

(Wassermann) alternieren Hayk Deinyan und Matthias Wippich.<br />

David Esteban als<br />

Prinz und Eva Maria<br />

Günschmann als<br />

Fremde Fürstin.<br />

„Viva Belcanto!“<br />

Operngala mit hinreißender Gesangstechnik.<br />

Virtuose Stimmakrobatik in den höchsten Höhen, rasante Tempi, wahnwitzige Verzierungsgirlanden,<br />

atemberaubende gesangstechnische Meisterschaft – all das ist<br />

Belcanto!<br />

Aber was bedeutet dieser Begriff eigentlich? Die legendäre Sopran-Ikone Maria Callas<br />

erläutert diesen scheinbar oberflächlichen Gesangsstil im (fiktiven) Interview.<br />

Sehr geehrte Frau Callas, wann kamen Sie zum ersten Mal mit Belcanto in Berührung?<br />

Als junges Mädchen, mit nur dreizehn Jahren. Ich wurde damals Elvira de Hidalgo anvertraut, um<br />

die Geheimnisse, die Formen des Belcanto zu erlernen.<br />

Was haben Sie bei dieser „einzigen Lehrerin die ich je hatte“, wie Sie selbst einmal sagten,<br />

darüber gelernt?<br />

Bei dieser Ausbildung geht es nicht einfach um ‚Schöngesang‘; das ist nur die wörtliche Übersetzung.<br />

Belcanto ist vielmehr eine Gesangsmethode, eine Art Zwangsjacke, die man anlegt. Man lernt,<br />

wie ein Ton angesetzt wird, wie man legato singt, wie man eine Stimmung kreiert, wie man atmen<br />

muss, damit das Gefühl entsteht, es gäbe nur einen Anfang und einen Schluss. Dazwischen muss es<br />

so wirken, als hätte man nur ein einziges Mal Atem geholt, obwohl es da in Wirklichkeit natürlich<br />

viele kleine Atemzüge gegeben hat.<br />

Das klingt aber ausgesprochen technisch…? Wo bleibt die Musik?<br />

Ein schöner Klang allein genügt natürlich nicht. Belcanto ist vor allem Ausdruck. Ein Komponist<br />

hat die Noten für den Sänger geschrieben, aber der Sänger muss die Musik in sie hineinlesen.<br />

Wie können Sie diese Methode einem Nicht-Sänger erklären?<br />

Vergleichen wir es mit Pasta. Zunächst braucht man Mehl; das ist die Grundvoraussetzung. Dann<br />

gibt man die weiteren Zutaten hinzu, das Know-how, und macht etwas Köstliches aus allem.<br />

Was würden Sie jungen Sängerinnen und Sängern raten, die sich mit dieser Gesangskunst vertraut<br />

machen möchten?<br />

Es ist nicht genug, eine schöne Stimme zu haben. Man muss diese Stimme nehmen und in tausend<br />

Einzelteile zerlegen, damit sie den Bedürfnissen der Musik, dem Ausdruck angepasst werden kann.<br />

Michael Grosse moderiert auch die diesjährige Operngala.<br />

Termin<br />

Sonntag, 19. Dezember <strong>2021</strong>,<br />

18 Uhr │ Theater Mönchengladbach,<br />

Große Bühne<br />

Vielen Dank für das Interview, verehrte Frau Callas!<br />

Die „Antworten“ von Maria Callas sind nachzulesen in: Maria Callas: Meine Meisterklasse. Ein<br />

Übungsbuch für Sänger. Hrsg. John Ardoin. Henschel, Berlin 2002.<br />

Bei der festlichen Operngala „Viva Belcanto!“ singen Ensemblemitglieder des Musiktheaters und des<br />

Opernstudio Niederrhein sowie der Opernchor des Theaters Krefeld und Mönchengladbach, begleitet<br />

von den Niederrheinischen Sinfonikern unter dem Dirigat des ersten Kapellmeisters Yorgos Ziavras.<br />

Durch das Programm mit Werken von Gaetano Donizetti, Vincenzo Bellini und Gioacchino Rossini<br />

führt als Moderator Generalintendant Michael Grosse.


03<br />

Schaf und Prinz suchen das Glück<br />

Im neuen musikalischen Weihnachtsmärchen „Schaf“ am Theater Mönchengladbach<br />

dreht sich alles um eine besondere Freundschaft.<br />

10<br />

besteht überwiegend aus gesprochenen Dialogen, umrahmt von live<br />

Fragen und Antworten geben Einblicke in<br />

die Inszenierung von Katja Bening.<br />

Was ist „Schaf“?<br />

„Schaf“ ist ein Musiktheater für Kinder der<br />

niederländischen Autorin Sophie Kassies. Es<br />

musizierter Barockmusik. Gesprochen und gesungen wird übrigens in<br />

deutscher Sprache.<br />

Worum geht es in „Schaf“?<br />

„Schaf“ erzählt von der Suche nach dem eigenen Ich: Prinz Lorenzo<br />

hat Angst davor, König zu werden und läuft vor seiner Aufgabe<br />

davon. Und sein Freund, das Schaf, begibt sich auf die Suche<br />

nach einem Namen, damit Lorenzo ihn in der Schafherde finden kann.<br />

Beide durchleben eine abenteuerliche Reise, bis sie an ihrem Ziel<br />

– ihrem Platz im Leben – ankommen.<br />

Wie sieht die Besetzung aus?<br />

Wir sehen insgesamt sechs Menschen auf der Bühne: Zwei Darsteller<br />

spielen Schaf und Prinz Lorenzo; zwei Sängerinnen singen und<br />

greifen auch ins Geschehen ein; zwei weitere Spieler schlüpfen in<br />

viele andere kleine Rollen. Und getanzt wird auch.<br />

Und welche Art von Musik erklingt?<br />

Barockmusik von Henry Purcell, Georg Friedrich Händel, Claudio<br />

Monteverdi und Antonio Vivaldi.<br />

Wird diese Musik denn live musiziert?<br />

Ja! Und zwar mit einem Trio: Cembalo, Cello und Violine.<br />

Wie lange dauert das Stück?<br />

Es dauert ca. 60 Minuten, ohne Pause.<br />

Sängerin Gabriela Kuhn als Schaf in dem gleichnamigen<br />

Musiktheater für Kinder.<br />

Für wen eignet sich „Schaf“?<br />

Für alle ab fünf Jahren. Auch ältere Kinder und Erwachsene kommen<br />

auf ihre Kosten – das Stück ist poetisch, witzig und zugleich<br />

ganz schön philosophisch.<br />

Wie sieht die Umsetzung aus?<br />

Das Team Katja Bening (Regie) und Heiko Mönnich (Bühne und Kostüme)<br />

hat mit der Kinderoper „Der Räuber Hotzenplotz“ bereits einen<br />

Publikumserfolg erzielt. In „Schaf“ ist ihr Ziel (erneut), den<br />

Humor und die Bedürfnisse der jungen Zuschauer ernst zu nehmen<br />

und sie mit einer packenden Geschichte zu unterhalten.<br />

Wie steht es um den pädagogischen Gehalt von „Schaf“?<br />

Es geht um die Frage: „Wer kann / soll / muss ich sein?“ Ein<br />

Prinz, den jeder kennt und bewundert? Oder ist es auch okay,<br />

wenn ich ein unauffälliger Teil einer Gruppe bin, in der ich mich<br />

wohlfühle? Das Stück ist erfrischend unpädagogisch im Sinne der<br />

Erwartungshaltung an Kinder, die sich heutzutage in einer Welt<br />

voller Leistungsdruck und Selbstoptimierung zurechtfinden müssen.<br />

Katja Bening (Regie) und Heiko Mönnich (Ausstattung) haben das<br />

junge Publikum zuletzt mit ihrer liebevollen Umsetzung der Kinderoper<br />

„Der Räuber Hotzenplotz“ begeistert und erfinden in ihrer<br />

zweiten Zusammenarbeit eine spielerische Welt, in der die Glückssuche<br />

von Schaf und Prinz angesiedelt ist.<br />

SCHAF<br />

Musiktheater für Kinder<br />

ab 5 Jahren von<br />

Sophie Kassies<br />

Mit Werken von Henry Purcell,<br />

Georg Friedrich Händel,<br />

Claudio Monteverdi<br />

Musikalische Leitung<br />

und Cembalo<br />

Avishay Shalom<br />

Inszenierung<br />

Katja Bening<br />

Ausstattung<br />

Heiko Mönnich<br />

Dramaturgie<br />

Ulrike Aistleitner<br />

Termine<br />

Samstag, 27. <strong>Nov</strong>ember <strong>2021</strong>,<br />

11 Uhr | Premiere<br />

Theater Mönchengladbach,<br />

Große Bühne<br />

Sa. 27.11. (15 Uhr), So. 05.12.<br />

(11 Uhr), Sa. 11.12. (15 Uhr),<br />

Sa. 25.12. (15 Uhr)<br />

Wer einen Besuch mit seiner Schulklasse<br />

plant, kann sich beim Besucherservice<br />

des Theaters Mönchengladbach informieren:<br />

02166/6151-119 oder -165.<br />

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Die Abo-Hotline erreichen Sie montags bis freitags telefonisch unter 0800 0801808 oder per<br />

E-Mail: abo@theater-kr-mg.de.<br />

Szene aus dem Ballett "Während wir warten".


BÜHNENREIF!<br />

04<br />

Wie spielt man(n) eine Jungfrau?<br />

Uraufführung von „Der Fall D’ARC“ von<br />

Philipp Sommer und Maja Delinić.<br />

Ort: Staatliche Schauspielschule Stuttgart, Zeit: vor<br />

ein paar Jahren. Auftritt Philipp Sommer, für die<br />

Abschlussprüfung hat er eine Rolle erarbeitet, eine<br />

Szene von 15 Minuten. Als er im Kostüm ins Bühnenlicht<br />

tritt, erkennen ihn die zuschauenden Prüfer, Mitstudentinnen<br />

und Mitstudenten zuerst nicht. Als sie ihn<br />

erkennen, lachen einige lauthals los. „Na wartet ab, ich zeig‘s<br />

euch“, rüstet sich Sommer. Und er zeigt‘s ihnen: Seine Johanna<br />

von Orléans, mit Texten von Schiller, Shaw und Anouilh.<br />

„La Pucelle“ nannte sie sich selbst, Jeanne d’Arc wird sie in<br />

Frankreich genannt. Schon beim Namen beginnen die Fragen: Wer<br />

ist diese Tochter des lothringischen Bauern Jacques Darc? Eine<br />

gottgesandte Heerführerin, eine Ketzerin, eine Nationalheilige.<br />

Eine junge Frau, eine Jungfrau. Ein junger Mann. Eine Kriegerin,<br />

eine Verrückte?<br />

Seit über 500 Jahren werden Geschichten über Jeanne d’Arc erzählt,<br />

in Romanen und Theaterstücken, in Filmen und Computerspielen<br />

wird sie romantisiert, heroisiert und kritisiert. Politisch<br />

in Beschlag genommen, von links, aus der Mitte, von extrem rechts<br />

und selbst von der Kirche, die sie einst verbrannt hat.<br />

Philipp Sommer setzt sich mit Jeanne d’Arc auseinander, seit er<br />

mit 13 Jahren Luc Bessons Jeanne-d’Arc-Film gesehen hat, gemeinsam<br />

mit einem Freund auf einer VHS-Kassette aus der Videothek.<br />

Mittlerweile hat er alle Filme gesehen, derer er habhaft werden<br />

konnte. Er hat stapelweise historische Bücher gelesen, er kennt<br />

alle Theaterstücke über Jeanne, das von George Bernard Shaw ist<br />

sein Favorit, er nähme sofort die Titelrolle an, würde sie ihm<br />

angeboten. Bis es dazu kommt, ist er Jeanne d‘Arc weiter auf<br />

der Spur.<br />

Im August 2019 fuhr Philipp Sommer 3.500 Kilometer kreuz und quer<br />

durch Frankreich, auf einem, ausgerechnet, englischen Motorrad<br />

unterwegs zu den historischen Orten der französischen Nationalheldin.<br />

Im Jahr darauf erarbeitete er gemeinsam mit Maja Delinić<br />

eine vierteilige Podcast-Reihe, als Vorarbeit zu einem geplanten<br />

Theaterstück – das nun im Studio Premiere haben wird.<br />

Wie nach dieser Vorgeschichte kaum anders zu erwarten, untersuchen<br />

Philipp Sommer und Maja Delinić den „Fall D’ARC“ aus<br />

einer ganz persönlichen Perspektive. Wer ist der Mensch hinter<br />

all den Held*innentaten, den Fakten, den Legenden? Ein naives<br />

Bauernmädchen? Eine clevere Strategin? Was kann uns Jeanne über<br />

Geschlechterrollen sagen – damals und heute? Was erfahren wir<br />

über die Notwendigkeit von Held*innen? Über die Notwendigkeit,<br />

Held*innen abzuschaffen?<br />

Ein Theaterabend mit vielen Gesichtern.<br />

DER FALL D'ARC<br />

Von Philipp Sommer<br />

und Maja Delinić<br />

(Uraufführung)<br />

Inszenierung<br />

Maja Delinić<br />

Bühne & Kostüme<br />

Ria Papadopoulou<br />

Video<br />

Peter Issig<br />

Dramaturgie<br />

Martin Vöhringer<br />

Es spielt<br />

Philipp Sommer<br />

Termine<br />

Sonntag, 28. <strong>Nov</strong>ember <strong>2021</strong>,<br />

11.15 Uhr │ Matinee Theater<br />

Mönchengladbach, Theaterbar<br />

Freitag, 3. Dezember <strong>2021</strong>,<br />

20 Uhr │ Premiere Theater<br />

Mönchengladbach, Studio<br />

Fr. 17.12., So. 16.01.,<br />

Di. 08.02., Fr. 25.02.,<br />

So. 13.03., Di. 29.03.<br />

Zivilisation und Barbarei<br />

Die Beiruter Regisseurin Maya Zbib inszeniert im Studio Heiner Müllers<br />

Bearbeitung von Shakespeares „Titus Andronicus“.<br />

Maja Zbib (rechts) im Zoukak Theater in dem Stück "Ghalia’s Miles".<br />

ANATOMIE TITUS FALL OF ROME -<br />

EIN SHAKESPEAREKOMMENTAR<br />

Von Heiner Müller<br />

Inszenierung<br />

Maya Zbib<br />

Bühne & Kostüme<br />

Caspar Pichner<br />

Dramaturgie<br />

Martin Vöhringer<br />

Es spielen<br />

Adrian Linke, Jannike Schubert,<br />

Carolin Schupa, Eva Spott,<br />

Paul Steinbach, Bruno Winzen<br />

Termin<br />

Sonntag, 23. Januar 2022,<br />

11.15 Uhr │ Matinee<br />

Theater Mönchengladbach,<br />

Theaterbar<br />

Freitag, 28. Januar 2022,<br />

20 Uhr │ Premiere<br />

Theater Mönchengladbach,<br />

Studio<br />

Mi. 02.02., Fr. 11.02.,<br />

Do. 17.02., Di. 15.03.,<br />

Sa. 02.04., Mi. 04.05.,<br />

jeweils 20 Uhr<br />

Keine Angst vor langen Titeln möchte man rufen, denn „Anatomie Titus Fall<br />

of Rome - ein Shakespearekommentar“ kann doch etwas einschüchternd wirken.<br />

„Titus“ heißt das Stück, weil Heiner Müller 1983 daranging, Shakespeares<br />

Römertragödie „Titus Andronicus“ zu übersetzen. Mit „Macbeth“ und „Hamlet“<br />

hatte er in den siebziger Jahren schon zwei kraftvolle, eigensinnige<br />

Übertragungen erarbeitet. Aus der Titus-Übersetzung wurde dann ein eigenes,<br />

neues Stück von Heiner Müller, uraufgeführt in Bochum 1985, das in komprimierter<br />

Form fast die komplette Shakespearesche Tragödie umfasst, mit hineingeschnittenen<br />

kommentierenden Passagen von Müller – deshalb „Ein Shakespearekommentar“. Der<br />

„Fall of Rome“, der Untergang des römischen Reichs im Kampf gegen „die Goten“ und<br />

durch innere Zersetzung, ist Teil der Dramenhandlung. Und die „Anatomie“ schließlich<br />

(zunächst der rätselhafteste Teil des Titels) bildet einen Dreiklang: Zum einen<br />

spielen in Shakespeares brutalem Stück abgetrennte Körperteile eine große Rolle, zum<br />

andern lässt Heiner Müller seinen Titus mit Georg Büchners, des Mediziner-Dichters,<br />

berühmten Worten aus „Dantons Tod“ fragen, „was ist das, was in uns hurt, lügt,<br />

stiehlt und mordet?“, und zum dritten untersucht Müllers Stück selbst die Anatomie<br />

der Shakespeareschen Vorlage.<br />

Worum geht es in der Rachetragödie? Bei Müller wie bei Shakespeare um den Zusammenprall<br />

von Zivilisation und Barbarei – mit dem Clou, dass schon die allererste Szene<br />

in Frage stellt, wer hier was ist: General Titus hat für das zivilisierte Rom einen<br />

Krieg gegen die barbarischen Goten gewonnen. Im Triumphzug kehrt der Sieger heim,<br />

als Kriegsgefangene mit sich führend die Gotenkönigin Tamora und ihre drei Söhne.<br />

Und ungerührt vom Flehen der Mutter stimmt Titus, der römische Feldherr, der Opferung<br />

des ältesten ihrer Söhne zu – „es ist der Brauch“ in Rom, so sagt er. Königin<br />

Tamora bekommt alsbald Gelegenheit zur Rache. Ihr Geliebter, der schwarze Sklave<br />

Aaron, setzt eine brutale Vergeltungsintrige ins Werk.<br />

„,Titus Andronicus‘ ist ein Nord-Süd-Stück. Es ist auch ein Gastarbeiterstück“, sagt<br />

Heiner Müller 1983 in einem Gespräch mit dem Magazin „Der Spiegel“ über Shakespeares<br />

Drama. In dem Zitat begegnen uns historische Entfernung ebenso wie Nähe. Denn einerseits<br />

gibt es „Gastarbeiter“ seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr, die Zugezogenen,<br />

die Migranten – ob mit ökonomischen, mit politischen oder anderen Gründen – werden<br />

allmählich als Teil der Gesellschaft in Deutschland begriffen. Andrerseits ist<br />

das Verhältnis von Globalem Süden und Norden nicht weniger problematisch geworden,<br />

schotten sich etwa die zivilisierten Reiche mit barbarischen Mitteln gegen Eindringlinge<br />

von außen immer mehr ab.<br />

Maya Zbib, Regisseurin und Theaterleiterin von Zoukak in Beirut, hat am Gemeinschaftstheater<br />

bereits in der Reihe „Außereuropäisches Theater“ inszeniert („Ein<br />

Gedächtnis für das Vergessen“, 2013). Mit ganz eigener Perspektive wird sie dieses<br />

Müller/Shakespeare-Stück mit dem hiesigen Schauspielensemble interpretieren.


05<br />

Silvester im Theater<br />

Mönchengladbach<br />

mit Musicalmelodien<br />

Das Musiktheaterensemble<br />

begeistert Silvester<br />

mit der Gala "The<br />

Show Must Go On".<br />

Was für turbulente Zeiten! Das Jahr <strong>2021</strong> war für viele Menschen eine große<br />

Herausforderung, wohl an kaum jemandem sind die Corona-Maßnahmen und<br />

deren Auswirkungen spurlos vorbeigegangen. Das Theater ist während der<br />

Pandemie durch die strengen Hygienekonzepte nicht nur ein sicherer Ort,<br />

sondern vor allem auch ein Platz, an dem man träumen und genießen darf<br />

– fernab von den Nachrichten über Fallzahlen und Infektionsgeschehen. In<br />

dieser Welt ist das Theater mehr denn je eine Insel, auf die man sich für eine Weile<br />

getrost zurückziehen kann. Das Theater Mönchengladbach bietet zum Jahresende ein abwechslungsreiches<br />

Programm aus Tanz, Weihnachtsmärchen, Oper, Schauspiel und Konzert<br />

– genau richtig zum Staunen, Freuen und Sich-Verzaubern-Lassen.<br />

Das Weihnachtskonzert „Fröhliche Weihnacht überall“ am 21. Dezember bietet die perfekte<br />

Einstimmung auf die Feiertage. In verschiedenen Formationen singen die Damen<br />

und Herren des Opernchores unter der musikalischen Leitung von Maria Benyumova a capella<br />

und mit Orgelbegleitung bekannte Weihnachts- und Adventslieder. Mit dabei sind<br />

Titel wie „Adeste fideles“, „Wir sagen euch an den lieben Advent“, „Christmas Lullaby“,<br />

„Süßer die Glocken nie klingen“, „Stille Nacht“ u.v.a.<br />

Im diesjährigen musikalischen Weihnachtsmärchen für Familien dreht sich alles um ein<br />

Schaf, das auf der Suche nach seinem eigenen Ich ist, dabei allerhand Erstaunliches<br />

erlebt und am Ende eine überraschende Entdeckung macht… Das Stück der niederländischen<br />

Autorin Sophie Kassies, das sich an Kinder ab fünf Jahren richtet, wird am ersten<br />

Weihnachtsfeiertag gezeigt.<br />

Auch das Silvesterprogramm <strong>2021</strong> kann sich sehen lassen: In „The Show Must Go On“<br />

singen Ensemblemitglieder und Gäste des Musiktheaters ihre Lieblingshits aus weltberühmten<br />

Musicals. Gemeinsam mit den Künstlern des Gemeinschaftstheaters Debra Hays,<br />

Gabriela Kuhn, Susanne Seefing und Markus Heinrich gestalten die Musical-Darsteller<br />

Andrea Matthias Pagani und Lukas Witzel diesen schwungvollen Abend mit Ohrwürmen u.a.<br />

von Andrew Lloyd Webber und der Kultband Queen, der im Oktober auch als Gastspiel im<br />

Theater Heilbronn für viel Begeisterung gesorgt hat.<br />

Weihnachten und Silvester im Theater Mönchengladbach auf einen Blick:<br />

Di. 21.12., 19.30 Uhr<br />

„Fröhliche Weihnacht überall“<br />

Weihnachtslieder mit dem Opernchor und Maria Benyumova<br />

Sa. 25.12., 15 Uhr<br />

Schaf<br />

Musiktheater für Kinder ab 5 Jahren von Sophie Kassies<br />

So. 26.12., 16 Uhr<br />

Während wir warten<br />

Choreografien von Robert North, Alessandro Borghesani, Teresa Levrini, Francesco Rovea,<br />

Radoslaw Rusiecki und ein Filmprojekt von Amelia Seth<br />

Di. 28.12., 19.30 Uhr<br />

Carmen<br />

Oper von Georges Bizet<br />

Fr. 31.12., 18 Uhr<br />

The Show Must Go On<br />

Musical-Highlights von Andrew Lloyd-Webber, Lucy Simon, Frank Wildhorn u.a.<br />

Sa. 01.01., 20 Uhr<br />

Neujahrskonzert<br />

Mit Werken von Piazzolla, Strauß u.a.<br />

Im Chorkonzert erklingt „Ein deutsches<br />

Requiem“ von Johannes Brahms<br />

Für Mönchengladbacher wird<br />

ein Shuttleservice angeboten.<br />

CHORKONZERT<br />

JOHANNES BRAHMS: EIN DEUTSCHES REQUIEM OP. 45<br />

Sopran<br />

Sophie Witte<br />

Bariton<br />

Rafael Bruck<br />

Opernchor und Extrachor des Theaters Krefeld und<br />

Mönchengladbach<br />

Niederrheinischer Konzertchor<br />

Dirigent<br />

GMD Mihkel Kütson<br />

Termin<br />

Freitag, 26. <strong>Nov</strong>ember <strong>2021</strong>, 20 Uhr<br />

Krefeld, Seidenweberhaus<br />

Tickets sowie Anmeldung zum Shuttleservice von<br />

Mönchengladbach nach Krefeld an der Theaterkasse.<br />

Am 27. <strong>Nov</strong>ember gibt Udo Witt sein Abschiedskonzert mit der Kantorei<br />

der Evangelischen Hauptkirche. Auf dem Programm steht dann der „Lobgesang“<br />

von Felix Mendelssohn Bartholdy. Seit 2002 war Udo Witt Kantor der<br />

Hauptkirche und hat das Musikleben in Rheydt wesentlich mitgestaltet.<br />

Mit dem 1. Januar 2022 wechselt er in den wohlverdienten Ruhestand. Wie<br />

es der Zufall will, sollte ebenfalls am 27. <strong>Nov</strong>ember das Chorkonzert<br />

der Niederrheinischen Sinfoniker mit dem berühmten „Deutschen Requiem“ von Johannes<br />

Brahms stattfinden. Aus Respekt vor Udo Witt und als Zeichen der langjährigen künstlerischen<br />

Freundschaft und Wertschätzung sagen die Niederrheinischen Sinfoniker ihr<br />

Konzert an diesem Tag ab. Besonders zum Abschluss von Witts Amtszeit soll keinerlei<br />

Konkurrenz zwischen Sinfonikern und Kantorei entstehen und das Publikum in Entscheidungsnöte<br />

bringen.<br />

Doch wer das „Deutsche Requiem“ gerne hören möchte, muss nicht enttäuscht sein. Die<br />

Niederrheinischen Sinfoniker bringen dieses am Freitag, 26. <strong>Nov</strong>ember ab 20 Uhr im<br />

Krefelder Seidenweberhaus zu Gehör. Um die Anreise nach Krefeld bequemer zu gestalten,<br />

wird ein Shuttleservice mit Zustiegsmöglichkeit am Theater Mönchengladbach und an der<br />

Kaiser-Friedrich-Halle angeboten.<br />

Mit seinem „Deutschen Requiem“ schrieb Brahms –<br />

veranlasst durch den Tod seines großen Förderers Robert Schumann sowie seiner eigenen<br />

Mutter – ein ganz besonderes Werk: Er wollte darin den Trauernden trösten. Dementsprechend<br />

vertonte Brahms nicht die Worte der lateinischen Liturgie, sondern stellte aus<br />

dem Neuen Testament in der Übersetzung Martin Luthers selbst einen Text zusammen, den<br />

er einfühlsam vertonte. Und so zählt das Werk bis heute zu einem der populärsten der<br />

Musikgeschichte.<br />

Kiko trifft Johann<br />

Sebastian Bach<br />

Warum kuckt Ihr denn alle so ehrfürchtig?“, wundert sich Kobold Kiko im<br />

3. Kinderkonzert über die Niederrheinischen Sinfoniker. „Aber Kiko, wir<br />

bekommen doch heute Besuch von Johann Sebastian Bach. Der ist für alle<br />

Musiker ein riesiges Vorbild, auch für uns.“, erklärt ihm Dirigent Sebastian<br />

Engel. Dann ist der berühmte Gast aus der Barockzeit auch schon im<br />

Gladbacher Theater angekommen, klopft sich noch ein wenig Staub von der<br />

Schulter – so eine Zeitreise durch 300 Jahre ist schließlich nicht ohne – und packt<br />

freudig seinen Notenkoffer aus. Ein Brandenburgisches Konzert hat er mitgebracht,<br />

eine Fuge, eine fröhliche Gigue und vieles mehr!<br />

Kiko möchte aber auch einiges über sein Leben wissen. Stimmt es, dass Bach 20 Kinder<br />

hatte? Wie hat er die denn alle an seinem Esstisch unterbekommen? Und wer musste da<br />

zu Hause aufräumen? Und noch viel schlimmer: den Abwasch übernehmen? Mal sehen, was<br />

Johann Sebastian Bach darauf antwortet.<br />

3. KINDERKONZERT<br />

Mensch, Bach<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Christoph Hohmann<br />

Kobold Kiko<br />

Paula Emmrich<br />

Dirigent<br />

Sebastian Engel<br />

Niederrheinische Sinfoniker<br />

Termin<br />

Sonntag, 9. Januar 2022,<br />

11 Uhr und 12.30 Uhr<br />

Theater Mönchengladbach, Große Bühne


BÜHNENREIF!<br />

06<br />

Mit Tango und Walzer ins neue Jahr<br />

Die Niederrheinischen<br />

Sinfoniker spielen am<br />

1. Januar Melodien von<br />

Piazzolla, Lacalle und Co.<br />

Nach der coronabedingten Pause, in der sie aber mit<br />

einem mittlerweile über 11.000 Mal aufgerufenen,<br />

schwungvollen Neujahrskonzertvideo zumindest online<br />

für alle Musikfreunde musiziert haben, freuen sich<br />

GMD Mihkel Kütson und die Niederrheinischen Sinfoniker<br />

sehr, das neue Jahr 2022 wieder live vor Publikum<br />

begrüßen zu können – und dies traditionell am 1. Januar um 20 Uhr<br />

auf der Großen Bühne des Theaters.<br />

In diesem Neujahrskonzert 2022 blicken sie musikalisch noch einmal<br />

zurück auf zwei wichtige Jubiläen, die <strong>2021</strong> aus bekannten Gründen<br />

nicht so ausführlich gefeiert werden konnten, wie geplant: den<br />

200. Geburtstag von Heinrich Band und den 100. Geburtstag von Astor<br />

Piazzolla. Als Heinrich Band, Krefelder Musiker, Musiklehrer und<br />

Musikalienhändler, ab Mitte des 19. Jahrhunderts das Instrument<br />

Concertina zum nach ihm selbst benannten Bandoneon weiterentwickelte,<br />

hätte er es sich wohl niemals träumen lassen, dass sein<br />

Instrument einmal eine zentrale Rolle im Tango spielen sollte. Und<br />

doch gelangte das Bandoneon gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf<br />

verschlungenen Wegen nach Argentinien, wo Astor Piazzolla es zum<br />

zentralen Instrument seines Tango nuevo machte. Mit drei der populärsten<br />

Werke aus der Feder Piazzollas – „Adios nonino“, „Oblivion“<br />

und „Libertango“ – feiern die Niederrheinischen Sinfoniker im Neujahrskonzert<br />

diese glückliche Fügung des Schicksals. Als Bandoneonspieler<br />

haben sie dabei mit Kaspar Uljas einen wahren Experten für<br />

den Tango nuevo zu Gast.<br />

Von Argentinien geht die musikalische Reise weiter nach Spanien.<br />

David Esteban aus dem Musiktheaterensemble bringt dann unter anderem<br />

„Amapola“ von José María Lacalle zu Gehör, das live gesungen<br />

noch um vieles mehr bezaubert als im Videostream.<br />

Und auch 2022 lässt sich GMD Mihkel Kütson mit einer Kostprobe aus<br />

den Walzern und Polkas der Strauß-Dynastie einen kleinen Gruß zum<br />

Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker nicht nehmen.<br />

NEUJAHRSKONZERT<br />

Mit Werken von Astor Piazzolla,<br />

José María Lacalle,<br />

der Strauß-Dynastie u.a.<br />

Bandoneon<br />

Kaspar Uljas<br />

Tenor<br />

David Esteban<br />

Moderation<br />

Generalintendant Michael Grosse<br />

Dirigent<br />

GMD Mihkel Kütson<br />

Niederrheinische Sinfoniker<br />

GMD Mihkel Kütson dirigiert die Niederrheinischen Sinfoniker beim Neujahrskonzert.<br />

Musikalische Happy Hour<br />

mit GMD Mihkel Kütson<br />

In der vergangenen Saison höchst erfolgreich gestartet, erweist sich die neue Konzertreihe<br />

„Kütsons Happy Hour“ in der laufenden Spielzeit abermals als Publikumsmagnet.<br />

Für den <strong>Nov</strong>ember sind nur noch Resttickets verfügbar, und auch wer die Januarkonzerte<br />

hören möchte, sollte mit seinem Kartenkauf besser nicht zu lange zögern.<br />

Denn um eine größere Nähe zu den Musikern zu ermöglichen, ist die Zuhörerzahl auch<br />

unabhängig von den Corona-Regelungen auf 100 Personen begrenzt.<br />

Wie es der Titel andeutet, verbergen sich hinter „Kütsons Happy Hour“ Konzerte von 60 Minuten<br />

Dauer mit einem abwechslungsreichen Programmmix aus den Epochen Barock, Klassik und Romantik,<br />

wobei bewusst viele bekannte Melodien erklingen. Pro Saison gibt es drei verschiedene Programme,<br />

in denen stets auch Mitglieder der Sinfoniker als Solisten zu hören sind. Im <strong>Nov</strong>ember ist<br />

außerdem der Opernchor mit einem Gastauftritt mit von der Partie. Ein Begrüßungsgetränk und eine<br />

lockere Bistrobestuhlung unterstreichen die entspannte Atmosphäre der Konzerte.<br />

KÜTSONS HAPPY HOUR<br />

Niederrheinische Sinfoniker<br />

Dirigent und Moderator<br />

GMD Mihkel Kütson<br />

Termin<br />

Samstag, 1. Januar 2022,<br />

20 Uhr │ Theater Mönchengladbach,<br />

Große Bühne<br />

2. Konzert<br />

Dienstag, 16. und Donnerstag,<br />

18. <strong>Nov</strong>ember <strong>2021</strong>, 18.30 Uhr<br />

Theater Mönchengladbach, Konzertsaal<br />

3. Konzert<br />

Dienstag, 18. und Mittwoch,<br />

19. Januar 2022, 18.30 Uhr<br />

Theater Mönchengladbach, Konzertsaal<br />

GMD Mihkel Kütson.<br />

„Nichts ist komischer als das Unglück.“<br />

Samuel Becketts „Endspiel“ heute.<br />

Zum „Endspiel" eingebunkert: Hamm<br />

(Christoph Hohmann) und Clov (David Kösters).<br />

Ende, es ist zu Ende, es geht zu Ende, …“, so Clovs erste Worte in<br />

ENDSPIEL („Fin de Partie“), das Beckett 1956 schrieb. Clov ist<br />

der vermeintliche Sohn des blinden und gelähmten Hamm, der ihn<br />

tagein tagaus als Diener schikaniert. Beide haben sich nach einer<br />

nicht genau bezeichneten Weltkatastrophe eingebunkert und füllen<br />

die wenige ihnen noch verbleibende Lebenszeit mit grotesk anmutenden<br />

Beziehungsspielchen. Sie schlagen die Zeit tot. Doch damit nicht<br />

genug: Beckett lässt Hamms gehasste Eltern beinamputiert in zwei Mülltonnen<br />

vegetieren. Dort schwelgen sie grotesk glücklich in alten Zeiten<br />

und lassen ihrem tiefen Hass auf Hamm seinen Lauf. Was für eine absurde<br />

Situation – die trotz aller Hoffnungslosigkeit einer gewissen „bösen“ Komik<br />

nicht entbehrt.<br />

Ist ENDSPIEL das Stück der Stunde in Zeiten der Corona-Pandemie? Geht es<br />

zu Ende? Mit uns? Mit allem? Wenn wir die Katastrophe nicht mehr aufhalten<br />

können, was sollen wir dann tun? Bleibt uns dann nur noch, zu spielen, unser<br />

Leben zu spielen? Angesichts der Unausweichlichkeit des Endes erscheint jede<br />

Ernsthaftigkeit lächerlich. Beckett ist gnadenlos, in jeder Beziehung.<br />

Schauspieldirektor Matthias Gehrt inszeniert Becketts bitterböse Endzeitkomödie<br />

in Zeiten der Corona-Pandemie. Nach „Warten auf Godot“ und „Glückliche<br />

Tage“ ist ENDSPIEL seine dritte Begegnung mit dem Autor. Neben Christoph<br />

Hohmann als Hamm und David Kösters als Clov spielen Katharina Kurschat (Nell)<br />

und Henning Kallweit (Nagg).<br />

ENDSPIEL<br />

von Samuel Beckett<br />

Deutsche Übertragung von<br />

Elmar Tophoven<br />

Inszenierung<br />

Matthias Gehrt<br />

Bühne<br />

Gabriele Trinczek<br />

Kostüme<br />

Petra Wilke<br />

Musik<br />

York Ostermayer<br />

Dramaturgie<br />

Thomas Blockhaus<br />

Termine<br />

Sonntag, 05. Februar 2022,<br />

19.30 Uhr │ Premiere<br />

Theater Mönchengladbach,<br />

Große Bühne<br />

Mi. 09.02., So. 13.03.,<br />

Fr. 01.04., Do. 21.04.


07<br />

Geheimnisvolles Theremin<br />

Beim 3. Sinfoniekonzert stellt Solistin<br />

Carolina Eyck das ungewöhnliche Instrument<br />

vor, das ohne Berührung gespielt wird.<br />

3. SINFONIEKONZERT<br />

Kalevi Aho<br />

Konzert für Theremin und<br />

Kammerorchester<br />

Jean Sibelius<br />

Sinfonie Nr. 2 D-Dur<br />

Theremin<br />

Carolina Eyck<br />

Dirigent<br />

GMD Mihkel Kütson<br />

Niederrheinische Sinfoniker<br />

4. SINFONIEKONZERT<br />

Richard Strauss<br />

Don Juan. Tondichtung op. 20<br />

Nino Rota<br />

Fantasia sopra 12 note<br />

del „Don Giovanni“<br />

Frédéric Chopin<br />

Variationen über<br />

„Là ci darem la mano“<br />

Edward Elgar<br />

Falstaff<br />

Termine<br />

Mittwoch, 08. Dezember <strong>2021</strong>,<br />

20 Uhr │ Theater<br />

Mönchengladbach, Konzertsaal<br />

Donnerstag, 09. Dezember <strong>2021</strong>,<br />

20 Uhr │ Mönchengladbach,<br />

Kaiser-Friedrich-Halle<br />

Konzerteinführung:<br />

jeweils um 19.15 Uhr<br />

Termine<br />

Mittwoch, 16. Februar 2022,<br />

20 Uhr │ Theater<br />

Mönchengladbach, Konzertsaal<br />

Donnerstag, 17. Februar 2022,<br />

20 Uhr │ Mönchengladbach,<br />

Kaiser-Friedrich-Halle<br />

Konzerteinführung:<br />

Donnerstag, 19.15 Uhr<br />

Debut-Konzert:<br />

Mittwoch, 19 Uhr<br />

Carolina<br />

Eick<br />

Das Sinfoniekonzert im Dezember wartet mit einem besonderen Soloinstrument<br />

auf: dem Theremin. Hierbei handelt es sich um elektronisches<br />

Instrument, erfunden 1920, das optisch ein wenig an ein Funkgerät oder<br />

einen Vorläufer des Radioapparates erinnert. An der einen Seite besitzt<br />

es eine senkrechte Antenne, an der anderen eine waagrechte. Zwischen<br />

beiden Antennen baut sich ein Magnetfeld auf, und indem der Spieler<br />

dieses durch Bewegungen seiner Hände und Finger verändert, entstehen Töne. Ganz<br />

ohne eine Berührung zwischen Spieler und Instrument! Über die senkrechte Antenne<br />

wird die Tonhöhe gesteuert, über die waagrechte Antenne können Lautstärke und<br />

Artikulation beeinflusst werden.<br />

Zugegeben: Die erzeugten Klänge muten durchaus etwas futuristisch an und so ist es<br />

kein Wunder, dass das Theremin gerne in der Musik zu Science-Fiction-Filmen verwendet<br />

wird, doch auch Musiker wie Sting, Tom Waits und Jean-Michel Jarre nutzten es<br />

und in die zeitgenössische E-Musik fand es ebenfalls Eingang. So ist bei den Niederrheinischen<br />

Sinfonikern das Konzert für Theremin und Kammerorchester des finnischen<br />

Komponisten Kalevi Aho zu hören, in dem er sich musikalisch mit den traditionellen<br />

acht Jahreszeiten der Lappen auseinandersetzt und dafür die faszinierende Wirkung<br />

des Theremins geradezu perfekt nutzt. Solistin des Abends ist Carolina Eyck, einer<br />

der weltweit führenden Thereminspielerinnen mit Auftritten in über 30 Ländern. Mit<br />

nur 16 Jahren entwickelte sie ihre Achtfingerpositionsspieltechnik, welche die Spielweise<br />

des Theremins revolutionierte und inzwischen weltweit angewandt wird.<br />

Mit der zweiten Sinfonie von Jean Sibelius bleibt der der zweite Teil des Konzertabends<br />

im Norden verhaftet. Bis heute ist sie eines seiner populärsten Werke und begeistert<br />

mit dem Facettenreichtum und der Klangpracht des Sinfonieorchesters, einem<br />

Hauch Pathetik und einem beinahe überwältigenden Finale.<br />

Das 4. Sinfoniekonzert – als kleiner Ausblick in den Februar – stellt hingegen mit<br />

Kompositionen von Richard Strauss, Nino Rota und Frédéric Chopin den größten Verführer<br />

der Menschheit in den Mittelpunkt: Don Juan. Einen Gegenpol dazu bildet Shakespeares<br />

Falstaff, den Edward Elgar musikalisch portraitierte. Solist dieses Konzerts<br />

ist der Pianist Alexander Krichel.<br />

Shakespeare-Ballettabend<br />

Am 26. Februar feiert „Der Sturm / Ein Sommernachtstraum“ in der Choreografie<br />

von Robert North mit Musik von Sibelius und Mendelssohn Bartholdy Premiere.<br />

Der Stoff, aus dem die Träume sind – dieses<br />

Shakespeare-Zitat trifft den Kern des neuen<br />

Ballettabends von Robert North mit den<br />

Tanzadaptionen „Der Sturm und Ein Sommernachtstraum.“<br />

Zauberkräfte, Geisterwesen<br />

und Natur beeinflussen jeweils die Menschenwelt,<br />

Reales und Fantastisches greift ineinander, die<br />

Grenze zwischen Leben und Traum ist ambivalent.<br />

In stimmungsvoll-assoziativen Bühnenbildern von Udo<br />

Hesse entfaltet sich der Tanz, getragen von sinfonischen<br />

Klängen aus dem Orchestergraben unter Leitung von<br />

Kapellmeister Sebastian Engel.<br />

Im „Sturm“ stranden Schiffbrüchige, unter ihnen der<br />

junge Ferdinand, auf einer abgelegenen Insel. Hier<br />

lebt Prospero mit seiner Tochter Miranda und hat dank<br />

magischer Kräfte die Herrschaft auf der Insel übernommen,<br />

unterstützt von dem Luftgeist Ariel. Robert North<br />

stellt die Liebesgeschichte zwischen Miranda und Ferdinand<br />

ins Zentrum seiner Choreografie.<br />

Jean Sibelius (1865-1957) sah die Figur des Zauberers<br />

Prospero möglicherweise als Gleichnis für den schöpferischen<br />

Künstler und fühlte sich von dem Sujet zur<br />

Komposition einer Bühnenmusik inspiriert, die mit<br />

leuchtenden Orchesterfarben die kunstvoll geknüpften<br />

Handlungsfäden um Macht und Intrigen, Rache und Vergebung,<br />

Menschlichkeit und Liebe charakterisiert.<br />

Der Reiz des „Sommernachtstraums“ beruht auf seiner<br />

Vieldeutigkeit. Dramatik, Leidenschaft und Komik bestimmen<br />

das Geschehen, wenn Menschen- und Geisterwelt<br />

im nächtlichen Wald aufeinanderprallen, wo die Liebe<br />

sich als elementare und zugleich unbeständige Kraft<br />

Bahn bricht. Rasant, witzig und kurzweilig zeichnet die<br />

Choreografie von Robert North die amourösen Verwicklungen<br />

des vom Elfenkönig Oberon und seinem Adjutanten<br />

Puck voll Übermut angezettelten Liebes-Experimentes,<br />

das außer Kontrolle zu geraten droht.<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) ist es gelungen,<br />

die Poesie und zauberische Atmosphäre des Stoffes<br />

kompositorisch kongenial einzufangen. Seine Schauspielmusik<br />

mit dem berühmten Hochzeitsmarsch charakterisiert<br />

Liebespaare, Handwerker, Elfenreich und das Walten der<br />

Naturkräfte mit einer facettenreichen, plastischen Tonsprache.<br />

DER STURM / EIN<br />

SOMMERNACHTSTRAUM<br />

Ballett von Robert North nach<br />

William Sheakespeare<br />

Musikalische Leitung<br />

Sebastian Engel<br />

Choreografie<br />

Robert North<br />

Choreografieassistentin<br />

Sheri Cook<br />

Bühne<br />

Udo Hesse<br />

Kostüme<br />

Udo Hesse, Robert North<br />

Ballettensemble<br />

Niederrheinische Sinfoniker<br />

Mitglieder des Damenchores<br />

des Theaters Krefeld und<br />

Mönchengladbach<br />

Termine<br />

Sonntag, 13. Februar 2022,<br />

11.15 Uhr │ Matinee<br />

Mit öffentlichem Training ab<br />

10.30 Uhr für Matineebesucher<br />

Theater Mönchengladbach,<br />

Große Bühne<br />

Samstag, 26. Februar 2022,<br />

19.30 Uhr │ Premiere<br />

Theater Mönchengladbach,<br />

Große Bühne<br />

Fr. 04.03., Do. 17.03.,<br />

So. 20.03, (16 Uhr),<br />

Sa. 26.03., Sa. 16.04.,<br />

So. 22.05., Di. 24.05.,<br />

Fr. 03.06.,<br />

Pfingstsonntag 05.06. (18 Uhr),<br />

Fr. 10.06., Mi. 22.06.


BÜHNENREIF!<br />

08<br />

„Rusalka“<br />

Oper von Antonín Dvořák<br />

Sonntag, 30. Januar 2022,<br />

18 Uhr<br />

Verschenken Sie Theater zu Weihnachten!<br />

Die neuen Weihnachtsabos sind da.<br />

Szene aus dem Ballettabend<br />

"Beethoven!"<br />

„Der Sturm / Ein Sommernachtstraum“<br />

Ballettabend von Robert North<br />

nach William Shakespeare<br />

Samstag, 26. Februar 2022,<br />

19.30 Uhr<br />

„Die Zauberflöte“<br />

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Donnerstag, 28. April 2022,<br />

19.30 Uhr<br />

Weihnachten nähert sich mit riesigen Schritten und damit<br />

auch die brennende Frage nach den passenden Gaben für die<br />

Liebsten. Mit den Weihnachtsabos des Theaters verschenkt<br />

man nicht nur einmal Freude, sondern gleich drei wunderbare<br />

Erlebnisse, verteilt über einen Zeitraum von drei Monaten.<br />

Damit der Genuss so lange wie möglich anhält. Das neu<br />

aufgelegte Weihnachtsabo im Theater Mönchengladbach beinhaltet Inszenierungen<br />

aus den Sparten Musiktheater, Ballett und Schauspiel – eine<br />

ideale Mischung für alle kulturell Interessierten! Jedes Weihnachtsabo<br />

kostet 92 € und beinhaltet nicht nur die Theatertickets, sondern<br />

außerdem ein Glas Sekt. Infos dazu sind an der Theaterkasse unter<br />

02166⁄6151-100 erhältlich.<br />

Für Theater-Genießer<br />

Das Abo mit drei künstlerischen<br />

und kulinarischen Höhenflügen<br />

startet 2022.<br />

Neue<br />

Abos!<br />

Theater Mönchengladbach<br />

Fr. 14.01.22, 19.30 Uhr: „Die Physiker“<br />

Sa. 26.03.22, 19.30 Uhr: „Der Sturm /<br />

Ein Sommernachtstraum“<br />

Sa. 11.06.22, 19.30 Uhr: „Die Zauberflöte“<br />

Theater Krefeld<br />

Fr. 11.02.22, 19.30 Uhr: „Nathan der Weise“<br />

Fr. 25.03.2, 19.30 Uhr: „Sunset Boulevard“<br />

Sa. 25.06.22, 18 Uhr: „Salome“<br />

Die Oper "Salome" ist im neuen Abo enthalten.<br />

Theater bedeutet genießen, direkt, live, mit allen Sinnen und<br />

in Gesellschaft Gleichgesinnter. Das neue Genießer-Abo vereint<br />

deshalb gleich mehrere Komponenten und eignet sich für<br />

Kulturliebhaber, die ihr Rund-um-Erlebnis Theater durch ein<br />

feines Essen in unserer Theatergastronomie abrunden möchten:<br />

Künstlerisches & Kulinarik!<br />

Das Abo beinhaltet drei über die Spielzeit verteilte Termine an Wochenenden,<br />

die Sitzplätze können dabei variieren, sind aber selbstverständlich<br />

sorgfältig ausgesucht. Speisen können Sie nach eigenem Belieben vor oder<br />

nach der Vorstellung. Das Abo kostet 126 Euro (das Essen ist in diesem<br />

Preis inbegriffen).<br />

Über alle Details zum Genießer-Abo informiert Sie gerne unsere Theaterkasse.<br />

1. Dramatiker: Friedrich<br />

2. Komödie + Tragödie =<br />

3. Physik ist eine ...<br />

4. Wissenschaftler:<br />

Isaac ...<br />

Theater Mönchengladbach<br />

Die nächsten Premieren (Auswahl):<br />

5. Physiker: Albert ...<br />

IMPRESSUM<br />

6. Überragende Person<br />

7. Abwertend:<br />

psychiatrische Klinik<br />

8. (meist „sensible“)<br />

Information<br />

Senden Sie bitte das Lösungswort per E-Mail an gewinnspiel@theater-kr-mg.de<br />

und gewinnen Sie 2 Tickets für eine Vorstellung von „Die Physiker“ im Theater<br />

Mönchengladbach (freie Terminwahl). EINSENDESCHLUSS ist der 19. <strong>Nov</strong>ember<br />

<strong>2021</strong>. Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt.<br />

Herausgeber: Theater Krefeld und Mönchengladbach GmbH,<br />

www.theater-krefeld-moenchengladbach.de<br />

Inhaltlich verantwortlich: Philipp Peters<br />

Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf<br />

Geschäftsführer: Johannes Werle, Hans Peter Bork, Matthias Körner<br />

Verantwortlich Anzeigen: Melanie von Hehl<br />

Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei GmbH,<br />

Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf<br />

Kontakt: Marita Voß, marita.voss@rheinische-post.de,<br />

Tel. 02161 244 221<br />

Koordination: Rheinland Presse Service GmbH, Monschauer Straße 1,<br />

40549 Düsseldorf, Jörg Mehl<br />

Layout: SiMa Design – Michael Sieger, Pascal Gerlach, Laura Bartel<br />

Texte: Ulrike Aistleitner, Thomas Blockhaus, Regina Härtling, Sabine Mund,<br />

Martin Vöhringer, Dirk Wiefel, Eva Ziegelhöfer, Andreas Wendholz,<br />

Lisa Granzow, Luisa Piewak<br />

Fotos: Matthias Stutte, Randa Mirza, Ananda Costa;<br />

Zeichnung auf Seite 1 von Peter Schmitz, Zeichnung auf Seite 5 von Ira Brüll<br />

PREMIEREN<br />

Februar Januar Dezember <strong>Nov</strong>ember<br />

SA SA SO FR SO SO MI FR SA SO<br />

14.<br />

27.<br />

03.<br />

08.<br />

19.<br />

09.<br />

28.<br />

30.<br />

05.<br />

26.<br />

Die Physiker<br />

Komödie von Friedrich Dürrenmatt<br />

Schaf<br />

Musiktheater für Kinder ab 6 Jahren<br />

von Sophie Kassies<br />

Der Fall D’ARC (Uraufführung)<br />

von Philipp Sommer und Maja Delinić<br />

3. Sinfoniekonzert<br />

Mit Werken von Kalevi Aho und Jean Sibelius<br />

08.12. und 09.12.<br />

Operngala<br />

„Viva Belcanto!“<br />

3. Kinderkonzert<br />

Mensch, Bach<br />

Anatomie Titus Fall of Rome //<br />

Ein Shakespearekommentar<br />

von Heiner Müller<br />

Rusalka<br />

Oper von Antonín Dvorák<br />

ENDSPIEL<br />

von Samuel Beckett<br />

Der Sturm / Ein Sommernachtstraum<br />

Ballettabend von Robert North nach<br />

William Shakespeare<br />

Alle Termine und Tickets:<br />

www.theater-kr-mg.de<br />

Tickets: 02166/6151-100

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