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ERFAHRUNGSBERICHTE<br />
zur Schädlingsbekämpfung degradiert wird.<br />
Nutria und Bisam lassen sich hervorragend<br />
mit Möhren und Äpfeln ködern und fangen,<br />
diese Köder stehen ganzjährig zur Verfügung.<br />
Aus beiden gefangenen Arten sind hervorragend<br />
Köder zu gewinnen.<br />
Insbesondere Nutria und - wo erlaubt - Bisam sind<br />
hervorragende Köder für Fallen und Luderplätze.<br />
Es reichen schon die Innereien von Nutria, um<br />
einen Standort für das Raubwild interessant zu<br />
machen.<br />
Zu beachten ist, dass besonders bei Rohrfallen<br />
nicht das komplette Gescheide eingebracht wird.<br />
Es werden grobe Teile in der Nähe des Standorts<br />
ausgelegt oder in Sträucher gehängt (so, dass<br />
Passanten diese nicht sehen). Hierbei ist es kein<br />
Problem, wenn andere Beutegreifer wie Bussard,<br />
Kolkrabe oder Krähen sich am Luder bedienen. Sie<br />
bewirken, dass der Standort für Raubwild vertraut<br />
gemacht wird. Kleine Stücke wie Lungenteile,<br />
Herz oder Leber werden so in die Lebendfalle<br />
gelegt, dass der Fuchs ohne Zögern in den Fangraum<br />
läuft und die Falle sicher auslöst.<br />
Der Schwanz der Nutria bietet getrocknet und<br />
vielfach geteilt eine dauernde Möglichkeit, diesen<br />
Köder unkompliziert auszubringen.<br />
Ein Garant ist in diesem Zusammenhang der aufgefangene<br />
Schweiß von Rehwild. Schweiß wird in<br />
kleinen Portionen einfroren und so für die Fangjagd<br />
gesichert. Die Schweißblöcke werden dann<br />
im gefrorenen Zustand in die Falle gelegt. Der<br />
tauende Klotz wird insbesondere ab November<br />
sehr erfolgreich eingesetzt. Gleiches gilt für die<br />
Köpfe von Ringeltauben oder Enten. Insbesondere<br />
das Hirn scheint für alles Raubwild ein besonderer<br />
Leckerbissen zu sein. Die Verwendung von<br />
Hundefutter jeglicher Marke in der Falle ist legitim,<br />
jedoch nicht auf den Luderplätzen. Hier gibt<br />
es klare gesetzliche Vorgaben. Auch hier ist das<br />
frühe Ausbringen der Köder in die nicht fängisch<br />
gestellte Falle im Sommer unersetzlich. Der Vorteil<br />
der Köderbrocken ist, dass diese sich gut und<br />
leicht transportieren lassen. Gerade Anfänger und<br />
Anfängerinnen in der Fangjagd unterschätzen die<br />
Geruchsentwicklung von Naturködern, auch wenn<br />
sie nur für wenige Minuten im Auto transportiert<br />
werden.<br />
Mit Hilfe von Wildkameras lässt sich einfach überwachen,<br />
welche Standorte und Köder von welchem<br />
Wild angenommen werden. Zieht regelmä-<br />
42 <strong>Jagdblatt</strong> November <strong>2021</strong>