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Ausgabe Nr. 05 · November <strong>2021</strong> · Einzelausgabe € 4,90 · im Abo € 29,90<br />
Hirsche in der Oberlausitz<br />
Brandheiß Haenel<br />
Jaeger NXT<br />
Drückjagdvorbereitung<br />
Gänsejagd<br />
und wilder Wrap<br />
Aus großer Optik folgt...<br />
...großes Abenteuer.<br />
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ERFAHRUNGSBERICHTE<br />
Köder für die Fallenjagd<br />
Gute Köder sind vermutlich das größte Geheimnis<br />
eines erfolgreichen Fallenstellers. Oder liegt<br />
es doch an dem Fallentyp, mit dem der Jäger im<br />
Laufe des Jahres gute Ergebnisse erzielt? Sind<br />
Duftstoffe, die vermehrt auf dem Markt angeboten<br />
werden, das Rezept für das erfolgreiche und<br />
sichere Fangen von Fuchs, Marder und Co.?<br />
Wer Erfolg in der Fallenjagd haben möchte, kommt<br />
um einen Faktor nicht herum: Egal welchen Fallentyp<br />
ich verwende, das gezielte, fast ganzjährige<br />
Ködern im Bereich der Fallenstandorte ist ein<br />
Grundstein des nachhaltigen Fangens. Unwichtig<br />
ist zunächst, ob nun Lebend- oder Totschlagfallen<br />
verwendet werden. Letztere findet sich fast<br />
nur noch für den Fang von Steinmarder im siche-<br />
ren Bunker in Haus- und Hofnähe. Der Fang eines<br />
Wintermarders in einer Feldscheune gelingt sicher<br />
mit dem Hühnerei, wenn ein abschließbarer, gesicherter<br />
Fangbunker mit dem Einverständnis des<br />
Eigentümers sehr zeitig installiert wird. Bereits<br />
im August (zu diesem Zeitpunkt sind die Jungmarder<br />
nicht mehr im Familienverband und werden<br />
selbstständig) wird der Standort regelmäßig<br />
mit Eiern bestückt. Es ist keine Seltenheit, wenn<br />
bis zum eigentlichen Fang ab November (erst<br />
dann sind die Bälge reif) bis zu 60 Eier verbraucht<br />
worden sind. Das sogenannte Mardereisen (37er<br />
Bügelweite) ist für diese Zwecke ideal.<br />
Eier stehen als ständiger Köder dem Fänger zur<br />
Verfügung, sind leicht zu transportieren und sicher<br />
40 <strong>Jagdblatt</strong> November <strong>2021</strong>
ERFAHRUNGSBERICHTE<br />
Eier haben den unschlagbaren Vorteil, dass auch<br />
im Sommer bei hohen Temperaturen kein Verwesungsgeruch<br />
in der Falle vorzufinden ist.<br />
Es ist praktikabel, Eier mit Zusätzen zu bestreichen.<br />
Im Handel sind mittlerweile einige Anbieter,<br />
deren Lockmittel eine gute und nachhaltige Wirkung<br />
erzielen.<br />
Es nützt jedoch der beste Köder nichts, wenn<br />
der Fangplatz falsch gewählt wird. Daher sollten<br />
alle ausgewählten Standorte zunächst sehr zeitig<br />
bereits Anfang Juli mit Ködern bestückt werden,<br />
auch wenn die Fallen nicht gestellt sind. Die<br />
Jagd- und Schonzeiten je nach Bundesland gelten<br />
zudem für jeden (Fang) -jäger.<br />
Insbesondere die Zunahme der invasiven Arten<br />
wie Waschbär, Mink, Marderhund und Nutria stellen<br />
viele Reviere vor große Probleme. Es hat für<br />
mich den Anschein, als ob die Jagd auf diese Arten<br />
in die entsprechende Position in dem Bunker einzulegen.<br />
Beginnend im verdeckten Außenbereich<br />
(Krähen sollten die Eier nicht finden) werden die<br />
Eier immer näher an den Standort der Falle gelegt.<br />
Gewohnheit fängt, daran hat sich weder beim Totfang<br />
noch in der Lebendfalle etwas geändert. Erst<br />
wenn die Eier regelmäßig genommen werden,<br />
wird das Eisen in den Bunker gesetzt und entsprechend<br />
den Vorschriften gestellt. Unbefugte haben<br />
an diesen Einrichtungen keine Möglichkeit, sich zu<br />
verletzen oder die Falle auszulösen.<br />
Nach dem ersten Fang im November wird weiter<br />
mit dem Ködern verfahren, bis der nächste Marder<br />
regelmäßig die Eier nimmt. Oft dauert es bis<br />
zur letzten Februarwoche, bis sich der zweite und<br />
letzte Fang an diesem Standort im Jahresverlauf<br />
einstellt. Wichtig: Es wird nur das Eisen mit dem Ei<br />
gestellt, wenn die Köder permanent genommen<br />
werden. Ansonsten bleibt das entspannte Eisen zu<br />
Hause verwahrt.<br />
November <strong>2021</strong><br />
<strong>Jagdblatt</strong> 41
ERFAHRUNGSBERICHTE<br />
zur Schädlingsbekämpfung degradiert wird.<br />
Nutria und Bisam lassen sich hervorragend<br />
mit Möhren und Äpfeln ködern und fangen,<br />
diese Köder stehen ganzjährig zur Verfügung.<br />
Aus beiden gefangenen Arten sind hervorragend<br />
Köder zu gewinnen.<br />
Insbesondere Nutria und - wo erlaubt - Bisam sind<br />
hervorragende Köder für Fallen und Luderplätze.<br />
Es reichen schon die Innereien von Nutria, um<br />
einen Standort für das Raubwild interessant zu<br />
machen.<br />
Zu beachten ist, dass besonders bei Rohrfallen<br />
nicht das komplette Gescheide eingebracht wird.<br />
Es werden grobe Teile in der Nähe des Standorts<br />
ausgelegt oder in Sträucher gehängt (so, dass<br />
Passanten diese nicht sehen). Hierbei ist es kein<br />
Problem, wenn andere Beutegreifer wie Bussard,<br />
Kolkrabe oder Krähen sich am Luder bedienen. Sie<br />
bewirken, dass der Standort für Raubwild vertraut<br />
gemacht wird. Kleine Stücke wie Lungenteile,<br />
Herz oder Leber werden so in die Lebendfalle<br />
gelegt, dass der Fuchs ohne Zögern in den Fangraum<br />
läuft und die Falle sicher auslöst.<br />
Der Schwanz der Nutria bietet getrocknet und<br />
vielfach geteilt eine dauernde Möglichkeit, diesen<br />
Köder unkompliziert auszubringen.<br />
Ein Garant ist in diesem Zusammenhang der aufgefangene<br />
Schweiß von Rehwild. Schweiß wird in<br />
kleinen Portionen einfroren und so für die Fangjagd<br />
gesichert. Die Schweißblöcke werden dann<br />
im gefrorenen Zustand in die Falle gelegt. Der<br />
tauende Klotz wird insbesondere ab November<br />
sehr erfolgreich eingesetzt. Gleiches gilt für die<br />
Köpfe von Ringeltauben oder Enten. Insbesondere<br />
das Hirn scheint für alles Raubwild ein besonderer<br />
Leckerbissen zu sein. Die Verwendung von<br />
Hundefutter jeglicher Marke in der Falle ist legitim,<br />
jedoch nicht auf den Luderplätzen. Hier gibt<br />
es klare gesetzliche Vorgaben. Auch hier ist das<br />
frühe Ausbringen der Köder in die nicht fängisch<br />
gestellte Falle im Sommer unersetzlich. Der Vorteil<br />
der Köderbrocken ist, dass diese sich gut und<br />
leicht transportieren lassen. Gerade Anfänger und<br />
Anfängerinnen in der Fangjagd unterschätzen die<br />
Geruchsentwicklung von Naturködern, auch wenn<br />
sie nur für wenige Minuten im Auto transportiert<br />
werden.<br />
Mit Hilfe von Wildkameras lässt sich einfach überwachen,<br />
welche Standorte und Köder von welchem<br />
Wild angenommen werden. Zieht regelmä-<br />
42 <strong>Jagdblatt</strong> November <strong>2021</strong>
ERFAHRUNGSBERICHTE<br />
ßig Wild an den Kameras vorbei, ist der Erfolg auf<br />
Dauer garantiert.<br />
Je nach Fallentyp und Auslöser sollte jeder Fallentyp<br />
in der Lage sein, vom Wiesel bis zum schweren<br />
Dachs alles unversehrt und tierschutzgerecht zu<br />
fangen.<br />
Nicht selten kommt es vor, dass eigens für die Nutria<br />
gestellte Fangsituationen von Hermelin oder<br />
Iltis ausgelöst werden.<br />
Das gezielte Ausstreichen der Fallenwände mit<br />
Erdnussbutter, Leberwurst oder Schokocreme<br />
zieht jeden Waschbären und weitere Beutegreifer<br />
in die Lebendfallen. Grundsätzlich scheint die<br />
Kombination mehrerer Köder der Schlüssel zum<br />
Erfolg zu sein. Jedoch sollten sehr geringe Mengen<br />
ausgebracht werden. Wild hat ein unglaubliches<br />
Geruchsvermögen und ist in der Lage, auf<br />
weite Entfernungen Beute zu wittern. Nicht der<br />
Fänger muss die Köder riechen, sondern die Beutegreifer.<br />
Insbesondere Akutsituationen, bei denen<br />
Lebendfallen keine Eingewöhnungszeit bekommen<br />
(zugezogener Waschbär am Haus oder die<br />
entlaufene Hauskatze), sind mit diesen Ködern zu<br />
bestreichen.<br />
Räucherfisch gehört ebenfalls zu den erfolgreichen<br />
Ködern. Die Beschaffung ist hier allerdings<br />
häufig etwas umständlich. Einfacher geht es mit<br />
Leberwurst, im Grunde die einfachste Lösung für<br />
den Fallensteller. Eine optimale Lösung ist hier<br />
die Kombination aus Fisch und Leberwurst. Diese<br />
magische Tube setzt so manchen Fallensteller und<br />
manche Fallenstellerin in Erstaunen, wie schnell<br />
sich der Fangerfolg einstellt.<br />
Das Problem des Verderbens ist mit dieser<br />
Methode gelöst, in der Falle steht immer die gleiche<br />
attraktive Witterung.<br />
Es hat sich gezeigt, dass die konsequente gleichbleibende<br />
Köderung über das Jahr hinweg den<br />
nachhaltigsten Fangerfolg bringt.<br />
Es bleibt die Erkenntnis, dass die Fangjagd einen<br />
mittlerweile sehr bedeutenden Raum in der Jagd<br />
einnimmt. Artenschutz ist eine Lebenseinstellung<br />
für die Fangjäger und Jägerinnen. Ihre Aufgaben<br />
werden in Zukunft mehr und mehr wachsen. Bei<br />
der richtigen Köderauswahl ist das erfolgreiche<br />
Stellen von Fallen für alle möglich und zielführend.<br />
Man muss es nur machen!<br />
Autor: Andre Westerkamp<br />
November <strong>2021</strong><br />
<strong>Jagdblatt</strong> 43
EDITORIAL<br />
Pirschler<br />
RANGE<br />
Fernglas mit Entfernungsmesser<br />
Dioptrineinstellung<br />
Der Pirschler Range besitzt einen Diopter zum<br />
Ausgleich der Dioptrin je Seite. Somit können<br />
Sie Einstellungen für jedes Auge getrennt von<br />
einander vornehmen.<br />
Sehfeld<br />
114 m<br />
Prismen<br />
Abbe König<br />
Gehäuse<br />
aus Magnesium<br />
Objektive<br />
Apochromatisch ED<br />
2 <strong>Jagdblatt</strong> November <strong>2021</strong><br />
Reichweite für<br />
Entfernungsmessung<br />
bis 2900 m
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Drückjagd<br />
Fallenbauten<br />
Weihnachtsmenü<br />
Weihnachtsverlosung<br />
November <strong>2021</strong> <strong>Jagdblatt</strong> 63