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HANSA 10-2017

Fährschifffahrt | Brexit | HIPER | Schifffahrt der Zukunft | Börsenbericht | US Ports & Hurricanes | Abwasser | Häfen Niedersachsen | HVAC | Job-Börse | Offshore-Marktkompass

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Schiffstechnik | Ship Technology<br />

modells aufgetragen wurde. Eine dünne,<br />

mechanisch stabile Folie bildete zum Abschluss<br />

die feste »Epidermis«.<br />

Der HSVA-Experte Jochen Marzi kann<br />

sich sehr gut vorstellen, dass es bestimmte<br />

Schiffsformen gibt, für die mit der Beschichtung<br />

gute Ergebnisse zu erzielen<br />

sind, beispielsweise solche ohne Wulstbug,<br />

wie sie in der jüngsten Vergangenheit<br />

wieder vermehrt gebaut werden:<br />

»Ein konventioneller Wulstbug erzeugt<br />

relativ schnell einen Druckabfall am<br />

Rumpf, teilweise schon nach weniger als<br />

einem Meter. Das führt dazu, dass die<br />

Strömung instabil wird und vom laminaren<br />

in einen turbulenten Zustand umschlägt.<br />

Wir wollen aber gerade den laminaren<br />

Zustand so lange wie möglich<br />

aufrechterhalten.« Davon hängt auch ab,<br />

welche Einsparungen möglich sind. Das<br />

wird sich aber erst zeigen, wenn man die<br />

Technologie auf großen Schiffen anwendet<br />

oder testet.<br />

Nach dem theoretischen Funktionsnachweis<br />

sollte nun das praktische Potenzial<br />

künstlicher Delfinhäute im »HYKAT«<br />

der HSVA demonstriert werden, einem der<br />

weltweit größten Wasserkanäle. Zu diesem<br />

Zweck wurde der Unterwasserrumpf des<br />

FLIPPER-Schiffsmodells mit auswechselbarem<br />

Bugsegment aus Holz gefertigt. Die<br />

Beschichtung der portablen Segmente erfolgte<br />

am Fraunhofer IFAM. Die Versuche<br />

zeigten eine Widerstandsminderung dank<br />

der Beschichtung von bis zu 6% gegenüber<br />

einem lackierten Referenzbug auf. Dabei<br />

wurde die theoretische Vorhersage bestätigt,<br />

dass sich mit zunehmender Schichtdicke<br />

die Reibung entlang der künstlichen<br />

Delfinhaut verringerte; weiterhin zeigte<br />

sich eine Vergrößerung des positiven Effekts<br />

mit wachsender Geschwindigkeit, d.<br />

h. mit zunehmend turbulenter Strömung.<br />

Dies werteten die Forscher als »ein klares<br />

Indiz dafür, dass die Wirkungsweise der<br />

nachgiebigen Beschichtung tatsächlich<br />

auf einer Verzögerung des Strömungsumschlags<br />

zur Turbulenz beruht.«<br />

Kombination mit Ribletstruktur<br />

Abstract: Dolphin and shark in a boat?<br />

The research project »FLIPPER« has achieved a breakthrough in developing a surface<br />

coating for ship hulls which measurably reduces the flow resistance similar to dolphin<br />

skin. However, some hurdles have yet to be overcome before industrial applicability,<br />

such as the transferability to various types of ships, the application technology<br />

in shipyard operation and the compatibility with conventional anti-fouling solutions.<br />

Further information: redaktion@hansa-online.de<br />

Stand 4P<strong>10</strong><br />

ZÖLLNER SRD 414/4 -<br />

Sound Reception System<br />

Das nächste Ziel ist nun, diese Technologie<br />

für die industrielle Anwendung nutzbar<br />

zu machen. Hier sind noch einige Hürden<br />

zu überwinden, die etwa die Übertragbarkeit<br />

auf verschiedene Schiffstypen, die<br />

Auftragstechnik im Werftbetrieb und die<br />

Vereinbarkeit mit herkömmlichen Anti-<br />

Fouling-Lösungen betreffen. Laut Marzi<br />

wird sich die Beschichtung aufgrund ihrer<br />

Beschaffenheit wohl nicht spritzen lassen.<br />

Als nächstes muss die bisherige Simulation<br />

auf größere Schiffe übertragen werden,<br />

da sie bislang nur auf kleine Test-Einheiten<br />

abgestimmt war.<br />

Das Einsparpotenzial kann den Angaben<br />

zufolge durch eine Kombination<br />

der hier vorgestellten Technologie<br />

mit einer gerillten Beschichtung<br />

(»Haifischhaut«/»Riblets«) im hinteren<br />

Bereich des Schiffs maximiert werden.<br />

In einer derartigen Kombi-Beschichtung<br />

würde die künstliche Delfinhaut zur laminaren<br />

Strömungskontrolle im Bugbereich<br />

des Schiffes in eine künstliche<br />

Haifischhaut zur turbulenten Strömungsbeeinflussung<br />

im Mittel- und Hinterschiff<br />

übergehen. Der Reiz solcher funktionaler<br />

Beschichtungen bestehe darin, dass<br />

sie ihre Wirkung ohne zusätzliche Aufwendung<br />

von Energie entfalten und somit<br />

potenziell kostengünstiger sind als aktive<br />

Systeme zur Strömungskontrolle, meinen<br />

die Wissenschaftler.<br />

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<strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 154. Jahrgang – <strong>2017</strong> – Nr. <strong>10</strong> 61

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