HANSA 10-2017
Fährschifffahrt | Brexit | HIPER | Schifffahrt der Zukunft | Börsenbericht | US Ports & Hurricanes | Abwasser | Häfen Niedersachsen | HVAC | Job-Börse | Offshore-Marktkompass
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Schifffahrt | Shipping<br />
Ehrenpreis als First Ship Home:: Oldie »Tioga«<br />
Platz 118 für »Catch the Wind«<br />
Small is beautiful: Platz 7 für das kleinste Schiff<br />
Sieger Klasse 7: die für Vega gestartete »Nathurn VI«<br />
In diesem Jahr präsentierte sich die<br />
Schleimündung am Sonnabendmorgen<br />
(26. August <strong>2017</strong>) den Teilnehmern nicht<br />
nur wieder mit zu wenig Wind, sondern<br />
auch im Morgennebel. Bei nur langsam<br />
aufklarendem Himmel und sich allmählich<br />
durchsetzendem milden Spätsommerlicht<br />
kräuselte kaum ein Windhauch<br />
die Wasseroberfläche. Doch wie vom Meteorologen<br />
Meeno Schrader bei der traditionellen<br />
Vorabendveranstaltung unter<br />
dem Motto PGS Family & Friends<br />
auf der Bootswerft Henningsen & Steckmest<br />
vorhergesagt und von Schiffahrtsregatta-Urgestein<br />
Hans-Joachim Lemcke<br />
vom Veranstalter Peter Gast Shipping bei<br />
der Durchsage des morgendlichen Wetterbulletins<br />
über Funk den Teilnehmern<br />
angekündigt, sollte um die Mittagszeit ein<br />
wenig mehr Wind, überwiegend aus östlicher<br />
Richtung, die Durchführung der Regatta<br />
dennoch möglich machen.<br />
Während die rot-weiße Flagge, das Signal<br />
der Startverschiebung, auf der von der<br />
dänischen Marineheimwehr (MHV) unter<br />
Führung von Kapitän Kenny Søby Jørgensen<br />
als Startschiff entsandten »Lyra«<br />
schlaff herunterhing, tönten Trompetenklänge<br />
über die spiegelglatte Ostsee. Sie<br />
kamen von Bord der »Hot, Wet & Sixty«.<br />
Am Ruder der Yacht, der Regatta-erfahrene<br />
Segelenthusiast und Schiffsmakler<br />
Gerd Zachariassen, der mit der Intonierung<br />
von »Summertime« die Crews der<br />
umliegenden Yachten begeisterte.<br />
Um den möglichen Regattakurs schon<br />
im Vorfeld zu verkürzen und das Erreichen<br />
des Zielhafens im programmierten<br />
Zeitfenster sicherzustellen, hatte die Wettfahrtleitung<br />
unter Alexander Prinz zu<br />
Schleswig-Holstein an Bord der »Lyra« in<br />
bemerkenswerter Vorahnung beschlossen,<br />
die Teilnehmer zunächst unter Motor etwa<br />
ein Drittel der Regattadistanz gen Norden<br />
in Richtung der Insel Ærø zu schicken.<br />
Gegen 12:00 Uhr wehte der weiterhin<br />
schwache Wind dann konstant genug, um<br />
auf Höhe der Tonne »Gasmunition Nord«<br />
die 130 tatsächlich teilnehmenden Yachten,<br />
unterteilt in fünf Startgruppen, auf<br />
nur eine und zudem auf knapp 11 sm verkürzte<br />
Regattabahn schicken zu können<br />
– ursprünglich sollte auf drei Bahnen mit<br />
Distanzen zwischen 29,5 und 34 sm gestartet<br />
werden. Bei leichten achterlichen<br />
Winden glitten die Schiffe unter Spinnaker<br />
oder Gennaker über die Startlinie. Auf<br />
dem verkürzten Kurs – der nur ein Tonnenmanöver<br />
bei Pøls-Rev nötig machte –<br />
nahm der Wind stetig zu, sodass die Segler<br />
in rund zwei Stunden das Ziel an der<br />
Bahnmarke vor Skjoldnaes erreichten.<br />
»Die Wettfahrtleitung hat das Beste aus<br />
den schwierigen Windbedingungen gemacht,<br />
pünktlich zum ersten Start setzte<br />
die Brise ein, die dann fast alle Yachten bis<br />
zum Ziel begleitet hat. Danach war es wieder<br />
flau«, sagte Dieter Gast, Geschäftsführer<br />
von Peter Gast Shipping, der an Bord<br />
der »Sixpack« am Rennen teilnahm.<br />
Weil vier der 130 gestarteten Schiffe<br />
die Ziellinie nicht innerhalb des vorgegebenen<br />
Zeitlimits erreichten, wurden nur<br />
126 Yachten gewertet. Weit vor dem größtenteils<br />
unter Spinnaker auf das Zielschiff<br />
zusteuernden Feld sorgten zwei Yachten<br />
für ein spannendes Finale: Der von E.R.<br />
Schiffahrt gecharterten klassischen Yacht<br />
»Tioga« gelang es nur wenige Meter vor<br />
dem Erreichen der von dem Begleitboot<br />
»Pauli IV« und einer Spierentonne mit<br />
orangefarbener Flagge markierten Ziellinie<br />
die moderne »Almost Nothing«, eine<br />
für Oldendorff Carriers gestartete Brenta<br />
60, auf den zweiten Platz zu verweisen.<br />
Nach gesegelter Zeit über Alles gewann<br />
jedoch die »Almost Nothing«, gesteuert<br />
von Steffen Müller von der Kieler Knierim<br />
Werft, mit einer Zieldurchgangszeit<br />
von einer Stunde und 45 Minuten. Dahinter<br />
folgte die Brenta 55 »Ember Sea« mit<br />
Niels Hentschel für International Hubert<br />
Palfinger Technologies am Ruder.<br />
Zehnter Platz für »Tutima«<br />
Der 60-Fuß große ehemalige Volvo Ocean<br />
Racer »Toshiba«, der für die Rostocker<br />
Sailution Marketing & Event an den Start<br />
ging, kam auf den dritten Platz, während<br />
der zweite Volvo Ocean-Racer, die<br />
»MAN« ex »Ospa«, die sich bei der 34.<br />
Schiffahrtsregatta als schnellstes Schiff<br />
qualifiziert hatte, dieses Mal auf den fünften<br />
Platz verwiesen wurde. Diese beiden<br />
Schiffe gehörten zusammen mit der für<br />
Peter Gast Shipping gestarteten 70-Fuß<br />
Solaris »Ora« ex »Ventus«, die nur Platz<br />
83 belegen konnte, zu den größten Yachten<br />
im Feld. Von der vorübergehenden<br />
Flaute profitieren konnte vor allem auch<br />
der kleinste Regatta-Teilnehmer: Die unter<br />
Skipper Hans Genthe für Stockmaritime<br />
gestartete nur 28 Fuß lange »4Sale«<br />
konnte sich mit einer gesegelten Zeit von<br />
nur 01:59:33 als drittschnellstes Schiff und<br />
Sieger der Klasse 8 ORC-Club B qualifizieren.<br />
Neben den beiden 12er-Yachten<br />
»Anita« und »Heti« zeigten auf dieser 35.<br />
»Jubiläumsregatta« auch wieder die klassischen<br />
Yachten »Peter von Seestermühe«,<br />
die 12 KR-Yawl »Athena« und die Speizgaffel/Wishbone-Ketch<br />
»Senta« Flagge.<br />
Die für Peter Gast Shipping gestarte-<br />
28 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 154. Jahrgang – <strong>2017</strong> – Nr. <strong>10</strong>