HANSA 11-2021

Seadevcon 2021 · Windforce · Maritime Schiedsgerichtsbarkeit · Premiere für synthethisches LNG · Lürssen & Blohm+Voss · Deutsches Maritimes Zentrum · Flagship Founders · ShipMoney Seadevcon 2021 · Windforce · Maritime Schiedsgerichtsbarkeit · Premiere für synthethisches LNG · Lürssen & Blohm+Voss · Deutsches Maritimes Zentrum · Flagship Founders · ShipMoney

18.11.2021 Aufrufe

Est. 1864 11 | 2021 International Maritime Journal 11 Umstrukturierung bei Lürssen Werftgruppe spaltet Marine- Schiffbau ab und beendet eine Ära bei Blohm+Voss Premiere für synthetisches LNG Mit der »Elbblue« (ex »Wes Amelie«) hat erstmals ein Containerfrachter CO 2 -neutral gebunkert Interview Flagship Founders Auerbach-Chef Lucius Bunk und Fabian Feldhaus über ihre Pläne im maritimen Start-up-Markt 9 770017 750007 Get ready for innovation. Experience the digital logbook. use. The Anschütz eLog enables automated and digitized logbook entries that For more information Get on board with better data

Est. 1864 <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

International<br />

Maritime<br />

Journal<br />

<strong>11</strong><br />

Umstrukturierung bei Lürssen<br />

Werftgruppe spaltet Marine-<br />

Schiffbau ab und beendet<br />

eine Ära bei Blohm+Voss<br />

Premiere für synthetisches LNG<br />

Mit der »Elbblue« (ex »Wes Amelie«)<br />

hat erstmals ein Containerfrachter<br />

CO 2<br />

-neutral gebunkert<br />

Interview Flagship Founders<br />

Auerbach-Chef Lucius Bunk und<br />

Fabian Feldhaus über ihre Pläne<br />

im maritimen Start-up-Markt<br />

9 770017 750007<br />

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EDITORIAL<br />

(Mehr) Wertschätzung<br />

unterm Weihnachtsbaum?<br />

Michael Meyer<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

Das Gespenst leerer Gabentische geht<br />

um in unserer globalisierten Welt. Weil<br />

wahlweise China oder die USA ihre<br />

Probleme mit Produktions- und Importkapazitäten<br />

nicht in den Griff bekommen<br />

und die Reedereien und Häfen<br />

dieser Welt ihre Schiffe und Routen<br />

nicht koordiniert bekommen – und<br />

überhaupt: »Corona« –, drohen uns<br />

empfindliche Lieferengpässe im Weihnachtsgeschäft.<br />

Diese Befürchtung wird<br />

zumindest in diesen Tagen über die (digitalen)<br />

Marktplätze gerufen.<br />

Die aktuellen Logistikprobleme<br />

sind kaum von der Hand zu weisen.<br />

Ob man den düsteren Prognosen nun<br />

Glauben schenkt oder nicht, sie könnten<br />

doch auch etwas Positives mit sich<br />

bringen. Denn wenn die ganze Gesellschaft<br />

sozusagen am eigenen Leibe<br />

noch viel deutlicher als in der Vergangenheit<br />

zu spüren bekommt, wie<br />

wichtig eine funktionierende Seeschifffahrt<br />

mitsamt ihren Rahmenbedingungen<br />

ist, steigt möglicherweise<br />

auch die Wahrnehmung<br />

der und die Wertschätzung für die<br />

Branche. Aktuelle Umfragen deuten<br />

bereits in diese Richtung.<br />

Einen aufpolierten Ruf kann die<br />

Schifffahrt durchaus gebrauchen. Noch<br />

immer wird sie in einigen Teilen der<br />

Gesellschaft vor allem als Klimakiller<br />

wahrgenommen. Bei aller berechtigten<br />

Kritik gehört zur Wahrheit aber auch,<br />

dass die politische Flankierung – wir reden<br />

hier nicht mal von Unterstützung –<br />

mindestens »ausbaufähig« ist. Noch<br />

immer ist das regulatorische Umfeld<br />

und die daraus resultierende Unsicherheit<br />

über Zulassung, Verfügbarkeit<br />

und Akzeptanz künftiger Kraftstoffe<br />

ein Hemmschuh in den Investitionsplänen<br />

von Reedern, Zulieferern<br />

und auch Häfen.<br />

Einen weiteren Schub für politische<br />

Klarstellungen könnte auch von anderer<br />

Seite kommen: Große Handelskonzerne<br />

wie Amazon, Ikea, Unilever<br />

und Tchibo haben eine Initiative für<br />

Null Emissionen (»coZEV«) aufgelegt.<br />

Schon bis 2040 wollen sie ihre Transporte<br />

nur noch mit CO 2 -freien Kraftstoffen<br />

verschiffen lassen.<br />

Solche Namen sorgen für gesellschaftliche<br />

Aufmerksamkeit. Das ist<br />

in diesem Fall in gewisser Weise auch<br />

gut so. Denn mehr Bewusstsein in der<br />

Öffentlichkeit bedeutet nicht selten<br />

auch mehr politische Wahrnehmung,<br />

und dann hoffentlich mehr konstruktive<br />

politische Begleitung. Und<br />

nicht nur regulatorische Unsicherheiten,<br />

Flickenteppiche mit großen Lücken<br />

oder langwierige Planungs- und<br />

Umsetzungsprozesse auf allen politischen<br />

und administrativen Ebenen.<br />

Schaut man sich den Neubau-Boom<br />

in der Containerschifffahrt an, mittlerweile<br />

auch immer mehr von deutschen<br />

Reedern getragen, ist es dringlicher<br />

denn je, die politischen Weichen<br />

noch genauer zu stellen. Um<br />

noch einmal auf die coZEV-Initiative<br />

zurückzukommen: LNG wird von<br />

Amazon, IKEA, Unilever und Co. übrigens<br />

nicht als ausreichend für die geplante<br />

Transformation bewertet …<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

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3


INHALT | CONTENTS <strong>11</strong> <strong>2021</strong><br />

3 EDITORIAL<br />

3 – (Mehr) Wertschätzung unterm<br />

Weihnachtsbaum?<br />

5 SPOTLIGHT ON NEW SHIPS<br />

5 – Installationsschiff für 20-MW-Turbinen<br />

6 MOMENTAUFNAHME<br />

8 PEOPLE & PODCAST<br />

10 EVENTS<br />

12 MÄRKTE | MARKETS<br />

12 – Container market stuck on the peak<br />

10 – Viewpoint: Mathew Sarfity | Röhlig<br />

»US bottlenecks may worsen before getting better«<br />

14 – Märkte | Markets<br />

16 VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

16 – Nächste P&I-Renewals werden »hart«<br />

19 – Havariechronik<br />

20 FINANZIERUNG | FINANCING<br />

20 – Flagship Founders & Auerbach Schifffahrt:<br />

Maritime Startups aus eigenem Anbau<br />

23 – Shipmoney-Chef Ostrow:<br />

»Große Chancen auch in Deutschland«<br />

24 – Sanierungsoptionen für die maritime Wirtschaft<br />

26 SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

26 – D MZ-Chef Brandt:<br />

»Die maritime Branche braucht klare Regeln«<br />

28 – Schifffahrt und Wasserstoff brauchen sich<br />

30 – GMAA: Für deutsche Sachverhalte deutsches Recht<br />

32 – Seadevcon 21: Appell für Nachhaltigkeit<br />

34 – Cyber Security – it is going to get better …<br />

36 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

36 – Lürssen & Blohm+Voss:<br />

Neustart beendet eine Ära in Hamburg<br />

38 – Gastbeitrag Reinhard Lüken | VSM:<br />

Gemeinsame Lösungsvorschläge<br />

40 – Erstes Schiff bunkert »grünes« Erdgas<br />

44 – <strong>11</strong>6. STG-Hauptversammlung: »3G« in Kiel<br />

46 GREEN HUB<br />

48 DIGITAL HUB<br />

50 OFFSHORE<br />

50 – Windforce 21:<br />

Offshore-Hausaufgaben für neue Koalition<br />

52 – PORT HUB<br />

54 HÄFEN | PORTS<br />

54 – New study by OECD:<br />

Case for port automation not entirely convincing<br />

56 HTG-INFO<br />

60 DNV-LOGBUCH<br />

66 BUYER’S GUIDE<br />

70 TERMINE<br />

71 IMPRESSUM<br />

72 LETZTE SEITE<br />

72 – »150 Jahre Hamburg Süd« im IMMH<br />

74 – Das Buch zur Ausstellung »Hamburg Süd –<br />

150 Jahre auf den Weltmeeren«<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG<br />

1/4 quer<br />

4 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


Installationsschiff für 20-MW-Turbinen<br />

Methanol, Batterien und Rekord-Kapazität: Die niederländische<br />

Wasserbau- und Offshore-Reederei Van Oord hat<br />

ein neues Installationsschiff für Windparks auf See bestellt.<br />

Man wolle seine Marktposition im Bereich der Offshore-<br />

Windkraft weiter stärken, teilte van Oord mit. »Dank unseren Erfahrungen<br />

mit den Installationsschiffen ›Aeolus‹, ›MPI Resolution‹<br />

und ›MPI Adventure‹ haben wir ein gutes Verständnis für die<br />

Arbeit mit Hubschiffen. Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter<br />

– das neue Schiff wird das größte seiner Art sein«, sagte Arnoud<br />

Kuis, Geschäftsführer Offshore Wind von Van Oord. Im Vergleich<br />

zur »Aeolus« hat der Neubau 88 % mehr Deckfläche und<br />

über 80 % mehr Hebekapazität.<br />

Option für zweiten Neubau<br />

In Auftrag gegeben wurde das 175 m lange Schiff bei der Yantai<br />

CIMC Raffles Shipyard in China, das Design stammt vom Konstruktionsbüro<br />

Knud E. Hansen. Nach der geplanten Ablieferung<br />

im Jahr 2024 soll der noch namenlose Neubau unter niederländischer<br />

Flagge fahren. Die Niederländer sicherten sich zudem eine<br />

Option auf ein zweites Schiff dieser Art.<br />

Seit 2002 hat Van Oord zur Installation einer kumulativen Kapazität<br />

von 14,5 GW an erneuerbaren Energien beigetragen. Die<br />

Nachfrage nach Offshore-Windparks bleibe hoch, heißt es zur<br />

Begründung des Auftrags. Wichtiger Aspekt: die Windturbinen<br />

auf See werden immer größer und stellen damit sowohl den<br />

Transport auf MPP- und Heavylift-Schiffen als auch den Installationsbereich<br />

for neue Herausforderungen.<br />

3.000-t-Kran<br />

Im Jahr 2002 gab es Windturbinen von 2 MW, heute sind Turbinen<br />

mit 14 MW installiert. Die Rotorblätter sind bereits weit über<br />

100 m lang. Das Projekt für van Oord ist für den Transport und<br />

die Installation der nächsten Generation von 20-MW-Windturbinen<br />

ausgelegt. An Bord wird es einen Huisman-Kran mit<br />

Spotlight on<br />

new ships<br />

3.000 t Kapazität geben. Die vier jeweils 126 m langen Hubbeine<br />

sollen Arbeiten in Gewässern mit einer Tiefe von bis zu 70 m ermöglichen.<br />

Das Hubschiff kann den Angaben zufolge mit Methanol betrieben<br />

werden. An Bord gibt es eine Emissionskontrolltechnologie<br />

(selektive katalytische Reduktion), um die NOx-Emissionen<br />

»auf ein absolutes Minimum« zu reduzieren. Ein installiertes<br />

5.000-kWh-Batteriepaket soll Spitzenlasten abfedern<br />

und Energie speichern, um den Kraftstoffverbrauch zu<br />

senken.<br />

RD<br />

© Knud E. Hansen/ Van Oord<br />

5 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


MOMENTAUFNAHME<br />

Big-ship-ready<br />

Nach einer zweimonatigen Seereise an Bord der<br />

»Zhen Hua 24« von China durch den Indischen Ozean,<br />

um das Kap der guten Hoffnung und durch das<br />

atlantische Becken an die Ostküste der USA, sind die<br />

neuen Neo-Panamax-Brücken in Baltimore angekommen.<br />

Hier sollen die vollelektrischen STS-Krane<br />

mit einer Reichweite von 23 Containerreihen Anfang<br />

2022 in Betrieb gehen. Foto: USCG<br />

6 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


Liebe Leser,<br />

wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken Sie uns gern das Foto mit ein paar persönlichen oder erklärenden<br />

Zeilen dazu. Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de sowie Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4,<br />

20355 Hamburg. Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht vor, eingegangene Fotografien für redaktionelle Zwecke weiterzuverwenden.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

7


PEOPLE<br />

LOMAR SHIPPING: Peter Cotopoulis<br />

tritt als neuer Chartering Director<br />

die Nachfolge<br />

von Simon Hollamby<br />

an, der sich nach fast<br />

drei Jahrzehnten bei<br />

Lomar aus dem Tagesgeschäft<br />

zurückzieht.<br />

Cotopoulis<br />

war 20<strong>11</strong> als Chartering<br />

Executive in die Londoner Zentrale<br />

von Lomar gekommen. Neben dem Büro<br />

in Singapur wird er auch die Chartering-<br />

Teams in London und Bremen leiten.<br />

SYNERGY GROUP: Martin Ackermann<br />

übernimmt als Chief Commercial<br />

Officer die Bereiche<br />

Finanzen, Handel,<br />

Strategie und Transformation.<br />

Er ist seit<br />

Januar als strategischer<br />

Berater für Synergy<br />

tätig. Zuvor<br />

war er CEO von Evergas,<br />

Geschäftsführer von Eitzen Gas, Geschäftsführer<br />

von B-Gas und im Vorstand<br />

der World LPG Association. Zuletzt arbeitete<br />

er als CEO von BW LPG.<br />

Personalie des Monats: Geschäftsführer Fabian verlässt C. Steinweg<br />

C. STEINWEG: Rainer Fabian (li.) gibt seinen Posten als Geschäftsführer des<br />

Hamburger MPP-Terminals C. Steinweg ab. Der langjährige Terminal-Chef verlässt<br />

das Unternehmen Ende November, »um sich einer neuen beruflichen Herausforderung<br />

zu stellen«, wie es heißt. Fabian war seit rund elf Jahren bei C. Steinweg,<br />

davor war er unter anderem für die Vollers Hamburg GmbH und den Terminal-<br />

Konzern HHLA tätig. Auf Fabian folgt Arne Möller (re.), bisher als Manager Warehousing<br />

and Logistics bei C. Steinweg aktiv. Er übernimmt Anfang Dezember<br />

den Posten des Geschäftsführers.<br />

HPC: Nils Kemme ist neuer Geschäftsführer<br />

der HHLA-Tochter<br />

Hamburg Port Consulting<br />

neben Co-<br />

Geschäftsführer Suheil<br />

Mahayni. Kemme<br />

ist bereits zehn<br />

Jahre bei HPC in<br />

verschiedenen Positionen<br />

aktiv und hat<br />

zahlreiche Planungs- und Optimierungsprojekte<br />

umgesetzt sowie den Simulationsbereich<br />

des Unternehmens<br />

aufgebaut.<br />

BERGER LOGISTIK: Markus Fintelmann,<br />

zuvor Geschäftsführer von<br />

Menzell Döhle Logistics<br />

(MDL), verstärkt<br />

nun das Überseegeschäfts<br />

des österreichischen<br />

Logistikers.<br />

Fintelmann<br />

war 2004 über die<br />

Schifffahrtsagentur<br />

Ernst Glässel zur Menzell & Döhle<br />

Gruppe gekommen und hatte seit 2018<br />

die Speditionsaktivitäten des Unternehmens<br />

mitverantwortet.<br />

<strong>HANSA</strong> MEYER GLOBAL: Jan-<br />

Dirk Schuisdziara (Bild) und Henrique<br />

Wohltmann übernehmen<br />

im Zuge eines<br />

Management-<br />

Buy-Outs die Anteile<br />

der beiden Gründungsgesellschafter<br />

Jörg Knehe und Norbert<br />

Giese. Sie sollen<br />

die Gruppe allerdings »weiterhin beratend<br />

unterstützen«. Die Hannover Finanz,<br />

seit 2004 als Anteilseigner an Bord,<br />

soll Mehrheitsgesellschafter bleiben.<br />

MARAD: Ann Phillips soll künftig<br />

die Maritime Administration (Marad),<br />

die oberste Schifffahrtsbehörde<br />

der<br />

USA, leiten. Die<br />

Bundesbehörde unter<br />

dem Dach des<br />

Verkehrsministeriums<br />

ist verantwortlich<br />

für das gesamte<br />

wasserseitige Transportsystem. Sie wird<br />

derzeit übergangsweise von Lucinda<br />

Lessley geleitet. Phillips hatte zuletzt als<br />

Konteradmiral in der US Navy gedient.<br />

APMT: Sahar Rashidbeigi soll als<br />

Head of Decarbonisation mit Wirkung<br />

zum 1. November die<br />

Dekarbonisierungsbemühungen<br />

der<br />

Maersk-Terminalktochter<br />

vorantreiben.<br />

Die erfahrene Unternehmensberaterin<br />

in<br />

den Bereichen Energiewende,<br />

sektorübergreifende Dekarbonisierung<br />

und Kreislaufwirtschaft soll<br />

sich in der neu geschaffenen Position<br />

ganz auf das Thema konzentrieren.<br />

WARBURG BANK: Joachim<br />

Olearius, Sprecher der Partner der in<br />

den Cum-Ex-Skandal<br />

verwickelten<br />

Warburg Bank und<br />

Sohn des Hauptgesellschafters<br />

Christian<br />

Olearius, scheidet<br />

aus dem Vorstand<br />

sowie dem Partnerkreis<br />

aus. Er werde künftig die unternehmerischen<br />

Aktivitäten der Familie Olearius<br />

leiten, heißt es. Dazu zählen etwa<br />

HIH Real Estate und die Degussa Bank.<br />

8 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


<strong>HANSA</strong> PODCAST<br />

Prominente Gäste<br />

im maritimen Talk<br />

VSM | REINHARD LÜKEN<br />

Der Hauptgeschäftsführer des Verbands für Schiffbau<br />

und Meerestechnik kann sich vorstellen, dass<br />

deutsche Werften wieder 70<br />

Neubauten pro Jahr abliefern,<br />

wenn die politischen Rahmenbedingungen<br />

zeitnah angepasst<br />

werden. Lüken spricht<br />

über seine Zuversicht für die<br />

Branche, Werkverträge, die<br />

Werften-Konsolidierung, Subventionen<br />

in Asien, die Fokussierung auf Spezialmärkte,<br />

den Bau von Standardschiffen, die Chancen<br />

durch die nötige Dekarbonisierung der Schifffahrt<br />

und das Amt des Maritimen Koordinators der<br />

Bundesregierung.<br />

IN EIGENER SACHE<br />

Neu im <strong>HANSA</strong>-Team: Susanne Sinß<br />

Verstärkung für das Team: Seit dem 1. Oktober ist Susanne Sinß (54)<br />

neu bei der <strong>HANSA</strong>. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in Fachverlagen<br />

und hatte zuletzt als externe Media-Beraterin für die <strong>HANSA</strong><br />

gearbeitet. Künftig wird sie im Bereich Anzeigenverkauf, Online-<br />

Werbung und Sponsorings direkt beim Schiffahrts-Verlag »Hansa«<br />

unter der Leitung von Florian Visser tätig. »Wir freuen uns sehr, mit<br />

Frau Sinß unsere Expertise ausbauen und den Service für unsere Kunden<br />

weiter verbessern zu können«, sagt Verleger Peter Tamm.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

9


EVENTS<br />

NAUTISCHE VEREINE LADEN EIN<br />

36. Schifffahrttag 2022 – maritimes Stelldichein an der Weser<br />

Die Speckflagge mit Anker weht auf dem Marktplatz. Im kommenden Jahr richten die<br />

Nautischen Vereine zu Bremen und Bremerhaven den 36. Deutschen Schifffahrtstag aus<br />

Zum diesjährigen Weltschifffahrtstag<br />

wehte vor der Bürgerschaft, dem bremischen<br />

Landesparlament, erstmals die<br />

Speckflagge mit Anker – ein Bekenntnis<br />

der Hansestadt an der Weser zur ihrer maritimen<br />

Geschichte und zur Bedeutung<br />

der Schifffahrt für das Wirtschaftsleben<br />

bis zum heutigen Tag. Im kommenden<br />

Jahr wird das Zwei-Städte-Land zum Austragungsort<br />

des 36. Deutschen Schifffahrtstages.<br />

Ausrichter sind die Nautischen Vereine<br />

aus Bremen (Stadt) und Bremerhaven.<br />

Dazu kommen mit dem Deutschen Marinebund<br />

und dem Bundesverband der<br />

deutschen Binnenschifffahrt (BDB) erstmals<br />

zwei weitere maritime Verbände als<br />

Partner. Das wurde beim Festakt aus Anlass<br />

des Weltschifffahrtstages im Bremer<br />

Schütting, dem Sitz der Handelskammer,<br />

bekannt gegeben.<br />

Unter dem Motto »Nachhaltige Schifffahrt:<br />

Gemeinsam, klar, sauber!« sollen<br />

bei der traditionsreichen maritimen Veranstaltung<br />

zentrale Zukunftsfragen im<br />

Spannungsfeld globaler Herausforder -<br />

ungen wie dem Klimawandel, der Digitalisierung<br />

und dem gewachsenen Sicherheitsanspruch<br />

diskutiert werden. Als besonderes<br />

Highlight des Deutschen Schifffahrtstages<br />

wird am 30. September eine<br />

große Schiffs- und Bootsparade auf der<br />

Weser geplant. Der 35. Deutsche Schifffahrtstag<br />

vor einer Corona-bedingten<br />

Pause hatte 2016 in Kiel stattgefunden. <br />

Die <strong>HANSA</strong> wird das Ereignis als<br />

Medienpartner unterstützen und begleiten<br />

© Förster<br />

INSTITUTE Das auf Festmachsysteme OF CHARTERD spezialisierte SHIPBROKERS Unternehmen<br />

Cavotec hat sich seinen ersten Auftrag in Schweden gesichert.<br />

Dieser umfasst die Lieferung eines automatisierten Festmach-<br />

Mit dem ersten Treffen seit langer Zeit und einem festlichen Essen<br />

hat das Institute of Chartered Shipbrokers – German<br />

Branch das 25. Jahr des Bestehens gefeiert. Die altehrwürdige<br />

Einrichtung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für eine angemessene<br />

Ausbildung für seine Mitglieder zu sorgen und ist gleichzeitig<br />

ein weit verzweigtes Netzwerk für Makler, Reeder, Schifffahrtskaufleute,<br />

Agenten und Befrachter. Das Institut mit<br />

Hauptsitz in London vereint heute weltweit 26 Niederlassungen<br />

mit aktuell mehr als 5.000 Mitgliedern in 19 Ländern.<br />

Seit nunmehr 25 Jahren besteht auch die »German Branch«<br />

mit Sitz in Hamburg und heute rund 140 Mitgliedern. Der erste<br />

Vorsitzende Hauke Pane würdigte im Hafenclub Hamburg<br />

nicht nur die Geschichte des Instituts, sondern ehrte bei diesem<br />

ersten Treffen nach langer Corona-Pause auch drei der<br />

geladenen Gäste. Amelie C. Oetker, Gründungsmitglied des<br />

deutschen ICS-Zweigs, bekam für ihre Verdienste die Ehrenmitgliedschaft<br />

(Lifetime Fellow) verliehen – eine der höchsten<br />

Auszeichnungen des ICS. Ebenso geehrt wurde die langjährige<br />

Sekretärin Sabine Etheridge. Auch Anna-Sophie Schauer von<br />

der Reederei Hamburger Lloyd bekam einen großen Blumenstrauß:<br />

Sie hatte als einzige von 13 Absolventen des Prüfungsjahrs<br />

<strong>2021</strong> das ICS-Examen erfolgreich bestanden. <br />

»Our word, our bond« – Deutschland-Sparte feiert 40. Geburtstag<br />

Hatten zum ICS-Jubiläum in den<br />

Hafen-Club Hamburg eingeladen<br />

(v.l.): Präsident Marc Buchholz, der<br />

erste Vorsitzende Hauke Pane und<br />

der zweite Vorsitzende Jan Bartels<br />

Anna-Sophie Schauer (li.) hat als<br />

einzige von 13 deutschen Prüflingen<br />

das ICS-Examen bestanden<br />

© Förster<br />

10 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


EVENTS<br />

WOMEN’S SHIPPING & TRADING ASSOCIATION<br />

WISTA-Konferenz im Zeichen des maritimen Wandels<br />

Vier Tage lang war Hamburg Veranstaltungsort für das 41.<br />

Treffen der Women’s Shipping & Trading Association (WIS-<br />

TA). Neben zahlreichen Netzwerktreffen und der Jahreshauptversammlung<br />

hatten die Gastgeberinnen von WISTA<br />

Deutschland eine zweitätige Konferenz im Tennisstadion am<br />

Rothenbaum ausgerichtet. Rund 150 Teilnehmer aus 20 Ländern<br />

waren der Einladung in die Elbmetropole gefolgt.<br />

Zudem hatten sich zahlreiche Interessierte per Livestream<br />

dazu geschaltet. Diskutiert wurde unter anderem über den<br />

Klimawandel und die Bedeutung der Diversität in der maritimen<br />

Welt.<br />

Claudia Ohlmeier, WISTA-Präsidentin in Deutschland,<br />

zeigte sich mit dem Konferenzverlauf sehr zufrieden. Insbesondere<br />

für die Impulsvorträge wie von Extrem-<br />

Schwimmer André Wiersing habe es Lob gegeben.<br />

Die diesjährige »WISTA International Personality of the Year«<br />

ist Sabine Roux de Bézieux. Sie wurde beim Jahrestreffen<br />

in Hamburg gekürt. Sie ist aktives Mitglied von WISTA France<br />

und Gründungsvorsitzende einer gemeinnützigen Organisation<br />

zum Schutz der Meere. Ausgezeichnet wurde nach Angaben<br />

der WISTA auch das Engagement von Roux de Bézieux,<br />

Frauen in der maritimen Welt zu fördern.<br />

<br />

© Fondation de la Mer<br />

Sabine Roux de Bézieux ist die<br />

diesjährige »WISTA International<br />

Personality of the Year«<br />

© WISTA<br />

WORLD ECDIS DAY<br />

»The New Normal in eNavigation« – digitale Expertise versammelt<br />

Unter dem Motto »The New Normal in<br />

eNavigation« hat am 6. Oktober in Hamburg<br />

der World ECDIS Day stattgefunden.<br />

Auf der Agenda des Events rund um e-Navigation<br />

standen Themen wie Datenmanagement,<br />

Routenoptimierung und das<br />

elektronische Logbuch. Anlässlich der seit<br />

2015 stattfindenden Veranstaltung wird<br />

auch der »World ECDIS Award« verliehen.<br />

In der Kategorie »Digital Implementation«<br />

ging der Award an die Reederei<br />

MSC. Diese meistere die Einführung<br />

des Cloud-Ökosystems einschließlich cybersicherer<br />

ECDIS-Navigation mit Bravour,<br />

so die Begründung und brächte die<br />

Annäherung von Schiff und Land durch<br />

automatische Datenübertragung weiter<br />

voran. Darüber hinaus setze MSC heute<br />

schon eine Echtzeit-Flottenüberwachung<br />

ein und nutzt innovative S1XX-<br />

Navigationssicherheitssysteme.<br />

Der »Digital Innovation Award« ging<br />

an den CEO der belgischen Schiffsverwaltungsgesellschaft<br />

Seafar, Louis-<br />

Robert Cool. Sein Unternehmen wurde<br />

unter anderem für den beispielhaften<br />

Volles Haus im Hotel Hafen Hamburg bei der von <strong>HANSA</strong> moderierten Panel-Diskussion<br />

Beitrag zur autonomen Schifffahrt, die<br />

Digitalisierung und insbesondere die<br />

Reiseoptimierung ausgezeichnet.<br />

Den »Liftetime Achievement Award«<br />

erhielt Hans E. Rasmussen aus. Der gebürtige<br />

Däne war nach seinem Studium<br />

mehr als 30 Jahre bei Sperry Marine, ehe<br />

er sich 2014 mit RasConsult International<br />

(RCI) selbstständig machte. Bekannt<br />

wurde er als einer der führenden<br />

Köpfe hinter der Einführung von ECDIS-<br />

Systemen in der Schifffahrt.<br />

Im Vorfeld der Award-Verleihung stellte<br />

Tim Ponath, CEO der Reederei NSB,<br />

die gemeinnützige Organisation Eyesea<br />

vor, die mithilfe einer Handy-App die<br />

Verschmutzung der Ozeane kartiert. So<br />

kann weltweit jeder dazu beitragen. <br />

© Selzer<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

<strong>11</strong>


MÄRKTE | MARKETS<br />

Container market stuck on the peak<br />

The buoyancy in freight and time charter rates ebbed in recent weeks. A major softening is not<br />

on the cards, though, most experts agree. By Michael Hollmann<br />

The mad pace of rate escalation in container<br />

shipping has lost steam – both<br />

in the spot freight market in liner shipping<br />

and in the charter market. Even so, port<br />

congestion and the existing cargo backlog<br />

may prevent any significant downward<br />

correction over the coming months.<br />

Route indices for freight rates are now<br />

moving sideways or slightly lower when it<br />

comes to spot bookings ex Far East. Levels<br />

for transatlantic shipments, however, appear<br />

to be firming still and so do contract<br />

freight rates which under normal conditions<br />

cover the largest chunk of business<br />

for liner operators. These trends became<br />

evident in opposing index movements recently,<br />

with the spot-oriented SCFI and<br />

Freightos Baltic indices showing some erosion<br />

while the more contract- or monthly<br />

tariff-related China Containerized Freight<br />

Index (CCFI) and Xeneta indices kept<br />

pushing up. German software provider<br />

Setlog, which tracks inbound freight bookings<br />

of more than 100 consumer goods importers<br />

in Europe, confirmed that freight<br />

rates have levelled off with some import<br />

containers ex Far East even moving at rates<br />

around 1,500 $/FEU lower than before.<br />

»Exceptions such as 20,000 $/FEU into<br />

Europe as witnessed during summer cannot<br />

be seen right now«, it noted.<br />

Counting the »congestion« impact<br />

On the transpacific eastbound route, spot<br />

rates were seen drifting lower at the beginning<br />

of October, with average rates quoted<br />

on the Freightos platform slipping from<br />

over 20,000 to around 16,000 $/FEU and<br />

then recovering to 17,400 $/FEU. Space<br />

and equipment shortages were seen easing<br />

to the extent that lead times from booking<br />

to loading dropped from several weeks to<br />

just one week in some cases, market<br />

sources reported. Still, these changes are<br />

not material and the majority of players in<br />

the ocean freight industry don’t expect a<br />

major correction in the coming months.<br />

First of all, a flattening or softening in<br />

liner shipping rates is a normal, seasonal<br />

occurrence for this time as peak trade volumes<br />

for Xmas in Europe and North<br />

America begin to ebb. All of the cargo is<br />

usually booked or loaded by Golden Week<br />

in China. This year, however, there is still a<br />

lot of pent-up demand for goods as inventories<br />

remain low after prolonged capacity<br />

constraints in shipping.<br />

The view aired by many analysts and<br />

economists including Germany’s renowed<br />

IfW Kiel is that cargo volumes are still outpacing<br />

vessel supply during October, in<br />

other words: lack of capacity keeps hampering<br />

trade. Latest cargo data (up until<br />

August) points to continued, solid growth<br />

in global container loadings at around<br />

+3 % year-on-year (adjusted for fluctuation<br />

during the pandemic). This may<br />

slow down a little as consumer spending<br />

diversifies from goods to services again, although<br />

the IMF forecast for world trade<br />

growth is still strong at +6.7 % for 2022.<br />

Meanwhile it has become clear that the<br />

real swing factor for supply/demand going<br />

forward is port congestion. As critical<br />

nodes of world trade, container ports<br />

across the world got clogged up with cargo<br />

that cannot be transferred inland fast<br />

VIEWPOINT<br />

»US bottlenecks may<br />

worsen before getting better«<br />

A return to normal operations in container<br />

logistics is not in sight, yet, according to<br />

Mathew Sarfity, Global Seafreight Director<br />

at Bremen-headquarted forwarding group<br />

Röhlig Logistics. Based in Chicago, Illinois,<br />

Sarfity expects continued port and<br />

intermodal congestion despite more flexible<br />

working hours in ports such as Los<br />

Angeles. Better planning, use of alternative<br />

equipment and routeing are key to rein in<br />

cargo delays, he says.<br />

Mathew Sarfity<br />

Global Seafreight Director Röhlig Logistics<br />

Port congestion, delays, chassis and<br />

driver shortages… When will the bottlenecks<br />

for container logistics in the US finally<br />

unwind?<br />

Sarfity: Bottlenecks at US ports/terminals<br />

and rail hubs will continue for the foreseeable<br />

future. Los Angeles port has just<br />

transitioned to a 24/7 work environment,<br />

matching their sister port of Long Beach,<br />

while a positive announcement is not expected<br />

to have much immediate impact<br />

© Röhlig<br />

due to the ongoing shortages of workers,<br />

drivers, and equipment. Delays continue to<br />

increase at other US ports so there is some<br />

thought that conditions may worsen before<br />

we see any significant improvement.<br />

What are forwarders like Röhlig doing to<br />

accelerate door-to-door shipments? Are<br />

there new solutions?<br />

Sarfity: At Röhlig we have strengthened<br />

our »Allocation Management Process«<br />

over the past year. This process is designed<br />

to provide us with advance notice of our<br />

clients’ demand, hold our carrier partners<br />

accountable to maintain their weekly<br />

space commitments and develop solutions<br />

for customers that are shipping in excess<br />

of committed volumes. Additionally, sharing<br />

frequent updates with customers and<br />

working on »creative« solutions that can<br />

include different equipment types, alternate<br />

ports, and transloading into domestic<br />

12 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


Orders & Sales<br />

New Orders Container<br />

After a long period of restraint, the strong charter market is now prompting NOOs to<br />

order small and medium-sized vessels again. More than <strong>11</strong>0 ships between 1,300 and<br />

1,700 TEU are said to have been ordered since January, mainly without charter<br />

contracts. German owners are also active again with 44 ships since April. However,<br />

there are still no orders for charter vessels under 1,000 TEU, Alphaliner reports.<br />

Secondhand Sales<br />

Despite a lack of candidates for immediate purchase the market is quite buoyant as<br />

buyers turn their attention to vessels being charter-free in 2022. While prices climb<br />

further, MSC remains the biggest player, with CMA CGM coming up with numerous<br />

feeder deals. MSC recently secured the Panamax ships »ER Sweden« and »ER Denmark«<br />

and the post-Panamax »Conti Everest« from Claus-Peter Offen.<br />

Demolition Sales<br />

The scrapping market remains in deep sleep in the face of the still large tonnage demand.<br />

Only 15 ships with a capacity of 12,000 TEU have been sent on their last voyage<br />

during the year. All are from small segments below 2,000 TEU, Clarksons reports. This<br />

is the lowest level since the full year 2005, when 6 units of 3,000 TEU were scrapped.<br />

enough due to productivity issues along<br />

the logistics chain. Danish research firm<br />

Sea-Intelligence estimates that world fleet<br />

productivity may have been compromised<br />

by as much as –12.5 % due to congestion in<br />

recent weeks. Maritime Strategies International<br />

(MSI) puts the volume of tonnage<br />

caught up in congestion beyond what<br />

would be normal for this time of the year<br />

at over 1 mill. TEU (up around 20 % from<br />

equipment to speed up delivery<br />

times. We have also had success in securing<br />

additional carrier allocation<br />

which we have used to improve satisfaction<br />

levels from existing clients.<br />

US imports are once again the key demand<br />

driver for container shipping.<br />

What are your expectations for 2022<br />

and beyond based on client feedback?<br />

Sarfity: Röhlig has been and continues<br />

to be in growth mode and we<br />

anticipate double-digit growth in<br />

2022 despite the ongoing capacity restrictions.<br />

While we expect consumer<br />

demand to lessen in the<br />

coming months, we anticipate fairly<br />

strong demand from other industry<br />

verticals as there is a push to restore<br />

inventory and create »buffer« stock<br />

due to the increased lead time which<br />

will last most of next year. mph<br />

September) driven by lengthening vessel<br />

queues in ports across North America,<br />

China and Southeast Asia. Even on the assumption<br />

of a 5 % m-o-m reduction in<br />

congestion from now, the situation would<br />

not return to normal until the H2/2022.<br />

Panamax: 46,000 $/day for 4 years<br />

In the charter market, the upward momentum<br />

seems to have stalled as well –<br />

again a fairly common feature for any<br />

fourth quarter. However, despite the occasional<br />

reported fixture slightly below last<br />

done, hire rates are in general stable at<br />

multiples of those one year ago. Recent<br />

highlights included the fixtures of baby<br />

panamax vessels at $ 40,000 per day for 5<br />

years (»Merkur Archipelago« to Maersk)<br />

and 46,000 $/day basis 4 years (»Merkur<br />

Horizon« to Maersk). In the postpanamax<br />

segment, a 6,900 TEU unit<br />

(»Cape Chronos«) managed to fill the<br />

time gap until hand-over to a new owner<br />

with a round voyage time charter at<br />

$ 155,000 with CMA CGM in the Far East.<br />

Fixing levels for 3,000–3,500 TEU tonnage<br />

pushed up higher as illustrated by<br />

the 45,000 $/day achieved by the 3,091<br />

TEU »Daphne« for 36 months with<br />

Ocean Network Express in the Far East.<br />

Activity for 2,500–2,800 TEU ships<br />

was a bit more muted during and after<br />

Golden Week, with 36 month periods<br />

rated at mid $ 30,000’s to $ 40,000 depending<br />

on type. However, by the time<br />

<strong>HANSA</strong> went to press, brokers reported<br />

more fresh enquiry cropping up. <br />

Container ship t / c market<br />

3100<br />

2700<br />

2300<br />

1900<br />

1500<br />

<strong>11</strong>00<br />

October '20<br />

6,615 $<br />

20.05.21<br />

Container freight market<br />

WCI Shanghai-Rotterdam<br />

WCI Shanghai-Los Angeles<br />

Tankers<br />

Baltic Dirty Tanker Index<br />

Baltic Clean Tanker Index<br />

MÄRKTE | MARKETS<br />

COMPASS<br />

743<br />

569<br />

+21.8 %<br />

+17.3 %<br />

Shortsea / Coaster<br />

Norbroker 3,500 dwt earnings est.<br />

HC Shortsea Index<br />

ISTFIX Shortsea Index<br />

4,500<br />

23.75<br />

2,192<br />

+<strong>11</strong>.1 %<br />

+8.1 %<br />

-1.8 %<br />

Norbroker: spot t/c equivalent assessment basis round voyage<br />

North Sea/Baltic; HC Shipping & Chartering index tracking spot<br />

freights on 5 intra-European routes; Istfix Istanbul Freight Index<br />

covering spot freight ex Black Sea<br />

Bunkers<br />

VLSFO 0.5 Rotterdam $/t<br />

MGO Rotterdam $/t<br />

Forward / Swap price Q1/22<br />

VLSFO 0.5 Rotterdam $/t<br />

ConTex<br />

14,555 $/FEU<br />

10,898 $/FEU<br />

TMI – Toepfer's<br />

Multipurpose Index<br />

601<br />

704<br />

575<br />

21.10.21<br />

Month on Month 3,267 + 3.0 %<br />

Dry cargo / Bulk<br />

Baltic Dry Index<br />

4,653<br />

Time charter averages / spot: $/d<br />

Capesize 5TC average<br />

57,374<br />

Panamax 5TC average (82k)<br />

38,737<br />

Supramax 10TC average (58k) 39,860<br />

Handysize 7TC average (38k)<br />

36,804<br />

Forward / ffa front month (Nov 21): $/d<br />

Capesize 180k<br />

49,500<br />

Panamax 82k<br />

40,247<br />

MPP<br />

October '21<br />

15,673 $<br />

+1.4 %<br />

-12.3 %<br />

+0.0 %<br />

-7.0 %<br />

+7.7 %<br />

+8.2 %<br />

+6.7 %<br />

+4.6 %<br />

+10.0 %<br />

12,500 tdw MPP/HL »F-Type« vessel for a 6–12 months TC<br />

+<strong>11</strong>.3 %<br />

+15.4 %<br />

+9.5 %<br />

Data per 21.10.<strong>2021</strong>, month-on-month<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

13


MÄRKTE | MARKETS<br />

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CONTAINER<br />

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CONTAINERSHIP FIXTURES (PERIOD)<br />

VESSEL<br />

YEAR<br />

TEU<br />

REEFER<br />

DESIGN<br />

GEAR<br />

PERIOD<br />

REGION<br />

CHARTERER<br />

$/d<br />

POST-PANAMAX<br />

Cape Chronos<br />

Glen Canyon<br />

2015<br />

2006<br />

6,865<br />

5,624<br />

1,000<br />

500<br />

Hanjin 6600<br />

Hyundai 5600<br />

Y<br />

N<br />

40-50 d<br />

41-43 m<br />

Far East<br />

Far East<br />

CMA CGM<br />

ZIM<br />

155,000<br />

62,000<br />

PANAMAX / WIDE BEAM<br />

SC Mara<br />

Green Harmony<br />

2006<br />

2008<br />

5,059<br />

4,218<br />

454<br />

350<br />

Hanjin 4900<br />

CSBC 4250<br />

N<br />

N<br />

24-26 m<br />

35-37 m<br />

Far East<br />

Far East<br />

Ellerman<br />

Matson<br />

private<br />

55,000<br />

SUB-PANAMAX<br />

Hansa Asia<br />

Mona Lisa<br />

AS Columbia<br />

AS Constantina<br />

Hannah Schulte<br />

Kalamoti Trader<br />

2013<br />

2006<br />

2006<br />

2005<br />

2006<br />

2017<br />

3,649<br />

3,534<br />

2,742<br />

2,741<br />

2,602<br />

2,190<br />

550<br />

500<br />

400<br />

400<br />

600<br />

490<br />

Shanghai 3600<br />

Shanghai 3500<br />

Baltic CS 2700<br />

Baltic CS 2700<br />

Hyundai 2500<br />

SDARI 2200<br />

Y<br />

N<br />

N<br />

N<br />

Y<br />

Y<br />

30-33 m<br />

24 m<br />

35-36 m<br />

34-36 m<br />

36-38 m<br />

3 y<br />

US Gulf<br />

MED<br />

Far East<br />

Far East<br />

Far East<br />

Far East<br />

ONE<br />

Ellermann<br />

Sea Con<br />

Cosco<br />

ONE<br />

CMA CGM<br />

44,750<br />

70,000<br />

39,500<br />

39,900<br />

35,500<br />

private<br />

HANDY / FEEDER<br />

Inceda<br />

Green Horizon<br />

AS Svenja<br />

Victoria<br />

Cape Forby<br />

Atlantic Silver<br />

ALS Sumire<br />

Atlantic Green<br />

BF Leticia<br />

Brattingsborg<br />

2019<br />

2013<br />

2010<br />

2004<br />

2006<br />

2008<br />

1997<br />

2006<br />

2003<br />

2010<br />

1,774<br />

1,736<br />

1,713<br />

1,678<br />

1,440<br />

1,341<br />

1,177<br />

868<br />

862<br />

665<br />

492<br />

362<br />

377<br />

233<br />

174<br />

470<br />

120<br />

234<br />

204<br />

50<br />

SDARI 1800<br />

Wenchong 1700<br />

CSBC 1700<br />

Sietas 170<br />

PW 1500<br />

MRC <strong>11</strong>00-II<br />

Imabari<br />

Sietas 168b<br />

S168 A<br />

Imabari<br />

N<br />

N<br />

Y<br />

N<br />

N<br />

Y<br />

Y<br />

N<br />

Y<br />

Y<br />

3 y<br />

35-37 m<br />

3 y<br />

30-45 d<br />

3 y<br />

1 y<br />

23-25 m<br />

1 y<br />

12 m<br />

9 m<br />

Far East<br />

Far East<br />

Med<br />

UKC<br />

Far East<br />

Med<br />

Far East<br />

Med<br />

UKC<br />

UKC<br />

HMM<br />

Cosco<br />

CMA CGM<br />

ONE<br />

COSCO<br />

CMA CGM<br />

Samudera<br />

CMA CGM<br />

CMA CGM<br />

dship<br />

35,000<br />

34,000<br />

30,000<br />

29,500<br />

30,750<br />

39,500<br />

30,000<br />

30,000<br />

31,000<br />

25,000<br />

y = year, m = months, d = days<br />

14 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


15<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

BULKER<br />

TANKER<br />

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MÄRKTE | MARKETS


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

Nächste P&I-Renewals<br />

werden »hart«<br />

Nach den Seekasko-Prämien wird sich wohl auch die<br />

Haftpflichtversicherung für die Reedereien erheblich<br />

verteuern, schreibt Michael Hollmann<br />

Zwar sind noch knapp vier Monate<br />

Zeit bis zur Erneuerung der P&I-Deckungen.<br />

Trotzdem herrscht bereits große<br />

Spannung. Denn nach mehreren soften<br />

Jahren stehen alle Zeichen jetzt auf<br />

»Durchhärtung«.<br />

Mit West of England hat sich<br />

der erste große Gegenseitigkeitsversicherer<br />

schon aus der<br />

Deckung gewagt und eine allgemeine<br />

Beitragsanhebung<br />

von +15 % angekündigt. Zudem<br />

sollen die Franchisen<br />

(Selbstbehalte) ebenfalls um<br />

+15 % bzw. mindestens um<br />

2.500 $ angehoben werden.<br />

Mitglieder des vergleichsweise<br />

kleinen London P&I<br />

Club trifft es sogar doppelt.<br />

Noch bevor das Prämienziel<br />

für nächstes Jahr veröffentlicht<br />

wurde, bekamen sie eine satte<br />

Nachschussrechnung von 30 %-35% der<br />

Gesamtprämie der vergangenen drei Jahre<br />

serviert. Zusammen belaufen sich die<br />

Forderungen auf eine ganze Jahresprämie<br />

zusätzlich. Damit reagiert der Club nach<br />

eigenen Angaben auf die unerwartet hohe<br />

Kostensteigerungen und das Abschmelzen<br />

seines Kapitalpuffers, aus dem<br />

in der Regel Einbußen wettgemacht werden<br />

konnten. Der Londoner Makler Tysers<br />

stimmt die Kunden in seinem<br />

P&I-Report <strong>2021</strong> auf Prämienerhöhungen<br />

deutlich über dem Durchschnitt<br />

der letzten fünf Jahre und »viel<br />

schwierigere« Renewals ein.<br />

Die Havarie der »Ever Given« gehörte zu<br />

den teuren Großschäden für die Versicherer<br />

Der Druck auf die Clubs ist angesichts<br />

haushoher technischer Verluste und nachlassender<br />

Kapitalerträge immens. Im vergangenen<br />

Jahr (2020/21) türmten sich Underwriting-Verluste<br />

von über –500 Mio. $<br />

bei den 13 Mitgliedern der International<br />

Group auf. Die durchschnittliche kombinierte<br />

Schaden-Kosten-Quote lag bei<br />

121 %. Haupttreiber sind Großschäden<br />

von über 10 Mio. $, die unter den IG Clubs<br />

gepoolt werden. Für 2020/21 standen<br />

»Pool Claims« auf Rekordniveau von zusammen<br />

463 Mio. $ in den Büchern, die<br />

sich Tysers zufolge noch auf<br />

700 Mio. $ steigern könnten,<br />

wenn sie dem Verlauf früherer<br />

Jahre folgen.<br />

Auch im laufenden Jahr<br />

zeichnet sich keine Entlastung<br />

ab. Zur Halbzeit des P&I-Versicherungsjahres<br />

(20. August)<br />

hätten die Pool-Schäden bereits<br />

das Rekordniveau des<br />

© SCA<br />

entsprechenden Vorjahreszeitraums<br />

übertroffen, berichtet<br />

West of England. Kein<br />

Wunder, wenn man an Großschäden<br />

im ersten Halbjahr<br />

wie die Strandung und Arrestierung<br />

der »Ever Given« im<br />

Suezkanal oder den Untergang der<br />

»X-Press Pearl« denkt.<br />

Da ein erklecklicher Teil der Großschäden<br />

– der Haftungsabschnitt über<br />

100 Mio. $ pro Schaden – durch das gemeinsame<br />

Rückversicherungsprogramm<br />

(Excess of Loss) der International Group<br />

gedeckt wird, droht an dieser Stelle ein<br />

zusätzlicher Kostenschub. Denn die<br />

Rückversicherungskosten werden tradi-<br />

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16 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

tionell in voller Höhe separat zur eigentlichen<br />

P&I-Prämie (netto) berechnet.<br />

Der ohnehin festere Trend im Rückversicherungsmarkt<br />

dürfte durch die galoppierenden<br />

Großschäden verstärkt werden.<br />

Das gemeinsame Programm der IG<br />

steht Anfang 2022 erstmals seit zwei Jahren<br />

zur Erneuerung an.<br />

Im übrigen Markt für »Marine Liability«<br />

neben den IG Clubs zeigt der Prämientrend<br />

schon seit längerem steil nach<br />

oben. So verzeichnete der Londoner<br />

Makler Miller im dritten Quartal Prämienerhöhungen<br />

von 12,5 % bis 15 % im<br />

kommerziellen Markt – das galt selbst für<br />

Reeder, Charterer und andere maritime<br />

Dienstleister mit sehr niedrigen Schadenquoten.<br />

<br />

MARKTANTEILE DER P&I-VERSICHERER<br />

P&I Club<br />

Gard*<br />

North<br />

UK<br />

Britannia<br />

Standard<br />

West<br />

Skuld**<br />

Japan<br />

Steamship<br />

Swedish***<br />

London<br />

Shipowners<br />

American<br />

TOTAL<br />

Owned GT<br />

261,400,000<br />

158,000,000<br />

137,500,000<br />

125,200,000<br />

121,000,000<br />

106,400,000<br />

98,000,000<br />

97,000,000<br />

96,000,000<br />

56,000,000<br />

52,900,000<br />

27,830,000<br />

18,700,000<br />

1,355,930,000<br />

Premium for all lines of business: * P&I income $ 520 m | ** P&I income $ 297 m | *** P&I income $ 94 m<br />

%<br />

19.28<br />

<strong>11</strong>.65<br />

10.14<br />

9.23<br />

8.92<br />

7.85<br />

7.23<br />

7.15<br />

7.08<br />

4.13<br />

3.90<br />

2.05<br />

1.38<br />

Accounting Year<br />

Premium $<br />

887,651,000<br />

406,159,000<br />

286,376,000<br />

200,086,000<br />

292,700,000<br />

243,037,000<br />

390,839,000<br />

178,080,000<br />

284,405,000<br />

173,838,000<br />

<strong>11</strong>9,497,000<br />

232,081,000<br />

<strong>11</strong>3,934,000<br />

3,808,683,000<br />

%<br />

23.31<br />

10.66<br />

7.52<br />

5.25<br />

7.69<br />

6.38<br />

10.26<br />

4.68<br />

7.47<br />

4.56<br />

3.14<br />

6.09<br />

2.99<br />

Free Reserves $<br />

1,262,920,000<br />

450,300,000<br />

507,398,000<br />

626,855,000<br />

360,300,000<br />

291,134,000<br />

459,079,000<br />

243,666,000<br />

5<strong>11</strong>,064,000<br />

231,431,000<br />

153,571,000<br />

379,065,000<br />

47,350,000<br />

5,524,133,000<br />

%<br />

22.86<br />

8.15<br />

9.19<br />

<strong>11</strong>.35<br />

6.52<br />

5.27<br />

8.31<br />

4.41<br />

9.25<br />

4.19<br />

2.78<br />

6.86<br />

0.86<br />

NACHRUF<br />

Mit großer Betroffenheit erfuhren wir vom Tod von<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Gerhard Jensen<br />

* 5. August 1957 † 27. September <strong>2021</strong><br />

Professor Jensen war der SCHOTTEL-Gruppe über Jahrzehnte verbunden, zunächst als Technischer Leiter und<br />

seit 2005 als Geschäftsführer der SCHOTTEL GmbH. 2013 wurde er zusätzlich Geschäftsführer der SCHOTTEL<br />

Industries GmbH. Nach seinem Ausscheiden aus dem operativen Geschäft unterstützte er die SCHOTTEL-Gruppe<br />

im Aufsichtsrat und in verschiedenen Beiräten mit seinem Fachwissen.<br />

Aufgrund seines breiten Erfahrungsschatzes in der Schiffstechnik, den er durch Tätigkeiten in Schiffskonstruktion<br />

und -design sowie durch seinen wissenschaftlichen Hintergrund erworben hatte, war Professor Jensens Rat<br />

als Ingenieur stets willkommen. Als Geschäftsführer der SCHOTTEL GmbH führte er mit dem Ausbau des<br />

Produktportfolios und dem Aufbau des internationalen Vertriebs- und Servicenetzes das Unternehmen in seine<br />

wirtschaftlich erfolgreichste Phase. Weiterhin veranlasste er den Bau des neuen Produktionsstandorts in Dörth<br />

und initiierte die Diversifizierung der Unternehmensgruppe. Ein besonderes Verdienst lag darin, dass er stets<br />

den Ausgleich der Interessen aller Beteiligten, Gesellschafterinnen und Gesellschafter, Mitarbeitende und<br />

Geschäftsführung, im Auge hatte und sich für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung einsetzte.<br />

Mit Professor Jensen verlieren wir nicht nur einen erfolgreichen Geschäftsmann und versierten Wissenschaftler,<br />

dessen enorme Fachkenntnis und Rat uns fehlen werden. Es geht ein besonderer Mensch, den wir in seiner<br />

natürlichen Art sehr vermissen werden.<br />

Professor Jensen wird allen, die ihn kannten, unvergessen bleiben. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.<br />

Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.<br />

SCHOTTEL Industries GmbH<br />

Gesellschafter, Beirat und Geschäftsleitung<br />

SCHOTTEL GmbH<br />

Aufsichtsrat, Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaft<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

17


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm<br />

Intercargo ermahnt Flaggenstaaten: Unfalluntersuchungen dauern laut Dachverband der Bulk-Reeder zu lange. Von 20<strong>11</strong> bis <strong>2021</strong><br />

seien nur für 20 von 34 Totalverlusten Untersuchungsberichte veröffentlicht worden. In einigen Fällen warteten die Beteiligten schon<br />

seit 10 Jahren. »Es liegt auf der Hand, dass das Reporting der Flaggenstaaten verbessert werden muss«, heißt es im aktuellen Intercargo-<br />

Jahresbericht. +++ Thomas Miller Specialty macht in Singapur auf. Britischer Assekuradeur zeichnet künftig »Offshore Marine &<br />

Energy« vom Stadtstaat aus. Als Specialist Offshore Underwriter wurde Mark Nunn (Ex-Markel International) rekrutiert. Die Risikokapazität<br />

für das Geschäft liefert HDI Global. +++ Alandia verpflichtet sich zu Nachhaltigkeit: Finnischer Schiffsversicherer tritt »UN<br />

Principles for Sustainable Insurance« bei und verpflichtet sich zu ESG Reporting. Auch Gard und American Hellenic Hull unterzeichnen.<br />

+++ P&I-Korrespondent bietet psychologische Notfallhilfe: Nordic P&I vermittelt in skandinavischen Häfen künftig psychologische<br />

Betreuung in Krisenfällen. Betreuung durch P&I-Versicherung gedeckt. +++ West of England dehnt Fixed-Premium aus:<br />

»West Fixed« meldet Zuwachs des P&I-Buchs auf Festprämienbasis auf knapp 1.200 Schiffe / 1,6 Mio. BRZ. Underwriting-Team unter<br />

Damian Mustard auf 5 Mitarbeiter erweitert. Mutual-P&I-Buch noch um ein Vielfaches größer (106 Mio. BRZ).<br />

Leute, Leute … ITIC – International Transport Intermediaries Club (London): Tom Irving löst Stuart Munro als CEO ab. +++<br />

Charles Taylor Adjusting (Shanghai): Derik Chen (Ex-AXL) als Regional Director Greater China angeworben. +++ American<br />

Club (Hongkong): Lin Guan (Ex-Merchant Energy Shipping) zum Claims Executive ernannt.<br />

Weniger Streitfälle beim Schutzverein<br />

Trotz anhaltender Störungen und Ausfälle im Schiffsbetrieb aufgrund<br />

der Coronapandemie ist die Zahl neuer Streitigkeiten beim<br />

Schutzverein Deutscher Rheder im bisherigen Jahresverlauf auf 175<br />

gesunken – von 239 im Vorjahr. Wie üblich gehe es dabei zumeist<br />

um Themen unter Zeitcharterverträgen, so Geschäftsführer Michael<br />

Wester. Den Schwerpunkt bildeten Streitfälle über Kosten, die aus<br />

Verzögerungen aufgrund von Quarantänemaßnahmen und Besatzungswechseln<br />

resultieren. Rechtlich besonders problematisch seien<br />

Verdachtsfälle auf Coronainfektionen, die sich im Nachhinein<br />

als unbegründet erweisen. »Da müssen bestimmte Fragen erst einmal<br />

durch die Schiedsgerichte klargestellt werden.« So liege nahe,<br />

dass es sich bei Quarantäneanweisungen für einzelne Schiffe in bestimmten<br />

Häfen inzwischen nicht mehr um Ausnahmen, sondern<br />

um »typische« und damit planbare Ereignisse handele. Damit fielen<br />

solche Fälle vermutlich eher in die Verantwortung des Charterers.<br />

Zweiter Schwerpunkt betreffe Verzögerungen bei der Rücklieferung<br />

von Schiffen aus laufenden Zeit- oder Reisechartern – »das ist typisch<br />

für die aktuelle zyklische Lage mit steigenden Raten«, unterstreicht<br />

Wester. Dabei versuchten Charterer, sich das vereinbarte,<br />

unter dem heutigen Marktniveau liegende Ratenniveau über die<br />

vereinbarte Laufzeit hinaus zu sichern. Unterdessen hat die Zahl<br />

der versicherten Schiffe beim Schutzverein erneut abgenommen,<br />

von 1.005 auf 882. Da einige Reedereien und Investoren die hohen<br />

Schiffspreise noch nutzen dürften, um Tonnage zu verkaufen, rechnet<br />

Wester noch mit mehr Abgängen. Aufgrund der Zunahme der<br />

Investitionstätigkeit der Vereinsmitglieder werde sich die Schiffsanzahl<br />

aber mittelfristig stabilisieren.<br />

<br />

Northern Lloyd fasst in London Fuß<br />

Der Bremer Schiffsversicherungsmakler Northern Lloyd baut sein<br />

Netz mit einer neuen Filiale in London aus. Als Regional Director<br />

UK und Leiter für P&I hat die Firma den englischen Broker Paul<br />

Cole angeworben, der bis vor kurzem für Miller Insurance Services<br />

tätig war. Zu seinen früheren Stationen zählten die Makler BMS<br />

Harris & Dixon sowie Aon. Cole begann seine Karriere im Marine-<br />

Bereich 1994 und hat sich auf Haftpflichtprogramme für große<br />

Reedereien und Charterer spezialisiert. Weitere Zugänge für Northern<br />

Lloyd in London könnten schon bald folgen. Das Standortnetz<br />

der Firma wächst damit auf fünf Niederlassungen an. <br />

Makler Lockton schluckt Edge<br />

Der US-Versicherungsmakler Lockton geht wieder auf Einkaufstour<br />

und stärkt seine Transportsparte durch Übernahme der Edge<br />

Group. Der skandinavische Makler mit Hauptsitz in Bergen ist auf<br />

Schifffahrt spezialisiert und erwirtschaftet den Angaben zufolge<br />

rund 18,5 Mio. $ Umsatz pro Jahr mit 80 Mitarbeitern. Lockton sichere<br />

sich dadurch einen zusätzlichen Marktanteil von 2 % im weltweiten<br />

Vermittlungsgeschäft für Seeversicherungen, heißt es. Das<br />

US-Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren bereits zwei<br />

weitere Adressen übernommen: PL Ferrari (Genua) und Omni (Istanbul).<br />

Beide werden unter den bestehenden Markennamen fortgeführt.<br />

Lockton kooperiert in Deutschland mit der Funk Gruppe<br />

und bekommt durch Edge auch eine eigene Niederlassung in Hamburg<br />

mit sechs Mitarbeitern unter Leitung von Britta Winkler. <br />

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18 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

2 3<br />

6<br />

1<br />

4<br />

9<br />

5<br />

8<br />

10<br />

Havariechronik<br />

7<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Datum Ereignis<br />

20.09. Maschinenausfall/LOF<br />

29.09. Stabilitätsverlust/LOF<br />

29.09. Kollision mit Aquafarm<br />

30.09. Kollision mit Terminal<br />

Grundberührung/<br />

03.10.<br />

Wassereintritt<br />

14.10. Auf Grund/LOF-Bergung<br />

16.10.<br />

16.10.<br />

17.10.<br />

17.10.<br />

18.10.<br />

Kollision<br />

Kollision/Untergang<br />

Strandung/Evakuierung<br />

Auf Grund<br />

Kollision mit Brücke<br />

Ort<br />

Nähe Duqm<br />

Algiers<br />

Nähe Gulluk<br />

Chittagong<br />

nördliche Formosastraße<br />

Barranquilla<br />

La Plata Port<br />

Jibei Island<br />

Cua Viet<br />

Guayaquil<br />

Schiff<br />

Alion<br />

Ivan<br />

Heba M<br />

Grand Ace8<br />

Zhong An Yang<br />

Orchid Kefalonia<br />

Punta Medanos<br />

Rua II<br />

Fortune<br />

Glory Future<br />

Cisne Branco<br />

Type<br />

Container<br />

RoRo<br />

General Cargo<br />

Chemiekalien<br />

Bulker<br />

Chemiekalien<br />

Chemiekalien |<br />

Schlepper<br />

General Cargo<br />

Bulker<br />

Segelschiff<br />

dwt Flagge<br />

16.742 Malta<br />

4.863 Portugal<br />

6.900 Cook Islands<br />

46.197 Südkorea<br />

72.917<br />

19.971<br />

16.647<br />

109<br />

China<br />

Marshall Islands<br />

Argentinien<br />

Argentinien<br />

5.538 Panama<br />

28.215 Hongkong<br />

975 Brasilien<br />

Haftpflicht<br />

British Marine<br />

Standard P&I<br />

Thomas Miller S.<br />

North of England<br />

k.A.<br />

Steamship Mutual<br />

Britannia<br />

Britannia<br />

Thomas Miller S.<br />

American Club<br />

k.A.<br />

Reise<br />

Mumbai | Mombasa<br />

Valletta | Algiers<br />

Nemrut Bay | Gulluk<br />

Tanjung Pelepas | Chittagong<br />

Quanzhou | Putian<br />

Barranquilla | Altamira<br />

La Plata | Comodoro Rivadavia<br />

k.A.<br />

Fuzhou | Busan<br />

Cua Viet | Südkorea<br />

k.A.<br />

Den kompletten Überblick zu allen aktuellen Havarien gibt es unter www.hansa-online.de/havariechronik/<br />

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FINANZIERUNG | FINANCING<br />

Maritime Start-ups aus eigenem Anbau<br />

Der »Company Builder« Flagship Founders – mit Auerbach-Chef Lucius Bunk als eine der<br />

treibenden Kräfte – setzt bei der Digitalisierung der Schifffahrt auf selbst entwickelte,<br />

passgenaue Lösungen und die Ausgründung von Unternehmen. Von Michael Meyer<br />

Start-ups und die maritime Industrie – ein Verhältnis, dass eigentlich<br />

sehr gut passen sollte: Die Optionen in einer derart<br />

stark diversifizierten Branche sind vielfältig, und der Bedarf an<br />

digitalen Lösungen, für die viele Start-ups stehen, ist zweifelsohne<br />

da. Dennoch gilt die Einbindung von Newcomern bisweilen<br />

weiter als etwas »Besonderes«.<br />

Ein Grund dafür ist sicherlich die viel diskutierte eingeschränkte<br />

Kapitalkraft der Unternehmen, die jahrelange Schifffahrtskrise<br />

hat bekanntlich deutliche Spuren hinterlassen. So<br />

mancher argwöhnt zudem, dass es bei einem gewissen Teil der<br />

Branche noch immer an Innovationsbereitschaft und -fähigkeit<br />

mangelt. Allerdings wird auch immer wieder über eine noch ausbaufähige<br />

Passgenauigkeit neuer Lösungen diskutiert.<br />

Dennoch gibt es maritime Akteure, die sich seit einiger Zeit im<br />

Start-up-Umfeld engagieren und dabei auf unterschiedlichen Pfaden<br />

wandeln. Konzerne wie Cargotec, Shell oder die HHLA zeigen<br />

sich beispielsweise als Partner des »Trade & Transport Impact«<br />

des Matchmaking-Dienstleisters Rainmaking. Sie treffen<br />

Start-ups und kooperieren gegebenenfalls. Dann gibt es Venture-<br />

Capital-Partner wie TecPier aus der Zeaborn-Gruppe oder Innoport<br />

von Bernhard Schulte. Solche Akteure stellen als Investment-<br />

Vehikel der Schifffahrtsunternehmen jungen Gründern Risikokapital<br />

zur Verfügung – oder übernehmen sie, um sie in bestehende<br />

Strukturen zu integrieren. Manchmal werden Start-ups auch<br />

schlicht aufgekauft, der dänische Maersk-Konzern scheint ein gewisses<br />

Gefallen an dieser Option gefunden zu haben.<br />

Es gibt allerdings auch andere Optionen, beispielsweise das sogenannte<br />

»Company Building«, dass gerade für die Verbesserung<br />

die Passgenauigkeit Potenzial bietet. Vereinfacht gesagt werden<br />

dabei Lösungen selbst entwickelt und Start-ups ausgegründet. So<br />

zumindest geht es Flagship Founders aus Berlin an – 2020 gegründet<br />

und nach eigenen Angaben der »erste Company Builder<br />

mit Fokus auf maritime Technologien, Logistik und Schifffahrt«.<br />

Einer der treibenden Kräfte hinter dem Projekt ist Lucius Bunk<br />

mit seiner MPP-Reederei Auerbach, der als Founding Partner<br />

fungiert und Flagship Founders mit dem Finanzpartner Rescape<br />

aufgelegt hat. Mit Kaiko Systems für digitale Echtzeit-Datenanalyse<br />

und Tilla Systems für automatisierte Crew-Wechsel-Prozesse<br />

wurden bislang zwei Start-ups ausgegründet.<br />

»Wir wollen nicht nur gute Ideen plakativ an die<br />

Pinnwand hängen, sondern Wert schaffen«<br />

Fabian Feldhaus<br />

Geschäftsführer & Co-Gründer<br />

Flagship Founders<br />

Bunk und Fabian Feldhaus, Geschäftsführer und Co-Gründer<br />

von Flagship Founders, sprachen mit der <strong>HANSA</strong> über das Geschäftsmodell<br />

und ihren Blick auf die Branche.<br />

Den Anstoß gaben Workshops bei Auerbach, die sich mit neuen,<br />

vor allem digitalen Geschäftsmöglichkeiten jenseits des reinen<br />

»Stahl-Invest« beschäftigten. Künftige Hürden wurden schnell<br />

sichtbar: »Wir haben festgestellt, dass es wesentlich mehr Potenzial<br />

gibt, eigene Ideen zu verwirklichen, wenn man den Prozess auf externe,<br />

unabhängige Füße stellt. Die Ideen neben dem Tagesgeschäft<br />

in die Umsetzung zu bringen ist utopisch. Wir wollen nicht nur gute<br />

Ideen plakativ an die Pinnwand hängen, sondern Wert schaffen«,<br />

sagt Bunk. Auerbach könne Schifffahrt im traditionellen Sinne,<br />

aber Start-up und Digitalisierung könnten Andere besser.<br />

Also suchten sich die Verantwortlichen kompetente Partner.<br />

Sie sollen neue Ideen testen und validieren und nicht zuletzt bewerten,<br />

ob es auf dem Markt – auch jenseits von Auerbach – Bedarf<br />

gibt, ob eine Idee skalierbar ist und ob man daraus eine eigenständige<br />

Unternehmung machen kann. Dabei spielt der Kontakt<br />

in die Schifffahrtsbranche(n) eine entscheidende Rolle. Viele<br />

Experten werden nach ihrer Ansicht befragt, ihre Ideen gegebenenfalls<br />

integriert und das Produkt so verbessert. »Wir sind Co-<br />

Initiator, Gesellschafter und Sparringspartner und haben uns be-<br />

© Flagship Founders<br />

20 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

wusst mit Menschen aus dem Berliner Start-up-Umfeld zusammengetan.<br />

Deren Feedback war, dass die Schifffahrt eine<br />

spannende Branche ist, die aber bisher die Digitalisierung noch<br />

nicht in der intensiven Form entdeckt hat wie andere Branchen –<br />

aus denen sie nun ihre Erfahrungen einbringen«, erläutert der<br />

Reedereichef. Bei der Zusammenarbeit mit Auerbach geht es<br />

nicht zuletzt darum, Ideen zu generieren und dann Zugang zu<br />

Expertenwissen verschiedenster Art und Weise zu bekommen.<br />

»Da ist Auerbach ein Multiplikator und eine Starthilfe für den<br />

Sales-Prozess der Ventures«, betont Feldhaus.<br />

120 Themen auf der Liste –Abgrenzung von Auerbach<br />

Das Geschäftsmodell beinhaltet keine Beratungsdienstleistungen<br />

oder ähnliches. »Es beruht darauf, dass wir – neben einem oder<br />

mehreren Co-Gründern – einen Anteil an den ausgegründeten Unternehmen<br />

halten und darauf setzen, dass der Wert dieses Anteils<br />

für einen späteren Verkauf steigt«, sagt Feldhaus. Es ist ein umfangreicher<br />

und aufwendiger Prozess von der Ideenfindung bis<br />

zur Ausgründung. Zumal die digitale Lösung von Flagship Founders<br />

selbst entwickelt wird. Dafür will man am Ende ein Produkt<br />

präsentieren können, das für den Markt passt.<br />

Aktuell gibt es eine Liste von rund 120 Themen. Davon stammt<br />

rund die Hälfte von Auerbach, der Rest aus Gesprächen und Experten-Interviews<br />

oder aus der eigenen Feder, wenn sich bei der<br />

Produktentwicklung neue Potenziale oder Notwendigkeiten auftun.<br />

Die Branche hat viele Problemstellungen, die im Tagesgeschäft<br />

nicht gelöst werden können und konnten, erst Recht<br />

nicht in den vergangenen Krisenjahren, als es für viele ums wirtschaftliche<br />

Überleben ging. »Weder wir noch unsere Wettbewerber<br />

haben die Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. Aber<br />

wir brauchen den Wandel, wir brauchen diesen Input von außen,<br />

also von Leuten, die schon in anderen Branchen gezeigt haben,<br />

dass Wandel sinnvoll ist. Nur dann kann dieser Impuls auch zu<br />

einer Veränderung führen«, so Bunk. Es gehe ihm nicht darum,<br />

was Auerbach weiterbringt: »Wenn eine Lösung Prozesse bei uns<br />

optimiert, ist es ›nice to have‹. Aber ein ›must have‹ ist, dass das<br />

Projekt als ausgegründetes Start-up langfristig eine Chance hat,<br />

als unabhängiges Unternehmen zu reüssieren.«<br />

»Wenn wir fünf Ventures vor die Wand fahren lassen<br />

und erst das sechste ist erfolgreich, dann werden<br />

wir uns in der Schifffahrt nicht etablieren können«<br />

Die Entwicklung konkreter Lösungen wird von Flagship Founders<br />

übernommen. Der allergrößte Teil der Arbeitszeit geht in die<br />

Validierung von Ideen. Anders als beim Venture-Capital-Ansatz,<br />

bei dem eingerechnet wird, dass von 20 Ideen nur zwei am Markt<br />

bestehen, will man sicher sein, dass die Themen funktionieren.<br />

»In einer Branche wie der Schifffahrt ist das sehr wichtig: Wenn<br />

wir fünf Ventures vor die Wand fahren lassen und erst das sechste<br />

ist erfolgreich, dann werden wir uns in der Branche nicht etablieren<br />

können«, meint Geschäftsführer Feldhaus.<br />

In der Testphase entscheidet sich letztlich, ob ein Start-up ausgegründet<br />

wird oder nicht. Immer wieder kommt es dabei zu Abwägungen,<br />

manchmal fehlt ein letztes Quäntchen. Entsprechend<br />

kann es durchaus passieren, dass ein Projekt auf Eis gelegt wird,<br />

bis sich die Rahmenbedingungen verändern.<br />

Entscheidet man sich zu einer Ausgründung wird ein Co-<br />

Gründer gesucht, der sich auch finanziell entscheidend beteiligt.<br />

© Kaiko Systems<br />

Abstract: Self-made maritime start-ups<br />

The company builder Flagship Founders – with Auerbach CEO<br />

Lucius Bunk as one of the driving forces – relies on self-developed,<br />

custom-fit solutions and the spin-off of companies for the<br />

digitalisation of shipping. There are multiple options in the<br />

highly diversified industry with a big need for digital solutions.<br />

Dabei handelt es sich in der Regel um eine branchenfremde Person,<br />

weil die Kompetenzen zur Entwicklung dieser Produkte eher<br />

digitaler Natur seien: »Wir brauchen die Erfahrung der Schifffahrt,<br />

aber was wir eigentlich brauchen, ist das digitale Know-how.<br />

Die Personen sind der ganz entscheidender Faktor für Erfolg oder<br />

Misserfolg der Ventures. Wir können die besten Ideen machen,<br />

mit den falschen Leuten können sie scheitern. Und umgekehrt.«<br />

Die für die Validierung nötige Branchen-Expertise habe man sich<br />

in den knapp zwei Jahren selbst aufgebaut. Vor der Ausgründung<br />

von Kaiko beispielsweise sprach das Team aus aktuell fünf Mitarbeitern<br />

mit über 100 Experten aus der Schifffahrt. »Wir sitzen<br />

nicht in einer Blase. Für die Bereiche, die wir uns intensiver anschauen,<br />

werden wir durchaus selbst zu Experten«, sagt Feldhaus.<br />

Exit-getriebenes Geschäftsmodell<br />

Flagship Founders bleibt nach der Ausgründung als einer von mehreren<br />

Gesellschaftern an Bord – zumindest vorerst. Die Aktivitäten<br />

sind klar »Exit-getrieben«, mit einem Verkauf der idealerweise im<br />

Wert gestiegenen Anteile zu einem späteren Zeitpunkt soll also<br />

Geld verdient werden. Über diese Erlöse verdient dann wiederum<br />

auch Auerbach als Gesellschafter von Flagship Founders.<br />

Bei einem Exit kann es auch darum gehen, einen anderen strategischen<br />

Investor dazu zu holen, oder sogar eine andere Reederei,<br />

mit der Auerbach im regulären Markt konkurriert, wie Bunk betont:<br />

»Wir sind da komplett offen. Im Endeffekt geht es darum, wer<br />

jenseits des Kapitals Mehrwert einbringt. Meine Kernerkenntnis<br />

der letzten zehn Jahre war: Kapital hat dann einen Wert, wenn die<br />

Menschen, die es geben, eine Vision teilen und eine strategische<br />

Komponente mitbringen. Das ist auch die Grundidee von Flagship<br />

Founders.« Berührungsängste habe er nicht: »Dieser Fehler hat in<br />

der Vergangenheit bei Corporate Venturing häufig dazu geführt,<br />

dass die Start-ups letztlich nicht erfolgreich waren, weil man sich<br />

Die erste Ausgründung: Kaiko Systems hat ein intelligentes Tool zur Datenanalyse<br />

entwickelt, für einen Einblick n den Echtzeit-Zustand eines Schiffes<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

21


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

Die zweite Ausgründung: Tilla soll den Crew-Wechsel automatisieren<br />

© Tilla Systems<br />

Im Laufe des nächsten Jahres, so kündigt Feldhaus an, soll es eine<br />

neue Finanzierungsrunde für Flagship Founders geben: »Wir<br />

sind sehr daran interessiert, weitere Partner ins Boot zu holen.«<br />

Parallel geht es um weitere Start-up-Pläne. Zwei bis drei Unternehmen<br />

pro Jahr sollen gegründet werden. »Uns ist aber wichtig,<br />

dass wir keinen Zwang haben, wenn wir nicht an das Projekt<br />

glauben«, betont Feldhaus. Derzeit ist man noch sehr schifffahrts-<br />

beziehungsweise schiffsnah. Allerdings rücken auch in<br />

anderen Bereiche in den Fokus, zum Beispiel Finanzierung und<br />

vor allem Logistik, Häfen und Freight Forwarding.<br />

So schaut man sich intensiv das Thema Nachhaltigkeit und<br />

Emissionsreduzierung an, sowohl aus technischer Perspektive als<br />

auch mit Blick auf den Druck durch Regulierung und Kunden-<br />

Nachfrage. Ein weiteres Thema ist das Zusammenspiel von Schiff<br />

und Fracht, die Prozesse seien zum Teil »noch sehr traditionell«.<br />

Das Potenzial für Digitalisierung ist in der Schifffahrt unbestritten<br />

vorhanden. Aber was ist nun mit der angeblich nicht sonderlich<br />

ausgeprägten Innovationsbereitschaft deutscher Unternehmen?<br />

Branchenübergreifend laufe man bei dem Thema<br />

schon manchmal gegen Wände, so Feldhaus, »aber grundsätzlich<br />

ist das Feedback aus der Schifffahrt extrem positiv, ob nun der<br />

Kontakt von Auerbach initiiert war oder nicht. Teilweise wird uns<br />

indirekt zu verstehen gegeben: Endlich nimmt sich mal jemand<br />

strukturiert diesem Thema an.« Bei den Experten-Interviews ergeben<br />

sich manchmal mehrere neue Ideen, »weil es aus den Leuten<br />

heraussprudelt wenn sie nach ihren Problemen fragt.«<br />

In den letzten sechs bis acht Monaten hat sich seiner Ansicht<br />

nach extrem viel zum Positiven verändert. Diese Einschätzung<br />

deckt sich mit denen von anderen Beobachtern. Die britische Unternehmensberatung<br />

Thetius schreibt in ihrem jüngsten Marktbericht,<br />

dass es nach einer Delle zu Beginn der Corona-Pandemie<br />

eine deutliche Steigerung von Investments in digitale Lösungen<br />

gibt: »Im Jahr <strong>2021</strong> hat sich das Bild drastisch verbessert, da sowohl<br />

die Anzahl der Deals als auch der Investitionswert deutlich<br />

gestiegen sind. Im bisherigen Jahr bis August wurden 1,7 Mrd. $<br />

in maritime maritime Start-ups und Scale-ups investiert.« Bis<br />

Ende des Jahres sollen es 2,5 Mrd. $ werden. »Dies bringt Investitionen<br />

in den maritimen Technologiesektor wieder mit dem<br />

Wachstumstrend in Einklang, der ab 2019 und davor zu beobachten<br />

war«, so die Analysten.<br />

»Inzwischen ist bei neun von zehn<br />

Akteuren der Groschen gefallen«<br />

unbedingt abgrenzen wollte. Daran habe ich noch nie geglaubt,<br />

das ist überhaupt nicht unsere Denke, ganz im Gegenteil.« Produkte,<br />

die für Auerbach keinen Mehrwert haben, weil die Reederei<br />

im Tramp-Markt aktiv ist und das Produkt für Linien relevant ist,<br />

sollen genauso unterstützt werden wie solche, die bei der direkten<br />

Konkurrenz auf Nächstenliebe stoßen. »Weil wir daran glauben,<br />

dass ein Unternehmen als solches einen Mehrwert schafft. Ich<br />

glaube wirklich daran, dass wir manche Dinge nur vorantreiben<br />

können, wenn wir in der Cluster-Logik nicht nur denken, sondern<br />

auch leben«, so Bunk, für den es nach eigener Aussage überhaupt<br />

kein Problem wäre, wenn eine Reederei ein weiterer Gesellschafter<br />

bei Flagship Founders würde.<br />

Neue Finanzierungsrunde geplant<br />

Feldhaus und Bunk sehen einen guten Zeitpunkt. »Eine Branche,<br />

die Dinge zu lange aufgeschoben hat, hat jetzt einen großen<br />

Nachholbedarf«, sagt Feldhaus. Bunk kommt auf die Krise der<br />

Branche zu sprechen: »Wenn man – wie vor dem jüngsten Boom<br />

Viele in der Schifffahrt – die Nase gerade so über der Wasseroberfläche<br />

halten kann, denkt man nicht über eine Revolutionierung<br />

der Prozesse nach. Jetzt haben sich die Unternehmen freigeschwommen<br />

und es gibt seit rund einem Jahr ein Umdenken.«<br />

Seiner Ansicht gibt es zudem einen zweiten wichtigen Aspekt:<br />

Ein Umdenken durch einen Generationswechsel in vielen Unternehmen.<br />

Es werde mittlerweile öfter gesagt »So wie wir das immer<br />

gemacht haben, kann es nicht weitergehen. Lasst uns offen<br />

darüber nachdenken, wie wir Schifffahrt neu gestalten. Inzwischen<br />

ist bei 9 von 10 Akteuren der Groschen gefallen«, so<br />

Bunk, der den offenen Dialog mit den Digitalexperten ausdrücklich<br />

begrüßt. Sie bringen Perspektiven und Erfahrungen aus anderen<br />

Branchen ein, »von denen wir sehr viel lernen können«, so<br />

der Reeder weiter. Aber natürlich gebe es auch Momente, wo man<br />

sagen muss: »Nur weil es auf der Straße oder in der Luftfahrt<br />

funktioniert, muss es nicht zwangsläufig auch auf dem Wasser<br />

funktionieren.«<br />

Bunk zehrt von Erfahrung aus Auerbach-Gründung<br />

Für Bunk sind die Flagship-Founders-Aktivitäten als Zusatzgeschäft<br />

gedacht, nicht als Ersatz für andere Aktivitäten. Bei seiner<br />

Überlegung baut er auch auf eigene Erfahrungen. 2010 hatte<br />

er mit einem Partner und Investoren im Rücken Auerbach als<br />

Partenreederei gegründet. Seinerzeit ein ziemlich in Vergessenheit<br />

geratenes Modell – dass sich aber bewährt hat. »Wir<br />

wollen seit der Gründung Dinge neu denken. Ich bin sehr dankbar,<br />

dass man uns damals in einem sehr frühen Stadium Kapital<br />

zur Verfügung gestellt hat, um die Idee einer Partenreederei gegen<br />

den Trend antizyklisch umzusetzen. Das möchte ich gerne<br />

weitergeben«, sagt er. Es gehe ihm die Beteiligung an einem Unternehmen,<br />

die Unterstützung junger Menschen, die relativ viel<br />

Risikobereitschaft aufbringen, selbst 50 % oder mehr des Unternehmens<br />

halten und für das Produkt kämpfen. Letztlich bleibe<br />

aber natürlich das Ziel, damit Geld zu verdienen. Ein weiteres<br />

Anliegen ist ihm der Blick auf die hiesige Branche: »Wir haben in<br />

Deutschland ein Shipping-Cluster, das trotz der schrumpfenden<br />

Flotte sehr viel Expertise hat. Ich persönlich finde es wichtig und<br />

es ist mir ein Anliegen, den Schifffahrtsstandort zu stärken. Das<br />

ist möglich, wenn wir es schaffen, mehr zu machen als Schiffe zu<br />

kaufen und zu verkaufen.«<br />

<br />

22 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

»Große Chancen auch in Deutschland«<br />

Mit ShipMoney hat Stuart Ostrow die Bezahlung der Crews in der Kreuzfahrt-Industrie<br />

auf den Kopf gestellt. Auch in der Handelsschifffahrt sieht er große Potenziale für die<br />

digitale Lösung und hat bereits einige namhafte Kunden<br />

Im Gespräch mit der <strong>HANSA</strong> bestätigt<br />

der Gründer und Präsident, dass Ship-<br />

Money mittlerweile über 50 Reedereien<br />

oder Shipmanager als Kunden hat. Das<br />

Unternehmen gehört unter der offiziellen<br />

Firmierung Maritime Payment Solutions<br />

zum Konzern Global Technology Partners,<br />

einem der größten internationalen<br />

Prepaid-Zahlungsabwickler.<br />

Shipmoney versteht sich als Anbieter<br />

digitaler Zahlungslösungen für Schifffahrtsunternehmen,<br />

etwa für die Gehaltsabrechnung<br />

der Besatzung, Geldtransfers,<br />

mobile Aufladungen oder Ausgaben<br />

an Bord. »Die Auszahlung der Heuer ist<br />

unser Hauptgeschäftsfeld«, sagt Ostrow,<br />

der nach eigenen Angaben für die erste<br />

Entwicklung von Prepaid-Programmen<br />

für die Kreuzfahrtindustrie verantwortlich<br />

war. ShipMoney ist die zweite Generation<br />

dieser Unternehmung.<br />

»Mehrere Milliarden pro Monat«<br />

Stuart Ostrow<br />

Gründer und Präsident von ShipMoney<br />

Sein Ausgangspunkt: In der Vergangenheit<br />

hat die Kreuzfahrtindustrie die Crews mit<br />

Bargeld bezahlt. »Mehrere Milliarden Dollar<br />

wurden jährlich mit gepanzerten Lastwagen<br />

zu den Schiffen gebracht. Eine Reederei<br />

erzählte mir, dass auf ihren Schiffen<br />

zu einem beliebigen Zeitpunkt etwa<br />

40 Mio. $ in bar im Umlauf waren. Das<br />

war der perfekte Markt, um eine Lösung<br />

einzuführen, mit der die Crew ihre Heuern<br />

elektronisch über Prepaid-Lohnkarten erhalten<br />

kann.« Einer der Erfolgsfaktoren<br />

des ursprünglichen Projekts sei außerdem,<br />

dass die Besatzung von Bord Geld nach<br />

Hause schicken konnte.<br />

Ostrow trat an die Devisengesellschaft<br />

Travelex mit dem Vorschlag heran, ihren<br />

Überweisungsdienst mit einer Lohnkarte<br />

für die Kreuzfahrtindustrie zu verbinden.<br />

»Wir waren das erste Unternehmen weltweit,<br />

das eine Single-Sign-On-Integration<br />

zwischen einer Gehaltsabrechnungskarte<br />

und einem Überweisungsdienst entwickelte«,<br />

so der Gründer.<br />

Im Zuge der Geschäftsentwicklung<br />

kam es auch zu Kontakten in die Handelsschifffahrt,<br />

unter anderem zum Maersk-Konzern,<br />

immerhin eines der größten<br />

Schifffahrtsunternehmen der Welt.<br />

Als die Dänen Einblick in ihre Prozesse<br />

gewährten, in Bargeldbestände an Bord,<br />

die Kosten für »Cash-to-Master« oder in<br />

den Verwaltungsaufwand für Überweisungen<br />

und Zuteilungen an ihre Tausenden<br />

von Besatzungsmitgliedern, sah<br />

Ostrow großes Potenzial: »Die Art und<br />

Weise, wie die Besatzung in der kommerziellen<br />

Schifffahrt derzeit bezahlt wird, ist<br />

teuer, ineffizient und veraltet.«<br />

Maersk, V.Ships, Thome ...<br />

Mittlerweile gehören über strategische<br />

Partnerschaften mit verschiedenen Zahlungsunternehmen<br />

Lösungen für Zahlungen<br />

an Verkäufer, Lieferanten und<br />

Agenturen als Alternative zu bestehenden<br />

Bankanbietern zum Portfolio.<br />

In der Pandemie war es zwar deutlich<br />

schwieriger, neue Kontakte herzustellen.<br />

Allerdings hat sie auch das Bewusstsein<br />

für die Umstellung auf digitale Zahlungsmöglichkeiten<br />

geschärft, meint der Ship-<br />

Money-Chef.<br />

Diverse Kunden kommen mittlerweile<br />

aus der Handelsschifffahrt, darunter bekannte<br />

Namen wie Maersk, Maran, Scorpio,<br />

Thome oder V. Ships.<br />

Ob nicht gerade große Schifffahrtsunternehmen<br />

mit eigenen oder speziell<br />

für sie entwickelten Produkten zur Konkurrenz<br />

werden könnten? »Nein, nicht<br />

© ShipMoney<br />

wirklich. Technologielösungen entwickeln<br />

sich in der Regel aus den Möglichkeiten<br />

des Marktes, nicht unbedingt<br />

durch die Teilnehmer an diesem Markt.«<br />

Auch in Deutschland hat ShipMoney<br />

Kunden gewonnen, zum Beispiel Sloman<br />

Neptun oder Danica Maritime Services.<br />

Ostrow arbeitet nach eigenen Angaben<br />

sehr gerne mit deutschen Unternehmen,<br />

kann sich weiteres Wachstum im hiesigen<br />

Markt gut vorstellen. »Wir sehen große<br />

Chancen auf dem deutschen Markt und<br />

in vielen anderen Regionen der Welt.«<br />

1,6 Millionen Beschäftigte<br />

In der Kreuzfahrtbranche gibt es zwar<br />

noch immer einige bedeutende Möglichkeiten,<br />

da die Branche wieder anläuft und<br />

die Unternehmen alle Aspekte ihrer Geschäftsabläufe<br />

überprüfen, meint der<br />

Manager. Die größte Chance liegt seiner<br />

Ansicht nach jedoch in der Handelsschifffahrt:<br />

»Die Kreuzfahrtindustrie beschäftigt<br />

etwa 300.000 Mitarbeiter, während<br />

die kommerzielle Industrie etwa 1,6<br />

Millionen Mitarbeiter beschäftigt.«<br />

Allerdings bemerkt er auch, dass die<br />

Verantwortlichen in der Handelsschifffahrt<br />

etwas zurückhaltender sind. Die<br />

Branche brauche »Zeit, um sich auf Veränderungen<br />

einzustellen.« Die Kreuzfahrtindustrie<br />

habe einen Vertrauensvorschuss<br />

gegeben und Lohnkartenprogramme<br />

verbindlich eingeführt. Kommerzielle<br />

Unternehmen hätten eine andere<br />

Beziehung zu ihrer Besatzung als<br />

Kreuzfahrtunternehmen. Die Pandemie<br />

habe die Branche in vielerlei Hinsicht<br />

verändert. Die Besatzung steht unter<br />

Druck, weil es Probleme mit Besatzungswechseln<br />

und längeren Einsätzen gibt.<br />

»Die Unternehmen reagieren äußerst<br />

empfindlich auf Änderungen für ihre Besatzung,<br />

es sei denn, die Änderungen<br />

werden als Vorteil empfunden.« Vieles<br />

davon habe mit einem kulturellen Wandel<br />

zu tun. »Die kommerzielle Branche ist<br />

noch nicht so weit, aber wir glauben, dass<br />

sie sich im Laufe der Zeit für die Bezahlung<br />

der Besatzung auf digitale Lösungen<br />

umstellen wird.«<br />

MM<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

23


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

Wirtschaftliches Abwettern<br />

Sanierungsoptionen für die maritime Wirtschaft<br />

Von Kévin P.-H. Tanguy und Michael Merath – Schultze & Braun, Hamburg<br />

Ein Sturm auf hoher See und eine finanzielle Krise in einem Unternehmen<br />

haben eines gemeinsam: sie zeichnen sich in der Regel<br />

ab und können – sofern die richtigen Instrumente an Bord<br />

sind und das Personal darauf geschult ist – umschifft werden.<br />

Im September <strong>2021</strong> sind der Hamburger Pella Sietas-Werft die<br />

Mittel ausgegangen sein, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.<br />

Laut dem vorläufigen Insolvenzverwalter soll der vorliegende Insolvenzantrag<br />

– wie so häufig – zu spät gestellt worden sein. Hierdurch<br />

ist ein etwaiger Spielraum für die erfolgreiche Einleitung<br />

und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen durch zögerliches<br />

und verspätetes Handeln der Geschäftsführung verkürzt worden.<br />

Denn der Schlüssel zur Bewältigung einer Krise liegt darin, die<br />

Anzeichen möglichst früh zu erkennen, richtig zu deuten und<br />

rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten.<br />

ALLE OPTIONEN IN BETRACHT ZIEHEN<br />

Für Unternehmen heißt das, dass bei bestimmten Problemen<br />

schnell Sanierungsberater zu Rate gezogen werden müssen. Mit<br />

diesen werden alle Optionen zur Stabilisierung und Rettung der<br />

notleidenden Unternehmung erörtert. Auch wenn aus Furcht vor<br />

einem Kontrollverlust dies von vielen Geschäftsleitern noch immer<br />

nicht gern gelesen wird, umfasst dies insbesondere auch die<br />

Erörterung von Optionen, die das Sanierungs- beziehungsweise<br />

Insolvenzrecht bieten. Zahlreiche Insolvenzen in den vergangenen<br />

Jahren haben gezeigt, dass ein Insolvenzverfahren nicht zwangsläufig<br />

das Ende einer Unternehmung sein muss, sondern vielmehr<br />

die Basis für einen erfolgreichen Neustart sein kann.<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2021</strong> ist die Sanierung von Unternehmen auf<br />

drei Arten möglich:<br />

• Sanierung im (außergerichtlichen) Verfahren: Dabei versucht<br />

man, mit einzelnen Gläubigern oder bestimmten Gläubigergruppen<br />

– oftmals im Rahmen eines an einem IDW S6-Gutachten<br />

ausgerichteten Sanierungsplans – eine einvernehmliche<br />

Lösung herbeizuführen. Das Erfordernis der Einvernehmlichkeit<br />

ist häufig hinderlich: denn, wenn nur ein Gläubiger oder<br />

Mitglied eines Bankenkonsortiums oder Lieferantenpools<br />

nicht mitzieht (sogenannte Akkordstörer), droht die gesamte<br />

Sanierung zu scheitern. Die dann häufig unvermeidbare Folge<br />

ist der Eintritt der Zahlungsunfähig beziehungsweise Überschuldung<br />

mit der Folge, dass der Insolvenzantrag gestellt werden<br />

muss.<br />

• Sanierung im (gerichtlichen) Insolvenzverfahren: Die Sanierung<br />

im Rahmen von Insolvenzverfahren verläuft entweder als<br />

Regel-, Eigenverwaltungs- oder Schutzschirmverfahren, häufig<br />

in Kombination mit einem Insolvenzplan, mit dem Ziel, den<br />

Rechtsträger beziehungsweise die Gesellschaft zu erhalten.<br />

Derart können Geschäftsführer im Amt bleiben und Gesellschafter<br />

ihre Beteiligung erhalten.<br />

• Seit dem 1. Januar <strong>2021</strong> können Restrukturierungen innerhalb<br />

weniger Monate im Rahmen von sogenannten StaRUG-Verfahren<br />

umgesetzt werden. Die gesetzliche Grundlage bildet das<br />

Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen<br />

für Unternehmen (StaRUG).<br />

STARUG BIETET VIELE MÖGLICHKEITEN<br />

Das StaRUG bietet die Möglichkeit – nicht öffentlich und außerhalb<br />

eines Insolvenzverfahrens – selbst zu bestimmen, mit welchen<br />

ihrer Gläubiger und in welchem Umfang eine Restrukturierung<br />

angestrebt wird. Kern des StaRUG-Verfahrens ist der sogenannte<br />

Restrukturierungsplan. In ihm werden die Maßnahmen<br />

aus dem umfangreichen modularen Baukasten dargestellt,<br />

die für die erfolgreiche Restrukturierung notwendig sind.<br />

Dabei haben Beteiligte weite Gestaltungs- und Eingriffsmöglichkeiten:<br />

• man kann in Forderungen, Sicherheiten und Anteile ein -<br />

greifen;<br />

• eine Begrenzung auf bestimmte Gläubigergruppen ist möglich;<br />

derart kann das Verfahren beispielsweise nur auf Forderungen<br />

von Kreditgläubigern beschränkt werden;<br />

• im Unterschied zur außergerichtlichen Sanierung ist im Rahmen<br />

von StaRUG-Verfahren nur eine ¾-Mehrheit unter den<br />

(betroffenen) Gläubiger erforderlich.<br />

Um die vorgenannten Vorzüge nutzen zu können, darf ein Unternehmen<br />

noch nicht zahlungsunfähig oder überschuldet sein, und<br />

es muss ein (grobes) Restrukturierungskonzept vorliegen. Hieran<br />

wird deutlich, wie wichtig es ist, früh zu handeln. Denn sollte die<br />

Zahlungsunfähigkeit und/oder die Überschuldung des Unternehmens<br />

im Rahmen bereits eingetreten sein, ist der Weg zum<br />

StaRUG-Verfahren versperrt. Tritt hingegen im Rahmen eines<br />

laufenden StaRUG-Verfahrens (wider Erwarten) die Zahlungsunfähigkeit<br />

und/oder Überschuldung ein, kann es (unter bestimmten<br />

Voraussetzungen) fortgeführt und erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Eine Grenze erreicht das StaRUG-Verfahren,<br />

24 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


sofern ein Eingriff in Arbeitnehmerrechte beabsichtigt wäre. Diese<br />

sind (weiterhin) ausschließlich einem Insolvenzverfahren mit<br />

gerichtlicher Überwachung vorbehalten.<br />

Diesen umfangreichen Gestaltungs- und Eingriffsmöglichkeiten<br />

stellt der Gesetzgeber ein eigenes Haftungsregime gegenüber.<br />

Auch deshalb werden Unternehmen sowohl in der Vorbereitungsphase<br />

als auch während eines StaRUG-Verfahrens von<br />

einem Restrukturierungsexperten unterstützt, der das Unternehmen<br />

beispielsweise als »Chief Restructuring Officer« (CRO)<br />

durch das Verfahren lotst und die Projektsteuerung übernimmt.<br />

SANIERUNG OHNE INSOLVENZVERWALTER<br />

Sollte der Weg zum StaRUG-Verfahren (bereits) verbaut sein,<br />

stellen nach wie vor Eigenverwaltungs- oder ein Schutzschirmverfahren<br />

eine attraktive Option dar. Im Gegensatz zu einem Regelinsolvenzverfahren,<br />

bleiben die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis<br />

in der Hand der Geschäftsleitung. Statt eines Insolvenzverwalters<br />

bestellt das Gericht einen Sachwalter und beauftragt<br />

diesen, die Einhaltung der Regelungen der Insolvenzordnung<br />

zu überwachen. Hervorzuheben ist, dass das Unternehmen<br />

(s)einen Sachwalter-Kandidaten vorschlagen und das Gericht<br />

nur in Ausnahmefällen von dem Vorschlag abweichen kann.<br />

Ebenso wie in einem StaRUG-Verfahren wird die Geschäftsleitung<br />

von einem Sanierungsexperten durch das Verfahren geleitet.<br />

Häufig ausgestattet mit einer Generalvollmacht oder sogar<br />

ins Organ bestellt stärkt der CRO einerseits das Vertrauen des<br />

Gerichts in eine ordnungsgemäße Verfahrensabwicklung und erhöht<br />

andererseits die Akzeptanz der Sanierung bei den betroffenen<br />

Gläubigern.<br />

Das Schutzschirmverfahren ist eine Unterart der Eigenverwaltung,<br />

die (wie beim StaRUG-Verfahren) nur Unternehmen<br />

beantragen können, bei denen die Zahlungsunfähigkeit noch<br />

nicht eingetreten ist. Unter dem »Schutzschirm« können Unternehmen<br />

für einen Zeitraum von bis zu drei Monaten schlüpfen<br />

und bleiben in dieser Zeit vor Vollstreckungsmaßnahmen von<br />

Gläubigern geschützt. Die Geschäftsleitung ist angehalten diese<br />

Zeit für die Planung der Sanierung in eigener Regie zu nutzen.<br />

In beiden Eigenverwaltungsvarianten besteht das Ziel in der<br />

Regel in der Umsetzung eines Insolvenzplans (weitere Parallele<br />

zum StaRUG-Verfahren). In dem Plan können umfängliche Sanierungsmaßnahmen<br />

gesellschaftsrechtlicher, arbeitsrechtlicher,<br />

finanz- oder leistungswirtschaftlicher Art mit dem Ziel definiert<br />

werden, den Rechtsträger zu erhalten. Erneut ist dabei ein mögliches<br />

Ergebnis, dass die Geschäftsleiter im Amt und den Gesellschaftern<br />

ihre Beteiligung grundsätzlich erhalten bleiben können.<br />

FRÜHE ABSTIMMUNG MIT STAKEHOLDERN<br />

Insolvenzpläne werden vom Gericht in formaler Hinsicht geprüft.<br />

Abstimmen werden aber die Gläubiger. Um eine erfolgreiche Abstimmung<br />

zu gewährleisten ist in Eigenverwaltungs- oder Schutzschirmverfahren<br />

die rechtzeitige Abstimmung mit den wesentlichen<br />

Stakeholdern von großer Bedeutung. Denn eine Sanierung<br />

gegen diese ist zwar nicht unmöglich, aber mit deutlich höheren<br />

Unsicherheiten verknüpft. Das Timing sollte mit dem engagierten<br />

Berater abgestimmt werden, denn kommt die Information zu<br />

früh, könnte dies beispielsweise zur Kündigung von Krediten mit<br />

der Folge des Eintritts der Zahlungsunfähigkeit führen. Dann wäre<br />

das StaRUG- oder Schutzschirmverfahren nicht mehr möglich<br />

– die Eigenverwaltung bleibt in jedem Fall.<br />

FAZIT<br />

In der Regel lassen sich Schwierigkeiten in vielen Fällen durch<br />

frühes Handeln vermeiden oder sogar lösen. Je früher die Erkenntnis,<br />

umso Höhe sind die Chancen, dass ein Unternehmen<br />

Herr der Krise wird und diese meistert. Wird die Sanierung<br />

durch gesetzliche Instrumente unumgänglich, müssen Geschäftsleiter<br />

sich über alle Instrumente und Verfahren und ihre Besonderheiten<br />

informieren lassen und daraufhin handeln.<br />

Abstract: Restructuring options for the maritime industriy<br />

A storm on the high seas and a financial crisis of a company<br />

have one thing in common: they usually loom on the horizon<br />

and can be circumnavigated – provided the right instruments<br />

are on board and staff are trained to do so. A relatively new option:<br />

Since January 1, <strong>2021</strong>, restructurings can be implemented<br />

within a few months under so-called StaRUG procedures.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

25


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

»Die maritime Branche braucht klare Regeln«<br />

Claus Brandt, Geschäftsführer beim Deutschen Maritimen Zentrum in Hamburg, spricht<br />

im <strong>HANSA</strong>-Interview über maritime Politik zur Erreichung der Klimaziele, Chancen<br />

für deutsche Unternehmen im Weltmarkt und die Zukunft des DMZ<br />

Gerade haben Sie eine Studie zu Wasserstoff<br />

vorgestellt. Was kann man als<br />

nächstes vom DMZ erwarten?<br />

Claus Brandt: Zum Thema alternative<br />

Kraftstoffe verfolgen wir eine Reihe von<br />

Projekten, Wasserstoff ist eines davon.<br />

Dazu haben wir in der letzten Woche eine<br />

Studie vorgelegt. Die Auftragnehmer,<br />

das ISL, haben eine ganze Reihe von<br />

Empfehlungen für drei Handlungsfelder<br />

und zwar Politik, Wissenschaft und Technologie<br />

entwickelt, mit denen wir uns<br />

auseinandersetzen und die wir in die Diskussion<br />

bringen wollen. Das Thema wird<br />

uns weiter begleiten. Das Thema alternative<br />

Kraftstoffe steht in der Branche und<br />

für uns ganz oben auf der Agenda. Um<br />

die politischen Klimaziele zu erreichen,<br />

werden viele Anstrengungen nötig sein.<br />

Deutsches Maritimes Zentrum<br />

Das DMZ e.V. wurde 2017 gegründet<br />

und versteht sich als unabhängiger,<br />

öffentlich finanzierter,<br />

branchenübergreifender Thinktank.<br />

Die Mitglieder sind der<br />

Bund (vertreten durch das Bundesministerium<br />

für Verkehr und<br />

digitale Infrastruktur/BMVI) als<br />

maßgeblicher Finanzierer, fünf<br />

Bundesländer und die großen maritimen<br />

Verbände.<br />

Claus Brandt<br />

Bezieht sich das vor allem auf »neue«<br />

Kraftstoffe wie Wasserstoff, Methanol,<br />

Ammoniak und Co. oder geht das auch in<br />

Richtung synthetische Kraftstoffe?<br />

Brandt: Wir haben eine Studie zu alternativen<br />

Kraftstoffen beauftragt und befassen<br />

uns im Team intensiv mit dem<br />

Thema. So werden nach unserer Einschätzung<br />

neben Wasserstoff, Methanol<br />

und Ammoniak auch synthetische Kraftstoffe<br />

zukünftig eine große Rolle spielen.<br />

Um diese Kraftstoffe nutzen zu können,<br />

sind aber noch einige Klippen zu umschiffen.<br />

Wenn beispielsweise genügend<br />

grüner Wasserstoff zur Verfügung stehen<br />

würde und der Einsatz nicht nur im Binnen-<br />

und Küstenbereich möglich wäre,<br />

sondern irgendwann auch für größere<br />

Seestrecken, wäre es nach heutigem<br />

Stand der Kraftstoff der Wahl.<br />

Wo sind Ihrer Ansicht nach mehr Hausaufgaben<br />

zu erledigen – auf technischer<br />

oder regulatorischer Seite?<br />

Brandt: Wir haben Baustellen in allen<br />

Bereichen. Technologisch und regulatorisch<br />

sind längst nicht alle Aspekte<br />

geklärt. An den Themen muss mit Hochdruck<br />

gearbeitet werden.<br />

Welche Erwartungen an die noch zu bildende<br />

neue Bundesregierung haben Sie<br />

diesbezüglich und generell?<br />

Brandt: Bis 2030 sind sehr ambitionierte<br />

Klimaziele gesetzt worden. Das führt zu einer<br />

großen Transformation, die nicht alle<br />

Unternehmen allein meistern können. Die<br />

Forderung, die Vorgaben umzusetzen, bedarf<br />

auch einer Förderung. Wenn wir in<br />

kürzester Zeit einen Wandel erreichen<br />

wollen, wird es notwendig sein, Fördermittel<br />

dafür bereit zu stellen. Mit einer<br />

Förderung fällt es offensichtlich leichter,<br />

über Investitionen nachzudenken. Des<br />

Weiteren muss die Bundesregierung –<br />

stärker als heute – die Klimaziele auf die<br />

globale Tagesordnung setzen, bei der IMO<br />

oder auch in den G7– oder G20-Formaten.<br />

Es bleibt aber letztlich für Reeder, Werften<br />

und Häfen die Unsicherheit über den<br />

© D M Z<br />

Kraftstoff der Zukunft bestehen...<br />

Brandt: Die Maßnahmen zur Erreichung<br />

der Klimaziele müssen koordiniert erfolgen.<br />

Reeder, Schiffbauer, Häfen brauchen<br />

klare Regeln. Wenn es bei allgemeinen<br />

Zielvorgaben bleibt, wird es nicht funktionieren,<br />

das zeigt die Vergangenheit. Es<br />

muss schnell klare Festlegungen geben.<br />

Dabei müssen wir die gesamte Kette von<br />

der Produktion, über Transport und Lagerung<br />

betrachten. Wenn regulatorisch<br />

Klarheit geschaffen und das mit einem<br />

Förderprogramm verbunden wird, wird<br />

der Umstieg meiner Meinung nach gelingen.<br />

Dabei kann natürlich nicht jedes<br />

wirtschaftliche Risiko abgefedert werden.<br />

Das ist aber auch nicht die Aufgabe des<br />

Staates. Mit einem Förderprogramm<br />

kann ein Anschub gegeben werden, das<br />

nicht nur Anreiz-Charakter für den Reeder<br />

sondern auch für die Werften hat.<br />

Die deutsche Werften-Branche ist weiter<br />

von einer gewissen Konsolidierung geprägt.<br />

Sind größere Verbünde für Sie ein<br />

Anlass zur Hoffnung, dass mehr Mittel<br />

und Kapazitäten in die Forschung investiert<br />

werden?<br />

Brandt: Ja, auf jeden Fall. Man sieht ja<br />

auch, dass sie in ihren jeweiligen Märkten<br />

qualitativ sehr gute Produkte herstellen.<br />

Was wären Ansatzpunkte?<br />

Brandt: Durch »grüne« Themen entstehen<br />

viele neue Anforderungen und ein<br />

hoher Ersatzbedarf für alle Schiffstypen.<br />

Zudem gibt es insbesondere bei kleinen<br />

Containerschiffen eine Überalterung der<br />

Weltflotte und einen hohen Ersatzbedarf.<br />

Ich glaube, deutsche Werften könnten<br />

sich hier im Zusammenspiel mit Maschinenherstellern<br />

sehr gut einbringen und<br />

neue Typen mit grünen Antrieben auf<br />

den Weg zu bringen. Die ganze Systemintegration<br />

von Wasserstoff-, Methanol-,<br />

Ammoniak- und mit synthetischen<br />

Kraftstoffen betriebenen Schiffen können<br />

nicht alle Werften auf der Welt.<br />

Deutsche Werften haben das Knowhow<br />

und im Zusammenspiel mit den Zulieferern<br />

wäre es eine prima Kombination.<br />

26 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Unabhängig von Fragen der Antriebstechnologie:<br />

Was sind weitere aktuelle<br />

Themenfelder für das DMZ?<br />

Brandt: Wir befassen uns mit vier<br />

Handlungsfeldern: Wir kümmern uns<br />

um Technologieförderung, Verbesserung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Nachhaltigkeit und die demographische<br />

Entwicklung. Zum letzten Punkt gehört<br />

für uns auch die Digitalisierung, nämlich<br />

die Nachwuchssicherung sowie gut<br />

ausgebildetes Personal. Wir machen uns<br />

zurzeit Gedanken, wie wir als DMZ einen<br />

Digitalisierungs-Hub begleiten<br />

können.<br />

Um neue digitale Technologien zu entwickeln?<br />

Ja, aber vor allem auch, um mehr Komponenten<br />

in Deutschland fertigen zu können.<br />

Wir wollen Beschäftigung sichern<br />

und schaffen. Unser Ziel muss es sein, dass<br />

wir nicht nur Software, sondern auch die<br />

Hardware, das heißt das gesamte Schiff in<br />

Deutschland herstellen. Ein Schiff soll in<br />

Deutschland nicht nur zusammengesetzt,<br />

sondern auch die Komponenten hier gebaut<br />

werden. Dafür sind entsprechend<br />

ausgebildete Arbeitskräfte nötig.<br />

Asiatische und vor allem chinesische<br />

Schiffbauer haben unter anderem bei Arbeitskosten<br />

aber weiter Kostenvorteile...<br />

Brandt: Wenn die gleiche standardisierte<br />

Arbeit in Deutschland und China gemacht<br />

wird, ist es in China offensichtlich günstiger.<br />

Aber wenn wir auf Hochtechnologie<br />

setzen, können wir unser Know-how nutzen<br />

und Beschäftigungsimpulse setzen.<br />

Sie sprachen von Förderungen für die<br />

maritimen Unternehmen. Wie sieht es bei<br />

den Fördermitteln für das DMZ aus?<br />

Brandt: Wir haben einen Förderbescheid<br />

bis Ende 2023 vom Bundesverkehrsministerium<br />

für eine Projektförderung in<br />

der Aufbauphase erhalten. Nach 2023<br />

wollen wir eine stetige Förderung und<br />

sind darüber mit unserem Zuwendungsgeber<br />

im Gespräch.<br />

Planen Sie, das DMZ weiter auszubauen?<br />

Brandt: Aktuell haben wir 20 Mitarbeiter<br />

und noch drei genehmigte offene Stellen<br />

in der Ausschreibung. In diesem Jahr erhalten<br />

wir 4 Mio. € Fördermittel, in den<br />

nächsten beiden Jahren jeweils 5 Mio. €.<br />

Das Geld fließt zum größten Teil in die<br />

Projekte und in unsere Personalkosten.<br />

Wir gehen davon aus, dass wir Ende 2023<br />

über 30 Mitarbeiter haben werden.<br />

Sehen Sie sich dann gut aufgestellt?<br />

Brandt: Anfang 2024 hätten wir das<br />

Team beieinander, das die in den Handlungsfeldern<br />

gesetzten Ziele sehr gut<br />

bearbeiten kann, qualifiziert sprechfähig<br />

zu allen maritimen Themen ist<br />

und die erforderlichen Impulse für die<br />

Branche setzt. Wir wollen das Zentrum<br />

sein, in dem alle Informationen und<br />

Daten über die verschiedenen maritimen<br />

Teilbranchen verfügbar sind und<br />

die Ideen für die Zukunft entwickelt<br />

werden.<br />

Interview: Michael Meyer<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

27


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Schifffahrt und Wasserstoff brauchen sich<br />

Beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland bescheinigt eine Studie der<br />

Schifffahrt großes Potenzial. Angesichts des Energiebedarfs des Landes wird sie für einen<br />

wirtschaftlich tragfähigen Import sogar dringend benötigt<br />

Die durch das Deutsche Maritime<br />

Zentrum (DMZ) beauftragte Studie<br />

»Die Rolle der maritimen Wirtschaft bei<br />

der Etablierung einer deutschen Wasserstoffwirtschaft«<br />

ergründet vor dem Hintergrund<br />

der nationalen Wasserstoffstrategie<br />

der Bundesregierung, der europäischen<br />

Wasserstoffstrategie sowie<br />

der norddeutschen Wasserstoffstrategie<br />

und des deutschen Klimaschutzgesetzes,<br />

wie der Umstieg gelingen könnte.<br />

Die Studie zeigt, dass die Bedarfe für<br />

Wasserstoff sowie PtX-Energieträger (Power<br />

to Gas, Power to Liquid) in Deutschland<br />

für die kommenden Jahrzehnte drastisch<br />

steigen werden. Die Windenergie in<br />

deutschen Küstenregionen (onshore und<br />

offshore) würde mit der heute installierten<br />

Nennkapazität von 30,2 GW ausreichen,<br />

um etwa 64 TWh grünen Wasserstoff pro<br />

Jahr durch Elektrolyse herzustellen. Das<br />

wäre prinzipiell ausreichend, um den derzeitigen<br />

deutschen Bedarf an fossilem<br />

Wasserstoff zu ersetzen. Da diese Nennkapazität<br />

allerdings bereits für die Erzeugung<br />

von Strom zur direkten Nutzung<br />

benötigt wird, steht sie für die Herstellung<br />

grünen Wasserstoffs – wenn überhaupt –<br />

nur in eingeschränktem Maße zur Verfügung.<br />

Hierfür werden folglich zusätzliche<br />

Kapazitäten benötigt.<br />

Um allerdings den für 2045 (deutsches<br />

Zieljahr für Treibhausgasneutralität)<br />

prognostizierten Bedarf an regenerativem<br />

Strom inländisch allein<br />

durch Offshore-Windkraft zu decken,<br />

wären zusätzliche Offshore-Windparks<br />

auf einer Fläche der Größe Mecklenburg-<br />

Vorpommerns erforderlich, was von der<br />

ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ)<br />

in Nord- und Ostsee bei weitem nicht gedeckt<br />

werden kann.<br />

Auch bei größtmöglichem Ausbau aller<br />

regenerativen inländischen Stromerzeugungsarten<br />

bleibt ein signifikanter<br />

Importbedarf. Die inländische Erzeugung<br />

sollte sich der Studie zufolge auf<br />

die Generierung von Wasserstoff für die<br />

Direktnutzung konzentrieren, da dessen<br />

Transport über große Entfernungen<br />

durch seine geringe volumetrische Energiedichte<br />

gegenüber PtX-Energieträgern<br />

deutlich aufwendiger ist.<br />

Um die Deckung der Bedarfe an Wasserstoff<br />

und PtX-Energieträgern zu gewährleisten,<br />

könnten Schiffstransporte<br />

im Vergleich zu Pipelines konkurrenzfähig<br />

sein – und mit zunehmender Transportentfernung<br />

immer konkurrenzfähiger<br />

werden. Während Pipelines eine<br />

Festlegung auf ein Exportland, Transferländer<br />

und damit langfristige politische<br />

und wirtschaftliche Abhängigkeiten<br />

sowie Risiken bedeuten, sind Schiffstransporte<br />

flexibel in der Auswahl des Exportlandes.<br />

Der Transport wird umso<br />

günstiger, je höher die Energiedichte des<br />

Energieträgers ist.<br />

Für synthetisches Methan, synthetisches<br />

Methanol und E-Crude existieren<br />

die notwendigen Transporteinheiten<br />

bereits, nämlich die heute üblichen<br />

LNG- und Rohöltanker. Auch synthetisches<br />

Ammoniak als Flüssiggas kann<br />

in einer ersten Phase mit den existierenden<br />

Schiffen transportiert werden.<br />

Im Bereich Wasserstoff allerdings gibt<br />

es derzeit weder Tankschiffe für Flüssigwasserstoff<br />

(LH2) mit den benötigten<br />

Kapazitäten, noch ist die Technologie<br />

zum Bau großvolumiger LH2-Schiffstanks<br />

verfügbar. Überdies fehlen die notwendigen<br />

Verflüssigungsanlagen für<br />

Wasserstoff, die derartige Tanker in angemessener<br />

Zeit beladen könnten. Erste Pilotprojekte<br />

mit kleinen Wasserstofftankern<br />

bieten nur unzureichende Transportvolumina.<br />

Die Rolle der Häfen<br />

Für die deutschen Häfen ist zunächst von<br />

zentraler Bedeutung, die zu erwartenden<br />

Importmengen von Wasserstoff und PtX-<br />

Energieträgern fundiert abzuschätzen.<br />

Darauf aufbauend muss untersucht werden,<br />

welche Import-Infra- und Suprastrukturen<br />

wie Terminals, Lagerkapazitäten<br />

und Hinterlandanbindungen<br />

benötigt werden, um die erwarteten<br />

Mengen zu importieren.<br />

Beim Import in den Häfen ist der Umschlag,<br />

die Lagerung und die Verteilung<br />

bei den PtX-Varianten der etablierten<br />

fossilen Energieträger wie E-Crude und<br />

synthetisches Methan am einfachsten.<br />

Hier kann die bestehende Infrastruktur<br />

für die fossilen Pendants wie Raffinerien,<br />

Tankstellennetz, Erdgas-Verteilernetz<br />

etc. direkt weitergenutzt werden. Dagegen<br />

sind die derzeit existierenden<br />

Strukturen für synthetisches Methanol<br />

oder synthetisches Ammoniak nur geeignet,<br />

um die aktuell geringen Bedarfe<br />

Für manche Wasserstoffderivate können heute existierende Schiffe genutzt werden – für Wasserstoff fehlen sie noch<br />

28 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Abstract: Shipping and hydrogen need each other<br />

The creation of a hydrogen economy holds great opportunities for the German maitime<br />

industry. While hydrogen and hydrogen derivatives will be incremental for decarbonizing<br />

the sector itself, shipping as a transport mode will be needed to funfil Germany’s<br />

future energy import needs as domestic green power capacity will not suffice.<br />

zu decken – für Importe in großem Rahmen<br />

reichen sie nicht aus und müssen erheblich<br />

erweitert werden. Die größten<br />

Defizite bestehen für den Import von<br />

Wasserstoff – hier existieren in Deutschland<br />

derzeit keine nennenswerten Infraund<br />

Suprastrukturen, so dass diese von<br />

Grund auf erstellt werden müssen. Auch<br />

daher die Empfehlung, die inländische<br />

Erzeugung regenerativer Energieträger<br />

hauptsächlich auf Wasserstoff für die Direktnutzung<br />

zu konzentrieren.<br />

Weiterhin ist eine Überarbeitung oder<br />

Erweiterung der bestehenden international<br />

gültigen Regularien erforderlich,<br />

um Importe und Anwendungen von<br />

Wasserstoff und PtX-Energieträgern im<br />

maritimen Bereich zu ermöglichen.<br />

Internationale Partnerschaften<br />

Die Analyse der weltweiten Hotspots der<br />

Wasserstofftechnologien hat gezeigt, dass<br />

viele Länder über Afrika, den Mittleren<br />

Osten und Australien hinaus Export-<br />

Ambitionen haben. Um eine langfristige<br />

Versorgungssicherheit mit Wasserstoff<br />

und PtX-Energieträgern zu garantieren,<br />

sind politische und wirtschaftliche Anstrengungen<br />

notwendig, um Energiepartnerschaften<br />

mit strategisch günstigen<br />

Wasserstoffexportländern aufzubauen<br />

und entsprechende Kapazitäten<br />

zu sichern. Der mit den deutschen Seehäfen<br />

in Konkurrenz stehende Hafen<br />

Rotterdam habe bereits mehrere direkte<br />

Partnerschaften zur Deckung der Nachfrage<br />

geschlossen, so ein Hinweis in der<br />

Studie. Grundsätzlich sollte ein diversifizierter<br />

Ansatz gewählt werden, bei<br />

dem Partnerschaften mit unterschiedlichen<br />

Ländern abgeschlossen werden, um<br />

einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden.<br />

Da auch andere Länder die Dekarbonisierung<br />

und den Aufbau einer Wasserstoffgesellschaft<br />

forcieren und daher eine<br />

weltweite Konkurrenz von auf den Import<br />

von klimaneutralen Energieträgern<br />

angewiesenen Ländern besteht, müssten<br />

insbesondere die politischen Handlungsempfehlungen<br />

der Studie so schnell wie<br />

möglich umgesetzt werden. Gerade in<br />

den Bereichen der Regulatorik, dem Abschluss<br />

von Energiepartnerschaften und<br />

dem Aufbau von Import-Infra- und Suprastrukturen<br />

müssten politische Entscheidungen<br />

im Hinblick schnellstmöglich<br />

getroffen werden, damit ein zukunftsfähiger<br />

Wasserstoffmarkt etabliert<br />

werden kann, Energieträger in der benötigten<br />

Menge importiert werden können<br />

und die Ziele der Dekarbonisierung zum<br />

Erfolg geführt werden, heißt es.<br />

Wasserstoff-Anwendungen<br />

Für maritime Anwendungen sollten alle<br />

Optionen technologieoffen bedacht werden,<br />

so die Empfehlung der Studie. So sollten<br />

sowohl Verbrennungsmotoren als auch<br />

der Einsatz von Brennstoffzellen untersucht<br />

werden, um die Anwendungsgebiete<br />

zu bestimmen, in denen die Antriebskonzepte<br />

jeweils eingesetzt werden können.<br />

Neben PtX-Energieträgern wie aus E-Crude<br />

erzeugtem synthetischem Dieselkraftstoff<br />

sowie synthetischem Methanol und<br />

synthetischem Ammoniak sollte auch der<br />

direkte Einsatz von Wasserstoff Untersuchungs<br />

und Erprobungsgegenstand<br />

sein, um mit allen Technologien für die<br />

verschiedenen Einsatzgebiete die jeweils<br />

beste Option zu identifizieren.<br />

Für neue Treibstoffe, die in der Schifffahrt<br />

zum Einsatz kommen, sind Anpassungen<br />

der bestehenden oder der Aufbau<br />

neuer Bunkerstrukturen erforderlich.<br />

Zwar können synthetisches Methan, synthetisches<br />

Schweröl und synthetischer<br />

Dieselkraftstoff ohne Anpassungen in bestehende<br />

Bunkerkonzepte eingefügt werden,<br />

Kraftstoffe wie synthetisches Methanol<br />

und synthetisches Ammoniak erfordern<br />

aber bereits erhebliche Anpassungen<br />

der Bunkerstrukturen. Flüssigwasserstoff<br />

indes erfordert ein vollständiges<br />

neues Bunkerkonzept und die<br />

Errichtung spezialisierter Infra- und Suprastruktur<br />

und damit umfassende Forschungs-<br />

und Entwicklungsaktivitäten<br />

Fazit: Der Ausbau erneuerbarer Energien<br />

für die maximale Elektrolysekapazität,<br />

die Schaffung politische Rahmenbedingungen<br />

und die Vereinbarung<br />

von Energiepartnerschaften müssen so<br />

bald wie möglich angegangen werden. fs<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

29


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Für deutsche Sachverhalte deutsches Recht<br />

Während die Corona-Krise die maritime Schiedsgerichtsbarkeit in Sachen Digitalisierung<br />

unter Druck setzt, empfiehlt Gregor Harbs, Vorsitzender der German Maritime Arbitration<br />

Association (GMAA), im Sinne schneller Verfahren, Deutschland als Schiedsort zu wählen<br />

Die Corona-Pandemie hat die Schifffahrt<br />

weiter fest im Griff, sorgt für Verspätungen,<br />

Ausfälle etc. Beschäftigen solche Sachverhalte<br />

bereits die Schiedsgerichtsbarkeit,<br />

wie von manchen Experten vorausgesagt?<br />

Gregor Harbs: Im Moment ist das noch<br />

nicht so sehr absehbar. Natürlich ergeben<br />

sich daraus vielfältige rechtliche Streitigkeiten.<br />

Da kann man in allererster Linie<br />

an alle möglichen Verspätungsschäden<br />

denken, wenn Schiffe oder Waren nicht<br />

rechtzeitig angekommen sind oder nicht<br />

rechtzeitig übernommen werden konnten.<br />

Ein Beispiel sind auch Bauverträge,<br />

die nicht rechtzeitig fertiggestellt werden<br />

konnten, weil Material gefehlt hat oder<br />

Arbeiter nicht arbeiten konnten. Das ist<br />

ein ganz breites Feld und alles Thema für<br />

die Schiedsgerichtsbarkeit – sofern diese<br />

zuvor in den Verträgen vereinbart wurde.<br />

Also sind das bisher eher theoretische<br />

Überlegungen und ein »Corona-Effekt«<br />

ist nicht so klar zu erkennen?<br />

Harbs: Die Pandemie hat vor allem einen<br />

großen Einfluss auf die Verfahren selber.<br />

Denn wir waren auch sehr limitiert, was<br />

die persönlichen Kontakte anbelangte und<br />

damit natürlich auch bei den mündlichen<br />

Verhandlungen. Wir haben uns im vergangenen<br />

Jahr viele Gedanken gemacht,<br />

wie man die anders gestalten kann. Dazu<br />

haben wir einige Workshops abgehalten,<br />

haben auch Guidelines entwickelt, wie<br />

man Schiedsverfahren z.B. online durchführen<br />

kann, welche rechtlichen Hürden<br />

es gibt. In Deutschland und der EU ist beispielsweise<br />

die Datenschutzgrundverordnung<br />

zu beachten, dazu kommen natürlich<br />

allgemeine Fragen der Datensicherheit.<br />

Hier gilt es für die Schiedsrichter und die<br />

Parteien trotz der gebotenen Eile, ein bisschen<br />

aufmerksam zu sein.<br />

Grundsätzlich sind mündliche Verhandlungen<br />

per Videokonferenz möglich. Das<br />

haben auch Gerichte in der letzten Zeit gemacht.<br />

Recht unproblematisch ist es in den<br />

Fällen, in denen man sich als Schiedsgericht<br />

mit den Parteivertretern oder Parteien<br />

unterhält. Komplizierter wird es bei<br />

Zeugenvernehmungen oder wenn umfangreiche<br />

Dokumente vorgelegt werden sollen.<br />

Gregor Harbs, Partner der Anwaltskanzlei<br />

Ahlers & Vogel und Vorsitzender der GMAA<br />

Wenn Zeugen in der Welt verstreut sind,<br />

ließen sich durch Video-Chats doch sicher<br />

Kosten sparen …<br />

Harbs: Das Problem bei Online-Zeugenvernehmungen<br />

ist immer, dass Sie sicherstellen<br />

müssen, dass eine Aussage auch authentisch<br />

ist. Sie müssen als Schiedsgericht<br />

ja hinterher beurteilen, wie glaubwürdig<br />

ein Zeuge und wie glaubhaft seine Aussage<br />

ist, sie müssen seine Mimik und Gestik berücksichtigen.<br />

Da ist man sehr eingeschränkt,<br />

wenn man nur noch das Gesicht<br />

sieht. Man muss die entsprechenden Regelungen<br />

vorher festlegen und ist darauf<br />

angewiesen, dass der Zeuge mitmacht.<br />

Dann hat man das Problem, dass man<br />

nicht weiß, wer noch mit dem Zeugen im<br />

Raum ist, den die Kamera nicht zeigt. Im –<br />

theoretischen – Extremfall könnte jemand<br />

den Zeugen mit vorgehaltener Waffe zu einer<br />

Aussage zwingen. Aber er könnte auch<br />

den Text, den er aufsagen soll, auf sein<br />

Handy vor sich gespielt bekommen, ohne,<br />

dass das Gericht es mitbekommt. Vielleicht<br />

muss man so eine Aussage mit zwei Kameras<br />

aufnehmen. Das sind alles Fragen, die<br />

noch diskutiert werden. Mir ist es am liebsten,<br />

die Leute direkt vor mir zu haben.<br />

Wenn natürlich der Streitwert eher gering<br />

ist, bietet sich so eine Option schon an.<br />

Früher, ohne die technischen Möglichkeiten,<br />

war es einfach: der Zeuge musste<br />

vor dem Schiedsgericht erscheinen, wenn<br />

er gehört werden sollte. Es gibt einige Kollegen,<br />

auch international, die sagen, dass<br />

© GMAA<br />

Onlineverhandlungen die Zukunft sind<br />

und wer sich dem verschließe habe verloren.<br />

Wir machen ja bei der GMAA Adhoc-Schiedsverfahren,<br />

sind also keine<br />

Schiedsgerichtsinstitution wie beispielsweise<br />

der International Court of Arbitration<br />

des ICC oder die Deutsche Institution<br />

für Schiedsgerichtsbarkeit DIS. Wir bieten<br />

die Regeln an, die die Parteien vereinbaren<br />

können, die Schiedsgerichte konstituieren<br />

sich aber selbständig und die Schiedsrichter<br />

führen die Verfahren selbständig<br />

durch. Wenn ein Schiedsgericht also Online-Anhörungen<br />

ablehnt, dann müssen die<br />

Zeugen eben vor Ort erscheinen.<br />

Wie entwickelt sich Deutschland als<br />

Schiedsort?<br />

Harbs: Wir sehen ganz häufig in internationalen<br />

Schifffahrtsverträgen, dass zwar<br />

die Schiedsgerichtsbarkeit für Streitfälle<br />

vereinbart wird – aber eben immer noch<br />

oft LMAA. Teilweise ist das auch in Verträgen<br />

zwischen deutschen Parteien der<br />

Fall, die sich der Standard-Bimco-Verträge<br />

bedienen. Da steht drin, dass – sofern<br />

nichts anderes vereinbart ist – der<br />

Schiedsort London ist und die Regeln der<br />

LMAA gelten. Vermutlich sind die meisten<br />

beim Abschluss solcher Verträge froh,<br />

wenn man bei den Commercial Terms Einigkeit<br />

erzielt hat, dann legt man im<br />

Zweifel nicht mehr so viel Wert auf solche<br />

sogenannten »Midnight Clauses«. Das ergibt<br />

aber oft gar keinen Sinn. Warum sollte<br />

ein deutscher Reeder, der sein Schiff bei<br />

einer deutschen Werft in die Reparatur<br />

gibt, LMAA vereinbaren? Gleiches gilt für<br />

Kauf- oder Charterverträge unter deutschen<br />

Parteien. Wir haben genug Leute<br />

hier, die das können, es ist ein großer Pool<br />

an Kompetenz vorhanden – und Sie sind<br />

dabei noch nicht einmal auf die GMAA-<br />

Mitglieder beschränkt. Es ist durchaus<br />

sinnvoll, deutsche Sachverhalte auch nach<br />

deutschem Recht und deutschen Verfahrensregeln<br />

zu beurteilen.<br />

Wie ist das bei Beteiligung nichtdeutscher<br />

Parteien?<br />

Harbs: In dem Fall kann ich verstehen,<br />

dass dann nicht das »Heimrecht« der ei-<br />

30 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Abstract: German maritime arbitrators advocate domestic dispute resolution<br />

Although a rich source of maritime disputes, the Corona crisis ist mainly keeping maritime<br />

lawyers busy with introducing and adapting to digitized proceedings, says Gregor<br />

Harbs, president of the German Maritime Arbitration Association (GMAA). The organisation<br />

hopes to strenghten Germany as a place of trial, at least for German parties.<br />

nen Partei gelten soll, sondern dass man<br />

sich auf etwas neutrales einigt, also beispielsweise<br />

auf englisches Recht und<br />

LMAA. Aber auch hier passiert das oft,<br />

ohne sich darüber im Klaren zu sein, was<br />

das eigentlich bedeutet – nämlich ein<br />

aufwendiges und teures Verfahren. Häufig<br />

muss man sogar eine »Disclosure«<br />

machen, das heißt, ich muss möglicherweise<br />

Geschäftsunterlagen preisgeben,<br />

auch solche, die für meinen eigenen Anspruch<br />

nachteilig sind. Alles was für den<br />

Fall relevant sein und der Wahrheitsfindung<br />

dienen könnte, muss ich grundsätzlich<br />

präsentieren. Das machen sich<br />

viele nicht klar, bis sie das erste Mal in einem<br />

solchen Verfahren sind. Daher: Augen<br />

auf bei der Vertragsgestaltung. In<br />

Deutschland gilt das Prinzip, dass nur<br />

das zu beweisen ist, was auch streitig ist.<br />

Und das limitiert natürlich das, was an<br />

Unterlagen beigefügt werden muss, was<br />

also die Schiedsrichter lesen und die Anwälte<br />

lesen müssen.<br />

Sorgt der Brexit für mehr Zulauf für die<br />

GMAA?<br />

Harbs: Was die Vollstreckung von<br />

Schiedsurteilen aus London angeht, gibt<br />

es durch den Brexit keine Einschränkungen,.<br />

Zwar sind jetzt die ganzen<br />

europäischen Verordnungen und Regelungen<br />

in Großbritannien weggefallen,<br />

insbesondere die Brüssel-1A-Verordnung,<br />

die die Vollstreckung von Gerichtsurteilen<br />

in der EU regelt. Nach wie vor gilt<br />

aber die New York Convention von 1958,<br />

die die Vollstreckung von Schiedsurteilen<br />

regelt. Wieder zum Thema werden könnten<br />

allerdings sogenannte »Anti Suit Injunctions«.<br />

Dabei verbietet ein britischer<br />

Gerichtsbeschluss einer Partei beim Bestehen<br />

einer Schiedsklausel, die Streitigkeit<br />

bei einem staatlichen Gericht anhängig<br />

zu machen und belegt das mit<br />

Strafe. Das wurde schließlich vom Europäischen<br />

Gerichtshof verboten, weil jedes<br />

Gericht über seine Zuständigkeit<br />

selbst entscheiden soll. In Großbritannien<br />

gilt diese Rechtsprechung durch den Brexit<br />

jetzt nicht mehr. Das ist ein Punkt, der<br />

uns Sorgen macht, aber auch anderen<br />

Kollegen in Kontinentaleuropa. Daher<br />

halten wir es für sinnvoll für Kontinentaleuropäer,<br />

europäische Schiedsverfahren<br />

zu vereinbaren. Dieser Punkt ist im Zuge<br />

des Brexits aus meiner Sicht am gravierendsten.<br />

Interview: Felix Selzer<br />

“Vor Gericht und auf hoher See ...”<br />

In guten Händen für komplexe<br />

Schiedsverfahren: Clyde & Co<br />

Clyde & Co Europe LLP<br />

Esplanade 40, 20354 Hamburg<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

31


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Gemeinsamer Appell für Nachhaltigkeit<br />

Anlässlich der diesjährigen »Seadevcon«-Konferenz auf der »Cap San Diego« trafen Sportler<br />

auf Vertreter der maritimen Wirtschaft. Sie machten gemeinsam auf die Bedeutung einer<br />

nachhaltigen Schifffahrt aufmerksam. Podiumsdiskussionen zeigten Wege dahin auf<br />

Der erste Tag der Konferenz mit der »Maritime Startup Night<br />

<strong>2021</strong>« stand unter dem Motto »Sports meets Startups«. Eine<br />

Jury, die sich für den Klima- und Meeresschutz einsetzt und der<br />

unter anderem der Segelsportler Boris Herrmann und der Extremschwimmer<br />

André Wiersig angehörten, wählten aus mehr<br />

als zehn Start-ups einen Sieger. Den Startup-Award gewonnen<br />

hat EverWave, ein Jungunternehmen, das Flüsse von Plastikmüll<br />

befreit. Dafür hat EverWave das Müllsammelboot »CollectiX«<br />

entwickelt, das bis zu 20 t Müll pro Tag sammeln kann. Eine<br />

Drohne unterstützt das Müllsammelboot zusätzlich und identifiziert<br />

Müll-Hotspots, während das Boot selbst mit Sensoren ausgestattet<br />

ist, die dank künstlicher Intelligenz den Müll analysieren<br />

können. Auf diese Weise wird nicht nur Müll gesammelt, es werden<br />

auch detaillierte Daten zur Zusammensetzung erhoben.<br />

Tag zwei der Konferenz begann mit der Verleihung des Seadevcon-Awards,<br />

der in diesem Jahr an Boris Herrmann verliehen<br />

wurde. Mit dem Preis wird jedes Jahr eine Persönlichkeit geehrt,<br />

deren »Lebenswerk beispielhaft für den Kampf um eine nachhaltige<br />

und respektvolle Nutzung der Weltmeere« ist. Die Gewinner<br />

der Awards der Vorjahre, der Polarforscher Arved Fuchs und der<br />

Polar- und Klimaforscher Markus Rex, nahmen per Videoschalte<br />

an der Verleihung teil. Die Laudatio auf Herrmann hielt André<br />

Wiersig, darin erwähnte er nicht nur die beeindruckende Leistung,<br />

die der Sportsegler im Rahmen der Vendée Globe ablieferte,<br />

sondern auch Herrmanns Beitrag zur Klimaforschung.<br />

Zu dieser trug der Segler bei, indem er Daten über den Zustand<br />

der Meere während der Regatta sammelte. Der mit 5.000 € dotierte<br />

Preis wurde von Klaus Küper von der Leeraner Ree-<br />

Verleihung des Seadevcon-Awards <strong>2021</strong> an Segler Boris Herrmann<br />

Maritme Start-ups mit dem Sieger EverWave<br />

32 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

dereigruppe Briese, die unter anderem eine Abteilung für die Forschungsschifffahrt<br />

betreibt, überreicht.<br />

Nachhaltige Schifffahrt und Häfen standen im Fokus des Konferenzprogramms<br />

der Seadevcon. Darin diskutierten unter anderem<br />

Dirk Lehmann, Geschäftsführer von Becker Marine System,<br />

Tobias Haack, Geschäftsführer der Hadag und Alstertouristik,<br />

mit Evangelos Fragkoulis, CTO bei Svitzer, Möglichkeiten kleine<br />

Schiffe »sauberer« zu machen. Die Teilnehmer sprachen unter<br />

anderem über Wasserstoff, der einen Beitrag zur Dekarbonisierung<br />

kleinerer Schiffe, wie Fähren, Schlepper oder Arbeitsschiffe,<br />

leisten könnte. Technisch wäre dies bereits heutzutage machbar.<br />

Ein großes Problem sind hier die Regularien, waren sich die Diskutanten<br />

einig. So wies Dirk Lehmann darauf hin, dass beispielsweise<br />

Niedersachsen für Wasserstoff offen sei, während andere<br />

Bundesländer es nicht seien. »Wir brauchen einheitliche Regularien<br />

für den Umgang mit Wasserstoff«, forderte Lehmann.<br />

Derzeit habe jede Stadt in Deutschland ihre eigenen Richtlinien,<br />

kritisierte er. Zudem müsse die Bürokratie abgebaut werden, ergänzte<br />

Haack. Wen es noch brauche, um umweltfreundliche Antriebe<br />

zu fördern, seien die Kunden sagte Fragkoulis, diese gelte<br />

es zu überzeugen. »Wir haben viele Projekte laufen, aber man<br />

muss erst die Kunden überzeugen, wenn es ums Geld geht«, so<br />

der Chief Technical Officer.<br />

Auch die Betreiber großer Schiffe, die sich im Panel »How to<br />

make big ships cleaner« austauschten, sahen in den fehlenden<br />

Regularien eine der größten Herausforderungen. »Warum sollen<br />

wir in Methanol- oder Ammoniak-Antriebe investieren, wenn es<br />

in zehn Jahren vielleicht nicht mehr verfügbar ist«, fragte Rolf<br />

Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd. »Wir brauchen verlässliche<br />

Rahmenbedingungen«, forderte er. Dies sei vor allem darum<br />

wichtig, weil Schiffe im Schnitt 20 bis 25 Jahre im Einsatz sind. Die<br />

anderen Podiumsteilnehmer, Otto Schacht, EVP Sea Logistics Kuehne+Nagel,<br />

Markus Buesig, President Marine and Offshore North<br />

Europe bei Lloyd‘s Register, und Martin Harren, CEO der Harren &<br />

Partner Group, pflichteten ihm bei. »Die größte Gefahr ist, heute<br />

ein Schiff zu bauen und es in zehn Jahren nicht mehr fahren zu<br />

können«, so Harren.<br />

AW<br />

Sponsoren und Unterstützer der Seadevcon<br />

Die Eintrittsgelder der Seadevcon wurden an den Seemannsklub<br />

Duckdalben gespendet. Leiterin Anke Wibel nahm die Spende entgegen<br />

© Klas Neidhardt/Seadevcon<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

33


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Cyber Security – it is going to get better ...<br />

… but we are nowhere near that, say Mission Secure’s Don Ward and lawfirm Ince & Co.’s<br />

Julian Clark, regarding cyber security of IT and OT in the maritime space. While urging the<br />

industry to take cyber training seriously, they offer a solution for the meantime<br />

It has been a while since the last big<br />

cyber attack – at least as far as<br />

the public is concerned, thinks<br />

Julian Clark, Senior Partner at<br />

maritime law firm Ince. »Although<br />

there have been some<br />

huge instances like Maersk getting<br />

caught up in Notpetya, our<br />

very strong fear and actual believe<br />

is that we are looking at the<br />

tip of the iceberg in relation to the<br />

reported incidents.« One reason nobody<br />

is talking about it could be the risk<br />

of the reputational damage for a business by<br />

telling customers that one’s systems have been<br />

hacked and confidential information has been lost.<br />

Clark cites estimates of cyber attacks taking place every eleven<br />

seconds somewhere. »There is no doubt about it that the shipping<br />

industry is now seen as the target,« he says. In fact, since 2017,<br />

four of the biggest players in the world have been hit: Maersk,<br />

Cosco, CMA CGM and MSC. Since then, IT experts have seen a<br />

steady increase in the amount of ransomware attacks and cyber<br />

©Ince<br />

»We are looking at the tip<br />

of the iceberg in relation to the<br />

reported incidents«<br />

Julian Clark, Ince – Partner<br />

attacks on operational technology (OT). »Another<br />

scary statistic estimates that by 2031 we will<br />

be looking at 265 bn $ of loss in relation to cyber attacks.<br />

So, it is a real problem,« says Clark.<br />

While Maersk were not even targeted by Notpetya but<br />

got »caught up as innocent bystanders in a geopolitical<br />

issue«, Clark thinks that the case »put a message out there to<br />

hackers, whether they are hacktivists or criminals, environmentalists<br />

or script kiddies. They all suddenly thought of shipping,<br />

because they saw what happened to Maersk.«<br />

Don Ward, Senior Vice President, Global Services at Mission<br />

Secure, sees a problem of glorifying and glamorizing of hackers in<br />

the media, pushed by interviews with such groups as Anonymous.<br />

»This creates more interest in malware distribution, if people<br />

think they can make money out of it. And there is a very large attack<br />

surface – especially in the maritime space. And as we are now<br />

digitally connected globally, it just presents a large opportunity.«<br />

OT is full of low hanging fruits<br />

Helping get your decarbonisation<br />

strategy shipshape.<br />

Make it sure, make it simple.<br />

rina.org<br />

What Mission Secure finds when doing assessments of vessels, is<br />

not exactly reassuring. »It never ceases to amaze me, the number of<br />

access point into and out of theses vessels and the lack of standardization<br />

of technology stacks, whether it is on a vessel or even on<br />

land – we find it everywhere,« says Ward. Even big companies are<br />

not immune against the lack of correlation between what goes on in<br />

the IT network side and the OT side. »You have these little islands<br />

and pods of information, but nobody is communicating,« he says.<br />

Mission Secure is offering the technology that helps provide<br />

additional protection and segmentation with visibility in the<br />

OT combined with a 24/7 managed detection response offering.<br />

»It is a requirement we are seeing in the industry, because<br />

even large companies don not have the resource depth to have<br />

the same level of expertise on the IT side and the OT side. And<br />

the OT side is just full of low hanging fruit, because of all the<br />

vulnerabilities that exist and because of the dated infrastructure,«<br />

says Ward.<br />

He expects that ten years from now, »when everything is on<br />

software defined switches and we have swapped out all the routing<br />

and switching infrastructure in the OT environments and<br />

have put in segmentation and micro-segmentation in all the<br />

switches and software, it is going to get better, but we are nowhere<br />

near that.« That is why he sees a need for an »overlay component«<br />

to protect the existing infrastructure and to provide data cor-<br />

34 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

relation across the IT and OT<br />

boundaries, so that one can<br />

make conform decisions.<br />

Earlier this year, Mission Secure<br />

and Ince have teamed up to develop<br />

the first of its kind integrated legal advisory,<br />

business consultancy, and technology<br />

offering for the maritime sector. Beginning with<br />

cyber security, over the course of <strong>2021</strong>, InceMaritime plans to<br />

launch further managed service solutions in key areas for the<br />

maritime industry. InceMaritime will provide clients with »a fully<br />

integrated cyber security offering that protects on-shore and onvessel<br />

OT networks, safeguards operations, and ensures compliance<br />

and business continuity«. The joint proposition comprises<br />

a full audit of a company’s existing policies to ensure compliance in<br />

line with the new ISM Code for Cyber Security Guidelines (IMO<br />

<strong>2021</strong>); the implementation of the patented Mission Secure Platform,<br />

the first integrated platform built for OT cyber protection,<br />

which is designed to harden vessels’ control systems networks<br />

against cyber threats; the deployment of Mission Secure Managed<br />

Services, providing 24/7 cyber security monitoring, threat hunting,<br />

and incident response support to ensure continual vessel resilience<br />

for ship owners and managers; legal and crisis management<br />

services in the event of a cyber attack.<br />

92 % costs of cyber attacks being uninsured<br />

© Mission Secure<br />

»It never ceases to amaze me,<br />

the number of access point into<br />

and out of theses vessels«<br />

Don Ward, Mission Secure – SVP Global Services<br />

»The integrated offering will provide ship owners, operators and<br />

managers with complete reassurance that the significant operational,<br />

commercial and compliance risks that they face from the<br />

impact of cyber attacks are mitigated. With 92% of estimated costs<br />

arising from cyber attacks being uninsured, and the access and limits<br />

of cover often restricted, it is intended that owners and operators<br />

who sign up to the new service will benefit from better insurance<br />

terms and preferential premiums. In addition, P&I Clubs and<br />

insurance companies will also benefit from a reduction in potential<br />

claims«, the partners stated.<br />

The two partners also put an emphasis on the human element.<br />

While there exist drills for all aspects of physical maritime safety,<br />

this kind of training is largely missing in relation to cyber awareness<br />

and dealing with an attack. »That is something we are committed<br />

to improve. We will do anything from training your crew<br />

on basic cyber awareness to running full emergency drills,« Julian<br />

Clark tells <strong>HANSA</strong>. »We have spoken to number of operators who<br />

say: We don’t even know who to call. Do we call the port captain,<br />

the IT department? Crews don’t know what to look out for. I think<br />

the industry has to go through a massive learning curve with<br />

that,« he adds.<br />

Don Ward also stresses the importance of physical security: »International<br />

crews are coming in and out, the captain is changing,<br />

there is always a risk involved – we find security always lacking.«<br />

This goes right down to the fragmented OT side. The cyber security<br />

experts find that the vendor gear on these vessels is »never standardized«.<br />

»We often find five or six vendors of networking<br />

and even securitytechnology, whether it is<br />

endpoint security or firewalls, and a lot of it is consumer<br />

grade,« says Ward. In his view, the efforts so far<br />

have been weighted on the IT and business IT side. »The<br />

OT side scrambles for financing and typically buys from the<br />

cheapest vendor. This is very difficult to deal with. Even for a dedicated<br />

IT person it is difficult to manage all the software updates,«<br />

Ward says. The human element then adds another layer of risk by<br />

bringing on board mobile devices, streaming devices, printers,<br />

road access points – »it is a constant fight to keep that OT environment<br />

clean and set up as a zero trust environment«, says Ward, adding<br />

that only very few people are listening to it, »because on the<br />

operational side it is all about resilience and uptime. There is no<br />

time to manage the IT side. What is ironic, is that there are more<br />

and more hooks into OT side: IT, IOT, sensor technology, remote<br />

maintenance information. It is a source for desaster.«<br />

fs<br />

<strong>HANSA</strong> Ad October 21-Round 03.ai 1 10/21/<strong>2021</strong> 9:03:14 AM<br />

Employingastateof theart DetentionPrevention<br />

Program,theLiberianRegistryhascontinued to<br />

improve on its safety record and maintain its White<br />

Listingin the Tokyo MOU and Paris MOU.<br />

Liberia has seena reductioninPortState Control<br />

Detentions overthe pasttwoyears of:<br />

PSC Detention Reduction 2019-2020<br />

≈USA: 74% Reduction<br />

≈Paris MoU: 19% Reduction<br />

≈Tokyo MoU: 28% Reduction<br />

≈China: 83% Reduction<br />

www.LISCR.com<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal Tel: +49 <strong>11</strong>40 | <strong>2021</strong> 35 00 4660<br />

hamburg@liscr.com<br />

LISCR (Deutschland ) GmbH<br />

Neuer 35 Wall 10<br />

20354 Hamburg


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Der Marineschiffbau bleibt bei Blohm+Voss in Hamburg, doch das Reparaturgeschäft für Handels- und Kreuzfahrtschiffe wird aufgegeben<br />

© Lürssen<br />

Neustart beendet eine Ära in Hamburg<br />

Die Unternehmensgruppe Lürssen spaltet die Marinesparte ab, um wettbewerbsfähiger<br />

zu werden. Parallel gibt es bei der Traditionswerft Blohm+Voss eine schmerzhafte Zäsur<br />

und das Ende einer Ära – das Reparatur-Geschäft wird aufgegeben. Von Krischan Förster<br />

© Förster<br />

Im Mai 2020 war es, als eine mögliche<br />

Fusion im deutschen Marineschiffbau<br />

durch den Blätterwald rauschte. Die<br />

Werftengruppe Lürssen aus Bremen und<br />

German Naval Yards aus Kiel kündigten<br />

ein Zusammengehen an, den Aufbau eines<br />

nationalen Champions. Anderthalb<br />

Jahre später ist von dem Vorhaben nichts<br />

mehr zu hören. Stattdessen räumt Lürssen<br />

jetzt im eigenen Haus auf.<br />

In dem Familienunternehmen, seit 1983<br />

in vierter Generation von den Cousins<br />

Friedrich (72) und Peter Lürßen (62) geführt,<br />

hatten der zivile und militärische<br />

Die Norderwerft in Hamburg<br />

Schiffbau viele Jahrzehnte lang bestens<br />

nebeneinander und unter einem Dach<br />

funktioniert, wurden Mega-Yachten für<br />

reiche Kunden ebenso gebaut wie Korvetten<br />

oder Fregatten für die deutsche Marine<br />

sowie Patrouillenboote für den Export.<br />

Das Unternehmen hatten in der jüngeren<br />

Vergangenheit noch einmal kräftig<br />

expandiert und sich neue Dock- und<br />

Hallenkapazitäten gesichert – für das<br />

Marine- und auch das Reparaturgeschäft.<br />

Erst die Norderwerft (2012), dann die<br />

Peene-Werft in Wolgast (2013) und<br />

schließlich vor fünf Jahren Blohm + Voss,<br />

die Werft mit dem klangvollen Namen.<br />

Anforderungen und Nachfrage haben<br />

sich zuletzt geändert, auch für Lürssen.<br />

Yacht-Eigner fragen nicht mehr nur nach<br />

Mega-Yachten wie der »Azzam«, die das<br />

Bremer Unternehmen als Weltmarktführer<br />

baut, sondern nach etwas kleineren,<br />

dafür aber umso »grüneren« Schiffen,<br />

für die es deutlich mehr Wettbewerber<br />

gibt. Der Marineschiffbau ist<br />

zwar mittlerweile wegen der Sicherung<br />

des technischen Know-hows und der nationalen<br />

Sicherheitsinteressen in<br />

Die Peene-Werft in Wolgast<br />

Deutschland zur Schlüsselindustrie erklärt<br />

worden, der Auftrag für die neuen<br />

MKS-180-Kampfschiffe ging allerdings<br />

an die niederländische Damen Group.<br />

Für Lürssen, zuvor im Verbund mit<br />

TKMS und GNYK eigentlich in jeder Arge<br />

gesetzt, blieb nur eine Junior-Rolle.<br />

Angesichts der verschärften Marktsituation<br />

ziehen die Familienpatriarchen<br />

vom Weser-Ufer jetzt Konsequenzen und<br />

organisieren ihr Unternehmen neu: Der<br />

Marineschiffbau wird ausgegliedert und<br />

in die neue, selbstständige Sparte Naval<br />

Vessels Lürssen (NVL) überführt.<br />

© Behling<br />

36 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Die neue Holding vereint künftig alle<br />

sogenannten »Defence«-Standorte in<br />

Wolgast (Peene-Werft), Hamburg<br />

(Blohm+Voss, Norderwerft), Wilhelmshaven<br />

(Neue Jadewerft) sowie die Auslandsstandorte<br />

in Australien, Bulgarien<br />

und Brunei. Die künftige Dachgesellschaft<br />

NVL B.V. & Co. KG wird aus der<br />

Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG ausgegründet<br />

und übernimmt ab sofort das<br />

operative Geschäft sowie alle bestehenden<br />

Aufträge im Marine-Schiffbau.<br />

An der Spitze stehen die Lürssen-<br />

Manager Klaus Borgschulte und Tim<br />

Wagner als Sprecher der Geschäftsführung<br />

sowie Lena Ströbele und Dirk<br />

Malgowski.<br />

Die Firmierung<br />

lässt gewisse Rückschlüsse<br />

zu: Bei einer<br />

B.V. handelt es<br />

sich um eine Auslandsgesellschaft<br />

nach niederländischen<br />

Recht.<br />

Spekuliert wird daher,<br />

dass spätere<br />

Kooperationen oder Fusionen erleichtert<br />

werden sollen.<br />

Vorerst will man davon bei Lürssen<br />

nichts wissen. Es handle sich schließlich<br />

um eine Gesellschaft mit Sitz in Bremen.<br />

Beide Sparten bleiben den Angaben zufolge<br />

unverändert Teil der familiengeführten<br />

Unternehmensgruppe.<br />

Von der Trennung des militärischen<br />

vom zivilen Schiffbau, die seit längerem<br />

geplant und vorbereitet worden sei, erhoffe<br />

man sich mehr Flexibilität und bessere<br />

Verkaufsaussichten auf dem weltweiten<br />

Markt für Marineschiffe, der immer<br />

komplexer werde, heißt es.<br />

»Mit den Sparten Yachten und<br />

Defence bedienen wir sehr<br />

unterschiedliche und zunehmend<br />

heterogene Märkte«<br />

Friedrich Lürßen, Gesellschafter<br />

Strukturen und Prozesse sollen daher<br />

noch gezielter auf die Bedürfnisse der Kunden<br />

abgestimmt und Synergien zwischen<br />

den Standorten gehoben werden. »Wir<br />

sind überzeugt, auf diese Weise unsere<br />

Wettbewerbsfähigkeit stärken zu können«,<br />

ergänzt sein Cousin Peter Lürßen.<br />

Harte Einschnitte bei Blohm+Voss<br />

Blohm+Voss werde in dem Defence-Verbund<br />

weiter eine wichtige Rolle spielen,<br />

betont ein Unternehmenssprecher. Das<br />

gelte für Neubauten wie auch Wartungsaufträge.<br />

Auch Yacht-Retrofits werden in<br />

Hamburg weiter angeboten.<br />

Keine Zukunft<br />

gibt es hingegen<br />

für das zivile Reparaturgeschäft,<br />

mit den imposanten<br />

Docks an der<br />

Elbe gegenüber<br />

den Landungsbrücken<br />

bislang prägend<br />

für das maritime<br />

Hamburg.<br />

Künftig werden keine Frachter und keine<br />

Kreuzfahrtschiffe mehr zu sehen sein,<br />

ultimativ wird eine 144-jährige Tradition<br />

beendet und vermutlich einem Viertel der<br />

rund 580 Beschäftigten gekündigt. Die<br />

Einschnitte begründet Lürssen damit,<br />

dass der Vorschlag für eine neue, »be-<br />

Die Neue Jadewerft in Wilhelmshaven<br />

schäftigungssichernde« Tarifvereinbarung<br />

mit einer Laufzeit von viereinhalb<br />

Jahren von den IG Metall-Mitgliedern in<br />

der Belegschaft abgelehnt worden sei.<br />

Als Lürssen die Werft Blohm+Voss<br />

2016 für rund 230 Mio. € vom Finanzinvestor<br />

Star Capital Partners übernahm,<br />

waren es noch 1.000 Werftarbeiter. Seither<br />

wurde verkleinert, aufgeräumt und<br />

für bislang 20 Mio. € modernisiert. Dennoch,<br />

so lautet jetzt die Begründung, sind<br />

die Kosten zu hoch, das Reparaturgeschäft<br />

in Hamburg sei international<br />

nicht länger konkurrenzfähig. »Unser<br />

Ziel, den Standort langfristig erfolgreich<br />

aufzustellen, haben wir leider noch nicht<br />

erreicht«, so Werftchef Peter Lürßen. Es<br />

steht nicht einmal fest, ob die Schwimmdocks,<br />

darunter Elbe 10, überhaupt bleiben.<br />

Das soll bis Jahresende abschließend<br />

überprüft werden, heißt es.<br />

Yacht-Sparte bleibt unverändert<br />

Neubau und Refits in der Sparte Yachten<br />

mit den Standorten in Bremen/<br />

Lemwerder (Lürssen) und in Schacht-<br />

Audorf (Lürssen-Kröger Werft) bleiben<br />

unverändert unter der Marke Lürssen mit<br />

Peter Lürßen an der Spitze bestehen. Zur<br />

Geschäftsführung, der auch alle Aktivitäten<br />

im Bereich Yacht-Refits und<br />

-Services an den Standorten Bremen und<br />

Hamburg inklusive Blohm+Voss zugeordnet<br />

sind, gehören außerdem Justus<br />

Reinke, Lena Ströbele, Sebastian Rheineck<br />

und York Ilgner.<br />

<br />

© Lürssen<br />

In Bremen baut Lürssen erfolgreich Mega-Yachten<br />

© Lürssen / Klaus Jordan<br />

Abstract: Lürssen splits yachts<br />

from naval business<br />

The Bremen-based shipyard group<br />

Lürssen is splitting off its naval shipbuilding<br />

activities under the brand<br />

Naval Vessels Lürssen. The new NVL<br />

Group will manage all newbuilding<br />

and repair activities for naval and patrol<br />

vessels as well as the shipyards in<br />

Hamburg, Wolgast and Wilhelms -<br />

haven. Newbuildings and refits of<br />

yachts will remain with the parent<br />

company Fr. Lürssen in Bremen. The<br />

repair business for merchant and<br />

cruise ships at Blohm+Voss will be<br />

suspended after 140 years.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

37


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Gastkommentar: Reinhard Lüken – Hauptgeschäftsführer Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM)<br />

Gemeinsame Lösungsvorschläge<br />

Endlich geschafft! Wochen und Mo -<br />

nate eines ermüdenden Wahlkampfs<br />

mit sich scheinbar endlos wiederholenden<br />

Phrasen und TV-Formaten<br />

liegen hinter uns. Gewinner und Verlierer<br />

waren am Wahlabend schnell<br />

ausgemacht, auch wenn damit noch<br />

längst nicht alle Fragen zur Umsetzung<br />

des Wahlergebnisses in Regierungsstrukturen<br />

beantwortet waren.<br />

Sicher ist, dass ein Dreierbündnis die<br />

nächste Regierung stellt. Zwei Konstellationen<br />

fallen als Option aus: für eine<br />

Regierungsbeteiligung der Linken reicht<br />

es nicht und die GroKo will keiner mehr.<br />

Damit sind die Grünen und die FDP gesetzt<br />

und das ist gut so! Beide stehen für<br />

Neues, für frische Ideen und Konzepte.<br />

Und die sind nötig, nicht zuletzt für die<br />

maritime Welt.<br />

Als Dritte in der Ménage-à-trois ist<br />

die SPD unter der Führung von Olaf<br />

Scholz auf der Zielgraden. Die nach<br />

links verschobene Bundes-SPD hat es<br />

ihrer Disziplin und seiner fehlerfreien<br />

Kandidatur zu verdanken, dass sie nun<br />

die stärkste Fraktion im Deutschen<br />

Bundestag stellen kann. Für die Union<br />

könnte man das Gegenteil postulieren.<br />

Ihr mangelte es sowohl an einer fehlerfreien<br />

Kampagne als auch an Geschlossenheit.<br />

Vor allem Letzteres hat<br />

die Aussicht auf Regierungsverantwortung<br />

im Falle eines Scheiterns der<br />

Ampel-Gespräche in weite Ferne rücken<br />

lassen.<br />

Ein beliebtes Hobby der politischen<br />

Beobachter – Spekulationen zur Kabinettsbesetzung<br />

– erlebt wieder Hochkonjunktur.<br />

Wenigsten zwei der Top-<br />

Akteure, Scholz und Habeck, kommen<br />

aus dem Norden und haben vielfältige<br />

Bezüge zur maritimen Wirtschaft. Auch<br />

die maritimen Sprecher der Ampel-Parteien<br />

sind allesamt weiter an Bord. Der<br />

Fortbestand des Amtes eines Maritimen<br />

Koordinators der Bundesregierung erscheint<br />

wahrscheinlich, nicht nur weil<br />

Think LUKOIL!<br />

LUKOIL Marine Lubricants Germany GmbH<br />

Phone: +49 40 180 4220 0<br />

luboilorder@lukoil.com<br />

www.lukoilmarine.com<br />

38 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

wichtige Aufgaben warten, sondern auch<br />

weil bei drei Parteien eher mehr als weniger<br />

Ämter gebraucht werden. Vielleicht<br />

gelingt es sogar, dieses Amt strukturell zu<br />

stärken, zum Beispiel durch entsprechende<br />

Regelungen in der Geschäftsordnung<br />

der Bundesregierung.<br />

Klimaschutz wird zweifellos eine der<br />

Prioritäten sein. Für die maritime Wirtschaft<br />

liegt darin eine große Chance, sofern<br />

die Rahmenbedingungen stimmen.<br />

Das gilt jedoch auch umgekehrt: Falsche<br />

Rahmenbedingungen stellen eine erhebliche<br />

Gefahr dar, wie die EU-Taxonomie<br />

aktuell verdeutlicht. Es ist eine gute Idee,<br />

Kapitalströme auf nachhaltige Technologien<br />

zu lenken. Aber gut wollen,<br />

reicht nicht. Man muss auch gut machen<br />

und nicht technologisch vielversprechenden<br />

Lösungen den Weg verbauen.<br />

Und das ist nur eines von zahlreichen<br />

negativen Beispielen.<br />

Reinhard Lüken,<br />

Hauptgeschäftsführer VSM<br />

Deshalb ist es heute wichtiger denn je,<br />

dass sich die maritime Wirtschaft zusammenrauft,<br />

gemeinsame Lösungsvorschläge<br />

entwickelt und der Politik anbietet.<br />

Was können wir gemeinsam schaffen,<br />

um Klimagasemissionen in unserer<br />

© VSM<br />

Branche schon 2035 deutlich zu reduzieren?<br />

Was brauchen wir dafür? Globale<br />

Regeln? Oder sollten wir uns nicht doch<br />

erst einmal darauf konzentrieren, eine<br />

nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreiche<br />

maritime Wirtschaft in Europa zu<br />

schaffen? Ein erfolgreiches europäisches<br />

Modell, würde schnell weltweit Nachahmer<br />

finden.<br />

Und wie kann das alles helfen, den maritimen<br />

Standort Deutschland zu stärken,<br />

unsere Fähigkeiten, unsere Produktivität,<br />

unsere Innovationskraft zu erhalten und<br />

auszubauen? Warum reservieren wir<br />

nicht die Einnahmen aus dem Emissionshandel<br />

der Schifffahrt vollständig für die<br />

Förderung von Investitionen in in Europa<br />

produzierte, nachhaltige Schiffe und<br />

Schiffskraftstoffe? Die Chancen auf Umsetzung<br />

würden jedenfalls deutlich steigen,<br />

wenn wir als maritime Wirtschaft<br />

gemeinsam argumentieren.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

39


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

2017 wurde der als »Wes Amelie« fahrende Feeder vom Schweröl- auf Erdgasantrieb umgerüstet<br />

Erstes Schiff bunkert »grünes« Erdgas<br />

Dass die klimaneutrale Schifffahrt keine Zukunftsmusik, sondern schon heute technisch<br />

möglich ist, hat MAN Energy Solutions vor Kurzem im Brunsbüttler Elbehafen unter Beweis<br />

gestellt. Dort wurde die »Elbblue« als weltweit erstes Containerschiff mit SNG bebunkert<br />

© Wroblewski<br />

Die Abkürzung SNG steht für Synthetic<br />

Natural Gas – es ist ein synthetisches<br />

Erdgas, das im Falle der »Elbblue«<br />

zu 100 % aus erneuerbaren Quellen gewonnen<br />

wurde. Als erstes kommerzielles<br />

Schiff weltweit hat die »Elbblue« 20 t des<br />

»grünen« synthetischen Kraftstoffs gebunkert.<br />

Dass dieses Ereignis ein besonderes<br />

war, verdeutlichten allein die<br />

zahlreichen Gäste, die nach Brunsbüttel<br />

kamen und dem Bunkervorgang beizuwohnen.<br />

Dazu zählten unter anderem<br />

Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan<br />

Philipp Albrecht sowie der maritime Koordinator<br />

der Bundesregierung, Norbert<br />

Brackmann. Brunsbüttel-Ports-Chef<br />

Frank Schnabel begrüßte die teils internationale<br />

Gästeschar im Elbehafen. Er bedankte<br />

sich bei MAN Energy Solutions,<br />

dafür, dass das Unternehmen Brunsbüttel<br />

für diesen Bunkervorgang gewählt hat:<br />

»Sie sind ein sehr guter Partner für uns«,<br />

so Schnabel. Der Hafenchef wies darauf<br />

hin, dass man in Brunsbüttel bereits seit<br />

zehn Jahren Erfahrung mit LNG habe.<br />

Das Besondere an dem schleswig-holsteinischen<br />

Hafenstandort sei, dass keine<br />

speziellen Genehmigungen für den LNG-<br />

Bunkervorgang notwendig sind. Laut Hafenbenutzungsordnung<br />

könne in Brunsbüttel<br />

Erdgas »einfach« gebunkert werden,<br />

so Schnabel. In seinem Grußwort<br />

hob der Maritime Koordinator Norbert<br />

Brackmann den Stellenwert des Kampfs<br />

gegen den Klimawandel hervor, dieser habe<br />

»oberste Priorität«, so der Koordinator,<br />

der alle Stakeholder aufforderte, in die<br />

»gleiche Richtung zu ziehen«.<br />

SNG aus Werlte<br />

Das verflüssigte SNG wurde in einer Power-to-Gas-Anlage<br />

der Kiwi AG in Werlte<br />

hergestellt und zu 100 % aus erneuerbarer<br />

Energie gewonnen. Synthetisches Erdgas<br />

(SNG) ist ein weit gefasster Begriff, der<br />

Brenngase bezeichnet, die mit Hilfe verschiedener<br />

Techniken aus anderen Energiequellen<br />

erzeugt werden. SNG kann aus<br />

Kohle oder Biomasse hergestellt werden,<br />

aber auch mit Hilfe von Power-to-Gas-<br />

Technologie. Für einen leichteren Transport<br />

wird das Gas in der Regel verflüssigt.<br />

Je nach Ausgangsbrennstoff kann SNG<br />

ein kohlenstoffarmer oder kohlenstofffreier<br />

Ersatz für fossile Brennstoffe sein.<br />

Aufgrund seiner Zusammensetzung<br />

kann es in allen Anwendungen mit Erdgas<br />

gemischt und austauschbar verwendet<br />

werden.<br />

Das SNG, mit dem die »Elbblue« bebunkert<br />

wurde, entstand in der Power-to-Gas-<br />

Methode. Dabei wurde Strom aus erneuerbaren<br />

Quellen benutzt, um eine Elektrolyseeinheit<br />

zu betreiben, die Wasser in Wasserstoff<br />

und Sauerstoff spaltet. Die Methanisierung<br />

erfolgte dann in einem Reaktor<br />

nach Zugabe von Kohlendioxid. Wie<br />

MAN anlässlich des Bunkervorgangs mitteilte,<br />

hängen die Umweltauswirkungen<br />

von SNG von zwei Hauptfaktoren ab: dem<br />

Ausgangsmaterial, das zur Herstellung des<br />

40 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Auf dem Weg nach St. Petersburg machte der Feeder in Brunsbüttel halt<br />

20 t synthetischen Kraftstoff nahm die »Elbblue« auf<br />

synthetischen Gases verwendet wird, und<br />

dem Kraftstoff, der in der Endanwendung<br />

durch das Gas ersetzt wird. Durch die Umwandlung<br />

von Strom aus erneuerbaren<br />

Energiequellen in SNG werde der Vorteil<br />

der kohlenstoffneutralen Energie auf den<br />

Schifffahrtssektor übertragen. Durch den<br />

Ersatz fossiler Brennstoffe durch SNG aus<br />

einem Power-to-Gas-Reaktor und Kohlenstoffabscheidung<br />

könnten 100 % der Emissionen<br />

entlang der Wertschöpfungskette<br />

eingespart werden. »Unsere e-Gas- Anlage<br />

war die weltweit erste Multi-Megawatt-<br />

Anlage zur Erzeugung von synthetischem<br />

Erdgas aus CO 2 und erneuerbarem<br />

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41


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

© Wroblewski<br />

Links: Zahlreiche Gäste wohnten dem Bunkervorgang bei. Mitte (v.l.): Schleswig-Holsteins Umweltminister Albrecht, MAN Energy Solutions CEO Uwe Lauber<br />

und der Maritime Koordinator Norbert Brackmann. Rechts: Brunsbüttels Hafenchef Frank Schnabel bei seiner Begrüßungsrede<br />

Strom«, sagte Hermann Pengg-Buehrlen,<br />

CEO der Kiwi AG, anlässlich des Bunkervorgangs,<br />

»Unsere <strong>2021</strong> in Betrieb genommene<br />

Verflüssigungsanlage wurde speziell<br />

für die Verflüssigung von SNG konzipiert.<br />

Wir sind sehr stolz darauf, das weltweit<br />

erste SNG in der Schifffahrt an MAN zu<br />

liefern.«<br />

Bei der Verbrennung von LNG können<br />

kleine Mengen Methan in die Atmosphäre<br />

entweichen, die in der Summe ein beträchtliches<br />

Volumen erreichen und dort<br />

um ein Vielfaches klimaschädlicher sind<br />

als Kohlendioxid. MAN hat sich mit diesem<br />

Problem bereits beschäftigt und bietet<br />

technische Lösungen an. Bei Zweitaktmotoren<br />

konnte der Hersteller diesen auf<br />

0,2 g pro kWh reduzieren. Bei den Viertaktmotoren<br />

sei der Methanschlupf in den<br />

letzten Jahren kontinuierlich reduziert<br />

worden. Moderne Modelle würden 50 %<br />

weniger Methan ausstoßen als noch vor<br />

zehn Jahren. Die technische Abteilung<br />

verfolge mit Nachdruck verschiedene Ansätze,<br />

um den Methanschlupf von Viertakt-Gasmotoren<br />

in den nächsten Jahren<br />

weiter zu reduzieren, so MAN.<br />

Als »Wes Amelie« bekannt<br />

Noch bis vor wenigen Jahren war die »Elbblue«<br />

unter dem Namen »Wes Amelie« für<br />

Wessels Marine im Einsatz. 2017 machte<br />

der Feeder mit der weltweit ersten Umrüstung<br />

seiner Motoren auf den Gasbetrieb<br />

Schlagzeilen. Dafür wurde die ursprüngliche,<br />

mit Schweröl betriebene MAN<br />

8L48/60B-Hauptmaschine auf das aktuelle<br />

MAN 51/60DF- Viertakt-Aggregat<br />

umgerüstet. Als Mehrstoffmotor ermöglicht<br />

dieser seither zusätzlich den Einsatz<br />

von flüssigem Erdgas (LNG) als<br />

Kraftstoff und die Umrüstung führte bereits<br />

zu einer erheblichen Senkung der<br />

Emissionen aus dem Betrieb des Schiffs.<br />

Die »Elbblue« gehört heute der Reederei<br />

Elbdeich und befährt, betrieben<br />

vom Charterer Unifeeder, die Nord- und<br />

Ostsee. Anfang dieses Jahres ging sie an<br />

Elbdeich über, nachdem die Eigentumsgesellschaft<br />

der »Wes Amelie« Insolvenz<br />

angemeldet hat.<br />

Nach dem Festakt in Brunsbüttel setzte<br />

das Schiff seine Reise nach St. Petersburg<br />

fort. Die aufgenommene Menge<br />

SNG sollte die direkten CO 2 -Emissionen<br />

des Schiffes auf seiner Rundreise um<br />

rund 56 t reduzieren. Mit an Bord waren<br />

Ingenieure von MAN PrimeServ, dem<br />

After-Sales-Service von MAN Energy<br />

Solutions, um diverse Messungen und<br />

Untersuchungen am Antriebssystem<br />

durchzuführen.<br />

AW<br />

42 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

<strong>11</strong>6. STG-Hauptversammlung: »3G« in Kiel<br />

Nachdem die <strong>11</strong>5. Hauptversammlung in Hamburg coronabedingt<br />

abgesagt werden musste, lädt die Schiffbautechnische<br />

Gesellschaft (STG) jetzt zur nächsten Auflage nach Kiel<br />

ein. Die Verantwortlichen haben sich für das Format der Präsenzveranstaltung<br />

entschieden. Die <strong>11</strong>6. Hauptversammlung findet<br />

vom 17. bis 19. November im Hotel Maritim Bellevue in der<br />

schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt statt.<br />

In diesem Jahr wird ein nach ANgaben der STG »historisch<br />

umfangreiches Vortrags-Programm« mit 32 Fachvorträge angeboten.<br />

Neben den Nachwuchsvorträgen informieren die Vortragsblöcke<br />

»Der Entwurf als Systemintegrator« mit neun Vorträgen,<br />

»Bewährte Antriebskonzepte für Neubauten und Retrofits«<br />

mit sechs Vorträgen sowie »Emissions-Reduzierung<br />

durch alternative Energieträger und moderne Antriebkonzepte«,<br />

»Die moderne Marine«, »State oft the Art – Automationskonzepte«<br />

und »Hybrid ist immer auch E-Technik«<br />

mit jeweils drei Vorträgen über Projekte<br />

und Neuerungen in der Schiffstechnik.<br />

Für das traditionelle Rahmenprogramm<br />

können die<br />

Teilnehmer aus vier Besichtigungen<br />

wählen:<br />

• Gebr. Friedrich GmbH<br />

& Co. KG Schiffswerft<br />

• German Naval Yards<br />

• Forschungsprojekte der<br />

Fachhochschule<br />

• Maritimes Viertel Kiel<br />

Das Programm<br />

17. November<br />

19.30 Begrüßungsabend<br />

18. November<br />

08.00 Mitgliederversammlung<br />

Saal Maritim – (nur für Mitglieder)<br />

09.30 Eröffnungsfeier<br />

12.00 Mittagesssen<br />

Fachvorträge<br />

A Dissertationen und Abschlussarbeiten aus Hochschulen<br />

13.30 Erster Platz des Sprechtages Students meet Industry<br />

14.00 Numerical Modelling and Prediction of Cavitation Erosion<br />

Using Euler-Euler and Multi-Scale Euler-Lagrange Methods<br />

– Dr.-Ing. Andreas Peters, Universität Duisburg-<br />

Essen<br />

14.30 Eine Einführung in Forcing-Zonen Verfahren zur Minimierung<br />

von Wellenreflexionen an den Gebietsrändern<br />

in Strömungssimulationen – Dr.-Ing. Robinson Perić,<br />

Technische Universität Hamburg<br />

15.30 Generalized B-spline surfaces for ship hull form representation<br />

and modeling – Dr.-Ing. Sebastian Greshake, Universität<br />

Rostock<br />

16.00 Eine direkte Berechnungsmethode für Dockvorgänge –<br />

Dr.-Ing. Charlott König, Blohm+Voss<br />

15.00 Kaffeepause<br />

17.00 Rahmenprogramm: Gebr. Friedrich Schiffswerft, German<br />

Naval Yards, Forschungsprojekte der Fachholschule<br />

oder Maritimes Viertel Kiel<br />

20.00 Dinnerabend – mit Beitrag der Studierenden aus Kiel<br />

19. November<br />

Fachvorträge<br />

Raum 1: B Der Entwurf als Systemintegrator I<br />

08.30 MTP im Schiffbau – Martin Eilers, Meyer Werft; Norman<br />

Südekum, Wago Kontakttechnik<br />

09.00 Besonderheiten bei der Systemintegration von Scrubber-<br />

Nachrüstungen – Olaf Drews, DNV<br />

09.30 Entwurf, Bau und Betrieb eines Brennstoffzellenbasierten<br />

Energiesystems mittels risikobasiertem Ansatz<br />

in der Schifffahrt – Dr.-Ing. Anna Loewe, Technische Universität<br />

Berlin<br />

Raum 2: E Bewährte Antriebskonzepte für Neubau und Retrofits<br />

08.30 12 Jahre Becker Mewis Duct – Dipl.-Ing. Henning Steffen,<br />

Becker Marine Systems; Dipl.-Ing. Friedrich Mewis, Mewis<br />

Ship Hydrodynamics<br />

09.00 Einblick in den Voith-Schneider-Propeller – Dr.-Ing. Thomas<br />

Rosenlöcher, Prof. Dr. Ing. Berthold Schlecht, Maximilian<br />

Rösner, Technische Universität Dresden<br />

09.30 Die hydrodynamische »Toolbox« – Anpassung existierender<br />

Schiffe an neue Vorschriften – M. Sc. Christian<br />

Emmersberger, B. Sc. Dominik Trulsen, Dr.-Ing. Adele Lübcke,<br />

Pella Sietas Werft<br />

Raum 3: H Emissions-Reduzierung durch alternative Energieträger<br />

und moderne Antriebskonzepte I<br />

08.30 Optimierungspotenzial von Dual Fuel Motoren für die Anwendung<br />

im Propellerbetrieb – M. Sc. Maximilian Schröder,<br />

M. Sc. Baptiste Hochfellner, Technische Universität<br />

Hamburg<br />

09.00 Implications of potential IMO goal-based short-term<br />

measures for improving the carbon intensity of existing<br />

containerships – M. Sc. Maximilian Schroer, Ruhr-<br />

Universität Bochum und Technische Universität Dänemark<br />

09.30 Emissionsmonitoring & Reporting – Hinrich Brumm, Sick<br />

AG; Ralf Dopirella, Krohne Messtechnik; Merten Traulsen,<br />

Endress+Hauser<br />

10.00 Kaffeepause<br />

Raum 1: C Der Entwurf als Systemintegrator II<br />

10.30 ATAIR – Ausrüstung und Einrichtung auf Spezialschiffen<br />

– ein iterativer Prozess – Thomas Sass, Fr. Fassmer<br />

Werft<br />

<strong>11</strong>.00 Cruising Pools – Vom Architekten Layout zur fertigen<br />

Poollandschaft – David Gerdes, Hanna Wysocki, Meyer<br />

Werft<br />

<strong>11</strong>.30 Einrichtung von RoRo-Fahrgastschiffen – Aktuelle Anforderungen<br />

– Dipl.-Ing. Heiko Krüger, navalue GmbH<br />

44 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Raum 2: F Die moderne Marine<br />

10.30 Neuentwicklung einer außenluftunabhängigen Brennstoffzelle<br />

für militärisch genutzte Unterseeboote – Dipl.-<br />

Ing. Katharina M. K. D. Decker, thyssenkrupp Marine Systems<br />

<strong>11</strong>.00 Die Fregatte Klasse 126 (F126) – ein modulares Mehrrollenkampfschiff<br />

– Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtschafts-Ing. Rudolf<br />

Braun, Dipl.-Ing. Martin Herzig, B.Eng. Patrick Janta, Bundesamt<br />

für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung<br />

der Bundeswehr<br />

<strong>11</strong>.30 Entwurfsrelevanz stetiger Ausrüstungsänderungen während<br />

der Nutzungsdauer von Spezialschiffen am Beispiel<br />

der Deutschen Marine – Philipp Russel, Marinearsenal<br />

Wilhelmshaven<br />

Raum 3: I Automationskonzepte – State oft the Art<br />

10.30 Einsatz autonomer Roboterschiffe für zukünftige Hafendienstleistungen<br />

– Dipl.-Ing. Nico Zantopp, Fraunhofer-<br />

Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML<br />

<strong>11</strong>.00 Vorteile der integrierten Safety-Steuerung für Brennstoffzellen,<br />

Black-Channel-Technologie zur Vernetzung von<br />

Sicherheits- und Prozesssteuerung – Dipl.-Ing. Keno Leites,<br />

thyssenkrupp Marine Systems; Dipl.-Ing. Dr. techn.<br />

Christoph Scherrer, Bachmann electronic<br />

<strong>11</strong>.30 Assistenzsysteme zur Steigerung der Reichweite und Flexibilität<br />

von emissionsfreien hybrid-elektrischen Antriebssystemen<br />

in der Schifffahrt – Sebastian Apenbrink<br />

M.Sc., Dr.-Ing. Anna Loewe, Jan Erik Spereiter M. Sc., Prof.<br />

Dr.-Ing. Gerd Holbach, Technische Universität Berlin<br />

12.00 Kaffeepause<br />

Raum 1: D Der Entwurf als Systemintegrator III<br />

12.30 North Star - Integration eines Fahrgeschäftes in ein Kreuzfahrtschiff<br />

– Alexander Funk, Martin Gräfe, Meyer Werft<br />

13.00 NN – Eirik Bøckmann, Wavefoil AS, Norwegen<br />

13.30 DC-Netze – Ein ganzheitlicher Systementwurf für verschiedene<br />

Schiffstypen – Timon S. Hartwich M. Sc., Technische<br />

Universität Hamburg; Dipl.-Ing. Kurt Sommer, Meyer<br />

Werft; Prof. Dr.-Ing. Thorsten A. Kern, Technische Universität<br />

Hamburg; Laura Haffner M. Sc., Siemens Energy<br />

Raum 2: G Emissions-Reduzierung durch alternative Energieträger<br />

und moderne Antriebskonzepte II<br />

12.30 Dekarbonisierung der maritimen Schifffahrt – technische<br />

Konzepte zur Zielerreichung 2030 und darüber hinaus –<br />

Jonas Wahl M.Sc., Vladimir Ivanov MBA, Dr.-Ing. Johannes<br />

Lauterbach, MAN Energy Solutions<br />

13.00 Energiewende in der Binnenschifffahrt – Friederike Dahlke-Wallat,<br />

M. Sc., Dipl.-Ing. Benjamin Friedhoff, Entwicklungszentrum<br />

für Schiffstechnik und Transportsysteme<br />

13.30 Integration von Wasserstofftechnologie in ein bestehendes<br />

Schwergutschiff als emissionsverbessernde<br />

Maßnahme – Jakob Christiansen, SAL Engineering<br />

Raum 3: J Hybrid ist immer auch E-Technik<br />

12.30 Kombination von Energiespeichersystemen für den hybriden<br />

Schiffsbetrieb – Dipl.-Ing. Frank Zühlsdorf, Wärtsilä<br />

SAM Electronics<br />

13.00 Dynamische Simulation von Hybridanlagen im frühen<br />

Entwurfsstadium – Prof. Dr.-Ing. Friedrich Wirz, Technische<br />

Universität Hamburg<br />

13.30 Der Elektrotechnische Offizier im Schiffsbetrieb – Ausbildung<br />

und Einsatz – Prof. Axel Rafoht, Universität Wismar<br />

14.00 Imbiss<br />

Es gelten die gültigen Coronaregeln. In Schleswig-Holstein ist<br />

aktuell die 3G-Regel für Veranstaltungen zu beachten: Geimpft,<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

45


GREEN HUB<br />

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End-to-End-Service für<br />

Rumpfinstandhaltung<br />

Um ein umfassendes Paket für die nachhaltige<br />

Rumpfinstandhaltung anzubieten, hat<br />

HullWiper mit International Paint und Orobotix<br />

eine Partnerschaft namens Intertrac<br />

HullCare geschlossen. HullWiper will gemeinsam<br />

mit dem Spezialisten für Rumpfanstriche<br />

und dem Betreiber von Unterwasserdrohnen,<br />

Schiffseigner und -betreiber<br />

umfassend bei der Rumpfinstandhaltung unterstützen.<br />

Der End-to-End-Rumpfwartungsservice<br />

soll regelmäßige Inspektionen, Analysen<br />

und Berichte ermöglichen, um den Zustand<br />

des Schiffsrumpfes zu beobachten. Auf<br />

diese Weise soll der Brennstoffverbrauch der<br />

Schiffe reduziert und gleichzeitig die Geschwindigkeit<br />

sowie Effizienz erhöht werden.<br />

Zudem sollen die Schiffe die weltweiten Biofouling-Vorschriften<br />

von Häfen und Schifffahrtsbehörden<br />

einhalten und die BIMCO-<br />

Standards erfüllen. Bis heute hat Intertrac<br />

HullCare naxh eigenen Angaben bereits mehr<br />

als 60 Inspektionen durchgeführt.<br />

MAN | MITSUI<br />

MOL will Ammoniak-Motor<br />

MAN Energy Solutions hat mit Mitsui E&S und Mitsui<br />

O.S.K. Lines eine Absichtserklärung unterzeichnet.<br />

Damit wollen die Unternehmen ihr gemeinsames Engagement<br />

für langsamlaufende Dual Fuel-Ammoniakmotoren<br />

zur Dekarbonisierung der Schifffahrt bekräftigten.<br />

Konkret geht es dabei um den mit Ammoniak betriebenen<br />

langsamlaufenden Hauptmotor, den MAN Energy<br />

Solutions derzeit erst noch entwickelt. Der Absichtserklärung<br />

zufolge soll MAN die japanischen Unternehmen<br />

über die Fortschritte des Projekts AEngine auf dem<br />

Laufenden halten. Außerdem soll die Erklärung die<br />

Grundlage für einen detaillierteren »Letter of Intent«<br />

schaffen, der zu einem Kaufvertrag für einen<br />

Ammoniak motor im Jahr 2023 führen soll.<br />

SCANDLINES<br />

Norsepower-Rotor für »Berlin«<br />

Nachdem Scandlines bereits ein Rotorsegel von Norsepower auf der Fähre<br />

»Copenhagen« in Betrieb genommen hat, soll jetzt auch das Schwesterschiff<br />

»Berlin« eines bekommen. Wie auf der »Copenhagen« erwartet die Reederei eine<br />

CO 2 -Reduktion von 4 bis 5 %. Die »Berlin« bedient die Strecke zwischen Rostock<br />

und Gedser. Zu den Vorbereitungen für die Installation des Rotorsegels gehört<br />

der Bau eines Stahlfundaments auf der Fähre. Die ersten Arbeiten fanden bereits<br />

statt, als sich die »Berlin« Ende Mai planmäßig auf der Remontowa-Werft in Polen<br />

befand. Die Installation selbst ist für das Jahr 2022 geplant.<br />

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46 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


DNV | LIBERIA<br />

Grünes Licht für großen CO 2<br />

-Tanker<br />

Die Pläne zur CO 2 -Speicherung werden auch Auswirkungen auf die<br />

Schifffahrt haben. Die Klassifikationsgesellschaft DNV und das Schiffsregister<br />

von Liberia haben jetzt ein Approval in Principle für den koreanischen<br />

Entwurf eines CO 2 -Tankers erteilt. Das AiP überreichten das Liberian<br />

International Ship & Corporate Registry (LISCR) und DNV im Rahmen<br />

der Gastech-Messe an Hyundai Heavy Industries (HHI) und Korea Shipbuilding<br />

& Offshore Engineering (KSOE). Der Entwurf sieht einen Flüssiggastanker<br />

mit einer Kapazität von 40.000 m3 vor. Die Kohlenstoffabscheidung<br />

und -speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS) gewinnt als Technologie<br />

zur Verringerung der Auswirkungen von CO 2 -Emissionen zunehmend<br />

an Bedeutung. Der Seeverkehr werde eine wesentliche Rolle in der<br />

CCS-Wertschöpfungskette spielen, was voraussichtlich zu einer steigenden<br />

Nachfrage nach Flüssig-CO 2 -Transportern führen wird, meinen die Partner.<br />

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K LINE<br />

Erfolgreiche CO 2<br />

-Abscheidung<br />

Die japanische Reederei »K« Line hat in der weltweit ersten<br />

CO 2 -Abscheidungsanlage auf einem Schiff erfolgreich<br />

Kohlendioxid aus Abgasen abgetrennt. Das abgeschiedene<br />

CO 2 hat einen Reinheitsgrad von mehr als 99,9 % und entspricht<br />

damit den Planvorgaben. Die Anlage ist auf dem<br />

Kohlefrachter »Corona Utility«, betrieben von »K« Line für<br />

Tohoku Electric Power, in Betrieb. Das Schiff wurde im Rahmen<br />

des Projekts CC-Ocean in Zusammenarbeit mit Mitsubishi<br />

Shipbuilding und Class NK mit dem CCS-System<br />

(Carbon Capture and Storage) ausgestattet.<br />

Anfang August <strong>2021</strong>, nach der Installation der Anlage im<br />

kleinen Maßstab, waren zunächst noch Experten von Mitsubishi<br />

Shipbuilding an Bord des Schiffes, um die Anlage zu<br />

betreiben, zu warten und die Schiffsbesatzung in die Bedienung<br />

einzuweisen. Seit Mitte September führt die Schiffsbesatzung<br />

den Betrieb, die Messungen und die Wartung der<br />

Anlage. Die Auswertungen und Erfahrungen im Betrieb sollen<br />

den weiteren Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />

dienen und den Boden für eine künftige Vermarktung bereiten.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

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47


DIGITAL HUB<br />

SEA MACHINE<br />

Mit Kapitän KI bis nach Hamburg<br />

Der autonome Schlepper »Nellie Bly« ist nach einer über 1.000 sm langen Fahrt im<br />

Zielhafen Hamburg angekommen. Damit endete die über 1.000 sm lange autonome Fahrt<br />

des mit Technik von Sea Machines ausgestatteten Damen-<br />

Schleppers. Am Steuer stand das System SM300 von Sea Machines<br />

stehen, ein umfassendes autonomes »Sensor-zu-Propeller-System«,<br />

das Routenplanung, Hindernisvermeidung,<br />

vektorisierte Seekartendaten und dynamische Domänenwahrnehmung<br />

nutzt, um eine Reise von Anfang bis Ende zu steuern.<br />

Das SM300 bietet dem menschlichen Kommandanten eine<br />

aktive Kartenumgebung mit Live-Overlays zum Zustand<br />

des Schiffes und Umgebungsdaten, sowie Echtzeit-Audio- und<br />

Videobilder. Überwacht wurde die Fahrt von zwei Seeleuten an<br />

Bord und aus der Zentrale von Sea Machines in Boston.<br />

LR | SAMSUNG HEAVY INDUSTRIES<br />

Zulassung für digitale Zwillinge<br />

Lloyd’s Register (LR) hat Samsung Heavy Industries<br />

(SHI) für seine Smart Ship Solution, Svessel CBM und das<br />

S-Fugas (Samsung Fuel Gas) System das Approval in Principlefür<br />

digitale Zwillinge erteilt. Dies sei ein wichtiges Ergebnis eines<br />

gemeinsamen Entwicklungsprojekts, das Anfang des Jahres<br />

ins Leben gerufen wurde, heißt es. Es war das erste Mal, dass<br />

SHI die Zulassung der Klassifikationsgesellschaft für einen systemtechnischen<br />

Ansatz zur Entwicklung von Technologien mit<br />

künstlicher Intelligenz erhalten hat. Als einzige an dem Projekt<br />

beteiligte Klassifikationsgesellschaft bestand die Aufgabe von<br />

LR darin, die Korrektheit, Sicherheit und Leistung der Digital-<br />

Twin-Technologie von SHI zu gewährleisten. Zu diesem Zweck<br />

wendete LR »Digital Twin Ready« an, die erste Stufe ihres Ship-<br />

Right Digital Compliance Frameworks, um SHIs Engineering,<br />

Software-Engineering-Prozesse, Entwicklungswerkzeuge und<br />

Fachexperten zu qualifizieren.<br />

ROLLS-ROYCE | BALEARIA<br />

Fähre »Avemar Dos« mit MTU-Automation nachgerüstet<br />

Die Katamaran-Fähre »Avemar Dos« hat ein neues<br />

Automationssystem erhalten. Dieses überwacht und steuert<br />

neben den Motoren und Getrieben auch viele weitere wichtige<br />

Schiffssysteme wie die Brennstofftanks oder Stromaggregate<br />

an Bord. Zum Automationssystem gehören neben<br />

einer neuen Software auch neue Computer, Bildschirme<br />

und Schnittstellen zu anderen Systemen an Bord. Die digitale<br />

Plattform mtu Go! vervollständigt das Rundum-Update<br />

der Fähre. Sie erlaubt es, jederzeit aus der Ferne auf die Betriebsdaten<br />

des Schiffes zuzugreifen, dessen Zustand zu<br />

überwachen und Wartungen vorausschauend zu planen.<br />

Zugleich hat die »Avemar Dos« vier neue MTU-Motoren<br />

des Typs 20V<strong>11</strong>63 M84 erhalten. Sie ersetzen vier <strong>11</strong>63er-<br />

Motoren einer früheren Generation. Der Verbrauch und<br />

damit der CO 2 -Ausstoß liegt bei diesen Motoren um 8 %<br />

unter den bisherigen Motoren. Bei gleicher Leistung stößt<br />

die neue Generation der Baureihe <strong>11</strong>63 zudem 33 % weniger<br />

Stickoxide aus und erfüllen damit die Emissionsvorschrift<br />

IMO Tier II.<br />

48 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


DIGITAL HUB<br />

HHLA | MAN<br />

Test autonomer Lkw erfolgreich<br />

MAN Truck & Bus und der Hamburger Termninalbetreiber<br />

HHLA haben das Gemeinschaftsprojekt Hamburg<br />

TruckPilot erfolgreich abgeschlossen. Zum ITS-Weltkongress<br />

in Hamburg präsentierten sie den »Meilenstein<br />

im automatisierten Containertransport«. »Pilotprojekte<br />

wie Hamburg TruckPilot beweisen, dass der Einsatz von<br />

selbstfahrenden Lkw technologisch umsetzbar ist und sich<br />

effizient in Logistikabläufe integrieren lässt. Das autonome<br />

Fahren wird ein Game Changer im Transportwesen<br />

sein. In enger Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern<br />

erproben wir praxistaugliche Automatisierungslösungen<br />

mit dem Ziel, ab 2030 selbstfahrende Lkw zur Serienreife<br />

zu bringen«, sagt Frederik Zohm, MAN-Vorstand für Forschung<br />

und Entwicklung, zu den Projektergebnissen.<br />

BSH<br />

Boje ersetzt Expeditionen<br />

Um Messungen im Arktischen Ozean<br />

durchführen zu können, waren bislang Schiffsexpeditionen<br />

notwendig. Dem BSH ist nun gelungen<br />

eine autonome Treibboje zu programmieren,<br />

die neun Monate lang erfolgreich<br />

Daten sammelte. Der Arktische Ozean ist insbesondere<br />

im Hinblick auf den Klimawandel,<br />

für Wettervorhersagen und für die Schifffahrt<br />

von Interesse, so das Bundesamt für Seeschifffahrt<br />

und Hydrographie (BSH). Die sogenannte<br />

Argo-Float-Boje mit der Nummer 7900549<br />

wurde im Oktober 2020 im Rahmen des internationalen<br />

Beobachtungsprogramms Argo<br />

nördlich von Spitzbergen im Arktischen Ozean<br />

ausgebracht. Nach neun Monaten unter dem<br />

Eis tauchte das Argo-Float am 20. August <strong>2021</strong><br />

wieder im eisfreien Wasser der Kara-See nördlich<br />

von Russland auf. Zurzeit driftet es Richtung<br />

Tschuktschensee zwischen Sibirien und<br />

Alaska. Bisher waren Messungen im Arktischen<br />

Ozean nur im Rahmen von Schiffsexpeditionen<br />

möglich, die in der Regel nur<br />

während der Sommermonate stattfinden können,<br />

so das BSH. Nun würden Argo-Floats<br />

auch in den Wintermonaten die Erhebung von<br />

Daten im Arktischen Ozean ermöglichen.<br />

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49


OFFSHORE<br />

Offshore-Hausaufgaben für neue Koalition<br />

Die noch zu bildende neue Bundesregierung wird von der Offshore-Wind-Branche in die<br />

Pflicht genommen, die Energiewende energischer voranzutreiben und damit die Chancen<br />

und Rahmenbedingungen für die Industrie zu verbessern<br />

Die Offshore-Branche setzt unter anderem auf eine internationale Zusammenarbeit<br />

© WAB<br />

Der fortschreitende Klimawandel mache<br />

es notwendig, vorhandene Potenziale<br />

der Windenergie auf See zu nutzen,<br />

hieß es kürzlich seitens des Windindustrie-<br />

und Wasserstoffverbands<br />

WAB anlässlich der internationalen<br />

Branchenkonferenz Windforce in Bremerhaven.<br />

Wenige Tage nach der Bundestagswahl<br />

wurde der noch amtierenden<br />

Bundesregierung eine Liste von Botschaften<br />

zur Zukunft der Wind- und<br />

Wasserstoffindustrie überreicht.<br />

Im Fokus der diesjährigen Windforce<br />

stand die internationale nachhaltige Entwicklung<br />

der Zulieferindustrie für Offshore-Wind<br />

und »grünen« Wasserstoff.<br />

Die WAB mit Sitz in Bremerhaven ist<br />

bundesweiter Ansprechpartner für die<br />

Offshore-Windbranche, das Onshore-<br />

Netzwerk im Nordwesten und fördert die<br />

Produktion von grünem Wasserstoff aus<br />

Windstrom. Dem Verein gehören rund<br />

250 Unternehmen und Institute an.<br />

Die Botschaften enthalten unter anderem<br />

den Vorschlag für ein Zwischenziel<br />

für den Offshore-Wind-Ausbau von<br />

35 GW bis 2035, zu dem der Bedarf an<br />

»grünem« Wasserstoff aus Windenergie<br />

auf See hinzukommen sollte. Das Ziel:<br />

auch hierzulande durch rasche Ausschreibungen<br />

und neue Vertragsabschlüsse wieder<br />

für mehr Beschäftigung und Wertschöpfung<br />

zu sorgen.<br />

Investoren im Blick<br />

Die Windenergie an Land, die Erforderlichkeiten<br />

für eine heimische grüne<br />

Wasserstoffwirtschaft und der Bereich<br />

Sektorenkopplung waren weitere Inhalte<br />

der Botschaften.<br />

Doch auch die künftige Bundesregierung<br />

war Adressat: »Es sollte für die<br />

neue Bundesregierung darum gehen,<br />

langfristiges Exportpotenzial, die Stabilität<br />

des Energieversorgungssystems und<br />

die Attraktivität des deutschen Marktes<br />

für internationale Investoren zu sichern.<br />

Hierfür sind zusätzliche Ausschreibungen<br />

in den kommenden Jahren<br />

erforderlich. Für den erforderlichen Klimaschutz<br />

müssen wir die langfristigen<br />

Ziele dem Energiebedarf angleichen«,<br />

sagte der WAB-Vorstandsvorsitzende<br />

Jens Assheuer.<br />

Geschäftsführerin Heike Winkler betonte,<br />

neben dem Klimaschutz, der keinen<br />

Aufschub dulde, sollte die Energiewende<br />

hierzulande wieder mit wachsender<br />

Beschäftigung einhergehen. »Die<br />

aktuelle, politisch verordnete Offshore-<br />

Wind-Ausbaulücke hat dazu geführt,<br />

dass die Zahl der Jobs in diesem Bereich<br />

in Deutschland seit 2018 weiter von rund<br />

24.500 auf 21.500 gesunken ist und damit<br />

auch die Investitionen, wie das Institut<br />

wind:research ermittelt hat. Diesen<br />

Trend gilt es umzukehren!« Hierfür müssen<br />

ihrer Ansicht nach alle Be-<br />

50 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


OFFSHORE<br />

schleunigungspotenziale für das Vorziehen<br />

von Bauaktivitäten in Nord- und<br />

Ostsee geprüft und kurzfristige politische<br />

Unterstützungsinitiativen beispielsweise<br />

im Bereich Qualifizierung realisiert werden.<br />

Nachdem man sich bisher politisch<br />

auf das Formulieren von Ausbauzielen<br />

für 2030 und 2040 und das Formulieren<br />

einer nationalen Wasserstoffstrategie<br />

konzentriert habe, werde es für die<br />

nächste Bundesregierung darum gehen,<br />

eine rasche Umsetzung des Ausbaus zu<br />

ermöglichen.<br />

»Uns rennt die Zeit davon«<br />

Abstract: Offshore homework for new German government<br />

The new federal government, which has yet to be formed, is being called upon by the offshore<br />

wind industry to drive the energy transition forward more vigorously and thus<br />

improve the opportunities and framework conditions for the industry. The advancing<br />

climate change makes it necessary to use the existing potential of offshore wind energy,<br />

the wind industry and hydrogen association WAB recently said on the occasion of the<br />

international conference Windforce in Bremerhaven. A few days after the Bundestag<br />

elections, a list of messages on the future of the wind and hydrogen industries was presented<br />

to the German government still in office.<br />

Spende und werde ein Teil von uns.<br />

seenotretter.de<br />

Einsatzberichte, Fotos, Videos und<br />

Geschichten von der rauen See erleben:<br />

<br />

Niedersachsens Energie- und Klima -<br />

schutzminister Olaf Lies unterstrich das<br />

Potenzial der Offshore-Windenergie<br />

und betonte gleichzeitig: »Angesichts<br />

der bisher installierten Leistung von nur<br />

rund 7,5 GW auf See rennt uns die Zeit<br />

davon. Wir müssen Ausbauziele festlegen,<br />

die uns zügig Klimaneutralität ermöglichen.<br />

40 GW in 2040 sind hier<br />

schlicht nicht ausreichend. Und dennoch<br />

ist klar: die Zukunft unserer Energie<br />

liegt in sauberem Strom und sauberem<br />

Gas.«<br />

Dabei sei viel mehr Offshore-Windkraft<br />

möglich, als man sich in Deutschland<br />

bisher vorgenommen habe. Das habe<br />

jüngst noch einmal die Studie der Stiftung<br />

Offshore-Windenergie vor Augen<br />

geführt. Darin wird von einem Potenzial<br />

von 60 GW auf See ausgegangen.<br />

»Das würde in etwa die erzeugte<br />

Strommenge von 60 großen Kohlekraftwerken<br />

überflüssig machen. Das Potential<br />

ist also gewaltig und es zeigt: wir<br />

schalten in Deutschland nicht den Strom<br />

ab, im Gegenteil: Wir haben jetzt die<br />

Möglichkeit, diese neue Form der klimafreundlichen<br />

Stromerzeugung weiter<br />

auszubauen mit den entsprechenden Effekten<br />

für Arbeitsplätze und Investitionen<br />

an der Küste. Denn die Industrie<br />

folgt der Energie«, so Lies.<br />

Die wirtschaftlichen Chancen, die sich<br />

durch die Energiewende mit Windenergie<br />

und grünem Wasserstoff ergeben,<br />

betonte der schottische Energieminister<br />

Michael Matheson in einer Videobotschaft.<br />

Das ehrgeizigste Szenario seines<br />

Ministeriums gehe davon aus, dass die<br />

Branche das Potenzial hat, auch Dank<br />

dem Export von grünem Wasserstoff bis<br />

2045 mehr als 300.000 Menschen zu beschäftigen<br />

– deutlich mehr als derzeit die<br />

Öl- und Gasindustrie. »Grüner Wasserstoff<br />

ist nicht nur eine Chance zur Energie-<br />

und Emissionssenkung, sondern<br />

auch eine wirtschaftliche Chance«, so<br />

Matheson.<br />

Auch die Bremer Senatorin für Wissenschaft<br />

und Häfen Claudia Schilling<br />

ging auf die Chancen für die Offshore-<br />

Windindustrie ein. »Ohne die um den<br />

Faktor 8 bis 10 auszuweitende Erzeugung<br />

von grünem Strom wird die<br />

Energiewende nicht gelingen, werden<br />

wir unsere CO 2<br />

-Einsparziele in Deutschland<br />

und Europa und weltweit nicht erreichen<br />

können«, sagte sie. Das bedeute<br />

für die Branche ein enormes Marktvolumen.<br />

»Nach meiner festen Überzeugung<br />

hat diese Branche ihren Tiefpunkt<br />

hinter sich gelassen, viele Chancen<br />

wurden nicht genutzt in Deutschland,<br />

aber viele Potenziale liegen noch vor<br />

uns«, so die Politikerin. Dies gelte auch<br />

für Bremerhaven. Wenn jetzt eine neue<br />

Bundesregierung die Weichen für den<br />

Ausbau der regenerativen Energien richtig<br />

stelle, werde Bremerhaven seine Stärken<br />

in der Forschung und im Bereich der<br />

maritimen Wirtschaft einbringen und<br />

davon erheblich profitieren, sagte die<br />

Senatorin.<br />

RD<br />

<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

51


PORT HUB<br />

APM TERMINALS | ZPMC<br />

Strategische Allianz mit Fokus auf Automatisierung<br />

Ein Memorandum of Understanding zwischen der Maersk-Tochter<br />

APMT und der chinesischen ZPMC-Gruppe<br />

soll den Einkauf von Equipment von einem rein transaktionalen<br />

Prozess zu einer strategischeren Zusammenarbeit<br />

mit starkem Fokus auf Automatisierung machen. Da die Automatisierung<br />

eine der Schlüsselkomponenten der APM Terminalstrategie<br />

»Safer, Better, Bigger« ist, sei es für das Unternehmen<br />

von »entscheidender Bedeutung«, Zugang zu adäquaten,<br />

hochmodernen automatisierten Anlagen für sein<br />

vielfältiges Terminalportfolio zu haben. Die branchenübliche<br />

Praxis transaktionaler Kunden-Lieferanten-Beziehungen habe<br />

sich jedoch bei komplexen Automatisierungseinsätzen, die<br />

einen stärker integrierten Ansatz zwischen APM Terminals<br />

und dem Lieferanten erfordern, als weniger effektiv erwiesen,<br />

heißt es. Der Schwerpunkt dieser Vereinbarung liegt auf der<br />

gemeinsamen Entwicklung und dem Einsatz eines breiten<br />

Spektrums an automatisierten Lösungen, einschließlich automatisierter<br />

Containerumschlaggeräte.<br />

LIEBHERR<br />

Dritter Hafenmobilkran für Mukran<br />

Mit einem dritten Hafenmobilkran von Liebherr rüstet sich der Hafen in Mukran für wachsendes<br />

Projektladungsgeschäft und mehr Containerumschlag. Der Kran wurde im laufenden<br />

Umschlagsbetrieb aus dem bisherigen Mietverhältnis<br />

übernommen, teilte die Hafengesellschaft mit. Das bei<br />

Liebherr-MCCtec in Rostock gebaute Gerät unterstützt<br />

die zwei bestehenden Kräne vom Typ LHM 400 beim Umschlag<br />

der zunehmenden Projektladungen und Container.<br />

Einsatzbereich dieses Hafenmobilkranes sind die Liegeplätze<br />

8 und 9. Der Typ LHM 550 hat eine maximale<br />

Hubkapazität von 144 t. Das ermögliche den Umschlag<br />

von schweren Projektladungen wie zum Beispiel Off -<br />

shore-Windkraftanlagen und Schüttgütern aus Schiffen<br />

bis zur Post-Panamax-Klasse. Dank des Kranauslegers mit<br />

einer Länge von 54 m könnten zudem Containerschiffe bis<br />

zur New-Panamax-Klasse be- und entladen werden.<br />

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52 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


PORT HUB<br />

MSC-TERMINAL VALENCIA<br />

Wasserstoffstation ab 2022<br />

Valencia will der erste Hafen in Europa<br />

sein, der Wasserstofftechnologien einsetzt,<br />

um die Umweltauswirkungen seiner rund um<br />

die Uhr laufenden Terminalmaschinen zu reduzieren.<br />

Ab Januar soll der spanische Hafen<br />

über eine »Wasserstoffstation« oder eine Versorgungsstation<br />

für grünen Wasserstoff verfügen,<br />

wie jetzt bekannt gemacht wurde. Die<br />

Tankstelle soll den Treibstoff bereitstellen, um<br />

die kontinuierlichen Arbeitszyklen der zum<br />

H2Ports-Projekt gehörenden Anlagen zu gewährleisten.<br />

Den Anfang machen soll der<br />

Prototyp eines wasserstoffbetriebenen Reach<br />

Stackers sein, der am MSC Terminal Valencia<br />

getestet wird. Das zweite Gerät, das von der<br />

Wasserstoffanlage versorgt wird, ist eine Sattelzugmaschine,<br />

die mit einem Brennstoffzellenstapel<br />

ausgestattet ist und für Tests bei<br />

Be- und Entladevorgängen am Valencia Terminal<br />

Europa der Grimaldi-Gruppe eingesetzt<br />

wird.<br />

KALMAR<br />

Automatik-Krane für Melbourne<br />

Kalmar, ein Unternehmen der Cargotec-Gruppe, hat vom<br />

australischen Victoria International Container Terminal (VICT)<br />

einen Großauftrag über sechs seiner »Automatic Stacking Cranes«<br />

(ASC) erhalten. Die neuen ASCs sollen es VICT ermöglichen,<br />

die derzeitige Kapazität im Hafen von Melbourne am<br />

Webb Dock East zu erweitern. Die Auslieferung soll im zweiten<br />

Quartal 2023 abgeschlossen sein. Das VICT, das sich im Besitz<br />

von International Container Terminal Services. (ICTSI) befindet,<br />

ist Australiens erstes vollautomatisches Containerterminal.<br />

Die Krane werden vollständig montiert und getestet geliefert, um<br />

eine schnelle und reibungslose Integration in den automatisierten<br />

Betrieb des Terminals zu gewährleisten, hieß es bei der Auftragsvergabe.<br />

Der automatisierte Betrieb von VICT wird durch das<br />

Kalmar One Automation System unterstützt – ein End-to-End-<br />

System, das die automatisierte Ausrüstung und eine Softwarelösung<br />

kombiniert. Kalmar ist auch für die Wartung und den Support<br />

der Softwarelösung für den automatisierten Containerumschlag<br />

bei VICT sowie für den damit verbundenen technischen<br />

Support verantwortlich.<br />

DP WORLD<br />

Massive Investitionen sollen Handlungspotenzial in Afrika erhöhen<br />

Gemeinsam mit dem britischen Entwicklungsfinanzierer<br />

CDC Group hat der Terminal- und Logistikkonzern DP World<br />

eine Investitionsplattform aufgelegt, um das langfristige Handelspotenzial<br />

Afrikas zu erhöhen. Auf Afrika entfällt ein Sechstel<br />

der Weltbevölkerung, aber nur 4 % des weltweiten Containerschiffsverkehrs.<br />

Viele Häfen und Logistikeinrichtungen in Afrika<br />

würden nicht über die Kapazitäten verfügen, um den Bedürfnissen<br />

der lokalen Wirtschaft gerecht zu werden, so DP World<br />

und CDC.<br />

Die neue Partnerschaft,<br />

auf die<br />

seit vier Jahren<br />

hingearbeitet<br />

wurde, soll dazu<br />

beitragen, dies zu<br />

ändern. »Sie wird<br />

dazu beitragen, das krasse Ungleichgewicht im Welthandel zu beseitigen,<br />

indem sie die Modernisierung und den Ausbau von Häfen<br />

und Binnenlogistik in ganz Afrika unterstützt, angefangen<br />

bei den Häfen von Dakar (Senegal), Sokhna (Ägypten) und Berbera<br />

(Somaliland)«, heißt es. Die Plattform deckt einen langfristigen<br />

Investitionszeitraum ab. DP World steuert zunächst seine<br />

Anteile an den drei bestehenden Häfen bei und rechnet damit,<br />

über die Plattform in den nächsten Jahren weitere 1 Mrd. $ zu investieren.<br />

CDC beteiligt sich zunächst mit rund 320 Mio. $ und<br />

will in den nächsten Jahren bis zu 400 Mio. $ investieren.<br />

Eine besser funktionierende Handelsinfrastruktur soll es Unternehmen<br />

ermöglichen, zu expandieren und Arbeitsplätze zu<br />

schaffen. Bis 2035 wird ein zusätzliches Handelsvolumen von<br />

schätzungsweise 51 Mrd. $ über die genannten Häfen abgewickelt<br />

werden, was 3 % des BIP von Senegal, 3 % des BIP von Ägypten<br />

und 6 % des BIP von Somaliland entspricht.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

53


HÄFEN | PORTS<br />

Case for port automation<br />

not entirely convincing<br />

Does automation of container terminals improve productivity?<br />

It all depends, finds a recent report by the OECD’s transport<br />

minister conference, the International Transport Forum<br />

The ITF report shows which terminal<br />

activities have been automated in<br />

different ports and which additional activities<br />

might be automated in the future.<br />

It assesses the effects of automation on<br />

port performance, handling costs and<br />

safety, and the extent to which automation<br />

projects have achieved their objectives.<br />

Finally, the report identifies policy<br />

issues related to container terminal<br />

automation.<br />

Fully automated container terminals<br />

do not yet exist, the report states.<br />

Across the world, 53 container terminals<br />

are now automated to a certain<br />

degree. This represents around 4% of<br />

global capacity. Most automated systems<br />

are deployed in the container<br />

yard. Only a few terminals have automated<br />

the transport between quay and<br />

yard. No terminal has completely automated<br />

quay cranes.<br />

»Automated ports are generally<br />

not more productive than their<br />

conventional counterparts«<br />

The ITF-report found that »automated<br />

ports are generally not more productive<br />

than their conventional counterparts«.<br />

Port organisation and specialisation,<br />

geographical location and port size are<br />

more important determinants of port<br />

performance than automation. This explains<br />

the limited automation of container<br />

ports to date.<br />

Comparatively, high handling costs<br />

also make the case for automation not<br />

entirely convincing. Although automation<br />

reduces labour costs, capital<br />

costs are higher as automated equipment<br />

is more expensive than manually operated<br />

equipment. Whether or not automation<br />

has led to lower overall handling<br />

costs is place-specific. It depends significantly<br />

on local labour costs and on<br />

the degree to which machines replace<br />

port labour.<br />

© Selzer<br />

54 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


HÄFEN | PORTS<br />

Finally, it is often assumed that automation<br />

improves the safety and health of<br />

terminal workers. Whilst automating<br />

processes that expose workers to risk is<br />

clearly beneficial, there is so far little robust<br />

empirical data to demonstrate significant<br />

overall improvement in outcomes<br />

in practice.<br />

»Automated systems for interterminal<br />

transport have not been<br />

implemented because of their<br />

limited feasibility«<br />

A few container terminals have recently<br />

introduced remote quay-crane operations.<br />

Instead of operating from a cabin on the<br />

crane, the operator works from a distance<br />

in an operations centre on the port premises.<br />

This innovation has yielded mixed<br />

results so far in terms of productivity.<br />

Automated systems for inter-terminal<br />

transport have been discussed but have<br />

not been implemented because of their limited<br />

feasibility. The port of Rotterdam –<br />

Europe`s biggest seaport – sought to introduce<br />

an automated system for interterminal<br />

transfers but finally decided<br />

against it because of the costs and financial<br />

risks.<br />

Container terminal automation appears<br />

to offer benefits only under certain<br />

conditions and thus for a limited group of<br />

terminals. Container terminals that face a<br />

relatively stable market with guaranteed<br />

throughput are more suitable for high levels<br />

of automation because of their regular<br />

cargo flows. In contrast, terminals<br />

with fluctuating throughput are better<br />

served by less automation as this maintains<br />

greater flexibility. Container volumes<br />

are more volatile in transhipment<br />

terminals, so more flexibility and low levels<br />

of automation are advantageous.<br />

Gateway terminals, by contrast, generally<br />

have a certain level of captive container<br />

volumes, so they tend to be more suitable<br />

for automation.<br />

Consolidation of carriers, the market<br />

power of alliances and the rise of megaships<br />

have increased peak loads, volatility<br />

of cargo flows, and transhipment. These<br />

developments require terminals to be<br />

more flexible to assure ship-to-ship connections.<br />

They make the case for automation<br />

less convincing and flexible arrangements<br />

for port labour more appropriate,<br />

provided enough labour is<br />

available. Yet these factors are sometimes<br />

absent from policy considerations.<br />

The costs and benefits of port automation<br />

projects are rarely spelt out. Automation<br />

projects can deliver clear benefits<br />

under some assumptions but not under<br />

others. No clarity on assumptions means<br />

that stakeholders will not be able to assess<br />

the merits of automation projects. Bigger<br />

ships do not necessarily need automation,<br />

and automation is not required to reduce<br />

emissions. Evaluations of port automation<br />

projects are not commonly made<br />

public and policy making internationally<br />

would benefit if more were released.<br />

Port automation projects are regularly<br />

the subject of social conflict in ports.<br />

When the benefits of automation are ambiguous,<br />

some stakeholders will interpret<br />

any push for it as an attempt to diminish<br />

dockworkers’ unions. Polarisation between<br />

the positions of employers and employees<br />

has resulted in cases of automation<br />

in the face of opposition from<br />

port workers but also attempts by legislators<br />

to restrict automation. At the same<br />

time, there are instances of unions, port<br />

authorities and terminal operators cooperating<br />

constructively to introduce<br />

automation under conditions considered<br />

appropriate by all involved.<br />

»Port operators should put more<br />

focus on flexible labour<br />

arrangements, as the current<br />

situation in container shipping<br />

requires flexibility«<br />

Various port automation projects have<br />

shared the benefits of automation with<br />

port workers. This has taken the form of<br />

wage increases, early retirement programmes<br />

for older workers or other<br />

benefits, often part of a package negotiated<br />

with the introduction of automation.<br />

When labour is locally scarce, workers<br />

displaced by automation are likely to be<br />

rapidly re-employed elsewhere in the<br />

economy. Costs such as social security<br />

expenditures (in case of redundancies)<br />

and tax revenues foregone (when machines<br />

replace port workers that cannot<br />

be reintegrated into the labour market),<br />

which are passed on to other parts of the<br />

public sector, are naturally disregarded by<br />

most port stakeholders, but they do need<br />

to be taken into account by government.<br />

The OECD-group of transport experts<br />

recommends to put more focus on flexible<br />

labour arrangements, as the current<br />

situation in container shipping requires<br />

flexibility to deal with peaks and troughs<br />

related to larger ships and increased volatility<br />

of container flows. With present<br />

technology, automated terminals are not<br />

particularly well suited to deal with these<br />

requirements. Flexible labour arrangements,<br />

such as port labour pools,<br />

make it possible to vary labour inputs depending<br />

on the container volumes to be<br />

handled at any given moment. Governments<br />

should consider how such flexible<br />

port labour arrangements can be facilitated.<br />

»Port operating companies<br />

should address the social costs<br />

of automation«<br />

The ITF recommends also to better<br />

identify the costs and benefits of port<br />

automation projects. Terminal operators,<br />

trade unions and governments should<br />

have access to assessments of costs and<br />

benefits of port automation project proposals<br />

and their underlying assumptions.<br />

This knowledge guarantees that all stakeholders<br />

can assess the merits of the automation<br />

project based on the same evidence.<br />

Any evaluations of port automation<br />

projects should be made public.<br />

Findings will help policy makers to identify<br />

under which conditions automation<br />

could be effective.<br />

Port operators should stimulate social<br />

dialogue and co-operation between employers<br />

and workers on port automation,<br />

ITS says. Cooperation between<br />

port stakeholders implies a social dialogue<br />

between employers, workers, and<br />

government representatives on the<br />

economics of cargo handling in ports.<br />

This should cover wider developments<br />

in container shipping that affect the desirability<br />

of automation, such as industry<br />

consolidation and ever-larger ships,<br />

as well as automation itself. Agreements<br />

to share productivity gains with workers<br />

can also facilitate the introduction of<br />

automation.<br />

Last, but not least, port operating companies<br />

should address the social costs of<br />

automation. Analyses of port automation<br />

projects should include estimations<br />

of societal costs, including impacts<br />

on local employment and tax revenues.<br />

Governments need this information<br />

even if issues related to automation<br />

are much broader than the port<br />

sector and subject to economy-wide policies<br />

on the balance between the taxation<br />

of capital and labour.<br />

ED<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

55


HTG-INFO<br />

31. 05.– 02. 06. 2022 in Düsseldorf<br />

Veranstaltungen <strong>2021</strong><br />

i<br />

Jetzt anmelden:<br />

04.<strong>11</strong>. Forum HTG<br />

Gemeinwohl-Ökonomie –<br />

Ethisches Wirtschaftsmodell<br />

der Zukunft?<br />

Online Veranstaltung<br />

18.<strong>11</strong>. Workshop Korrosionsschutz<br />

Korrosionsschutz von<br />

Stahl(wasser)bauten in<br />

Meeresumgebung<br />

Präsenzveranstaltung<br />

02.12. Kaimauer-Workshop<br />

Hybridveranstaltung<br />

Anmeldungen unter:<br />

www.htg-online.de/veranstaltungen<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

Anmeldung zum<br />

HTG Kongress<br />

seit dem<br />

01.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong><br />

möglich!<br />

Infos und Anmeldung unter:<br />

www.htg-online.de<br />

Frühbucherrabatt bis<br />

31.03.2022!<br />

Weitere Veranstaltungen:<br />

09.12. Weihnachtsmarkt Junge HTG<br />

31.05. – HTG Kongress<br />

02.06.2022<br />

56 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


HTG-INFO<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

Kaimauerworkshop am 02.12.<strong>2021</strong><br />

des Fachausschusses Ufereinfassungen im Hotel Hafen Hamburg, Hybridveranstaltung<br />

Programm<br />

8:30 Registrierung – Begrüßungskaffee<br />

9:00 Begrüßung: Frank Feindt, Hamburg Port Authority<br />

Nachhaltigkeit im Kaimauerbau: Francois Gaasch, ArcelorMittal<br />

9:25 Block 1 – Planung von Kaimauern<br />

Chairman: Dr. Hartmut Tworuschka, Fichtner Water & Transportation GmbH<br />

• Kaimauerbau in UK am Beispiel des Hafens Dover,<br />

Referent: Dr. Peter Ruland, Ramboll Deutschland GmbH<br />

• Quay wall Design & Construction in Rotterdam, Referent: Ir. Erik Broos, Port of Rotterdam<br />

• Numerische Nachrechnung der Kaimauer des Salzgitterkais, Referent: Paul Vogel, TU Hamburg<br />

• Kaimauerbau in Israel, Referenten: Dr. Ulrich Jäppelt und Dr. Steffen Kinzler, WTM Engineers GmbH<br />

10:45 Kaffeepause bis <strong>11</strong>:15 Uhr<br />

<strong>11</strong>:15 Block 2 – Ausführung von Kaimauern<br />

Chairman: Prof. Jürgen Grabe, TuTech Innovation GmbH<br />

• Sanierung der Pollerdalben im Hafen Brake,<br />

Referent: Sebastian Höhmann, Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH & Co. KG<br />

• Hafenbau in Bremen/ Bremerhaven, Referent: N.N., bremenports GmbH & Co.KG<br />

• Neubau eines triomodalen Containerterminals in Duisburg, Referent: Matthias Palapys, Duisburger Hafen AG<br />

• Case study: construction of a new quay wall in Kanaaldok B2 at the Port of Antwerp,<br />

Referentin: Maxime Van Beveren, Port of Antwerp<br />

12:45 Mittagspause bis 14:00 Uhr<br />

14:00 Block 3 – Betrieb von Kaimauern<br />

Chairman: Torsten Retzlaff, Inros Lackner SE<br />

• Planung, Bau und Betrieb von Landstromanlagen, Referenten: Thorben Nahnsen, Fichtner Water & Transportation<br />

GmbH und Tobias Günzl, Inros Lackner SE<br />

• Probebelastungen an Pollern, Referenten: Dieter Roller, Hamburg Port Authority, und Martin Clausen, Aug. Prien<br />

Bauunternehmung (GmbH & Co.KG)<br />

• Instandsetzung mit Süllkästen, Referent: Dr. David Osthoff, Aug. Prien Bauunternehmung (GmbH & Co.KG)<br />

• Zustandsbewertung von Hafenanlagen, Referentin: Dunja Gerken, Hamburg Port Authority<br />

15:30 Kaffeepause bis 16:00 Uhr<br />

16:00 Block 4 - Zukünftige Entwicklungen<br />

Chairman: Karlheinz Pröpping, Hamburg Port Authority<br />

• Digitalisierung im Bauwesen – Mehrwerte durch Künstliche Intelligenz, Referent: Prof. Dr. Andreas Dengel,<br />

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH<br />

• Die EAU als Lehrbuch – Erfahrungen eines Jungingenieurs, Referent: Jonas Hente, Junge HTG<br />

• PIANC – internationales Netzwerk für die wassergebundene Verkehrsinfrastruktur,<br />

Referentin: Gabriele Peschken, BMVI<br />

Schlusswort: Frank Feindt<br />

17:15 After-Work-Meeting bis 18:30 Uhr<br />

Kostenbeitrag Teilnahme in Präsenz: Mitglieder: 120,- € Nichtmitglieder: 180,- € Studenten: 15,- €<br />

Kostenbeitrag Teilnahme digital: Mitglieder: 40,- € Nichtmitglieder: 50,- € Studenten: 15,- €<br />

Anmeldungen bitte online unter: https://www.htg-online.de/veranstaltungen/.<br />

Anmeldeschluss: 01.12.<strong>2021</strong><br />

Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, Telefon: 040/428 47–21 78, E-Mail: service@htg-online.de.<br />

Für HTG Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen.<br />

Das entsprechende Antragsformular ist bei der HTG Geschäftsstelle erhältlich.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

57


HTG-INFO<br />

Nicht<br />

HTG Workshop<br />

verpassen!<br />

am 18.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> im Hotel Hafen Hamburg<br />

»Korrosionsschutz von Stahl(wasser)bauten in Meeresumgebung«<br />

Der Fachausschuss für Korrosionsfragen führt in dieser Veranstaltung das<br />

Thema der Korrosion und des Korrosionsschutzes von Stahl(wasser)bauten in<br />

Meeresumgebung fort.<br />

Den Gästen wird ein breites Spektrum aktueller Korrosions- und Korrosionsschutzthemen<br />

aus dem vielfältigen Bereich des Stahlwasserbaus geboten. Sowohl<br />

Onshore- als auch Offshore-Thematiken werden für den Zuhörer von<br />

Experten vorbereitet und informativ präsentiert.<br />

Diskutiert werden neue Korrosionsschutz-Normen, Digitalisierungsmöglichkeiten,<br />

Praxisthemen anhand von aktuellen Bauwerken und neuste Entwicklungen<br />

aus dem Bereich des Korrosionsschutzes.<br />

Kostenbeitrag:<br />

Mitglieder: 130,- €<br />

Nichtmitglieder: 170,- €<br />

Studenten: 15,- €<br />

Anmeldungen bitte online unter:<br />

https://www.htg-online.de/veranstaltungen/.<br />

Anmeldeschluss: 17.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong><br />

Ansprechpartnerin: Bettina Blaume,<br />

Telefon: 040/428 47–21 78,<br />

E-Mail: service@htg-online.de.<br />

Für HTG Jungmitglieder kann eine Förderung<br />

aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen.<br />

Das entsprechende Antragsformular ist bei der<br />

HTG Geschäftsstelle erhältlich.<br />

© AdobeStock<br />

HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir Reinhard Klingen,<br />

service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, Tel. 040 / 428 47–52 66, michael.stroeh@htg-online.de<br />

Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, Tel. 040 / 428 47–21 78, service@htg-online.de<br />

58 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


Komm an Bord!<br />

SCHENK NEUES LEBEN<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

59


DNV-LOGBUCH<br />

dnv LOGBUCH 03 | <strong>2021</strong> EDITORIAL<br />

Liebe Mitglieder,<br />

sehr geehrte Leser des Schifffahrtsmagazins<br />

<strong>HANSA</strong>,<br />

»Seafarers: at the core of shipping’s<br />

future«, so lautete das Motto des<br />

diesjährigen World Maritime Day am<br />

30. September. Dieser von den Vereinten<br />

Nationen seit über 40 Jahren<br />

und inzwischen von immer mehr maritimen<br />

Akteuren begangene Tag verfolgt<br />

das Ziel, die Schifffahrt und die<br />

mit ihr verbundenen Herausforderungen<br />

einer breiten Öffentlichkeit<br />

nahe zu bringen. Für die Nautischen<br />

Vereine und deren Mitglieder<br />

wäre das nicht besonders erwähnenswert,<br />

denn für viele unserer Mitglieder<br />

ist jeder einzelne Tag ein Schifffahrtstag.<br />

Warum also wird er hier erwähnt,<br />

der Internationale Schifffahrtstag?<br />

Ganz einfach, weil es notwendig ist,<br />

genauso notwendig wie die Ausrichtung<br />

und Gestaltung solcher Ereignisse.<br />

Denn noch immer haben Tausende<br />

Seeleute Schwierigkeiten, ihr<br />

Schiff nach vielen Monaten an Bord zu<br />

verlassen oder, wenn Sie das geschafft<br />

haben, nach Hause zu ihren Familien<br />

zu gelangen. Noch immer klappen die<br />

Crewwechsel nur mit großen Schwierigkeiten,<br />

noch immer gibt es nicht in<br />

allen Häfen einfache und unkomplizierte<br />

Impfangebote für Seeleute,<br />

noch immer fehlt es in vielen Häfen an<br />

geeigneten und ausreichenden Quarantäne-Unterbringungen.<br />

Die Wahrnehmung für diese Fragen<br />

und jene der Schifffahrt insgesamt ist<br />

außerhalb der nautischen Gemeinschaft<br />

gering, sie tritt nur in Ausnahmefällen<br />

wie der Havarie der Ever<br />

Given im Suez Kanal hervor. Dann<br />

wird innerhalb kürzester Zeit eine mediale<br />

Aufmerksamkeit erzeugt. Und<br />

dann wird sehr schnell und für jede<br />

und jeden deutlich, dass in einer arbeitsteilig<br />

vernetzten Welt ohne die<br />

Schifffahrt kaum etwas geht. Ohne eine<br />

leistungsfähige Schifffahrt käme<br />

unsere Welt zum Erliegen, internationale<br />

Versorgungsketten würden unterbrochen,<br />

Einkaufsregale blieben<br />

leer und auch der online-Handel könnte<br />

keine Waren ausliefern. Viele von<br />

uns und Ihnen spüren dies bei der Bestellung<br />

bestimmter Konsumgüter, wo<br />

Lieferzeiten von etlichen Monaten inzwischen<br />

keine Ausnahme mehr sind,<br />

die deutsche Wirtschaft berichtet von<br />

anhaltenden Problemen nicht nur bei<br />

der Verfügbarkeit von Halbleitern und<br />

in der maritimen Fachwelt sind die<br />

Störungen internationaler Lieferketten<br />

ein beherrschendes Thema.<br />

Für uns als Mitglieder des DNV lassen<br />

sich daraus zwei Lehren ziehen. Erstens:<br />

»Sehen Sie zu, rechtzeitig die<br />

Weihnachtsgeschenke zu besorgen!«<br />

Und zweitens, und natürlich sehr viel<br />

wichtiger: »Lassen Sie uns gemeinsam<br />

daran arbeiten, die Schifffahrt in all<br />

ihren Facetten und mit all ihren Themen<br />

und Herausforderungen immer<br />

wieder hervorzuheben und einer breiten<br />

Öffentlichkeit nahe zu bringen.«<br />

Dr. Iven Krämer<br />

Der World Maritime Day der IMO bietet<br />

dazu ein geeignetes Forum, aber<br />

genauso auch die nun endlich wieder<br />

durchgeführten Mitgliederversammlungen,<br />

die vielen spannenden Vorträge<br />

in den Vereinen, die Nautischen<br />

Essen und im nächsten Jahr der 36.<br />

Deutsche Schifffahrtstag. Wir sind gut<br />

beraten, bei diesen Veranstaltungen<br />

nicht allein auf unsere Nautischen Vereine<br />

zu schauen, sondern uns für Gäste<br />

und Partner zu öffnen, denn die maritimen<br />

Herausforderungen der Zukunft<br />

sind zu groß, um von einzelnen<br />

Akteuren allein gelöst zu werden. Das<br />

geht nur gemeinsam.<br />

Ganz in diesem Sinne liegt hier eine<br />

weitere Ausgabe des DNV-Logbuchs<br />

vor Ihnen, die neben den eigenen Themen<br />

auch unsere Partner und Unterstützer<br />

in maritimen Fragen in den<br />

Blick nimmt. Ich wünsche Ihnen interessante<br />

Anregungen bei der Lektüre.<br />

Herzlichst,<br />

Impressum<br />

Deutscher Nautischer Verein von 1868 e.V. | Herausgeber: Vorstand Kpt. Christian Suhr | Kpt. Hans-Hermann Lückert | Prof. Dr. Iven Krämer<br />

Geschäftsstelle: Frau Ewa Zarebska | Tempowerkring 6 | 21079 Hamburg | Tel.: 040 / 790 12 371 | E-Mail: info@dnvev.de | www.dnvev.de<br />

1<br />

DNV LOGBUCH 03 | <strong>2021</strong><br />

60 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


DNV-LOGBUCH<br />

dnv LOGBUCH 03 | <strong>2021</strong> STÄNDIGER FACHAUSSCHUSS<br />

Nach der Sommerpause setzte der StFA seine<br />

Arbeit am 14.09. und 27.10.<strong>2021</strong> fort.<br />

Von einem Stillstand der Arbeit konnte allerdings keine<br />

Rede sein, denn die Task Forces »Containerverluste«,<br />

»Maritimes Know-How« und »Küstenwache« haben in<br />

den zurückliegenden Monaten in zahlreichen Online-<br />

Konferenzen die Zwischenstände erarbeitet und vorgetragen.<br />

Eine Beschlussfassung zu den Abschlusspapieren »Maritimes<br />

Know-How« und »Küstenwache« erfolgte auf der<br />

Sitzung am 27.10. 21. Die Task Force »Containerverluste«<br />

wird ihre Arbeit bis zur Jahresabschlusssitzung<br />

vorlegen.<br />

Alle Abschlusspapiere wurden rechtzeitig den Mitgliedern<br />

übersandt, damit auf der jeweiligen Sitzung dazu<br />

Beschlüsse gefasst werden können.<br />

An dieser Stelle ein herzlicher Dank an die Leiter Uwe<br />

Schieder und Prof. Dr. Thomas Böcker, Kapt. Matthias Imrecke<br />

und Prof. Dr. Schröder-Hinrichs sowie an alle Task-<br />

Force-Mitglieder für die engagierte Arbeit, die alle ehrenamtlich<br />

leisten.<br />

Kapt. Gerald Immens hielt am 14.09.21 einen bemerkenswerten<br />

Kurzvortrag über die Havarie der »EVER GI-<br />

VEN« im Suez-Kanal (s.a. <strong>HANSA</strong>« vom 01.06.<strong>2021</strong> und<br />

Spiegel vom 02.10.<strong>2021</strong>). Die anschließende Diskussion<br />

ergab viel Zustimmung und weitere Hinweise, die zur<br />

Einrichtung einer Task-Force unter Leitung von Frau<br />

Kapt. Alexandra Pohl-Hempel führte. Sie hat ein Thesenpapier<br />

bis Mitte Oktober vorgelegt, das als Vorbereitung<br />

für die Podiumsdiskussion am 27.10. diente.<br />

Die nächste Sitzung des StFA fand als Präsenzveranstaltung<br />

im 27. Oktober <strong>2021</strong> in Hamburg, Stiftung<br />

Seefahrtsdank von 12.00 –18.00 Uhr als 2G-Veranstaltung<br />

statt.<br />

Nach der Bearbeitung der Tagesordnung wurde auf der<br />

Podiumsdiskussion zum Thema »Ever Given und mögliche<br />

Folgen für deutsche Reviere« mit Experten zu den<br />

Bereichen Prävention, Herausforderungen der Schiffsführung<br />

und Schadens-beseitigung/Bergungskonzepte<br />

über die Situation debattiert. Über die Ergebnisse wird<br />

gesondert berichtet.<br />

Sofern die Inzidenz-Werte es erlauben, soll die Jahresabschlusssitzung<br />

auch als Präsenzveranstaltung stattfinden.<br />

Wir freuen uns, diese dann im »3-D Format« wieder<br />

durchführen zu können!<br />

Für den Deutschen Schifffahrtstag 2022 ist der Leiter des<br />

StFA, Ingo Berger, gebeten worden, die Fachtagungen zu<br />

organisieren. Dafür liegen bereits konkrete Themen sowie<br />

zahlreiche Anfragen zur Beteiligung von maritimen<br />

Organisationen vor, so dass absehbar ist, den Seeleuten<br />

wie Sehleuten ein großes »Maritimes Schaufenster« zu<br />

bieten. Mehr dazu, sobald abgestimmte Papiere vorliegen.<br />

Fazit: Das Schiff »StFA« ist en route!<br />

TELEGRAMM<br />

Am 01.September <strong>2021</strong> hat unser Korporatives Mitglied<br />

DNV seinen 5. Annual Energy Transition Outlook (ETO)<br />

inkl. des Maritime Forecasts 2050 veröffentlicht.<br />

Dieser enthält u.a. detaillierte Fallstudien zur Bewertung<br />

von Kraftstoff- und Technologieszenarien und bietet verschiedene<br />

Lösungen an. https:/ /eto.dnv.com/<strong>2021</strong><br />

2<br />

DNV LOGBUCH 03 | <strong>2021</strong><br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

61


DNV-LOGBUCH<br />

dnv LOGBUCH 02 | <strong>2021</strong> DEUTSCHER SCHIFFFAHRTSTAG 2022<br />

DEUTSCHER SCHIFFFAHRTSTAG 2022<br />

Noch ist es fast ein ganzes Jahr voraus, aber bekanntlich<br />

geht nichts über eine gute Planung. Schon in der vorangegangenen<br />

Ausgabe des DNV Logbuchs hatten wir darüber<br />

informiert, dass der 36. Deutsche Schifffahrtstag<br />

vom 29. September bis zum 3. Oktober 2022 erstmalig<br />

an zwei maritimen Standorten, in Bremen und Bremerhaven<br />

stattfinden wird. Die offizielle Ankündigung dieser<br />

für den DNV herausragenden Veranstaltung erfolgte nun<br />

im Rahmen eines Festaktes am Weltschifffahrtstag <strong>2021</strong>.<br />

Dabei wurde erstmals auch das Motto des nächsten<br />

Deutschen Schifffahrtstages bekannt gegeben. Es lautet:<br />

»Nachhaltige Schifffahrt: Gemeinsam, klar, sauber!«<br />

Die mit diesem Motto verbundenen Zukunftsfragen der<br />

Schifffahrt im Spannungsfeld globaler Herausforderungen<br />

wie dem Klimawandel, der Digitalisierung und dem gewachsenen<br />

Sicherheitsanspruch sollen dann im kommenden<br />

Jahr diskutiert und nicht nur für die maritime<br />

Fachwelt, sondern auch für die breite Öffentlichkeit präsentiert<br />

werden.<br />

Bereits jetzt beginnt die Planung der fachlichen Veranstaltungen<br />

und es besteht die feste Absicht, zu bestehenden<br />

Formaten wie beispielsweise dem etablierten<br />

Bremer Schifffahrtskongress enge Verbindungen zu<br />

knüpfen. Auch damit soll der partnerschaftliche Ansatz,<br />

wie er sich bei den Ausrichtern ausdrückt, weiter gestärkt<br />

werden.<br />

Feststehende Veranstaltungsbestandteile sind ein Empfang<br />

des Senats der Freien Hansestadt Bremen mit einer<br />

Festansprache von Bürgermeister Dr. Bovenschulte am<br />

Abend des 29. September 2022 im Rathaus zu Bremen,<br />

ein Empfang in der Seestadt Bremerhaven in Zusammenarbeit<br />

mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum, eine Jubiläumsfeier<br />

der Deutschen Seemannsmission Bremerhaven<br />

und als maritimes Highlight eine Schiffs- und Bootsparade<br />

auf der Weser von Bremen nach Bremerhaven am<br />

30. September 2022. Bereits jetzt hat sich eine Vielzahl<br />

beeindruckender Schiffe, die das gesamte maritime Spektrum<br />

von modernen und umweltfreundlichen Schiffen<br />

über vielfältige Behörden- und Arbeitsfahrzeuge bis hin<br />

zu gewerblichen Einheiten, Traditionsschiffen und Sportbooten<br />

abdecken, hierzu angemeldet.<br />

Über den jeweils aktuellen Stand der Planung, über einzelne<br />

Veranstaltungen und Aktionen, über Einschätzungen<br />

und Meinungen zum Schifffahrtstag und auch<br />

zu den an der großen Weserparade beteiligten Schiffen<br />

und Booten informieren wir ab sofort unter:<br />

www.deutscher-schifffahrtstag.de. Schauen Sie gerne<br />

vorbei und machen Sie diese Seite zu Ihrem Favoriten.<br />

3<br />

DNV LOGBUCH 03 | <strong>2021</strong><br />

62 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


DNV-LOGBUCH<br />

dnv LOGBUCH 02 | <strong>2021</strong> MEMBERS’ LOUNGE<br />

NAUTISCHER VEREIN<br />

LÜBECK FÜR VOLLAUS-<br />

BAU DES ELBE-LÜBECK-<br />

KANALS<br />

Neben dem Nord-Ostsee-Kanal gibt es<br />

in Schleswig-Holstein als weitere<br />

wichtige Wasserstraße den Elbe-<br />

Lübeck-Kanal, für dessen Ausbau sich<br />

der Nautische Verein Lübeck seit vielen<br />

Jahren aktiv engagiert! Dieser Einsatz<br />

ergibt sich aus dem Passus der<br />

Satzung, dass sich der Verein u.a. mit<br />

Angelegenheiten der Handelsschifffahrt<br />

befasst.<br />

Seit dem Jahre 1398 ist diese Verbindung<br />

zwischen Lübeck und der Elbe,<br />

zunächst als Stecknitz-Kanal und<br />

seit 1900 als Elbe-Lübeck-Kanal, ein<br />

wichtiger Handelsweg.<br />

In seinen jetzigen Abmessungen entspricht<br />

der Kanal nicht mehr den Anforderungen<br />

für effizient einzusetzende<br />

Binnenschiffe, die 2.000 mt transportieren<br />

können und deren Abmessungen<br />

(Großgütermotorschiff)<br />

Länge <strong>11</strong>0 m, Breite <strong>11</strong>,40 m, Tiefgang<br />

2,80 m betragen. Derzeit können lediglich<br />

Schiffe mit einer Länge von 80 m,<br />

einer Breite von 9,50 m und einem Tiefgang<br />

von 2,00 m den Kanal passieren.<br />

Das ist ein Problem, weil es immer weniger<br />

80 m – Schiffe gibt und der Einsatz<br />

zunehmend unwirtschaftlicher ist.<br />

Daher muss der Elbe-Lübeck-Kanal eine<br />

Schleusenlänge von <strong>11</strong>5 m, eine<br />

zulässige Tauchtiefe von 2,80 m und<br />

eine Brückendurchfahrthöhe von<br />

mind. 5,25 m erhalten.<br />

Für dieses Ziel hat sich der NVL seit<br />

Jahren durch eigene Initiativen, Kontakte<br />

zur Politik, Teilnahme an Parlamentarischen<br />

Abenden in Berlin, Beteiligung<br />

an Arbeitsgruppen der IHK<br />

Lübeck etc. eingesetzt. Ein erfolgreiches<br />

Zwischenziel wurde erreicht,<br />

als im Jahre 2016 der ELK für einen<br />

vordringlichen Ausbau mit einem Finanzvolumen<br />

von über 800 Mio, € in<br />

den Bundesverkehrswegeplan 2030<br />

aufgenommen wurde. Sieben Schleusen,<br />

acht Brücken sowie die Tiefe des<br />

Kanals müssen insoweit angepasst<br />

werden. Derzeit arbeitet eine Planungsgruppe<br />

der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

an einer Realisierung<br />

des Projektes.<br />

Der Ausbau wird zu einer deutlichen<br />

Entlastung des LKW-Verkehrs zwischen<br />

Lübeck und Hamburg führen.<br />

Weit über 100 Unternehmen aus Lübeck<br />

haben in einem »Letter of Intent«<br />

ihre Absicht bekundet, den ELK bei einem<br />

Vollausbau nutzen zu wollen. Zudem<br />

wären die attraktiven Destinationen<br />

Lübeck und Travemünde durch<br />

moderne Flusskreuzfahrtschiffe erreichbar.<br />

Nach allen Erkenntnissen der<br />

Logistik folgen Warenströme einer vorhandenen,<br />

geeigneten Infrastruktur.<br />

Lübeck ist in der südwestlichen Ostsee<br />

ein Verkehrsknotenpunkt für<br />

Straße, Schiene, Seewasser- und Binnenwasserstraße<br />

mit einem direkten<br />

Zugang zum deutschen und damit<br />

auch europäischen Wasserstraßennetz.<br />

Die EU sieht nach Aussage des Koordinators<br />

für die Transeuropäischen Netze<br />

(TEN), Pat Cox, den Lübecker Hafen<br />

in einer sehr guten Position, vor allem<br />

im Hinblick auf seine Anbindung an<br />

die Binnenwasserstraßen. Neben ökonomischen<br />

Gründen sind auch ökologische<br />

Gründe ein Argument pro<br />

Ausbau, weil neben der Entlastung<br />

der Straße aber auch die in Zukunft<br />

zunehmende Ausrüstung der Binnenschiffe<br />

mit umweltfreundlichen Antriebsarten<br />

auf den Weg gebracht ist.<br />

DEUTSCHES MARITIMES<br />

INSTITUT E.V.<br />

Forum für Diskussion und<br />

gedanklichen Austausch über<br />

maritime Fragen<br />

Virtuelle Mitgliederversammlung<br />

<strong>2021</strong> und Ernennung eines neuen<br />

Präsidenten<br />

Karsten Schneider<br />

Am 4. Juni <strong>2021</strong> hat das DEUTSCHE<br />

MARITIME INSTITUT (DMI) auf einer<br />

gemeinsamen Sitzung des Gesamtvorstands<br />

und des Präsidiums Konteradmiral<br />

Karsten Schneider als Nachfolger<br />

von Vizeadmiral Hans-Joachim Stricker<br />

zu seinem Präsidenten gewählt. VAdm<br />

a.D. Stricker wurde als neues Mitglied<br />

im Präsidium aufgenommen.<br />

Sowohl diese Sitzung als auch die anschließende<br />

Mitgliederversammlung<br />

fanden aufgrund der Corona-Pandemie<br />

4<br />

DNV LOGBUCH 03 | <strong>2021</strong><br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

63


dnv LOGBUCH 03 | <strong>2021</strong> MEMBERS’ LOUNGE<br />

virtuell statt. Die Mitgliederversammlung<br />

fand in nunmehr schon eingespielter<br />

Weise in zwei Abschnitten<br />

statt. Am 4. Juni nachmittags wurden<br />

die Mitglieder des DMI in einer als Videokonferenz<br />

gestalteten Mitgliederinformationsveranstaltung<br />

über die<br />

Aktivitäten des zurückliegenden Geschäftsjahres<br />

und über die laufenden<br />

und geplanten Vorhaben informiert.<br />

Die eigentliche Mitgliederversammlung<br />

erfolgte im Umlaufverfahren vom<br />

7. Juni bis zum 1. August <strong>2021</strong> statt. Da<br />

sich mehr als 50% am Abstimmungsprozess<br />

beteiligt haben, ist das Verfahren<br />

gültig. Alle Abstimmungspunkte<br />

wurden mehrheitlich angenommen.<br />

Der neue Präsident erläuterte seine<br />

Schwerpunkte für die künftige Arbeit<br />

des DMI und verwies vorab auf die<br />

Rolle, die das neu gestaltete Marineforum<br />

online (https://ma<br />

rineforum.online) für die Arbeit des Instituts<br />

spielen wird. Aus seiner Sicht<br />

sind es zwei große Themen, die uns in<br />

nächster Zeit bewegen werden. Zum<br />

einen werden die Stimmen immer lauter,<br />

die eine grundsätzliche Neuausrichtung<br />

der Außen- und Sicherheitspolitik<br />

Deutschlands fordern. Dabei<br />

geht es um viel mehr als nur künftige<br />

Bundeswehreinsätze. Entsprechende<br />

Fragen an die neue Bundesregierung<br />

haben wir im Marineforum online formuliert<br />

(https://marineforum.online/<br />

fragen-an-die-deutsche-sicherheitspolitik/).<br />

Zum anderen sieht sich das<br />

DMI gefordert, einen Überblick über<br />

die wesentlichen Trends in der maritimen<br />

Welt quer durch alle Themenbereiche<br />

von Sicherheit über Wirtschaft,<br />

Technologie bis hin zu Umwelt<br />

und Klima zu schaffen. Das wird der<br />

mittelfristige Arbeitsschwerpunkt mit<br />

Blick auf das 50. Jubiläum des DMI im<br />

Jahr 2023 werden.<br />

NAUTISCHER VEREIN<br />

WILHELMSHAVEN-JADE<br />

E.V.<br />

Wilhelmshaven-Sailing-CUP <strong>2021</strong><br />

-Boarding next Generation<br />

Nachdem im vorigen Jahr der Wilhelmshaven-Sailing-CUP<br />

ausfallen<br />

musste, war die Freude groß, dass dieses<br />

Jahr die Veranstaltung, und damit<br />

auch das »Boarding next Generation«<br />

wieder stattfinden konnte.<br />

Der Nautische Verein Wilhelmshaven-<br />

Jade e.V. hat auch in diesem Jahr die<br />

Veranstaltung wieder unterstützt und<br />

so konnten 120 Schülerinnen und<br />

Schüler mit ihren Lehrerinnen und<br />

Lehrern auf der Barg »ARTEMIS« an<br />

Bord gehen. Seitens des NV Wilhelmshaven-Jade<br />

e.V. wurden sie vom 2.<br />

Vorsitzenden, Kapitän und Rechtsanwalt<br />

Eckard Rickmann, und Beiratsmitglied<br />

Wolfgang Zährl betreut.<br />

Nach der Sicherheitseinweisung durch<br />

den Kapitän der »ARTEMIS« ging es<br />

unter Motor durch den Hafen in die<br />

Schleuse; auf der Jade wurden dann –<br />

unter kräftiger Mithilfe der jungen<br />

»Neusegler« – die Segel gesetzt.<br />

Ordentlicher Wind aus West und die<br />

entsprechende Schräglage ließ bei allen<br />

das richtige Regattafeeling aufkommen.<br />

Fast alle waren das erste Mal<br />

auf einem Großsegler, entsprechend<br />

groß war die Begeisterung. Nach der<br />

Wende wurden die Lunchpakete verteilt.<br />

Bedingt durch viel frische Luft,<br />

und ordentlichem Einsatz der Armmuskeln<br />

bei den Segelmanövern, wurden<br />

sie auch gerne in Empfang genommen.<br />

Nach Überquerung der Ziellinie haben<br />

alle noch einmal beim Niederholen<br />

der Segel ordentlich mit angefasst.<br />

Als kurz nach 14.00 Uhr der Bontekai<br />

mit den winkenden Besuchern wieder<br />

in Sicht kam, hatten wohl einige das<br />

Gefühl, von einer großen Reise zurückzukommen.<br />

Dass es nicht ganz zu einem der vorderen<br />

Plätze gereicht hat, tat der guten<br />

Stimmung keinen Abbruch, und<br />

die jugendlichen Gäste haben sich mit<br />

einem großen Dankeschön von der<br />

Crew der »ARTEMIS« verabschiedet.<br />

5<br />

DNV LOGBUCH 03 | <strong>2021</strong><br />

64 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


dnv LOGBUCH 03 | <strong>2021</strong> PERSONALIEN | TERMINE<br />

PERSONALIEN<br />

Der DNV gratuliert seinem langjährigen Vorsitzenden<br />

und Beiratsvorsitzenden, Herrn Prof. Dr. Ehlers zur<br />

Wiederwahl zum Vorsitzenden des neu gewählten GMT-<br />

Beirates.<br />

Am 09. September <strong>2021</strong> fand die diesjährige Jahreshauptversammlung<br />

des Nautischen Vereins Cuxhaven<br />

e.V. wieder als Präsenzveranstaltung statt. Unter dem<br />

TOP »Wahlen« gab es nur zwei Wechsel: Der neue Stv.<br />

Vorsitzende Kapt. Dirk Homann folgt dem bisherigen<br />

Stv. Vorsitzenden Andreas Schoon, der als Beisitzer<br />

dem NVC weiterhin treu bleibt. Die Funktion des ehemaligen<br />

Beiratsvorsitzenden Kapt. Dirk Homann übernimmt<br />

der Marketing-Leiter NPorts Herr Dirk Leibfried. Der<br />

DNV gratuliert und wünscht viel Erfolg!<br />

Am 21.September <strong>2021</strong> fand die diesjährige Generalversammlung<br />

des Nautischen Vereins zu Emden e.V. ebenfalls<br />

in Präsenzveranstaltung mit turnusmäßigen Wahlen<br />

statt. Der neue Vorstand des NVzE setzt sich somit<br />

aktuell wie folgt zusammen:<br />

Vorsitzender: Frank Wessels<br />

Stv. Vorsitzender: Klaus Kuiper<br />

Schatzmeister: Carsten Schubert<br />

Erster Schriftführer: Mathias Overhaus<br />

Zweiter Schriftführer: Theodor Galts<br />

Der DNV gratuliert und wünscht viel Erfolg!<br />

TERMINE<br />

O8. – 09.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> in Bremen<br />

Sustainable Shipping – 5. Bremer Kongress für Nachhaltigkeit<br />

in der Schifffahrt<br />

Fachforum mit nationalen und internationalen Referenten/innen<br />

im Haus der Bremischen Bürgerschaft, Am<br />

Markt 20, 28195 Bremen<br />

16.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> in Hamburg<br />

NVzH Vortrag »Krise an den Küsten – Meeresspiegelanstieg<br />

als gesellschaftliche Herausforderung im Übergang<br />

zwischen Land und Meer – The SPP SeaLevel DICES<br />

Project. Prof. Dr. Beate Ratter, Abt. integrative Geographie,<br />

Universität Hamburg<br />

16.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> in Bremen<br />

NVzB Kleines Reis&Curry Essen mit Vortrag<br />

»Entwicklung der Simulatoren im Laufe der letzten 40<br />

Jahre«. Claus Bornhorst, Rheinmetall Bremen<br />

23.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> in Hamburg<br />

MCN 10 Jahres Feier mit Preisverleihung MCN Cup <strong>2021</strong><br />

im hybriden Format. www.maritimes-cluster.de<br />

25.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> NV Wilhelmshaven-Jade e.V.<br />

Vortrag mit dem Titel »Sicherheit auf Kreuzfahrtschiffen«<br />

von Frau Kapt. Ehrmann.<br />

Weitere Infos zu den Veranstaltungen und dem Hygienekonzept<br />

finden Sie auf der Internetseite des Nautischen<br />

Verein Wilhelmshaven, http://www.nautischervereinwhv-jade.de/aktuelles-planung.html<br />

14.12.<strong>2021</strong> in Hamburg<br />

NVzH Vortrag »Digitalisierung bei Hapag-Lloyd: Chancen<br />

und Herausforderungen«<br />

Patrick Briest, Senior Director IT – Operations & Network<br />

6<br />

DNV LOGBUCH 03 | <strong>2021</strong><br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

65


BUYER’S GUIDE<br />

Buyer’s Guide<br />

Dreh scheibe von Herstellern, Dienst leis tern, Experten und Zulieferern<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG<br />

Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg | anzeigen@hansa-online.de | Tel. +49 (0)40-70 70 80-02<br />

Ihre Ansprechpartner im Verlag:<br />

Florian Visser (Objektleitung)<br />

f_visser@hansa-online.de<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80–3<strong>11</strong><br />

Susanne Sinß (Mediaberatung)<br />

s_sinss@hansa-online.de<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80–310<br />

Ihre Ansprechpartner im Außendienst:<br />

Niederlande: Andreas Hansmann<br />

a.hansmann@hansmann.media<br />

Tel. +49 (0)40 609188 <strong>11</strong><br />

USA: Detlef Fox<br />

detleffox@comcast.net<br />

Tel. +1 212 896 3881<br />

Skandinavien, England, Portugal, Spanien, Frankreich<br />

Emannuela Castagnetti-Gillberg<br />

emannuela.hansainternational@gmail.com<br />

Tel. +33 619 371 987<br />

Rubriken<br />

1 Werften<br />

2 Antriebsanlagen<br />

3 Motorkomponenten<br />

4 Schiffsbetrieb<br />

5 Korrosionsschutz<br />

6 Schiffsausrüstung<br />

7 Hydraulik | Pneumatik<br />

8 Bordnetze<br />

9 Mess- | Regeltechnik<br />

10 Navigation | Kommunikation<br />

<strong>11</strong> Konstruktion | Consulting<br />

12 Umschlagtechnik<br />

13 Container<br />

14 Hafenbau<br />

15 Finanzen<br />

16 Makler<br />

17 Reedereien<br />

18 Shipmanagement | Crewing<br />

19 Hardware | Software<br />

20 Spedition | Lagerei<br />

21 Versicherungen<br />

22 Wasserbau<br />

23 Seerecht<br />

24 Schiffsregister | Flaggen<br />

25 Dienstleistungen<br />

1<br />

WERFTEN<br />

YARDS<br />

Werftausrüstungen<br />

Shipyard Equipment<br />

2<br />

ANTRIEBSANLAGEN<br />

PROPULSION<br />

Motoren<br />

Engines<br />

Propeller<br />

Propellers<br />

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56322 Spay/Rhein<br />

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Tel. (0431) 39 94 0 · Fax (0431) 39 67 74<br />

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AGGREGATE<br />

MOTOREN<br />

GETRIEBE<br />

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KOLBEN<br />

ANLASSER<br />

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Shafts Shaft Systems<br />

3<br />

MOTORKOMPONENTEN<br />

ENGINE COMPONENTS<br />

Abgasreinigung<br />

Exhaust gas cleaning<br />

5<br />

KORROSIONSSCHUTZ<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

67


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Brandschutz<br />

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Sicherheitsausrüstung<br />

Safety Equipment<br />

HYDRAULIK PNEUMATIK<br />

HYDRAULICS PNEUMATICS<br />

Pumpen<br />

Pumps<br />

Hochqualitative Schraubenspindelpumpen<br />

für Kraftstoffe.Hermetisch dichte Pumpen<br />

mit Magnetkupplung für MDO und HFO.<br />

Dichtungen<br />

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Buyer’s Guide<br />

68 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


BUYER’S GUIDE<br />

9<br />

Ingenieurbüro<br />

Engineer’s office<br />

24<br />

Naval architects<br />

Marine engineers<br />

MESS- REGELTECHNIK<br />

MEASURING CONTROL DEVICES<br />

Druckmessung<br />

Pressure measurement<br />

Füllstand. Grenzstand. Druck.<br />

Zuverlässig unter allen Einsatzbedingungen<br />

VEGA-Messtechnik überzeugt sowohl in Häfen oder Küstennähe,<br />

als auch unter extremen Umgebungsbedingungen auf<br />

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Anforderungen der Branche. Deshalb verfügen wir über alle<br />

wichtigen Zertifizierungen und stehen damit für Zuverlässigkeit<br />

und Sicherheit.<br />

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als auch unter extremen Umgebungsbedingungen auf<br />

See. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung kennen wir die<br />

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SHIP DESIGN & CONSULT<br />

info@shipdesign.de · www.shipdesign.de · Hamburg<br />

Design – Construction – Consultancy<br />

Stability calculation – Project management<br />

16<br />

MAKLER<br />

SHIP BROKERS<br />

CC<br />

Continental Chartering<br />

SHIPBROKERS<br />

CONTINENTAL CHARTERING GMBH & CO. KG<br />

Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg | Germany<br />

Tel + 49 (40) 32 33 70 70 | Fax + 49 (40) 32 33 70 79<br />

office@continental-chartering.de<br />

www.continental-chartering.de<br />

SCHIFFSREGISTER | FLAGGEN<br />

SHIP REGISTER | FLAGS<br />

MARITIME SERVICES<br />

Panama vessel’s registry<br />

Bareboat-Registration<br />

Registration of Owner<br />

Ship’s Title<br />

Mortgage registration and<br />

cancellation<br />

CT‘s, Crew endorsements,<br />

Technical certificates<br />

Oil/ Logs/ Crewlist Books<br />

Provisional Navigational Patent<br />

and Radio License<br />

Certificate of Ownership and<br />

(Non) Encumbrances<br />

Legalisations of Bill of Sale,<br />

Acceptance of Sale.<br />

Payment of Annual Ship Taxes<br />

#<br />

25<br />

Consulate General<br />

of Panama<br />

Gänsemarkt 44<br />

20354 Hamburg<br />

Tel.: 040-340218<br />

conpanamahamburgo@mire.gob.pa<br />

www.panahamburg.com<br />

VEGA Grieshaber KG | info.de@vega.com | www.vega.com<br />

<strong>11</strong><br />

18<br />

DIENSTLEISTUNGEN<br />

SERVICES<br />

KONSTRUKTION CONSULTING<br />

CONSTRUCTION CONSULTING<br />

SCHIFFSMANAGEMENT<br />

SHIPMANAGEMENT<br />

Technische Inspektion<br />

Technical inspection<br />

Seewetter<br />

Postfach 30<strong>11</strong>90 – 20304 Hamburg<br />

Tel. +49 69 8062 6181<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Technology Consulting<br />

(e.g. Ballast Water Treatment, LNG Bunker)<br />

Policy-, Strategy-, Development-<br />

+ PR Consulting (incl. EU Affairs)<br />

Industrial Expertise for Investors,<br />

Interim + Project Management<br />

contact us:<br />

info@mvb-euroconsult.eu<br />

phone +49-170-7671302<br />

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Luftaufnahmen<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

69


TERMINE<br />

Liebe Leserinnen und Leser, aufgrund der Corona-Pandemie sind viele Konferenzen, Messen und Seminare abgesagt oder<br />

verschoben worden. Die aufgeführten Termine sind bislang noch gültig. Weitere Absagen sind möglich, für aktuelle Informationen<br />

besuchen Sie bitte die Webseiten der Veranstalter.<br />

freight & trade events<br />

worldwide conferences | exhibitions | seminars for shipping, commodities, finance<br />

Marine + Offshore<br />

02.-05.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> ROTTERDAM<br />

Europort <strong>2021</strong><br />

www.europort.nl<br />

03.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> DIGITAL<br />

Sicherer Schiffsbetrieb<br />

www.maritimes-cluster.de<br />

16.-18.<strong>11</strong>. <strong>2021</strong> AMSTERDAM<br />

Mets Trade www.metstrade.com<br />

18.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong><br />

MARISSA Day 4: Maritime Infrastructure<br />

www.marissa-days.org<br />

17.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> KIEL<br />

<strong>11</strong>6. Hauptversammlung STG<br />

www.stg-online.de<br />

23.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> HAMBURG<br />

MCN 10-Jahresfeier<br />

mit MCN Cup Preis verleihung<br />

www.maritimes-cluster.de<br />

23.-25.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> NÜRNBERG<br />

SPS – Smart Production Solutions<br />

https://sps.mesago.com<br />

01.-03.12.<strong>2021</strong> NEW ORLEANS<br />

International Workboat Show<br />

www.workboatshow.com<br />

07.-10.12.<strong>2021</strong> SCHANGHAI<br />

Marintec China<br />

www.marintecchina.com<br />

10.12.<strong>2021</strong> BERLIN<br />

Statustagung »Maritime Technologien«<br />

www.ptj.de<br />

15.-17.12.<strong>2021</strong> ROSTOCK<br />

UDT Undersea Defence Technology<br />

www.udt-global.com<br />

19.-21.01.2022 MUMBAI<br />

INMEX SMM India<br />

www.inmex-smm-india.com<br />

10.-13.01.2022 OSLO<br />

Nor-Shipping<br />

www.nor-shipping.com<br />

26.01.2022 HAMBURG<br />

Korrosionsschutz in der maritimen Technik<br />

www.gfkorr.de<br />

<strong>11</strong>.03.2022 TALLINN<br />

Tallinn Boat Show<br />

www.meremess.ee<br />

16.-18.03.2022 SINGAPUR<br />

APM Asia Pacific Maritime<br />

www.apmaritime.com<br />

20.-22.04.2022 TOKIO<br />

Sea Japan<br />

www.seajapan.ne.jp<br />

27.-28.04.2022 HAMBURG<br />

Schweißen in der maritimen Technik und im<br />

Ingenieurbau<br />

www.slv-nord.de<br />

25.-28.04.2022 MIAMI<br />

Seatrade Cruise Global<br />

www.seatradecruiseglobal.com<br />

Shipping + Logistics<br />

15.-18.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> DIGITAL<br />

Navigation <strong>2021</strong><br />

www.rin.org.uk<br />

13.01.2022 DIGITAL<br />

MARISSA Day 5: Security challenges<br />

in coastal areas<br />

www.marissa-days.org<br />

23.-24.03.2022 LÜBECK<br />

Shortsea Shipping Days<br />

www.shortseashipping.de<br />

Commodities + Energy<br />

16.-18.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> SAINT-MALO<br />

FOWT – Floating Offshore Wind Turbines<br />

www.fowt-conferences.com<br />

24.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> LEER<br />

Zukunftsbranche Segeltechnologie<br />

www.mariko-leer.de<br />

24.-25.<strong>11</strong>.<strong>2021</strong> HALIFAX<br />

Marine Renewables Canada <strong>2021</strong><br />

www.marinerenewables.ca<br />

06.-07.12.<strong>2021</strong> BRÜSSEL<br />

OEE - Ocean Energy Europe <strong>2021</strong><br />

www.oceanenergy-europe.eu<br />

01.-04.02.2022 ABERDEEN<br />

SPE Offshore Europe<br />

www.offshore-europe.co.uk<br />

05.-07.04.2022 BILBAO<br />

WindEurope 2022 – www.windeurope.org<br />

29.08.-01.09.2022 STAVANGER<br />

ONS – Offshore Northern Seas<br />

www.ons.no<br />

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70 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


IMPRESSUM<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

Andritz Hydro GmbH ........................................................................... 39<br />

Clyde & Co (Deutschland) LLP ........................................................... 31<br />

FIL-TEC Rixen GmbH .......................................................................... 46<br />

Georg Duncker GmbH & Co KG ........................................................ 19<br />

GROMEX GmbH ..................................................................................... 9<br />

HAPEKO Hanseatisches Personalkontor Deutschland GmbH ......... 9<br />

Headway Technology Group (Qingdao) Co., Ltd. ............................. 42<br />

INTERNATIONAL Farbenwerke GmbH ........................................... 45<br />

Kontor 17 Shipmanagement GmbH & Co. KG .................................... 4<br />

LEBUHN & PUCHTA Rechtsanwälte ................................................ 18<br />

LINK 1 ..................................................................................................... 70<br />

LISCR (Deutschland) GmbH ............................................................... 35<br />

Lloyd’s Register Marine ........................................................................... 3<br />

LUKOIL Marine Lubricants Ltd. ......................................................... 38<br />

MARINE Assekuranz GmbH ............................................................... 16<br />

Marintec China ...................................................................................... U3<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG .................................................. 43<br />

Mercy Ships ............................................................................................. 59<br />

NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH .............................................. 47<br />

Norges Varemesse (Norway Trade Fairs) .......................................... U4<br />

Raytheon Anschütz GmbH .............................................................. Titel<br />

RINA Germany GmbH ......................................................................... 34<br />

SAACKE GmbH .................................................................................... 41<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG 43 ............................ U2<br />

Schottel GmbH ....................................................................................... 17<br />

SSB-Electronic GmbH ........................................................................... 49<br />

Viking River Cruises AG ....................................................................... 27<br />

Volvo Penta Central Europe GmbH .................................................... 29<br />

Walter Hering KG .................................................................................. 53<br />

Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />

Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />

keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm, Thomas Bantle<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />

Tel. +49 (0)40–70 70 80–206 | k_foerster@hansa-online.de<br />

Stellv. Chefredakteur: Michael Meyer (MM)<br />

Tel. +49 (0)40–70 70 80–212 | m_meyer@hansa-online.de<br />

Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />

Tel. +49 (0) 40–70 70 80–210 | f_selzer@hansa-online.de<br />

Redakteurin: Anna Wroblewski (aw)<br />

Tel. +49 (0)40–70 70 80–209 | a_wroblewski@hansa-online.de<br />

Korrespondenten<br />

Schiffbau, Schiffsmaschinenbau, Schiffstechnik:<br />

Dr. Hans G. Payer, Dipl.-Ing. Michael vom Baur (MvB)<br />

Offshore: Anne-Katrin Wehrmann (aw)<br />

Märkte und Versicherungen: Michael Hollmann (mph)<br />

Director for Greater China: Dr.-Ing. Tao Jiang<br />

Asien: Patrick Lee<br />

Amerika: Barry Parker<br />

Großbritannien: Samantha Fisk<br />

Layout<br />

Sylke Hasse, Tel. +49 (0)40–70 70 80–207 | s_hasse@hansa-online.de<br />

Verlag und Redaktion<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Ein Unternehmen der TAMM MEDIA<br />

Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg | Postfach 10 57 23, 20039 Hamburg<br />

Tel.: +49 0)40–70 70 80–02, Fax –214 | www.hansa-online.de<br />

Kaufmännischer Objektleiter / Commercial Publishing Director<br />

Florian Visser, Tel. +49 (0)40–70 70 80–312, Fax –208 | f_visser@hansa-online.de<br />

Mediaberatung<br />

Susanne Sinß, Tel. +49 (0)40–70 70 80–310, Fax –208 | s_sinss@hansa-online.de<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Sandra Winter, Tel. +49 (0)40–70 70 80–225, Fax –208 | s_winter@hansa-online.de<br />

Verlagsvertretung für Deutschland<br />

Verlagsbüro ID GmbH & Co. KG | Tel. +49 (0) 5<strong>11</strong> 61 65 95–0 | kontakt@verlagsbuero-id.de<br />

Australien: Michael Warneke, Permarinus – Maritime Consultancy Pty Ltd., Fremantle WA<br />

6100 Australia, Mobile: +61 418 452 560, michael.warneke@permarinus.com.au<br />

GB, Frankreich, Spanien, Portugal, Skandinavien: Emanuela Castagnetti-Gillberg,<br />

Tel. +33 619 371 987, emanuela.hansainternational@gmail.com<br />

USA: Detlef Fox, D.A. Fox Advertising Sales Inc., 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />

NY 10001 New York, USA, detleffox@comcast.net<br />

Niederlande: Mark Meelker – Media, Telderskade 53, 2321 TR Leiden,<br />

Tel. +31 71–8886708, M: 06 515 84086, hansa@meelkermedia.nl<br />

Polen: LINK, Maciej Wedzinski, Wegornik 2/2, 72–004 Tanowo, Poland,<br />

Tel./Fax +48 91–462 34 14, acc@maritime.com.pl<br />

Abonnentenbetreuung/Vertrieb<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />

Tel. +49 (0)40–70 70 80–<strong>11</strong>1 | abo@hansa-online.de<br />

Betreuung Digital-Abos<br />

Florian Visser, Leiter Marketing Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG,<br />

Tel. +49 (0)40–70 70 80–312 | f_visser@hansa-online.de<br />

Der Auftraggeber von Anzeigen trägt die volle Verantwortung für den Inhalt der Anzeigen.<br />

Der Verlag lehnt jede Haftung ab. Untersagt ist die Verwendung von Anzeigenausschnitten<br />

oder -inhaltsteilen für die Werbung.<br />

Alle Zuschriften sind an den genannten Verlag zu richten. Rücksendung unaufgefordert eingesandter<br />

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Die <strong>HANSA</strong> ist Organ für:<br />

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Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) | Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) |<br />

DNV | Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN | Deutsches Komitee<br />

für Meeresforschung und Meerestechnik e. V. | Seeverkehrsbeirat des Bun desministers<br />

für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium,<br />

Abt. Seeverkehr) | Deutscher Nautischer Verein (DNV) | Deutsche Gesellschaft für<br />

Ortung und Navigation (DGON) | Schutzverein Deutscher Rheder V. a. G. | Hafen tech -<br />

nische Gesellschaft e. V. (HTG) | The World Association for Waterborne Transport<br />

Infrastructure (PIANC) | Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) |<br />

Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochseefischerei-Verband e.V. |<br />

Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

71


LETZTE SEITE<br />

»150 Jahre<br />

Hamburg Süd«<br />

im IMMH<br />

Modell der »Buenos<br />

Aires« (1873). Sie ist<br />

eines der ersten Schiffe<br />

der Hamburg Süd<br />

Ab dem 4. November zeigt das Internationale Maritime Museum<br />

Hamburg die Sonderausstellung »Hamburg Süd – 150<br />

Jahre auf den Weltmeeren«. Sie zeugt von der abwechslungsreichen<br />

Geschichte der Traditionsreederei, die am 4. November<br />

1871 durch Vertreter elf angesehener Hamburger Handelshäuser,<br />

darunter Heinrich Amsinck, Carl Woermann und Ferdinand Laeisz,<br />

als »Hamburg-Südamerikanische Dampschiffahrts-Gesellschaft«<br />

gegründet wurde. Ziel des Unternehmens waren der Aufbau<br />

und der Unterhalt einer regelmäßigen Dampferverbindung<br />

nach Brasilien und in die La Plata-Staaten.<br />

Die Hamburg Süd erlangte dabei innerhalb weniger Jahre eine<br />

solche Bedeutung für die Wirtschaft Brasiliens, dass der brasilianische<br />

Kaiser Dom Pedro II. der Gesellschaft in einer Urkunde<br />

Modell der »Cap San Diego«. Das Schiff<br />

kann noch heute im Hamburger Hafen<br />

als Museumsschiff bewundert werden<br />

72 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


LETZTE SEITE<br />

Modelle von Schiffen<br />

der Hamburg Süd stehen<br />

im Museum für die<br />

Ausstellung bereit<br />

von 1888 weitgehende Handelsprivilegien in seinem Land einräumte,<br />

ein einzigartiger Vorgang zwischen einem Staat und einer<br />

Reederei.<br />

Beide Weltkriege führten bei der Hamburg Süd zum Totalverlust<br />

ihrer Flotte und beide Male gelangen Aufschwung und Wiederaufbau.<br />

Im Jahr 1936 stieg das Bielefelder Unternehmen Dr.<br />

August Oetker ein. 1955 übernahm die Oetker-Gruppe die Reederei<br />

vollständig. Es begann eine erfolgreiche Zeit stetiger Expansion<br />

bis die Hamburg Süd Ende 2017 an die dänische Reedereigruppe<br />

A.P. Møller–Mærsk verkauft wurde.<br />

Die Bandbreite der in der Sonderausstellung gezeigten Exponate<br />

reicht von der Gründungsurkunde der Reederei aus dem<br />

Jahre 1871 bis hin zu Original-Plakaten von Passagierschiffsreisen<br />

aus mehreren Jahrzehnten. Präsentiert werden eindrucksvolle<br />

Schiffsmodelle, darunter die »Buenos Aires« (1873), die<br />

»Cap Polonio« (1914) und die »Cap San Diego« (1961), sowie<br />

bisher nie öffentlich gezeigte Dokumente und Gemälde, etwa von<br />

Adolf Bock und Johannes Holst. Ergänzt wird die Ausstellung<br />

durch umfangreiches Audio- und Videomaterial an zwei interaktiven<br />

Multimediastationen.<br />

Die Sonderausstellung wird vom 4. November <strong>2021</strong> bis zum <strong>11</strong>.<br />

September 2022 auf einer Fläche von 500 m 2 auf Deck 1 des Museums<br />

gezeigt. Begleitveranstaltungen und öffentliche Führungen<br />

sollen regelmäßig angeboten werden. Die Ausstellung wird<br />

gefördert durch die Dr. August Oetker KG.<br />

Modell eines 1963 vom<br />

Architekten Cäsar Pinnau<br />

für die Hamburg Süd<br />

entworfenen Schiffes<br />

© IMMH<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong><br />

73


BUCHTIPP<br />

Das Buch zur Ausstellung<br />

»Hamburg Süd – 150 Jahre auf den Weltmeeren«<br />

Begleitet wird die Hamburg-Süd-Sonderausstellung im Internationalen<br />

Maritimen Museum Hamburg durch das Buch »Hamburg<br />

Süd – 150 Jahre auf den Weltmeeren. Die Geschichte einer<br />

großen Reederei« von Autor Matthias Gretzschel.<br />

Sowohl der Erste Bürgermeister der Stadt Hamburg, Peter<br />

Tschentscher, als auch August Oetker würdigen die Traditionsreederei<br />

in einem Vorwort. Während Tschentscher die Bedeutung<br />

für die Hansestadt betont, berichtet Oetker von seiner Beziehung<br />

zur Reederei und erklärt, warum das Familienunternehmen<br />

sich schließlich von Hamburg Süd trennte.<br />

Das Buch startet nicht mit dem Beginn der Geschichte von Hamburg<br />

Süd, sondern mit deren Vorgeschichte: dem Beginn der Handelspolitischen<br />

Beziehungen zwischen der Stadt Hamburg und<br />

dem 1822 unabhängig geworden Brasilien. 1871, wenige Monate<br />

nach der deutschen Reichsgründung, wird aus der zwei Jahre zuvor<br />

gegründeten Hamburg-Brazilian Steamship Company die Hamburg-Südamerikanische<br />

Dampfschifffahrts-Gesellschaft.<br />

Historische Fotos geben Einblick in die Anfänge des später global<br />

agierenden Unternehmens. Auch wenn zu Beginn noch Segel<br />

zum Einsatz kamen, hatte man doch in der Dampfkraft die Zukunft<br />

erkannt und – obwohl bis dato Dampfschiffe eine Domäne<br />

englischer Werften waren – mit der »Valparaiso« das erste deutsche<br />

Dampfschiff (noch mit Segeln) bestellt. Es folgen Flottenausbau,<br />

Einstieg in die Passagierfahrt und die Nutzung neuer<br />

Marktchancen in Südamerika.<br />

Der Autor nimmt den Leser nicht nur mit auf eine Reise durch<br />

die Geschichte der Reederei, auch die wichtigen Persönlichkeiten<br />

werden beleuchtet, ebenso wie die Bedeutung des Südamerikahandels<br />

für Hamburg, was sich auch heute noch im Stadtbild<br />

zeigt. Spannend sind auch die Schilderungen des Konkurrenzverhältnisses<br />

zu anderen, damals aufstrebenden Reedereien in der<br />

Hansestadt, allen voran Hapag-Lloyd sowie die erfolgreichen Jahre<br />

bis zum Ersten Weltkrieg.<br />

Bewegt geht die Geschichte weiter: Verlust der Flotte im Krieg,<br />

der Neuanfang mit Charter, Ankäufen, Rückkäufen und Neubauten.<br />

Historische Plakate zeigen, wie die Reederei von der Auswander-<br />

und Reiselust der Zwischenkriegszeit profitierte. Im Kapitel<br />

»Schiffslegenden – Schiffsschicksale« geht es um große Schiffe<br />

mit klingenden Namen wie »Cap Arcona«, »Cap Polonio«. Im<br />

Falle der »Cap Arcona« ist diese Geschichte und ihr Ende auch<br />

mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte verknüpft.<br />

Der Autor beleuchtet die Situation und der Reederei in der Zeit<br />

zwischen 1933 und 1945. Nach der Einmischung der Nazis bei<br />

deutschen Reedereien im Zuge der Machtübernahme wird die<br />

Hamburg Süd 1936 wieder privatisiert. Das ist der Beginn des Engagements<br />

des Bielefelder Oetker-Konzerns.<br />

Nach dem Krieg steht Hamburg Süd einmal mehr ohne Flotte<br />

da, mit dem Wegfall der Restriktionen durch die Alliierten ist der<br />

Weg für den Wiederaufbau mit staatlicher Unterstützung durch<br />

© Köhler<br />

günstige Kredite frei. Die Schiffe fahren jetzt mit Diesel und die<br />

Hamburg Süd macht sich einen Namen durch ihre besondere Expertise<br />

in der boomenden Kühlschifffahrt. 1970 wird in Hamburg<br />

das erste Vollcontainerschiff der Reederei auf Kiel gelegt, die »Columbus<br />

New Zealand«.<br />

Gretzschel beschreibt den Weg der Reederei im Zuge der Containerisierung,<br />

die Diversifizierung durch Trampschifffahrt und<br />

die erfolgreiche Tankersparte RAO. Es folgen die Boom-Jahre der<br />

Containerschiffahrt, der Aufstieg der Hamburg Süd in die Top 10<br />

der globalen Linienreedereien, das Ende des Booms mit der globalen<br />

Finanzkrise 2008 und die Übernahme durch den Marktführer<br />

Maersk 2017.<br />

Der Autor hat die Geschichte der Reederei gelungen nachgezeichnet,<br />

angereichert mit vielen historischen und technischen<br />

Details und Nebenaspekten, historischen Dokumenten, Aussagen<br />

von Zeitzeugen sowie Fotos und Plakaten mit hohem<br />

Schauwert, welche die IMMH-Ausstellung ins heimische Wohnzimmer<br />

verlängern.<br />

Matthias Gretzschel<br />

Hamburg Süd – 150 Jahre auf den Weltmeeren<br />

Koehler im Maximilian Verlag GmbH & Co. KG<br />

Hardcover | 288 Seiten | € 39,90 (D)<br />

ISBN 978–3–7822–1394–3<br />

Titel zweisprachig – auch in Englisch<br />

74 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>11</strong> | <strong>2021</strong>


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