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HANSA 02-2019

Nord-Ostsee-Kanal | MSC Zoe | Reefer-Report | Nordfrost | MacGregor | Neues Bergungsmanöver | Ships made in Germany 2018 | Havarien & Brandschutz | Rudolf A. Oetker

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Häfen | Ports<br />

Kühlschiffe in immer weniger Häfen<br />

Die Containerisierung in der Schifffahrt hat die konventionellen Kühlschiffe mittlerweile<br />

weitestgehend verdrängt. Die wenigen verbliebenen Einheiten bedienen<br />

nur noch ausgewählte Häfen. Von Thomas Wägener<br />

Eine meist helle Rumpffarbe, eigenes<br />

Ladegeschirr oder Krane an Bord<br />

und Tragfähigkeiten von nicht mehr<br />

als 15.000 t – das waren die klassischen<br />

Kennzeichen konventioneller Kühlschiffe.<br />

Diese selten über 160 m langen Einheiten<br />

wurden zum Transport leicht<br />

verderblicher Waren eingesetzt beziehungsweise<br />

zur Beförderung von Zitrusfrüchten<br />

und Bananen.<br />

Heute gehört der Schiffstyp bis auf wenige<br />

Ausnahmen der Vergangenheit an,<br />

denn Containerschiffe mit einer größeren<br />

Anzahl von Stellplätzen für Kühlboxen<br />

haben ihre Aufgabe übernommen.<br />

Zu Beginn des Jahres kündigte der Bananenproduzent<br />

Chiquita an, seine traditionellen<br />

Kühlschiffe auszumustern und<br />

durch moderne Reefer-Containerschiffe<br />

zu ersetzen. Es handelt sich um die Einheiten<br />

der Star-Klasse, die zwischen den<br />

Jahren 2007 und 2009 gebaut worden waren.<br />

Sie verfügen über ein 17.500 m³ großes<br />

Laderaumvolumen unter Deck sowie<br />

Stellplätze für 200 40-Fuß-Kühlcontainer.<br />

Darüber hinaus trifft es auch die Frachter<br />

der sogenannten ICE-Klasse (Baujahr<br />

1984 bis 1985) mit 18.900 m³ Volumen,<br />

die reine Bananenladungen transportieren.<br />

Sie werden auf dem wöchentlichen<br />

Dienst zwischen Südamerika und Europa<br />

durch modernere Containerschiffe mit einer<br />

Kapazität von 2.500 TEU ersetzt, wie<br />

der Branchendienst Alphaliner berichtete.<br />

Dafür wurden bislang bereits die Container-Schwesterschiffe<br />

»Hannah Schulte«<br />

und »Cosmos« mit je 2.572 TEU, darunter<br />

600 Reefer-Anschlüsse, eingechartert. Der<br />

neu bestückte Dienst soll demnächst starten.<br />

Geladen wird in Puerto Limon (Costa<br />

Rica), Almirante und Manzanillo (Panama),<br />

die Zielhäfen liegen in Sheerness<br />

(UK) und Vlissingen (Niederlande). Am<br />

Drehkreuz Manzanillo besteht zudem Anschluss<br />

an Feederdienste, die andere zentralamerikanische<br />

Häfen abdecken.<br />

Dieser Schritt schließt die Containerisierung<br />

der Chiquita-Transporte ab, heißt<br />

es. Der US-Fruchtmulti hatte bereits vor<br />

Jahresfrist seine Dienste neu sortiert –<br />

zu Lasten von Bremerhaven. Die Stadt<br />

an der Weser galt lange Zeit als Nummer<br />

eins für konventionelle Kühlschiffe<br />

in Deutschland.<br />

Die Schiffstypen haben sich zwar geändert,<br />

die Bedeutung ist dennoch geblieben,<br />

denn noch immer zählt Bremerhaven<br />

europaweit zu einem der wichtigsten<br />

Häfen für temperaturgeführte Lebensmittel,<br />

sowohl beim Kühl- als auch beim<br />

Tiefkühlbereich. Heute kommen Obst<br />

und Gemüse, Fisch und Seafood per Container<br />

aus Asien, den USA, Lateinamerika,<br />

Neuseeland, Russland und Afrika.<br />

Nach Auskunft von bremenports handelt<br />

es sich hauptsächlich um Rohware für die<br />

Lebensmittelindustrie sowie um Fertigprodukte<br />

für den Einzelhandel. Mit einem<br />

gewerblichen Tiefkühlvolumen von<br />

rund 650.000 m3 gilt Bremerhaven nach<br />

Auskunft der Hafenmanagementgesellschaft<br />

als größtes »Kühlhaus« Europas.<br />

Das Kühlhaus der BLG Logistics Group,<br />

der BLG Coldstore, verfügt den Angaben<br />

zu Folge aktuell über eine Lagerkapazität<br />

von fast 30.000 Paletten für Kühlund<br />

Tiefkühlware. Darüber hinaus gibt<br />

es im Hafen zwei Fruchtterminals, eines<br />

im Kaiserhafen und eines an der Columbuskaje.<br />

Nach Auskunft von bremenports<br />

werden jährlich mehr als 250.000 t Kühlund<br />

Teifkühlkost geladen und gelöscht,<br />

darunter größere Mengen Bananen aus<br />

Süd- und Mittelamerika. Das Handling<br />

66 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 156. Jahrgang – <strong>2019</strong> – Nr. 2

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