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HANSA 02-2019

Nord-Ostsee-Kanal | MSC Zoe | Reefer-Report | Nordfrost | MacGregor | Neues Bergungsmanöver | Ships made in Germany 2018 | Havarien & Brandschutz | Rudolf A. Oetker

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Schifffahrt | Shipping<br />

Neue Standardtypen im Containermarkt<br />

Verschwinden bald ganze, heute übliche Größenklassen von Containerschiffen?<br />

In einer neuen Studie gehen Experten davon aus dass sich, ähnlich dem Bulker-Markt,<br />

wenige Standardtypen herausbilden<br />

Seit ihrer Einführung sind Vollcontainerschiffe<br />

in ihren Dimensionen<br />

und ihrer Tragfähigkeit gewachsen.<br />

Laut dem Institut für Seeverkehrswirtschaft<br />

und Logistik (ISL) deutet einiges<br />

darauf hin, dass das laufende Jahrzehnt<br />

mit einer bisherigen Entwicklung bricht:<br />

bis etwa 2012 wurden Schiffe sämtlicher<br />

TEU-Größenbereiche abgeliefert. »Seit<br />

einigen Jahren jedoch fokussieren sich<br />

die Investitionen klarer auf einige Bereiche.<br />

Daraus leiten wir die Kernthese<br />

ab, dass der nunmehr ausreifende Containerschifffahrtsmarkt<br />

langfristig eine<br />

Segmentbildung mit Standardtypschiffen<br />

aufweisen wird, wie sie auch in den<br />

anderen beiden Hauptschifffahrtsmärkten<br />

zu beobachten ist«, so die Experten<br />

in einem Thesenpapier. Weil bislang jedoch<br />

in allen Größenbereichen Tonnage<br />

in Fahrt gegangen sei, dürfte es noch<br />

rund 15-20 Jahre dauern, bis die Segmentierung<br />

mit dem verstärkten Abbruch<br />

der wachstumsstarken Jahrgänge (ca. ab<br />

Bj. 2005) klar zu Tage trete.<br />

»Containerschifffahrtsmarkt<br />

wird Segmentbildung mit<br />

Standard typen zeigen, wie<br />

andere Hauptschifffahrtsmärkte«<br />

Es wird erwartet, dass sich um<br />

20.000 TEU, 14.000 TEU, 11.000 TEU<br />

sowie unterhalb von 4.000 TEU neue<br />

Schwerpunkte bilden. Die Schiffe oberhalb<br />

20.000 TEU (ab 400 x 60 m) werden<br />

die Standardschiffe auf den langen<br />

Ost-West-Routen. Der neue Bereich um<br />

14.000 TEU setzt sich aus zwei Teilbereichen<br />

zusammen: Frachter, die die neuen<br />

Dimensionen der Panamakanalschleusen<br />

ausreizen und unter nautischen Gesichtspunkten<br />

und hinsichtlich ihrer effektiven<br />

Kapazität nicht optimal gebaut<br />

sein werden, sowie Schiffe, die den Panamakanal<br />

nicht mehr passieren können,<br />

dafür aber mit weniger als 400x60 m flexibler<br />

in der Wahl ihrer Einsatzgebiete<br />

sein werden. Außerdem sieht man Schiffe<br />

mit ca. 11.000 TEU, die in den nächsten<br />

15 Jahren die heutigen 8.000-TEU-Märkte<br />

übernehmen. Einheiten mit weniger als<br />

4.000 TEU könnten Shortsea- und Feeder-Funktionen<br />

erfüllen.<br />

Die übrigen Größenbereiche stehen<br />

demgegenüber vor einem Bedeutungsverlust.<br />

Bereits in der nächsten Marktabkühlung<br />

dürfte sich der Wandel laut ISL bei<br />

den Schiffen um 4.500 bzw. 8.800 TEU<br />

schneller vollziehen. Für die ehemaligen<br />

Panamaxe (Breite 32,2 m) stehen heute<br />

effizientere und wettbewerbsfähigere<br />

Wide-Beam-Typen zur Verfügung. Die<br />

Schiffe mit 8.000-10.000 TEU, die Anfang<br />

der 2000er in Fahrt gingen und die<br />

für den Einsatz auf langen Routen unter<br />

der Annahme dauerhaft niedriger Treibstoffpreise<br />

konzipiert wurden, haben bei<br />

steigenden Treibstoffkosten ab 2<strong>02</strong>0 einen<br />

Wettbewerbsnachteil.<br />

In seiner Flottenprognose für das Jahr<br />

2030 geht das Bremer Institut davon aus,<br />

© ISL<br />

dass die Segmentierung dann noch nicht<br />

abgeschlossen sein wird, dass jedoch die<br />

Fokussierung der Neubestellungen auf<br />

die genannten Größenbereiche anhält.<br />

Insbesondere die Konzentration auf die<br />

Klasse > 22.000TEU und die Vernachlässigung<br />

von allem zwischen 16.000 und<br />

22.000TEU ab 2<strong>02</strong>5 setzen voraus, dass<br />

das Wachstum wirtschaftlich und gesellschaftlich<br />

akzeptiert bleibt. Sollte man<br />

Reedern Teile der durch größere Schiffe<br />

verursachten Mehrkosten in Rechnung<br />

stellen, könnte die Flottenentwicklung<br />

am oberen Ende der Skala gebremst<br />

werden. Allerdings dürfte aufgrund der<br />

neuen Dimensionen des Panamakanals<br />

auch weiterhin eine Polarisierung oberhalb<br />

13.000TEU stattfinden. Schiffe, die<br />

den Panamakanal nicht mehr passieren<br />

können, werden also gleich deutlich<br />

größer sein als »Neo-Panamax« und sich<br />

20 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 156. Jahrgang – <strong>2019</strong> – Nr. 2

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