15.11.2021 Aufrufe

Deutscher Theaterpreis DER FAUST: Retrospektive 2020/21

Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST verzichtet dieses Jahr auf den Wettbewerb und stellt außergewöhnliche Formate in einer Retrospektive vor. In dieser Sonderpublikation des Theatermagazins Die Deutsche Bühne werden alle Projekte und Produktionen vorgestellt.

Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST verzichtet dieses Jahr auf den Wettbewerb und stellt außergewöhnliche Formate in einer Retrospektive vor. In dieser Sonderpublikation des Theatermagazins Die Deutsche Bühne werden alle Projekte und Produktionen vorgestellt.

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MIT PREIS

FÜRS

LEBENSWERK

DEUTSCHER THEATERPREIS 2021

RETROSPEKTIVE 2020/ 21


THE ART OF

Roberto Alagna

Lise Davidson 12.11.21

19.11.21

(040) 35 68 68 | www.staatsoper-hamburg.de | #staatsoperHH

Foto: Ray Burmiston, Simon Fowler/Sony Classical


DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021 EDITORIAL DER FAUST 03

Mut durch Vielfalt

Als wir im Ausschuss für künstlerische

Fragen anfingen, über

den Deutschen Theaterpreis DER

FAUST 2021 nachzudenken, wurde

sehr schnell klar, dass es in

diesem Jahr keine gewöhnliche Preisverleihung

geben kann. Ein Vergleich von Künstler:innen

und Aufführungen in einer Spielzeit, in der die

Theater zum großen Teil geschlossen waren und

kaum noch ein eigenes Repertoire hatten, schien

mehr als merkwürdig. Wie soll man Preise für

Sänger:innen, Schauspieler:innen und Bühnenkünstler:innen

auswählen in einer Spielzeit, in

der Theateraufführungen so gut wie gar nicht

stattgefunden haben? Eine andere Möglichkeit,

die diskutiert wurde, wäre gewesen, die im Netz

gestreamten Aufführungen miteinander zu vergleichen.

Aber die Problematik der geringen

Premierenanzahl und damit erneut der nicht

vorhandenen Vergleichbarkeit von Aufführungen

hätte sich auch in diesem Fall ergeben. Und

beispielsweise Opernsänger:innen ausschließlich

digital vermittelt künstlerisch zu beurteilen,

schien für eine Preisvergabe alles andere als seriös.

Aus diesen Vorüberlegungen heraus resultierte

das eindeutige Votum: Ein bloßes „Weiter

so“ in Bezug auf den FAUST 2021 können und

wollen wir uns nicht vorstellen.

Wie aber lassen sich trotzdem die Anstrengungen

und Arbeiten der Theater würdigen und

gleichzeitig ihre besondere Situation in dieser

pandemischen Spielzeit aufzeigen? Zahlreiche

Theater haben nach neuen ästhetischen Wegen

gesucht – im Digitalen oder mit alternativen

pandemiegeeigneten Formaten. Viele Theater

entwickelten in der letzten Spielzeit neue Formate,

die weit über das reine Streamen von Aufführungen

hinausgingen. Deshalb hat der Bühnenverein

für den FAUST 2021 eine Ausschreibung

initiiert, bei der Theater neu entstandene Formate

vorschlagen konnten. Somit sollte eine Art

Retrospektive der künstlerischen Innovationen

während der Krisenzeit entstehen. Die Resonanz

war äußerst positiv: Über 60 Vorschläge für neuartige

Projekte wurden von den Theatern eingereicht.

Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, sind

alle genannten Projekte in diesem Sonderheft

der DEUTSCHEN BÜHNE abgebildet. Darüber

hinaus wurden von einem Expertengremium

besonders beeindruckende Theatermomente

aus allen Einreichungen ausgewählt, um sie bei

der Preisveranstaltung exemplarisch vorzustellen

und somit die beeindruckende Bandbreite

und Diversität der künstlerischen Herangehensweisen

zu präsentieren.

Während der Feier am Staatstheater Hannover

werden der Preis für das Lebenswerk und

der Perspektivpreis verliehen. Den Preis für das

Lebenswerk erhält in diesem Jahr die Ausnahmeschauspielerin

Nicole Heesters, der wir dazu

herzlich gratulieren. Ebenso freuen wir uns über

die Verleihung des Perspektivpreises. Das Geheimnis,

wer ihn gewinnt, wird erst am Abend

der Feier gelüftet.

In einem Jahr, in dem die Theater weitgehend

geschlossen waren, freischaffende Künstler:innen

sich in einer schwierigen und prekären Lage befanden

und weltweit viele Theatergruppen anlässlich

der Pandemie ihrer Existenzgrundlage

beraubt wurden, ist es unser Ziel, dieser außergewöhnlichen

Situation gerecht zu werden, indem

wir mit dem FAUST 2021 das „Wir“ betonen statt

das „Ich“, indem wir die Vielfalt der Theater abbilden,

indem wir Solidarität mit den Künstler:innen

zeigen und einen künstlerischen Fokus auf

die enorme und kollektive Innovationskraft der

Theater im Digitalen und in anderen Bereichen

während der Pandemie richten.

Ich freue mich auf gemeinsame Begegnungen

und darauf, dass wir wieder über das reden

können, was für uns alle eine Herzensangelegenheit

ist: das Theater.

Holger Schultze

Intendant des Theaters und

Orchesters Heidelberg sowie Vorsitzender

des Ausschusses

für künstlerische Fragen im

Deutschen Bühnenverein

Foto: Susanne Reichardt


LEBENSWERK

Foto: Maks Richter


DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021 LEBENSWERK DER FAUST 05

Immer wieder anfangen

Die Schauspielerin Nicole Heesters hat neugierig

und selbstbewusst seit 1954 die Bühnen mitgeprägt. Sie ist bis heute als

Zeugin der Zeiten ein guter Geist des Theaters

TEXT MICHAEL LAAGES

Wer in vergangenen

Zeiten dem Schauspieler

Ulrich Wildgruber

in der Nachbarschaft

des Schauspielhauses

in Hamburg begegnet ist,

konnte Erstaunliches erleben: Wildgruber

nämlich unterhielt sich straßauf,

straßab mit den Parkuhren, die damals

noch an den Bordsteinen standen; so

memorierte er Texte und Rollen für die

Bühne. Immer wieder gibt es am Theater

herausragende Persönlichkeiten, die

sich vor Proben und Vorstellungen mit

derart außergewöhnlichen Techniken,

Tricks und Methoden auf Betriebstemperatur

bringen – auch Nicole Heesters

gehört dazu. Bevor sie die Bühne betritt

– so hat sie es vor Kurzem in einem

Radiogespräch zu Protokoll gegeben –,

zähle sie bis hundert, Zahl um Zahl und

im stetigen Wechsel von Tempo, Lautstärke

und Dynamik: „Bei 40 bin ich

sehr langsam, und dann gebe ich wieder

richtig Gas.“ Bei hundert, kurz vor der

Vorstellung, sei sie dann fit.

Bereit ist sie auch für Ensemblearbeiten

wie zwei Tage vor der Bundestagswahl

am Stuttgarter Schauspiel als Altkanzlerin

Angela Merkel in „Ökozid“,

dem politisch-ökologisch-juristischen

„Modellversuch“ von Andres Veiel und

Jutta Doberstein. Sie spielt allerdings

auch herausfordernde Soli, beispielsweise

„Marias Testament“. Diese spektakuläre

Theaterfassung des Romans von

Colm Tóibín hat Elmar Goerden 2018

an den Hamburger Kammerspielen uraufgeführt.

Nicole Heesters als Mutter

Gottes, Nicole Heesters als gewesene

Kanzlerin – es sieht ein bisschen so aus,

als sei sie zur Spezialistin für unspielbare

Rollen geworden.

„Ökozid“ ist ein besonderes Beispiel

für die ebenfalls sehr besondere „Methode

Heesters“. Extrem konzentriert,

ja geradezu streng (deutlich strenger

jedenfalls als das politische Vorbild) eignet

sich die Schauspielerin weniger das

Profil als vielmehr Struktur und Funktion

der Politikerin an und zeigt damit

auch die Zwänge und Verstiegenheiten,

die oft so unvermeidlich scheinen und

auch entspannte Persönlichkeiten im

Politikgeschäft verändern (mit eher

unerfreulichem Effekt). Heesters spielt

eigentlich nicht so sehr die Person (der

sie ja auch kein bisschen ähnlich ist),

sondern das System Merkel – und das

ist wohl das Maximum, was in dieser

Inszenierung und mit diesem Material

möglich ist. Nicht selten am Stuttgarter

Premierenabend keimt jedoch der dringende

Wunsch, die Schauspielerin Heesters

(und mit ihr das ganze Stuttgarter


06 DER FAUST LEBENSWERK DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021

1954 1968

1978

Fotos: Wienbibliothek im Rathaus/ZPH-1344 (1954), Lore Bermbach/Theatermuseum

Düsseldorf (1968), picture alliance/dpa (1978), SWR/Wolfgang Pankoke (1980)


DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021 LEBENSWERK DER FAUST 07

Nicole Heesters in „Gigi“ am

Wiener Volkstheater (1954),

als Viola in „Was ihr wollt“ am

Düsseldorfer Schauspielhaus

(1968) und als Frau von Stein

in dem Peter-Hacks-Stück am

Hamburger Thalia Theater

(1978). Außerdem als erste

„Tatort“-Kommissarin beim

SWR in der Folge „Der gelbe

Unterrock“ (1980)

1980

Ensemble) hätte hier einen starken dramatischen,

vielleicht sogar abgründigen

Text zum gleichen Thema zu spielen –

und nicht dieses mürbe Recherchematerial

um Versäumnisse deutscher Umwelt-

und Klimapolitik.

1937 in Potsdam geboren als Tochter

der Opernsängerin Louisa Ghijs (die

den Beruf aufgibt nach der Geburt der

zweiten Tochter und 1985 stirbt) und des

Schauspielers und Entertainers Johannes

Heesters, der 108 Jahre alt wird, folgt

Tochter Nicole seit Kindesbeinen speziell

der väterlichen Spur. Sie erkundet das eigene

darstellerische Talent schon als Märchenfee

im Laien- und Bauerntheater am

Grundlsee im Salzkammergut. Mit 16

bricht sie aus – die Klosterschülerin will

zur Bühne, auf Biegen und Brechen. Die

Chancen sind ja gut mit den Namen von

Mutter und Vater – aber der sagt auch:

„Der Name mag das Sprungbrett sein,

springen musst du selbst.“ Ansonsten geben

sich die Eltern Mühe, sich aus den

Karrieren der Töchter herauszuhalten;

Schwester Wiesje, sechs Jahre älter als die

ambitionierte Jungschauspielerin Nicole,

springt ganz anders, sie experimentiert

mit vielen Stilen und Zielen für den

eigenen Weg und wird als Pianistin zur

„Theater braucht Zeit

und Stille, es atmet

und funktioniert nicht

auf Knopfdruck!“

Nicole Heesters

profilierten Musikpädagogin. Alternative

Berufswünsche von Schwester Nicole als

Kind sind Nonne, wegen der Klosterschulen,

oder Straßenbahnschaffnerin.

Nicole Heesters wird dann am Max-

Reinhardt-Seminar in Wien ausgebildet,

erste Filmrollen erhält sie 1953, im Jahr

darauf debütiert sie am Volkstheater.

Vom Regisseur und Intendanten Karl-

Heinz Stroux wird sie ans Düsseldorfer

Schauspielhaus engagiert, bis 1972 bleibt

sie dort fest im Ensemble. Danach gehört

sie für acht Jahre zum Ensemble

am Thalia Theater in Hamburg, mit dem

Intendanten Boy Gobert, dem sie 1980

auch nach Berlin folgt. Später wechselt

sie ans Residenztheater nach München

und ans Schauspielhaus nach Bochum.

Dort lernt sie die Regisseurin Andrea

Breth kennen und schätzen. Breth und

der frühe Förderer Stroux sind bis heute

die Fixsterne im Regiefach für Nicole

Heesters. Burkhard C. Kosminski, aktueller

Schauspielchef in Stuttgart (und zuvor

in Mannheim), hat sie erstmals um

Mitarbeit gebeten, als er „Bernarda Albas

Haus“ inszenierte; bei und mit ihm

hat sie sich auch auf Herausforderungen

wie „Das große Feuer“ von Roland

Schimmelpfennig eingelassen und gerade

erst auf das spekulative Polittribunal

zum „Ökozid“.

Auch wenn der Weg vor der Kamera

begann und auch wenn sie die allererste

„Tatort“-Kommissarin in Fernsehen war

vor über 40 Jahren, ist Nicole Heesters

ein Theatermensch im grundsätzlichsten

Sinn. Nirgends sonst im wirklichen

Leben, so konstatiert sie anlässlich des

Festaktes zum 175-jährigen Bestehen des

Deutschen Bühnenvereins im Mai 2021

am Staatstheater Oldenburg, habe sie so

viele außergewöhnliche Menschen versammelt

gefunden wie im Theater: „Theater

hält wach, es lässt uns lernen bis zum

Schluss“, sagt sie. »


08 DER FAUST LEBENSWERK DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021

1987

2013

2006

2021

Fotos: Klaus Lefebve/Quelle: Stadtarchiv Bochum (1987), Hamburger Kammerspiele (2006),

Erich Reismann (2013), Julian Baumann (2021), picture alliance/dpa (2009)


DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021 LEBENSWERK DER FAUST 09

Links: Szenen mit Nicole

Heesters: in „Sommer“ in

Andrea Breths Inszenierung

am Schauspielhaus

Bochum, mit Katharina

Tüschen (1987), mit Barbara

Nüsse (l.) in „Vita und

Virginia“ an den Hamburger

Kammerspielen (2006),

in „Vor dem Ruhestand“

am Theater in der Josefstadt

(2013) und in „Ökozid“

am Schauspiel Stuttgart

(2021). Rechts: Familienbild

(2009) mit Schwester Wiesje

(l.), Vater Johannes und seiner

Frau Simone (hinten)

2009

Sicher habe sich die Kultur des Zuschauens

und Zuhörens in jüngerer Zeit

enorm verändert: „Die Zeiten damals

waren naiver.“ Ungeduldig und unruhig

sei das Publikum heute, weil es tagein,

tagaus zugeschüttet werde mit Reiz und

Effekt: „Theater aber braucht Zeit und

Stille, es atmet und funktioniert nicht

auf Knopfdruck!“ Darum frage sie sich

zuweilen ganz im Ernst: „Werden wir

noch gebraucht?“ Und: „Muss ich das

noch machen? Warum? Und wenn ja:

wie?“ Speziell im Verlauf der Pandemie:

„Das war wie ein schwarzes Loch – und

wir können doch jetzt eigentlich nicht

einfach dort weitermachen, wo wir aufgehört

haben.“ Sicher – jeder Neuanfang

biete Chancen … „Aber ich finde die neuen

Gedanken noch nicht.“

„Was soll denn

das heißen –

‚forever young‘?

Das ist doch saudumm.

Leben soll man!“

Nicole Heesters

Rückblenden: 1976 erhält Nicole

Heesters die erste Auszeichnung als

Schauspielerin – die Silberne Maske, gestiftet

vom Verein der Hamburger Volksbühne.

Sie gebe nicht so gerne Interviews,

sagt sie damals: „Was ich zu sagen

habe, sehen Sie doch auf der Bühne.“ Sie

ist Teil von Goberts Thalia-Ensemble in

Hamburg, ist in Tragödie, Komödie und

Musical gleichermaßen gefragt und hat

große Lust darauf, „alle Ecken auszuleuchten“

im eigenen Handwerk, in der

eigenen Phantasie. Geht es nur um Musik,

wie in der Berliner Kurt-Weill-Revue

1985, genießt sie es, sich nicht verstecken

zu können hinter einer Rolle – da ist

ihr Ich pur und ungeschützt. Fern von

Klischees und fast frei von eigenen Vorlieben

will sie sich durch die Arbeit bewegen,

fügt sie später hinzu: „Suche ich

Geschichten? Nein – die Geschichten

finden mich.“ Und: „Meine Heimat als

Künstlerin kenne ich nicht.“ Heimat ist

immer nur zu Hause, mit dem gefragten

Bühnenbildner und TV-Ausstatter Pit Fischer

(der 2010 stirbt), mit Sohn Johannes

und Tochter Saskia, die auch Schauspielerin

geworden ist.

2007 ist sie 70 – und wieder mal im

Radio zu Gast. Alberne Fragen bügelt sie

munter ab: „Dass ich älter werde, weiß

ich, seit ich drei war“; und: „Was soll

denn das heißen – ‚forever young‘? Das ist

doch saudumm. Leben soll man!“ Aber

ein bisschen Sorgen macht sich Nicole

Heesters auch: „Die jungen Regisseurinnen

und Regisseure kennen mich ja nicht

mehr.“ Immerhin ist Stefan Pucher in die

Reihe der Theatermacher eingerückt, mit

denen sie gern gearbeitet hat.

Private Bühnen wie das Renaissance-

Theater in Berlin und die Hamburger

Kammerspiele haben die ganz großen

Häuser ersetzt; aber ist das schlimm?

Nein. Der Klang des Theaters ist überall

gleich, die Stille und der geschäftige

Lärm; die Luft und das Durcheinander

der Gerüche von Bühne, Garderobe und

Vorhang. Sie mag „immer wieder neu

anfangen“ in diesem Universum, das immer

unvergleichlich war und blieb für

Nicole Heesters – und all das klingt mit,

wenn sie bis hundert zählt.


JAHRES-RETROSPEKTIVE

Auf den folgenden Seiten finden

Sie die FAUST-Retrospektive

für innovative Projekte und

Produktionen, die während

der Coronapandemie bis zum

31. März 2021 entstanden sind. Es handelt sich

um 66 von Theatern genannte Beispiele. Hierfür

wurden die Theater nach Projekten und

Aktionen gefragt, die in Hinsicht auf künstlerisches

Profil, solidarischen Gestus, digitale Innovation,

politische Aktion oder in der Kommunikation

mit dem Publikum besonders

auffällig waren. Das konnten beispielsweise

Streamingformate sein, aber auch analoge

Performances in der Stadt, Solidaritätsaktionen

oder andere phantasievolle Formate.

Da es nicht möglich ist, alle Beispiele

während der FAUST-Veranstaltung am

20. November 2021 in der Staatsoper Hannover

ausführlich vorzustellen, hat eine Expertenkommission

herausragende Projekte

ausgewählt, die an dem Abend herausgegriffen

werden. (Die Kommission bestand aus

Jule Broda, Redakteurin ZDF/HR Kultur,

Vivien Buchhorn, künstlerische Leitung

FAUST 2021 bei Barbarella Entertainment,

Andreas Falentin, Redakteur DIE DEUT-

SCHE BÜHNE, und Hasko Weber, Generalintendant

des Deutschen Nationaltheaters

und der Staatskapelle Weimar sowie Co-Vorsitzender

der Intendant:innengruppe des

Deutschen Bühnenvereins).

Die Gesamtheit aller Vorschläge wird

mit der Zusammenstellung auf den folgenden

Seiten gewürdigt. Damit bieten wir einen

Überblick wie auch die Möglichkeit, die

einzelnen Projekte in Bild, beschreibendem

Text und Namen der Beteiligten genauer zu

studieren. Dank geht an alle beteiligten Theater

für die Bereitstellung des Materials und

dem FAUST-Team in der Hauptgeschäftsstelle

für die Hilfe bei der Aufarbeitung.

Detlev Baur, stellv. Chefredakteur

DIE DEUTSCHE BÜHNE

AUGSBURG: STAATSTHEATER AUGSBURG

BADEN-BADEN: THEATER BADEN-BADEN

Foto: heimspiel

Foto: Sebastian Brummer

VIRTUAL REALITY:

„VR-THEATER@HOME“

„Das hybride Opernerlebnis hat unsere Beschäftigung mit Virtual

Reality angestoßen; doch ,vr-theater@home‘ konnte über Augsburg

hinaus zeigen, welches Immersionspotenzial in dieser Technik

steckt. Es hat Leute mit Mixed Reality (und umgekehrt auch mit

Theater) in Berührung gebracht, die vorher keinen Zugang dazu

hatten, und zur Neugründung der Sparte ,Digitaltheater‘ geführt,

die neue Formen des Theaters auslotet.“ Staatstheater Augsburg

Ab März 2020. Regie: diverse, technische Ausführung: Heimspiel GmbH,

Darsteller:innen: diverse

LIVESTREAM:

„FAUST WERKSTATT DIGITAL“

„Die Schauspieler Sebastian Mirow und Mattes Herre spielen

Faust und Mephisto schon seit einigen Jahren am Theater Baden-

Baden. Nun kamen sie direkt in das virtuelle Klassenzimmer: Vor

der Webcam spielen sie kurze Ausschnitte aus dem Stück, suchen

gemeinsam mit den Schüler:innen nach Identifikationsmöglichkeiten,

testen die theatrale Erzählweise aus und entdecken die

Bedeutung des Klassikers durch praktischen und spielerischen

Umgang.“ Theater Baden-Baden

Februar 2021. Regie: Harald Fuhrmann, Darsteller:innen: Lilli Lorenz,

Sebastian Mirow, Mattes Herre


DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021 JAHRES-RETROSPEKTIVE DER FAUST 11

BONN BAD GODESBERG: KLEINES THEATER UND KUKUG E. V.

BERLIN: MONOPOL

Foto: Kleines Theater Bad Godesberg

Foto: Carlos Collado

LIVEINSZENIERUNGEN:

„UNTER DER ZEDER“

„Die gut besuchten Konzerte und Theaterproduktionen im Schatten

der 300 Jahre alten mächtigen denkmalgeschützten Libanon-Zeder

waren in über 100 Veranstaltungen für Publikum und Künstler aus

vielen unterschiedlichen Bereichen eine echte Chance, wieder Kultur

live erleben zu können.“ Kleines Theater Bad Godesberg

Ab 14. 6. 21. Kooperation kulturfördernder regionaler Vereine wie kleines theater

Nachfolger 2019 e. V., KuKuG e. V. und Johannes-Wasmuth-Gesellschaft

LIVEPERFORMANCE:

„DISTANZ“

„Ein Stock verbindet und trennt die zwei Tänzer zugleich. Das fragile

Gleichgewicht der heutigen Gesellschaft, welches nur durch

gegenseitigen Halt bestehen kann, wird darin verkörpert. Inmitten

der Coronakrise untersuchen Kawaguchi und Reniers die Einschränkungen,

die sie erleben, und sublimieren sie in eine surreale

und poetische Kunstform, die Livemusik als Teil der Erfahrung mit

einschließt.“ Monopol

5. 6. 2020. Regie: Yui Kawaguchi & Ruben Reniers, Videoregie: Yui Kawaguchi,

Darsteller:innen: Yui Kawaguchi, Ruben Reniers, Melli Müller

BERLIN: VOLKSBÜHNE

BERLIN: DEUTSCHES THEATER

Foto: Volksbühne Berlin

Foto: Deutsches Theater Berlin

LIVESTREAM:

„ANTHROPOS, TYRANN (ÖDIPUS)“

„Alexander Eisenach und sein Team bringen mit dieser Inszenierung

scheinbare Gegensätze wie das Analoge und das Digitale,

Theater und Wissenschaft, Technik und Natur in einem innovativen

Spiel zusammen. Auf diese Weise ebnet ,Anthropos,

Tyrann‘ den Weg für neue Allianzen und Denkräume.“

Anselm Weber (Intendant Schauspiel Frankfurt)

19. 2. 2021. Nach Sophokles. Regie: Alexander Eisenach, Videoregie: Oliver

Rossol, Darsteller:innen: Johanna Bantzer, Manolo Bertling, Sarah Franke,

Sebastian Grünewald, Vanessa Loibl, Emma Rönnebeck, Sarah Maria Sander,

Antje Boetius (Direktorin des Alfred-Wegner-Instituts), Frank M. Raddatz

(Humboldt-Universität Berlin), Musik: Niklas Kraft, Sven Michelson

LIVESTREAM: „DER ZAUBERBERG“

„Während der Proben müssen im Herbst 2020 die Theater erneut

schließen. Kurzfristig entscheiden der Regisseur und das Ensemble,

die Inszenierung innerhalb weniger Tage zu einem Livestream

umzuarbeiten. Durch die gemeinsame Kraftanstrengung aller Gewerke

entsteht ein beeindruckendes Hybrid zwischen Theaterund

Videokunst, das Figuren und lineare Narration hinter sich

lässt, um mit einem großen Ensemble Erfahrungsräume der Gewalt

und des Traums, der Ohnmacht und der verwirbelten Zeit

aufzuschließen. “ Deutsches Theater Berlin

20. 11. 2020. Regie: Sebastian Hartmann, Videoregie: Jan Speckenbach, Darsteller:innen:

Elias Arens, Manuel Harder, Markwart Müller-Elmau, Linda Pöppel,

Birgit Unterweger, Cordelia Wege, Niklas Wetzel, Livemusik: Samuel Wiese


12 DER FAUST JAHRES-RETROSPEKTIVE

DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021

BERLIN/FRANKFURT AM MAIN: LIGNA

BERLIN: GRIPS THEATER

Foto: Dajana Lothert

Foto: David Baltzer

PERFORMANCE:

„ZERSTREUUNG ÜBERALL! EIN INTER-

NATIONALES RADIOBALLETT“

„,Zerstreuung überall!‘ macht das Publikum zu Tanzenden von Choreografien,

die von Künstler:innen aus allen Teilen der Welt stammen.

Aufgrund der Coronapandemie reisen nur ihre Stimmen. In der

gemeinsamen, aber distanzierten Bewegung wird so eine neue Form

der Kollektivität erfahrbar: als Verletzlichkeit des eigenen Körpers, als

Sorge um andere, als internationale Solidarität.“ Ligna

15. 8. 2020. Regie und Text: Ole Frahm, Michael Hueners, Torsten Michaelsen

und weitere Beiträger:innen, Musik: Emilian Gatsov, dramaturgische

Unterstützung: Anna Wagner, Maria Rossler, Tatsuki Hayashi, Virve Sutinen,

choreografische Beratung: Laura Hicks, Grafik: Johannes Koether

BERLIN: VOLKSBÜHNE

ON DEMAND:

„DIASPORA EUROPA“ – DIGITALES

FESTIVAL

„Digital gebündelt werden in Zusammenarbeit mit dem ,European

Roma Institute for Arts and Culture‘ fünf Tage lang Performances

und Tanz, Konzerte, Vorträge und Diskussionen von und

mit Roma, Sinti und Juden gezeigt. Mit Erinnerungserzählungen,

Verortungen und Visionen blicken sie ab dem 27. Januar, dem Tag

der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, weltweit Holocaust-Gedenktag,

auf das Zusammenleben in Europa.“ rbb24

27.–31. 1. 2021. Regie: diverse, Darsteller:innen: diverse

Foto: RambaZamba Theater Foto: David Baltzer

STREAM:

„KAI ZIEHT IN DEN KRIEG UND

KOMMT MIT OPA ZURÜCK“

„Mit großer Liebe für seine Hauptfiguren entwirft Zoran Drvenkar

eine Geschichte über den Krieg, die eindrücklich dessen Schrecken

und Sinnlosigkeit offenbart. Darüber hinaus erzählt er von der

Wirkung nachlassender Erinnerungen und entfacht einen so berührenden

wie wichtigen Dialog der älteren Generation mit den

Kindern von heute.“ GRIPS Theater

12. 3. 2021. Szenische Regie: Robert Neumann, Videoschnitt: Katharina Tress,

Bühne und Kostüme: Jan A. Schroeder, Dramaturgie: Tobias Diekmann,

Theaterpädagogik: Wiebke Hagemeier, Joanna Mandalian, Komposition und

Sounddesign: Matthias Bernhold, Darsteller:innen: Helena Charlotte Sigal,

René Schubert, Matthias Bernhold

BERLIN: RAMBAZAMBA THEATER

WEBSERIE: „SUPERFORECAST“

„Die Idee kam uns bei unseren wöchentlichen digitalen Ensembleversammlungen.

Wir wollten die Serie dafür nutzen, mit allen

Schauspieler:innen in einem kreativen Kontakt zu bleiben, und

eine coronakonforme Möglichkeit schaffen, um mit dem inklusiven

RambaZamba Theater wieder sichtbar zu werden. ,Superforecast‘

ist eine fünfteilige Webserie über die große Kunst der Vorhersage.“

RambaZamba Theater

14. 9. 2020. Szenische Regie: Jacob Höhne, Videoregie: Alexander du Prel,

Konzept und Drehbuch: Steffen Sünkel, Musik: Leo Solter, Choreografie: Sara

Lu, Darsteller:innen: Ensemblemitglieder


DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021 JAHRES-RETROSPEKTIVE DER FAUST 13

BERLIN: GRIPS THEATER

BIELEFELD: BÜHNEN UND ORCHESTER DER STADT

Screenshot

Foto: Sarah Jonek

ONLINEPLATTFORM:

„GRIPS.ONLINE“

„Ein Online-Spielplan für Kinder und Jugendliche, mit Podcast,

TheaterPowerPaketen, Musikclips, Workshops, Mitmach-Ideen,

Einblicke, virtuelle Führungen u.v.m. – das ist der GRIPS-Blog

‚grips.online‘, in den das GRIPS Theater seit Anfang April 2020 alle

seine kreativen Kräfte gesteckt hat, um seinem Publikum eine kulturelle

Grundversorgung anzubieten. Mit Erfolg: 114.00 Besucher*innen

aus über 80 Ländern in einem Jahr!.“ GRIPS Theater

2020. Beteiligte: diverse.

STREAM-MUSIKTHEATER:

„DUNKEL IST DIE NACHT, RIGOLETTO!“

„,Dunkel ist die Nacht, Rigoletto!‘ hebt sich deutlich vom konventionellen

Umgang mit Kernstücken des Musiktheaterrepertoires ab.

Die Auseinandersetzung mit Verdis ,Rigoletto‘ reicht mit Neukompositionen

und Texteinschüben bis in die Partitur hinein. Musik,

Dramaturgie und Szene bedingen einander und überschreiten –

wie nebenbei – auch noch die Spartengrenzen.“ Theater Bielefeld

4. 6. 2021. Nach Verdi, Shakespeare und Hugo. Musikalische Bearbeitung und

Neukompositionen: Michael Wilhelmi, Bearbeitung und Fassung: Nadja

Loschky, Anne Christine Oppermann, szenische Regie: Nadja Loschky, Videoregie:

Axel Fuhrmann (Perspektive. Medienproduktion GmbH)

BONN: INITIATIVE BONNLIVE

BONN: CONTRA-KREIS-THEATER

Foto: BonnLive – Kulturgarten

OPEN-AIR-VENUE:

„KULTURGARTEN“

„Als die Theater im Frühjahr 2020 plötzlich alle geschlossen waren,

haben zwei junge Unternehmer in Bonn die Initiative ergriffen

und unter dem gemeinsamen Dach ,BonnLive‘ nach Wegen gesucht,

Kultur trotz der Pandemie live zu ermöglichen. Zunächst

mit den ,BonnLive Autokonzerten‘ und dann im ,Kulturgarten‘,

der zu diesem Zeitpunkt größten Open-Air-Bühne in Deutschland.

Viele Bonner Theater konnten dort Vorstellungen spielen.“ Moritz

Seibert (Intendant Junges Theater Bonn)

Juli bis September 2020.

Foto: Contra-Kreis-Theater

SCHAUSPIEL:

„DER MÖNCH MIT DER KLATSCHE“

„Die Schauspieler der Krimicompany stehen im Bus auf einer gesperrten

Autobahn. Nur die Regieassistentin und der Requisiteur

sind im Auto vorausgefahren und stehen nun vor dem Publikum …

,Der Mönch mit der Klatsche‘ ist eine liebevolle Erinnerung an die

gruselig-charmanten Filme aus den 1960er-Jahren. Und zugleich

eine rasante Komödie, mit zwei Darstellern, die um ihr Überleben

spielen.“ Contra-Kreis-Theater

22. 10. 2020. Eine Krimikomödie frei nach Edgar Wallace von

Stefan Keim. Szenische Regie: Horst Johanning, Kostüm: Anja Saafan,

Darsteller:innen: Michaela Schaffrath, Stefan Keim


14 DER FAUST JAHRES-RETROSPEKTIVE

DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021

BRAUNSCHWEIG: STAATSTHEATER

BUNDESWEIT: DIE-GEHÖRGÄNG.DE

STREAM-TANZTHEATER:

„DIE ZEIT IST REIF“

„Gemeinschaft wird von außen und von innen betrachtet, im Liegen

mit dem Blick gen Himmel oder von oben mit den Augen auf jene

gerichtet, die nicht dazugehören. An den einzelnen Stationen dieses

geführten Parcours durch das gesamte Gebäude des Staatstheaters

tun sich doppelte Böden auf und geben den Blick frei auf Konstellationen

der Gemeinschaftsbildung.“ Staatstheater Braunschweig

22. 10. 2020. Choreografie: Gregor Zöllig, Darsteller:innen: Bettina Bölkow,

Levente Bálint, Fenia Chatzakou, Anna Degen, Brendon Feeney, Yuri Fortini,

Joshua Haines, Steffi de Leeuw, Johannes Lind, María Gabriela Luque, Mariateresa

Molino, Nils Röhner, Mátyás Ruzsom, Nao Tokuhashi, Adrian J. Wanliss

HÖRBUCHPORTAL:

„DIE GEHÖRGÄNG“

„,Die Gehörgäng‘ ist eine Initiative der Schauspielerinnen Dana

Golombek und Astrid Kohrs, die die Theaterschließungen nicht

durch Fördermaßnahmen und Kurzarbeitergeld überbrücken wollten,

sondern diesen Hörbuchverlag zur Produktion speziell von

Theaterliteratur gegründet und damit etlichen Schauspielern eine

theaterähnliche Arbeit ermöglicht haben.“ René Heinersdorff, Intendant

Theater an der Kö (Düsseldorf), Theater am Dom (Köln) und

Theater im Rathaus (Essen)

Seit 2020. https://die-gehörgäng.de

BUNDESWEIT: ALLE KAUFMÄNNISCHEN BETRIEBSBÜROS

BUNDESWEIT: KOLLEKTIV PUNKTLIVE

Foto: Matthias Stutte

Foto: punktlive

Foto: B. Stoess

Screenshot

THEATERVERWALTUNG:

ALLE DISPONENT:INNEN

„Niemand hat im letzten Jahr so viel Arbeit gehabt wie die Disponent:innen!

Das ist so absurd, wie oft Plan A, B, C, D gemacht

werden mussten. Ich kenne sogar Menschen, die darunter zusammengebrochen

sind, und ich kenne so viele tapfere Front-Fighter,

die mit stoischer Ruhe noch den hundertsten Plan gemacht haben.

Das wäre wirklich ein Zeichen, auch mal für eine Gruppe von Menschen,

die eher im Schatten arbeiten.“ Martin G. Berger

März 2020 bis jetzt. Alle KBBs im deutschsprachigen Raum. (Das Bild zeigt

Christoph Erpenbeck, Chefdisponent am Theater Krefeld Mönchengladbach)

DIGITALES LIVETHEATER:

„WERTHER.LIVE“

„Die Produktion erkundet mediale Grenzen, in Pandemiezeiten und

darüber hinaus. ,Die Leiden des jungen Werther‘ von Johann Wolfgang

von Goethe dient als Vorlage für das digitale Stück. Auf sehr

intime Weise taucht man in das Handeln der Figuren ein. Durch

diese neue Erzählform wird Theater im digitalen Raum revolutioniert

und nachhaltig verändert.“ Punktlive

1. 11. 2020. Regie/Konzept: Cosmea Spelleken, Liveschnitt/Dramaturgie: Lotta

Schweikert, technische Konzeption: Leonard Wölfl, Produktionsleitung:

Sofie Anton, Darsteller:innen: Jonny Hoff, Florian Gerteis, Klara Wördemann,

Michael Kranz


DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021 JAHRES-RETROSPEKTIVE DER FAUST 15

BUNDESWEIT: NETZWERK NICHT-BEHINDERTER UND

BEHINDERTER TANZ- UND THEATERSCHAFFENDER

CHEMNITZ: BALLETT

Foto: Theater Rampe

Foto: Nasser Hashemi

„OFFENER BRIEF“ NICHT-

BEHINDERTER UND BEHINDERTER

TANZ- UND THEATERSCHAFFENDER

„Das ,Netzwerk nicht-behinderter und behinderter Tanz- und Theaterschaffender‘

markierte in einem offenen Brief an Monika Grütters

konstruktiv und wirkmächtig die ableistische Praxis in den Corona-Förderprogrammen

von ,Neustart Kultur‘. Die Forderungen

erfuhren breite Sichtbarkeit und sensibilisierten für strukturelle

Benachteiligung. In den neuen Ausschreibungen wurden Konsequenzen

gezogen und Barrieren für Künstler:innen mit Behinderung

abgebaut.“ Theater Rampe

Februar 2021. Offener Brief an Kulturstaatsministerin Monika Grütters

VIDEOCLIPS: „MOVING BACH –

30 CHEMNITZER ORTE IN BEWEGUNG“

„Die Straßen sind leer, Passanten halten Abstand zueinander, meiden

den Kontakt. ,Moving Bach‘ entstand im Frühjahr 2020, inmitten

der Ohnmacht des ersten Lockdowns. Inspiriert durch die Musik

von Johann Sebastian Bach verwebt das Ballett Chemnitz in der

Choreografie von Sabrina Sadowska Ort, Geschichte und Identität,

die Chemnitz ausmachen: Arbeit, technische Präzision, Innovation

und Raum.“ Ballett Chemnitz

1. 4. 2021. Idee, Konzeption und Choreografie: Sabrina Sadowska,

Videoregie: Wilm Heinrich, Kostüme: Hans Winkler, Darsteller:innen:

Tänzer:innen des Balletts Chemnitz

DORTMUND: THEATER/AKADEMIE FÜR DIGITALITÄT

DÜSSELDORF: DEUTSCHE OPER AM RHEIN

Foto: DG/Ali Ghandtschi

DG-JAHRESKONFERENZ 2021:

„DIG IT ALL“

„Mit den innovativen Formaten ,Let’s Meet‘ und ,Let’s Play‘ hat die

DG-Konferenz 2021 ,DiG IT ALL‘ die Möglichkeiten einer digitalen

Tagung neu ausgelotet. Per Avatar, digitaler künstlerischer Praxis

und gestreamten Computerspielen gelang ein einzigartiger Erfahrungsaustausch

und Wissenstransfer zwischen Theatermacher:innen

und Kulturschaffenden.“ Dramaturgische Gesellschaft

23.–24. 1. 2021 und 26.–28. 3. 2021. Beteiligte Personen: Dramaturgische

Gesellschaft

Foto: Kai Kuczera

OPER IM AUTOKINO:

„MITTSOMMER-OPERNGALA“

„Mit dem ersten Liveauftritt nach dem Lockdown hat die DOR im

Juni 2020 Deutschlands erste große Operngala in einem Autokino

veranstaltet und damit gezeigt, dass es in besonderen Zeiten gilt,

Neues zu wagen und ungewöhnliche Wege zu finden, um auch unter

Pandemiebedingungen große Oper mit Soli, Chor und Orchester sicher

vor Publikum präsentieren zu können.“ Deutsche Oper am Rhein

19. 6. 2020. Musikalische Leitung: Axel Kober, Darsteller:innen: Maria Kataeva,

Elena Sancho Pereg, Adela Zaharia und Ramona Zaharia, Eduardo Aladrén,

Bogdan Baciu, Bogdan Taloş, Chor der Deutschen Oper am Rhein, Düsseldorfer

Symphoniker


16 DER FAUST JAHRES-RETROSPEKTIVE

DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021

DÜSSELDORF U. A. : PULK FIKTION

FRANKFURT AM MAIN/BERLIN: MOUSONTURM/HEBBEL AM UFER

Foto: Pulk Fiktion

Foto: Christian Schuller

TELEFONTHEATER: „HOMEWALK“

„In dem partizipativen Walk-Hörtheaterformat verschmelzen die

Wohnungen der zwei Teilnehmenden und die Wohnung des/der

Reiseleiter:in zu einer geografischen Einheit namens Wohnanien.

Einfühlungsvermögen, Vorstellungskraft, Konzentration, Improvisationstalent

werden der/dem jeweiligen Reiseleiter:in abgefordert,

um den ,Homewalk‘ zu einem lustvoll lebendigen Ereignis für alle

Beteiligten zu machen und Kindern in der Zeit der Covid-19-Pandemie

Begegnungen mit Freunden oder ein Kennenlernen neuer

Menschen zu ermöglichen. Pulk Fiktion

15. 10. 2020. Szenische Regie: Hannah Biedermann, Clara Minckwitz, Norman

Grotegut, Sounddesign und Technik: Nicolas Schneider, Darsteller:innen:

Amelie Barth, Clara Minckwitz, Norman Grotegut

AUSSTELLUNG:

„DEUTSCHES MUSEUM FÜR SCHWARZE

UNTERHALTUNG UND BLACK MUSIC“

„Als erstes Museum für Schwarze Kultur, Popularmusik und Geschichte

Deutschlands verweist das DMSUBM auf eine gesellschaftliche

Fehl- oder Leerstelle, schafft mit seinem umfassenden Archiv

einen lebendigen Ort der Vermittlung und Diskussion von Schwarzer

Geschichte und macht Strategien der Zuschreibungen und Inszenierungen

hör-, sicht- und erfahrbar.“ Künstlerhaus Mousonturm

25. 8. 2020. Künstlerische Leitung: Joana Tischkau, Anta Helena Recke, Elisabeth

Hampe, Frieder Blume, Mitwirkende: Mahret Ifeoma Kupka, Chantal Yancey,

Miss Thirdeye, Eric Otieno, Fathoeburger & Jegosah, Hans Camille Vancol,

Randolph Rose, Ricky Harris, Anne Chebu, Matthias Dell, Noah Becker

FRANKFURT AM MAIN: MOUSONTURM

GIESSEN: STADTTHEATER

Foto: Christian Schuller

DARSTELLENDE ARCHITEKTUR:

BAU IM MOUSONTURM

„Der Lehm-BAU transformiert die Corona-Hygieneauflagen in das

räumliche Dispositiv eines Logentheaters und setzt der physischen

Distanz materielle Wärme entgegen, ohne die notwendigen Regeln

zu ignorieren. In 16 Produktionen reflektieren Künstler:innen aller

Sparten die gesellschaftlichen Konventionen von Theaterräumen

und ihre vermeintliche Neutralität.“ Künstlerhaus Mousonturm

Ab 3. 9. 2020. Konzept: Barbara Ehnes, Benjamin Foerster-Baldenius

(raumlaborberlin), Florian Stirnemann (raumlaborberlin)

Foto: Oliver Schepp

KLANGCOLLAGE: „DAS PUBLIKUM

NIMMT SICH DAS WORT“

„Mitarbeiter:innen des Theaters haben Publikumsstimmen eingelesen

– kritische, begeisterte oder empörte Zitate aus Gästebüchern

und Leserbriefen. Daraus entstanden mit Musik angereicherte

Klangcollagen zur Beschallung der Innenstadt. So wurde der Diskurs

zwischen Stadt und Theater sowie die Verbundenheit der Gießener:innen

mit ihrem Theater hör- und spürbar.“ Stadttheater Gießen

30. 11. 2020. Regie: Patrick Schimanski (Realisation und Editing),

Autor:innen: das Publikum des Stadttheaters, Darsteller:innen: Mitarbeiter:innen

aus allen Abteilungen des Stadttheaters Gießen


DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021 JAHRES-RETROSPEKTIVE DER FAUST 17

GIESSEN: STADTTHEATER

GÖTTINGEN: DEUTSCHES THEATER

Foto: Oliver Schepp

Foto: Paul Wenning

STREAM: „WAS WIR GEHOFFT HABEN,

NIE MEHR SAGEN ZU MÜSSEN“

„Kein Theater in Coronazeiten bedeutet auch: kein zentraler Treffpunkt

für lebendigen Diskurs. Anlässlich des 75. Jahrestages der

Nürnberger Prozesse sprachen daher 23 Mitarbeiter:innen des

Theaters sowie Vertreter:innen aus Politik und Kultur im Gießener

Rathaus spontane persönliche Statements in die Kamera: Stimmen

für reflektierte Verantwortung, friedliches Miteinander und

gegenseitigen Respekt.“ Stadttheater Gießen

30. 11. 2020 Regie: Behzad Borhani, Malena Glöde, Stefan Herfurth, Cathérine

Miville, Martin Przybilla, Patrick Schimanski, Darsteller:innen: Mitarbeiter:innen

aus allen Abteilungen des Stadttheaters Gießen, Vertreter:innen aus Politik

und Kultur

AUTOPARCOURS-INSZENIERUNG:

„DIE METHODE“

„Antje Thoms überlegte im ersten Lockdown gemeinsam mit dem

Theater, was und wie die Situation zu meistern sei. So kam sie auf

Juli Zehs Roman ,Corpus Delicti‘, verfasste ,Die Methode‘ und kreierte

einen coronagerechten Autoparcours in der DT-Tiefgarage.

Das Stück zur Stunde, denn es geht um eine Gesundheitsdiktatur.

Die Schauspieler agieren einzeln hinter Glas in kleinen Boxen, der

Zuschauer verlässt seinen Pkw nicht und hört über Lautsprecher zu,

der zuvor ins Auto gestellt wurde.“ Deutsches Theater Göttingen

9. 5. 2020. Szenische Regie: Antje Thoms, Darsteller:innen: M. Ahrendt, G. von

Berlepsch, G. Dey, F. Donath, B. Dulisch, F. Eppinger, A. Fornell, R. Klingenberg,

R. Majewski, M. Matthes, D. Mühe, K. Müller, A. P. Muth, V. Muthmann,

M. L. Poltmann, G. Schleuning, M. Seiser, A. Strube, R. Thalmeyer, C. Türkay,

G. Vogel, P. Wenning, G. Zinck

HAMBURG: THALIA THEATER

HAMBURG: THE ENGLISH THEATRE

Foto: Thalia Theater

VIDEO-ON-DEMAND,

SERIELLE VERÖFFENTLICHUNGEN:

„THEATER DER LÜFTE“

„Selten war der Traum von Fliegen und Entschwinden, Hoffnung

und Poesie verständlicher. Während Kontakt- und Ausgangsbeschränkung

nahmen wir die Zuschauer mit in luftige Höhen und

gaben ihnen die Möglichkeit, dem Ensemble so nah zu sein wie nie.

Das Projekt nimmt die neuen Bedingungen an und bespielt neue

Räume in der Stadt und online.“ Thalia Theater

1. –26. 12. 2020. Szenische Regie und Konzept: Matthias Günther,

Videoregie und Schnitt: Ole Steinführer, Kamera: Jonas Plümke,

Ole Steinführer, Jesse Jass, Darsteller:innen: Ensemblemitglieder

und Thalia-Mitarbeitende

Foto: The Englisch Theatre

STREAM:

„APOLOGIA“

„Direkt aus dem Londoner West End und New Yorker Broadway

kommt das gefeierte Stück zum ersten Mal nach Hamburg. Ein

wundervolles, packendes und erfrischendes Stück, das viele Zuschauer

seit der Premiere im Bush Theatre in London fasziniert.

Absolut sehenswert! Die Schauspieler werden, wie immer, direkt

in London gecastet.“ The English Theatre Hamburg

13. 2. 2020. Szenische Regie: Paul Glaser, Darsteller:innen: Annelise Bianchini,

Michelle Fahrenheim, Michael Garland, Luke Jenkins, Julia Righton


18 DER FAUST JAHRES-RETROSPEKTIVE

DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021

HANNOVER: STAATSOPER

HANNOVER : STAATSOPER

Foto: Ralf Mohr

Foto: Bettina Stöß

STREAM:

„DER LIEBHABER“

„,Der Liebhaber‘ ist die erste abendfüllende Uraufführung von Marco

Goecke für seine Ballettcompagnie an der Staatsoper. Goeckes

choreografische Handschrift geht dabei mit der bildgewaltigen

Sprache von Marguerite Duras’ Roman eine emotionale Synthese

ein. Die Geschichte einer ebenso bedingungs- wie hoffnungslosen

Liebe entfaltet eine Wucht, die selbst den vereinzelten Zuschauer

vor seinem Bildschirm berührt.“ Staatsoper Hannover

27. 2.–27. 3. 2021. Szenische Regie: Marco Goecke, Videoregie: Bernhard

Fleischer, Ludovico Pace, Darsteller:innen: Staatsballett Hannover

LIVEPERFORMANCES:

„SUMMER SESSION 2020“

„Als eines der ersten Opernhäuser, das nach der Hochphase der

Pandemie wieder eine komplette Operninszenierung für Publikum

spielte, zog die Staatsoper Hannover im Juni 2020 in die Herrenhäuser

Gärten: Oper, Tanz, Konzerte mit Opernensemble, Staatsorchester

und Ballettcompagnie – die Summer Session 2020 war

eine erste Möglichkeit gesellschaftlicher Begegnung und kultureller

Wiederbeginn.“ Staatsoper Hannover

19. 6.–12. 7. 2020. Szenische Regie/Choreografie: Wolfgang Nägele („Le vin

herbé“), Marco Goecke („We’ll meet again“), Francisco Baños Diaz, Rosario

Guerra, Lilit Hakobyan, Alessandra La Bella, Verónica Segovia Torres, Michèle

Stéphanie Seydoux, Javier Ubell, Giovanni Visone („All you can dance“)

HANNOVER: THEATER AN DER GLOCKSEE

KARLSRUHE: KAMMERTHEATER

Foto: Jonas Vietzke

LIVESTREAM-SOLO:

„JACK IN THE BOX“

„In diesem eigens für diese Zeit und dieses Medium erarbeiteten

Livesolo spielt, schneidet und streamt Jonas Vietzke als ,Jack‘ komplett

allein. Heraus kommt eine neue Form Onlinetheater, die das

Medium nicht nur als Bühne, sondern auch als inhaltliche Fläche

nutzt und dabei zu einem extrem nahegehenden Appell an unseren

Mut zur Veränderung mutiert.“ Theater an der Glocksee

5. 3. 2021. Regie und Darsteller: Jonas Vietzke

Foto: Tom Kohler

LIVEMUSICAL UND STREAM:

„HEART ROCK. DAS MUSICAL“

„Der pandemiebedingte Lockdown hat es möglich gemacht, zwei

Kunstgattungen innerhalb dieses Musicals zu vereinen, Zirkus und

Musical. Weder die Artisten des renommierten Zirkus ,Flic Flac‘

noch namhafte Darsteller hätten für die Uraufführung im regulären

Spielbetrieb der Musicalhäuser und des Tourneebetriebes verpflichtet

werden können.“ Kammertheater Karlsruhe

10. 7. 2020. Szenische und Videoregie: Ingmar Otto,

Darsteller:innen: Michaela Hanser, Maja Sikora, Sascha Krebs, Bernd Gnann,

Artist:innen des Zirkus „Flic Flac“


DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021 JAHRES-RETROSPEKTIVE DER FAUST 19

KARLSRUHE: JUNGES KOLLEKTIV MUSIKTHEATER

KÖLN: SCHAUSPIEL

Foto: Junges Kollektiv MusikTheater

Foto: Schauspiel Köln

MUSIKTHEATER-INSZENIERUNG:

„DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR“

„MusikTheater will Berührung, will Begegnung. Es sträubt sich gegen

den aufgezwungenen Abstand. Diese schmerzliche Sehnsucht

ist körperlich spürbar – im künstlerischen Prozess und im Moment

der Aufführung. Windsor löst diesen Widerstand nicht auf, sondern

macht ihn zum Thema.“ Junges Kollektiv MusikTheater

14. 8. 2020. Beteiligte Personen: L. Balser, H. Bao, I.-M. Bernsdorf, A. T. Y. Bing,

M. Brüggemann, J. Burk, N. Find, F. Grimm, W. Gutjahr, K. Ingenpaß, F. Janssen,

S. Köppl, L. Lamparter, J. Lang, J. Lecon, J. Lieser, N. M. Lopez, M. Pawlak,

L. Petsch, D. Salber, T. Schneider, R. Stoll, R. Suys, V. Wagner, A. Wolf, M. Zarzalis,

L. Zhao sowie der Studiengang Innenarchitektur der Hochschule Mainz

WEBPLATTFORM:

„#DIGITAL“

„Perhaps nowhere else have streaming efforts been so focused

and abundant as at Schauspiel Köln (…). In little more than a year,

its pandemic-era streaming platform has become an increasingly

sophisticated and flexible online showcase. Indeed, its programming

has evolved to something resembling an actual theater schedule,

with nightly streams of new and recent productions.“ New

York Times, 15. 4. 2021

https://www.schauspiel.koeln/spielplan/digital

KÖLN: SCHAUSPIEL

KÖLN: SCHAUSPIEL/RICHARD SIEGAL, BALLET OF DIFFERENCE

Foto: Schauspiel Köln

Foto: Schauspiel Köln

SPLITSCREEN-STREAM:

„VÖGEL – BIRDS OF A KIND“

„Das visuell wohl experimentellste Projekt der Reihe ,#Digital‘: ,Vögel‘,

ein Splitscreen-Stream: ,Bold camerawork and editing distinguish

Bachmann’s production of Wajdi Mouawad’s ,Birds of a Kind‘,

which premiered before a live audience in September.‘ (New York

Times, 15. 4.2 021).“ Schauspiel Köln

20. 2. 2021. Szenische Regie: Stefan Bachmann, Videoregie: Andreas Deinert,

Darsteller:innen: Lola Klamroth, Alexander Angeletta, Bruno Cathomas, Melanie

Kretschmann, Martin Reinke, Margot Gödrös, Kais Setti, Lena Kalisch

TANZPERFORMANCE:

„NEW OCEAN – SEA CYCLE“

„Richard Siegal arbeitet seine Erfolgsproduktion ,New Ocean‘ zu

einer neuen Form um – zwischen Tanzinstallation und Durational

Performance. Ausgeweitet auf mehrere Stunden wird die Choreografie

zu einer meditativen Erfahrung für Zuschauer:innen

und Tänzer:innen gleichermaßen. Ein Algorithmus bestimmt die

Struktur des Abends in Abhängigkeit zum schmelzenden Eis der

Polarmeere und nimmt damit Bezug zur aktuellen Klimalage.“

Schauspiel Köln

30. 10. 2020. Szenische Regie: Richard Siegal, Videoregie: Matthias Singer,

Darsteller:innen: Compagnie des Ballet of Difference am Schauspiel Köln


20 DER FAUST JAHRES-RETROSPEKTIVE

DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021

KÖLN: SCHAUSPIEL

LEIPZIG: THEATER DER JUNGEN WELT

ONLINESERIE:

„EDWARD II. – DIE LIEBE BIN ICH“

„This is a serialisation of Christopher Marlowe’s 16th-century tragedy,

mischievously packaged to resemble the sort of sizzling, fleshand-frocks

period drama that has beguiled many a television viewer

in recent years.“ Financial Times London, 30. 4. 2021

12. 2. 2021. Szenische Regie: Pinar Karabulut, Videoregie: Leon Landsberg,

Darsteller:innen: Birgit Walter, Nicolas Lehni, Justus Maier, Kristin Steffen,

Alexander Angeletta, Nicola Gründel, Jörg Ratjen

INTERAKTIVE ZOOM-PERFORMANCE:

„ICH BIN“

„Die digitale Zoom-Performance ,Ich bin‘ beschäftigt sich mit den

Aspekten Körper, Behinderung, Kategorisierung und Zuschreibung.

Darüber hinaus thematisieren die ästhetische Umsetzung

und die Entstehungsbedingungen der Performance die Folgen der

Coronapandemie für Künstler:innen mit Behinderung und ihre

Arbeit.“ Theater der Jungen Welt

25. 2. 2021. Regie/Videoregie/Darstellerin: Jana Zöll

LUDWIGSHAFEN: PFALZBAU BÜHNEN

MAGDEBURG: PUPPENTHEATER

Foto: Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen

Foto: Viktoria Kühne

Foto: Ana Lukenda

Foto: Steven Solbrig

INSZENIERUNG:

„DER STURM. DIE BEZAUBERTE INSEL“

„Tilman Gersch’ kompakte ,Sturm‘-Version erzeugt mit sparsamen

Mitteln größtmöglichen Zauber. Witz, Poesie und Gesellschaftsanalyse

verbinden sich schlüssig. Eine Inszenierung, die sich inhaltlich

und formal aufs Wesentliche besinnt und das utopische Potenzial

von Shakespeares letztem Stück freilegt.“ Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen

3. 10. 2020. Inszenierung und Bühne: Tilman Gersch, Kostüme/Mitarbeit

Bühne: Petra Straß, Musik: Frank Rosenberger, Dramaturgie und Textfassung:

Barbara Wendland, Darsteller:innen: Rainer Kühn, Ingrid Domann, Thomas

Halle, Livemusik: Isabelle Bodenseh, Frank Rosenberger, Frank Willi Schmidt

PUPPENTHEATER:

„EIN SPÄTSOMMERNACHTSTRAUM“

„Auf der im Freien gewachsenen Bühne, einem der Natur überlassenen

Wald im Hof des Puppentheaters, trifft Shakespeares Verwirrspiel

vier alte Menschen. Puppen, künstliche, realitätsnahe

Körper, sind die beiden Liebespaare, die vom jungen Ensemble

animiert werden, um die von Schopenhauer inspirierte ,Welt als

Wille und Vorstellung‘ eines Spielleiters entstehen zu lassen.“

Puppentheater Magdeburg

20. 6. 2020. Regie: Moritz Sostmann, Puppenbauer: Hagen Tilp, Bühne: Sven

Nahrstedt, Spiel: Linda Mattern, Anna Wiesemeier, Freda Winter, Richard

Barborka, Florian Kräuter, Lennart Morgenstern, Leonhard Schubert


DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021 JAHRES-RETROSPEKTIVE DER FAUST 21

MAINZ: GRENZENLOS KULTUR

MANNHEIM: NATIONALTHEATER

Foto: Martina Marini

Foto: Christian Kleiner

LIVESTREAM:

„BIG IN MAINZ TONIGHT“

„Im bisher wenig glamourösen Jahr 2020 treffen sich inklusive Theatergruppen

zu einer einmaligen Eröffnungsshow des Festivals. Die

Gäste lesen sich wie das Who’s who der deutschsprachigen inklusiven

Theaterszene: @Meine Damen und Herren, RambaZamba

Theater, SchelhasCoOperation, tanzbar_bremen, Theater HORA,

Theater Thikwa. Gemeinsam wollen wir ein Zeichen setzen für eine

solidarische Theaterkultur.“ Grenzenlos Kultur

23. 9. 2020. Szenische Regie: Steffen Sünkel, Lis-Marie Diehl, Videoregie: Sebastian

Greiner, Martin Ernest Probst, Yvonne Schulze, technische Leitung: Marek

Lamprecht, Moderation: Michel Abdollahi & Dennis Seidel

POST-DRAMATIK:

„CECILS BRIEFWECHSEL“

„Das Theater kam per Post ins Haus: einige Seiten Text, Requisiten

und eine Spielanleitung, die zum eigenen Inszenieren einluden. Die

Auseinandersetzung mit Necati Öziris Stück ,Gott Vater Einzeltäter‘

wurde so zu einer sinnlichen Erfahrung. Und weil das Projekt als

Briefwechsel angelegt war, entstand ein reger Austausch zwischen

Theater und Publikum.“ Nationaltheater Mannheim

Ab 8. 2. 2021. Ein Post-Drama von Sapir Heller, Lena Wontorra und Ensemble

nach „Gott Vater Einzeltäter – Operation Kleist“ von Necati Öziri, Konzept

& Textbearbeitung: Sapir Heller und Lena Wontorra, Gestaltung: Ursula

Gaisböck, Musik: Ralph Heidel, Einrichtung: Nora Müller, Vivien Wilson, Nazli

Saremi, Mitarbeit: A. Brüntjen, E. Irle, R. Pitoll, V. Reznikoff, N. F. Türksever

MANNHEIM: NATIONALTHEATER

MARBURG: HESSISCHES LANDESTHEATER

Foto: Hans Jörg Michel

LIVEVORSTELLUNGEN UND STREAM:

„WHITE-WALL-OPERN“

„Eine Wand – tausend Möglichkeiten: So lautet die kreative Antwort

des NTM auf die Pandemie! Die ,White-Wall-Opern‘ lassen vor allem

bekannte Klassiker wortwörtlich in neuem Licht erstrahlen. Overheadprojektionen,

Film- und Videokunst oder Illustrationen visueller Künstler:innen

erwecken die weiße Wand zum Leben, die dabei Bühnenbild

und Spielpartnerin zugleich sein kann.“ Nationaltheater Mannheim

Bühne und Raumkonzept White-Wall-Opern: Anna-Sofia Kirsch

22. 9. 2020. „Die Zauberflöte“ – Regie: Jan Dvořák, Projektion: Katrin Bethge.

4. 10. 2020. „Madame Butterfly“ – Regie: Maria-Magdalena Kwaschik, Konzept

und Video: Roland Horvath. 1. 11. 2020. „Der Barbier von Sevilla“–

Regie: Maren Schäfer, Illustration: Ernesto Lucas HO, Animation und Videoproduktion:

Eric Guémise. 12. 12. 2020. „Hänsel und Gretel“ – szenische

Regie: Victoria Stevens, Video: Judith Selenko

Foto: Hessisches Landestheater Marburg

THEATRALE ZOOM-KONFERENZ:

„KONFERENZ DER JAMMERNDEN“

„Eigentlich sollte es ein Liederabend über ein neues, anderes Miteinander

werden. In der Analogität. Die Pandemie brachte uns

Zoom. Plötzlich allein. Jede Figur hatte ihren eigenen Raum, ihre

eigene Welt, und es wurde eine Suche nach der Verbindung in der

Wüste der Vereinzelung – und das lustvoll, auch für das Publikum.“

Hessisches Landestheater Marburg

4. 3. 2021. Szenische und Videoregie: Carola Unser, Ausstattung: Jörn Fröhlich,

musikalische Leitung: Christian Keul, Dramaturgie: Petra Thöring, technischer

Support: Sophia Betz, Darsteller:innen: Patrick Bimazubute, Saskia

Boden-Dilling, Lisa Grosche, Mia Wiederstein, Fanny Holzer, Zenzi Huber,

Romy Lehmann, Charlotte Ronas, Regieassistenz: Nathalie Glasow


22 DER FAUST JAHRES-RETROSPEKTIVE

DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021

MEININGEN: STAATSTHEATER

MOERS: SCHLOSSTHEATER MOERS

Foto: Marie Liebig

Foto: Schlosstheater Moers

OPER: „THROUGH HIS TEETH – IM

FADENKREUZ DER LÜGE“

„Luke Bedford schuf 2014 mit seiner Oper eine Studie über die

Verführbarkeit des Menschen. Mit einem harmlosen Flirt fängt an,

was sich für A zu einem Albtraum auswächst. Mit mephistophelischer

Dämonie und der Dreistigkeit eines Don Giovanni zieht R

sein Opfer immer mehr in den Bann.“ Meininger Staatstheater

25. 9. 2020. Regie: Ansgar Haag, Bühne: Christian Rinke, Kostüm: Kerstin

Jacobssen, musikalische Leitung: Philippe Bach, Darsteller:innen:

Anne Ellersiek, Shin Taniguchi, Carolina Krogius, Marianne Schechtel,

Meininger Hofkapelle

INSZENIERUNG: „LENZ“

„Büchner macht in der Novelle die Nöte sowie den Widerstandsgeist

der Figur des Lenz unmittelbar erlebbar. Roman Mucha, der

als Lenz an einem Bungeeseil von der Decke des Spielortes ,Die

Kapelle‘ – bzw., in der Park-Version, von einer Kastanie – hängt,

und die Percussionistin Mariá Portugal liefern sich ein Duell zwischen

Wahnsinn und Erleuchtung.“ Schlosstheater Moers

5. 6. 2020. Regie: Ulrich Greb, Livemusik: Mariá Portugal,

Darsteller: Roman Mucha

MÜNCHEN: MÜNCHNER KAMMERSPIELE

MOERS: SCHLOSSTHEATER MOERS

Foto: Jakob Studnar

STREAM:

„PARADE 24/7“

„,Parade 24/7‘ verhandelt die Katastrophe der Loveparade von

2010, die zum Premierentermin zehn Jahre zurückliegt. Das Rechercheprojekt

zeichnet den Ablauf der Katastrophe auf Basis von

dokumentarischen Texten und einer physisch an die Grenzen gehenden

Choreografie nach und macht das systemische Versagen

von Politik und Verwaltung sichtbar.“ Schlosstheater Moers

19. 2. 2020. Regie: Ulrich Greb, Bühne: Birgit Angele, Kostüme: Michaela

Springer, Choreografie: Constantin Hochkeppel, Sounds: Emilio Gordoa,

Darsteller:innen: Patrick Dollas, Lena Entezami, Matthias Heße, Emily Klinge,

Roman Mucha, Elisa Reining, Frank Wickermann †

Foto: Thomas Aurin

LIVESTREAM/INSZENIERUNG:

„WIR SCHWARZEN

MÜSSEN ZUSAMMENHALTEN“

„Das Mash-up aus Theater, Film, Comic und Puppenspiel erzählt

von einer futuristischen Geisterjägerin, die die kolonialen Phantome

bis in die heutigen Köpfe verfolgt. Live aus Lomé und den

Münchner Kammerspielen verbindet das Format virtuos Medien,

Zeiten, Räume und Realitäten in einem multimedialen Bilderstrom.“

Münchner Kammerspiele

20. 3. 2020. Szenische Regie: Jan-Christoph Gockel in Co-Autor:innenschaft mit

E. Agbédjidji, R. Alfa, P. Assem, J. D. Bessoga, O. Ebert, D. Galiao, D. Kalanféi,

J. Kurzweg, N. Mensah-Offei, M. Pietsch, K. Togbonou, M. Weigel, E. Zuleeg,

Livekamera und Bildgestaltung: Eike Zuleeg, Bildmischung und Liveschnitt:

Denize Galiao, Darsteller:innen: R. Alfa, Dr. K. Azamede, J. D. Bessoga, D. Kalanféi,

N. Mensah-Offei, M. Pietsch, K. Togbonou, M. Weigel


DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021 JAHRES-RETROSPEKTIVE DER FAUST 23

MÜNCHEN: THEATERAKADEMIE AUGUST EVERDING

MÜNCHEN: PHILHARMONIE IM GASTEIG

Foto: Theaterakademie August Everding

VIDEOKONFERENZ-LIVESTREAMING:

„WIR SIND NOCH

EINMAL DAVONGEKOMMEN“

„Die Inszenierung fand einen sehr speziellen und innovativen Umgang

mit der Frage, wie sich ein Theaterabend gestalten kann, der

ohne physischen Kontakt allein in Isolation entstehen musste. Das

Bemerkenswerte ist, dass acht Darsteller:innen während des Lockdowns

an unterschiedlichsten Orten waren und aus ihren Wohnungen

heraus digital live miteinander spielten.“ Theaterakademie

August Everding

16. 4. 2020. Regie: Marcel Kohler, digitale Konzeption & Videodesign: Thilo

David Heins, Marcel Kohler, Darsteller:innen: A. Aydin, O. Bloch, S. Kremkow,

L. Monteiro, S. Recks, S. J. Reils, T. Romera Ginés, F. Savoldelli, B. Vander

LIVESTREAM/LIVEPERFORMANCE:

„YESTER:NOW“

„Der Lockdown machte es möglich, Moritz Ostruschnjak mehrere

Wochen in der 2500 Plätze fassenden Philharmonie proben zu lassen.

Sechs Tänzer:innen konnten den Saal völlig neu bespielen, begleitet

von großformatigen Videoprojektionen, während die Zuschauer:innen

auf der Bühne platziert wurden. Diese Produktion

trifft exakt den Puls der Zeit und ist ein Perspektivwechsel der besonderen

Art!“ Gasteig München

26. 3. 2021/27. 7. 2021. Choreografie: Moritz Ostruschnjak, choreografische

Mitarbeit: Daniela Bendini, Video & Bühne: Moritz Stumm, Lichtdesign:

Tanja Rühl, Dramaturgie: Armin Kerber, Kostüme: Daniela Bendini, Moritz

Ostruschnjak, Musik: Moritz Ostruschnjak, Musik-Mixing & -Editing: Jonas

Friedlich, Produktionsleitung: Hannah Melder, Tanz: D. Agbetou, G. Badalamenti,

D. Conant, Q. Orton, R. Provenzano, M. A. Wójcik

MÜNCHEN: BAYERISCHE STAATSOPER

Foto: Wilfried Hösl

Foto: Franziska Strauss

NEUWIED: LANDESBÜHNE RHEINLAND-PFALZ

Foto: Landesbühne Rheinland-Pfalz

KONZERTSTREAM:

„MONTAGSSTÜCKE“

Das Format entwickelt die Idee der beliebten Montagskonzerte

weiter, die an 13 Montagen von März bis Juni knapp 250000 Zuschauerinnen

und Zuschauer per Stream erreichten. Der Livestream

der Montagsstücke via STAATSOPER.TV ist kostenlos.

Ab März 2020.

STREAM:

„SOPHIE SCHOLL – DIE LETZTEN TAGE“

„Anlässlich des 100. Geburtstags von Sophie Scholl zeigt das Theater

Betty Hensels packendes Theaterstück nach dem Filmdrehbuch.

Das Stück orientiert sich an den originalen Verhörprotokollen

von Hans und Sophie Scholl. Ein erschütterndes Zeitdokument,

das zeigt, zu welchem Widerstand junge Menschen fähig sein

können.“ Landesbühne Rheinland-Pfalz

28. 2. 2021. Von Betty Hensel nach Fred Breinersdorfer. Regie: Volker Maria

Engel, Ausstattung: Sandra Van Slooten, Darsteller:innen: Stella Withenius,

Johannes Zajdowicz, Dominik Penschek, Paul Behrens, Hanna Pelz


24 DER FAUST JAHRES-RETROSPEKTIVE

DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021

NÜRNBERG: KUNSTVEREIN KOHLENHOF

OBERHAUSEN: THEATER OBERHAUSEN

Foto: Theater Oberhausen Foto: Das Papiertheater

AUSSTELLUNG: „DIE GESELLSCHAFTS-

INSZENIERUNGEN“

„Seit 2009 hat ,Das Papiertheater‘, nach 15-jähriger internationaler

Theaterarbeit, den Begriff der ,Gesellschaftsinszenierung‘ eingebracht.

Eine Inszenierungsform, die als künstlerisches Konzept die

Einbindung des ,Gesellschaftlichen‘ sucht. In oft mehrjährigen Zeitspannen

arbeiten (weltweit) Menschen an aktuellen Themen. Ausstellungen,

Theaterstücke, Installationen etc. werden zu Ausdrucksmitteln

der ,Gesellschaftsinszenierungen‘.“ Das Papiertheater

12. 9.–10. 10. 2020. Ausstellung im Kunstverein Kohlenhof

OBERHAUSEN: THEATER OBERHAUSEN

LIVESTREAM:

„DER URSPRUNG DER LIEBE“

„Die Produktion ist aus der Initiative zweier Schauspielerinnen

des Ensembles erwachsen und auch von diesen beiden gespielt

und inszeniert worden. Es finden sich der Humor sowie die Wut

und die Verzweiflung der zugrunde liegenden Graphic Novel wieder,

angereichert mit Songs, Spiel mit Video im Video und persönlichen

Momenten: ein digitales Live-Theaterereignis, das einen

vergessen lässt, dass man gar nicht im Theater ist.“ Theater Oberhausen

29. 1. 2021. Szenische Regie: Karoline Behrens, Ronja Oppelt, Lise Wolle, Videoregie:

Tanja Hagedorn, Darstellerinnen: Ronja Oppelt, Lise Wolle

Foto: Isabel Machado Rios

Foto: Theater Plauen-Zwickau

STREAM:

„FROM HORROR TILL OBERHAUSEN“

„Noch nie ist eine solche Form der Partizipation erfunden worden:

Das Publikum konnte sich die Stücke aussuchen, wie sie gespielt

werden, mit welcher Ausstattung, welcher Besetzung und so weiter.

Und so hat die Gruppe FUX gemeinsam mit dem Theater eine

extrem amüsante, abgedrehte Horror-Doku-Theater-Fiction erfunden,

die, coronabedingt zum Film umgewandelt, schnell kultverdächtig

wurde.“ Theater Oberhausen

11. 1. 2021. Szenische Regie: FUX: Falk Rößler, Nele Stuhler, Videoregie: Siegersbusch,

Darsteller:innen: Jan Arlt, Torsten Bauer, Christian Bayer, Shari Asha

Crosson, Tino Kühn, Henry Morales, Ronja Oppelt, Anna Polke, Nils Weishaupt

PLAUEN-ZWICKAU: THEATER PLAUEN-ZWICKAU

STREAM:

„MICH EINGESCHLOSSEN“

„Mit digitalen Mitteln schafft der Tanzfilm ein im Shutdown verhindertes

,Miteinander‘. Die Tänzer:innen äußern sprachlich und

tänzerisch im privaten Umfeld Gedanken zur ,neuen Realität‘. Verbunden

werden die Videos durch filmische Schnitttechnik und eine

im Theater gefilmte Choreografie.“ Theater Plauen-Zwickau

17. 7. 2020. Szenische und Videoregie: Annett Göhre, Kamera und Schnitt: Masayuki

Carvalho, Tänzer:innen: Miyu Fukagawa, Momoe Kawamura, Shahnee

Page, Justine Rouquart, Nicole Stroh, Elliot Bourke, Julian Greene, Francesco

Riccardi, Jeaho Shin, Vincenzo Vitanza


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Auslandpreise auf Anfrage. Dies ist ein Angebot der INSPIRING NETWORK GmbH & Co. KG, Geschäftsführung: Dr. Katarzyna Mol-Wolf, Hoheluftchaussee 95,

20253 Hamburg. AG Hamburg, HRA 110793; Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, vertreten durch

Oliver Radtke (Sprecher der Geschäftsführung), Christina Dohmann, Marco Graffitti, Dr. Michael Rathje, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, USt-ID: DE814583779,

als leistender Unternehmer. Foto: Felix Mooneeram, unsplash


26 DER FAUST JAHRES-RETROSPEKTIVE

DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021

POTSDAM: HANS OTTO THEATER

RADEBEUL: LANDESBÜHNEN SACHSEN

Foto: #KulturMachtPotsdam

Foto: Pawel Sosnowski

LIVESTREAM UND LIVECHATS:

„#KULTURMACHTPOTSDAM“

„Unter #KulturMachtPotsdam vereinten sich Institutionen, Kollektive

und Einzelakteur:innen zu einem starken solidarischen und

deutschlandweit einmaligen Netzwerk, das aktiv fortbesteht. Am

13. März 2021 veranstaltete es von 14 bis 1 Uhr einen digitalen

Aktionstag, dessen Livestream und innovative Interaktionsformate

über 68000 Klicks generierten.“ Hans Otto Theater

13. 3. 2021. Szenische Regie: #KulturMachtPotsdam, Videoregie: Potsdamer

Firma „Wir Streamen“, Darsteller:innen: weit über 100 Beteiligte aus der Stadt

OPERETTE/OPER ALS STREAM:

„INSELZAUBER: EIN DOPPELABEND“

„Der Doppelabend ,Inselzauber‘ verbindet zwei Werke, die mit

den Konventionen ihrer Entstehungszeit brechen: Während Offenbach

1868 in ,Die Insel Tulipatan‘ mit Geschlechteridentitäten und

sexueller Orientierung spielt, fördert Bernsteins ,Trouble in Tahiti‘

von 1952 hinter heiler Fassade eine gescheiterte Ehe zutage. Die

musikalische Brücke schafft eine neue Bearbeitung von ,Die Insel

Tulipatan‘ für Kammerensemble.“ Landesbühnen Sachsen

17. 10. 2020. Nach Jacques Offenbach und Leonard Bernstein. Inszenierung,

Ausstattung, Licht: Sebastian Ritschel, musikalische Leitung: Hans-Peter

Preu, Videoregie: Sven Stratmann, Choreografie: Marie-Christin Zeisset,

Dramaturgie: Ronny Scholz, Gisela Zürner, Darsteller:innen: A. Petzoldt, K. Labonte,

K. Frenzel, A. Kahn, F. Neubauer, Elbland Philharmonie Sachsen

RECKLINGHAUSEN: RUHRFESTSPIELE

SAARBRÜCKEN: STAATSTHEATER UND ANDERE

Foto: Kainkollektiv & Silvia Dierkes

STREAM:

„GAIA-PROJEKT – EINE CYBORG-OPER“

„Die zehn international arbeitenden Künstler:innen aus Kanada,

Kamerun, dem Iran, Kroatien, Frankreich und Deutschland gehen

multimedial auf die Suche nach neuen Formen der Selbsterzählung:

vorproduzierte Gothic Novels sind mit Video- und Zoom-Mix

verwoben. Mäandernd reflektieren sie Weiblichkeit, (antike) Frauenbilder

und -klischees sowie postmoderne feministische Diskurse

auf der Höhe aktueller emanzipatorischer Debatten. Berührend,

lebendig, spannend.“ Ruhrfestspiele Recklinghausen

27. 6. 2020. Szenische Regie: Mirjam Schmuck, Videoregie: kainkollektiv &

Ensemble, Darsteller:innen: Silvia Dierkes, Catherine Jodoin, Edith Nana

Tchuninang Voges, Vanessa Chartrand-Rodrigue, Sabrina Bohl, Sara Bigdeli

Shamloo, Kerstin Pohle, Bianca Künzel, Zdravka Ivandija Kirigin

Foto: Saarländisches Staatstheater

STREAM:

„FESTIVAL PRIMEURS – DIGITAL 2020“

„Das ,Festival Primeurs für frankophone Gegenwartsdramatik‘ hat

ein kulturpolitisch nachhaltiges Zeichen gesetzt. Für die Wettbewerbsauswahl

aktueller französischsprachiger Theaterstücke in

deutsch-französischer Kooperation wurde binnen drei Wochen der

Umbau vom Präsenz- in ein Digitalformat gemeistert.“ Saarländisches

Staatstheater

November 2020 bis Januar 2021. Saarländisches Staatstheater und die

Festivalpartner Saarländischer Rundfunk, Institut Français Saarbrücken

und Le Carreau – Scène Nationale de Forbach et de l’Est mosellan


SPIELZEIT 2021/22

Nr15 15. JAHRGANG

DAS

KOSTENLOSE

JAHRESHEFT

für Theaterfans

ab 14 Jahren

DAS JUNGE THEATERMAGAZIN DER DEUTSCHEN BÜHNE

GRAPHIC DRAMA

NACH LESSING

Setzt voll auf die

junge Generation:

Schauspielerin Lea Ruckpaul

Unser Partnertheater

in diesem Heft:

Comedia Theater Köln

Schert sich nicht um

Konventionen:

Regisseur Bonn Park

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WWW.JUNGE-BÜHNE.DE


28 DER FAUST JAHRES-RETROSPEKTIVE

DIE DEUTSCHE BÜHNE 11 | 2021

SAARBRÜCKEN: SAARLÄNDISCHES STAATSTHEATER

STUTTGART: FESTIVAL „DIE IRRITIERTE STADT“

Foto: Honk Photo

Foto: Ugo Woatzi

ONLINESERIE:

„SILVIO UND MICHI HABEN ZEIT!“

„Unsere Ensemblemitglieder Silvio Kretschmer und Michael Wischniowski

haben in ihrer Videotrailer-Serie die eigentlich schreckliche

Lebensrealität von Schauspielern im Lockdown thematisiert. Anstelle

der üblichen ,Stay at home‘-Perspektive haben sie das leere

Theater als Raum für ihre dadaistischen Short-Cut-Performances

zurückerobert und damit in wunderbarer Paradoxie in der Abwesenheit

von Theater über die Präsenz des Theaters reflektiert.“

Saarländisches Staatstheater

28. 3. 2020. Szenische Regie/Videoregie/Darsteller: Michael Wischniowski,

Silvio Kretschmer

LIVESTREAM:

„CHAMELEON HOME“

„,Chameleon Home‘ verwandelt die geschützte Sphäre der Privatwohnungen

in Räume für Geschichten, die durch Liveperformance,

Onlineräume und Projektionen im öffentlichen Raum enthüllt

werden. So verbindet sich Kunst unmittelbar mit den

Geschichten der Menschen, der Stadtteile und der Häuser, in denen

sie leben.“ Festival „Die irritierte Stadt“

23. 7. 2020. Regie und Kreation: Kieron Jina, Mathias Becker, Idee und Konzept:

Kieron Jina, Web- und Grafikdesign: Chen Hsiao-Ying, Sounddesign:

Yogin Sullaphen, Darsteller:innen: Mmakgosi Kgabi, Anelisa „Annalyzer“

Stuurman, Gretchen Biegen, Rafi Martin, Ida Meri Meinel, Stuttgarter:innen

STUTTGART: VOLKS*THEATER RAMPE

WIESBADEN: HESSISCHES STAATSTHEATER

Foto: Volks*Theater Rampe

TELEFONPERFORMANCE:

„TAG Y“

„Eigentlich wollten wir auf dem großen Platz in der Nähe des Theaters

spielen, auch für zufällige Passant:innen. Dann ging plötzlich

gar nichts mehr, und die Idee der 1:1-Telefonperformance wurde

geboren – die ohne physische Präsenz bei einem gemeinsamen

Stadtspaziergang mit Handy am Ohr eine besondere Nähe geschaffen

hat: Zwischen Besucher:innen und Performer:innen entstanden

auf Grundlage einer Textcollage Gespräche, weit über

unser Skript hinaus.“ Volks*theater Rampe

11. 6. 2020. Szenische Regie: Nina Gühlstorff, Paula Kohlmann, Mitarbeit

künstlerische Leitung: Philine Pastenaci, Bühne und konzeptionelle Mitarbeit:

Moritz Martin, Alexander Sowa, Kostüm: Justyna Koeke

Foto: Hessisches Staatstheater Wiesbaden

OPER:

„LADY MACBETH VON MZENSK“

„Ein Orchester auf der Hinterbühne sowie ein ausgefeiltes Testkonzept

ermöglichten mitten in der Pandemie ein Opern-Liveerlebnis.

Mit psychologischer Präzision und einem zu Höchstleistungen

angestachelten Ensemble schickt Regisseur Evgeny Titov

seine ,Lady‘ in seelische Abgründe, die ihre äußere Entsprechung

in einem sich von Bild zu Bild ins Gigantische weitenden Erdloch

in der Bühnenmitte finden.“ Hessisches Staatstheater Wiesbaden

2. 10. 2020. Regie: Evgeny Titov, Musikalische Leitung: Patrick Lange,

Bühne: Christian Schmidt, Kostüm: Andrea Schmidt-Futterer, Licht: Oliver

Porst, Chor: Albert Horne, Dramaturgie: Wolfgang Behrens, Darsteller:innen:

Cornelia Beskow, Andrey Valentiy, Beau Gibson, Aaron Cawley, Michelle Ryan,

Erik Biegel, Timo Riihonen, Fleuranne Brockway, Sharon Kempton, Frederic

Mörth, Chor, Chorsolist:innen & Statisterie


EIN POLYTOPİSCHES ORATORİUM

VON MARC SİNAN

VOM 21.10. BİS 7.11.2021

CHEMNİTZ–ROSTOCK–HEİLBRONN–MÜNCHEN–KASSEL–NÜRNBERG–DORTMUND

KÖLN–ZWİCKAU–HAMBURG–PLAUEN–EİSENACH–JENA–RUDOLSTADT

İM GEDENKEN AN:

ABDURRAHİM ÖZÜDOĞRU

ENVER ŞİMŞEK

HABİL KILIÇ

HALİT YOZGAT

İSMAİL YAŞAR

MEHMET TURGUT

MEHMET KUBAŞIK

MİCHÈLE KIESEWETTER

SÜLEYMAN TAŞKÖPRÜ

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Berufe im Theater und Orchester


www.staatsschauspiel-dresden.de

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fast forward

europäisches festival

für junge regie

Ayşe Güvendiren / DEutschland

in dresden und online

11. – 14. november 2021

Dimitris Lolis / griechenland

Nadir Sönmez / Türkei

Axel Cornil / BElgien

Wiktor Bagiński / Polen

DÉLIT B.-MALTHET / FRankreich, DEutschland

Jaz Woodcock-Stewart / grossbritannien

Joachim Gottfried Goller / österreich

& Studio Beisel / deutschland


Zeitgenössisches

Figuren- und Objekttheater

München

Save the Date:

KUCKUCK - Theaterfestival für Anfänge(r) 11. - 21. März 2022

WUNDER. Internationales Figurentheaterfestival 19. - 30. Oktober 2022

Wir suchen ab 2022 eine Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Weitere Informationen unter:

www.figurentheater-gfp.de

Eine Initiative des FigurenTheaterForums München:

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