Getränke! Technologie & Marketing 2/2021
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ROH- UND INHALTSSTOFFE | Getränketrends<br />
INNOVATIONSGEIST FÜR DIE GETRÄNKEINDUSTRIE<br />
Von „Herrlich Gin“<br />
bis Altbier aus Abwasser<br />
Gründergeschichten verbreiten oft einen besonderen Mythos und mit ihnen tun das die<br />
speziellen Räumlichkeiten, in denen gefragte Erzeugnisse ihre ersten Schritte machen.<br />
So übt vielmals der Topos der „Garagenfirma“ eine besondere Faszination aus. Auch<br />
Frank Steinle aus dem kleinen bayerischen Ort Reutti kann voller Stolz auf solch eine<br />
Erfolgsstory blicken: Steinle brennt seinen Gin tatsächlich in der hauseigenen Garage –<br />
und das mit wachsender Anerkennung. Ende März dieses Jahres holte er mit seiner Marke<br />
„Herrlich Gin“ bei den „World Spirits Awards“ gleich sechs Preise. Fünfmal Gold und<br />
einmal Silber lautet die Ausbeute, die sich wahrlich sehen lassen kann. Was aber ist nun<br />
das Geheimnis solcher Erfolgsrezepte?<br />
28 | Getränke! 02 | <strong>2021</strong><br />
Große Spirituose aus der<br />
„wahrscheinlich kleinsten<br />
Destille der Welt“<br />
Wie erschuf Frank Steinle, der seine<br />
Produktionsstätte als die „wahrscheinlich<br />
kleinste Destille der Welt“<br />
bezeichnet, eine inhaltlich so große<br />
Marke? Steinle selbst führt dies auf<br />
seine qualitativ hochwertige und bis<br />
ins Kleinste durchdachte handwerkliche<br />
Qualitätsarbeit zurück. Als<br />
Grundlage für die herausragenden<br />
Produkte des „Herrlich Gin“ treffen<br />
hochwertiger Rohalkohol auf Weinbasis<br />
und Bio-Botanicals gekonnt<br />
aufeinander. Und da die Produk tion<br />
im kleineren Umfang die besondere<br />
Liebe zum Detail zeigt, können<br />
die Kräuter, die teilweise sogar aus<br />
dem heimischen Garten stammen,<br />
von Hand gepflückt, verlesen und<br />
zermörsert werden. Kein Wunder,<br />
dass Steinle besonders die beiden<br />
„Ingredienzien“ namens Leidenschaft<br />
und Zeit als Garanten seiner<br />
prämierten Gins hervorhebt. Und so<br />
brennt der Gin-Experte der Château<br />
Steinle Manufaktur seine Köstlichkeiten<br />
nach dem London-Dry-Verfahren<br />
– selbstverständlich frei von<br />
sämtlichen Aromen, Zusatzstoffen,<br />
Zucker und Farbstoffen. Dass daraus<br />
ein Spitzen-Gin entsteht, dürfte somit<br />
kaum überraschen und so kam<br />
Frank Steinle folgerichtig zu seinem<br />
Markennamen: „Herrlich“.<br />
Tatsächlich sind dabei verschiedene<br />
Gin-Variationen entstanden:<br />
„ Herrlich Gin“, „Herrlich Blue Magic<br />
Gin“, „Bayerisch Gin“, „Pinkcat Gin“<br />
und „Ulmer Gin“. Dabei ergänzen<br />
sich beim „Herrlich Gin“ die Wachol-<br />
der- sowie die Kubeben-Pfeffer- und<br />
Kardamom-Note aufs Feinste mit den<br />
insgesamt 28 Botanicals zum harmonischen<br />
Gaumenschmeichler.<br />
Hinter dem „Bayrisch Gin“ verbirgt<br />
sich ein zünftig bayrischer<br />
„ Bavarian Gin“ der zusätzlich zu den<br />
32 Bio-Botanicals im Geschmack<br />
mit Hopfenblüten, Pale-Ale-Malz<br />
und Zirbenholz besticht. Dieser geradezu<br />
bezaubernde Gin zeichnet<br />
sich dazu durch einen magischen<br />
Farbwechsel aus. Pur erstrahlt der<br />
„Herrlich Blue Magic Gin“ in kräftigem<br />
Königs blau. Und wie von Zauberhand<br />
wechselt dieses prägnante<br />
Getränk seine Erscheinung in ein<br />
In der wahrscheinlich kleinsten Destillerie in Deutschland<br />
werden mit größter Leidenschaft ihre Gins komplett von<br />
Hand gefertigt. Foto: Château Steinle Manufaktur<br />
leuchtendes Violett, sobald ihm ein<br />
Tonic hinzugegeben wird. Ein geradezu<br />
magisches Erlebnis für Gaumen<br />
und Auge. So war auch dieser<br />
Gin zu Recht einer der goldprämierten<br />
Auslesespiri tuosen. Im Übrigen<br />
rundet „Herrlich Gin“ seinen Kundenservice<br />
mit ausgefeilten Servierempfehlungen<br />
für Tonics und Beilagen<br />
ab. Eine Marke, die ihren<br />
Namen zurecht verdient.<br />
Schüler machen Limonade<br />
Leidenschaft steht ebenfalls bei einem<br />
spannenden Schulprojekt im<br />
Mittelpunkt: Elftklässler des Vöhringer<br />
Illertal-Gymnasiums haben in<br />
Kooperation mit der Brunnenverwaltung<br />
Bad Dietenbronn GmbH<br />
aus Schwendi ihre eigene Limonade<br />
entwickelt. Die findigen Schüler<br />
bekamen die Gelegenheit, ihr<br />
ganz besonderes Erfrischungsgetränk<br />
zu entwerfen – herausgekommen<br />
ist dabei das „Himbeer-<br />
Limette summer feeling“. Nach dieser<br />
vorbildlichen Zusammenarbeit<br />
mit dem Getränkehersteller kann<br />
die prickelnd- frische Sommerlimonade<br />
sogar regional käuflich erworben<br />
werden. Von solch einem Projekt<br />
profitieren nicht nur die Schüler,<br />
indem sie verschiedene Betriebsabläufe<br />
kennenlernen und somit in<br />
die Strukturen eines Getränkeherstellers<br />
vom ersten Entwicklungsschritt<br />
bis zur Verkaufsstrategie<br />
hinein schnuppern können.