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Getränke! Technologie & Marketing 2/2021

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BRANCHEN REPORT | VLB-Jahresauftakt <strong>2021</strong><br />

optimierten Sudprozess noch<br />

einige Verbesserungen erzielt.<br />

Weitere Einsparungen sind mit<br />

Würzestripping zum Absenken<br />

der Gesamt verdampfung sowie<br />

einem günstigen Pfa DuKo<br />

(Pfannendunstkondensator), mit<br />

einem BHKW (Blockheizkraftwerk)<br />

sowie der Nutzung erneuerbaren<br />

Energien möglich.<br />

Neues von der Hopfenzüchtung<br />

als Herausforderung von<br />

Klimawandel, der Einwanderung<br />

von Krankheiten und Schädlingsbefall<br />

sowie über Einfluss von<br />

Pflanzenschutzmaßnahmen berichtete<br />

Dr. Alexander Feiner<br />

(Firma Simon H. Steiner, Mainburg).<br />

Das Hopsteiner Zuchtprogramm<br />

– Ende des letzten Jahrhunderts<br />

in den USA entwickelt –<br />

soll die aufgetretenen Mängel in<br />

der Hopfenfortpflanzung minimieren<br />

und wurde ab 2013 in<br />

das deutsche Zuchtprogramm<br />

inte griert. Die genomweite Assoziationsstudie<br />

(GWAS) orientiert<br />

auf eine Einheit zwischen genetischer<br />

Varianz und den erkannten<br />

Mängeln bei den gegenwärtigen<br />

Hopfensorten durch<br />

▶▶große Qualitäts- und Extrakteinbußen<br />

in feuchten Anbaugebieten,<br />

▶▶Wegfall von Wirkstoffen und<br />

Kupferproblematik und<br />

▶▶bewusste Resistenzzüchtung.<br />

Es wurde die Beteiligung der<br />

Meta boliten untersucht und in<br />

den Versuchen aus 74 Zuchtstämmen<br />

die Sorten Akoya und<br />

Solero ausgewählt, die in die EU-<br />

Sortenregistrierung übernommen<br />

wurden. Mit der neuen<br />

Sorte Akoya, sie hat ihren genetischen<br />

Ursprung durch Kreuzung<br />

der bisher bekannten Sorte<br />

Zenith mit dem Hopsteiner<br />

Zuchtstamm, wurden erste<br />

Brauversuche in der Versuchsbrauerei<br />

Mainburg (5 hl-Sudwerk<br />

mit Läuterbottich/ Whirlpool)<br />

im direkten Vergleich<br />

mit der Sorte Perle durchgeführt<br />

und das „ Bayerische Hell“<br />

auf der BrauBeviale in Nürnberg<br />

verkostet. Akoya hat einen<br />

Alpha-Säure gehalt von 9,0 % bis<br />

10,0 % und eine typi sche Aroma-Charakteristik.<br />

Die BE betrug<br />

22,5 zu 21,8 bei Perle bei einem<br />

besseren Gesamteindruck. Solero<br />

ist ebenfalls ein Aromahopfen<br />

durch Kreuzung von Cascade mit<br />

dem Hopsteiner Zuchtstamm.<br />

12 | Getränke! 02 | <strong>2021</strong><br />

Im letzten Vortrag der ersten<br />

Session sprach Florian Schrickel<br />

(VLB Berlin) über die mögliche<br />

Verwendung von Hopfentreber<br />

aus der Kalthopfung im Sudhaus.<br />

Die Hopfentreber – insbesondere<br />

der Craft-Beer-Brauereien<br />

– enthalten noch hohe<br />

Extraktionsraten von Humu lon<br />

und Lupulon. Hopfen gehört<br />

zu den wertvollsten Rohstoffen<br />

und sollte sinnvoll eingesetzt<br />

und nicht im Gully weggespült<br />

werden. Man sollte die Hopfentreber<br />

zur Bitterung der nachfolgenden<br />

Sude einsetzen. Der<br />

Treber wird getrocknet und in<br />

Versuchssuden getestet. Die<br />

sensorische Prüfung nach dem<br />

DLG-5-Punkte-Schema ergab,<br />

dass im Geruch, Geschmack und<br />

Qualität der Bittere kaum Unterschiede<br />

zu den Kontrollbieren<br />

bestanden, jedoch hatten einige<br />

Hopfentreber-Biere ein stärker<br />

ausgeprägtes Hopfenaroma.<br />

Lediglich bei einigen gealterten<br />

Probebieren wurde sensorisch<br />

eine stärkere Alterung gegenüber<br />

den gebrauten Kontrollbieren<br />

festgestellt.<br />

Session 2 | Getränkelogistik,<br />

Transportmanagement<br />

Marc Eke (Exxent Consulting<br />

GmbH, Eching) betrachtete effiziente<br />

Frachtausschreibungen<br />

mit digi talen Tools für das Speditionsmanagement<br />

in der Getränkebranche.<br />

Die Beratungstätigkeit<br />

des Unternehmens<br />

liegt auf dem Gebiet Supply<br />

Chain Management (SCM) und<br />

Logis tik als Kernkompetenz:<br />

▶▶Expertise in der gesamten<br />

SCM-Prozesskette in allen<br />

Branchen mit signifikanter<br />

Wertschöpfungstiefe<br />

▶▶Good-Practice Transfer<br />

▶▶Branchenübergreifendes<br />

Benchmarking nach Exxent-<br />

Prozess modell<br />

▶▶Einsatz moderner und zeitgemäßer<br />

Analysemethoden<br />

▶▶Wissensentwicklung über<br />

Stell hebelmodelle und Maßnahmen-Bibliotheken<br />

▶▶Exzellentes Know-how zur<br />

kompletten End-to-End Prozesskette<br />

vom Lieferanten<br />

zum Kunden<br />

▶▶Berücksichtigung des individuellen<br />

Geschäftsmodells<br />

(CANVAS) und Marktanforderungen<br />

Das seit 2003 bestehende Unternehmen<br />

baut auf ein breites<br />

Branchen- und Kundenportfolio<br />

aus der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie<br />

sowie Logistik-<br />

und Industriedienstleistern<br />

auf und verfügt über die notwendigen<br />

Praxis- und Projekterfahrungen.<br />

Das Transport-Management<br />

ist der strategische<br />

und interdisziplinäre Umgang<br />

beim Einkauf von Frachten. Es<br />

hat großes Potenzial, das zur<br />

Hebung für ein Zusammenwirken<br />

von Einkauf und Logistik erforderlich<br />

ist. Er erläuterte den<br />

Ausschreibungsprozess und die<br />

damit verbundenen Fehler.<br />

Für die Entscheidungsphase<br />

wurde das Decision Support System<br />

entwickelt, das alle Sachverhalte<br />

abbildet. Mit einigen<br />

praktischen Beispielen erklärte<br />

Marc Eke es genauer. Nutzen<br />

und Grenzen der Digitalisierung<br />

in der Frachtausschreibung rundeten<br />

den Vortrag ab.<br />

Thomas Spieker (Shippeo<br />

Germany, Düsseldorf) schloss<br />

inhaltlich mit ETA- Beispielen<br />

daran an und erklärte den<br />

Amazon-Effekt in der B2B-Welt.<br />

Die Tourenoptimierung in der<br />

Getränkeindustrie erläuterte<br />

Sebastian Wehowski (PTV Planung,<br />

Transport, Verkehr AG,<br />

Karlsruhe) an ausgesuchten Beispielen.<br />

Die PTV Group verfügt<br />

über langjährige Erfahrungen,<br />

ist mit über 900 Mitarbeitern in<br />

28 Niederlassungen bei Kunden<br />

in über 130 Ländern unterwegs<br />

und übernimmt die Verantwortung<br />

für die Getränkedistribution<br />

von der Rampe bis zu den<br />

Kunden. Die optimierte Transportlogistik<br />

erfolgt in den folgenden<br />

sechs Schritten:<br />

Henrike Vorwerk (FIR der VLB) begrüßte die Teilnehmer am Bildschirm zum Braugersten-Seminar.<br />

Online-VLB-Jahresauftakt <strong>2021</strong>: Livestream aus dem VLB-Studio. Fotos: VLB Berlin<br />

▶▶Transportvorbereitung (Strategische<br />

Planung, Distribution<br />

und Versandkonzepte erstellen,<br />

Ausschreibung, Bewertung,<br />

Kalkulation)<br />

▶▶Integration in Prozesse (Einbindung<br />

in SAP, ERP, exakte<br />

Geo kodierung, Visualisierung<br />

als Basis für die Lieferkette,<br />

Ent fernungsberechnung)<br />

▶▶Disposition und Tourenplanung<br />

(Online-VLB, manuelle

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