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dihw MAGAZIN 2/2021

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ZKZ 30498<br />

Ausgabe 2 <strong>2021</strong><br />

DIAMANT HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE<br />

Unabhängige Fachzeitschrift für PKD, PVD, CVD, CBN, Hartmetall


»Contour-profiled«<br />

Die Revolution im Tiefschliff<br />

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®<br />

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Eric Schäfer<br />

Redakteur<br />

Den richtigen Schliff ...<br />

... haben wir dieser <strong>dihw</strong>-Ausgabe auf jeden Fall verpasst. Zieht sich das Thema<br />

Schleifen doch durch die komplette Zeitschrift. Angefangen bei den wissenschaftlichen<br />

Fachartikeln. Die Wissenschaftler des Instituts für Fertigungstechnik<br />

und Werkzeugmaschinen widmen sich den thermischen und mechanischen<br />

Eigenschaften von CBN-Schleifscheiben und dem Einfluss des Pulvers<br />

bei der Herstellung sintermetallischer Schleifscheiben.<br />

Weitere Artikel beschäftigen sich mit flexiblen Lösungen bei Präzisionsverzahnungen<br />

für Robotik und Spezialanwendungen und zeigen ein Schälschleifverfahren,<br />

das für Werkzeugrohlinge entwickelt wurde, um extreme Genauigkeit<br />

und eine perfekte Qualität beim Schleifen von Hartmetall-Werkzeugen zu erzielen.<br />

Dass nicht alles Gute neu sein muss, demonstriert ein legendärer Schleifmaschinen-Klassiker,<br />

der von einem Retrofit-Spezialisten zu neuem Leben erweckt,<br />

sprich nachgebaut, wird.<br />

Neu und überraschend hingegen kam die Ankündigung des VDW (Verein<br />

Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), im kommenden Jahr eine<br />

GrindingHub in Stuttgart zu veranstalten, die sich „als neue Leitmesse für<br />

Schleiftechnik und Superfinishing“ etablieren will. Ob sie neue Akzente setzen<br />

kann oder als Kopie der seit 1998 bestehenden Internationalen Leitmesse der<br />

Schleiftechnik, der GrindTec in Augsburg, ihren Erfolg sucht, darüber werden<br />

letztlich die Besucher abstimmen.<br />

Wer nicht bis zum nächsten Jahr warten will, um über neueste Entwicklungen<br />

aus dem Bereich der Schleiftechnologie informiert zu werden, der nimmt<br />

am 9. Dortmunder Schleifseminar teil, das Ende September am Institut für<br />

Spanende Fertigung stattfinden wird. Oder schaut einfach regelmäßig in unser<br />

Magazin und auf unsere Homepage.<br />

Eric Schäfer<br />

Redakteur


Inhalt<br />

Titel<br />

5 Das neue Lieblingswerkzeug (CERATIZIT Deutschland GmbH)<br />

Werkstoffe<br />

CBN<br />

18 Charakterisierung thermischer und mechanischer Eigenschaften von bronzegebundenen<br />

CBN-Schleifscheiben<br />

Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena, Dr.-Ing. Alexander Krödel, Lennart Köhler M. Sc.<br />

Keramik<br />

24 Schneidmittel für Siliziumnitrid-Keramikbauteile<br />

PVD/CVD<br />

25 Neue Stahldrehgeneration<br />

Titan<br />

26 Superwerkstoff mit Allüren<br />

Werkzeuge<br />

Schleifscheiben<br />

28 Einfluss des Pulvers bei der Herstellung sintermetallischer Schleifscheiben<br />

Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena, Dr.-Ing. Alexander Krödel, M. Sc. Patrick Dzierzawa<br />

Wendeschneidplatten<br />

34 Neue Technologie sorgt für hohe Geschwindigkeit und lange Standzeit<br />

Bohrer<br />

35 Schnellere Bearbeitung von Komponenten für die Luft- und Raumfahrt<br />

Werkzeugsysteme<br />

36 Bohren und Senken in Vollhartmetall<br />

Fräser<br />

38 Chancen durch bestückte Diamantfräser<br />

Wirtschaftliche Bearbeitung von Aluminium- und Composite-Bauteilen GFK/CFK<br />

39 Nie wieder ausgerissene Kanten und unsauber gefräste Mittellagen beim CNC-Formatieren<br />

40 Neue Leistungsträger für das trochoidale Fräsen<br />

Bearbeitungsverfahren<br />

Verzahnen<br />

41 Für alles eine flexible Lösung<br />

Schleifen<br />

42 Mehr Flexibilität und Leistung bei der Rohlingsbearbeitung<br />

Komponenten/Zubehör<br />

45 Tool Management<br />

47 Messtechnik<br />

46 Software<br />

48 Kühlschmierstoffe<br />

News & Facts/Diverses<br />

3 Editorial<br />

10 Personalien<br />

11 Markt<br />

14 Veranstaltungen/Messe-Infos<br />

49 Unternehmen/Inserenten<br />

50 Impressum/Termine/Ausblick<br />

4 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Titelstory<br />

Das neue Lieblingswerkzeug<br />

Die SilverLine von CERATIZIT – ein gutes Fräswerkzeug noch besser gemacht<br />

Die Ceratizit-Gruppe, einer der<br />

weltweit führenden Werkzeughersteller,<br />

pflegt eine enge Beziehung zu ihren<br />

Kunden und weiß daher genau, mit welchen<br />

Weiterentwicklungen sie punkten<br />

kann. Jüngstes Beispiel: die universellen<br />

Vollhartmetall-Fräser SilverLine. Seit Jahren<br />

sind sie bei zahlreichen Anwendern –<br />

wie beispielsweise der Heinz Knöpfle<br />

GmbH – die meistverwendeten Fräser<br />

und deren „Lieblingswerkzeuge“. Von<br />

der aktuell getesteten neuen SilverLine-<br />

Generation ist Zerspanungsdienstleister<br />

Knöpfle begeistert. „Wir hatten nicht<br />

gedacht, dass noch eine solche Steigerung<br />

hinsichtlich Standzeit und Schnittwerte<br />

möglich ist.“<br />

Das Kleinunternehmen Heinz Knöpfle<br />

GmbH in Schwabmünchen bei Augsburg<br />

wurde vor gut 30 Jahren vom Namensgeber<br />

als Sondermaschinen- und<br />

Werkzeugbauer gegründet. Heute führen<br />

seine drei Kinder die Geschäfte:<br />

Susanne Knöpfle erledigt den kaufmännischen<br />

Part, während ihre Brüder<br />

Andreas und Christian Knöpfle für die<br />

Technik und Produktion zuständig sind.<br />

Diese hat sich in den letzten 15 Jahren<br />

gewaltig verändert, wie Susanne<br />

Knöpfle erklärt: „Wir haben uns von der<br />

Einzelteil- und Kleinstserienfertigung<br />

komplett verabschiedet und unseren<br />

Maschinenpark so aufgestellt, dass wir<br />

jegliche Zerspanungsdienstleistung in<br />

größeren Losgrößen anbieten können.“<br />

Höhere Schnittgeschwindigkeit und längere Standzeiten – das versprechen die ultimativ<br />

universellen Fräser der jüngsten WNT-SilverLine-Generation von CERATIZIT.<br />

Zu den Knöpfle-Kunden zählen führende<br />

Unternehmen anspruchsvoller Branchen<br />

wie der Medizin- und Wägetechnik, dem<br />

Maschinenbau, der Luftfahrt und vielen<br />

mehr. Mit einer Ausnahme, wie die Geschäftsführerin<br />

betont: „Für Automobilhersteller<br />

und deren große Zulieferer arbeiten<br />

wir nicht mehr. Diese Entscheidung<br />

haben wir schon vor Jahren getroffen<br />

und sind bisher damit gut gefahren.“<br />

Der treue Kundenstamm wird von<br />

Knöpfle sowohl mit Bauteilen sowie fertigmontierten<br />

Baugruppen beliefert. „Bei<br />

Bedarf sehr schnell und stets in gleichbleibend<br />

hoher Qualität“, verrät Susanne<br />

Knöpfle eine Stärke ihres Unternehmens.<br />

Dafür unterhält es ein Rohteilelager, das<br />

mit Material in unterschiedlichen Größen<br />

und Güten gefüllt ist.<br />

Zweites Alleinstellungsmerkmal ist die<br />

Breite des Angebots: Drehen, Fräsen<br />

und Komplettbearbeitung von Teilen,<br />

die im Durchmesser von 10 bis 800 mm<br />

reichen und bis zu 2.000 mm lang sein<br />

dürfen. „Viele Kunden können bei uns<br />

ihren gesamten Zulieferbedarf aus einer<br />

Hand erhalten“, erklärt Susanne<br />

Knöpfle. „Schon seit ein paar Jahren<br />

spüren wir, dass eine solche Vielseitigkeit<br />

gefragt ist – von ganz einfach bis<br />

kompliziert.“ Dafür stehen ein entsprechender<br />

Maschinenpark und das über<br />

viele Jahre gewachsene Know-how der<br />

Mitarbeiter zur Verfügung.<br />

Konzentration auf wenige<br />

Lieferanten<br />

Bei der anspruchsvollen Zerspanung einer Polygonwelle aus Edelstahl, die Knöpfle in<br />

großen Stückzahlen und in vielen Varianten produziert, konnte der SilverLine-Fräser auf<br />

ganzer Linie überzeugen.<br />

„Wenn Familienunternehmen mit wenigen<br />

Mitarbeitern ein derart breites Leistungsspektrum<br />

anbieten, darf man sich<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 5


Titelstory<br />

Universalfräser SilverLine<br />

punktet auf der ganzen Linie<br />

Ein Alleinstellungsmerkmal der Heinz Knöpfle GmbH ist die Breite des Angebots: Drehen,<br />

Fräsen und Komplettbearbeitung von einfachen und komplizierten Teilen, die im Durchmesser<br />

von 10 bis 800 mm reichen und bis zu 2.000 mm lang sein dürfen.<br />

im Equipment nicht verzetteln“, erwähnt<br />

die Firmenchefin. Die Heinz<br />

Knöpfle GmbH hat sich daher auf einige<br />

wenige, aber bewusst gewählte Ausrüster<br />

beschränkt. Auf diese Weise profitiert<br />

der Zerspanungsdienstleister von<br />

einer Einheitlichkeit, die den Chefs beim<br />

Einkauf und den Mitarbeitern in der Fertigung<br />

Kräfte spart. So besteht der Maschinenpark<br />

aus mittlerweile 18 CNC-<br />

Fräs- und -Drehfräszentren – allesamt<br />

von Mazak – in unterschiedlichen Größen<br />

und Ausführungen, vielfach ergänzt<br />

durch Roboterzellen für vollautomatisiertes<br />

Palettenhandling.<br />

Bei den Werkzeuglieferanten dominiert<br />

die Ceratizit-Gruppe, die mit ihren<br />

renommierten Kompetenz- und Produktmarken<br />

(CERATIZIT, WNT, KOMET<br />

und KLENK) das komplette Spektrum<br />

der Zerspanungswerkzeuge abdeckt.<br />

Christian Knöpfle, der mit seinem Bruder<br />

Andreas die technische Geschäftsführung<br />

verantwortet, sagt: „Bis vor sieben<br />

Jahren hatten wir Werkzeuge verschiedenster<br />

Hersteller im Einsatz. Bei<br />

unseren Bemühungen, die Zahl der Anbieter<br />

und auch die Zahl der Werkzeugvarianten<br />

zu reduzieren, kristallisierte<br />

sich Ceratizit als idealer Partner heraus.“<br />

Initial war die anspruchsvolle<br />

Zerspanung einer Polygonwelle aus<br />

Edelstahl, die Knöpfle in verschiedenen<br />

Größen für ein Unternehmen der Wasserwirtschaft<br />

produziert. Das damals<br />

verwendete Werkzeug brachte nicht<br />

die erwünschte Leistung. In Benchmark-<br />

Tests konnte Ceratizit mit dem WNT-<br />

Fräser SilverLine auf ganzer Linie punkten.<br />

„Leistungsdaten, Standzeit – diese<br />

Fräser haben alle anderen in den Schatten<br />

gestellt“, erinnert sich Christian<br />

Knöpfle. „Aber nicht nur bei VA-Materialien<br />

überzeugt uns der SilverLine. Er ist<br />

sehr universell einsetzbar, auch bei einfacheren<br />

Stahlwerkstoffen. Wir fahren<br />

mit ihm extreme Schnittwerte, erreichen<br />

dadurch eine hohe Ausbringung –<br />

und das bei Standzeiten und einer Prozesssicherheit,<br />

die andere Fräser nie erreichen.<br />

Das ist optimal für Anwender<br />

wie wir, die breit aufgestellt sind und<br />

trotzdem nur ein kleines Werkzeugportfolio<br />

nutzen wollen. Der SilverLine ist<br />

seit damals ganz klar unser Lieblingswerkzeug.“<br />

Doch nicht nur das SilverLine-Werkzeug,<br />

das es in unterschiedlichen Längen und<br />

Geometrien gibt, als Schrupp- und<br />

als Schlichtfräser, spricht für Ceratizit<br />

als wichtigstem Werkzeuglieferant bei<br />

Knöpfle. Geschäftsführer wie auch Maschinenbediener<br />

schätzen die gute Zusammenarbeit<br />

mit Innen- und Außendienst.<br />

„Selbst bei späten Bestellungen<br />

ist das Werkzeug am nächsten Tag da.<br />

Das ist wichtig, da auch wir auf Kundenwünsche<br />

schnell reagieren müssen“, betont<br />

Christian Knöpfle. Er hebt auch die<br />

qualitativ hochwertige Anwendungsberatung<br />

hervor, welche die gesamte<br />

Produktpalette einbezieht. „So haben<br />

wir Zug um Zug alles auf Ceratizit umgestellt<br />

– von den Vollhartmetallfräsern<br />

über Wendeplattenwerkzeuge zum Drehen,<br />

Fräsen und Bohren bis hin zu modularen<br />

Spindelwerkzeugen und Werkzeugaufnahmen.“<br />

Er lobt auch die permanenten<br />

Weiterentwicklungen, die<br />

Ceratizit-Produkte auszeichnen.<br />

Neue SilverLine-Generation<br />

sorgt für Überraschungen<br />

Christian Knöpfle (rechts) berichtet Ceratizit Regionalverkaufsleiter Aris Maul, wie verblüffend<br />

die mit dem Upgrade des SilverLine erzielten Ergebnisse sind: „Sie haben unsere<br />

hohen Erwartungen noch weit übertroffen.“<br />

Jüngstes Beispiel: Das „Lieblingswerkzeug“<br />

SilverLine wurde komplett überarbeitet.<br />

Aris Maul, Regionalverkaufsleiter<br />

6 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Titelstory<br />

im Bereich Cutting Tools bei Ceratizit,<br />

erklärt: „Wir haben eine neue Generation<br />

des SilverLine geschaffen, auf Basis<br />

eines neuen Hartmetalls – natürlich aus<br />

eigener Herstellung. Dazu kommen optimierte<br />

Schliffbilder. Auch die Geometrien<br />

haben wir im Mikrobereich verändert.<br />

Und was die Beschichtung anbelangt,<br />

hat der neue SilverLine nun<br />

eine ‚Dragonskin‘ – eine PVD-Beschichtung,<br />

die für eine extrem lange Standzeit<br />

sorgt.“<br />

Aris Maul schlug die Heinz Knöpfle<br />

GmbH als Feldtest-Partner vor, da nur<br />

wenige Kunden, den SilverLine in solcher<br />

Vielfältigkeit einsetzen wie die<br />

Schwabmünchener CNC-Zerspaner.<br />

Christian Knöpfle sagte gerne zu,<br />

weist aber darauf hin, dass „wir als<br />

Im halbjährigen Feldtest setzte Knöpfle die neue Generation des SilverLine auf verschiedenen<br />

Bearbeitungszentren ein. Das Ergebnis: 20 bis 40 Prozent höhere Schnittwerte<br />

und parallel dazu um 30 bis 40 Prozent längere Standzeiten.<br />

Einheitlichkeit im Maschinenpark und bei den Werkzeugen: Fast alle CNC-Zentren stammen<br />

von Mazak und die meisten Werkzeuge von Ceratizit. Der Werkzeughersteller hat<br />

bei Knöpfle ein Werkzeugausgabesystem (im Vordergrund zu sehen) installiert, für das er<br />

die dynamische Bestandspflege inklusive Verwaltung und Nachbestückung übernimmt.<br />

Zum Anwender:<br />

1979 gründete Heinz Knöpfle die gleichnamige GmbH als Firma für Sondermaschinenbau.<br />

Heute ist das in Schwabmünchen/Schwabegg, etwa 30 km<br />

südwestlich von Augsburg ansässige Unternehmen als CNC-Zerspanungsdienstleister<br />

tätig, der ein breites Bauteilspektrum – von einfach bis kompliziert<br />

– anbietet. Die von der Tochter des Gründers, Susanne Knöpfle,<br />

und seinen Söhnen Andreas und Christian Knöpfle geleitete Firma pflegt<br />

einen festen Kundenstamm, zu dem Unternehmen aus unterschiedlichsten<br />

Branchen zählen, z. B. Maschinenbau, Medizintechnik, Drucktechnik, Dosiertechnik,<br />

Wägetechnik, Antriebstechnik, Holztechnik, Kunststofftechnik,<br />

Armaturenbau, Hoch- und Tiefbau, Luftfahrt, Verpackungstechnik, Lebensmittelindustrie,<br />

Baumaschinenindustrie sowie Umwelttechnik.<br />

großer Fan der SilverLine-Werkzeuge<br />

eine sehr hohe Erwartungshaltung<br />

hatten.“ Ein halbes Jahr lang nutzte<br />

Knöpfle die neue Generation auf fast allen<br />

18 CNC-Maschinen. „Die verblüffenden<br />

Ergebnisse, die wir mit dem Upgrade<br />

erzielen konnten, haben unsere<br />

Erwartungen noch weit übertroffen.“<br />

Der konkrete Unterschied: 20 bis<br />

40 Prozent höhere Schnittwerte, abhängig<br />

vom Werkstoff, ob Edelstahl<br />

oder Stahl, brenngeschnitten, blank<br />

oder verzundert. Parallel dazu erhöhten<br />

sich die Standzeiten um 30 bis 40 Prozent.<br />

„Wir haben gleich bemerkt, dass<br />

die neuen SilverLine-Werkzeuge laufruhiger<br />

sind und dadurch die Belastung<br />

der Maschine geringer ausfällt. Die über<br />

Monate hinweg gesammelten Werte<br />

haben das dann voll bestätigt. Wir<br />

haben ein neues Lieblingswerkzeug“,<br />

schmunzelt der Zerspanungsfachmann.<br />

Seit Januar 2020 kommen die neuen<br />

SilverLine-Werkzeuge bei CERATIZIT-<br />

Kunden zum Einsatz und haben die bisherige<br />

Generation eins zu eins ersetzt.<br />

Die SilverLine-Werkzeuge der neuen<br />

Generation gibt es in den gleichen Größen<br />

wie bisher, sodass sie auch mit den<br />

gleichen Schneidparametern genutzt<br />

werden können. „Die Substitution hatte<br />

also für die Kunden keine negativen<br />

Auswirkungen. Im Gegenteil. Anwender<br />

bemerkten den Unterschied zu den<br />

Vorgängern durch die deutlich höheren<br />

Standzeiten“, betont Aris Maul.<br />

Weitere Infos: www.ceratizit.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 7


METAV<br />

METAV digital<br />

Messebesuch der ganz anderen Art<br />

Nach Wochen langer Vorbereitung<br />

der 80 Aussteller und des METAV-Organisators<br />

VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />

öffnete die<br />

METAV digital am 23. März <strong>2021</strong> pünktlich<br />

ihre Tore. Natürlich nur symbolisch,<br />

„denn wir sind rund um die Uhr von jedem<br />

Punkt der Welt erreichbar“, so<br />

Stephanie Simon, Projektreferentin beim<br />

VDW und für die METAV digital verantwortlich.<br />

Der Besucher konnte die Messe ohne<br />

großen Aufwand besuchen, sehr effizient<br />

die Stände ansteuern, die er sehen<br />

wollte, sich außerdem beim Gang durch<br />

die Hallen zusätzlich inspirieren lassen<br />

sowie sogar mehrfach und sehr gezielt<br />

genau den Vorträgen im Rahmen der<br />

Web-Sessions zuhören, die ihn interessieren.<br />

Die METAV digital präsentierte also<br />

nicht nur Unternehmensprofile, sondern<br />

Messestände zwischen 25 und 100 m 2<br />

Ausstellungsfläche, ausgestattet mit<br />

Videos, Direkt-Links und einer Medien-<br />

Bibliothek. Auch persönliche Kommunikation<br />

war möglich, akustisch im Online-Chat,<br />

zu dem sich der Besucher am<br />

Stand anmeldet, oder visuell per Video-<br />

Conferencing.<br />

Neue Geometrie zum<br />

Schlichten von Einstichen<br />

Mit der Geometrie FB präsentiert die<br />

Paul Horn GmbH eine Lösung zum<br />

Schlichten von Einstichen. Mit der Standardisierung<br />

der speziellen Schneidengeometrie<br />

reagiert der Werkzeughersteller<br />

auf die Wünsche der Anwender<br />

nach noch besseren Oberflächengüten<br />

an den Flanken und am Nutgrund von<br />

Einstichen. Als Sonderlösung war diese<br />

spezielle Geometrie schon seit einiger<br />

Zeit bei der Fertigung von Einstichen für<br />

Dichtringe sowie für Wellendichtungen<br />

erfolgreich im Einsatz. Hohe Oberflächengüten<br />

sind im Schlichtprozess auch<br />

bei labilen Verhältnissen problemlos<br />

möglich. Horn bietet die Geometrie für<br />

eine Vielzahl seiner Stechsysteme für die<br />

Außen- und Innenbearbeitung an.<br />

Zur Feinbearbeitung von Außeneinstichen<br />

ist die Geometrie für die Systeme<br />

224, 229, S34T, 315 und 64T als<br />

Standardwerkzeug erhältlich. Für die Innenbearbeitung<br />

für die Stechsysteme<br />

105, 108, 111, 114 sowie 216. Weitere<br />

Schneidplattentypen sind als Sonderwerkzeug<br />

erhältlich und über das<br />

Greenline-System schnell verfügbar.<br />

Hierbei ist es möglich, kundenspezifische<br />

Schneidplatten, je nach Ausführung<br />

bis zu 50 Stück, innerhalb von fünf<br />

Arbeitstagen nach Zeichnungsfreigabe<br />

durch den Kunden zu liefern.<br />

Werkzeuge für die<br />

digitalisierte Welt<br />

Die Werkzeug-Experten von ISCAR<br />

legten den Fokus auf die Tools der<br />

NEOLOGIQ-Kampagne und präsentieren<br />

eine ganze Reihe an Neu- und<br />

Weiterentwicklungen. Eines der Highlights<br />

am digitalen Messestand ist die<br />

NEODO S890 zum wirtschaftlichen<br />

Eckfräsen. Die gesinterte<br />

Wendeschneidplatte besitzt acht<br />

Schneiden und einen Anstellwinkel<br />

von 90 Grad für gutes Handling<br />

bei Schnitttiefen bis fünf<br />

Millimeter.<br />

Mit den neuen dreischneidigen<br />

Flachkopfbohrern<br />

für die LOGIQ 3<br />

CHAM-Bohrkörper können Anwender<br />

einfach und ohne Pilotbohrung<br />

ins Volle arbeiten und<br />

Bohrungen mit flachem Grund<br />

einbringen. Sie sparen sich damit<br />

einen zweiten Arbeitsschritt und<br />

steigern ihre Produktivität.<br />

Bei den Stechwerkzeugen legt<br />

ISCAR den Schwerpunkt auf Benutzerfreundlichkeit<br />

und kurze<br />

Rüstzeiten. Die 3-D-gedruckten<br />

Werkzeughalter JETCROWN erweitern<br />

jetzt die LOGIQ F GRIP-Reihe. Die<br />

JETCROWN ermöglicht die Kühlung des<br />

Schneidsatzes von zwei Seiten. Das verbessert<br />

die Standzeit des Werkzeugs.<br />

Zudem werden die Schneidenträger nur<br />

noch mit einer Schraube geklemmt. Das<br />

reduziert die Rüstzeit und macht spindelnahes<br />

Abstechen bei maximaler Stabilität<br />

möglich.<br />

3-D-Einblicke in die<br />

Produktionstechnik<br />

Dass auch unter Pandemiebedingungen<br />

spannende Einblicke in automatisierte<br />

Produktionstechniken möglich sind, beweist<br />

die Okuma Europe GmbH. Das<br />

Unternehmen zeigte am eigenen vir-<br />

8 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


METAV<br />

tuellen Messestand das hochwertige<br />

5-Achs-Bearbeitungszentrum GENOS<br />

M460V-5AX. Mit diesem 5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />

lassen sich dank leistungsstarker<br />

Spindel und besonders stabilem<br />

Doppelständer-Maschinenbett<br />

unterschiedlichste Werkstücke präzise<br />

und zugleich wirtschaftlich bearbeiten.<br />

Für einen hochgenauen, produktiven<br />

und effizienten Betrieb ist die Maschine<br />

mit verschiedenen Hardware- und Software-Lösungen<br />

ausgestattet.<br />

Bearbeitung kleinster<br />

Hartmetallwerkzeuge<br />

Auf der METAV digital vertreten war der<br />

Biberacher Schärfspezialist Vollmer, der<br />

auf seinem virtuellen Messestand die<br />

beiden Schärfmaschinen VHybrid 360<br />

und VGrind 340S zeigte. Die Schleifmaschine<br />

VGrind 340S eignet sich für<br />

die Bearbeitung von kleinsten Hartmetallwerkzeugen<br />

mit Durchmessern zwischen<br />

0,3 und 12,7 Millimeter, also filigranen<br />

Bohrern und Fräsern, wie sie<br />

für die Metallzerspanung in Automobilbau,<br />

Elektronikindustrie oder Medizintechnik<br />

gefragt sind. Mit der Schleifund<br />

Erodiermaschine VHybrid 360 lassen<br />

sich in einer Aufspannung Werkzeuge<br />

aus Hartmetall oder PKD zu je<br />

100 Prozent schleifen und erodieren.<br />

Die VHybrid 360 bietet Werkzeugherstellern<br />

eine hohe Bearbeitungseffizienz,<br />

um Produktionszeiten zu senken und ein<br />

Maximum an Präzision zu erzielen.<br />

Außer diesen Schärfmaschinen integrierte<br />

Vollmer in seinen Messeauftritt<br />

auch die Angebote der digitalen Initiative<br />

V@dison wie beispielsweise die<br />

V@ boost-Lösung „Performance Paket<br />

für VHybrid 360“ oder die V@ guide-Lösung<br />

„Visual Support“, mit der sich Kunden<br />

in Echtzeit mit Vollmer Technikern<br />

vernetzen können.<br />

Messen im Prozess<br />

Zu den Themen, die Tebis – Spezialist<br />

für CAD/CAM- und MES-Prozesslösungen<br />

im Modell-, Werkzeug- und<br />

Formenbau – auf der METAV digital<br />

vorstellte, zählte das Messen im Fertigungsprozess.<br />

Messaufgaben können<br />

mit Tebis komplett in den Fertigungsprozess<br />

eingegliedert werden. Das integrierte<br />

Messen ist komfortabel, einfach,<br />

sicher und kollisionsgeschützt. Anwender<br />

können darin überprüfen, ob<br />

das Bauteil korrekt aufgespannt und das<br />

Rohteil richtig dimensioniert und orientiert<br />

ist. Nach der Bearbeitung lässt<br />

sich auf dieser Basis direkt überprüfen,<br />

ob das Bauteil einer Nacharbeit bedarf.<br />

Ohne integriertes Messen würde dieser<br />

Umstand erst nach dem Abspannen ersichtlich.<br />

Mittels der integrierten Toleranzprüfung<br />

kann direkt festgelegt werden,<br />

ob der Auftrag weiter bearbeitet<br />

werden kann oder abgebrochen werden<br />

muss. So entsteht ein sicherer und<br />

hoch automatisierter Prozess mit kombinierten<br />

Fräs-, Dreh- und Messoperationen,<br />

der Werkzeug- und Maschinenschäden<br />

verhindert. Die Folge sind kürzere<br />

Rüst- und Bearbeitungszeiten, höhere<br />

Bauteilqualität und weniger Nachbesserungsschleifen.<br />

Von dieser Funktion<br />

profitieren auch Anwender mit Steuerungen<br />

ohne eigene Messzyklen.<br />

Offene Community bringt<br />

Werkzeugmaschinenindustrie<br />

voran<br />

Maschinen verschiedener Hersteller lassen<br />

sich mit umati sicher, einfach und<br />

problemlos mit den digitalen Lösungen<br />

des Kunden verbinden. Basierend auf<br />

OPC UA als „Weltsprache für die Produktion“<br />

vereinfacht sich damit die Anbindung<br />

von Werkzeugmaschinen an<br />

fertigungsnahe IT-Systeme erheblich.<br />

Das 2017 vom VDW ins Leben gerufene<br />

Bündnis beteiligte sich an der METAV<br />

digital.<br />

umati (universal machine technology interface)<br />

hat sich zum Ziel gesetzt, eine<br />

weltweit sichtbare Community zu werden,<br />

die sich für die gemeinsame Vermarktung<br />

und Nutzung offener Schnittstellenstandards<br />

auf Basis von OPC<br />

UA für den Maschinen- und Anlagenbau<br />

einsetzt. Insbesondere geht es darum,<br />

Werkzeugmaschinen per „plug<br />

and work“ – vergleichbar mit einer USB-<br />

Schnittstelle im Consumer-Bereich – an<br />

übergeordnete IT-Systeme anzubinden.<br />

Dabei bildet OPC UA den technischen<br />

Rahmen.<br />

Mithilfe von OPC UA wird der Datenaustausch<br />

zwischen Maschinen und Systemen<br />

standardisiert und für die Nutzer<br />

vereinfacht. Companion Specifications<br />

standardisieren wiederum die Datenmodelle<br />

für gleichartige Maschinen und<br />

Systeme. Sie legen fest, welche Daten<br />

ausgetauscht werden. OPC UA stellt im<br />

Kontext von Industrie 4.0 eine Schlüsseltechnologie<br />

dar, weil Maschinen unterschiedlicher<br />

Anbieter dieselben Datenstrukturen<br />

liefern und empfangen.<br />

Die Anbindung an andere Maschinen<br />

oder übergeordnete Steuerungs- und<br />

Planungssysteme vereinfacht sich damit<br />

entscheidend. Letztlich erlaubt eine vereinheitlichte<br />

Schnittstelle die schnellere<br />

Umsetzung kundenindividueller Projekte.<br />

Insgesamt 2.500 Besucher haben die<br />

METAV digital besucht, mehr als 1.530<br />

haben sich für die Web-Sessions angemeldet.<br />

Dennoch ersetzt die digitale<br />

Messe keine Präsenzveranstaltung, darüber<br />

waren sich alle Akteure einig.<br />

Weitere Infos: www.phorn.de; www.iscar.de; www.okuma.eu; www.vollmer-group.com; www.tebis.com; www.metav-digital.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 9


News & Facts Personalien<br />

ANCA stärkt Engagement auf<br />

dem europäischen Markt<br />

Mit zwei neuen Mitgliedern im europäischen Führungsteam<br />

stellt ANCA <strong>2021</strong> die Weichen für die zukünftige<br />

Geschäftsentwicklung in Europa. Seit Beginn des Jahres leitet<br />

Edmund Boland als Geschäftsführer die Geschicke der<br />

ANCA Europe GmbH in Weinheim. Der bisherige Geschäftsführer<br />

Jan Langfelder wechselt zum Global Key Account<br />

Management von ANCA. Mit dem neuen Führungsteam trägt<br />

der Schleifmaschinenhersteller der stetig wachsenden Präsenz<br />

auf dem europäischen Markt Rechnung und unterstreicht seinen<br />

hohen Stellenwert.<br />

Seit 1991 haben deutsche und europäische Kunden mit der<br />

ANCA Europe GmbH eine kompetente Beratung und Betreuung<br />

rund um die innovativen Werkzeugschleifmaschinen vor<br />

Ort – von Kundenschulung über Anwendungstechnik, Arbeitsprozesse<br />

und Engineering bis hin zu Vertrieb und Service.<br />

Mit Beginn des Jahres hat Edmund Boland – Sohn des Firmengründers<br />

Pat Boland – die Geschäftsführung der ANCA<br />

Europe GmbH und damit die Leitung des fast 70-köpfigen<br />

europäischen Teams übernommen.<br />

Verstärkt wird das Team seit 1. März durch Martin Winterstein,<br />

der als neuer Vertriebsleiter der ANCA Europe GmbH für<br />

Europa, Afrika, den Mittleren Osten und Russland zuständig<br />

ist. Der studierte Wirtschaftsingenieur bringt weitreichende<br />

Erfahrungen in der Zerspanungsbranche aus seinen Tätigkeiten<br />

bei namhaften Unternehmen mit.<br />

Schnittstelle Vertrieb<br />

weitere Infos: www.anca.com<br />

Der Software-Vertriebsexperte Jean-Paul Seuren wird<br />

Vice President Global Sales und Marketing bei TDM Systems,<br />

dem führenden Anbieter von Tool Management Lösungen<br />

im Bereich Zerspanung. Vor seinem<br />

Wechsel zu TDM Systems war er als<br />

Regional Director EMEA bei Vero<br />

Software tätig, einem Unternehmen<br />

der Hexagon Manufacturing Intelligence.<br />

Schwerpunkt seiner Arbeit bei TDM<br />

Systems wird für Seuren die Optimierung<br />

und der Ausbau der Vertriebsstrukturen<br />

sein. Denn die Ziele<br />

sind hochgesteckt: Das Tübinger<br />

Softwareunternehmen will in den kommenden Jahren noch<br />

stärker als bisher wachsen. Dafür sieht der Elektroingenieur<br />

sehr gute Chancen. Denn die Lösungen von TDM Systems<br />

„senken die Kosten der Anwender spürbar und sind ein wichtiger<br />

Digitalisierungsschritt“.<br />

weitere Infos: www.tdmsystems.com<br />

CHIRON Group SE mit<br />

neuem CEO<br />

Zum 1. März <strong>2021</strong> hat Carsten Liske die Position des Vorsitzenden<br />

geschäftsführenden Direktors der CHIRON Group<br />

SE übernommen und komplettiert damit das erfahrene Führungsteam<br />

beim Spezialisten<br />

für Bearbeitungszentren und<br />

-lösungen mit Hauptsitz in Tuttlingen.<br />

Carsten Liske begann seine<br />

Laufbahn bei der ABB Group in<br />

Zürich und bei Unaxis in Liechtenstein.<br />

2006 übernahm er bei<br />

Oerlikon Esec in Cham, Schweiz,<br />

die Position des Chief Operating<br />

Officer. 2009 wechselte er zur<br />

Rieter AG in Winterthur, dem führenden Anbieter von Systemen<br />

für die Kurzstapelfaser-Spinnerei und durchlief dort verschiedene<br />

Führungspositionen. Neben seiner globalen Operations-Verantwortung<br />

war er von 2011 bis 2013 General Manager<br />

von Rieter in China. 2015 wurde er als Geschäftsbereichsleiter<br />

für After Sales in die Konzernleitung der Rieter Holding<br />

AG berufen. Zuletzt verantwortete er Rieters größten Geschäftsbereich<br />

Machines & Systems.<br />

Mit seinem Eintritt in die CHIRON Group SE leitet Carsten<br />

Liske das Ressort Operations mit den Bereichen Global Service,<br />

Produktion, Logistik, Einkauf und Qualitätsmanagement.<br />

Zusätzlich ist er für die Auslandsniederlassungen CHIRON<br />

Taicang, CHIRON America, CHIRON Mexico und CHIRON India<br />

verantwortlich.<br />

weitere Infos: www.chiron-group.com<br />

Ausgewiesener Kenner der<br />

Branche<br />

Beim Werkzeughersteller Kern GmbH & Co. KG in<br />

Hechingen ist Matthias Oettle seit Anfang <strong>2021</strong> Technischer Leiter.<br />

Er zeichnet damit verantwortlich für die kundenorientierte<br />

Entwicklung und Optimierung von Schneidwerkzeugen sowie<br />

deren nachhaltige Herstellung. Darüber hinaus betreut Matthias<br />

Oettle kundenspezifische Projekte und treibt Innovationen<br />

bei Zerspanungstechnologien voran. Dazu erläutert Matthias<br />

Oettle: „Der Spezialist für Zerspanungswerkzeuge und Wendeschneidplatten<br />

Kern ist mit seiner 50-jährigen Geschichte ein<br />

Traditionsunternehmen in der Werkzeugbranche. Er verfügt<br />

über eine hohe Fertigungstiefe und ist fokussiert auf Sonderlösungen.<br />

Er konstruiert Werkzeuge für Nischen- und Sonderanwendungen,<br />

die in Hechingen bei höchster Qualität produziert<br />

werden. Ich freue mich, gemeinsam mit Alexander Kern innovative<br />

Werkzeuge zu präsentieren und gemeinsam mit Kunden<br />

zukunftsträchtige Sonderlösungen zu entwickeln.“<br />

weitere Infos: www.kern-hechingen.de<br />

10 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Übernahme durch die EMAG<br />

Gruppe<br />

Die Übernahme von Samputensili Machine Tools und<br />

Samputensili CLC durch die EMAG Gruppe – inklusive der 87<br />

Mitarbeiter an zwei Standorten in der Nähe von Bologna und<br />

Reggio Emilia – erfolgte zum 3. Februar <strong>2021</strong>. Die beiden Unternehmen<br />

werden in dem neu gründeten EMAG Technologieunternehmen<br />

EMAG SU Srl. rechtlich eingebunden. Mittelfristig<br />

sollen die beiden Werke von Samputensili Machine Tools<br />

und Samputensili CLC auch räumlich nahe Bologna zusammengeführt<br />

werden. Das neue Unternehmen strebt einen<br />

Umsatz von 35 Millionen Euro bis zum Jahr 2025 an.<br />

EMAG verfügt seit Jahrzehnten über ein außergewöhnlich<br />

breites Technologie- und Anwendungs-Know-how. Dabei beherrschen<br />

die süddeutschen Maschinenbauer die gesamte<br />

Prozesskette von der Weich- bis zur Hartbearbeitung – eine<br />

entscheidende Erfolgsbasis für individuelle Produktionslösungen<br />

und komplette Fertigungssysteme. Mit der Übernahme<br />

von Samputensili Machine Tools und Samputensili CLC<br />

baut EMAG sein Technologiespektrum gezielt um die Verzahnverfahren<br />

Schaben, Wälzstoßen, Zahnflankenschleifen<br />

sowie mit Profilschleifen als auch mit Wälzschleifen aus. Sie<br />

stellen eine passgenaue Ergänzung des vorhandenen Verzahnungs-Portfolios<br />

von EMAG dar, zu dem beispielsweise Wälzfräsen,<br />

Anfasen und Entgraten gehören. Letztlich profitiert<br />

aber der gesamte EMAG Maschinenbau von dieser Investition,<br />

denn es werden neue ganzheitliche Produktionslösungen<br />

möglich. Sie reichen von der ersten Dreh- und Verzahnungsbearbeitung<br />

eines Rohlings über das Schleifen von diversen<br />

Schultern bis zum abschließenden Zahnflankenschleifen.<br />

weitere Infos: www.emag.com<br />

Fräskompetenz auf den Punkt<br />

Basis für den neuen Fräskatalog von Boehlerit sind 18 innovative<br />

Werkzeugsysteme sowie 19 Schneidstoffsorten auf<br />

High-End-Level. Angepasst auf ein breites Anwendungsspektrum<br />

vom Schruppen bis Schlichten sowie zum Plan-,<br />

Eck-, 3-D- und Vollhartmetallfräsen auf Stahl, Rostfreimaterialien,<br />

Guss, Aluminium oder harten Werkstoffen, ermöglicht<br />

das umfangreiche Boehlerit Fräsprogramm höchste Prozesssicherheit<br />

und Produktivität. Neben dem am Markt führenden<br />

Hochvorschubfräser sind die drei Werkzeugsysteme VARIOtec,<br />

ISO Chamfer und ISO Plunge absolut neu im Fräsprogramm<br />

von Boehlerit. Ersteres ist ideal für das Turbinenschaufelfräsen<br />

geeignet und bietet überdies für die Kopierbearbeitung<br />

abgestimmte Trägerkörper und Schneidstoffe. Mit dem ISO<br />

Chamfer hat Boehlerit ein universelles Fräswerkzeug zur Fasund<br />

Entgratbearbeitung entwickelt, das mit verschiedenen<br />

Anstellwinkeln erhältlich ist. Das Werkzeugsystem ISO Plunge<br />

hingegen eignet sich insbesondere für das Tauchfräsen von<br />

Nichteisen-Metallen und hohe Eintauchwinkel sind durch ein<br />

speziell entwickeltes Grundkörperdesign realisierbar.<br />

weitere Infos: www.boehlerit.com


News & Facts Markt<br />

UPDATE: bequemer,<br />

informativer, flexibler<br />

Zweieinhalb Jahre ist es her, dass der Online-Shop der<br />

ZECHA Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH an den Start<br />

ging. Ein Werkzeug online zu bestellen ist einfach. Aber das<br />

geeignete Werkzeug für den eigenen Anwendungsfall auszuwählen<br />

und in der Praxis richtig einzusetzen, kann online zur<br />

Herausforderung werden. Aus diesem Grund sind zusätzliche<br />

Informationen rund um das Werkzeug und seinen Einsatz von<br />

zentraler Bedeutung.<br />

Werkzeugfilter verfeinert<br />

Um aus der Vielzahl an Werkzeugen das für den eigenen spezifischen<br />

Anwendungsfall optimale Werkzeug zu finden, unterstützt<br />

der dynamisch aufgebaute Werkzeugfinder den Benutzer<br />

bei der Werkzeugwahl. Für noch spezifischere Ergebnisse<br />

ist der Werkzeugfinder um zusätzliche Filterwerte – bspw.<br />

Carbon, bleifreies Messing und Kupfer-Beryllium unter Materialien,<br />

Schaftkühlung bei Kühlungslösungen oder der Eckenradius,<br />

die Einsatztiefe oder Freilänge zur freien Eingabe –<br />

ergänzt worden.<br />

Für eine zeitsparende Befüllung des Warenkorbs bieten bereits<br />

vorhandene Funktionen wie etwa die Speicherung von<br />

Warenkörben, die Warenkorb-Upload-Funktion per csv-Datei<br />

oder die Artikel-Schnellerfassung variable Bestellwege.<br />

Mit dem Ausbau der Schnellerfassungs-Eingabemaske sind<br />

nun auf einen Blick zusätzlich die Preise und Verfügbarkeiten<br />

der eingegebenen Artikelnummern ersichtlich, ohne, wie früher<br />

notwendig, diese erst im Warenkorb einsehen zu müssen.<br />

Ebenso neu ist der Menüreiter „Aktionsartikel“, unter dem<br />

technisch überarbeitete oder auslaufende Artikel angezeigt<br />

werden.<br />

Ein Login für Schnittdatenrechner & ZECHAshop<br />

Wer zum Werkzeugeinsatz die richtigen Parameter gesucht<br />

hat, konnte diese bisher über zwei verschiedene Zugänge finden:<br />

Direkt im Schnittdatenrechner-Bereich oder im ZECHAshop<br />

per Schnittdatenrechner-Anbindung.<br />

Durch das ZECHAshop-Update ist der Schnittdatenrechner inzwischen<br />

vollständig im Online-Shop integriert und Benutzer<br />

können über lediglich einen Zugang aus den umfangreichen<br />

Funktionen des ZECHAshops sowie des Schnittdatenrechners<br />

schöpfen. Der besondere Clou dabei ist, dass abhängig von<br />

der eigenen Firmenstruktur nicht nur beliebig viele Mitarbeiter<br />

unter einer Kundennummer angelegt werden können,<br />

sondern auch zwischen den zwei Zugangsarten – mit oder<br />

ohne Bestellfunktion – gewählt werden kann.<br />

Neben den dazugehörigen Werkzeugparametern – wie etwa<br />

Schnittgeschwindigkeit, Vorschub oder Drehzahl – stehen zudem<br />

für eine leichte Integration in CAD-Programme DXF-,<br />

STP- und ab sofort auch XML-Dateien als Download bereit.<br />

weitere Infos: www.zecha.shop<br />

125 Jahre Zahnradtechnologie<br />

Im Jahre 1896 eröffnet der Mechaniker und Tüftler<br />

Carl Hurth in einem Hinterhof in der Frauenstraße 19 am<br />

Münchener Viktualienmarkt seine erste mechanische Werkstätte.<br />

Heute ist die Gleason-Hurth Tooling GmbH Teil der<br />

global agierenden Gleason-Gruppe und entwickelt und fertigt<br />

Spannmittel und Präzisionswerkzeuge für die verzahnende Industrie.<br />

Am 3. April <strong>2021</strong> hat das Unternehmen sein 125-jähriges<br />

Bestehen gefeiert.<br />

Die Entwicklung einer eigenen Wälzfräsmaschine im Jahre<br />

1904 markiert den Beginn der Spezialisierung auf die Zahnradfertigung.<br />

Das Geschäft expandiert so stark, dass 1911 in<br />

der Holzstraße 19 im Glockenbachviertel die „Carl Hurth Maschinen-<br />

und Zahnradfabrik“ erbaut wird.<br />

In den 1920er-Jahren nimmt der Sohn des Firmengründers,<br />

Hans Hurth, die Herstellung von Motorradgetrieben<br />

auf. Die Firma beschäftigt inzwischen stolze 800 Mitarbeiter.<br />

1935 wird das Zahnradschaben mit zylindrischen Werkzeugen<br />

in das Fertigungsprogramm aufgenommen. In den<br />

folgenden Jahrzehnten werden mehr als 100.000 Schabräder<br />

produziert. In der Moosacher Straße in München-<br />

Milbertshofen wird ab 1958 der Maschinenbau vorangetrieben<br />

und sechs Jahre später das Tauchschabverfahren entwickelt,<br />

das bis zum heutigen Tag eines der am meisten genutzten<br />

Verfahren zur Zahnradfeinbearbeitung darstellt. Gestützt<br />

vom schnellen Wirtschaftswachstum dieser Zeit, beschäftigt<br />

das Unternehmen in München im Jahr 1969 über<br />

3.000 Mitarbeiter*innen.<br />

1983 werden die beiden Münchner Werke in der<br />

Moosacher Straße zusammengeführt, um die Aktivitäten<br />

rund um die Verzahnungstechnologie zu bündeln. Weltruhm<br />

erlangt Hurth mit Getrieben für Schlepper, Marineanwendungen<br />

und Schienenfahrzeuge, unter anderem auch<br />

für die Münchner U- und S-Bahnen. Mit der Einführung des<br />

sogenannten „Powerhonens“ im Jahre 1993 läutet Hurth erneut<br />

eine richtungsweisende Entwicklung in der Hartfeinbearbeitung<br />

von Zylinderrädern ein.<br />

1995 wird der Bereich „Maschinen und Werkzeuge“ von der<br />

Gleason Corporation übernommen. Gleason nutzt die langjährigen<br />

Beziehungen beider Unternehmen, um die Expansion<br />

der Gruppe im globalen Wettbewerb voranzutreiben.<br />

Das Unternehmen firmiert als „Gleason-Hurth Maschinen und<br />

Werkzeuge“. Innerhalb der Gleason-Gruppe übernimmt der<br />

Münchner Standort die Rolle des Kompetenzzentrums für die<br />

Feinbearbeitung von zylindrischen Verzahnungen. Die Produktpalette<br />

an Verzahnmaschinen umfasst Anfas-, Schab-,<br />

Hon- und Wälzschleifmaschinen sowie dazu angepasste<br />

Automation, Spannmittel und Werkzeuge. Im Zuge der Neuordnung<br />

der Kompetenzzentren im Jahr 2015 wird der Maschinenbau<br />

in das Ludwigsburger Schwesterwerk „Gleason-<br />

Pfauter“ verlagert. Der Standort München konzentriert sich<br />

nun auf Spanntechnologie und Verzahnwerkzeuge und firmiert<br />

als „Gleason-Hurth Tooling GmbH“.<br />

weitere Infos: www.gleason.com<br />

12 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


News & Facts Markt<br />

Fritz Studer Award 2020<br />

Innovative Grinding Technologies<br />

Die Fritz Studer AG vergibt zum sechsten Mal seinen Forschungspreis,<br />

den Fritz Studer Award. Bewerber aus mehreren<br />

europäischen Ländern haben ihre Arbeit eingereicht.<br />

Gewonnen hat den mit 10.000 CHF dotierten Preis<br />

Dr.-Ing. Mirko Theuer.<br />

Der Fritz Studer Award richtet sich an Absolventen europäischer<br />

Universitäten sowie Hochschulen technischer Fachrichtungen.<br />

Gesucht waren kreative Ideen und Lösungen im<br />

Bereich der Maschinenindustrie. „Die Ziele des Forschungspreises<br />

sind zum einen Arbeiten, welche die Innovationskraft<br />

der Maschinenindustrie mit umsetzbaren Lösungen stärken<br />

und zum anderen wollen wir damit auch den technischwissenschaftlichen<br />

Nachwuchs fördern“, formuliert Dr.-Ing.<br />

Frank Fiebelkorn, Leiter Forschung und Technologie der Fritz<br />

Studer AG.<br />

ßenden Nutzung eines Fräswerkzeuges. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Referenzfräsern konnte eine 15 Prozent höhere<br />

Standzeit ermittelt werden. Zahlreiche weitere Vorteile des<br />

neuen Verfahrens hat Mirko Theuer in seiner Dissertation ausführlich<br />

dargestellt. Der sehr hohe Neuheitsgrad des Themas<br />

wird auch mit einer Patentanmeldung des entwickelten Verfahrens<br />

unterstrichen.<br />

„Es fühlt sich großartig an, den Fritz Studer Award entgegen<br />

nehmen zu dürfen! Ich habe mir immer gewünscht, dass meine<br />

Dissertation einen innovativen Beitrag zur Fertigungstechnik<br />

leistet. Daher ist diese Auszeichnung für mich eine besondere<br />

Ehre“, sagt Dr.-Ing. Mirko Theuer bei der Übergabe des<br />

Fritz Studer Awards und des Preisgeldes.<br />

weitere Infos: www.studer.com<br />

Der Studer Award 2020 geht an Dr.-Ing. Mirko Theuer vom<br />

Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der<br />

Leibniz Universität Hannover. Mit dem Thema „Kontinuierliches<br />

Wälzschleifen von Zerspanwerkzeugen“ hat er die gesamte<br />

Jury überzeugt.<br />

Seine Arbeit befasst sich mit der Entwicklung eines neuartigen<br />

Werkzeugschleifverfahrens für die Herstellung von Zerspanwerkzeugen<br />

wie z. B. Bohrern, Fräsern oder Sägeblättern.<br />

Preisträger Mirko Theuer hat u. a. theoretische und praktische<br />

Erkenntnisse auf dem Gebiet des kontinuierlichen Wälzschleifens<br />

von Zahnrädern auf die Bedingungen einer 5-Achs-Werkzeugschleifmaschine,<br />

auf der üblicherweise solche Zerspanwerkzeuge<br />

bearbeitet werden, übertragen. Dafür hat er ein<br />

mathematisches Modell entwickelt, welches der Auslegung<br />

der Schneckengeometrie (Schleifscheibe) für die geforderten<br />

Zerspanwerkzeuggeometrien dient. Die praktischen Versuche<br />

zum kontinuierlichen Wälzschleifen zeigten, dass die Auslegung<br />

verschiedenster Werkzeuggeometrien möglich ist. Dabei<br />

können durch den neu entwickelten Wälzschleifprozess<br />

die Nuten und Umfangsschneiden eines Zerspanwerkzeugs<br />

simultan mit einer einzigen Schleifschnecke hergestellt werden,<br />

sodass nicht<br />

mehr mehrere<br />

Schleifwerkzeuge<br />

nacheinander genutzt<br />

werden<br />

müssen. Mit dem<br />

neuen Verfahren<br />

wird die Produktivität<br />

des gesamten<br />

Prozesses und<br />

gleichzeitig die<br />

Fertigungsqualität<br />

erhöht. Die bessere<br />

Fertigungsqualität<br />

zeigt sich<br />

auch vorteilhaft<br />

bei der anschlie-<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 13


News & Facts Veranstaltungen<br />

30. Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium<br />

Die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sichern<br />

Das magische Wort der industriellen Produktion heißt:<br />

Produktivität. Bisher verhinderten die hinter dem Begriff stehenden<br />

Werte eine emissionslose und nachhaltige Produktion,<br />

obwohl sie technologisch und wirtschaftlich bereits<br />

möglich wäre. Doch veränderte Anforderungen des Kapitalmarktes,<br />

von einer reinen Finanzorientierung hin zur ganzheitlichen<br />

Betrachtung der Nachhaltigkeit, fordern von deutschen<br />

Unternehmen, den Produktivitätsbegriff neu zu erfassen.<br />

Wie das Internet of Production (IoP) diesen Prozess unterstützen<br />

und Unternehmen gleichzeitig krisenfest machen<br />

kann, wollen das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH<br />

Aachen und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie<br />

IPT während des 30. Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquiums<br />

(AWK) am 22. und 23. September <strong>2021</strong> im Eurogress<br />

Aachen und digital erörtern.<br />

Das IoP soll produzierenden Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit,<br />

Effizienz, Produktivität, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit<br />

verhelfen. Die sichere Verfügbarkeit von Daten, Informationen<br />

und Wissen zu jeder Zeit und an jedem Ort gilt als<br />

eines der wichtigsten Versprechen der Industrie 4.0 und bildet<br />

zugleich die Grundlage für die weiteren Entwicklungen. Für<br />

Wissenschaft und Industrie gilt es nun, sich mit den zentralen<br />

Fragen zu beschäftigen, die im Mittelpunkt des AWK'21 stehen<br />

werden: Welchen Wert hat die Vielfalt der aufgezeichneten<br />

Daten in den Unternehmen heute für produzierende Unternehmen?<br />

Wie lassen sich durch Algorithmen und Analysen<br />

sichere Prognosen treffen, um durchgängig Kontrolle über die<br />

Produktion zu erlangen und sowohl effizient und gewinnbringend<br />

als auch nachhaltig wirtschaften zu können?<br />

„An vielen Stellen der Produktion stoßen wir mit herkömmlichen<br />

Methoden, Technologien und Prozessen an die Grenzen<br />

unserer Erkenntnis. Die Digitalisierung versetzt uns aber<br />

jetzt in die Lage, diese Grenzen zu überschreiten“, erläutert<br />

Professor Thomas Bergs, dessen Lehrstuhl für Technologie der<br />

Fertigungsverfahren an der RWTH Aachen in diesem Jahr die<br />

organisatorische Leitung der Veranstaltung innehat.<br />

Das Internet of Production bildet einen Ausgangspunkt, um<br />

die Anforderungen zu bewältigen, welche die Produktionswende<br />

an die produzierenden Unternehmen stellt: Auf Basis<br />

eines Digitalen Schattens bietet das IoP die Infrastruktur<br />

und schafft die Voraussetzungen, Rohdaten entlang des Produktlebenszyklus<br />

nutzen zu können. Die Transparenz, die da-<br />

raus entlang aller Produktlebenszyklen und Wertschöpfungsstufen<br />

entsteht, kann dazu beitragen, dass die Produktion sich<br />

schließlich an den tatsächlichen Anforderungen und Bedarfsmengen<br />

der Kunden orientiert. Die Digitalisierung ermögliche<br />

es Unternehmen, beispielsweise Werkstoffe und Energie einzusparen,<br />

den Verschleiß an Werkzeugen und Maschinen<br />

zu verringern und kostspielige Hightech-Produkte leichter,<br />

robuster und effizienter zu machen.<br />

Hybrider Informations-Hub für die Trends der<br />

Produktionstechnik<br />

Das AWK ist Netzwerktreffen und Informations-Hub zugleich.<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedlicher Disziplinen<br />

tauschen sich traditionell alle drei Jahre in Aachen über<br />

die Produktion von morgen aus. Begleitet durch ein international<br />

hochkarätig besetztes Vortragsprogramm und mit thematischen<br />

Besichtigungstouren durch die gastgebenden Forschungseinrichtungen<br />

bietet die Konferenz auch nach der<br />

Verschiebung auf den September <strong>2021</strong> wieder einen umfassenden<br />

Einblick in die Trends der angewandten Forschung<br />

und Entwicklung für Fach- und Führungskräfte aus Industrie<br />

und Wissenschaft.<br />

Neben der analogen Veranstaltung im Aachener Eurogress<br />

wird es erstmals auch eine digitale Übertragung weiter Teile<br />

des Veranstaltungsprogramms geben. Durch den Einsatz einer<br />

Online-Plattform ist sichergestellt, dass nicht nur die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer vor Ort in Aachen, sondern<br />

unabhängig von möglicherweise weiter andauernden pandemiebedingten<br />

Reisebeschränkungen auch ein weltweites<br />

Fachpublikum der Veranstaltung beiwohnen kann.<br />

Vier Vortragssessions mit interdisziplinären<br />

Perspektiven<br />

In zweimal zwei parallelen Vortragssessions können die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer sich aus erster Hand über die<br />

Ergebnisse angewandter Forschung und die praktische Umsetzung<br />

in der Produktion informieren. Dafür wurden interdisziplinäre<br />

Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Entwicklung<br />

und Management führender Unternehmen unterschiedlicher<br />

Branchen eingeladen, die gemeinsam in Experten-Arbeitskreisen<br />

die Vortragsthemen erarbeiten.<br />

Die vier Sessions umfassen jeweils mehrere Vorträge zu den<br />

Themen »Architektur einer vernetzten, adaptiven Produktion«,<br />

»Der Digitale Zwilling im Production Cycle«, »Data Sciences<br />

in Production« sowie »Sustainable Productivity«. Im<br />

Mittelpunkt steht dabei nun mit Bezug auf das angepasste<br />

Veranstaltungsmotto auch die Frage, wie sich der Wert der jeweiligen<br />

technologischen und wirtschaftlichen Innovationen<br />

bemessen, ausschöpfen und im Sinne einer zukünftig nachhaltigeren<br />

Produktion umsetzen lässt.<br />

weitere Infos: www.awk-aachen.com<br />

14 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


News & Facts Veranstaltungen/Messe-Infos<br />

9. Dortmunder Schleifseminar<br />

Erfahrungsaustausch zwischen Industrie und<br />

Forschung<br />

Am 29. und 30. September <strong>2021</strong> lädt das Institut für Spanende<br />

Fertigung zum 9. Dortmunder Schleifseminar an der<br />

Technischen Universität Dortmund ein. Innerhalb des Erfahrungsaustausches<br />

erwarten die Teilnehmer interessante Vorträge<br />

zu Innovationen aus den industriellen Bereichen der<br />

Schleiftechnik und zur Forschung sowie Live-Vorführungen in<br />

dem Versuchsfeld des Instituts. Die zweitägige Veranstaltung<br />

bietet die Möglichkeit, Fachwissen zu erweitern und Einblicke<br />

in die kooperative Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung<br />

zu erlangen. Im Rahmen der Abendveranstaltung besteht<br />

zusätzlich die Möglichkeit für den fachlichen Austausch.<br />

Wissen schaf(f)t Vorsprung<br />

Neben den vielseitigen Themen, die seitens des Instituts für<br />

Spanende Fertigung vorgestellt werden, finden sich ebenso<br />

neue Entwicklungen aus dem Bereich der Schleiftechnologie<br />

vieler Industrieunternehmen auf der Agenda: Die Firma<br />

Rhenus Lub GmbH & Co. KG stellt neueste Entwicklungen<br />

aus dem Bereich der Kühlschmierstoffe vor, wohingegen die<br />

Firma Grindaix GmbH neue Lösungen zur Kühlschmierstoffzuführung<br />

präsentiert. In dem Vortrag der Firma Dr. Kaiser<br />

Diamantwerkzeuge GmbH & Co. KG werden neue Lösungen<br />

der Abrichttechnik im Fokus stehen. Den Einsatz der additiven<br />

Fertigung in der Schleifbearbeitung betrachten darüber<br />

hinaus sowohl die BDW-Binka Diamantwerkzeuge GmbH als<br />

auch das ISF auf Basis aktueller Forschungsprojekte. Die Firma<br />

L.M. Van Moppes & Sons SA gibt Einblicke in gegenwärtige<br />

Trends von Mikron Diamantpulvern. Entwicklungen aus<br />

dem Bereich der Qualitätssicherung und der Prozessüberwachung<br />

werden sowohl seitens der Firma Stresstech GmbH als<br />

auch von der Firma Kistler Instrumente AG vorstellt. Die MTU<br />

Aero Engines AG zeigt Lösungen zur Spanntechnik bei Schleifprozessen.<br />

Darüber hinaus bietet ein umfassender Kombinationsvortrag<br />

der Firmen Schaeffler AG und August Rüggeberg<br />

GmbH & Co. KG zusammen mit dem ISF und dem Institut<br />

für Mechanik der TU Dortmund einen Einblick in die gemeinschaftliche<br />

Forschung zum Innenrundschleifen. Eine innovative<br />

Lösung zur Schneidkantenpräparation kommt vom jungen<br />

Start-up [Tool]Prep UG, welches aus einer Ausgründung<br />

des ISF entstanden ist.<br />

Abgerundet werden die Vorträge durch praktische Vorführungen<br />

von Prozessen an institutseigenen Maschinen.<br />

weitere Infos: https://isf.mb.tu-dortmund.de<br />

Moulding Expo<br />

Nächste reguläre Fachmesse in 2023<br />

Die Durchführung einer erfolgreichen Moulding Expo im<br />

Juni <strong>2021</strong> ist nicht mehr realistisch und das Risiko für alle Beteiligten<br />

zu hoch. Der Messebeirat, zu dem ausstellende Unternehmen<br />

wie DMG Mori, Meusburger und Deckerform gehören,<br />

wie auch die ideellen und fachlichen Träger BVMF,<br />

VDMA Präzisionswerkzeuge,<br />

VDW und VDWF<br />

sahen sich daher dazu<br />

gezwungen, sich gegen<br />

die Durchführung<br />

der Fachmesse im<br />

Juni <strong>2021</strong> auszusprechen.<br />

Die nächste reguläre<br />

Moulding Expo findet<br />

turnusgemäß vom<br />

13. bis 16. Juni 2023<br />

auf der Messe Stuttgart<br />

statt.<br />

Nun möchten die VeranstalterInnen<br />

der<br />

Moulding Expo am<br />

10. Juni <strong>2021</strong> mit einem<br />

virtuellen Innovationstag<br />

eine erste gezielte<br />

Maßnahme auf dem<br />

Weg zur Moulding Expo<br />

2023 veranstalten. Ziel<br />

ist es, die Highlights aus<br />

dem für <strong>2021</strong> geplanten Rahmen- und Vortragsprogramm –<br />

trotz Absage des physischen Messetermins – international<br />

und kostenfrei zugänglich zu machen.<br />

weitere Infos: www.moulding-expo.de<br />

CastForge – neuer Termin<br />

Die CastForge findet <strong>2021</strong> nicht statt. Angesichts der weiterhin<br />

fehlenden Öffnungsperspektiven für das Messewesen<br />

sind die Risiken im Hinblick auf eine Veranstaltung im Juni diesen<br />

Jahres für die meisten AusstellerInnen nicht mehr tragbar<br />

– ein physisches Treffen für die Branche allerdings unabdingbar.<br />

Die ausstellenden Unternehmen der CastForge, von<br />

denen rund 62 Prozent aus dem Ausland nach Stuttgart angereist<br />

wären, verständigten sich daher gemeinsam mit der<br />

Messe Stuttgart auf eine weitere Terminverschiebung um<br />

ein Jahr. Die nächste Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile<br />

mit Bearbeitung ist damit vom 21. bis 23. Juni 2022 auf der<br />

Messe Stuttgart geplant.<br />

weitere Infos: www.castforge.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 15


News & Facts Messe-Infos<br />

DeburringEXPO<br />

4. Leitmesse für Entgrattechnologien und<br />

Präzisionsoberflächen<br />

Geschäftsklima und Auftragslage verbessern sich in der<br />

Industrie. Für Unternehmen geht es dabei jetzt auch darum,<br />

mit neuen und weiterentwickelten Lösungen Impulse zu setzen.<br />

Eine optimale Plattform dafür ist in den Bereichen Entgrattechnologie<br />

und<br />

Präzisionsoberflächen die<br />

DeburringEXPO, die vom<br />

12. bis 14. Oktober <strong>2021</strong><br />

auf dem Messegelände<br />

Karlsruhe durchgeführt<br />

wird. Mit den Themenparks<br />

„Reinigung nach<br />

dem Entgraten“, „Automatisiertes<br />

Entgraten mit<br />

Industrierobotern“ und<br />

„AM Parts-Finishing“ werden<br />

bei der 4. Leitmesse<br />

für Entgrattechnologien<br />

und Präzisionsoberflächen<br />

zusätzlich brandaktuelle Themen aufgegriffen. Außerdem<br />

bietet das als Wissensquelle gefragte Fachforum Informationen<br />

über neueste Trends und Entwicklungen sowie praxisorientierte<br />

Lösungen.<br />

In vielen Industriebereichen wie dem Maschinenbau, der<br />

Medizin- und Pharmatechnik, Werkzeugherstellung, Mess-,<br />

Feinwerk-, Sensor- und Antriebstechnik sowie Automobilindustrie<br />

zieht die Nachfrage an. Auch getrieben durch den Export.<br />

Dadurch werden Investitionen, die im vergangenen Jahr zurückgestellt<br />

wurden, wieder aktuell. Eine bedeutende Rolle<br />

spielen dabei auch Themen wie Entgraten, Kantenverrunden<br />

und die Herstellung von Präzisionsoberflächen. In der Fertigung<br />

und Wiederaufbereitung von Produkten sind auch bei<br />

diesen Arbeitsschritten teilweise höhere und veränderte Anforderungen<br />

zu erfüllen.<br />

Als einzige Technologieplattform für das Entgraten, Verrunden<br />

und die Herstellung von Präzisionsoberflächen ermöglicht<br />

die DeburringEXPO einen kompletten Überblick über<br />

den aktuellen Stand der Technik, Entwicklungen und Trends,<br />

Prozesse und Verfahren, Qualitätssicherung und Dienstleistungen.<br />

Darüber hinaus umfasst die Ausstellerliste zahlreiche<br />

weitere Lösungsanbieter aus verschiedenen Bereichen für das<br />

Entgraten, Verrunden und die Herstellung von Präzisionsoberflächen.<br />

„Wir merken, dass seit Ende Februar die Nachfrage<br />

nach Standfläche deutlich anzieht. Wir sind daher sehr zuversichtlich,<br />

im Oktober <strong>2021</strong> die DeburringEXPO in einem mit<br />

der Veranstaltung 2019 vergleichbaren Umfang durchführen<br />

zu können. Selbstverständlich unter Beachtung der entsprechenden<br />

Schutzmaßnahmen und mit einem Hygienekonzept,<br />

das Ausstellern und Besuchern größtmögliche Sicherheit bietet“,<br />

berichtet Hartmut Herdin, Geschäftsführer des privaten<br />

Messeveranstalters fairXperts GmbH & Co. KG.<br />

weitere Infos: www.deburring-expo.de<br />

GrindTec 2022<br />

Das erste Branchentreffen nach vier langen Jahren<br />

Im März 2018 fand in der Messe Augsburg das letzte<br />

große Treffen der Schleiftechnikbranche statt. Zugleich<br />

war diese GrindTec 2018 auch die bislang erfolgreichste<br />

seit der Premiere zwanzig Jahre zuvor. Mit 19.100 hochkarätigen<br />

Fachbesuchern erzielte die internationale Leitmesse der<br />

Schleiftechnik den dritten Bestwert – nach dem neuen Aussteller-<br />

und Flächenrekord. Bis heute gehören rund 40.000<br />

internationale Branchenexperten zum Netzwerk – Tendenz<br />

weiter steigend. Die GrindTec 2020 war auf dem besten Weg,<br />

diese Erfolgsgeschichte für die Branche fortzusetzen.<br />

Der Blick geht nach vorne<br />

Die GrindTec hat sich in den vergangenen Jahren als das erfolgreichste<br />

Meeting der internationalen Schleiftechnik etabliert.<br />

2022 bietet sie endlich wieder die dringend benötigte<br />

Plattform für die Präsentation von Innovationen, zur Anbahnung<br />

neuer Kontakte und die Pflege bestehender Geschäftsverbindungen.<br />

In der Vergangenheit wurde die GrindTec immer<br />

wieder auch als Impulsgeber für die Branchenkonjunktur<br />

betrachtet – umso mehr ruhen die Hoffnungen jetzt auf<br />

der Signalwirkung, die von diesem ersten großen Meeting der<br />

Schleiftechnik erwartet wird.<br />

Ab jetzt können sich Aussteller zur GrindTec 2022, der größten<br />

internationalen Schleifmesse, anmelden. Der fachliche<br />

Träger der GrindTec, Fachverband der Präzisionswerkzeugmechaniker<br />

e. V. (FDPW), und die AFAG Messen und Ausstellungen<br />

GmbH sind sich sicher, an die Erfolge der Vergangenheit<br />

anknüpfen zu können. Seit der Initialisierung der<br />

Messe durch den FDPW vor über 20 Jahren verzeichnete die<br />

GrindTec stets immer mehr Aussteller und eine ständig steigende<br />

Internationalität der Besucher. „Mit zuletzt 630 Ausstellern<br />

aus 30 Ländern hat sich die GrindTec zur Weltleitmesse<br />

der Schleiftechnik entwickelt und mit über 19.000 Fachbesuchern<br />

aus 66 Ländern einen Internationalisierungsgrad von<br />

Kommunikation auf Augenhöhe ist für Messen das A und O:<br />

Die GrindTec will 2022 ihre Erfolgsgeschichte in Augsburg fortschreiben.<br />

16 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


News & Facts Messe-Infos<br />

Ab 2022 GrindingHub in<br />

Stuttgart<br />

mehr als 40 Prozent erreicht“, so FDPW-Geschäftsführer und<br />

GrindTec-Profiler Prof. Dr. Wilfried Saxler. „Diese Zahlen sprechen<br />

dafür, dass unser agiles Messekonzept stets stimmig ist<br />

und unser anwendungsorientierter Ansatz aus den Mitgliedsbetrieben<br />

heraus von Jahr zu Jahr besser ankommt“, ergänzt<br />

FDPW-Präsident Uwe Schmidt.<br />

Deutliche Vorteile für Aussteller bis zum 30. Juni<br />

Eine ganze Reihe von Vorteilen bietet der GrindTec-Veranstalter<br />

AFAG den Unternehmen, die sich bis spätestens 30. Juni <strong>2021</strong><br />

anmelden. Neben einem Frühbucherpreis für die Standmiete<br />

erhalten diese Aussteller die geleistete Standmiete im Falle einer<br />

pandemiebedingten Absage der Messe garantiert zurück. Ab<br />

1. Juli gelten dann die regulären Konditionen. Dieses neue<br />

zweistufige Preismodell wird auch in Zukunft fortgeführt.<br />

Die Spannweite der Messe reicht von Maschinen und Schleifscheiben,<br />

Komponenten für Spanntechnik und Zubehör, Kühlschmierstoffen,<br />

Filteranlagen und Software bis hin zur Darstellung<br />

der Themen Industrie 4.0 und Smart Factory. „Es<br />

werden permanent neue Präsentationsplattformen geschaffen<br />

und die ausgeklügelte und marktgerechte Nomenklatur<br />

wird immer zeitaktuell angepasst, egal ob es um das Nachschärfen<br />

von Zerspanwerkzeugen, das Schleifen im Allgemeinen<br />

oder die digitale Vernetzung geht“, so Prof. Dr. Wilfried<br />

Saxler. „Dafür sehen wir uns als fachlicher Träger und als<br />

Handwerksverband in der Verantwortung. Aufgrund unserer<br />

langjährigen Partnerschaften haben wir ein sehr gutes Gespür<br />

für die Bedürfnisse und Wünsche des Marktes entwickelt. Wir<br />

wissen, was die Messebesucher auf der GrindTec sehen und<br />

erleben wollen.“<br />

Erstmals kostenlose Kundeneinladungen<br />

Die Einladung der Kunden verschlingt bei vielen Unternehmen<br />

einen nicht unerheblichen Teil des Messebudgets. Mit<br />

der GrindTec 2022 ändert sich auch dieser Aspekt: Aussteller<br />

können beliebig viele ihrer Kunden einladen – die Gastkarten<br />

erhalten sie kostenlos. Die Teilnahme an der GrindTec 2022<br />

steht für die große Mehrheit der Unternehmen, die sich für<br />

2020 angemeldet hatten, nicht zur Diskussion. Aktuell steht<br />

die Vorfreude auf die GrindTec bei allen Beteiligten im Vordergrund.<br />

„Wir vom FDPW blicken gespannt in Richtung 2022<br />

und sehen einem persönlichen Treffen auf dem größten Branchentreff<br />

der Schleiftechnik vom 15. bis 18. März 2022 in<br />

Augsburg erwartungsvoll entgegen“, so FDPW-Präsident Uwe<br />

Schmidt.<br />

weitere Infos: www.grindtec.de; www.fdpw.de<br />

Vom 17. bis 20. Mai 2022 soll erstmals in Stuttgart die<br />

GrindingHub stattfinden. Sie soll die neue Leitmesse und<br />

das neue Zentrum für die Schleiftechnik werden. Ausgerichtet<br />

wird sie, künftig in einem Zweijahresturnus, vom VDW<br />

(Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt<br />

am Main, in Kooperation mit der Messe Stuttgart und in ideeller<br />

Trägerschaft des Industriesektors „Werkzeugmaschinen<br />

und Fertigungstechnik“ von Swissmem (Verband der<br />

Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie).<br />

Die neue Fachmesse für die Schleiftechnik will damit punkten,<br />

dass sie international ausgerichtet ist und in Stuttgart an<br />

einem zentralen, aus aller Welt hervorragend erreichbaren<br />

Messestandort mit viel Potenzial stattfinden wird. Die Organisatoren<br />

bringen ein weltweites Netzwerk mit, sei es die<br />

Messe Stuttgart mit ihren zahlreichen Auslandvertretungen,<br />

der VDW mit seiner Erfahrung in der Organisation von EMO<br />

Hannover und METAV sowie Kontakten in die Verbände aller<br />

namhaften Herstellernationen und Swissmem mit ebenfalls<br />

großen Erfahrungen in der Organisation von Gemeinschaftsständen<br />

auf den Metallbearbeitungsmessen in aller Welt.<br />

Das Angebot der GrindingHub konzentriert sich auf die Bereiche<br />

Technologie/Prozesse, Produktivität, Automatisierung<br />

und Digitalisierung in der Schleiftechnik. Darüber hinaus ist<br />

geplant, spezielle Lösungen/Solutions in Sonderausstellungen<br />

zu präsentieren. Der erste Schritt zur Internationalisierung ist<br />

bereits getan durch Einbindung von Swissmem als ideeller<br />

Träger. „Die Schweiz ist ein Big Player in der Schleiftechnik“,<br />

begründet Christoph Blättler, Secretary General Machine Tool<br />

Manufacturers bei Swissmem, sein Engagement.<br />

Zum Konzept gehört die Integration einer digitalen Säule in<br />

die Veranstaltung und die Ergänzung durch eine Webkonferenz<br />

in den ungeraden Jahren. Alle Partner sind überzeugt,<br />

mit der GrindingHub eine Messe an den Start zu bringen, die<br />

auch für künftige Herausforderungen der Branche gerüstet ist.<br />

Mit Agathon, Anca, Blaser Swisslube, Buderus Schleiftechnik,<br />

Danobat-Overbeck, DVS Group, DVS Tooling, Emag, Geibel &<br />

Hotz, Haas Schleifmaschinen, Hembrug, Isoma, Kapp-Niles,<br />

Liebherr-Verzahntechnik, Naxos-Diskus, Präwema, Reishauer,<br />

Rollomatic, Saacke, Supfina, Tschudin, United Grinding und<br />

Vollmer haben 23 Marktführer der Schleiftechnikindustrie im<br />

ersten Treffen zur Vorstellung der neuen Veranstaltung ihre<br />

Teilnahme zugesagt.<br />

weitere Infos: www.messe-stuttgart.de/grindinghub<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 17


Werkstoffe<br />

B. Denkena, A. Krödel, L. Köhler<br />

Charakterisierung thermischer und<br />

mechanischer Eigenschaften von<br />

bronzegebundenen CBN-Schleifscheiben<br />

Für die effiziente Zerspanung moderner Werkstoffe ist die Verwendung hochharter<br />

Schneidstoffe wie Diamant oder kubisches Bornitrid (cBN) unabdingbar. Neben der Bearbeitung<br />

von Hartmetallen oder technischen Keramiken eignet sich cBN hervorragend<br />

zum Schleifen von verschleißfesten Stählen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es sich<br />

im Gegensatz zu den üblicherweise eingesetzten Diamantkörnern inert gegenüber dem<br />

im Stahl enthaltenden Eisen verhält. Weiterhin zeichnen sich sowohl die Diamant- als<br />

auch die cBN-Körner durch eine hohe Härte und Wärmeleitfähigkeit aus. Dies ist entscheidend,<br />

da für viele Schleifprozesse die Temperatur, welche während des Schleifprozesses<br />

erzeugt wird, den produktivitätslimitierenden Faktor darstellt. Hohe Prozesstemperaturen<br />

beim Schleifen können das Bauteil durch Schleifbrand schädigen oder dessen<br />

Eigenschaften verändern. Typische Beispiele für thermische Schädigungen sind Änderungen<br />

der Gefügestruktur oder die Erzeugung von Zugeigenspannungen im Werkstück.<br />

Durch die Nutzung von cBN-Körnern in einer sintermetallischen Bindung können folglich<br />

Schleifwerkzeuge hergestellt werden, die nur einen geringen Wärmeeintrag in das<br />

Werkstück verursachen. Aufgrund der hohen mechanischen Stabilität der Metallbindung<br />

zeichnen sich diese Werkzeuge durch hohe Kornhaltekräfte und eine hohe Verschleißfestigkeit<br />

aus. Die Eigenschaften dieses Verbundes aus Schleifkorn und Bindung werden<br />

jedoch stark durch die jeweiligen Eigenschaften der Verbundpartner und den Herstellungsprozess<br />

beeinflusst (Bild 1) [1] .<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Berend Denkena<br />

Leiter des Instituts für<br />

Fertigungstechnik und<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Dr.-Ing. Alexander Krödel<br />

Bereichsleiter<br />

„Fertigungsverfahren“ am<br />

Institut für Fertigungstechnik<br />

und Werkzeugmaschinen<br />

Lennart Köhler M. Sc.<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter im Bereich<br />

„Schleiftechnologie“ am Institut<br />

für Fertigungstechnik und<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Beispielsweise konnte durch Untersuchungen<br />

der Bruchfestigkeit<br />

an einem aus sintermetallischer<br />

Bronzebindung und Diamantkorn<br />

bestehendem Schleifbelag<br />

ein Zusammenhang zwischen<br />

der mechanischen Belastbarkeit<br />

der Diamantschleifscheiben<br />

und deren Einsatzverhalten<br />

sowie der resultierenden Werkstückqualität<br />

festgestellt werden<br />

[2] . Es konnte außerdem gezeigt<br />

werden, dass durch die<br />

Verwendung von cBN-Körnern<br />

die Temperaturen im Werkstück<br />

im Vergleich zum Einsatz konventioneller<br />

Korundschleifscheiben<br />

um bis zu 50 % reduziert<br />

werden können. Grund hierfür<br />

ist die hohe Wärmeleitfähigkeit<br />

des cBN im Vergleich zu Korund.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit<br />

des Werkzeugs bestimmt die<br />

Wärmemenge, die während des<br />

Schleifprozesses über das Werkzeug<br />

abgeführt wird. Je größer<br />

dieser Anteil der Wärme ist, desto<br />

geringer ist der Wärmeeintrag<br />

ins Werkstück und desto<br />

niedriger sind die Werkstücktemperaturen,<br />

wodurch das<br />

Risiko einer thermischen Schädigung<br />

deutlich reduziert wird.<br />

Aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit<br />

von cBN und Bronze<br />

ist auch für den Verbund beider<br />

Stoffe eine hohe Wärmeleitung<br />

zu erwarten. Eine quantitative<br />

Untersuchung der Wärmeleitfähigkeit<br />

dieses Schleifbelags<br />

hat bisher jedoch nicht<br />

stattgefunden. Ebenfalls ungeklärt<br />

ist, welchen Einfluss die<br />

Zusammensetzung des Verbundes<br />

auf die Wärmeleitfähigkeit<br />

und die mechanische Belastbarkeit<br />

dieser Schleifscheiben<br />

hat. Um Grundlagen für<br />

eine evidenzbasierte Auslegung<br />

der Zusammensetzung von sintermetallischen<br />

cBN-Schleifscheiben<br />

zu schaffen, werden<br />

am Institut für Fertigungstechnik<br />

und Werkzeugmaschinen<br />

(IFW) derzeit die mechanischen<br />

und thermischen Eigenschaften<br />

der genannten Schleifbeläge erforscht.<br />

18 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Werkstoffe<br />

Bild 1<br />

Einfluss des Herstellungsprozesses<br />

und<br />

der Eigenschaften<br />

der Verbundpartner<br />

auf die Eigenschaften<br />

des Schleifwerkzeugs.<br />

Herstellung von<br />

Probekörpern<br />

Die Untersuchung der Schleifbelagseigenschaften<br />

erfolgt anhand<br />

von Probekörpern, welche<br />

unter identischen Bedingungen<br />

wie die zugehörigen<br />

Schleifwerkzeuge hergestellt<br />

werden. Die Vergleichbarkeit<br />

zwischen Probekörpern<br />

und Schleifwerkzeugen wurde<br />

am IFW bereits für bronzegebundene<br />

Schleifscheiben mit<br />

Diamantkörnern nachgewiesen<br />

und ist wissenschaftlich mittlerweile<br />

etabliert [2] . Durch den Einsatz<br />

solcher Probekörper können<br />

mit geringem zeitlichen und<br />

finanziellen Aufwand repräsentative<br />

Proben für die verschiedenen<br />

Prüfverfahren gewonnen<br />

werden. Die geometrische Abweichung<br />

von typischen Schleifwerkzeugen<br />

ermöglicht außerdem<br />

die Herstellung spezieller<br />

Probengeometrien, wie sie<br />

für einige Charakterisierungsmethoden<br />

notwendig sind. Beispielsweise<br />

werden für die Untersuchung<br />

der Temperaturleitfähigkeit<br />

zylinderförmige Pro-<br />

ben mit einem Durchmesser von<br />

12,7 mm und einer Höhe von<br />

3 mm benötigt. In den vorliegenden<br />

Untersuchungen besteht<br />

der Schleifbelag aus einer vorlegierten<br />

Bronze mit 20 % Zinn<br />

und cBN-Schleifkorn des Typs<br />

FBN-300 der Fa. Van Moppes<br />

mit einer mittleren Korngröße<br />

von 76 µm. Die Kornkonzentration<br />

in der Bronze wird zudem<br />

in fünf Stufen variiert: C65, C80,<br />

C100, C120 und C135. Für die<br />

Untersuchung der Bruchfestigkeit<br />

wurden für jede Zusammensetzung<br />

sieben Probekörper mit


Werkstoffe<br />

Dies ermöglicht es, den Einfluss<br />

des Schleifkornanteils unabhängig<br />

von der Porenkonzentration<br />

zu betrachten. Die Ergebnisse<br />

sind in Bild 2 in Abhängigkeit<br />

von der Kornkonzentration dargestellt.<br />

Die Bruchspannung korreliert<br />

dabei linear mit der Kornkonzentration.<br />

Der Grund für<br />

dieses Verhalten lässt sich durch<br />

die Betrachtung der Bruchflächen<br />

sichtbar machen. Im Belag<br />

mit der hohen Kornkonzentra-<br />

Bild 2<br />

Bruchspannungen<br />

und REM-Aufnahmen<br />

verschiedener<br />

Kornkonzentrationen.<br />

einem Durchmesser von 22 mm<br />

und einer Höhe von 5 mm im<br />

Sinterverfahren hergestellt. Dies<br />

erfolgte bei einem konstanten<br />

Druck von 35 MPa und einer<br />

Sintertemperatur von 620 °C an<br />

einer Drucksinterpresse DSP510<br />

der Fa. Dr. Fritsch.<br />

Untersuchung der kritischen<br />

Bruchspannung<br />

Für die Bewertung der mechanischen<br />

Stabilität werden zunächst<br />

die exakten geometrischen<br />

Abmessungen sowie die<br />

Masse und Dichte der gesinterten<br />

Probekörper bestimmt.<br />

Anschließend werden die Proben<br />

im Drei-Punkt-Biegeversuch<br />

bis zum Bruch belastet. Dies ermöglicht<br />

eine Abschätzung des<br />

Zusammenhalts von Schleifkorn<br />

und Bindung, welcher einen unmittelbaren<br />

Einfluss auf das Verschleißverhalten<br />

der Schleifscheibe<br />

hat [2] . Die Kraftaufnahme<br />

erfolgt dabei mit einem Dynamometer<br />

der Fa. Kistler. Anhand<br />

der maximalen Kraft F Z ,<br />

die zum Bruch der Probe aufgebracht<br />

werden muss, kann in<br />

Anlehnung an die Biegebalkentheorie<br />

die kritische Bruchspannung<br />

durch folgende Formel berechnet<br />

werden [3] :<br />

Hier steht l für den Abstand zwischen<br />

den Lagern, d für den<br />

Durchmesser und h für die Höhe<br />

der Probe (Bild 2). Die auf diese<br />

Weise berechnete Bruchspannung<br />

wird anschließend um die<br />

Restporosität θ bereinigt, welche<br />

aufgrund nicht idealer Verdichtung<br />

während des Sintervorgangs<br />

vorhanden ist und sich<br />

anhand des Quotienten aus experimenteller<br />

und theoretischer<br />

Dichte berechnen lässt [3] .<br />

tion C135 (Bild 2c) sind die Körner<br />

von deutlich weniger Bindungsmaterial<br />

umgeben als bei<br />

der niedrigen Kornkonzentration<br />

C65 (Bild 2b). An einigen Stellen<br />

ist gar keine Bindung zwischen<br />

den Körnern erkennbar,<br />

sodass ein Korn direkt an ein anderes<br />

grenzt. An diesen Stellen<br />

ist der Zusammenhalt des Verbundes<br />

auf ein Minimum reduziert.<br />

Je höher der Kornanteil im<br />

Schleifbelag, desto größer ist die<br />

Wahrscheinlichkeit für das Auftreten<br />

solcher lokalen Schwachstellen,<br />

was sich negativ auf die<br />

makroskopische Bruchspannung<br />

des Verbundes auswirkt. Dieses<br />

Verhalten ist bereits für Schleifscheiben<br />

mit Diamantkorn der<br />

gleichen Korngröße beschrieben<br />

worden (gestrichelte blaue Linie<br />

in Bild 2) [4] . Der Vergleich zeigt,<br />

dass die bereinigte Bruchspannung<br />

des Systems aus cBN und<br />

Bronze im Mittel ca. 50 N höher<br />

als der Literaturwert für Diamant<br />

und Bronze liegt. Außerdem ist<br />

die Abnahme der Bruchspannung<br />

mit dem Anstieg der Kornkonzentration<br />

für die Mischung<br />

aus Bronze und cBN-Korn geringer<br />

als für Bronze und Diamant.<br />

Die Extrapolation der hier gezeigten<br />

Daten ergibt eine Perkolationsgrenze<br />

von circa 80 % für<br />

20 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Werkstoffe<br />

den Verbund aus cBN und Bronze<br />

und liegt somit 14 % höher<br />

als die von Diamant und Bronze<br />

[4] . Die Perkolationsgrenze bezeichnet<br />

die theoretische Kornkonzentration,<br />

bei der die Bruchspannung<br />

Null beträgt und der<br />

Schleifbelag somit ohne Außeneinwirkung<br />

zerfällt. Daraus lässt<br />

sich schließen, dass dieses cBN-<br />

Korn besser in der Bindung gehalten<br />

werden kann als das in<br />

Literatur verwendete Diamantkorn.<br />

Die Unterschiede in der<br />

Konzentrationsabhängigkeit lassen<br />

sich nicht anhand des Bindungsmechanismus<br />

erklären.<br />

Aufnahmen mit dem Rasterelektronenmikroskop<br />

(REM) von den<br />

Bruchflächen der untersuchten<br />

Proben (Bild 2b, c) zeigen keine<br />

Benetzung der cBN-Körner mit<br />

Bindungsresten. Daher ist davon<br />

auszugehen, dass wie bei vielen<br />

metallischen Schleifwerkzeugen<br />

üblich, keine chemische Bindung<br />

zwischen Korn und Bindung besteht,<br />

sondern die Körner rein<br />

mechanisch in der Bindung gehalten<br />

werden. Der Vergleich mit<br />

der Literatur zeigt jedoch zwei<br />

wesentliche Unterschiede: Zum<br />

einen wurden die Probekörper<br />

mit cBN bei höheren Temperaturen<br />

gesintert und für diese<br />

Bronzebindung ist bekannt,<br />

dass sich die kritische Bruchspannung<br />

proportional zur Sintertemperatur<br />

verhält [1] . Dies erklärt<br />

die Differenz in der Bruchspannung<br />

der reinen Bronze.<br />

Zum anderen hat das hier untersuchte<br />

cBN-Korn eine unregelmäßige,<br />

tetraedrische Form<br />

(Bild 2), während das in der Referenzquelle<br />

verwendete Diamantkorn<br />

eher kugelförmig ist [4] . Bei<br />

gleichem Durchmesser ist die<br />

Oberfläche eines Tetraeders um<br />

den Faktor 4 kleiner als die einer<br />

Kugel. Dementsprechend kleiner<br />

ist auch die Kontaktfläche zwischen<br />

Korn und Bindung, welche<br />

bei mechanischer Anbindung<br />

des Korns die wesentliche<br />

Schwachstelle des Verbundes<br />

darstellt. Dies stellt eine mögliche<br />

Erklärung für die Unterschiede<br />

in der Steigung der beiden<br />

Geraden dar.<br />

Thermische<br />

Eigenschaften<br />

Metallisch<br />

gebundene<br />

Schleifwerkzeuge mit hochharten<br />

Schleifkörnern zeichnen sich<br />

nicht nur durch ihre gute mechanische<br />

Stabilität aus. Ein weiterer<br />

Vorteil ist die erhöhte Wärmeleitfähigkeit<br />

von Korn und<br />

Bindung, welche die Wärmeabfuhr<br />

aus der Kontaktzone beim<br />

Schleifen verbessert. Die Wärmeleitfähigkeit<br />

λ eines Stoffes<br />

ist das Produkt aus der Dichte ρ,<br />

der spezifischen Wärmekapazität<br />

c p und der Temperaturleitfähigkeit<br />

a:<br />

Die Bestimmung der spezifischen<br />

Wärmekapazität des Verbundes<br />

erfolgt durch die Messung<br />

der spezifischen Wärmekapazitäten<br />

der beiden Grundbestandteile<br />

Bronzebindung und<br />

cBN-Korn mittels Dynamischer<br />

Differenzkalorimetrie (DSC).<br />

Diese werden anschließend entsprechend<br />

des bekannten Massenverhältnisses<br />

miteinander<br />

verrechnet und so die spezifische<br />

Wärmekapazität des Verbundes<br />

bestimmt. Die ebenfalls notwendige<br />

Temperaturleitfähigkeit des<br />

Schleifbelages wurde anhand<br />

des Laser-Flash-Verfahrens bestimmt.<br />

Der temperaturabhängige<br />

Verlauf der spezifischen<br />

Wärmekapazität für die einzelnen<br />

Komponenten ist in Bild 3<br />

links dargestellt. Auf der rechten<br />

Seite von Bild 3 ist die gemessene<br />

Temperaturleitfähigkeit des<br />

Verbundes aus Schleifkorn und<br />

Bindung abgebildet. Im untersuchten<br />

Temperaturbereich zeigt<br />

sich für das cBN-Korn ein deutlicher<br />

Anstieg in der Wärmekapazität<br />

von 0,54 auf 1,37 J/(g*K),<br />

während die Wärmekapazität<br />

der Bronze näherungsweise konstant<br />

im Bereich von 0,33 J/(g*K)<br />

bleibt. Die Schleifkörner sind<br />

also in der Lage, bei 300 °C ca.<br />

215 % mehr Wärme aufzunehmen<br />

als bei Raumtemperatur<br />

(25 °C).<br />

In Bild 3 rechts ist zu sehen,<br />

dass die Temperaturleitfähig-<br />

Bild 3<br />

Wärmekapazität<br />

der Einzelkomponenten<br />

und Temperaturleitfähigkeit<br />

des Verbundes in<br />

Abhängigkeit von<br />

der Temperatur.<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 21


Werkstoffe<br />

keit des Verbundes mit dem<br />

Kornanteil ansteigt. Dies ist auf<br />

die erhöhte Wärmeleitfähigkeit<br />

des cBN-Korns von bis zu<br />

1.300 W/(m*K) [5] gegenüber der<br />

von Bronze (< 50 W/(m*K) [6] ) zurückzuführen.<br />

Der Verlauf der<br />

Leitfähigkeit in Abhängigkeit<br />

von der Temperatur weist für<br />

alle untersuchten Kornkonzentrationen<br />

im betrachteten Temperaturbereich<br />

eine lineare Abhängigkeit<br />

auf. Auffällig ist, dass<br />

sich die Steigung mit zunehmendem<br />

Kornanteil verringert.<br />

Während die Temperaturleitfähigkeit<br />

für niedrige Kornkonzentrationen<br />

mit der Temperatur zunimmt,<br />

ist für Konzentrationen<br />

oberhalb von C100 eine Abnahme<br />

der Temperaturleitfähigkeit<br />

bei Erhöhung der Temperatur<br />

zu beobachten. Grund hierfür ist<br />

die deutliche Zunahme der Wärmekapazität<br />

des cBN-Korns. Das<br />

cBN verhält sich bei hohen Temperaturen<br />

wie eine Wärmesenke.<br />

Das bedeutet, es ist eine größere<br />

Wärmemenge nötig, um<br />

denselben Temperaturanstieg<br />

zu erzielen wie bei Raumtemperatur.<br />

Dementsprechend sinkt<br />

die Temperaturleitfähigkeit von<br />

cBN bei hohen Temperaturen<br />

und aufgrund des hohen Korngehaltes<br />

auch die des Verbundes<br />

für größere Konzentrationen<br />

als C100. Aus diesen Ergebnissen<br />

kann unter Verwendung von<br />

Formel 2 die Wärmeleitfähigkeit<br />

für die untersuchten Zusammensetzungen<br />

in Abhängigkeit von<br />

der Temperatur berechnet werden.<br />

Es zeigt sich, dass die Wärmeleitfähigkeit<br />

des Schleifbelages<br />

im Bereich zwischen 45<br />

und 75 W/(m*K) liegt (Bild 4).<br />

Damit liegt die Wärmeleitfähigkeit<br />

des Verbundes unter der<br />

von reinem cBN, aber höher als<br />

die Wärmeleitfähigkeit von Bronze.<br />

Sie verhält sich dabei proportional<br />

sowohl zur Temperatur<br />

(Bild 4 links) als auch zur Kornkonzentration<br />

(Bild 4 rechts). Pro<br />

Volumenprozent Schleifkorn in<br />

der Bindung nimmt die Wärmeleitfähigkeit<br />

um ca. 1 W/(m*K)<br />

zu. Die zuvor diskutierte Abnahme<br />

der Temperaturleitfähigkeit<br />

mit zunehmender Temperatur<br />

bei hohen Kornkonzentrationen,<br />

ist für die Wärmeleitfähigkeit<br />

nicht zu beobachten. Es<br />

ist davon auszugehen, dass dieser<br />

Effekt durch den Anstieg der<br />

Wärmekapazität des Bornitrids<br />

im untersuchten Temperaturbereich<br />

kompensiert wird.<br />

Die Eigenschaft des cBN, bei<br />

hohen Temperaturen mehr<br />

Wärme aufnehmen zu können,<br />

ist äußerst vorteilhaft für<br />

den Schleifprozess. Der größte<br />

Teil der Wärmeenergie wird<br />

beim Schleifen durch die Reibung<br />

und die Umformprozesse<br />

während des Korneingriffs erzeugt.<br />

Ein Großteil dieser Energie<br />

kann direkt durch das Korn<br />

aufgenommen werden und gelangt<br />

somit nicht ins Werkstück.<br />

Im untersuchten Temperaturbereich<br />

wirkt sich die Erhöhung<br />

der Kornkonzentration<br />

dementsprechend immer positiv<br />

auf die Wärmeleitfähigkeit<br />

aus. Je mehr Körner in der Bindung<br />

sind, desto mehr Wärmeenergie<br />

kann über das Werkzeug<br />

aus der Kontaktzone abgeführt<br />

werden, da die Wärmeleitfähigkeit<br />

des reinen Korns die der Bindung<br />

deutlich übersteigt. Allerdings<br />

steigt mit der Kornkonzentration<br />

auch die Anzahl aktiver<br />

Schneiden. Dies resultiert im Allgemeinen<br />

in einer erhöhten Prozessreibung,<br />

wodurch mehr Reibungswärme<br />

beim Schleifen erzeugt<br />

wird. Ob die erhöhte Wärmeleitfähigkeit<br />

des Werkzeugs<br />

ausreicht, um die zusätzlich erzeugte<br />

Wärme abzuführen und<br />

eine Nettotemperaturverringerung<br />

für das Werkstück zu erreichen,<br />

ist Gegenstand zukünftiger<br />

Untersuchungen. Die Charakterisierung<br />

der mechanischen<br />

Eigenschaften hat gezeigt, dass<br />

mit dem Anstieg des Kornanteils<br />

eine Schwächung der Stabilität<br />

des Verbundes aus Korn und<br />

Bindung einhergeht. Bei der Zusammensetzung<br />

des Schleifbelags<br />

muss demzufolge zwischen<br />

mechanischer Stabilität und<br />

Wärmeleitung abgewogen werden.<br />

Aufgrund der dargestellten<br />

Bild 4<br />

links:<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

des Schleifbelages<br />

für drei Zusammensetzungen<br />

in Abhängigkeit<br />

von der<br />

Temperatur.<br />

rechts:<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

des Schleifbelages<br />

für drei ausgewählte<br />

Temperaturen in<br />

Abhängigkeit von<br />

der Kornkonzentration.<br />

22 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Werkstoffe<br />

Eigenschaften eignen sich die<br />

untersuchten CBN-Schleifwerkzeuge<br />

zukünftig gegebenenfalls<br />

für den Einsatz in Hochleistungs-<br />

Tiefschleifprozessen. In diesem<br />

Fall werden durch die hohe Vorschubgeschwindigkeit<br />

und eine<br />

hohe Zustellung große Einzelkornspanungsdicken<br />

hervorgerufen.<br />

Somit würde durch die Erhöhung<br />

der Kornkonzentration<br />

in der Schleifscheibe nicht nur<br />

die Wärmeleitfähigkeit erhöht,<br />

sondern auch die Einzelkornspanungsdicke<br />

gesenkt werden.<br />

Dies wiederum sorgt für eine Reduktion<br />

der auftretenden Ein-<br />

zelkornkräfte und verringert somit<br />

die auf den Schleifbelag wirkende<br />

mechanische Last.<br />

Zusammenfassung<br />

Die hier vorgestellten Untersuchungen<br />

zeigen, dass die Anteile<br />

von Schleifkorn und Bindung<br />

einen maßgeblichen Einfluss<br />

auf die kritische Bruchspannung<br />

und die Wärmeleitfähigkeit<br />

des Schleifbelages haben.<br />

Die Erhöhung der Schleifkornkonzentration<br />

führt einerseits<br />

zu einer Schwächung des Verbundes<br />

aus Bindung und Korn<br />

und damit einhergehend zu einer<br />

Verschlechterung der mechanischen<br />

Eigenschaften. Andererseits<br />

erhöht sich mit der<br />

Kornkonzentration die Wärmeleitfähigkeit<br />

des Schleifbelags.<br />

Daher gilt es, bei der Auswahl<br />

der Schleifscheibenzusammensetzung<br />

zwischen mechanischer<br />

Stabilität und Wärmeleitung<br />

abzuwägen. Zukünftig wird<br />

am IFW daher eine weiterführende<br />

Analyse der resultierenden<br />

Temperaturen im Schleifprozess<br />

in Abhängigkeit der eingesetzten<br />

Kornkonzentration durchgeführt.<br />

Weitere Infos: www.ifw.uni-hannover.de<br />

Bildnachweis: Verfasser<br />

Danksagung: Die Autoren bedanken sich bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die finanzielle Förderung des<br />

Forschungsprojektes „Leistungssteigerung metallisch gebundener CBN-Werkzeuge durch kryogene Kühlung“ (GR 4878/8-1).<br />

Literaturverzeichnis: [1] Denkena, B.; Grove, Th.; Kempf, F.; Dzierzawa, P.; Bouabid, A.; Liu, Y.: (2019) Model-based<br />

manufacturing and application of metal-bonded grinding wheels, In: CIRP Annals 68 (1), S. 321 – 324, DOI: 10.1016/j.<br />

cirp.2019.04.088 [2] Denkena, B.; Krödel, A.; Kempf, F.: (2020) Herstellung und Charakterisierung von Schleifbelägen mit Diamantkorn,<br />

<strong>dihw</strong> <strong>MAGAZIN</strong> – DIAMANT HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE 12 2|2020 S. 18 – 22 [3] Denkena, B.; Grove, T.;<br />

Bremer, I.; Behrens, L.: (2016) Design of bronze-bonded grinding wheel properties. CIRP Annals 65(1):333 – 336 [4] Kempf,<br />

F.; Bouabid, A.; Dzierzawa, P.; Grove, T.; Denkena, B.: Methods for the analysis of grinding wheel properties, In: 7. WGP-<br />

Jahreskongress, 05. – 06.10.2017, Aachen, S. 87 – 96 [5] Zhang, X.; Meng, J.: (2019) Recent progress of boron nitrides,<br />

In: Ultra-Wide Bandgap Semiconductor Materials: Elsevier, S. 347 – 419 [6] Deutsches Kupferinstitut (2004): Kupfer-Zinnund<br />

Kupfer-Zinn-Zink-Gusslegierungen (Zinnbronzen). Hg. v. International Copper Association. Online verfügbar unter<br />

https://www.kupferinstitut.de/wp-content/uploads/2019/09/Infodruck-i.-25.pdf, zuletzt geprüft am 05.11.2020.<br />

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hv05di21<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 23


Werkstoffe<br />

Schneidmittel für Siliziumnitrid-Keramikbauteile<br />

In vielen Teilen der Technik spielen Keramikwerkstoffe<br />

eine immer wichtigere Rolle. Neben Oxid-Keramiken wie Aluminiumoxid<br />

(Al 2 O 3 ) kommen auch Nichtoxid-Keramiken wie<br />

Siliziumnitrid (Si 3 N 4 ) verstärkt zum Einsatz. Die Bearbeitung<br />

der harten Materialien ist eine Herausforderung. Um Si 3 N 4 -<br />

Bauteile künftig effizienter bearbeiten zu können, hat die<br />

ELGAN Diamantwerkzeuge GmbH & Co. KG aus Nürtingen<br />

neue Schneidmittellösungen entwickelt.<br />

Siliziumnitrid zeichnet sich vor allem durch eine hohe Bruchzähigkeit<br />

aus. Hinzu kommt, wie bei sämtlichen Keramiken,<br />

eine hohe Temperaturstabilität und geringe Wärmeausdehnung.<br />

Diese Eigenschaften prädestinieren das Material vor<br />

allem für Anwendungen im allgemeinen Maschinenbau, im<br />

Motorenbau, in der Lagerindustrie oder in der Medizintechnik.<br />

Für Hybrid-Wälzlager kommen beispielsweise Wälzkörper<br />

aus Si 3 N 4 zum Einsatz. Daneben gibt es aber auch Vollkeramiklager.<br />

Lager mit Keramikkomponenten zeichnen sich<br />

durch eine sehr hohe Laufruhe aus, sie eignen sich besonders<br />

für den Einsatz unter schwierigen Bedingungen. Davon profitiert<br />

nicht zuletzt auch die E-Mobilität. Wo keine Kraftstoffverbrennung<br />

stattfindet, geraten mit einem Male bislang ungehörte<br />

Laufgeräusche in den Fokus. Mit keramischen Lagerwerkstoffen<br />

lassen sich selbst diese Geräusche auf ein Minimum<br />

reduzieren.<br />

ziumnitrid-Werkstücken möglich ist. Im Einzelfall werden Anpassungen<br />

an die Besonderheit der Werkstücke und Bearbeitungsparameter<br />

vorgenommen, etwa um ein spezielles Kühlmittel<br />

verwenden zu können. „Wir bieten unseren Kunden ein<br />

Komplettpaket an, exakt auf den Anwendungsfall und seine<br />

Stückzahlen zugeschnitten“, betont Thomas Witt.<br />

Mit den Lösungen von ELGAN für das Honen von Si 3 N 4 sind<br />

mehrere Zehntel Millimeter Bearbeitungstiefe, folglich hohe<br />

Abtragsraten möglich. Die Performance übertrifft damit auch<br />

das Schleifen. Die typischen Schleifwerkzeuge für Si 3 N 4 arbeiten<br />

sich per Linienkontakt am Werkstück entlang. Im Unterschied<br />

dazu besteht zwischen den Schneidmittelleisten der<br />

Werkzeuge von ELGAN und dem Werkstück ein verhältnismäßig<br />

großer Flächenkontakt. Die Leisten haben in der Regel<br />

eine Breite von mehreren Millimetern, pro Werkzeug finden<br />

sich eine oder mehrere Leisten über den Umfang verteilt. Die<br />

Konsequenz liegt auf der Hand: Ein großer Flächenkontakt bewirkt<br />

ein großes Abtragsvolumen.<br />

„Die Besonderheit unserer neuen Schneidmittel für die Siliziumnitrid-Bearbeitung<br />

besteht in einer konstant bleibenden Performance“,<br />

erklärt Thomas Witt, Teamleiter Schneidmittelentwicklung<br />

bei ELGAN, „sie gewährleisten dem Anwender das<br />

‚Durchschneiden‘ bis zum Ende der Bearbeitung.“<br />

Bislang standen die Bearbeitungsbetriebe vor dem Problem,<br />

dass viele Schneidmittel relativ schnell ihre Schneidleistung<br />

verlieren, sodass an ein „Durchschneiden“ nicht zu denken<br />

war. Oft ließen sich daher die Taktzeiten nicht einhalten.<br />

ELGAN drehte an vielen Stellschrauben, um die Leistung bis<br />

zum Ende der Standzeit auf einem konstant hohen Niveau zu<br />

halten: Der Schneidstoff wird metallisch gebunden, die Korngrößen,<br />

Kühlmittel und Schnittdaten individuell auf den Anwendungsfall<br />

abgestimmt. Das Know-how besteht darin, alle<br />

Parameter so zu wählen, dass sich der Effekt der Selbstschärfung<br />

einstellt. Fehlt dieser Effekt, flachen die Schneidkörner<br />

ab und können nicht mehr ins Material eindringen. Dieser Ansatz<br />

spielt auch für andere Anwendungen eine Rolle. Erstmals<br />

gelingt er jedoch bei der Siliziumnitrid-Bearbeitung.<br />

Die Schneidmittel stehen aktuell für Werkzeuge für die<br />

Innen- und Außenbearbeitung zur Verfügung. Als ein Unternehmen<br />

der Nagel-Gruppe kann ELGAN aber auch komplette<br />

Produktionslösungen anbieten. Der Kunde erhält dann<br />

Schneidmittel, Werkzeuge und Bearbeitungsmaschine aus einer<br />

Hand. Die Nagel Maschinen- und Werkzeugfabrik GmbH,<br />

Nürtingen, entwickelt hochmoderne Zentren für das Honen<br />

und Superfinishen, auf denen auch die Bearbeitung von Sili-<br />

Ein abgestumpftes Schneidmittel eines Werkzeugs, das nicht<br />

„durchgeschnitten“ hat, zeigt abgeflachte Schneidkörner, die<br />

nicht mehr ins Material eindringen können.<br />

Bei den von ELGAN optimierten Schleifmitteln und Prozessen bleiben<br />

die Schneidkörner scharf. Typisch: In Zerspanungsrichtung<br />

bildet die Metallbindung hinter den Schneidkörnern eine Abstützung<br />

aus. Vor den Schneidkörnern kolkt die Bindung dagegen<br />

aus. Auf diese Weise schärfen sich die Werkzeuge von selbst nach,<br />

sodass ein „Durchschneiden“ möglich wird.<br />

Weitere Infos: www.elgan.de<br />

24 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Werkstoffe<br />

Neue Stahldrehgeneration<br />

Hohe Performance, höchste Wirtschaftlichkeit<br />

Innovationen im Bereich des Hartmetalls,<br />

der Beschichtung sowie des Spanflusses<br />

ermöglichen die Entwicklung einer<br />

völlig neuen Sortengeneration für<br />

den Stahldrehprozess. Die perfekte Abstimmung<br />

dieser Parameter führt zu den<br />

neuen, wirtschaftlichen Stahldrehsorten<br />

BCP10T, BCP15T, BCP20T und BCP25T.<br />

Die neuen Boehlerit-Stahlsorten bieten<br />

eine ausgezeichnete Performance und<br />

Bearbeitungssicherheit während des<br />

gesamten Drehprozesses. Ein neu entwickelter<br />

Spanbrecher mit einer modifizierten<br />

Fase führt zur optimalen Vibrationsunterdrückung<br />

der Maschine und<br />

garantiert einen hervorragenden Spanfluss<br />

und -bruch. Die neuen BCP15T- und<br />

BCP25T-Stahlsorten sind besonders für<br />

Drehanwendungen mit unterbrochenen<br />

Schnitt geeignet. Die neu entwickelte<br />

AlTiN-PVD-Schicht ist den hohen Temperatur-<br />

und Zähigkeitsanforderungen<br />

gewachsen und garantiert mit der goldenen<br />

Farbe eine ideale Verschleißerkennung.<br />

Die prozesssichere PVD-Beschichtung<br />

spielt ihre Stärke bei kleinen<br />

Bauteilen, niedriger Schnittgeschwindigkeit<br />

und bei häufigem Eintritt ins Material<br />

aus.<br />

Stahldrehsorten eignen sich besonders<br />

für den kontinuierlichen Schnitt. Die<br />

neuen Sorten BCP10T und BCP15T werden<br />

für den mittleren Anwendungsbereich<br />

bei hohen Schnittgeschwindigkeiten,<br />

langen Eingriffszeiten und stabilen<br />

Schrupp-Anwendungen empfoh-<br />

Weitere Infos: www.boehlerit.com<br />

len, während die Sorten BCP20T und<br />

BCP25T hervorragende Resultate bei<br />

mittleren Schnittgeschwindigkeiten erzielen.<br />

Die neuen Drehsorten sind laut<br />

Boehlerit die ideale Lösung für die steigenden<br />

Herausforderungen im gesamten<br />

Prozess der Stahldrehbearbeitung.<br />

Die neuen BCP10T- und BCP20T-Sorten<br />

hingegen wurden in Hinblick auf ein<br />

neues zweifarbiges CVD-Beschichtungskonzept<br />

entwickelt. Die CVD-Schicht<br />

basiert sowohl auf dem etablierten<br />

MT-TiCN-Schichtsystem gegen Freiflächenverschleiß<br />

als auch auf einer α-Al 2 O 3 -<br />

Schicht, um die Wendeschneidplatte vor<br />

zu hohen Temperaturen zu schützen<br />

und den Kolkverschleiß zu reduzieren.<br />

Auch hier wird die einfache Verschleißerkennung<br />

durch eine gelbe TiN-Decklage<br />

an den Freiflächen erreicht. Beide<br />

Bis zu 30 Prozent mehr Standzeit durch<br />

Kühlung direkt an der Schneide.


Werkstoffe<br />

Titan – Superwerkstoff mit Allüren<br />

Wer den Superwerkstoff Titan schon<br />

einmal zerspant hat, weiß auch, dass er<br />

wie eine Diva zickt, wenn man ihn nicht<br />

richtig behandelt. Späne, die nicht brechen,<br />

Wärme, die nicht abfließt oder<br />

Schneiden, die sich aufbauen, gehören<br />

zu den Allüren, mit denen er sich gegen<br />

Bearbeitung wehrt. Weil seine überragenden<br />

Eigenschaften Titan dennoch<br />

zum Liebling von Luftfahrt, Rennsport<br />

oder Medizintechnik machen, lohnt<br />

es sich, für dessen Zerspanung vorher<br />

Know-how aufzubauen. Es könnte ja<br />

sein, dass ein berühmter Sportwagenhersteller<br />

anfragt, ob man Titanschrauben<br />

liefern kann.<br />

Ob der Chemiker Heinrich Klapproth<br />

das Element Titan wegen göttlicher Eigenschaften<br />

nach dem Göttergeschlecht<br />

der griechischen Mythologie<br />

benannt hat, ist nicht verbürgt. Fakt ist<br />

dagegen, dass ihn seine Eigenschaften<br />

zum Superwerkstoff machen. Extrem<br />

zugfest, sehr leicht und überragend korrosionsbeständig<br />

vereint Titan, was bei<br />

anderen Werkstoffen oder Legierungen<br />

Zielkonflikte auslöst. Weil Titan darüber<br />

hinaus auch antimagnetisch und<br />

biokompatibel ist und selbst aggressivste<br />

Medien ihm nichts anhaben können,<br />

ist der teure Werkstoff in immer<br />

mehr Branchen und Anwendungen beliebt.<br />

Das wissen auch die Bugatti-Ingenieure,<br />

die viel Titan verbauen.<br />

Titan ist teuer, Ausschuss muss<br />

vermieden werden<br />

Wer Titan bearbeiten will, muss erst einmal<br />

viel Geld ausgeben, kostet es doch<br />

etwa drei bis fünf Mal mehr als Werkzeugstahl.<br />

Logisch, dass man da Ausschuss<br />

vermeiden will. Doch mit der<br />

Materialauswahl allein ist es nicht getan:<br />

Für die Herstellung von Präzisionsdrehteilen<br />

aus Titan, wie sie beispielsweise<br />

in der Luft- und Raumfahrt, der chemischen<br />

Industrie, dem Fahrzeugbau<br />

oder der Medizintechnik benötigt werden,<br />

sind auf dessen Bearbeitung abgestimmte<br />

Werkzeuge erforderlich. Nur<br />

so können auch widerspenstige Titanlegierungen<br />

in die gewünschte Form<br />

gebracht werden.<br />

Mit diesen „Allüren“ quält die Titan-<br />

Diva die Werkzeuge:<br />

‣extrem schlechte Wärmeleitfähigkeit<br />

‣Späne brechen nicht<br />

‣eine ausgeprägte Neigung zum<br />

Kleben<br />

‣ein niedriges Elastizitätsmodul<br />

(Ti6Al4V = 110 kN/mm 2 ,<br />

Stahl Ck45 = 210 kN/mm 2 )<br />

Weil nur ganz wenige in die Verlegenheit<br />

kommen dürften, Titanschrauben<br />

für den 1.500 PS starken Über-Sportwagen<br />

Bugatti Chiron zu fertigen, betrachten<br />

wir einmal beispielhaft die Fertigung<br />

einer Welle mit Gewinde und<br />

Einstich aus der gängigen Titanlegierung<br />

Ti6Al4V Grade 5/23, wie sie in der<br />

Medizintechnik gebraucht wird. Mit einer<br />

Zugfestigkeit von Rm = 990 N/mm 2 ,<br />

einer Streckgrenze Re = 880 N/mm 2 , einer<br />

Härte HV zwischen 330 und 380 sowie<br />

einem Dehnungsfaktor A5D von<br />

etwa 18 Prozent wird sie für Implantate<br />

in der Medizintechnik genauso eingesetzt<br />

wie für Luftfahrtanwendungen<br />

(3.7164) oder für industrielle Anwendungen<br />

(3.7165). Mit den sechs Prozent<br />

Aluminium und den vier Prozent Vanadium<br />

sowie als ELI (Extra Low Interstitials)<br />

mit extra kleinen Zwischenräumen weist<br />

die Legierung eine sehr gute Biokompatibilität<br />

auf, von der praktisch keine allergischen<br />

Reaktionen bekannt sind.<br />

Die Wärme muss raus aus der<br />

Schneidzone<br />

Gefordert wird eine hohe Oberflächengüte,<br />

wiederholgenaue Prozesssicherheit<br />

und ein kontrollierter Spanabfluss<br />

und das ganze bei kurzen Prozesszeiten<br />

und eventuell einem hohen Zeitspanvolumen.<br />

Wer nun davon ausgeht, dass<br />

beim Drehen der Großteil der Wärme<br />

normalerweise über den Span abgeleitet<br />

wird, erlebt gleich die erste Überraschung.<br />

Weil Titan Wärme sehr<br />

schlecht leitet, wird sie nicht über den<br />

Span aus der Schneidzone abgeführt.<br />

Bei den 1.200 °C und mehr, die in der<br />

Schnittzone herrschen, „verbrennt“<br />

das Schneidwerkzeug schnell. Folgende<br />

Maßnahmen helfen vordergründig:<br />

Kühlmittel direkt in die Schneidzone<br />

führen, die Schnittkraft durch<br />

eine scharfe Schneide reduzieren und<br />

Schnittgeschwindigkeit an den Prozess<br />

anpassen.<br />

Die richtigen Werkzeuge<br />

bringen längere Standzeiten<br />

Der Superwerkstoff Titan ist extrem zugfest, sehr leicht und überragend korrosionsbeständig.<br />

Echter Fortschritt ergibt sich jedoch mit<br />

der Auswahl des richtigen Werkzeugs.<br />

Weil die Wärme über die Schneide sowie<br />

den Kühlschmierstoff abgeführt<br />

werden muss und nicht wie bei Stahl<br />

über die Späne, muss ein kleiner Teil des<br />

Schneidkeils extrem hohe thermische<br />

und mechanische Beanspruchungen<br />

aushalten. Durch den Einsatz geschlif-<br />

26 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Ein endloser Span wickelt sich um Werkstück,<br />

Werkzeug oder Spannfutter und<br />

wird so zur Gefahr für Mensch und Maschine.<br />

Abhilfe schafft eine Änderung der<br />

Drehrichtung mit Umkehrung der Schneidenlage.<br />

fener, hochpositiver Wendeschneidplatten<br />

reduziert sich der Schnittdruck. Polierte<br />

Spankammern, bei Bedarf mit<br />

der passenden Beschichtung, minimieren<br />

darüber hinaus die Reibung beim<br />

Spanabfluss. Diese drei Parameter verringern<br />

die Wärmeentwicklung beim<br />

Zerspanen. Wenn nur weniger Wärme<br />

entsteht, und diese durch optimale<br />

Kühlmittelzufuhr weiter reduziert wird,<br />

erhöht sich die Standzeit des Werkzeugs<br />

oder es kann im Umkehrschluss<br />

die Schnittgeschwindigkeit Vc wieder<br />

erhöht werden.<br />

Der Werkzeughersteller ARNO Werkzeuge<br />

verfügt über eines der größten Sortimente<br />

an Hochpositiven Wendeschneidplatten.<br />

So weit, so gut. Weil die Späne der Diva<br />

jedoch nicht brechen wollen, drohen<br />

weitere Schwierigkeiten. Ein endloser<br />

Span wickelt sich um Werkstück, Werkzeug<br />

oder Spannfutter und wird so zur<br />

Gefahr für Mensch und Maschine. Abhilfe<br />

schafft eine Änderung der Drehrichtung<br />

mit Umkehrung der Schneidenlage,<br />

wenn der Aufbau der Maschine<br />

das erlaubt. Zeigt die Schneide nach<br />

unten, fällt der Span frei nach unten<br />

und ist aus der Gefahrenzone. Allerdings<br />

muss bei schwerer Schruppbearbeitung<br />

und nicht ganz stabiler Maschine vorher<br />

geprüft werden, ob sich die Schnittkraft<br />

in das Maschinenbett ableiten lässt. Ist<br />

der Span aus der Bearbeitungszone,<br />

kann er auch den Prozess nicht störend<br />

beeinflussen.<br />

Werkzeughersteller, die auch<br />

beraten, unterstützen Prozesse<br />

Wer bei der richtigen Werkzeugauswahl<br />

für die Titanzerspanung auf Nummer<br />

sicher gehen will, schaut sich am besten<br />

bei einem Hersteller um. Manche bieten<br />

nicht nur die geeigneten Werkzeuge,<br />

sondern helfen auch, indem sie ihre Anwendungserfahrungen<br />

beratend einbringen.<br />

So verfügt beispielsweise der 1941<br />

gegründete Werkzeughersteller ARNO<br />

Werkzeuge nicht nur über eines der<br />

größten Sortimente an hochpositiven<br />

Wendeschneidplatten, sondern hat auch<br />

die erfahrenen Anwendungsberater, die<br />

ihr Wissen gerne bei Kunden in die Fertigungsprozesse<br />

einbringen.<br />

Die hochpositiven Wendeschneidplatten<br />

sind scharf genug, um die Schnittkraft<br />

gering zu halten und bieten bei<br />

Bedarf dank Verrundung eine ausgezeichnete<br />

Kantenstabilität. Gegen die<br />

schlechte Wärmeleitfähigkeit des exotischen<br />

Werkstoffs sind sie durch passende<br />

Hightech-Beschichtungen bestens<br />

gewappnet. Kostengünstige und<br />

zuverlässige Problemlöser für die leichtere<br />

Zerspanung bis zum Schruppen<br />

sind die negativen Wendeschneidplatten<br />

mit den Geometrien EX, NFT, NMT<br />

und NMT1. Zusätzlich eignen sich die<br />

positiven Wendeschneidplatten mit den<br />

Geometrien PSF und PMT1 optimal für<br />

die mittlere Bearbeitung von Superlegierungen.<br />

Gemeinsam ist allen, dass<br />

sie bei zähem Material durch hohe Kerbverschleißfestigkeit<br />

und Hitzebeständigkeit<br />

überzeugen. Spezielle Geometrien<br />

sorgen für eine hervorragende Spankontrolle<br />

und damit für absolute Prozesssicherheit.<br />

Am Ende des Tages sind<br />

engagierte Titanzerspaner und ARNO-<br />

Kunden immer gut vorbereitet. Denn<br />

schließlich weiß man ja nie, ob nicht ein<br />

Bugatti-Ingenieur anruft.<br />

Logische Bearbeitung garantiert<br />

Produktivitätslösungen<br />

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Werkzeuge<br />

B. Denkena, A. Krödel, P. Dzierzawa<br />

Einfluss des Pulvers bei der Herstellung<br />

sintermetallischer Schleifscheiben – die<br />

richtige Wahl entscheidet<br />

Die Herstellung bronzegebundener Diamantschleifscheiben erfolgt über einen Drucksinterprozess,<br />

der zusammen mit der Schleifbelagsspezifikation maßgeblich die resultierenden<br />

zerspanungsrelevanten Eigenschaften des Werkzeugs bestimmt. Anwendung finden<br />

diese Schleifwerkzeuge vor allem bei der Bearbeitung von stark abrasiv wirkenden<br />

Werkstoffen wie Keramiken und Gläsern. Der Herstellprozess von Schleifscheiben wird<br />

durch Urformen aus dem pulverförmigen Zustand durchgeführt, indem ein Gemisch aus<br />

vorgemischten oder vorlegierten Pulvern und Diamantkörnern in einer Sinterform gesintert<br />

werden. Die Eigenschaften des Metallpulvers spielen daher bereits bei der Auslegung<br />

des Herstellprozesses eine wichtige Rolle. Dieser Beitrag zeigt, wie sich unterschiedliche<br />

metallische Pulver auf das Sinterergebnis bronzegebundener Schleifbeläge<br />

auswirken.<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Berend Denkena<br />

Leiter des Instituts für<br />

Fertigungstechnik und<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Dr.-Ing. Alexander Krödel<br />

Bereichsleiter<br />

„Fertigungsverfahren“ am<br />

Institut für Fertigungstechnik<br />

und Werkzeugmaschinen<br />

M. Sc. Patrick Dzierzawa<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Fertigungstechnik und<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Für die Herstellung von Metallpulvern<br />

stehen unterschiedliche<br />

Methoden auf Basis von<br />

mechanisch-physikalischen, chemischen<br />

und elektrochemischen<br />

Prozessen zu Verfügung. Das Verdüsen<br />

mit inertem Gas oder Wasser<br />

zählt dabei zu den am häufigsten<br />

eingesetzten Verfahren<br />

und findet somit auch bei der<br />

Erzeugung von Bindungspulvern<br />

für Schleifwerkzeuge Einsatz<br />

[1, 2, 3] . Bei der Verwendung<br />

von inertem Gas (Stickstoff, Argon<br />

oder Helium) bilden die Partikel<br />

durch die langsamere Abkühlung<br />

aus der Schmelze und<br />

die Triebkraft zur Reduktion der<br />

Oberflächenspannung hauptsächlich<br />

die energetisch günstige<br />

Kugelform mit glatterer<br />

Oberfläche aus [4] . Bei der Wasserverdüsung<br />

entstehen unregelmäßig<br />

geformte Partikel mit<br />

rauer Oberfläche, die sich aufgrund<br />

der schnellen Abkühlung<br />

der Schmelztropfen ergeben [4, 5] .<br />

Die Wasserverdüsung zeichnet<br />

sich im Vergleich zur Gasverdüsung<br />

durch eine höhere Produktivität<br />

und geringere Produktionskosten<br />

aus. Aufgrund der Reaktion<br />

der Schmelze mit dem Wasserdampf<br />

bilden sich hierbei jedoch<br />

auch Oxidschichten. Daher<br />

werden vor allem nicht reaktive<br />

Eisen- und Nichteisenmetalle wie<br />

etwa Kupferlegierungen wasserverdüst<br />

[3, 5, 6, 7] . Die unregelmäßig<br />

geformten Pulver, auch als spratzig<br />

bezeichnet, neigen zum Verhaken,<br />

wodurch eine verringerte<br />

Fließfähigkeit resultiert [8] . Beim<br />

freien Sintern und der laseradditiven<br />

Fertigung resultieren beim<br />

Einsatz spratziger Pulver folglich<br />

Bauteile mit erhöhter Porosität,<br />

die eine geringere Gründichte<br />

und reduzierte Partikel-Partikel-Kontakte<br />

aufweisen [9, 10, 11, 12] .<br />

Die Verhakung der Pulverteilchen<br />

bewirkt jedoch auch eine erhöhte<br />

Festigkeit des Grünkörpers nach<br />

dem uniaxialen Pressen. Die eingebrachte<br />

Triebkraft zur Verdichtung<br />

während des Sinterprozesses<br />

kann dabei durch die zusätzliche<br />

Aufbringung von Druck<br />

erhöht werden. Dieser kann sowohl<br />

uniaxial als auch isostatisch<br />

aufgebracht werden. Resultierend<br />

aus dem Druck, erfolgt im<br />

ersten Verdichtungsschritt eine<br />

mechanische Umlagerung der<br />

Partikel, bevor die auftretenden<br />

Anfangs-, Zwischen- und Endstadien<br />

der Diffusion wie beim freien<br />

Sintern einsetzen [13] . Ein uniaxialer<br />

Drucksinterprozess, der<br />

sich durch eine hohe Produktivität<br />

auszeichnet, ist die Field<br />

Assisted Sintering Technology<br />

(FAST). Bei diesem Verfahren<br />

wird durch aufliegende Grafitelektroden<br />

neben dem Druck<br />

auch der Heizstrom direkt durch<br />

28 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

die Sinterform geleitet, sodass<br />

hohe Aufheizraten erreicht werden<br />

[14, 15] .<br />

Neben der Partikelform ist die<br />

Schüttdichte eine weitere Kenngröße<br />

des Pulvers, welche die<br />

Porosität der Bauteile beeinflusst.<br />

Sie bestimmt zudem die<br />

thermischen Eigenschaften des<br />

Grünkörpers wie Wärmekapazität<br />

c sowie Wärmeleitfähigkeit<br />

λ [16] und beeinflusst somit auch<br />

den Sinterprozess. Die Schüttdichte<br />

selbst wird sowohl von<br />

der Partikelform und -größe als<br />

auch der Partikelgrößenverteilung<br />

sowie Oberflächenrauheit<br />

der Pulverpartikel bestimmt [3] .<br />

Es wird daher sowohl über die<br />

Partikelgrößenverteilung als<br />

auch über die Schüttdichte eine<br />

Optimierung der Verpressbarkeit<br />

angestrebt. Bei einer hohen<br />

Schüttdichte können die Presswerkzeuge<br />

bzw. Sinterformen<br />

somit deutlich kleiner dimensioniert<br />

werden, da deren Größe<br />

von dem Verhältnis von Füll- und<br />

Endhöhe des gepressten Körpers<br />

abhängig ist [3] . Die regelmäßig<br />

geformten sphärischen Partikel<br />

führen in diesem Zusammenhang<br />

zu einer höheren Schüttdichte<br />

als unregelmäßig geformte<br />

Pulverpartikel, da sie eine<br />

glattere Oberfläche aufweisen [5] .<br />

Die bisherigen Erkenntnisse zu<br />

den Eignungen der Pulver beziehen<br />

sich hauptsächlich auf die laseradditive<br />

Fertigung. Inwiefern<br />

sich die unterschiedlich aufbereiteten<br />

Pulver für die Fertigung<br />

von Schleifwerkzeugen eignen,<br />

wurde dabei noch nicht betrachtet.<br />

Die derzeit am Institut für<br />

Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen<br />

(IFW) durchgeführten<br />

Untersuchungen stellen<br />

den Einfluss unterschiedlicher<br />

Partikelformen sowie Partikelgrößenverteilungen<br />

auf den<br />

strukturellen Zusammenhalt<br />

dar. Die Bruchspannung wird als<br />

Kenngröße zur Bewertung des<br />

strukturellen Zusammenhalts<br />

des Schleifbelags herangezogen.<br />

Sie beeinflusst sowohl die Abrichtbarkeit<br />

als auch das Einsatzverhalten<br />

der Schleifwerkzeuge,<br />

da beispielsweise eine Korrelation<br />

mit dem Werkzeugverschleiß<br />

besteht [16, 17] .<br />

Versuchsdurchführung<br />

Die Ermittlung des strukturellen<br />

Zusammenhalts der gesinterten<br />

Schleifbelagsprobekörper erfolgt<br />

über die am IFW etablierte kritische<br />

Bruchspannung [18, 19] . Die<br />

Herstellung der sieben Schleifbelagsprobekörper<br />

mit einem<br />

Durchmesser von 22 mm und<br />

einer Höhe von 5 mm pro Versuchspunkt<br />

erfolgt mittels der<br />

Drucksinterpresse DSP510 der<br />

Fa. Dr. Fritsch. Die Sinterstellgrößen<br />

Druck und Temperatur werden<br />

während des Herstellprozess<br />

überwacht und geregelt.<br />

Für die Temperatur erfolgt dies<br />

über drei Thermoelemente, die<br />

in die Sinterform eingeführt werden.<br />

Für die Versuche wurden<br />

Probekörper mit Bindung ohne<br />

Korn und Probekörper mit einer<br />

Kornkonzentration von 25 V%<br />

bzw. C100 sowie einer Korngröße<br />

D46 in der Form FMD-60 (regelmäßige<br />

Oktaederstümpfe)<br />

von der Fa. Van Moppes gesintert.<br />

Die Bindungszusammensetzung<br />

wurde in den Massenanteilen<br />

Kupfer/Zinn 80/20 und 90/10<br />

im vorgemischten und vorlegierten<br />

Zustand variiert. Zudem wurde<br />

bei der Zusammensetzung<br />

80/20 ein spratziges sowie sphärisches<br />

Pulver im vorlegierten Zustand<br />

verwendet, um den Einfluss<br />

der Partikelform auf den<br />

strukturellen Zusammenhalt untersuchen<br />

zu können. Die jeweilige<br />

Topografie der Pulverpartikel<br />

unterscheidet sich in spratzig<br />

und sphärisch (Bild 1). Die spratzigen<br />

vorlegierten sowie vorgemischten<br />

Pulver mit der angegebenen<br />

Korngröße von < 40 µm<br />

wurden von der Fa. Dr. Fritsch<br />

beschafft. Das sphärische Pulver<br />

mit der Partikelgrößenangabe<br />

10 – 45 µm liegt von der Fa.<br />

TLS Technik Spezialpulver vor.<br />

Die Sinterstellgrößen wurde für<br />

alle Versuchspunkte mit 720 °C<br />

Sintertemperatur, 350 bar Sinterdruck,<br />

350 s Haltezeit und 50<br />

°C/min Aufheizrate konstant gehalten.<br />

Vor den Sinterversuchen<br />

wurden die Pulver hinsichtlich<br />

der Partikelgrößenverteilung und<br />

der Schüttdichte analysiert. Die<br />

Partikelgrößenverteilung wurde<br />

mittels des Siebverfahrens unter<br />

Verwendung von sieben Sieben<br />

der Maschenweite 25 – 56 µm ermittelt.<br />

Hierfür wurde der Siebschüttler<br />

IRIS FTL-0200 der Fa.<br />

Filtra Vibración verwendet. Die<br />

Schüttdichte wurde mittels des<br />

Trichterverfahrens nach DIN EN<br />

ISO 3923-1 mit einem Ausgangsdurchmesser<br />

des Trichters von<br />

5 mm und einem Behältervolumen<br />

von 10 ml ermittelt.<br />

Bild 1<br />

REM-Aufnahmen<br />

der spratzigen und<br />

sphärischen Pulver<br />

der Zusammensetzung<br />

80/20 im vorlegierten<br />

Zustand.<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 29


Werkzeuge<br />

Bild 2<br />

Partikelgrößenverteilung<br />

der untersuchten<br />

Pulver.<br />

Pulveranalyse<br />

Es zeigt sich, dass die spratzigen<br />

vorlegierten Pulver mit<br />

über 50 % Anteil eine kleinere<br />

Partikelgröße als 25 µm aufweisen<br />

(Bild 2). Die Partikelgrößen<br />

haben bis 36 µm Maschenweite<br />

einen kumulativen Anteil<br />

von 90 %. Das sphärische vorlegierte<br />

Pulver liegt in dem angegebenen<br />

Bereich von 10 – 40 µm<br />

mit dem Hauptanteil von 41 %<br />

bei der Partikelgröße 25 µm.<br />

Die Partikel der vorgemischten<br />

Pulver liegen in einem höheren<br />

Größenbereich von 36 – 56 µm.<br />

Die Bindungszusammensetzung<br />

80/20 weist dabei mit 50 % ei-<br />

nen höheren Anteil von 56 µm<br />

oder größeren Partikeln auf<br />

als die 90/10-Zusammensetzung<br />

mit 26 %. Es zeigt sich somit,<br />

dass insbesondere zwischen<br />

den vorlegierten und den vorgemischten<br />

Pulvern ein großer<br />

Unterschied in den Partikelgrößen<br />

besteht. Die vorgemischten<br />

Pulver werden nicht aus der<br />

Schmelze verdüst, sondern ergeben<br />

sich aus dem Mischen der<br />

einzelnen Legierungselemente<br />

Kupfer und Zinn. Die beim Verdüsen<br />

aus der Schmelze entstehenden<br />

Partikel sind somit kleiner<br />

als im Ausgangszustand. Der<br />

Unterschied in der Partikelform<br />

resultiert aus der Verwendung<br />

unterschiedlicher Verdüsungsarten.<br />

Bei der Wasserverdüsung<br />

entstehen die hier untersuchten<br />

spratzigen und bei der Gasverdüsung<br />

die sphärischen Partikelformen.<br />

Es wird somit deutlich,<br />

dass die Partikelgrößenverteilung<br />

und die Partikelform von<br />

kommerziell erhältlichen Pulvern<br />

stark variiert. Dies macht<br />

eine Untersuchung des Einflusses<br />

der unterschiedlichen Pulverarten<br />

auf Kenngrößen wie Härte,<br />

Bruchspannung und Homogenität<br />

der gesinterten Schleifbeläge<br />

notwendig. Das sphärische Pulver<br />

weist trotz des höheren Anteils<br />

größerer Partikel eine höhere<br />

Schüttdichte als die sprat-<br />

Bild 3<br />

Schüttdichte der<br />

untersuchten Pulver.<br />

30 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

Bild 4<br />

Härte und kritische<br />

Bruchspannung der<br />

untersuchten vorlegierten<br />

Pulver.<br />

zigen Pulver auf (Bild 3, rechts).<br />

Der Einfluss der Partikelform und<br />

der damit verbundenen glatteren<br />

Partikeloberfläche ist in diesem<br />

Fall somit höher als der Einfluss<br />

der Partikelgröße. Bei gleicher<br />

Partikelform wirkt sich die<br />

höhere Partikelgröße hingegen<br />

deutlich auf die Schüttdichte<br />

aus. Dies ist darauf zurückzuführen,<br />

dass sich deutlich weniger<br />

Partikel in den Partikelzwischenräumen<br />

positionieren können<br />

und somit eine deutlich geringere<br />

Packungs- sowie Schüttdichte<br />

bei den vorgemischten<br />

Pulvern resultiert. Die Schüttdichte<br />

liegt dadurch bis zu dreimal<br />

niedriger als bei den vorlegierten<br />

Pulvern. Dieses antiproportionale<br />

Verhalten zwischen<br />

Partikelgröße und Schüttdichte<br />

bei gleicher Partikelform lässt<br />

sich gut durch die Gegenüberstellung<br />

der mittleren Partikelgröße<br />

und der Schüttdichte darstellen<br />

(Bild 3).<br />

Sinterergebnisse<br />

Im Anschluss an die Untersuchung<br />

der Ausgangspulver wurden<br />

Belagsprobekörper gesintert<br />

und deren kritische Bruchspannung<br />

ermittelt. An zusätzlichen<br />

Probenkörpern ohne Diamantkörnern<br />

wurde zudem die<br />

Vickers-Härte ermittelt. In Bild 4<br />

sind die Ergebnisse für die vorlegierten<br />

Pulver dargestellt. Erwartungsgemäß<br />

zeigt hier die<br />

Bindungszusammensetzung<br />

90/10 bedingt durch die Bildung<br />

der α-Phase mit hohem<br />

Cu-Anteil die geringste Härte,<br />

die aufgrund der kubisch dicht<br />

gepackten Kristallstruktur eine<br />

hohe Duktilität aufweist [17, 21] . Die<br />

Bild 5<br />

Härte und kritische<br />

Bruchspannung der<br />

untersuchten vorgemischten<br />

Pulver.<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 31


Werkzeuge<br />

Bild 6<br />

Schliffbilder.<br />

hohe Duktilität führt dazu, dass<br />

die kritische Bruchspannung bei<br />

den Probekörpern mit reiner<br />

Bindung bei der 90/10-Zusammensetzung<br />

nicht messbar ist.<br />

Bei der Zugabe von 25 V% Diamantkörnern<br />

ist der strukturelle<br />

Zusammenhalt der Probe hingegen<br />

so weit geschwächt, dass<br />

diese bis zum Bruch belastet<br />

werden können. Bei gleicher Bindungszusammensetzung<br />

80/20<br />

erreicht das spratzige Pulver im<br />

Gegensatz zum sphärischen Pulver<br />

trotz der geringeren Schüttdichte<br />

sowohl eine höhere Härte<br />

als auch eine höhere kritische<br />

Bruchspannung. Die bei den<br />

spratzigen Pulvern auftretende<br />

Verhakung der einzelnen Partikel<br />

führt somit neben der bekannten<br />

höheren Grünfestigkeit<br />

auch zu einem stärkeren strukturellen<br />

Zusammenhalt des Sinterteils.<br />

Die Härte der aus den vorgemischten<br />

Pulvern gesinterten<br />

Probekörper zeigen für die Zusammensetzung<br />

80/20 ähnliche<br />

Werte und für die 90/10 leicht<br />

höhere Werte im Vergleich zu<br />

den vorlegierten Pulvern. Die<br />

Streuung der Härtewerte, dargestellt<br />

durch die Standardabweichung,<br />

ist jedoch deutlich<br />

höher (Bild 5, links). Die Erklärung<br />

für diesen Sachverhalt<br />

lässt sich in den Schliffbildern,<br />

die von den Proben ohne<br />

Diamantkorn angefertigt wurden,<br />

erkennen (Bild 6). Die Proben<br />

mit der Zusammensetzung<br />

80/20 aus dem vorlegierten Zustand<br />

weisen insgesamt eine homogenere<br />

Verteilung der gebildeten<br />

α- und δ-Phasen auf, während<br />

sich bei der Verwendung<br />

der vorgemischten Pulver Agglomerate<br />

der duktilen α-Phase und<br />

der spröderen δ-Phase bilden.<br />

Daraus resultieren bei der Messung<br />

der Vickershärte größere<br />

Unterschiede in den einzelnen<br />

Messungen und folglich auch in<br />

der dargestellten Standardabweichung.<br />

Bei den Probekörpern<br />

der Zusammensetzung 90/10<br />

fällt hingegen auf, dass die Verwendung<br />

von vorgemischten<br />

Pulvern zu einer Bildung von<br />

δ-Phasen führt. Dies ist auf lokal<br />

unterschiedliche Massenzusammensetzungen<br />

des Kupfer-<br />

Zinn-Gemisches zurückzuführen,<br />

da hier keine homogene<br />

Verteilung der Elemente über die<br />

gesamte Mischung gewährleistet<br />

werden kann. Bei den vorlegierten<br />

Pulvern findet die Verteilung<br />

der Einzelelemente bereits<br />

bei der Pulveraufbereitung<br />

in der Schmelze statt, wodurch<br />

sich auch in der Sinterprobe ein<br />

homogeneres Gefüge ausbildet.<br />

Diese Unterschiede zwischen<br />

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Werkzeuge<br />

vorlegierten und vorgemischten<br />

Pulvern spiegeln sich auch<br />

in der kritischen Bruchspannung<br />

wider. Die Versprödung durch<br />

die Bildung von δ-Phasen führt<br />

bei der 90/10-Zusammensetzung<br />

zu einer Verringerung der<br />

kritischen Bruchspannung beim<br />

vorgemischten Pulver. Auch<br />

bei der 80/20-Spezifikation ist<br />

eine Reduzierung der kritischen<br />

Bruchspannung gegeben, da<br />

die gebildeten Agglomerate der<br />

δ-Phase zu einer Schwächung<br />

des strukturellen Zusammenhalts<br />

führen und somit zu einem<br />

früheren Versagen während der<br />

Belastung bei der Ermittlung der<br />

Bruchkraft.<br />

Zusammenfassung und<br />

Ausblick<br />

Die durchgeführten Untersuchungen<br />

zeigen, dass sich spratzige<br />

vorlegierte Pulver hinsichtlich<br />

des sich ausbildenden strukturellen<br />

Zusammenhalts am besten<br />

für den uniaxialen Drucksinterprozess<br />

eignen. Nachteilig ist<br />

hierbei die geringere Schüttdichte<br />

im Vergleich zu sphärischen<br />

Pulvern, die bei der Auslegung<br />

der Sinterform und dem Einformprozess<br />

berücksichtigt werden<br />

muss. Vorgemischte Pulver sind<br />

zwar energetisch aufwandsärmer<br />

in der Pulveraufbereitung, da sie<br />

nicht in die Schmelze überführt<br />

werden müssen, erreichen beim<br />

Sintern mit den üblichen Sinterzeiten<br />

jedoch nicht denselben<br />

Homogenisierungsgrad wie vorlegierte<br />

Pulver. Zur vollständigen<br />

Bewertung der verwendeten Pulver<br />

werden zukünftig Einsatzversuche<br />

durchgeführt, um die gewonnen<br />

Erkenntnisse mit dem<br />

Einsatzverhalten korrelieren zu<br />

können. Hierbei ist insbesondere<br />

die Verwendung von Pulvern<br />

mit noch kleineren Partikelgrößen<br />

von besonderem Interesse,<br />

da diese die vielversprechendsten<br />

Ergebnisse bezüglich der erreichten<br />

Bruchspannung in den hier<br />

durchgeführten Untersuchungen<br />

lieferten.<br />

Weitere Infos: www.ifw.uni-hannover.de<br />

Bildnachweis: Verfasser<br />

Literaturnachweis: [1] Bergmann, W.: Werkstofftechnik Anwendung: Werkstoffherstellung, Werkstoffverarbeitung, Werkstoffanwendung,<br />

4. aktualisierte Auflage, München, Hanser, 2009 [2] Capus, J. M.: Metal Powders, 4. Auflage, Oxford, Elsevier,<br />

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Kupfer-Zinn- und Kupfer-Zinn-Zink-Gusslegierungen (Zinnbronzen), Bonn, 2004.<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 33


Werkzeuge<br />

Neue Technologie sorgt für hohe Geschwindigkeit<br />

und lange Standzeit<br />

Es gibt eine stetig wachsende Nachfrage<br />

nach höheren Schnittgeschwindigkeiten<br />

und nach Verbesserung der<br />

Bearbeitungseffizienz. Darüber hinaus<br />

nimmt die Verwendung von Werkstoffen<br />

mit hoher Festigkeit für Bauteile<br />

zu, was Zerspanungswerkzeuge<br />

mit hohem Verschleißwiderstand erfordert.<br />

Diese sind aber im Allgemeinen<br />

anfälliger für Ausbrüche und Instabilität.<br />

Um diesen Anforderungen gerecht<br />

zu werden, hat Mitsubishi Materials die<br />

Sorte MC6115 auf den Markt gebracht.<br />

Die MC6115 ist eine CVD-beschichtete<br />

Sorte für die Stahlbearbeitung, die sowohl<br />

hohe Schnittgeschwindigkeiten<br />

als auch hervorragende Schneidkantenstabilität<br />

garantiert.<br />

Die neue Sorte besteht aus einer Kombination<br />

von besonders hartem Substrat<br />

und einer neuen, dicken Al 2 O 3<br />

Geringere Eigenspannung in MC6115 verhindert<br />

durchdringende Risse.<br />

Außenbeschichtung mit verbessertem<br />

Verschleißwiderstand bei hohen Temperaturen.<br />

Ebenso verfügt sie über einen<br />

höheren Schutz gegen Abrieb und<br />

eine verbesserte Schneidkantenstabilität<br />

durch die neue TOUGH-GRIP-Technologie.<br />

Diese sorgt für die ultimative<br />

Verbesserung der Haftung zwischen der<br />

Al 2 O 3 - und der TiCN-Beschichtung.<br />

Super Nano Texture Technologie<br />

Die überlegene Kristallausrichtung von<br />

Al 2 O 3 -Beschichtungen wurde durch<br />

eine Optimierung der konventionellen<br />

Nano Texture Technologie erzielt. Diese<br />

technologischen Verbesserungen erhöhen<br />

den Verschleißwiderstand und die<br />

Werkzeugstandzeit.<br />

Vorbeugung von Verschleiß<br />

und plötzlichem Bruch<br />

Risse, die durch Einschläge während instabiler<br />

Bearbeitung entstehen, werden<br />

mit Verringerung der Eigenspannung<br />

in jeder Beschichtung verhindert.<br />

Die MC6115 verringert die Eigenspannung<br />

um 80 Prozent im Vergleich<br />

zu konventionellen CVD-beschichteten<br />

Sorten. Wenn bei der Zerspanung Risse<br />

an der Oberfläche von Beschichtungen<br />

entstehen, setzen sich diese aufgrund<br />

der großen Eigenspannungen in der Beschichtungsstruktur<br />

durch die Beschichtung<br />

in das Substrat fort. Das ist einer<br />

der Hauptgründe für plötzliche Ausbrüche<br />

an Schneidplatten. Die MC6115<br />

weist dank der besonderen Oberflächenbehandlung,<br />

welche die Krafteinwirkung<br />

während der Bearbeitung verteilt,<br />

eine viel geringere Eigenspannung<br />

als bei herkömmlichen CVD-Beschichtungen<br />

auf, wodurch die WSP vor plötzlichem<br />

Bruch geschützt ist.<br />

Eine breite Palette<br />

von Möglichkeiten<br />

Die Kombination des festen Substrats<br />

und der verschleißbeständigen Beschichtung<br />

ermöglicht eine hohe Leistung<br />

bei kontinuierlicher und unterbrochener<br />

Zerspanung. Somit können zahlreiche<br />

Anwendungen beim Drehen von<br />

Stahl mit Schnittgeschwindigkeiten bis<br />

zu 480 m/min (Vc) erfolgreich realisiert<br />

werden.<br />

Die WSP verfügen über eine goldfarbene<br />

Lackierung zur einfachen Identifikation<br />

der verwendeten Schneidkanten<br />

und sind in sechs negativen Geometrien,<br />

CNMG, DNMG, SNMG, TNMG,<br />

VNMG und WNMG mit elf verschiedenen<br />

Spanbrechern erhältlich.<br />

Höhere Eigenspannung in konventionellen<br />

Beschichtungen lässt Risse tief vordringen.<br />

Weitere Infos: www.mmc-hardmetal.com<br />

34 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

Schnellere Bearbeitung von Komponenten für die<br />

Luft- und Raumfahrt<br />

Modularer Bohrer liefert maximale Zerspanraten<br />

Kennametal hat den FBX-Bohrer mit Flachgrund-Stirngeometrie<br />

für die Bearbeitung von Strukturbauteilen in der Luftund<br />

Raumfahrt vorgestellt. Der patentierte FBX-Bohrer überzeugt<br />

durch seine hohe Steifigkeit und garantiert bei der Bearbeitung<br />

von hochwarmfesten Legierungen, nichtrostenden<br />

Stählen und anderen Materialien ein bis zu 200 Prozent höheres<br />

Zerspanungsvolumen. Zusammen mit dem HARVITM<br />

Ultra 8X Walzenstirnfräser und den HARVITM Vollhartmetallfräsern<br />

gehört der neue modulare Bohrer zu einem dreiteiligen<br />

Werkzeugkonzept, das von Kennametal eigens entwickelt<br />

wurde, um die Zykluszeit bei solchen Bearbeitungen zu<br />

verringern. Bei der Bearbeitung von Strukturbauteilen stellt<br />

das schnelle Abtragen großer Materialmengen nach wie vor<br />

eine besondere Herausforderung dar. Traditionell besteht der<br />

erste Prozessschritt darin, die Kavitäten durch Schrägeintauchen<br />

zu öffnen. Dies ist sehr zeitaufwendig und niedrige Zerspanraten<br />

sind die Norm.<br />

„Mit dem FBX-Bohrer kann dieser Bearbeitungsschritt deutlich<br />

beschleunigt werden, denn das neue Werkzeug verbindet<br />

die Vorteile eines Bohrers mit Flachgrund-Stirngeometrie mit<br />

denen eines Z-Achsen-Eintauchfräsers. Die Flachgrund-Stirngeometrie<br />

beseitigt Radialkräfte, die vier effektiven Schneiden<br />

am Außendurchmesser des Werkzeugs sorgen für maximalen<br />

Vorschub und hohe Bearbeitungsgeschwindigkeiten“, erklärt<br />

Georg Roth, Produktmanager bei Kennametal.<br />

Sobald mit dem Bohrer die Grundstruktur des Bauteils herausgearbeitet<br />

wurde, schließt sich das Schruppen und Schlichten<br />

mit Wendeplatten- und Vollhartmetallfräsern an.<br />

Einzigartige Konstruktionsmerkmale<br />

Durch die vier effektiven Schneiden am Außendurchmesser<br />

des Werkzeugs läuft die Bearbeitung selbst bei anspruchsvollen<br />

Anwendungen wie dem Bohren von Kettenlöchern stabil.<br />

Durch die großen Spankammern ist eine problemlose<br />

Spanabfuhr gewährleistet. Die einstellbaren Kühlmitteldüsen<br />

sorgen für ein effizientes Wärmemanagement. Durch die Zentrumsschneide<br />

mit zwei effektiven Schneiden und Spanbrecher<br />

ist ein maximaler Vorschub möglich. Die Bohrkörper sind<br />

in den Durchmessern 60, 75 und 90 mm erhältlich und werden<br />

in einer langen und einer kurzen Ausführung (150 mm<br />

und 95 mm) angeboten. Der modulare FBX-Bohrer lässt sich<br />

mit den Kegelflanschaufnahmen (BTF) verbinden. Es stehen<br />

verschiedene Spindel-Schnittstellen zur Verfügung.<br />

Weitere Infos: www.kennametal.com<br />

Ihr Partner für<br />

Diamant & CBN<br />

Der FBX-Bohrer ist Teil eines Werkzeugkonzepts, das eigens entwickelt<br />

wurde, um das Zerspanvolumen zu maximieren und die Zykluszeiten<br />

bei der Bearbeitung von Strukturbauteilen in der Luftund<br />

Raumfahrt zu verringern.<br />

Schneidstoffe<br />

in höchster Qualität<br />

Säge- & Schleifkörnungen<br />

Mikron- & Nanopulver<br />

Aufbereitet & qualitätsgesichert<br />

Das einzigartige Design des FBX-Bohrers mit Flachgrund-Stirngeometrie<br />

leitet die Schnittkräfte in Richtung der Spindel, reduziert<br />

die seitliche Werkzeugabdrängung und erhöht gleichzeitig die<br />

Werkzeugstandzeit und das Zeitspanvolumen.<br />

Individuelle Beratung & Lösungen<br />

Proben & Muster<br />

Tel. +49 33205 746 0<br />

info@vdiamant.de • vdiamant.de<br />

Superabrasives • Geräte • Service • Werkzeuge<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 35


Werkzeuge<br />

Bohren und Senken in Vollhartmetall<br />

Die Paul Horn GmbH erweitert das<br />

mit CVD-Diamanten bestückte Werkzeugsystem<br />

DDHM für wirtschaftliche<br />

Bohr- und Senkbearbeitungen in Vollhartmetallen<br />

und gesinterten Keramiken mit<br />

Härten von bis zu 3.000 HV. Der Werkzeughersteller<br />

baut mit dem Bohrsystem<br />

das Portfolio in der Bearbeitung von fertig<br />

gesinterten Hartmetallen weiter aus.<br />

Mit neuen Geometrien für die Fertigung<br />

von präzisen Kernlochbohrungen ermöglicht<br />

das Werkzeugsystem die spanende<br />

Bearbeitung auf konventionellen Fräsoder<br />

Drehzentren. Kostenintensive und<br />

langwierige Schleif- und Erodierprozesse<br />

entfallen. Darüber hinaus bietet sich die<br />

Möglichkeit, hohe Investitionen in den<br />

Maschinenpark einzusparen.<br />

Mit dem System DDHM spricht Horn<br />

insbesondere Kunden aus dem Werkzeug-<br />

und Formenbau an. Im Fokus<br />

steht dabei die effiziente Bearbeitung<br />

von Matrizen oder Stempeln aus Vollhartmetall.<br />

Darüber hinaus bietet das<br />

Werkzeugsystem beispielsweise auch in<br />

den Branchen Medizintechnik, Luft- und<br />

Raumfahrttechnik, Automobilindustrie<br />

sowie in der Stanz-, Schmiede- und Umformtechnik<br />

deutliche Vorteile. Die Diamantwerkzeuge<br />

ermöglichen kürzere<br />

Durchlaufzeiten, hohe Oberflächengüten,<br />

geringere Gesamtkosten, eine höhere<br />

Flexibilität im Fertigungsprozess<br />

sowie eine höhere Standzeit der gefertigten<br />

Endprodukte. Die Bohrer bieten<br />

die Möglichkeit, bis zu zehnmal Durchmesser<br />

ins Volle zu Bohren. Die CVD-Dbestückten<br />

Bohrwerkzeuge sind zweischneidig<br />

ausgeführt und in den Durchmessern<br />

von 2 mm bis 10 mm verfügbar.<br />

Alle Ausführungen besitzen eine innere<br />

Kühlmittelzufuhr für die Kühlung<br />

mit Luft.<br />

Mit neuen Geometrien für die Fertigung<br />

von präzisen Kernlochbohrungen ermöglicht<br />

das Werkzeugsystem DDHM die spanende<br />

Bearbeitung in Vollhartmetallen<br />

und gesinterten Keramiken.<br />

Weitere Infos: www.phorn.de<br />

Werkzeuge mit Köpfchen<br />

Lösungen für die Digitalisierung in der metallbearbeitenden Industrie<br />

Die Digitalisierung der Produktion ist nicht nur ein<br />

Schlüsselelement von Industrie 4.0 – sie definiert auch Fertigungsmethoden<br />

neu. Dies lässt sich sehr gut in der metallbearbeitenden<br />

Industrie beobachten. Durch neue oder<br />

überarbeitete Systeme passt sich die Branche an die veränderten<br />

Produktionsbedingungen an und verwirklicht<br />

effiziente Prozesse.<br />

Smart Manufacturing in Zeiten von Industrie 4.0? Das ist eine<br />

auf Netzwerktechnologien basierende Kombination von realen<br />

und virtuellen Welten für jedes Glied der Fertigungskette,<br />

von der Planung und Kommunikation über Anlagen und Maschinen<br />

bis hin zu den Werkzeugen. Innovative Produktionssysteme<br />

verlangen nach Lösungen mit möglichst vielen für<br />

die Produktion relevanten Daten, um effektiv und wirtschaftlich<br />

arbeiten zu können. Erst damit lässt sich das Werkzeug<br />

sinnvoll in intelligente Bearbeitungsprozesse integrieren.<br />

Momentan zeigen sich zwei Trends bei der Digitalisierung der<br />

Schneidwerkzeuge: Zum einen sollen sie mit modernen Anlagen<br />

und cyberphysikalischen Produktionssystemen kommunizieren<br />

können. Der Anwender erhält dann unter anderem<br />

Informationen über Werkzeugverschleiß, voraussichtliche<br />

Lebensdauer und bereits geleistete Gesamtlaufzeit des Werkzeugs.<br />

Zum anderen geht es um die vom Hersteller bereitgestellten<br />

Werkzeuginformationen. Kataloge und Leitfäden sind<br />

ISCAR hat den Konfigurator des E-CAT auf seiner Homepage erweitert.<br />

Neben Fräswerkzeugen können Anwender nun auch den<br />

virtuellen Zwilling von Bohrern und Gewindebohrern auf Basis<br />

von ISO 13399 erzeugen.<br />

36 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

schon seit vielen Jahren ein integraler<br />

Bestandteil eines Produkts. Die Herausforderung<br />

besteht nun darin, digitale Informationen<br />

als notwendiges und wesentliches<br />

Element eines Zerspanwerkzeuges<br />

mit einzubeziehen. Das beginnt<br />

schon in der Planungsphase und damit<br />

in der virtuellen Welt.<br />

Plattformunabhängige<br />

Werkzeugdaten<br />

Grundlage hierfür ist die ISO-Norm<br />

13399. Diese legt die Computerdarstellung<br />

und den Datenaustausch von Informationen<br />

über Werkzeuge und Werkzeughalter<br />

fest. Das ist der erste Schritt,<br />

um Daten plattformunabhängig bereitstellen<br />

zu können.<br />

Smart Factories nutzen ausschließlich<br />

nach diesem Standard digital spezifizierte<br />

Werkzeuge. Umfassende digitalisierte<br />

Daten vorzuhalten, wird dadurch<br />

für Werkzeughersteller unerlässlich. Die<br />

Datenintegration wird ein fester Bestandteil<br />

der Werkzeuge selbst. So verbessern<br />

Hersteller nicht nur die Produktion.<br />

Sie werden auch zu einem wichtigen<br />

Verbindungsstück in einer industriellen<br />

Informationskette, das Daten für<br />

Smart Factories und Maschinenbauer<br />

bereitstellt.<br />

ISCAR hat die zentrale Bedeutung der<br />

Entwicklung und Einführung digitalisierter<br />

Lösungen für die Metallbearbeitung<br />

erkannt: Die vollautomatischen Werkzeugausgabesysteme<br />

der MATRIX-Reihe<br />

sowie 2-D- und 3-D-Werkzeugdaten im<br />

elektronischen E-CAT-Katalog sind Beispiele<br />

für Produkte, welche die reale und<br />

die virtuelle Welt der digitalisierten Produktion<br />

zusammenbringen.<br />

Werkzeuge virtuell<br />

zusammenstellen<br />

ISCAR hat den Konfigurator des E-CAT<br />

auf seiner Homepage erweitert. Neben<br />

Fräswerkzeugen können Anwender nun<br />

auch den virtuellen Zwilling von Bohrern<br />

und Gewindebohrern auf Basis von<br />

ISO 13399 erzeugen. Die so generierten<br />

2-D- und 3-D-Daten lassen sich herunterladen<br />

und direkt in das CAM-System<br />

des Benutzers integrieren. So können<br />

Anwender am Rechner verschiedene<br />

Schneidprozesse simulieren, Kollisionskontrollen<br />

durchführen oder nach<br />

der optimalen Werkzeugkonfiguration<br />

suchen. Diese Simulationen verhindern<br />

oder minimieren mögliche Fehler bei<br />

der späteren Anwendung in der wirklichen<br />

Welt und helfen, Zeit sowie Kosten<br />

in der Prozessplanung zu sparen.<br />

Der QR-Code liefert alle Daten<br />

Alle relevanten Daten zu den ISCAR-<br />

Werkzeugen – beispielsweise Größe,<br />

Gewicht, mögliche Schneideinsätze, ge-<br />

Mit der ISCAR WORLD-App bündelt der<br />

Werkzeugspezialist alle seine Online-Apps,<br />

Schnittstellen und Produktkataloge in einer<br />

einzigen Anwendung.<br />

eignete Werkzeughalter und empfohlene<br />

Schnittdaten – sind über die mobile<br />

ISCAR-4.0-Pro-App abrufbar. Anwender<br />

müssen dazu lediglich den QR-Code<br />

auf dem Werkzeug oder der Verpackung<br />

scannen und erhalten so schnellen Zugriff<br />

auf die technischen Daten jedes<br />

ISCAR-Produkts nach ISO 13399. Auch<br />

Informationen wie Zerspanungsbedingungen,<br />

Materialgüten oder Bedienungsanleitungen<br />

sind hinterlegt.<br />

Alle relevanten Daten zu den ISCAR-Werkzeugen sind über die mobile ISCAR-4.0-Pro-App abrufbar. Anwender müssen dazu lediglich<br />

den QR-Code auf dem Werkzeug oder der Verpackung scannen.<br />

Weitere Infos: www.iscar.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 37


Werkzeuge<br />

Chancen durch bestückte Diamantfräser<br />

In der Automobilindustrie ist polykristalliner<br />

Diamant (PKD) bei der Bearbeitung<br />

von faserverstärkten Kunststoffen<br />

ein noch selten eingesetzter<br />

Schneidstoff. Doch wer lange Standwege<br />

und beste Oberflächenqualität<br />

braucht, dem bietet LEUCO mit seinen<br />

PKD-Fräsern die richtige Lösung.<br />

Beim Fräsen von faserverstärkten Kunststoffen<br />

(FVK) kommen die meisten<br />

Schneidstoffe schnell an ihre Grenzen.<br />

Die Schneiden von Hartmetall-Fräsern<br />

können schon nach wenigen Laufmetern<br />

so abgenutzt sein, dass sie nicht<br />

mehr sauber trennen oder die Maßhaltigkeit<br />

am Bauteil nicht mehr eingehalten<br />

werden kann. Auch die modernsten<br />

CVD-Diamantbeschichtungen<br />

bieten hier nur bedingt Abhilfe.<br />

Meist sind gerade in der Automobilindustrie<br />

sehr dünnwandige und geometrisch<br />

komplexe Bauteile, die mit<br />

dem RTM-Verfahren in mittleren bis<br />

großen Serien produziert werden, zu<br />

bearbeiten. Die klassischen PKD-Fräser,<br />

die sonst beispielsweise in der Motorblockfertigung<br />

in großem Stil eingesetzt<br />

werden, sind dafür ungeeignet,<br />

da sie nicht die nötige Laufruhe mit sich<br />

bringen. Negative Folgen sind Vibrationen,<br />

Werkzeugversagen sowie schlechte<br />

Schnittqualität bei gleichzeitig ungenügender<br />

Werkzeugstandzeit.<br />

LEUCO bietet im Gegensatz dazu PKD-<br />

Fräser, die auf die speziellen Anforderungen<br />

der FVK-Zerspanung in der Automobilindustrie<br />

angepasst sind. Mit<br />

hochzahnigen Fräsern und ausgeklügelten<br />

Werkzeuggeometrien gelingt es,<br />

auch labil gespannte und dünne Bauteile<br />

vibrationsfrei und mit minimalen<br />

Schnittkräften zu trennen. Nur so können<br />

die Vorteile der extrem verschleißbeständigen<br />

PKD-Schneiden voll genutzt<br />

werden.<br />

Auch in anderen Anwendungsbereichen<br />

sind PKD-Fräser von LEUCO stets auf die<br />

individuellen Anforderungen angepasst,<br />

damit die Diamantschneiden ihr volles<br />

Potenzial ausnutzen können. Dadurch<br />

hat LEUCO eine wirtschaftliche Lösung<br />

für Unternehmen, die bei der Bearbeitung<br />

von FVK lange Standwege mit hoher<br />

Qualität benötigen.<br />

Weitere Infos: www.leuco.com<br />

Wirtschaftliche Bearbeitung von Aluminium- und<br />

Composite-Bauteilen GFK/CFK<br />

Bereits zur EMO 2019 schrieb LACH<br />

DIAMANT „der Trend beim Fräsen geht<br />

zum Monoblock“ – oder mit anderen<br />

Worten, auf den Einsatz von Kassettenfräsern<br />

gewinnmaximierend zu „verzichten“.<br />

Der PKD-Monoblock ist im direkten<br />

Vergleich zum Kassettenfräser sofort<br />

einsatzbereit – ohne die Schneiden<br />

zeitaufwändig einstellen zu müssen.<br />

in der Serienfertigung. Wer LACH<br />

DIAMANT als Pionier in der Entwicklung<br />

überlegener Diamant- und CBN-Werkzeuge<br />

kennt und verfolgt hat, wird sich<br />

nicht wundern, dass es nicht nur bei der<br />

Idee zum PDK-Monoblock-Werkzeug<br />

geblieben ist. Hochleistungs-Fräsen zum<br />

Beispiel verlangt besonderen Schutz<br />

der Diamant-Schneide gegen störende<br />

Wärmeentwicklung. In Zusammenarbeit<br />

mit der Audi AG entwickelte LACH<br />

DIAMANT für die Alu-Motorenfertigung<br />

LACH DIAMANT kann hierzu auf 40 Jahre<br />

Erfahrung auf Herstellung und erfolgreichen<br />

Einsatz von PKD-Monoblock-<br />

Werkzeugen verweisen – vom PKD-<br />

Schaftfräser bis zum PKD-Fräser von<br />

250 mm Durchmesser.<br />

Was 1978 mit Fertigung der weltweit<br />

ersten PKD-Fräser – gerade schnittig,<br />

achswinklig auch mit Profil – für<br />

die Holz-/Möbel-, Türen- sowie für die<br />

Kunststoff-/Composite-Industrie begann,<br />

wurde mit zunehmender Entwicklung<br />

CNC-gesteuerter Maschinen auch<br />

für die Automobil- und -Zubehör-Industrie<br />

zu einem unverzichtbaren Muss:<br />

Der Schneidstoff polykristalliner Diamant<br />

(PKD) für die Zerspanung von Aluminium-<br />

und Composite-Werkstoffen<br />

LACH DIAMANT-Monoblock-Fräser »dia-compact« sofort einsatzfertig durch Plug + Play<br />

mit oder ohne Option »cool-injection« lieferbar.<br />

38 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Werkzeuge<br />

hierzu das System »cool-injection«; hierbei<br />

wird der Kühlstrahl aus dem Trägerwerkzeug<br />

kommend direkt durch die<br />

Diamantschneide auf den gerade entstehenden<br />

Span geleitet; die schädliche<br />

Wärmeentwicklung findet nicht<br />

statt. Für diese bereits mit dem Hessischen<br />

Innovationspreis ausgezeichnete<br />

Innovation wurde inzwischen mehrere<br />

Patente erteilt. Das optionale System<br />

»cool-injection« macht aus dem<br />

PKD-Monoblock ein Hochleistungs-<br />

Fräswerkzeug für alle Serienfertiger und<br />

lässt die Vorteile der HSC/HPC-Aluminium-Zerspanung<br />

voll zur Entfaltung<br />

kommen. »cool-injection« für maximale<br />

Werkzeug-Standzeit und Vorschübe –<br />

die Breite der zur Verfügung stehenden<br />

PKD-Schneide kann maximal für die Zustellung<br />

genutzt werden. Um, wie man<br />

es so schön sagt, „Äpfel nicht mit Birnen<br />

vergleichen zu müssen“, weist LACH<br />

DIAMANT darauf hin, dass im Preis-Angebot<br />

für einen PKD-Monoblock-Fräser<br />

mit »cool-injection« System, die Option<br />

preislich ab sofort extra ausgezeichnet<br />

wird.<br />

Weitere Infos: www.lach-diamant.de<br />

Nie wieder ausgerissene Kanten und unsauber<br />

gefräste Mittellagen beim CNC-Formatieren<br />

Das Thema Oberflächen und Dekore<br />

ist in der Möbelbranche, im Ladenbau<br />

oder im Innenausbau in Bewegung<br />

wie nie zuvor. So edel die Materialoberflächen<br />

jedoch auch sind, die Kunst<br />

der Vollkommenheit zeigt sich einzig<br />

in der Qualität und Optik der abschließenden<br />

Kanten. Vor allem beim Formatieren<br />

und Nuten auf CNC-Bearbeitungszentren<br />

bringt dies zahlreiche Anwender<br />

ins Schwitzen. Muss doch die<br />

perfekte Kante hergestellt werden, ohne<br />

das Kosten-Nutzen-Verhältnis in Schieflage<br />

zu bringen. Die Lösung: diamantbestückte<br />

Schaftfräser der Diamaster<br />

EdgeExpert-Reihe von Leitz. Beidseitige<br />

Ausrisse an den Kanten, unsaubere<br />

Schnittflächen und jede Menge zeitraubender<br />

Nacharbeit – schon alleine dieses<br />

Szenario treibt so manchem CNC-<br />

Anwender den Schweiß auf die Stirn.<br />

Wenn dann noch die Werkzeuge übermäßig<br />

schlapp machen, ist oft guter Rat<br />

teuer. Nicht so mit den Diamaster Edge-<br />

Expert-Schaftfräsern von Leitz. Perfekte<br />

Kanten, absolut fehlerfreie Mittellagen<br />

und bis zu 30 Prozent längere Standwege<br />

werden damit Wirklichkeit. Im<br />

Vergleich zu konventionellen Lösungen<br />

ein phantastisches Einsparpotenzial –<br />

und das bei verhältnismäßig geringen<br />

Anschaffungskosten und besonders<br />

niedrigen Servicekosten. Der Clou<br />

dabei ist vor allem die spezielle, spiralförmige<br />

Anordnung der Schneiden. Mit<br />

wechselseitigen Achswinkeln zwischen<br />

45 und 54 Grad bearbeiten sie das Material<br />

stets im perfekten Eingriffswinkel.<br />

In herkömmlichen Fräswerkzeugen verwendete,<br />

niedrigere Achswinkel ermöglichen<br />

zwar sauber gefräste Mittellagen,<br />

jedoch brechen dabei die Kanten deutlich<br />

häufiger aus. Umgekehrt verhält es<br />

sich mit zu hoch eingestellten Achswinkeln.<br />

Hier steigt zwar die Kantenqualität,<br />

dabei auftretende Schwingungen<br />

am Werkstück verhindern allerdings den<br />

idealen Schnitt des Trägermaterials. Fehlerhafte<br />

Mittellagen sind die Folge.<br />

Die CNC-Schaftfräser der EdgeExpert-<br />

Reihe von Leitz sind in drei verschiedenen<br />

Leistungsklassen ab Lager verfügbar.<br />

So gibt es den Diamaster PRO<br />

EdgeExpert als Z1+1-Ausführung in zwei<br />

Nutzlängen mit jeweils 16 mm Durchmesser.<br />

Als Einsteigermodell eignet er<br />

sich hervorragend für kleine und mittlere<br />

Losgrößen und lässt sich bis zu viermal<br />

nachschärfen. Der Diamaster QUATTRO<br />

EdgeExpert ist der Allrounder für mittlere<br />

bis große Losgrößen. Durch die Z2+2 -<br />

Ausführung, im Durchmesser 20 mm,<br />

lassen sich weitaus höhere Vorschübe<br />

und somit kürzere Bearbeitungszeiten<br />

umsetzen. Er kann bis zu sechsmal nachgeschärft<br />

werden und bietet so in seiner<br />

Klasse ein perfektes Kosten-Nutzen-<br />

Verhältnis. Für sehr große Losgrößen<br />

und extrem hohe Vorschübe ist der Diamaster<br />

PLUS3 EdgeExpert das Maß aller<br />

Dinge. Verfügbar im Durchmesser<br />

25 mm, in unterschiedlichen Nutzlängen,<br />

ist er die beste Lösung, wenn perfekte<br />

Schnittqualität gefragt ist, wie beispielsweise<br />

auf Bearbeitungszentren mit<br />

Der Diamaster PLUS3 EdgeExpert: Perfekte<br />

Kanten und Schnittflächen sowie enorm<br />

hohe Vorschübe – auch in heiklen Materialien.<br />

Bis zu achtmal kann dieser Diamant-<br />

Schaftfräser nachgeschärft werden.<br />

Nullfugenbekantungstechnik. Dieser<br />

Z3+3-Fräser macht dies vor allem aufgrund<br />

der von Leitz entwickelten Echt-Z3<br />

Technologie möglich und ist bis zu achtmal<br />

nachschärfbar.<br />

Die diamantbestückten Schaftfräser der<br />

EdgeExpert-Reihe eignen sich für den<br />

Einsatz in Span- und Faserwerkstoffen aller<br />

Art. Egal ob roh, kunststoffbeschichtet<br />

oder mit empfindlichen Dekorpapieren,<br />

Folien oder Furnieren. Selbst Schichthölzer<br />

wie Sperrholz oder Multiplex mit<br />

heiklen Oberflächen lassen sich mit den<br />

EdgeExpert-Schaftfräsern perfekt und<br />

hochwirtschaftlich bearbeiten.<br />

Weitere Infos: www.leitz.org<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 39


Werkzeuge<br />

Neue Leistungsträger für das trochoidale Fräsen<br />

Mit dem CARBLoop erweitert<br />

LMT Tools sein umfangreiches Werkzeugportfolio<br />

um Vollhartmetallfräser,<br />

die speziell für das trochoidale Fräsen<br />

entwickelt wurden. Dank seiner maximalen<br />

Zustelltiefe (3 x Ø und 5 x Ø) und<br />

der ideal abgestimmten Geometrie garantiert<br />

der neue Trochoidalfräser herausragende<br />

Zerspanungsleistungen,<br />

kürzeste Bearbeitungs- sowie hohe<br />

Standzeiten. Fertigungskosten lassen<br />

sich so drastisch senken.<br />

Das Trochoidalfräsen ist ein äußerst dynamisches<br />

Bearbeitungsverfahren, das<br />

aufgrund seiner beachtenswerten Vorteile<br />

zunehmend auf dem Vormarsch ist.<br />

Dank hoher Geschwindigkeiten lassen<br />

sich die Bearbeitungszeiten im Vergleich<br />

zur konventionellen Frässtrategie um bis<br />

zu 70 Prozent senken und die Produktivität<br />

deutlich erhöhen. Zeitgleich wird<br />

die Werkzeugstandzeit um mehr als das<br />

Dreifache gesteigert, da dank des kleineren<br />

Umschlingungswinkels weniger Zerspanwärme<br />

erzeugt wird und so die<br />

Werkzeugschneide niedrigeren Belastungen<br />

ausgesetzt ist. Auch die geringeren<br />

Zerspankräfte aufgrund kleinerer<br />

und gleichbleibender Spanquerschnitte<br />

wirken sich positiv auf den Verschleiß<br />

aus.<br />

Ein neuer Maßstab für das<br />

Trochoidalfräsen<br />

elle Schneidengeometrie mit definierter<br />

Kantenpräparation und neuester Beschichtung<br />

ermöglicht hohe Schnittgeschwindigkeiten<br />

und garantiert höchste<br />

Zerspanleistungen sowie Zahnvorschübe.<br />

Von Vorteil ist zudem die 2 mm längere<br />

Schneide. Dadurch kann der CARB-<br />

Loop mehrfach nachgeschliffen werden,<br />

ohne Einbußen bei der maximalen Einsatztiefe<br />

zu erleiden.<br />

Mehr Effizienz für die Bearbeitung<br />

von tiefen Kavitäten<br />

Der CARBLoop ist in zwei Varianten verfügbar:<br />

als CARBLoop STEEL für den<br />

Anwendungsbereich ISO-P und ISO-K<br />

sowie als CARBLoop INOX für die<br />

Zerspanung von ISO-S- und ISO-M-<br />

Materialien. Schneidengeometrie, Beschichtung<br />

und Schneidkantenbehandlung<br />

wurden speziell für die zu bearbeitenden<br />

Werkstoffe entwickelt und sind<br />

optimal aufeinander abgestimmt. So<br />

lassen sich beste Fräsergebnisse erzielen.<br />

Insbesondere Bauteile mit tiefen Kavitäten<br />

profitieren vom Umstieg auf das<br />

trochoidale Fräsen, denn das hohe Zeitspanvolumen<br />

bedeutet eine enorme<br />

Zeitersparnis. Aber auch dünnwandige<br />

oder labile Bauteile lassen sich dank der<br />

geringen Schnittkräfte ausgezeichnet<br />

bearbeiten.<br />

Die perfekte Lösung für das<br />

trochoidale Fräsen<br />

Ob Gesenk- und Formenbau, Aerospace<br />

oder allgemeiner Maschinenbau:<br />

Das trochoidale Fräsen eröffnet ungeahnte<br />

Performance- und Effizienzpotenziale<br />

beim Schruppen und Semischlichten.<br />

Mit dem neuen CARBLoop macht<br />

LMT Tools diese zugänglich und bietet<br />

eine leistungsstarke Werkzeuglösung,<br />

die Maßstäbe hinsichtlich Produktivität,<br />

Bearbeitungszeit, Standzeit und Wirtschaftlichkeit<br />

setzt.<br />

Mit dem CARBLoop liefert LMT Tools<br />

jetzt die perfekte Werkzeuglösung. Der<br />

neue Trochoidalfräser wurde speziell<br />

für die innovative Fräsbearbeitung konzipiert<br />

und auf die prozessspezifischen<br />

Anforderungen abgestimmt. Ein Charakteristikum<br />

sind die komplett neu entwickelten,<br />

versetzt zueinander angeordneten<br />

Spanteiler. Die Spanteiler reduzieren<br />

das Spanvolumen um die Hälfte<br />

und gewährleisten einen reibungslosen<br />

Abtransport der Späne auch bei hohen<br />

Schnittwerten. Je nach Durchmesser<br />

verfügen die Werkzeuge über bis zu<br />

14 Spanteiler. Diese hohe Anzahl sorgt<br />

nicht nur für eine optimale Späneabfuhr,<br />

sondern auch für eine deutliche Vibrationsminderung,<br />

was sich positiv auf die<br />

Werkzeugstandzeit auswirkt. Eine spezi-<br />

Ideal für tiefe Kavitäten: Der neue Trochoidalfräser CARBLoop von LMT Tools garantiert<br />

höchste Zerspanleistungen.<br />

Weitere Infos: www.lmt-tools.com<br />

40 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Bearbeitungsverfahren<br />

Für alles eine flexible Lösung<br />

Präzisionsverzahnungen für Robotik und andere Spezialanwendungen<br />

Von der Herstellung von Satellitenantennenanlagen<br />

über die Medizintechnik<br />

bis zur Automation: Präzisionsgetriebe<br />

sind das Herzstück vieler Applikationen<br />

in der industriellen Produktion.<br />

Die Automationsbranche boomt,<br />

und damit steigen die Anforderungen<br />

sowohl an Qualität als auch an Produktivität<br />

– für viele Anbieter eine Herausforderung.<br />

Das breite Spektrum an Maschinen,<br />

Verfahren und Know-how bei<br />

Liebherr bietet für jeden Anwendungsfall<br />

die optimale Lösung.<br />

Präzisionsgetriebe für industrielle<br />

Applikationen müssen<br />

Höchstleistungen erbringen.<br />

Für die präzisen Greifbewegungen<br />

eines Roboterarms<br />

beispielsweise werden extrem<br />

kleine und leichte Bauteile<br />

benötigt, die gleichzeitig<br />

riesige Übersetzungen leisten<br />

müssen. Zum Einsatz kommen<br />

hier insbesondere Zykloiden-<br />

oder Harmonic Drive ® -<br />

Getriebe. Diese einfach aufgebauten<br />

Getriebe zeichnen<br />

sich durch höchste Übersetzungen,<br />

Verschleißfreiheit und eine<br />

spielfreie und präzise Bewegungsübertragung<br />

aus – und das bei kleinsten Volumina.<br />

Für die Herstellung dieser anspruchsvollen<br />

Teile hat Liebherr sein<br />

Verfahrensspektrum flexibilisiert und Lösungen<br />

entwickelt.<br />

Herausforderung Zykloidenverzahnung:<br />

Alles muss sitzen<br />

Bei Zykloidengetrieben müssen Maßhaltigkeit,<br />

feine Oberflächengüte, eine<br />

hohe Profilform- und Teilungsqualität<br />

sowie der perfekte Sitz der Rollen auf<br />

dem Innenring gewährleistet sein. Neu<br />

bei Liebherr und speziell für die Zykloidenverzahnung<br />

entwickelt: Außenverzahnte<br />

Kurvenscheiben können jetzt<br />

auch in einer Einzel- oder exakt gepaarten<br />

Doppelaufspannung mittels<br />

Wälzschleifen gefertigt werden. Je nach<br />

Stückzahlbedarf steht Anwendern da-<br />

mit, neben dem Profilschleifen, ein weiteres<br />

Schleifverfahren für die Kurvenscheiben<br />

zur Verfügung.<br />

Wälzschleifen für Kurvenscheiben<br />

Profil-Innenschleifen im Vollradius.<br />

Das Wälzschleifen für diese Anwendung<br />

bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber<br />

dem Profilschleifen: höhere Teilungsgenauigkeit,<br />

verbesserte Maßhaltigkeit<br />

und eine gleichmäßigere Profilform<br />

der gesamten Kurvenscheibe aufgrund<br />

des verbesserten Verschleißverhaltens<br />

der Schleifschnecke. „Durch die<br />

Vermeidung der unerwünschten ‚Stufen‘<br />

im Profil konnten wir hier die Qualität<br />

noch einmal deutlich steigern“, erläutert<br />

Dr. Andreas Mehr, verantwortlich<br />

für die Technologieanwendungen<br />

Verzahnungsschleifen und -stoßen bei<br />

Liebherr. Aufgrund der schnelleren<br />

Schleifzeit ist das Wälzschleifen vergleichsweise<br />

kostengünstiger.<br />

Profil-Innenschleifen mit<br />

verschleißfesten CBN-Scheiben<br />

Für das Profil-Innenschleifen der Rollensitze<br />

auf dem Innenring musste eine<br />

Schleifscheibe entwickelt werden, die in<br />

der Lage ist, einen Vollradius zu schleifen.<br />

Mit der galvanisch gebundenen,<br />

abrichtfreien und verschleißfesten<br />

CBN-Schleifscheibe aus eigener Her-<br />

stellung ist Liebherr dies gelungen. Damit<br />

ist für höchste Prozessstabilität und<br />

-qualität gesorgt. Auch beim Wechsel<br />

vom Außen- auf das Innenschleifen auf<br />

einer Maschine ist der Anwender flexibel:<br />

Das Umrüsten ist innerhalb von<br />

30 Minuten möglich.<br />

Herausforderung Harmonic<br />

Drive ® : kleinste Module<br />

Eine weitere fertigungstechnische<br />

Herausforderung: die<br />

Verzahnungen von Harmonic<br />

Drive ® -Getrieben. Hier verteilt<br />

sich die Last auf eine große<br />

Anzahl kleinster Zähne, die im<br />

Extremfall so winzig sind, dass<br />

sie mit bloßem Auge kaum<br />

noch sichtbar sind. „Wir bewegen<br />

uns hier beim Wälzfräsen<br />

und Wälzstoßen teilweise<br />

im Grenzbereich dessen, was<br />

technisch machbar und noch<br />

messbar ist“, erklärt Dr. Oliver<br />

Winkel, Leiter Technologieanwendung<br />

bei Liebherr. „Aber<br />

wenn es um extreme Anforderungen<br />

bei Herstellung,<br />

Handling und Messung solch<br />

kleinmoduliger Bauteile geht, dann ist<br />

Liebherr genau der richtige Ansprechpartner.“<br />

Mehr als „nur“ Maschinen:<br />

Liebherr als Lösungsanbieter<br />

Für die wachsenden Leistungsanforderungen<br />

infolge des Booms in der Automation<br />

versteht Liebherr sich als Lösungsanbieter<br />

und arbeitet stetig an der<br />

Erweiterung des Spektrums für die Herstellverfahren.<br />

Beispielsweise kann die<br />

Innenverzahnung des Circular Spline<br />

für Harmonic Drive ® -Getriebe künftig<br />

auch durch Wälzschälen beispielsweise<br />

auf der LK 180 von Liebherr hergestellt<br />

werden – eine weitere Option für mehr<br />

Flexibilität und Wirtschaftlichkeit. Dies<br />

gilt auch für weitere Spezialfälle, für die<br />

es vielleicht noch gar keine Lösung am<br />

Markt gibt, sondern erst gemeinsam mit<br />

den Kunden entwickelt wird.<br />

Weitere Infos: www.liebherr.com<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 41


Bearbeitungsverfahren<br />

Mehr Flexibilität und Leistung bei der<br />

Rohlingsbearbeitung<br />

Die ideale Ausführung für zylindrische Anwendungen<br />

Insbesondere beim Schleifen von<br />

Hartmetallwerkzeugen steht extreme<br />

Genauigkeit mit 1a-Qualität im Fokus –<br />

und das bei maximaler Produktivität<br />

und Wirtschaftlichkeit. Mit der neuen<br />

hocheffizienten Schälschleifmaschine<br />

ShapeSmart NP30 – einer Weiterentwicklung<br />

der bewährten NP3+ – gibt das<br />

Schweizer Unternehmen Rollomatic SA<br />

Werkzeugherstellern dafür das ideale Instrument<br />

an die Hand.<br />

Als Entwickler und Hersteller von hochpräzisen<br />

CNC-Maschinen zum Schleifen<br />

von Schneidwerkzeugen, zum Rundschleifen<br />

und für die Laserbearbeitung<br />

kennen die Profis von Rollomatic SA aus<br />

Le Landeron (Schweiz) die Voraussetzungen<br />

für leistungsfähige Werkzeuge,<br />

die ihresgleichen suchen: die Kombination<br />

aus qualitativ hochwertigem Hartmetall<br />

und dem perfekten Schliff vom<br />

Rohling bis zum fertigen Werkzeug.<br />

Damien Wunderlin, Leiter Marketing<br />

und Verkauf bei Rollomatic SA, schildert,<br />

wie bedeutend schon die Vorbereitung<br />

des Rohlings ist: „Bei der Werkzeugherstellung<br />

ist nicht erst das Finish<br />

verantwortlich für die Qualität des<br />

fertigen Fräsers, Bohrers, Stufenbohrers<br />

oder anderen Stufenwerkzeugs. Bereits<br />

mit dem Rohling wird der Grundstein<br />

für ein hochpräzises Schneidwerkzeug<br />

gelegt, an dem der Anwender seine<br />

Freude hat. Wir haben daher das<br />

Schälschleifverfahren für Werkzeugrohlinge<br />

entwickelt, um bereits von Beginn<br />

an optimalen Rundlauf, enge Maßtoleranzen<br />

sowie hervorragende Oberflächengüten<br />

zu generieren.“<br />

Noch flexibler und<br />

wirtschaftlicher schleifen<br />

Implementiert ist diese Technologie<br />

in ihrer aktuellsten Ausführung in der<br />

ShapeSmart NP30. Mit dieser effizienten<br />

Maschine bietet Rollomatic Anwendern<br />

höchste Präzision bei der Herstellung<br />

von Rohwerkzeugen. Die Rundschleifmaschine<br />

ist ausgelegt für die Rohlingsvorbereitung<br />

sowie für Stifte und Stempel<br />

bis 25 mm Durchmesser.<br />

„Genau wie die vorherigen Modelle aus<br />

der ShapeSmart-Reihe bearbeitet auch<br />

die neue NP30 Werkzeugrohlinge mittels<br />

bekannter Schälschleifmethode bei<br />

gleichzeitigem Einsatz der Schrupp- und<br />

Schlichtscheibe“, so Damien Wunderlin.<br />

„Dank dieser Methode lassen sich zum<br />

Beispiel Stufenrohlinge mit Übergangswinkeln<br />

und Radien in einer Aufspannung<br />

und in einem Durchgang mit hervorragender<br />

Oberfläche und engen Toleranzen<br />

schleifen.“ Bereits mit dem Vorgängermodell<br />

ShapeSmart NP3+ konnten<br />

sich Werkzeughersteller mit dieser<br />

Methode vertraut machen. Die NP30<br />

wartet jedoch mit einigen Neuheiten<br />

auf, die den Schleifprozess noch anwenderfreundlicher<br />

gestalten.<br />

So verfügt die Maschine über neue<br />

Schleifspindeln sowohl auf der Schruppsowie<br />

Schlichtachse. Diese sind mit<br />

einem Synchron-Direktantrieb ausgestattet,<br />

der zum einen eine konstante<br />

Drehzahl und zum anderen ein konstantes<br />

Drehmoment hält, auch bei hoher<br />

Zerspanungsleistung. Dadurch läuft<br />

der gesamte Schleifprozess wesentlich<br />

ruhiger, was noch bessere Oberflächengüten<br />

auf den Rohlingen bei gleichzeitiger<br />

Reduzierung der Zykluszeiten ermöglicht.<br />

Mit einer weiteren Neuerung bietet der<br />

Maschinenhersteller den Anwendern<br />

deutlich mehr Flexibilität und eine erhebliche<br />

Zeitersparnis: Die Position der<br />

Schruppspindel lässt sich mit minimalem<br />

Aufwand in wenigen Minuten je<br />

nach Anforderung auf 0°, 10° oder 90°<br />

einstellen. Gerade dann, wenn oft die<br />

Scheibenkonfiguration geändert werden<br />

muss, was etwa beim Schleifen von<br />

Stufenwerkzeugen, T-Nutenfräsern oder<br />

Halseinstichen der Fall ist, ist das ein<br />

wahres Plus in Sachen Wirtschaftlichkeit.<br />

Die Rundschleifmaschine NP30 von Rollomatic unterstützt Werkzeughersteller mittels bekannter<br />

Schälschleifmethode bei gleichzeitigem Einsatz der Schrupp- und Schlichtscheibe<br />

bei der Bearbeitung von Rohlingen.<br />

Was sich ebenfalls positiv in puncto Produktivität<br />

auswirkt, ist der integrierte<br />

Be- und Entlader, der über eine Kapazität<br />

von bis zu 1.360 Werkstücken verfügt.<br />

Er gewährleistet, dass die Maschine<br />

ständig in Betrieb ist. Eine automatische<br />

Ladevorrichtung, der 3-Achsen-Pickand-Place-Lader,<br />

sorgt zudem für sehr<br />

schnelles Umrüsten. Auch kleine Chargen<br />

lassen sich dadurch kostengünstig<br />

bearbeiten.<br />

42 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Bearbeitungsverfahren<br />

Multi-Pass für Rohlinge mit<br />

großem Aufmaß<br />

Die ShapeSmart NP30 ist für einen Bearbeitungsbereich<br />

zwischen Ø 0,025 und<br />

25,0 mm ausgelegt. Die Schleiflänge<br />

liegt standardmäßig bei bis zu 350 mm,<br />

lässt sich jedoch für sehr lange Werkzeuge<br />

(unter Ø 12 mm) auf bis zu<br />

600 mm verlängern. Spezialanwendungen<br />

mit Durchmesser/Längenverhältnissen<br />

bis 400 x D sind kein Problem. Für<br />

solch lange Werkzeuge steht ein Werkstückführungssystem<br />

zur Verfügung, das<br />

den Schaft stützt und stets einen Rundlauf<br />

im µm-Bereich gewährleistet.<br />

Das gleichzeitige Schruppen und<br />

Schlichten gelingt auch bei Rohlingen<br />

mit großem Durchmesser. So ist es<br />

durch die zusätzliche vierte Achse, die<br />

Z-Achse, beispielsweise möglich, einen<br />

Rohling mit einem Durchmesser<br />

von 20 mm auf bis zu 4 mm zu schleifen,<br />

indem zunächst mehrere Schruppdurchgänge<br />

und zuletzt gleichzeitig ein<br />

Schlichtdurchgang den Rohling bearbeiten.<br />

„Diesen auf einer Schälschleifmaschine<br />

einzigartigen Vorgang bezeichnen<br />

wir als »Multi-Pass«“, so Damien<br />

Wunderlin. „Das Material wird zwar<br />

nach und nach entfernt, um die Schleifscheiben<br />

vor vorzeitigem Verschleiß zu<br />

schützen. Doch trotzdem wird der gesamte<br />

Rohling inklusive Stufen, Schrägen,<br />

Radien etc. in nur einer Aufspannung<br />

bearbeitet, was eine erhebliche<br />

Zeitersparnis und damit einhergehende<br />

Produktivitätssteigerung im gesamten<br />

Herstellungsprozess bedeutet. Für perfekten<br />

Rundlauf wird der Schaft im Prisma<br />

geführt.“<br />

Optimale Maschinenkonstruktion<br />

und -steuerung<br />

Die ShapeSmart NP30 ist modular aufgebaut<br />

und lässt sich ganz nach Kundenwünschen<br />

individualisieren. Fast wie<br />

ein Baukastenprinzip lassen sich einige<br />

Features und Tools ein- oder ausbauen<br />

– und jede Anforderung damit erfüllen.<br />

So erleichtert das In-Prozess-Messsystem<br />

die mannlose Produktion, indem<br />

es eine Durchmesserkontrolle von unter<br />

0,002 mm sicherstellt. Es sorgt dafür,<br />

dass eventuell auftretende Abweichungen<br />

automatisch korrigiert werden.<br />

Damit erweist sich die Maschine auch in<br />

der mannlosen Produktion als zuverlässiger<br />

Mehrwert.<br />

Weitere praktische Features sind die Wendestation<br />

zum Schleifen beider Werkstückenden<br />

bis zu 200 mm Länge, das<br />

automatische Ermitteln der Scheibenposition<br />

oder das Tastsystem zum Messen<br />

des vorderen Werkstückendes. Der integrierte<br />

Job-Manager ermöglicht dem Anwender<br />

darüber hinaus, bis zu zehn ver-<br />

Die Schleifspindeln sowohl auf der<br />

Schrupp- sowie Schlichtachse sind mit<br />

einem Synchron-Direktantrieb ausgestattet,<br />

der zum einen eine konstante Drehzahl<br />

und zum anderen ein konstantes<br />

Drehmoment hält, und das auch bei hoher<br />

Zerspanungsleistung. Das gewährleistet<br />

einen ruhigen Schleifprozess und somit<br />

noch bessere Oberflächengüten.<br />

schiedene Rohlingsprofile zu programmieren,<br />

sodass diese automatisch bearbeitet<br />

werden. So sind die einzelnen Maschinenkomponenten<br />

ideal aufeinander<br />

abgestimmt, sodass stets beste Reproduzierbarkeit<br />

sowie ein prozesssicherer Betrieb<br />

sichergestellt sind.<br />

Weitere Infos: www.rollomaticsa.com<br />

Ihre Newsletter-Anmeldung unter:<br />

www.harnisch.com<br />

Digital as usual.<br />

Der Newsletter des Dr. Harnisch Verlags<br />

Immer wissen, was es Neues gibt? Ergänzend zu<br />

unseren Print-Magazinen halten wir Sie mit unserem<br />

Newsletter auf dem Laufenden, völlig kostenlos.<br />

Erhalten Sie aktuelle Informationen und exklusive Inhalte<br />

aus verschiedenen Branchen. Die Anmeldung zum<br />

Newsletter unter: www.harnisch.com


Bearbeitungsverfahren<br />

Welcome Back<br />

Ein Klassiker wird wieder gebaut<br />

Werkzeugschleifmaschinen der<br />

Marke WENDT sind auf dem Markt für<br />

ihre hohe Präzision bekannt und daher<br />

bei vielen Anwendern beliebt.<br />

2017 wurde die Produktion eingestellt.<br />

Nun bringt HDC Huttelmaier mit der<br />

WBM 205 CD die erste neu gebaute<br />

Wendt-Maschine zurück auf den Markt.<br />

Nach der Einstellung der Produktion der<br />

Wendt-Maschinen im Jahre 2017 übernahm<br />

Mitte 2018 der Retrofit-Spezialist<br />

und Sondermaschinenbauer HDC<br />

Huttelmaier die Wendt-Maschinenüberholungen.<br />

Wendt hatte damit in Sachen<br />

Umbauten und Retrofit seiner Präzisions-Werkzeugschleifmaschinen<br />

einen<br />

ideal geeigneten Partner gefunden. Im<br />

eigenen Maschinenbauwerk im schwäbischen<br />

Schorndorf werden bei HDC<br />

Huttelmaier bereits in der dritten Familiengeneration<br />

gebrauchte Schleifmaschinen<br />

auf den neuesten Stand der Technik<br />

gebracht und Sondermaschinen konstruiert<br />

und gebaut. HDC verfügt dafür<br />

über ein großes Team von qualifizierten<br />

Mitarbeitern und Zulieferern.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit mit<br />

der Konstruktionsabteilung von Wendt<br />

stehen dem Retrofitter HDC für Überholungen<br />

und Umbauten das komplette<br />

Wendt-Know-how sowie die Ori-<br />

ginalzeichnungen zur Verfügung. Auch<br />

wichtige Ersatzteile kommen direkt von<br />

Wendt. Der Schritt zum Bau von Neumaschinen<br />

war daher folgerichtig. Als<br />

erste neu zu bauende Maschine entschied<br />

man sich für die WBM 205 CD,<br />

da diese über einzigartige Merkmale<br />

verfügt, die keine Wettbewerbsmaschine<br />

vorweisen kann.<br />

Die WBM 205 CD ist für das einseitige<br />

Planschleifen mit hohen Ebenheitsanforderungen<br />

von ultraharten Werkstücken<br />

wie Wendeschneidplatten, Dichtelemente,<br />

Gleitflächen und anderen<br />

Präzisionswerkstücken aus Hartmetall,<br />

PKD, CBN, Cermet oder Keramik in kleiner<br />

und mittlerer Losgröße konzipiert.<br />

Die Schleifscheibe kommt von oben,<br />

schleift in einem Arbeitsgang das gesamte<br />

Aufmaß des Werkstückes ab und<br />

erreicht so direkt das Fertigmaß. Durch<br />

die Schleifscheibendimension von<br />

Ø 350 mm steht viel Schleifbelag zur<br />

Verfügung, was eine grundlegende Voraussetzung<br />

zum flächigen Schleifen ultraharter<br />

Werkstoffe ist. Dadurch werden<br />

sehr gute Oberflächenqualitäten<br />

und eine hervorragende Planparallelität<br />

erreicht.<br />

Die WBM 205 CD überzeugt durch eine<br />

solide Mechanik und eine hohe Steifigkeit<br />

und Stabilität. Auch das sind<br />

Grundvoraussetzungen für das Schleifen<br />

sehr harter Werkstoffe. Die Maschinen<br />

sind robust, hochpräzise und haben<br />

eine hohe Spindelleistung. Das resultiert<br />

in einer höheren Wiederholgenauigkeit<br />

über lange Produktionszeiträume.<br />

Alleinstellungsmerkmal der<br />

WBM 205 CD ist das integrierte Abrichtgerät<br />

ROTODRESS für das kontinuierliche<br />

Konditionieren der Schleifscheibe<br />

während des Schleifprozesses – eine<br />

Grundvoraussetzung für das Schleifen<br />

von PKD und CBN. Dieses In-Prozess-<br />

Verfahren spart Zeit und selbst feinstkörnige<br />

Scheiben können damit kontinuierlich<br />

geschärft werden. Vorteile<br />

für den Anwender sind reduzierte Kantenausbrüche,<br />

reproduzierbare Schneidenqualität<br />

und geringe Taktzeiten.<br />

Dank integrierter Hydrauliksysteme ist<br />

die WBM 205 CD schnell auf Betriebstemperatur<br />

und bleibt temperaturstabil.<br />

Die hydrostatisch und damit verschleißarm<br />

geführte Schleifspindel garantiert<br />

höchste Maßgenauigkeit und Oberflächenqualität<br />

sowie eine gute Dämpfung<br />

durch die Aufnahme feinster Schwingungen<br />

und Wartungsfreiheit.<br />

Die WBM 205 CD ist mit einem hydraulisch<br />

gelagerten 180° Rundschwenktisch<br />

ausgestattet. Zwei Linearschieber nehmen<br />

die Werkstücke mittels werkstückgebundener<br />

Vorrichtung auf. Die robusten<br />

Schieberführungen unter dem<br />

Werkstück haben Gleitlagerungen aus<br />

speziellem Gussmaterial. Die oszillierende<br />

Werkstückbewegung des linken<br />

Schiebers unter der Schleifscheibe sorgt<br />

für eine ebene Scheibengeometrie sowie<br />

geringe Druck- und Wärmeentwicklung.<br />

Hauptzeitparallel wird auf dem<br />

rechten Schieber gerüstet. Dieses taktzeitoptimierte<br />

Arbeiten sichert größte<br />

Produktivität.<br />

Das integrierte Abrichtgerät ROTODRESS konditioniert die Schleifscheibe während der<br />

Bearbeitung.<br />

Ein wesentlicher Vorteil ist, dass sich<br />

die Maschine einfach mit einem Handling-System<br />

oder Roboter automatisieren<br />

lässt. Die sehr kompakte Bauweise<br />

der Maschine sorgt zudem für geringen<br />

Platzbedarf.<br />

Weitere Infos: www.retrofit.de<br />

44 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Tausende Werkzeuge unter digitaler Regie<br />

Bahn frei für die Identifikation und<br />

Rückverfolgbarkeit jedes einzelnen<br />

Werkzeugs: Das digitale Werkzeugmanagementsystem<br />

von Oerlikon Balzers<br />

schafft via Cloud den Zugang zu Lebenslaufdaten,<br />

ermöglicht papierloses<br />

Zu- und Rücksortieren von Aufträgen<br />

und sorgt für Datentransparenz durch<br />

alle Prozesse, vom Nachschleifen über<br />

das Beschichten bis zum Einsatz beim<br />

Endkunden.<br />

Komponenten/Zubehör<br />

2019 startete der Oberflächenspezialist<br />

Oerlikon Balzers das Projekt „Digitaler<br />

Workflow“. Die Laserbeschriftung<br />

von Werkzeugen mit Data Matrix Codes<br />

Mit Data Matrix Codes (DMC), wie auf diesem Wälzfräser, lässt sich jedes einzelne Werkzeug<br />

eindeutig und lebenslang identifizieren.<br />

Thomas Brinkmann, Geschäftsführer von<br />

Brinkmann Schleiftechnik, freut sich über<br />

ein deutlich effizienteres Werkzeugmanagement.<br />

„Wir profitieren von deutlich höherer<br />

Transparenz, weniger Aufwand und<br />

reibungsloser Auftragsabwicklung“, so<br />

Julius Brinkmann, Projektmanager bei<br />

Brinkmann Schleiftechnik.<br />

(DMC) schuf die Basis für die Zuweisung<br />

bzw. Auslesung einer lebenslangen<br />

Werkzeug-Nummer zur digitalen<br />

Identifikation. Mit dem Code lassen sich<br />

Informationen digital verknüpfen sowie<br />

abrufen – von der Zahl der Nachschleifzyklen<br />

über Auftrags-, Lebenslauf-<br />

und Einsatzdaten bis zu Prüfprotokollen.<br />

Als Infrastruktur entwickelte der<br />

IT-Partner c-Com eine leistungsstarke<br />

Open-Cloud-Applikation. Diese verarbeitet<br />

alle Daten für den Zugriff sämtlicher<br />

Projektteilnehmer über deren<br />

ERP-Systeme. Ende 2020 folgte der Praxistest<br />

mit dem Pilotkunden Brinkmann<br />

Schleiftechnik, der viele zehntausende<br />

Werkzeuge pro Jahr bei Oerlikon Balzers<br />

behandeln lässt. Bisher schuf die teils<br />

manuelle Auftragsabwicklung größeren<br />

Aufwand, trotz Elektronischem Datenaustausch<br />

(EDI). Das hat sich geändert.<br />

Dank Laserbeschriftung werden die bei<br />

Brinkmann geschliffenen Werkzeuge<br />

nun zum Weitertransport physisch und<br />

digital Transportbehältnissen zugeordnet,<br />

die ebenfalls einen DMC erhalten<br />

und dann auf die Reise zum Balzers-<br />

Werk gehen. Dort werden die Körbe<br />

gescannt und somit alle Daten aus der<br />

Cloud abgerufen.<br />

Wegen der eindeutigen (digitalen) Verbindung<br />

von Werkzeugen und Körben<br />

können die Werkzeuge nun zur<br />

Weiterbehandlung nach Belieben<br />

neu geordnet werden. Dazu wird ein<br />

„Superproduktionsauftrag“ erzeugt, der<br />

viele der übersandten Aufträge zu sinnvollen<br />

Gruppen zusammenfasst. Nach<br />

der Beschichtung lassen sich die Werkzeuge<br />

durch Scannen wieder ihren Körben<br />

und Originalaufträgen zuordnen<br />

und an den Kunden Brinkmann zurückschicken,<br />

der alle Lieferdaten via Cloud<br />

abrufen kann. Hierbei unterstützt auch<br />

die verlinkte Kundenplattform myBalzers,<br />

die Online-Bestellungen und Statusabfragen<br />

ermöglicht sowie nötige Dokumente<br />

und Belege online bereitstellt.<br />

Viel Zukunftspotenzial<br />

„Wir profitieren von deutlich höherer<br />

Transparenz, weniger Aufwand und reibungsloser<br />

Auftragsabwicklung. Und<br />

wir sehen viel Potenzial mit Blick auf ein<br />

besseres Management des Werkzeug-<br />

Lebenszyklus“, urteilt Julius Brinkmann,<br />

Projektmanager bei Brinkmann<br />

Schleiftechnik. Standzeiten, Schleifvorgänge<br />

und Bearbeitungsparameter lassen<br />

sich künftig über ein Werkzeugleben<br />

hinweg erfassen, analysieren und<br />

optimieren. Werkzeugbestände lassen<br />

sich besser berechnen und der Auftragslage<br />

anpassen, womit Lagerkosten sinken.<br />

Die Bearbeitung von Reklamationen<br />

profitiert, da alle relevanten Daten<br />

zum Werkzeug sofort verfügbar sind.<br />

Oerlikon Balzers kann seine Beschichtungsanlagen<br />

besser auslasten und Prozessaufwand<br />

reduzieren.<br />

Weitere Infos: www.oerlikon.com/balzers/de<br />

Bildnachweis: Oerlikon Balzers<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 45


Komponenten/Zubehör<br />

CNC-Lösungen für die Zahnradfertigung<br />

um Power Skiving<br />

Leistungsstarke neue Software und<br />

das präzise mehrstufige elektronische<br />

Getriebe ebnen den Weg für die nächste<br />

Generation von CNC-Werkzeugmaschinen<br />

mit kombinierten Wälzfräs- und<br />

Wälzschälfunktionen.<br />

Der CNC-Spezialist NUM hat die Funktionalität<br />

seiner renommierten NUMgear-<br />

Familie aus Technologien für die Zahnradfertigung<br />

mit einer extrem flexiblen<br />

Softwareoption für das Wälzschälen<br />

weiter ausgebaut. Diese neue Option<br />

für Power Skiving von NUM bietet CNC-<br />

Werkzeugmaschinenherstellern die<br />

Möglichkeit, eine wichtige Marktchance<br />

in der aufstrebenden Industrie für die<br />

Herstellung von kompakten Getrieben<br />

wahrzunehmen. Es ist nun möglich,<br />

eine völlig neue Generation von Automatisierungssystemen<br />

für die Zahnradproduktion<br />

zu schaffen, die kombinierte<br />

Wälzfräs- und Wälzschälfunktionen in<br />

einer Maschine bietet. Getriebehersteller<br />

setzen derzeit eine Vielzahl von Bearbeitungsprozessen<br />

ein, darunter Wälzfräsen,<br />

Wälzstoßen, Räumen und Schleifen.<br />

Welche Verfahren zum Einsatz kommen,<br />

hängt in hohem Maße von der<br />

Art und Größe der zu produzierenden<br />

Zahnräder und Verzahnungen ab. Das<br />

Wälzfräsen ist ideal für Außenverzahnungen,<br />

während Wälzstoßen und Räumen<br />

am besten für die Herstellung von<br />

Innenverzahnungen geeignet sind –<br />

letzteres ist allerdings nur bei kleinen<br />

Zahnrädern wirklich praktikabel. Power<br />

Skiving hingegen ist eine potenziell viel<br />

schnellere und effizientere Methode zur<br />

Herstellung von Außen- und Innenverzahnungen<br />

jeder Größe.<br />

Obwohl das Verfahren bereits vor mehr<br />

als 100 Jahren entwickelt und patentiert<br />

wurde, ist es erst in jüngster Zeit<br />

mit dem Aufkommen von mehrachsigen<br />

Werkzeugmaschinen, die eine präzise<br />

Hochgeschwindigkeitssynchronisation<br />

ermöglichen, für den industriellen<br />

Einsatz praktikabel geworden. Basierend<br />

auf der Hochleistungs-CNC-Plattform<br />

Flexium+ von NUM, ist die neue<br />

Lösung für das Wälzschälen die jüngste<br />

Ergänzung der NUMgear-Suite für die<br />

Zahnradfertigung des Unternehmens.<br />

NUMgear wurde ursprünglich speziell<br />

für das Wälzfräsen von Zahnrädern entwickelt,<br />

wird aber kontinuierlich weiterentwickelt,<br />

um den Anforderungen der<br />

Industrie gerecht zu werden, und bietet<br />

heute Lösungen für eine breite Palette<br />

von Zahnradherstellungsprozessen; sie<br />

werden von vielen führenden Herstellern<br />

von Verzahnungsmaschinen eingesetzt.<br />

Die neue Power Skiving Software<br />

macht sich die Geschwindigkeit und<br />

Präzision des fortschrittlichen elektronischen<br />

Mehrstufengetriebes (MLEGB)<br />

von NUM zunutze. Diese sehr leistungsstarke<br />

Einheit ist in der Lage, eine noch<br />

nie dagewesene Geschwindigkeit und<br />

Genauigkeit zu erreichen – sie kann bis<br />

zu 25.000 Umdrehungen pro Minute<br />

an der führenden Achse bewältigen und<br />

verwendet Look-Ahead-Algorithmen,<br />

um sowohl die Geschwindigkeit als auch<br />

die Beschleunigung der Achsen vorherzusagen<br />

und so die Synchronisationszeit<br />

zu minimieren.<br />

Das MLEGB wird vom Benutzer im Teileprogramm<br />

definiert. Jede Achse kann<br />

führend oder folgend, linear oder rotierend<br />

sein, und das Verhältnis zwischen<br />

führenden und folgender Achse kann<br />

durch einen benutzerdefinierten festen<br />

Parameter oder eine dynamische Maschinenzyklusvariable<br />

(Kurventabelle) gesteuert<br />

werden. Die Flexibilität wird noch<br />

dadurch erhöht, dass mehrere MLEGBs<br />

kaskadiert werden können, eine Folgeachse<br />

in einem dynamischen Getriebe als<br />

Leitachse in einem anderen MLEGB verwendet<br />

werden kann und entweder die<br />

Leit- oder Folgeachse in einem MLEGB<br />

real oder virtuell sein kann.<br />

NUM erweitert sein Portfolio an CNC-Lösungen für die Zahnradfertigung um<br />

Power Skiving. Schrägverzahnung wälzgefräst, Geradverzahnung wälzgeschält.<br />

Eine einzige Mehrzweck-CNC-Werkzeugmaschine,<br />

die den Getriebeherstellern<br />

die Möglichkeit bietet, große Zahnräder<br />

auf einer Achse zu fräsen und kleinere<br />

Zahnräder und Verzahnungen zu<br />

schälen, immer dann, wenn der Platz für<br />

das Werkzeug begrenzt ist – wie zum<br />

Beispiel in einem kompakten Getriebe –<br />

würde sich mit Sicherheit einer schnellen<br />

Akzeptanz in der Industrie erfreuen.<br />

Dank NUM ist die CNC-Steuerungstechnologie<br />

zusammen mit den erforderlichen<br />

Präzisionsservomotoren und -antrieben<br />

nun Realität.<br />

Weitere Infos: www.num.com<br />

46 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Im Rahmen seiner langjährigen Kooperation<br />

mit der KELCH GmbH hat der<br />

weltweit agierende Werkzeugmaschinen-Hersteller<br />

Alfred H. Schütte GmbH<br />

& Co. KG sein neues, zentral eingerichtetes<br />

Voreinstellzentrum um ein kompaktes<br />

Werkzeugeinstellgerät KENOVA<br />

set line H3 von KELCH erweitert. Ziel<br />

der Zentralisierung sind effizientere Abläufe<br />

und die Anbindung an Industrie<br />

4.0-Prozesse in der Fertigung. Seit der<br />

Inbetriebnahme kommt KENOVA set<br />

line H3 auch für die Weltneuheit ECX<br />

46/65 zum Einsatz – den ersten Einspindler<br />

von Schütte.<br />

Komponenten/Zubehör<br />

Werkzeugvoreinstellung in Industrie 4.0-Prozesse<br />

einbinden<br />

Im Zuge einer internen Umstrukturierung<br />

erhielt das Einstellzentrum von<br />

Schütte einen zentral gelegenen Raum<br />

für die Voreinstellung der Schneidwerkzeuge.<br />

Als Industrie 4.0-fähiges Werkzeugeinstellgerät<br />

kommt das KENOVA<br />

set line H3 zum Einsatz, das KELCH in<br />

enger Abstimmung mit Schütte entwickelt<br />

hatte. „Wir sind weltweiter Technologieführer<br />

im Bereich Mehrspindeldrehautomaten“,<br />

erläutert Dipl.-Ing.<br />

Frank Erbstößer, Leiter der Einstellerei<br />

bei Schütte: „Entsprechend hoch sind<br />

unsere Qualitätsstandards und wir kontrollieren<br />

täglich sämtliche kritischen<br />

Fertigungsmittel.“<br />

(v. l.) Bastian Birkenfeld von KELCH demonstriert Frank Erbstößer von Schütte den Etikett-<br />

Ausdruck an der KENVOA set line H3.<br />

Intelligente Vernetzung – hohe<br />

Wiederholgenauigkeit<br />

Das Werkzeugeinstellgerät KENOVA set<br />

line H3 erlaubt die Anbindung an Werkzeugverwaltungssysteme<br />

sowie weitere<br />

Schnittstellen und ist damit fit für Industrie<br />

4.0-Anwendungen. So sind die Daten<br />

schneller verfügbar, außerdem entfallen<br />

Ablesefehler, sodass Schütte von<br />

mehr Prozesssicherheit profitiert. Da die<br />

Produktion flexibel über die Daten verfügen<br />

kann, lassen sich auch Logistikprozesse<br />

optimieren. Darüber hinaus<br />

verfügt das Werkzeugeinstellgerät über<br />

ein intelligentes Bildverarbeitungs- und<br />

Kamerasystem. „Die Messwege dieses<br />

Modells sind mit X = 420 x Z = 300 Millimetern<br />

perfekt auf unsere Produktgruppe<br />

Mehrspindelautomaten abgestimmt“,<br />

unterstreicht Frank Erbstößer.<br />

Zur μm-genauen Feinverstellung der X-<br />

und Z-Richtung bietet KENOVA set line<br />

H3 eine manuelle Einhandbedienung<br />

der X- und Z-Achsen mit Endlosfeinverstellung.<br />

Das neue Voreinstellzentrum bei Schütte mit zwei KELCH-Werkzeugeinstellgeräten und<br />

dem VariTUL-Transportwagen für Werkzeuge.<br />

Über die mitgelieferte Software EASY<br />

lassen sich die über KENVOA set line H3<br />

eingestellten Daten wahlweise mittels<br />

Etikettendruck, Datenübertragung über<br />

das Netzwerk, Anbindung an Werkzeugverwaltungssysteme,<br />

CAM-Systeme<br />

oder mittels QR-Code übermitteln.<br />

Bastian Birkenfeld, Gebietsverkaufsleiter<br />

und Technischer Anwendungsberater<br />

von KELCH erklärt: „Wir freuen uns,<br />

dass die Firma Schütte ihre Industrie<br />

4.0-Prozesse mit der neuesten Generation<br />

unserer Werkzeugeinstellgeräte realisiert.“<br />

Weitere Infos: www.kelch.de<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 47


Komponenten/Zubehör<br />

Kühlschmierstoffe mit intelligenter Technologie<br />

überwachen<br />

Das Schweizer Start-up Liquidtool<br />

Systems lanciert mit dem LIQUIDTOOL<br />

Coolant Manager die erste intelligente,<br />

IIoT-basierte Lösung zur Überwachung<br />

von Kühlschmierstoffen. Als erstes Produkt<br />

überhaupt verbindet er eine Plug<br />

& Play-Lösung und eine cloudbasierte<br />

Plattform mit intelligenter, automatisierter<br />

und zuverlässiger Messung zu einer<br />

Innovation, die metallverarbeitende<br />

Unternehmen weiter in Richtung Industrie<br />

4.0 bringt. Der zusätzlich erhältliche<br />

Liquidtool Sensor macht die Datenerhebung<br />

einfach. Dank Plug & Play ist die<br />

Inbetriebnahme des Sensors so einfach<br />

und intuitiv wie möglich: Der hoch integrative<br />

Sensor wird magnetisch an<br />

die zu überwachende Maschine angebracht,<br />

mit dem Firmen-WLAN oder<br />

-LAN verbunden und mit der dazugehörigen<br />

App via Tablet, Smartphone oder<br />

Computer bedient.<br />

Automatische Messung<br />

und Auswertung<br />

Der Sensor für metallzerspanende Maschinen<br />

ist kompatibel mit Kühlschmierstoffen<br />

aller Hersteller und überwacht<br />

diese automatisch. Regelmäßig entnimmt<br />

der Liquidtool Sensor Kühlschmierstoff<br />

aus dem Maschinentank<br />

und misst die Probe mit dem eingebauten<br />

Refraktometer und Thermometer.<br />

Die erhobenen Werte speichert er<br />

sicher auf der dazugehörigen Plattform,<br />

wodurch Abweichungen frühzeitig erkannt<br />

werden können. Weitere Werte<br />

wie der pH-Wert, Nitritgehalt und Wasserhärte<br />

können Nutzerinnen und Nutzer<br />

manuell hinzufügen. Die zuverlässige,<br />

regelmäßige Messung bildet die<br />

Basis dafür, Prozesse zu stabilisieren und<br />

optimieren, die Effizienz zu steigern und<br />

Probleme frühzeitig zu erkennen. Das<br />

wiederum kann die Downtime der Maschine<br />

verringern und trägt zu einer längeren<br />

Lebensdauer des Kühlschmierstoffs<br />

und der Werkzeuge bei.<br />

Cloudbasierte Plattform für<br />

maximale Flexibilität<br />

Die vom Sensor erhobenen Daten werden<br />

im cloudbasierten Liquidtool Coolant<br />

Manager gespeichert und analysiert.<br />

Der Coolant Manager ermöglicht<br />

einen sicheren Zugang zu allen aktuellen<br />

und historischen Messdaten – in<br />

Echtzeit und von verschiedenen Geräten<br />

wie Smartphones, Tablets und Computer.<br />

Die gespeicherten Daten können<br />

direkt im Coolant Manager in verschiedenen<br />

Grafiken, Statistiken und Reports<br />

dargestellt werden. Nutzer haben zudem<br />

die Möglichkeit, sich in der Liquidtool<br />

Community mit anderen Nutzern<br />

weltweit austauschen.<br />

„Digital first“ –<br />

auch im Vertrieb<br />

Entwickelt und vertrieben wird der Coolant<br />

Manager vom Schweizer Start-up<br />

Liquidtool Systems, einem Schwesterunternehmen<br />

der Blaser Swisslube AG,<br />

das seit über 80 Jahren führend in der<br />

Produktion von Schmiermitteln ist. „Wir<br />

sind stolz darauf, mit dem Coolant Manager<br />

unseren Kundinnen und Kunden<br />

ein Produkt zu bieten, das maßgeblich<br />

zur fortschreitenden Digitalisierung<br />

der metallverarbeitenden Industrie beiträgt“,<br />

so Daniel Brawand, Head of Sales<br />

& Marketing von Liquidtool Systems.<br />

„Der Coolant Manager und der zugehörige<br />

Sensor sind einfach und intuitiv<br />

zu installieren und zu bedienen und<br />

ermöglicht es den Nutzern, mit wenig<br />

Aufwand zuverlässige Messungen vorzunehmen.<br />

Basierend darauf, können sie<br />

ihre Prozesse optimieren und Wartungsaufwand<br />

minimieren. Auch im Vertrieb<br />

denken wir komplett digital: Beide Produkte<br />

sind online über die Website von<br />

Liquidtool erhältlich.“<br />

Weitere Infos: www.liquidtool.com<br />

Hohe Emulsionsstabilität bei geringem Wartungsaufwand<br />

Die Auswahl des richtigen Kühlschmierstoffes<br />

ist von hoher Bedeutung,<br />

da dadurch der Bearbeitungsprozess optimiert<br />

und die Produktivität gesteigert<br />

werden kann. Des Weiteren wird die<br />

Qualität der produzierten Teile maßgeblich<br />

durch den Kühlschmierstoff beeinflusst.<br />

Der wassermischbare Kühlschmierstoff<br />

AquaTec 7655 der oelheld GmbH<br />

überzeugt durch eine hohe Emulsionsstabilität<br />

bei geringem Wartungsaufwand<br />

und deckt ein breites Anwendungsspektrum<br />

ab. Das Produkt kommt bei allgemeinen<br />

bis schweren Zerspanungen von<br />

Stählen, Kunststoffen und Aluminiumlegierungen<br />

zum Einsatz. Das Produkt<br />

garantiert hohe Werkzeugstandzeiten,<br />

eine besonders gute Oberflächengüte<br />

der Werkstücke und einen guten Korrosionsschutz.<br />

Außerdem entspricht es der<br />

TRGS 611 und ist formaldehydfrei. Während<br />

der langen Testphase bei Entwicklungspartnern<br />

sowie im eigenen Technologiezentrum<br />

„Zerspanung“ der oelheld<br />

GmbH wurden hervorragende Ergebnisse<br />

erzielt. Viele Kunden bestätigen die<br />

Ergebnisse aus der Testphase und sind<br />

mit der Leistung von AquaTec 7655 mehr<br />

als zufrieden. Bei der oelheld GmbH finden<br />

regelmäßig kostenlose Seminare<br />

über wassermischbare Kühlschmierstoffe<br />

statt, die von Produktspezialisten durchgeführt<br />

werden.<br />

Weitere Infos: www.oelheld.com<br />

48 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


Unternehmen/Inserenten<br />

Unternehmen<br />

AFAG Messen und Ausstellungen GmbH 16<br />

ANCA 10<br />

ARNO Werkzeuge 26<br />

Boehlerit GmbH & Co. KG 11, 25<br />

CERATIZIT Deutschland GmbH 5<br />

CHIRON Group 10<br />

ELGAN-Diamantwerkzeuge GmbH & Co. KG 24<br />

EMAG 11<br />

fairXperts GmbH & Co. KG 16<br />

FDPW 16<br />

Fritz Studer AG 13<br />

Gleason-Hurth Tooling GmbH 12<br />

Huttelmaier GmbH 44<br />

IFW Uni Hannover 18, 28<br />

ISCAR Germany GmbH 8, 36<br />

ISF TU Dortmund 15<br />

Kelch GmbH 47<br />

Kennametal Ltd. 35<br />

KERN GmbH & Co. KG 10<br />

Lach Diamant 38<br />

Landesmesse Stuttgart 15, 17<br />

Leitz GmbH & Co. KG 39<br />

LEUCO Ledermann GmbH & Co. KG 38<br />

Liebherr-Verzahntechnik GmbH 41<br />

Liquidtool Systems AG 48<br />

LMT Tools GmbH & Co. KG 40<br />

MMC-Hartmetall GmbH 34<br />

NUM AG 46<br />

oelheld GmbH 48<br />

Oerlikon Balzers 45<br />

Okuma Europe GmbH 8<br />

Paul Horn GmbH 8, 36<br />

Rollomatic SA 42<br />

RWTH Aachen 14<br />

TDM Systems 10<br />

Tebis 9<br />

VDW 9, 17, 50<br />

Vollmer Group 9<br />

ZECHA Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH 12<br />

Inserenten<br />

Boehlerit GmbH & Co. KG<br />

U4<br />

CERATIZIT Deutschland GmbH<br />

Titel<br />

Diamant-Gesellschaft Tesch GmbH 11<br />

Finzler, Schrock & Kimmel GmbH 3<br />

Günter Effgen GmbH 25<br />

ISCAR Germany GmbH 27<br />

Krebs & Riedel<br />

Schleifscheibenfabrik GmbH & Co. KG 23<br />

Lach Diamant<br />

U2<br />

Liebherr-Verzahntechnik GmbH 13<br />

MKU ® -Chemie GmbH 49<br />

Rudolf Geiger Maschinenbau GmbH 19<br />

Vollstädt-Diamant GmbH 35<br />

Hochleistungs-Kühlschmierstoffe<br />

für das Schleifen und Honen von Hartwerkstoffen<br />

mit Diamant- und CBN-Werkzeugen<br />

Besonders für erhöhte Zeitspanvolumina haben sich<br />

die Qualitätsprodukte der MKU ® -Chemie GmbH in den<br />

Anwendungsbereichen<br />

• Ingenieur-Keramiken<br />

• Schneidkeramiken<br />

• Magnetkeramiken<br />

• Cermets<br />

• Halbleiter-Werkstoffe<br />

• Ferrite<br />

• Glas-Werkstoffe<br />

• Quarze<br />

sowie in vielen anderen Anwendungsfällen bewährt<br />

und neue Maßstäbe gesetzt.<br />

Neben hochwertigen Emulsionen und Wasserlösungen<br />

für die unteren und mittleren Leistungsbereiche<br />

ist die MKU ® -Chemie GmbH auf Schleiföle für den<br />

Bereich hoher Abtragsraten und Schnittgeschwindigkeiten<br />

bei HLS- und HEDG-Verfahren spezialisiert.<br />

Diese Produkte basieren auf Mineralölen, medizinischen<br />

Weißölen und Esterölen, die in angepassten<br />

Legierungs- und Viskositäts-Ausführungen den<br />

höchsten Stand der Technik repräsentieren.<br />

Für weitere Auskünfte und anwendungsbezogene<br />

Beratung steht unser Service gerne zu Ihrer Verfügung.<br />

MKU ® -Chemie GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 7-9, D-63322 Rödermark<br />

Telefon 0 60 74 / 87 52-0 - Telefax 0 60 74 / 87 52-38<br />

Internet: http://www.mku-chemie.de<br />

E-Mail: info@mku-chemie.de<br />

<br />

<br />

<strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong> 49


Impressum/Termine<br />

Impressum Terminvorschau (Stand: 20.05.<strong>2021</strong>)<br />

ISSN 1868-4459<br />

ZKZ 30498<br />

Verlag<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-0<br />

Telefax: + 49 (0) 911 2018-100<br />

E-Mail: <strong>dihw</strong>-info@harnisch.com<br />

www.harnisch.com/<strong>dihw</strong><br />

Publisher<br />

Benno Keller<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-200<br />

E-Mail: keller@harnisch.com<br />

Redaktion<br />

Eric Schäfer<br />

Telefon: +49 (0) 911 5 04 98 82<br />

E-Mail: eric.schaefer@harnisch.com<br />

Objektleitung<br />

Tanja Pinke<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-130<br />

E-Mail: <strong>dihw</strong>-info@harnisch.com<br />

Produktion<br />

Christiane Ebner<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-260<br />

E-Mail: hpt@harnisch.com<br />

Mediaberatung (D, A, CH)<br />

Thomas Mlynarik<br />

Telefon: + 49 (0) 911 2018-165<br />

Telefon: +49 (0) 9127 90 23 46<br />

Mobil: +49 (0) 151 5481 8181<br />

E-Mail: mlynarik@harnisch.com<br />

Mediaberatung (Europa)<br />

Britta Steinberg<br />

Telefon: + 49 (0) 2309 5744 740<br />

Mobil: +49 (0) 176 4786 0138<br />

E-Mail: steinberg@harnisch.com<br />

Mediaberatung (USA, Kanada)<br />

Bill Kaprelian<br />

Telefon: + 1 262 729 2629<br />

E-Mail: kaprep@harnisch.com<br />

Erscheinungsweise<br />

4 x jährlich<br />

Druck<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstraße 27<br />

97828 Marktheidenfeld<br />

Bezugspreise<br />

Einzelheft:<br />

Inland: 15,00 Euro + Versandkostenanteil<br />

(zzgl. 7 % MwSt.).<br />

Ausland: 15,00 Euro Netto + Versandkostenanteil<br />

Jahresabonnement:<br />

Inland: 50,00 Euro + Versandkosten 8,00 Euro<br />

(zzgl. 7 % MwSt.).<br />

Ausland: 50,00 Euro Netto + Versandkosten 12,00 Euro<br />

29. – 30. Juni <strong>2021</strong> Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen,<br />

Nürtingen<br />

9. Fachtagung zur Bedeutung von Randzonen und Oberflächen für die<br />

Weiterverarbeitbarkeit<br />

Weitere Infos: www.fairxperts.de<br />

22. – 23. September <strong>2021</strong> 30. Aachener Werkzeugmaschinen-<br />

Kolloquium, Aachen<br />

»Turning Data into Sustainability« Hybrider Informations-Hub für die Trends der<br />

Produktionstechnik<br />

Weitere Infos: www.awk-aachen.com<br />

29. – 30. September <strong>2021</strong> 9. Dortmunder Schleifseminar, Dortmund<br />

Erfahrungsaustausch zwischen Industrie und Forschung<br />

Weitere Infos: https://isf.mb.tu-dortmund.de<br />

12. – 14. Oktober <strong>2021</strong> DeburringEXPO, Karlsruhe<br />

4. Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen<br />

Weitere Infos: www.fairxperts.de<br />

Schöne Aussichten<br />

Werkzeugmaschinenindustrie schafft Trendwende<br />

Ausblick<br />

Im ersten Quartal <strong>2021</strong> stieg der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 Prozent. Dabei legten<br />

die Bestellungen aus dem Inland um 10 Prozent zu. Die Auslandsorders notierten<br />

35 Prozent über Vorjahr.<br />

„Die Branche spürt bereits seit etlichen Monaten, dass sich die Stimmung bei den<br />

Kunden aufhellt. Nun macht sich dies auch endlich in den Zahlen bemerkbar“,<br />

kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, das Ergebnis. Allerdings seien<br />

auch die niedrigen Ausgangswerte im ersten Quartal 2020 ursächlich für den hohen<br />

Zuwachs, denn ab März 2020 ging die Nachfrage coronabedingt kräftig in die<br />

Knie. Der Vergleich zum ersten Quartal 2019 liefert daher ein realistischeres Bild.<br />

Hier liegt der Auftragseingang insgesamt noch 14 Prozent unter dem damaligen<br />

Stand und im Ausland auch nur 1 Prozent darüber. „Demnach haben wir noch eine<br />

längere Strecke vor uns, bis wieder ein gutes Niveau erreicht ist“, resümiert Schäfer.<br />

Für die Aufwärtsentwicklung der Auslandsbestellungen im laufenden Jahr ist vorrangig<br />

der Nicht-Euroraum verantwortlich. Hier heizt China als Lokomotive für die<br />

Weltwirtschaft die Nachfrage an und wird unterstützt vom neuen Hoffnungsträger<br />

USA. Die Erholung findet jedoch insgesamt auf einem breiteren Fundament statt,<br />

denn auch Europa lebt wieder auf. Viele Bereiche haben erheblichen Nachholbedarf.<br />

Abgerundet wird das positive Bild durch die steigende Kapazitätsauslastung<br />

vom Tiefstand mit 67 Prozent im vergangenen Sommer auf nunmehr 79 Prozent.<br />

Für das laufende Jahr erwartet der VDW einen Produktionszuwachs von 6 Prozent.<br />

Das Volumen von dann 12,9 Mrd. Euro liegt über dem der Finanzkrise 2009/2010,<br />

aber noch weit unter den Rekordjahren 2018 und 2019.<br />

Weitere Infos: www.vdw.de<br />

50 <strong>dihw</strong> 13 · 2 <strong>2021</strong>


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