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asphalt 07/21

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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56. Jahrgang<br />

7|20<strong>21</strong><br />

November<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

NTA auf der B 287<br />

DAV-<br />

Veranstaltungen<br />

Rennstrecken- Fehlt noch<br />

Sanierung in<br />

Zandvoort<br />

weniger Brechkosten<br />

mehr Unabhängigkeit<br />

Baustoff-Recyclingsieb SBR 4


Join us on the road to the future.<br />

Welcome to the World of Nynas.<br />

With more than 90 years of developing and producing bitumen,<br />

we are setting our sights on an exciting future, in which we<br />

will support the roads of the emerging mobility landscape.<br />

One constant will be our long-standing commitment to providing<br />

specialist knowledge, expertise and offering durable and sustainable<br />

bitumen solutions to our customers’ challenges!<br />

nynas.com


Meinung<br />

3<br />

Wir dürfen die<br />

Vorreiterrolle nicht<br />

verlieren<br />

Myriam Jost, Wilhelm Jost GmbH & Co KG, Geschäftsleitung<br />

Foto: Josef<br />

Ich finde es immer wieder erstaunlich! Jedes Mal, wenn ich Plastikverpackung in den Gelben Sack<br />

stopfe, leere Flaschen in den Glascontainer oder die Zeitungen vom Vortag in die Blaue Tonne<br />

werfe, frage ich mich: Warum haben wir im privaten Bereich verstanden, dass es sich bei allem um<br />

Rohstoffe handelt, aber die öffentliche Hand tut sich damit so schwer. Wir sammeln Glas, wir<br />

sammeln Papier und seit ein paar Jahren sammeln wir sogar unseren Plastik. Alles Rohstoffe, die<br />

wir recyceln können. Bei dem offensichtlichsten Rohstoff, Asphalt, der uns quasi vor den Füßen<br />

liegt, tut sich vor allem die Verwaltung so schwer.<br />

Aus gleich drei Perspektiven kann ich Argumente bringen, die zwingend für eine Ausschöpfung des<br />

Widerverwendungspotenzials von Ausbau<strong>asphalt</strong> sprechen. Zum einen sehe ich als Betreiberin einer<br />

Bodendeponie, wie heiß umkämpft vorhandene Deponievolumina gehandelt werden und wie oft<br />

diese mit der Verkippung ausgebauter, aber qualitativ immer noch hochwertiger Baustoffe verschwendet<br />

werden. Zum Zweiten sehe ich als Inhaberin einer der wenigen Asphaltmischanlagen in<br />

Hessen mit Paralleltrommel, dass sich die zweite Trommel oftmals nicht bewegt, weil die Politik, die<br />

Klimaschutz ganz oben auf ihre Agenda schreibt, es aber nicht in den Griff bekommt, bei öffentlich<br />

subventionierten Asphaltprojekten die Wiederverwendung von Asphalt zwingend vorzuschreiben,<br />

was doch so einfach und ökologisch wichtig wäre. Zum Dritten trage ich als Mutter von vier<br />

Kindern eine große Verantwortung, jede Möglichkeit auszuschöpfen, der nächsten Generation keine<br />

zusätzlichen Bürden bei der Entsorgung der Altlasten ihrer Eltern und Großeltern aufzuerlegen – egoistisch<br />

zu handeln, ist hier einfach fehl am Platz. Und wir sprechen ganz bewusst von Wiederverwendung,<br />

nicht von Recycling. Denn die höchstwertige Verwertung von Ausbau<strong>asphalt</strong> stellt die Wiederverwendung<br />

dar, also die Mitverwendung von Asphaltgranulat bei der Produktion von neuem<br />

Asphaltmischgut im Heißmischverfahren. Sie ist aus oben genannten Gründen ökonomisch und ökologisch<br />

geboten und darüber hinaus durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz zwingend vorgeschrieben.<br />

Während aber in Deutschland die Wiederverwendungsquote im Asphaltstraßenbau stagniert, wird in<br />

anderen Industrienationen nicht zuletzt durch technische Weiterentwicklungen im Baustoff- und Baumaschinenbereich,<br />

die mitunter sogar aus Deutschland kommen, die Wiederverwendungsquote<br />

kontinuierlich erhöht. Einer der Gründe ist die Verweigerungshaltung mancher öffentlicher Auftraggeber,<br />

Asphaltarbeiten unter Einbeziehung von Ausbau<strong>asphalt</strong> auszuschreiben. Hier wird bewusst ohne die<br />

Verwendung von Ausbau<strong>asphalt</strong> ausgeschrieben. So sorgt die öffentliche Hand dafür, dass auf diesem Weg<br />

an einigen Standorten unserer Industrie die Asphalthalden im Schatten der Asphaltmischanlagen immer<br />

mehr anwachsen und Deutschland seine Vorreiterrolle international in der Asphaltwiederverwendung verliert.<br />

Längst haben uns Nationen wie die Niederlande oder Japan in diesem Bereich überholt.<br />

Das Irrwitzige dabei ist, dass in anderen Regionen Ausbau<strong>asphalt</strong> gesucht wird. Gut, dass der<br />

Deutsche Asphaltverband sich auch hier für seine Mitglieder einsetzt und mit dem Online-Marktplatz<br />

„Fräsgutbörse“ die beiden Parteien zusammenbringt. Es ist vielleicht etwas umständlicher,<br />

als wenn ich mein Glas entsorge, aber beides dient dazu, eine lebenswerte Zukunft zu erhalten.<br />

Das meint zumindest Ihre<br />

Myriam Jost<br />

7|20<strong>21</strong>


4 Inhalt<br />

ZUM TITELBILD<br />

Bild: © EAG<br />

Warum nicht einfach (selbst)<br />

Aufbereiten!<br />

… dachten sich engagierte Mitarbeiter der<br />

Bau- und Handelsgruppe Sachsen vor über<br />

10 Jahren. Wir haben mit Florian Schmellenkamp,<br />

Leiter Geschäftsentwicklung der EAG<br />

Einfach Aufbereiten GmbH, gesprochen.<br />

Auf Seite 32 erfahren Sie, was den Nischenanbieter<br />

einfacher Siebanlagen so erfolgreich<br />

macht. Warum Unabhängigkeit für Asphaltmischwerke<br />

der größte Nutzen ist und wie<br />

die kleinere Siebanlage von Straßen- und<br />

Tiefbauern eingesetzt wird.<br />

EAG Einfach Aufbereiten GmbH<br />

Karl-Marx-Straße 11<br />

01109 Dresden<br />

Tel. +49 351 8 84 57 40<br />

Einfach-aufbereiten@bhs-dresden.de<br />

www.einfach-aufbereiten.de<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

36<br />

Rennstreckensanierung<br />

Der Circuit Zandvoort wurde modernisiert.<br />

Unter anderem mussten zwei Steilkurven<br />

mit einer Querneigung von bis zu 32 %<br />

eingebaut werden.<br />

12<br />

Niedrigtemperatur<br />

Im Zuge des Bauvorhabens<br />

B287 wurde ein<br />

Teilabschnitt dieses<br />

Projektes als Erprobungsstrecke<br />

für Temperaturabgesenkte<br />

Asphalte<br />

deklariert.<br />

Von Dipl.-Ing. Katrin<br />

Hunstock<br />

Nachrichten der European<br />

Asphalt Pavement<br />

Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

Quelle: XXXXXXXXX<br />

7|20<strong>21</strong>


Inhalt<br />

5<br />

7|20<strong>21</strong><br />

Meinung<br />

Wir dürfen die Vorreiterrolle nicht verlieren 3<br />

Aktuell<br />

Nachrichten 6<br />

Schwerpunkt:<br />

Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

Temperaturabgesenkter Asphalt auf der B287<br />

Von Dipl.-Ing. Katrin Hunstock 12<br />

Intern<br />

„So einfach wie das Schwarze Brett im Supermarkt“ 20<br />

Endlich wieder Präsenzveranstaltungen 22<br />

Klima- und Ressourcenschonung 24<br />

Fachvorträge im Mittelpunkt 26<br />

Vor Ort<br />

„Es tut gut, sie alle wiederzusehen“ 28<br />

Menschen<br />

Die neue Ära hat schon begonnen 30<br />

Verstärktes Team mit erweiterter Servicestrategie 30<br />

Vizepräsident für Konzernstrategie<br />

und Nachhaltigkeit 31<br />

Technischer Service verstärkt 31<br />

Axel Wieczorek gestorben 31<br />

Quelle: Wirtgen<br />

22 Veranstaltungen<br />

Endlich finden wieder<br />

DAV-Veranstaltungen<br />

statt. Auf der Mitgliederversammlung<br />

wurden<br />

DAV-Präsident Oliver<br />

Nohse wieder und<br />

Vizepräsident Christoph<br />

Hagemeier neu gewählt.<br />

Quelle: DAV/hin<br />

Technik<br />

Durch Recycling Kosten senken und<br />

Unabhängigkeit stärken 32<br />

Neue Walzenzüge der GC-Serie 34<br />

Verkehrssicherungspflicht als App 35<br />

Spektakuläre Rennstrecken-Sanierung in Zandvoort 36<br />

Verdichtungskontrolle am Schreibtisch 38<br />

Tief, robust und sicher 39<br />

Schlank im Design 40<br />

Sanierung einer Start- und Landebahn in Malaysia 42<br />

Cabrio-Halle am Kai – Logistik passgenau 44<br />

Logistiker setzt auf alternative Antriebe 46<br />

Neue Bitumenspritzmaschine im Einsatz 47<br />

Einkaufsführer<br />

Wer bietet was? 48<br />

Zu guter Letzt<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 50<br />

Buchtipp: Straße als Literaturobjekt 51<br />

7|20<strong>21</strong>


6 Aktuell<br />

Ritchie Bros. Branchentreff<br />

„Keine Frage des Wollens,<br />

sondern des Müssens“<br />

Bauen 20<strong>21</strong> – das heißt kluge Entscheidungen treffen und sinnvolle Investitionen tätigen. Dabei kann<br />

man zwischen Lieferengpässen, Auflagen und Markttrends schon mal den Überblick verlieren. Wo<br />

geht es hin für die Baubranche? Ritchie Bros. fragte nach bei Experten aus Industrie und Verbänden –<br />

mit dabei: DAV-Geschäftsführer Marco Bokies. Diese gaben im September 20<strong>21</strong> vor einem interessierten<br />

Online-Publikum Auskunft.<br />

(v. l. n. r.) Søren Eiko Mielke, Matthias Ressel, Jürgen Küspert, Marco Bokies,<br />

Dorian Kunert (Quelle: DAV/hin)<br />

Die Baubranche steht am Scheideweg: Während<br />

der Investitionshochlauf da und die<br />

Nachfrage anhaltend stark ist, wirken sich Faktoren<br />

wie Materialmangel und die Rohstoffpreise<br />

eher dämpfend aus. Jürgen Küspert, Geschäftsführer<br />

des Bundesverbands der Baumaschinen-,<br />

Baugeräte- und Industriemaschinen-Firmen<br />

(bbi), blickte in seinem Eröffnungsbeitrag dennoch<br />

überwiegend positiv in die Zukunft. Flexibel<br />

agieren sei das Gebot in der aktuellen Delle<br />

im Konjunkturzyklus: Wer Maschinen nach<br />

Bedarf kauft, verkauft oder zumietet, sei betriebswirtschaftlich<br />

besser aufgestellt. Viele Mittelständler<br />

seien zudem extrem fortschrittlich und<br />

würden Themen wie Digitalisierung und Dekarbonisierung<br />

bereits aktiv angehen. „Seit 2017<br />

haben wir in Deutschland mehr E-betriebene<br />

Flurförderfahrzeuge als Dieselmodelle, das ist<br />

keine Frage der Ideologie mehr“, zeigte sich<br />

Küspert überzeugt. Die Gesundheit der Mitarbeiter<br />

sei dabei ebenso maßgeblich wie die Nachfragen<br />

der Banken: „Wer heute größere Flotten<br />

finanzieren möchte, muss den Wiederverkaufswert<br />

im Auge behalten.“<br />

Aus der Praxis berichtete anschließend<br />

Dorian Kunert, technischer Assistent der<br />

Geschäftsführung bei der Implenia Construction<br />

GmbH. Am Beispiel Container skizzierte er<br />

die dramatische Entwicklung der Rohstoffpreise,<br />

die um bis 50 % gestiegen seien. „Diese<br />

Preise können wir so derzeit nicht an Kunden<br />

weitergeben“, stellte Kunert klar. „Langfristig<br />

kann und muss die Auslastungslage die erhöhten<br />

Preise abfedern.“ Fachkräftemangel sei ein<br />

weiteres dringliches Problem auf deutschen<br />

Baustellen, das die Realisierung der Projekte<br />

gefährde. „Der Maschinist ist auf der Baustelle<br />

nun mal entscheidend: Man braucht gute Ausrüstung,<br />

um ihn zu gewinnen und langfristig<br />

zu halten.“<br />

Während es in der Asphaltindustrie auch an<br />

Nachwuchs mangelt, steht man dort bei anderen<br />

Themen bereits in den Startlöchern: Bei der<br />

Dekarbonisierung könnte man schon viel weiter<br />

sein, versicherte Marco Bokies vom Deutschen<br />

Asphaltverband (DAV). Mit kurzen Transportwegen,<br />

einer Wiederverwendungsquote<br />

von 90 % und technischen Neuerungen wie<br />

DAV-Geschäftsführer Marco Bokies (r.) und Søren Eiko Mielke im Gespräch, das<br />

im Wesentlichen online wahrgenommen wurde.<br />

Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong> könnte man in<br />

Sachen Nachhaltigkeit schon weit vorne stehen.<br />

„Wir wünschen uns jetzt politische Signale,<br />

um unsere Lösungen zu forcieren.“ Statt<br />

Kurzschlusshandlungen nach der Wahl brauche<br />

es den Dialog mit der Industrie und den<br />

Interessensverbänden, mahnte Bokies an, übte<br />

aber auch Selbstkritik: „Wir als Branche müssen<br />

uns umstellen, was das eigene Berichtswesen<br />

angeht. Beispiel CO 2 -Footprint – die Banken<br />

werden den nachfragen.“<br />

Matthias Ressel, Regional Sales Manager bei<br />

Ritchie Bros. Deutschland, hatte als Gastgeber<br />

das Schlusswort. Ritchie Bros. wandelt sich<br />

gerade vom weltweit größten Auktionshaus für<br />

Gebrauchtmaschinen zur weltweit agierenden<br />

E-Commerce-Plattform für Gebrauchtmaschinen.<br />

Nachdem vor zwei Jahren der Umstieg auf<br />

reine Online-Auktionen vollzogen wurde, habe<br />

man nun einen noch besseren Überblick über<br />

Markttrends, Preise und kurzfristige Schwankungen.<br />

„Das Internet schafft natürlich erst<br />

einmal sehr viel Transparenz“, lobte Ressel.<br />

„Für die Feinheiten braucht es allerdings die<br />

7|20<strong>21</strong>


Aktuell<br />

7<br />

Expertise von Ritchie Bros.“ Dies zeige sich<br />

besonders stark bei der internationalen Vermarktung:<br />

„Vorschriften und Normen sind in Deutschland<br />

besonders hoch und die Maschinen sind<br />

entsprechend gerüstet. Beim Wiederverkauf<br />

bekommt man dies nicht unbedingt bezahlt.“<br />

Mit Fachkenntnis und viel Esprit führte<br />

Moderator Søren Eiko Mielke durch den Vormittag.<br />

Der mehrfach ausgezeichnete Filmemacher<br />

ist nicht zuletzt bekannt geworden durch<br />

seinen Einsatz als „Kies Richards“ in dem Branchenfilm<br />

„1 Kilo Steine pro Stunde“ für die<br />

mineralische Rohstoff-Industrie. In der<br />

anschließenden Round-Table-Diskussion ließ<br />

er die Referenten gezielt zu den Schwerpunktthemen<br />

Digitalisierung, Dekarbonisierung und<br />

Fachkräftemangel Stellung nehmen. Gerade in<br />

Hinsicht auf die anstehenden Wahlen warnten<br />

alle Referenten vor kurzfristigen Schnellschüssen<br />

in Sachen Braunkohleausstieg. „Wir brauchen<br />

eine Dekarbonisierung mit Augenmaß“,<br />

stellte Matthias Ressel klar. Auch Dorian Kunert<br />

mahnte vor fehlgeleiteten ideologischen Diskussionen<br />

und wünschte sich mehr Technologieoffenheit:<br />

„In der jetzigen Situation sind wir<br />

gezwungen, neue Möglichkeiten zu suchen.<br />

Das ist eine Chance, um Synergien mit Marktbegleitern<br />

zu kreieren und Partnerschaften zu<br />

schließen, an die man vorher vielleicht gar nicht<br />

gedacht hat.“<br />

„Die ökologische Diskussion ist der Schlüssel<br />

in den nächsten Jahren. Wir als Industrie haben<br />

Lösungen anzubieten und freuen uns auf den<br />

Dialog“, formulierte Marco Bokies seinen Ausblick<br />

in die Zukunft. Es war an Jürgen Küspert,<br />

den Vormittag in prägnanten und versöhnlichen<br />

Worten zusammenzufassen: „Wir haben alle das<br />

gleiche Ziel, lassen Sie uns schlau und Schritt für<br />

Schritt daran arbeiten.“<br />

•<br />

Mobilitätswende<br />

Straße bleibt wichtigster Verkehrsträger<br />

Laut Hauptverband der Bauindustrie kann die Mobilitätswende nur in einem integrierten Verkehrssystem gelingen.<br />

Auch wenn die angestrebte maximale Verkehrsverlagerung auf Schiene und Wasserstraße erreicht wird, bleibt<br />

die Straße weiterhin Verkehrsträger Nummer 1 in Deutschland. Der Hauptverband der Bauindustrie fordert von der<br />

neuen Bundesregierung, dass sie ihren Fokus auf eine aktive Straßenbaupolitik nicht verlieren darf, sondern dass<br />

sie den Straßenbau grüner gestaltet.<br />

Das Gesprächsangebot der Bauindustrie liege dafür auf dem Tisch,<br />

so Präsident der Bauindustrie Peter Hübner bei der Vorstellung des<br />

Positionspapiers „Mobilitätswende neu denken“, in dem sich die<br />

Bauindustrie nach der Bundestagswahl zu einer aktiven Verkehrspolitik<br />

als einem Schlüsselthema der Klimaschutzpolitik positioniert. „Natürlich<br />

müssen wir Bahnstrecken und Wasserstraßen als klimafreundliche Verkehrswege<br />

massiv ausbauen“, so Hübner. „Doch das reicht eben nicht<br />

aus, um die bestehenden und erwarteten Verkehrsströme zu bewältigen.“<br />

Deshalb brauche es eine klimagerechte Investitionspolitik für die<br />

Straße, statt sie zu vernachlässigen.<br />

Ein wesentlicher Hebel seien dabei auf Nachhaltigkeit ausgerichtete<br />

Ausschreibungen. „Schon heute sind mehr Lebenszyklusorientierung und<br />

Ressourceneffizienz im Straßenbau möglich, um<br />

CO 2 -Emissionen deutlich zu senken. Hierzu braucht<br />

es gezielte Anreize und entsprechende Ausschreibungskriterien“,<br />

betonte Hübner. Die öffentlichen<br />

Auftraggeber sollten deshalb statt eines reinen<br />

Preiswettbewerbs etwa stärker auf die Bewertung<br />

von Logistik- und Verwertungskonzepten, den Einsatz<br />

emissionsärmerer Baustoffe und weiterhin hohe<br />

Recyclingquoten setzen. Um entsprechendes Knowhow<br />

der Bauindustrie besser zu nutzen, gelte es, die<br />

Möglichkeiten des bestehenden Vergaberechts auszuschöpfen.<br />

Hübner weiter: „Durch eine verstärkte<br />

Zulassung und Anwendung von funktionalen Ausschreibungen,<br />

Nebenangeboten und Sondervorschlägen<br />

kann die volle Kompetenz der Bauunternehmen<br />

eingebracht, angemessene Termin- und<br />

Kosten-Risiken auf die private Seite übertragen und<br />

der Planungsaufwand auf öffentlicher Seite reduziert werden.“ Darüber<br />

hinaus werde die Straße von morgen eine deutlich andere Infrastruktur<br />

darstellen müssen als die von heute – digitaler, vernetzter und mit hoher<br />

Verfügbarkeit. „Die Straße kann bereits heute mehr als nur eine Fahrbahnoberfläche<br />

sein.“<br />

Von Technologien zur Energiegewinnung über neuartige Ladetechnologien<br />

und Orientierungshilfen für autonome Fahrzeuge bis hin zu<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität ist vieles möglich“, so<br />

Hübner. Mit solchen Innovationen trage die Bauindustrie nicht nur dazu<br />

bei, vorhandene Flächen mehrfach zu nutzen. Sie schaffe zudem Grundlagen<br />

für einen klimaneutralen Verkehr, da nicht die Verkehrsträger Treibhausgase<br />

emittieren, sondern die Antriebstechnologien. „Unser Angebot<br />

aus einer klugen Vernetzung aller Verkehrsträger,<br />

mehr Nachhaltigkeit bei öffentlichen Ausschreibungen<br />

und der hohen Innovationskraft unserer<br />

Unternehmen steht! Es ist an der neuen Bundesregierung,<br />

mit uns diesen Weg zu gehen, wenn wir<br />

die Klimaschutzziele 2030 einhalten wollen“, so<br />

Hübner abschließend.<br />

Das Positionspapier „Mobilitätswende neu denken“<br />

steht unter www.bauindustrie.de zum Download<br />

zur Verfügung. <br />

•<br />

Das Positionspapier „Mobilitätswende neu denken“<br />

fordert u. a. Nutzung bzw. Zugaberaten von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

zu erhöhen und verstärkt Temperaturabgesenkten<br />

Asphalt auszuschreiben. (Quelle: Bauindustrie)<br />

7|20<strong>21</strong>


8 Aktuell<br />

Klares Votum<br />

Arbeitskreis Baufachpresse will sich neu aufstellen<br />

Im Rahmen einer Zukunftswerkstatt haben die Mitglieder des Arbeitskreises Baufachpresse den Weg frei gemacht<br />

für eine Neuausrichtung des Kommunikationsnetzwerks für Bau-Publizisten. Der AK Baufachpresse traf sich vom<br />

23. bis 25. September in Münster zu seiner mittlerweile 60. Jahrestagung.<br />

Die Mitgliederversammlung am 25. September,<br />

bei der der Vorstand unter der<br />

Leitung von Ulrike Trampe im Amt bestätigt<br />

wurde, markierte einen Neuanfang in der jahrzehntelangen<br />

Geschichte des Arbeitskreises.<br />

Die große Mehrheit der Mitglieder sprach sich<br />

dafür aus, eine Umgestaltung des Arbeitskreises<br />

einzuleiten. Für die Neuausrichtung holt<br />

sich die Berufsvereinigung mit ihren fast 170<br />

Mitgliedern externe Unterstützung. Das klare<br />

Votum hat Folgen: Bis zur kommenden Jahrestagung,<br />

die im September 2022 in Würzburg<br />

stattfinden wird, wird unter der Moderation<br />

zweier Coaches ein Konzept ausgearbeitet, mit<br />

dem sich der Arbeitskreis ganz neu aufstellen<br />

will. Das Treffen in Würzburg im kommenden<br />

Jahr wird damit zur „Zukunftskonferenz“ – und<br />

findet erstmals ohne Fach-Exkursionen statt.<br />

Fach-Exkursion auf Asphalt<br />

Fach-Exkursionen und Vorträge standen bei<br />

der diesjährigen Jubiläumsveranstaltung des<br />

Arbeitskreises in Münster im Mittelpunkt.<br />

Gruppenweise ging es am Freitagvormittag zu<br />

einer Werksführung beim Nottulner Ziegelund<br />

Klinkerhersteller Hagemeister, zu einer<br />

Baustellenführung und zu einer Fahrradtour<br />

durch die Innenstadt mit dem Leiter des<br />

Amtes für Mobilität und Tiefbau Dr. Alexander<br />

Buttgereit. Unterstützt wurde er dabei von<br />

Maria Koordt vom Amt für Mobilität und Tiefbau<br />

sowie Malte Konrad vom Fahrradbüro der<br />

Stadt Münster. Mit einem Radverkehrsanteil<br />

von derzeit 43,5 % ist Münster die Fahrradstadt<br />

(der Bundesdurchschnitt bei Großstädten<br />

liegt bei 14 %). „Unser Ziel ist es, den Anteil<br />

auf 50 % zu erhöhen“, erläutert Buttgereit.<br />

Damit will die Stadt die Lebensqualität für alle<br />

Einwohner erhöhen und durch die Umverteilung<br />

und Umgestaltung des Straßenraums<br />

neue Anreize für eine umweltfreundliche<br />

Mobilität schaffen. Münster setzt dabei auf<br />

Radstraßen und Velorouten, die für<br />

Berufspendler das städtische Umfeld mit der<br />

City verbinden sollen. Dafür ist ein zeitnaher<br />

Ausbau von insgesamt 14 vorwiegend am<br />

Bestand orientierten Routen geplant. „Wir<br />

haben hier einen qualifizierten, einheitlichen<br />

Ausbaustandard für alle Routen“, so Buttgereit.<br />

Alltagstauglichkeit und ganzjährige<br />

Befahrbarkeit stehen dabei im Vordergrund.<br />

Für die innerstädtischen Radstraßen werden<br />

niederländische Qualitätsstandards herangezogen.<br />

Während die Versionen 1.0 noch mit<br />

konventionellem Asphalt ausgeführt wurden,<br />

sieht der Plan „Fahrradstraßen 2.0“ eine durchgängige<br />

Rotfärbung vor. Die Fahrgasse soll eine<br />

Breite von 4 bis 5 m haben. Hinzu kommt noch<br />

eine 0,5 bis 0,75 m breite Sicherheitszone<br />

neben der Fahrgasse (ohne Farbe), um einen<br />

Sicherheitsabstand zu den parkenden Autos zu<br />

gewährleisten. „Diese optisch herausstechenden<br />

Fahrradstraßen sind für das komfortable<br />

Fahren bevorrechtigt gegenüber einmündenden<br />

Nebenstraßen“, fasst Buttgereit zusammen.<br />

Die Teilnehmer des Arbeitskreises Baufachpresse<br />

hatten Gelegenheit, die Konzepte<br />

vor Ort zu erfahren.<br />

•<br />

Alexander Buttgereit (mit Helm), Maria Koordt und Malte Konrad (orangene Westen) erläutern den<br />

Mitgliedern des Arbeitskreises Baufachpresse das Konzept „Fahrradstraßen 2.0“. (Quelle: DAV/hin)<br />

Weithin sichtbar: Verkehrswege in Münster, die nach<br />

dem Konzept der „Fahrradstraßen 2.0“ gebaut wurden.<br />

7|20<strong>21</strong>


MHI und Geoplan schließen Vertrag für die Steinexpo 2023 und 2026: Christoph<br />

Hagemeier, MHI-Vorstandssprecher; Dr. Friedhelm Rese, Geoplan GmbH; Sascha<br />

Rühl, Geschäftsführer MHI Naturstein GmbH (v. r. n. l.) (Quelle: Geoplan)<br />

Erfolgreiche Vertragsunterzeichnung<br />

Geoplan und MHI fixieren<br />

Steinexpo<br />

Nachdem das Messegeschehen aufgrund der Corona-<br />

Situation monatelang im Stillstand verharren musste,<br />

wurde nun ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft<br />

absolviert: Die Mitteldeutsche Hartstein-Industrie AG<br />

(MHI) stellt der Steinexpo 2023 und 2026 erneut geeignete<br />

Flächen in Europas größtem Basaltsteinbruch<br />

in Homberg/Nieder-Ofleiden zur Verfügung. Die<br />

11. Steinexpo findet vom 23. bis 26. August 2023 statt.<br />

• weltweit seit mehr als 20 Jahren<br />

etablierte Einbautechnologie<br />

mit mehr als 50 Millionen<br />

Tonnen eingebautem<br />

Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

• Reduktion von Dämpfen und<br />

Aerosolen bei einer<br />

Temperaturreduzierung von<br />

ca. 30 °C<br />

• Reduktion der CO2 Emissionen<br />

• Reduktion des<br />

Primärenergiebedarfs bei der<br />

Asphaltproduktion<br />

• Verwendung von höheren<br />

Recyclingquoten möglich<br />

• bessere Verarbeitbarkeit und<br />

Verdichtung bei gleichzeitig<br />

niedrigeren<br />

Einbautemperaturen<br />

• wirkt als Haftverbesserer<br />

Motiviert durch die erfolgreichen Vorgängerveranstaltungen hat<br />

sich das Organisations- und Planungsteam der Geoplan GmbH für<br />

die Neuauflage hohe Ziele gesteckt, um die Fachwelt mit der elften Auflage<br />

der Steinexpo im Sommer 2023 erneut zu begeistern. Messechef Dr.<br />

Friedhelm Rese zeigt sich erleichtert, dass es „nach dieser langen Wartezeit<br />

endlich deutliche Signale in die richtige Richtung gibt. Wir freuen<br />

uns riesig darüber, 2023 und auch 2026 den inzwischen durch die<br />

Steinexpo international bekannten Steinbruch wieder für die einzigartige<br />

Demonstrationsmesse nutzen zu können.“<br />

Die Erleichterung über die getroffene Vereinbarung ist dabei keineswegs<br />

auf die Messeveranstalter beschränkt. Dr. Rese benennt die breite<br />

gemeinsame Basis: „Nur dank der Mithilfe und der Unterstützung aller<br />

Aussteller und Dienstleister, die ebenso wie wir der nächsten Durchführung<br />

entgegenfiebern, ist es möglich, diese gleichermaßen aufwendige<br />

wie einzigartige Messe erneut durchzuführen. Gemeinsam arbeiten wir<br />

als Veranstalter mit den Partnern der Messe und den Ausstellern nun<br />

daran, die Steinexpo 2023 wieder zum zentralen Treffpunkt der Fachwelt<br />

rund um die europäische Roh- und Baustoffindustrie zu machen.“<br />

MHI-Vorstandssprecher Christoph Hagemeier ergänzt aus Sicht des<br />

Steinbruchbetreibers: „Nach zwei vergeblichen Anläufen in den Corona-Jahren<br />

begrüßen wir es sehr, dass die Verantwortlichen der Geoplan<br />

sich durch diese schwere Zeit nicht haben entmutigen lassen und wir<br />

unsere gemeinsame Tradition am Standort Nieder-Ofleiden fortsetzen<br />

werden. Wir freuen uns auf die bewährte Zusammenarbeit mit dem Veranstalter-Team<br />

– und natürlich ganz besonders auf die nächste erfolgreiche<br />

Steinexpo.“ <br />

•<br />

ingevity.com


10 Aktuell<br />

Studienabschlüsse<br />

„Wir können hoffentlich bald wieder mit steigenden<br />

Absolventenzahlen rechnen“<br />

Laut den veröffentlichten Absolventenzahlen des Statistischen Bundesamtes stehen in diesem Jahr 10.100 Bauingenieure<br />

zusätzlich dem Bauarbeitsmarkt zur Verfügung. Das sind 4,4 % weniger als 2019, aber 5.400 mehr als zum Tiefpunkt<br />

2008. Von den 10.100 Absolventen stehen aber nicht alle unmittelbar dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Etwas<br />

mehr als die Hälfte von ihnen hat einen Bachelorabschluss, von denen einige noch einen Master anstreben.<br />

Die Zahl der Studienanfänger im Studiengang Bauingenieurwesen ist um 5,5 %<br />

auf 11.300 gestiegen. (Quelle: Pixabay)<br />

Der leichte Rückgang der Absolventenzahlen ist auf den von 2013<br />

bis 2019 zu beobachtenden Rückgang der Anfängerzahlen<br />

zurückzuführen. Hier hat es im vergangenen Jahr aber eine Trendwende<br />

gegeben: Die Zahl der Studienanfänger ist um 5,5 % auf 11.300<br />

gestiegen. Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie Tim-Oliver Müller kommentiert: „Somit können wir<br />

(hoffentlich) bald wieder mit steigenden Absolventenzahlen rechnen.<br />

Das ist angesichts der hohen Zahl an offenen Stellen auch dringend<br />

nötig.“ So habe die Bundesagentur für Arbeit jüngst für den August<br />

20<strong>21</strong> 4.030 offene Stellen für Bauingenieure (in Unternehmen) gemeldet,<br />

29 % mehr als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Das sei der<br />

höchste gemeldete August-Wert. Dem ständen nur 1.620 Arbeitslose<br />

gegenüber, 14 % weniger als im August 2020. Entsprechend ausgeprägt<br />

sei der Fachkräftemangel: Mittlerweile klage – im Rahmen des<br />

ifo-Konjunkturtests – jedes dritte Bauunternehmen über eine Behinderung<br />

seiner Bautätigkeit aufgrund Mangels an Fachkräften, im<br />

August des Vorjahres seien es nur <strong>21</strong> % gewesen.<br />

Müller weiter: „Der Fachkräftemangel kann sich immer mehr zu<br />

einer Wachstumsbremse für unsere Branche entwickeln. Dabei gibt es<br />

kaum eine Branche mit mehr Zukunftspotenzial für junge Menschen<br />

als den Bau. Denn die Megathemen unserer Zeit, der Umwelt- und<br />

Klimaschutz oder die Mobilitätswende, müssen vor allem auch durch<br />

eine Modernisierung von Infrastruktur gelöst werden – und zwar digitaler,<br />

smarter und vernetzter. Allen Abiturienten, die sich für ein Ingenieurstudium<br />

interessieren, können wir daher nur empfehlen, den<br />

Studiengang Bauingenieurwesen zu wählen.“<br />

•<br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Top 5<br />

der online meistgelesenen Artikel<br />

der letzten Ausgabe: <strong>asphalt</strong> 6/<strong>21</strong><br />

1. Seite 3<br />

Mit Asphalt Klimaziele<br />

erreichen<br />

2. Seite 46<br />

Starke Gummiradwalzen<br />

mit vielen Optionen<br />

3. Seite 24<br />

Präzisionseinbau mit<br />

großem Aufgebot<br />

4. Seite 14<br />

Umsetzung einer<br />

optimierten einschichtigen<br />

Asphaltbauweise<br />

5. Seite 10<br />

„Nicht nur Staub aufwirbeln,<br />

sondern<br />

Spuren hinterlassen“<br />

7|20<strong>21</strong>


KURZMELDUNGEN<br />

Caterpillar<br />

Caterpillar wird auf der Bauma 2022 in München ausschließlich über Zeppelin,<br />

dem Vertriebs- und Servicepartner, vertreten sein. Bisher traten die beiden<br />

Konzerne mit einem gemeinsamen Stand auf, nun hat Zeppelin die alleinige<br />

Verantwortung übernommen. Die Bauma wird vom 24. bis 30. Oktober 2022<br />

stattfinden.<br />

Zeppelin-Konzern<br />

Der Zeppelin-Konzern schließt die Integration der 2019 erworbenen Luther-<br />

Gruppe, bestehend aus Luther HL und Meton, in seine Strategische Geschäftseinheit<br />

Rental zum 1. August 20<strong>21</strong> erfolgreich ab. Im Zuge der Integration werden<br />

die Planungs- und Ausführungsleistungen in der Verkehrssicherung und<br />

Verkehrstelematik von Luther HL sowie die Schutzwandvermietung von Meton<br />

künftig unter dem bekannten Namen Zeppelin Rental angeboten.<br />

BG Bau<br />

Seit 10. September ist die aktualisierte SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung in<br />

Kraft getreten. Unternehmen müssen ihre Beschäftigten jetzt über die Risiken<br />

einer Covid-19-Erkrankung und bestehende Möglichkeiten einer Corona-Schutzimpfung<br />

informieren. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU)<br />

bietet dafür eine neue Unterweisungshilfe und eine Sonderseite mit Hintergrundinformationen,<br />

Aushängen und Plakaten zum Thema Corona-Impfung.<br />

Auftragseingang<br />

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe war laut<br />

Statistischem Bundesamt im Juli 20<strong>21</strong> kalender- und saisonbereinigt 2,6 %<br />

höher als im Juni 20<strong>21</strong>. Und im Vergleich zum Juli 2020 war der reale, kalenderbereinigte<br />

Auftragseingang im diesjährigen Juli um 1,4 % höher. In den<br />

ersten sieben Monaten 20<strong>21</strong> stiegen die realen Auftragseingänge gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum um 0,9 %.<br />

Vinci<br />

Vinci hat im September in nur zwei Monaten die Finanzierung des ÖPP-Vertrags<br />

für die neue B247 zwischen Mühlhausen und Bad Langensalza in Thüringen<br />

erfolgreich abgeschlossen. Es handelt sich um die erste deutsche Bundesstraße,<br />

die jemals im Rahmen einer ÖPP an einen privaten Betreiber vergeben wurde.<br />

Laut einer Aussage des Leipziger Großhandelskonzerns VNG seien<br />

die Erdgasspeicher in Europa weniger gefüllt als normalerweise zu<br />

dieser Jahreszeit. (Quelle: Pixabay)<br />

Energie<br />

Steigende<br />

Preise erwartet<br />

Auch in der zweiten Jahreshälfte 20<strong>21</strong> bleiben die<br />

Energiepreise auf dem Strommarkt in angespannter<br />

Höhe, was vor allem an der Erhöhung der EEG-Umlage<br />

und an weiteren Steuern und Abgaben liegt.<br />

Die ungewöhnlich frühe Verteuerung ist die Folge<br />

von Preissprüngen auf Europas Großhandelsmärkten.<br />

Der Grundlaststrom kostet an der Leipziger Energiebörse<br />

EEX mit mehr als 80 Euro pro Megawattstunde derzeit<br />

doppelt so viel wie im Vorjahressommer. Der Trend wird auch<br />

in den nächsten Jahren steigen und so rechnet Ampere mit<br />

flächendeckenden Tariferhöhungen und enormen Rechnungen<br />

für Gewerbetreibende und Industrie.<br />

Der Erdgaspreis orientiert sich stark an den Strompreisen und<br />

ist in diesem Jahr vor allem auch durch den eingeführten CO 2 -<br />

Preis stark angewachsen. Auch hier wird mit weiteren preislichen<br />

Steigerungen gerechnet. Dabei werden Preisänderungen normalerweise<br />

eher zum Jahreswechsel kommuniziert. Eine Erklärung<br />

für diese Veränderung könnte die Sorge vor Engpässen im<br />

anstehenden Winter sein. Laut einer Aussage des Leipziger Großhandelskonzerns<br />

VNG seien die Erdgasspeicher in Europa weniger<br />

gefüllt als normalerweise zu dieser Jahreszeit: „Da in Asien<br />

höhere Preise für verflüssigtes Erdgas gezahlt werden, nehmen<br />

nur wenige Tanker den Weg nach Europa. Auch der russische<br />

Staatskonzern Gazprom habe zwar seine Verträge erfüllt, aber<br />

weniger Pipelinegas als erwartet geliefert“, heißt es weiter. •<br />

Baubranche am Scheideweg<br />

Wo geht es hin??<br />

Gemeinsam mit Ihnen werfen wir Ritchie Bros.<br />

einen Blick in die Zukunft: Wie entwickeln sich<br />

die Preise? Der über Jahrzehnte geschöpfte,<br />

digitale Datenschatz lässt verlässliche Prognosen<br />

zu und zeigt auf wann der richtige Zeitpunkt für<br />

Kauf oder Verkauf Ihrer Maschine ist.<br />

rbauktion.de | +49 (0)5935.70550


Praxisbeispiel<br />

Temperaturabgesenkter<br />

Asphalt auf der B287<br />

Aktuell werden Walz<strong>asphalt</strong>e bei Temperaturen zwischen 140 °C bis 195 °C gemäß Tabelle 1<br />

der ZTV Asphalt-StB <strong>07</strong>/13 produziert und eingebaut, Guss<strong>asphalt</strong>e sogar bei Temperaturen<br />

zwischen 200 °C und 230 °C [1]. Aufgrund der notwendigen hohen Temperaturen verdampfen<br />

und kondensieren anschließend die schwerflüchtigen Bestandteile des Bitumens, die somit in der<br />

Luft am Arbeitsplatz Beschicker, Fertiger und Walze als Dampf und Aerosol aus Bitumen vorliegen<br />

[2]. Diese Dämpfe und Aerosole sind von der Internationalen Krebsagentur (IARC) und der Ständigen<br />

Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe (MAK-Kommission)<br />

hinsichtlich ihrer krebserzeugenden Eigenschaften eingestuft worden. Bitumen fällt somit unter<br />

die Gruppe „Stoffe, die wegen erwiesener oder möglicher krebserzeugender Wirkung Anlass zur<br />

Besorgnis geben, aber aufgrund unzureichender Informationen nicht endgültig beurteilt werden<br />

können. Die Einstufung ist vorläufig. Aus In‐vitro‐ oder aus Tierversuchen liegen Anhaltspunkte<br />

für eine krebserzeugende Wirkung vor, die jedoch zur Einordnung in eine andere Kategorie nicht<br />

ausreichen. Zur endgültigen Entscheidung sind weitere Untersuchungen erforderlich. Sofern der<br />

Stoff oder seine Metaboliten keine genotoxischen Wirkungen aufweisen bzw. die genotoxische<br />

Wirkung nicht im Vordergrund steht, kann ein MAK‐ oder BAT‐Wert festgelegt werden“ [3]. Diese<br />

Einstufung führte dazu, dass im Herbst 2019 ein verbindlicher Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) von<br />

1,5 mg/m³ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) eingeführt wurde.<br />

Von Dipl.-Ing. Katrin Hunstock<br />

Quelle: DAV/hin<br />

Es hat sich jedoch gezeigt, dass dieser Grenzwert mit der<br />

aktuellen Einbautechnik und den im Regelwerk festgelegten<br />

Asphalten und den damit verbundenen Einbautemperaturen<br />

in den meisten Fällen nicht eingehalten werden kann,<br />

sondern sogar um ein Vielfaches überschritten wird (Abb. 1).<br />

Für die Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwertes von<br />

1,5 mg/m³ gilt eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember<br />

2024. Bis zum Ende dieser Übergangsfrist sind durch die<br />

Branche Maßnahmen zu erarbeiten, um den Arbeitsplatzgrenzwert<br />

zukünftig einzuhalten.<br />

Mögliche Maßnahmen zur<br />

Emissionssenkung<br />

Die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) sieht vor, dass der<br />

Arbeitgeber durch die Festlegung geeigneter Schutzmaßnahmen<br />

und Regelungen die Einhaltung des Arbeitsplatzgrenzwertes<br />

sicherstellen muss. Dazu kann die Verwendung<br />

von emissionsarmen Verwendungsformen von Stoffen<br />

(Substitution), die Einrichtung von technischen Maßnahmen<br />

zur Be- und Entlüftung, organisatorische Maßnahmen<br />

sowie die Anwendung von individuellen Schutzmaßnahmen<br />

in Form der Verwendung von persönlichen<br />

Schutzausrüstungen gehören [4].<br />

Für den Asphalteinbau bedeutet dies konkret:<br />

1. Reduzierung der Emissionen von Dämpfen und<br />

Aerosolen aus Bitumen am Asphalt<br />

2. Absaugung der Emissionen von Dämpfen und<br />

Aerosolen aus Bitumen<br />

3. Anwendung organisatorischer Maßnahmen z. B. durch<br />

Eingrenzung der Belastungszeit<br />

4. Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung<br />

in Form von Schutzmasken mit Frischluftzufuhr.<br />

Gemäß GefStoffV sind den ersten beiden Punkten Vorrang<br />

gegenüber dem letzten Punkt zu geben. Innerhalb<br />

der Branche wird daher gezielt nach Möglichkeiten<br />

gesucht, die Emissionen zu reduzieren, indem Asphalt mit<br />

verringertem Emissionspotenzial eingebaut wird. Des<br />

Weiteren werden Absaugvorrichtungen an den Fertigern<br />

montiert, die die Dämpfe und Aerosole aus Bitumen aus<br />

dem Arbeitsbereich absaugen.<br />

Emissionsreduzierung durch Temperaturabgesenkte<br />

Asphalte in der Vergangenheit<br />

Bereits seit 1997 wurde im Rahmen des Gesprächskreises<br />

Bitumen, der auf Initiative des Bundesministeriums für<br />

Arbeit und Soziales (BMAS) gegründet wurde, gezielt die<br />

7|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

13<br />

Emissionsminderung diskutiert. Forschungsvorhaben<br />

[unter anderem 5, 6] zeigten, dass mit der Reduzierung<br />

der Einbautemperatur die Dämpfe und Aerosole aus Bitumen<br />

signifikant abgesenkt werden können. 20<strong>07</strong> wurde<br />

durch die Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen<br />

ein Arbeitskreis eingerichtet, der sich gezielt<br />

mit der Beschreibung und dem Umgang von Temperaturabgesenkten<br />

Asphalten befasst. Die Ergebnisse wurden<br />

in dem Merkblatt M TA, Merkblatt für Temperaturabsenkung<br />

von Asphalt, Ausgabe 2011, veröffentlicht [7]<br />

(Veröffentlichung aktuelle Fassung 20<strong>21</strong>). Parallel wurde<br />

durch den Deutschen Asphaltverband (DAV) an einem<br />

Leitfaden über Temperaturabgesenkte Asphalte gearbeitet,<br />

der 2009 veröffentlicht [8] wurde. Durch die Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen (BASt) wurden auf Basis zahlreicher<br />

Baustellen in einer Erfahrungssammlung Fertigprodukte<br />

und Zusätze zur Temperaturabsenkung von<br />

Asphalt gelistet [9]. Fazit aller Arbeiten war, dass die Einbautemperatur<br />

von Asphalt abgesenkt werden kann und<br />

die Emissionen so reduziert werden können. Die bauvertragliche<br />

Umsetzung wurde bis zu diesem Zeitpunkt<br />

jeweils immer als Einzelfall gelöst.<br />

Während die Temperaturabsenkung bei Guss<strong>asphalt</strong>en,<br />

die in der Vergangenheit bei maximal 250 °C eingebaut<br />

wurden, sich dauerhaft mit einer maximalen Einbautemperatur<br />

von 230 °C etablierte und nunmehr auch<br />

in dem Regelwerk [1] verankert ist, stagnierten dagegen<br />

die Ausschreibung und Durchführung von Baustellen mit<br />

Temperaturabgesenkten Walz<strong>asphalt</strong>en. Zwischen den<br />

Jahren 20<strong>07</strong> und 2019 erfolgte innerhalb Deutschlands so gut<br />

wie keine Weiterentwicklung von Verfahren zur Temperaturabsenkung<br />

und damit zur Emissionsreduzierung.<br />

Emissionsreduzierung durch Temperaturabgesenkte<br />

Asphalte aktuell<br />

Mit der aktuellen Einführung des Arbeitsplatzgrenzwertes<br />

von 1,5 mg/m³ ist die Bauindustrie aufgefordert, sich<br />

mit der Emissionsreduzierung weiter auseinander zusetzen.<br />

Ziel ist die Einhaltung dieses Arbeitsplatzgrenzwertes<br />

bis Ende 2024. Um das Ziel zu erreichen, müssen Erprobungsstrecken<br />

zum Einbau von Temperaturabgesenkten<br />

Asphalten und Absaugvorrichtungen am Fertiger durchgeführt,<br />

untersucht, dokumentiert und ausgewertet werden.<br />

Bis zur Einführung des ARS 09/20<strong>21</strong> (Durchführung<br />

von Erprobungsstrecken bei Baumaßnahmen an Bundesfernstraßen<br />

zum Einsatz von Temperaturabgesenkten<br />

Walz<strong>asphalt</strong>en in Verbindung mit Absaugvorrichtung am<br />

Straßenfertiger) [10] wurden keine bzw. nur vereinzelt<br />

Baustellen mit Temperaturabgesenkten Asphalten aus-<br />

Abbildung 1:<br />

Dämpfe und Aerosole<br />

aus Bitumen<br />

(Quelle: BG BAU)<br />

Schutzmaßnahmen zur Verringerung der Emissionen von Dämpfen und Aerosolen aus Bitumen<br />

Technisch Organisatorisch Persönlich<br />

Maßnahme<br />

Umsetzbarkeit<br />

Absaugung<br />

am Fertiger<br />

Investition<br />

am Fertiger<br />

notwendig<br />

Absenkung<br />

Produktionstemperatur<br />

des Asphaltmischgutes<br />

Entwicklung von Verfahren,<br />

Zugabe von Additiven zum<br />

Asphaltmischgut<br />

Jobrotation<br />

mehr Personal<br />

Einfluss auf<br />

Gesundheitsschutz + + ? +<br />

Asphaltqualität + - bis +<br />

- ?<br />

(wechselndes Personal)<br />

Fremdbelüftete Helme<br />

Anschaffungskosten, Wartung,<br />

Belastung des Personals<br />

(Beeinträchtigung des Personals)<br />

Tabelle 1:<br />

Übersicht über die<br />

Schutzmaßnahmen<br />

7|20<strong>21</strong>


14 Schwerpunkt: Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

Exemplarische Darstellung der Viskosität in Abhängigkeit der Temperatur: grau –<br />

Polymermodifiziertes Bitumen 25/55-55 A; rot – Polymermodifiziertes Bitumen 25/55-55 A<br />

mit Viskositätsverändertem Additiv<br />

Abbildung 3:<br />

Lageplan Bauvorhaben B87<br />

Mockrehna<br />

geschrieben. Mit der Einführung des ARS gibt es nunmehr<br />

eine Regelung, die Erprobungsstrecken auf Bundesstraßen<br />

ermöglicht. Durch den Deutschen Asphaltverband<br />

(DAV) wurden die aktuellen Erkenntnisse zur<br />

Temperaturabsenkung bei Asphalten in dem Technisches<br />

Informationspapier „Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>“<br />

veröffentlicht [11].<br />

Möglichkeiten der Temperaturabsenkung<br />

bei Walz<strong>asphalt</strong>en<br />

Generell bewirkt eine Temperaturabsenkung von Walz<strong>asphalt</strong>en<br />

ohne zusätzliche Maßnahmen eine Erhöhung des<br />

Verdichtungswiderstandes. Ursache ist, dass mit sinkenden<br />

Temperaturen der Baustoff Bitumen einen Anstieg<br />

der Viskosität erfährt. Durch geeignete Verfahren und/<br />

oder Modifizierungen des Bitumens bzw. des Asphaltes<br />

kann diesem Anstieg zeitweise entgegengewirkt werden<br />

(Abbildung 2). Bekannt und gebräuchlich sind die in dem<br />

M TA [7] aufgeführten Zusätze. Dabei wird in organische<br />

Zusätze (Fettsäureamide, Fischer-Tropsch-Wachse,<br />

Montanwachse und Polyethylenwachse) und mineralische<br />

Zusätze in Form von Zeolithen unterschieden.<br />

Aus Abbildung 2 ist ersichtlich, dass das mit organischen<br />

Zusätzen modifizierte Bitumen 25/55-55 A (rot) bei<br />

Temperaturen > 116 °C eine geringere Viskosität aufweist,<br />

als das unmodifizierte Bitumen 25/55-55 A (grau). Unter<br />

116 °C weist das modifizierte Bitumen sogar eine höhere<br />

Viskosität auf als das unmodifizierte Bitumen. In den E KvB<br />

[12] wird diese Temperatur als Phasenübergangstemperatur<br />

TPT bezeichnet und stellt die Temperatur dar, bei<br />

der das Materialverhalten infolge Scherbeanspruchung<br />

ein abweichendes Verhalten aufweist. In der Regel<br />

bewirkt eine Erhöhung der Viskosität des Bitumens eine<br />

Erhöhung des Verdichtungswiderstandes am Asphalt.<br />

Mit den in den M TA aufgeführten Zusätzen liegen<br />

zahlreiche Erfahrungen auf Baustellen vor. Allerdings<br />

wurden und werden diese Zusätze oftmals nicht zur Temperaturabsenkung<br />

im Asphalt eingesetzt, sondern zur<br />

Verbesserung der Einbaubarkeit des Asphaltmischguts<br />

bei kalten Außentemperaturen. Eine Verringerung der<br />

Emissionen steht bei diesen Baustellen nicht im Fokus.<br />

Inzwischen werden auf internationaler Ebene nicht<br />

nur Wachse oder Zeolithe, sondern auch chemische Additive<br />

zur Absenkung der Produktions- und Einbautemperatur<br />

von Asphalt verwendet. Diese Additive werden in<br />

der Regel als Haftverbesserer in anderer Dosierung eingesetzt.<br />

Erfahrungen im Ausland haben gezeigt, dass mit<br />

Zugabe solcher Additive eine Absenkung der Einbautemperatur<br />

möglich ist. In Deutschland fand diese Art der<br />

Modifizierung bisher selten Anwendung. Dokumentiert<br />

wurde der erfolgreiche Einsatz eines solchen Additivs im<br />

Rahmen eines Forschungsvorhabens der BASt [5].<br />

Im Gegensatz zu Wachsen ist bei dieser Art der Modifizierung<br />

keine Veränderung der Viskosität am Bitumen<br />

feststellbar. Durch Verdichtungsversuche im Labor konnte<br />

jedoch ein positiver Effekt auf die Verringerung des Verdichtungswiderstandes<br />

nachgewiesen werden [13].<br />

Ziel sollte daher sein das Potenzial solcher Additive<br />

hinsichtlich der Temperaturabsenkung zu untersuchen.<br />

B87 bei Mockrehna, Einbau von<br />

Temperaturabgesenkten Asphalten<br />

Vorbereitung der Baumaßnahme<br />

Im Zuge des Bauvorhabens B87 bei Mockrehna in Sachsen<br />

(Abb. 3) wurden im Auftrag des Landesamtes für Straßenbau<br />

und Verkehr Sachsen durch die Eurovia im Sommer 2020 die<br />

Asphaltdeck- und Asphaltbinderschicht erneuert. Dabei sollten<br />

4 cm SMA 11 S mit Polymermodifiziertem Bitumen auf 8 cm AC<br />

16 B S mit Polymermodifiziertem Bitumen eingebaut werden.<br />

Gemeinsam mit dem Auftraggeber wurde ein Teilabschnitt<br />

dieses Projektes als Erprobungsstrecke für Temperaturabgesenkte<br />

Asphalte deklariert. Zur Temperaturabsenkung<br />

wurde das chemische Additiv Evotherm P35 der<br />

Firma Ingevity ausgewählt, um bewusst Erfahrungen mit<br />

dieser Art Additive innerhalb Deutschlands hinsichtlich<br />

7|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

15<br />

des Potenzials der Temperaturabsenkung<br />

der Anwendbarkeit bei der Mischgutproduktion<br />

der Einbaubarkeit bei niedrigen Temperaturen<br />

der Einbauqualität hinsichtlich Hohlraumgehalt,<br />

Verdichtungsgrad, Ebenheit und Griffigkeit<br />

der Reduzierung der Emissionen am Beschicker, am<br />

Fertiger und an den Walzen zu sammeln.<br />

Das als Erprobungsstrecke deklarierte Teilstück der<br />

B87 umfasste den Bau von<br />

4 cm SMA 11 S, 25/55-55 A temperaturabgesenkt<br />

8 cm AC 16 B S, 25/55-55 A temperaturabgesenkt<br />

auf einer Fläche von fast 8000 m².<br />

Seitens des Auftraggebers wurde das Bauvorhaben<br />

durch die LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische<br />

Dienstleistungen mbH begleitet. Innerhalb<br />

von EUROVIA waren sowohl die Abteilung Arbeitssicherheit,<br />

Gesundheits- und Umweltschutz als auch die<br />

MPV GmbH als Prüflaboratorium von EUROVIA beteiligt.<br />

Mit allen Beteiligten wurde ein umfangreiches Untersuchungsprogramm<br />

festgelegt.<br />

Die Zugabe des Additivs Evotherm P35 erfolgte bereits<br />

bei der Herstellung des Polymermodifizierten Bitumens<br />

an der EUROVIA-eigenen PmB-Modifizierungsanlage in<br />

Gramzow, um eine ausreichende Homogenisierung des<br />

Additivs im Bitumen zu gewährleisten.<br />

Asphalt mit Polymermodifiziertem Bitumen darstellt, eine<br />

Verdichtungstemperatur von 125 °C ausgewiesen. Hinsichtlich<br />

Bindemittelgehalt und Korngrößenverteilung<br />

waren die Erstprüfungen identisch. Der Unterschied bei<br />

der Zusammensetzung bestand darin, dass den Temperaturabgesenkten<br />

Asphalten 0,4 M.-% des Additivs bezogen<br />

auf den Gesamtbindemittelgehalt hinzugefügt wurden.<br />

Vorbereitung, Produktion und Einbau des<br />

Temperaturabgesenkten Asphalts<br />

Im Vorfeld der Baumaßnahme wurden an der Asphaltmischanlage<br />

der EUROVIA in Sprotta Probemischungen<br />

durchgeführt, um die Vorgehensweise zur zielsicheren<br />

Ansteuerung der niedrigen Mischtemperatur zu gewährleisten.<br />

Aufgrund der niedrigen Mischtemperatur wurden<br />

die Mischzeiten leicht erhöht, damit eine gleichmäßige<br />

Umhüllung der Gesteine mit Bitumen garantiert werden<br />

konnte. Als Mischguttemperatur am Mischwerk wurden<br />

145 °C angestrebt, als Einbautemperatur 135 °C.<br />

Erstellung der Erstprüfung<br />

Im Zuge der Erstellung der Erstprüfung konnte ein mögliches<br />

Absenkpotenzial sowohl bei der Asphaltbinderschicht<br />

als auch bei der Asphaltdeckschicht um ca. 20 °C<br />

ermittelt werden (Abbildung 4).<br />

Die Erstprüfungen wurden gemäß den Vorgaben des<br />

M TA, Ausgabe 2011, durchgeführt. Als Verdichtungstemperatur<br />

wurden statt der 145 °C, die sonst die übliche Verdichtungstemperatur<br />

für Marshallprobekörper aus<br />

Abbildung 4:<br />

Ermittlung der maßgeblichen<br />

Verdichtungstemperatur<br />

V TA am Beispiel des<br />

SMA 11 S mit 25/55-55 A und<br />

dem Additiv Evotherm P35,<br />

mögliches Absenkpotential<br />

der Temperatur 22,1 K<br />

Mischgutart<br />

Konventionell (TL Asphalt-StB <strong>07</strong>/13)<br />

Temperaturabgesenkt (M TA)<br />

SMA 11 S AC 16 B S SMA 11 S - TA AC 16 B S - TA<br />

Bitumen<br />

25/55-55 A (Gramzow)<br />

Gestein<br />

Kalksteinfüller (Steudnitz), Rhyolith (Lüptitz)<br />

Zusatz - -<br />

Evotherm P 35 Evotherm P 35<br />

> 0,4 M.-% 0,4 M.-%<br />

Anteil Asphaltgranulat - 30 M.-% - 30 M.-%<br />

Bindemittelgehalt 6,7 M.-% 4,6 M.-% 6,7 M.-% 4,6 M.-%<br />

Bindemittelvolumen 15,30 % 10,40 % 15,20 % 10,40 %<br />

Gewählte Verdichtungstemperatur<br />

MPK<br />

145 °C 145 °C 125 °C 125 °C<br />

Hohlraumgehalt MPK 2,9 Vol.-% 6,3 Vol.-% 2,7 Vol.-% 6,0 Vol.-%<br />

Hohlraumfüllungsgrad 84,00 % 62,30 % 84,90 % 63,50 %<br />

Proportionale<br />

Spurrinnentiefe<br />

< 10 % < 5 % < 10 % < 5 %<br />

Tabelle 2:<br />

Kennwerte der Erstprüfung<br />

– Vergleich zwischen konventionellen<br />

Asphalten und<br />

Temperaturabgesenkten<br />

Asphalten<br />

7|20<strong>21</strong>


16 Schwerpunkt: Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

Abbildung 5:<br />

Absaugvorrichtung am<br />

Fertiger (links Übersicht,<br />

unten und rechts Detail)<br />

Die Verwendung eines Asphaltfertigers mit Absaugvorrichtung<br />

sollte zusätzlich eine Verringerung der<br />

Dämpfe und Aerosole aus Bitumen sicherstellen.<br />

Die erforderliche Anzahl der Walzen wurde auf Basis<br />

des M VA [14] mit drei ermittelt. Um eventuellen Problemen<br />

hinsichtlich der Verdichtung vorzubeugen, wurde<br />

eine vierte Walze vorgesehen. Eingesetzt wurden Tandemvibrationswalzen<br />

mit einem Betriebsgewicht zwischen<br />

8 und 10 t. Eine der Walzen war zusätzlich mit einer<br />

Oszillationsbandage ausgestattet.<br />

Sowohl das Mischanlagenpersonal als auch die<br />

Asphaltkolonnen wurden im Vorfeld auf mögliche Veränderungen<br />

des Mischguts gegenüber herkömmlichen<br />

Asphalten hingewiesen:<br />

mögliche Veränderung und Homogenität des Mischgutes<br />

mögliche Restfeuchte des Gesteins aufgrund zu geringer<br />

Mischtemperaturen<br />

mögliche Temperaturschwankungen des Mischgutes<br />

erschwerte Verdichtung aufgrund zu hoher Viskosität<br />

des Mischguts oder<br />

mögliche veränderte Oberflächenstruktur der Temperaturabgesenkten<br />

Asphalte aufgrund der Viskosität des<br />

Mischgutes<br />

Darüber hinaus wurden die Beteiligten auf mögliche<br />

unbekannte Eigenschaften des Temperaturabgesenkten<br />

Asphaltes hingewiesen. So war nicht klar:<br />

ob das Mischgut zum Schieben neigt,<br />

unterhalb welcher Temperatur nur noch statisch verdichtet<br />

werden kann,<br />

ob statische Verdichtung, Oszillationsverdichtung oder<br />

Vibrationsverdichtung eine höhere Verdichtung des<br />

Asphaltes hervorrufen,<br />

welche Auswirkungen das Verdichtungsverhalten auf<br />

die Ebenheit hat.<br />

Zur Sicherstellung der Mischgut- und Asphaltqualität<br />

wurde daher ein Probefeld für die Asphaltbinderschicht<br />

eingerichtet, anhand dessen die erforderliche Anzahl der<br />

Walzübergänge auf 8 dynamische Überfahrten und zusätzlich<br />

mind. 6 statische Überfahrten festgelegt wurde. Dabei<br />

zeigte sich, dass trotz geringerer Einbautemperatur das<br />

Asphaltmischgut AC 16 B S keine Auffälligkeiten aufwies<br />

und sich herkömmlich verdichten ließ.<br />

Die Erfahrungen, die auf dem Probefeld gesammelt<br />

wurden, konnten auf der gesamten Fläche der Erprobungsstrecke<br />

beim Einbau des Temperaturabgesenkten Asphaltmischgutes<br />

AC 16 B S - TA bestätigt werden. Die gewünschte<br />

Einbautemperatur von durchschnittlich 135 °C konnte<br />

flächendeckend anhand einer an dem Fertiger angebauten<br />

Infrarotkamera bestätigt werden (Abbildung 6). Damit<br />

konnte die Einbautemperatur, die bei konventionellem<br />

Asphaltmischgut in anderen Teilabschnitten dieses Bauvorhabens<br />

in der Regel bei durchschnittlich 160 °C bis<br />

170 °C lag, erheblich reduziert werden.<br />

Der Einbau der Temperaturabgesenkten Asphalte<br />

erfolgte bei trockenem und warmem Wetter mit einer<br />

geringen Windgeschwindigkeit.<br />

Die Mischgutproduktion und der Einbau der Temperaturabgesenkten<br />

Asphaltdeckschicht aus Mischgut der<br />

Sorte SMA 11 S - TA zeigte sich dagegen anspruchsvoller.<br />

Die Überwachung der Temperatur ergab, dass auch bei<br />

7|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

17<br />

diesem Mischgut die Anforderungen an die Temperatur<br />

beim Mischprozess und beim Einbau eingehalten wurden<br />

(Abbildung 7). Die durchschnittliche Einbautemperatur<br />

(Messstation Schnecke am Fertiger) betrug 136 °C. Bereits<br />

bei der Lagerung in den Verladesilos zeichnete sich das<br />

Mischgut durch seine hohe Viskosität und Klebkraft aus.<br />

Diese Eigenschaften waren ebenso auf der Baustelle feststellbar.<br />

Als Ursache kann die gegenüber dem Mischgut<br />

AC 16 B S - TA leicht erhöhte Dosierung des Additivs angesehen<br />

werden.<br />

Die Verdichtung der Walzen wurde mithilfe einer<br />

non-nuclearen Sonde überwacht. Dadurch konnte festgestellt<br />

werden, dass bei Oberflächentemperaturen unter<br />

90 °C (entsprach einer Kerntemperatur von 110 °C) sowohl<br />

eine vibrierende als auch oszillierende Verdichtung der<br />

Walze keine Verdichtungszunahme mehr bewirkte. Vielmehr<br />

wurde in diesem Temperaturbereich eine Verschlechterung<br />

der Verdichtung festgestellt (Abbildung 8).<br />

Aufgrund dessen wurden die Walzschemata angepasst.<br />

Um eine höhere Anzahl der dynamischen Überfahrten<br />

der Walze zu gewährleisten und damit einen anforderungsgerechten<br />

Verdichtungsgrad und Hohlraumgehalt<br />

in der fertigen Schicht, wurden die Walzwege verkürzt.<br />

Akzeptiert wurde der Umstand, dass sich diese Art<br />

des Walzens ggf. ungünstig auf die Ebenheit auswirkt.<br />

Durch die Überwachung der Verdichtung konnte festgestellt<br />

werden, dass der nach ZTV Asphalt-StB <strong>07</strong>/13 erforderliche<br />

Verdichtungsgrad mittels Vibrationsverdichtung<br />

innerhalb 3 Walzübergänge erreicht werden konnte.<br />

Jedoch wirkten sich dynamische Verdichtungen unterhalb<br />

einer Oberflächentemperatur von 90 °C ungünstig<br />

auf den Verdichtungsgrad aus, der mit einer Auflockerung<br />

des Gefüges interpretiert werden könnte. Durch<br />

statische Übergänge konnte der Rückgang des Verdichtungsgrades<br />

wieder rückgängig gemacht werden, sodass<br />

eine anforderungsgerechte Verdichtung erzielt wurde.<br />

Ergebnisse der Kontrollprüfungen<br />

Belastung von 4,7 mg/m³ ermittelt. Gegenüber herkömmlichen<br />

Asphalten, die oftmals bei Temperaturen<br />

> 160 °C eingebaut werden, liegt der gemessene Wert<br />

jedoch deutlich niedriger. Inwieweit die Emissionen<br />

durch eine Modifizierung der Fertigerabsaugung in Verbindung<br />

mit noch niedrigeren Einbautemperaturen<br />

erreicht werden können, muss in weiteren Erprobungsstrecken<br />

noch untersucht werden. Es besteht somit weiterer<br />

Forschungsbedarf.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Anhand des Pilotprojektes konnte nachgewiesen werden,<br />

dass mit dem Additiv Evotherm P35 nachweislich die Produktions-<br />

und Einbautemperatur der Asphaltmischgüter<br />

Abbildung 6:<br />

Oberflächentemperatur hinter dem Fertiger des Asphaltmischgutes AC 16 B S - TA<br />

Die Kontrollprüfungen ergaben, dass die Vorgaben an<br />

den Hohlraumgehalt und Verdichtungsgrad eingehalten<br />

werden konnten (Tab. 3 und 4). Die Marshallprobekörper<br />

wurden wie in der Erstprüfung festgelegt bei 125 °C verdichtet.<br />

Die Prognose, dass die Umstellung des Walzschemas<br />

eine ungünstigere Ebenheit ergab, bestätigte sich.<br />

Ergebnisse der Emissionsmessungen<br />

Die Emissionen wurden stationär an den entsprechenden<br />

Arbeitsplätzen der Asphaltkolonne durch die BG BAU<br />

gemessen (Abbildung 9).<br />

Durch die Absenkung der Temperatur konnten die<br />

Dämpfe und Aerosole aus Bitumen nachweislich verringert<br />

werden. Im Bereich der Walzenfahrer und des Beschickerfahrers<br />

wurde der Grenzwert von 1,5 mg/m³ eingehalten.<br />

Im Bereich der Bohle wurde der Grenzwert leicht<br />

überschritten. Die höchsten Emissionen wurden im Steuerstand<br />

des Asphaltfertigers gemessen. Hier wurde eine<br />

Abbildung 7: Vergleich der Temperaturen SMA 11 S - TA bei Mischgutproduktion<br />

(blau), bei Anlieferung auf der Baustelle (rot), an der Fertigerschnecke (grün) (Mittelwert<br />

Sattel Mischanlage 147 °C, Mittelwert Sattel Anlieferung 141 °C, Mittelwert<br />

Schnecke Fertiger 136 °C), Temperaturmessung mittels Einstechthermometer<br />

7|20<strong>21</strong>


18 Schwerpunkt: Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

Mischgut – Temperaturabgesenkt<br />

Tabelle 3:<br />

Ausgewählte Ergebnisse<br />

der Eigenüberwachung<br />

und Kontrollprüfung<br />

am Mischgut<br />

Mischgutart<br />

Asphaltbinderschicht<br />

AC 16 B S - TA<br />

Asphaltdeckschicht<br />

SMA 11 S - TA<br />

Hohlraumgehalt MPK [Vol.-%]<br />

Eigenüberwachung (Mittelwert)<br />

4,5<br />

2,1<br />

Hohlraumgehalt MPK [Vol.-%]<br />

Kontrollprüfung<br />

6,7 (Prüflabor 1)<br />

6,7 (Prüflabor 2)<br />

3,0 (Prüflabor 1)<br />

3,3 (Prüflabor 2)<br />

Verdichtungstemperatur [°C]<br />

125 °C<br />

125 °C<br />

Fertige Schicht – Temperaturabgesenkt<br />

Asphaltmischgutart<br />

Hohlraumgehalt<br />

Bohrkern [Vol.-%]<br />

Verdichtungsgrad [%]<br />

Sonstiges<br />

Tabelle 4:<br />

Ausgewählte Ergebnisse<br />

der Kontrollprüfung an<br />

der fertigen Schicht<br />

Asphaltbinderschicht<br />

AC 16 B S - TA<br />

Asphaltdeckschicht<br />

SMA 11 S - TA<br />

4,8 (Prüflabor 1)<br />

4,4 (Prüflabor 2)<br />

3,1 (Prüflabor 1)<br />

2,8 (Prüflabor 2)<br />

102,0 (Prüflabor 1)<br />

102,6 (Prüflabor 2)<br />

100,1 (Prüflabor 1)<br />

100,1 (Prüflabor 2)<br />

Unebenheit oft > 4 mm<br />

Wettersituationen ebenfalls ein mangelfreier Einbau<br />

möglich ist.<br />

Zur Erfahrungssammlung und zur Erprobung weiterer<br />

geeigneter Additive, die eine Temperaturabsenkung des<br />

Asphaltmischguts ermöglichen, ist die Durchführung<br />

weiterer Versuchsstecken zwingend notwendig.<br />

Durch die intensive und kommunikative Zusammenarbeit<br />

in Verbindung mit der detaillierten Vorbereitung<br />

aller Beteiligten konnte die Baumaßnahme zur gänzlichen<br />

Zufriedenheit abgeschlossen werden.<br />

Die Baumaßnahme wird innerhalb eines Zeitraumes<br />

von fünf Jahren weiterhin intensiv beobachtet, um die<br />

Eigenschaften der Temperaturabgesenkten Asphalte<br />

während der Nutzungsdauer zu untersuchen. •<br />

Abbildung 8:<br />

Darstellung Verdichtungsgrad<br />

(PQI) (blaue Linie) und<br />

Oberflächentemperatur<br />

(rote Linie) in Abhängigkeit<br />

der Anzahl und Art der Überfahrten<br />

(violett dynamisch,<br />

grün statisch)<br />

AC 16 B S und SMA 11 S mit Polymermodifiziertem Bitumen<br />

25/55-55 A um ca. 20 °C abgesenkt werden konnte.<br />

Unter Berücksichtigung der abgesenkten Verdichtungstemperatur<br />

der Marshallprobekörper wurden die<br />

Anforderungen an den Hohlraumgehalt aller Asphaltmisch<br />

güter und an den Verdichtungsgrad aller Asphalte<br />

eingehalten. Die Hohlraumgehalte in der fertigen Schicht<br />

erfüllen ebenfalls die Vorgaben des Bauvertrages und des<br />

Regelwerks.<br />

Die Produktion und der Einbau des Temperaturabgesenkten<br />

Asphaltes AC 16 B S zeigte sich vergleichbar mit<br />

dem Einbau herkömmlicher Asphaltbinderschichtmischgütern.<br />

Dagegen erwiesen sich die Produktion und der<br />

Einbau des Temperaturabgesenkten Asphaltes SMA 11 S<br />

als anspruchsvoller. Aufgrund der veränderten Eigenschaften<br />

des Temperaturabgesenkten Asphalts SMA 11 S<br />

wurde das Walzschema angepasst, wodurch die Ebenheit<br />

beeinflusst wurde. Bei zukünftigen Baustellen sollte<br />

daher eine Optimierung des Walzschemas zwingend<br />

erfolgen. Weiterhin stellt sich die Frage, ob bei anderen<br />

Abbildung 9<br />

7|20<strong>21</strong>


Schwerpunkt: Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong><br />

19<br />

LITERATUR<br />

[1] ZTV Asphalt-StB <strong>07</strong>/13, Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt,<br />

20<strong>07</strong>/Fassung 2013, FGSV Verlag GmbH Köln, ISBN: 978-3-939715-68-9<br />

[2] TRGS 900 Arbeitsplatzgrenzwerte, Technische Regel für Gefahrstoffe, Ausgabe: Januar 2006, Fassung 02.<strong>07</strong>.20<strong>21</strong>), BArBl. Heft 1/2006 S. 41–55. Zuletzt<br />

geändert und ergänzt: GMBl 20<strong>21</strong>, S. 893–894 [Nr. 39–40] (vom 02.<strong>07</strong>.20<strong>21</strong>), Link: https://www.baua.de/DE/Angebote/Rechtstexte-und-Technische-<br />

Regeln/Regelwerk/TRGS/pdf/TRGS-900.pdf?__blob=publicationFile&v=<strong>21</strong> (Link abgerufen am 16.09.20<strong>21</strong>)<br />

[3] MAK- und BAT-Werte-Liste 2020, Ständige Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe, Mitteilung 56, Deutsche Forschungsgemeinschaft,<br />

ISBN 978-3-982-20<strong>07</strong>0-5, Link: https://books.publisso.de/sites/default/files/documents/series/mak/lmbv/Vol2020/Iss1/Doc001/<br />

mbwl_2020_deu.pdf (Link abgerufen am 29.06.20<strong>21</strong>)<br />

[4] Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen)* (Gefahrstoffverordnung – GefStoffV), Link: https://www.gesetze-im-internet.de/gefstoffv_2010/<br />

BJNR164400010.html (Link abgerufen am 30.06.20<strong>21</strong>)<br />

[5] Absenkung der Produktions- und Verarbeitungstemperatur von Asphalt durch Zugabe von Bitumenverflüssigern – Abschlussbericht FE <strong>07</strong>.203/2002/<br />

CRB, Fachveröffentlichung der BAST, Bielenberg, B. Damm, K.W.; Radenberg, M. 2006<br />

[6] Untersuchungen an einer Beobachtungsstrecke mit Niedrigtemperatur-Guss<strong>asphalt</strong>, Schlussbericht zum AP 02 352, Fachveröffentlichung der BASt, Bommert, F, 2003<br />

[7] M TA, Merkblatt für Temperaturabsenkung von Asphalt, Technische Regelwerke, FGSV Verlag GmbH Köln, 2011, ISBN 978-3-941790-81-0; aktualisierte<br />

Fassung 20<strong>21</strong> ISBN 978-3-86446-304-4<br />

[8] Temperaturabgesenkte Asphalte, Ratschläge aus der Praxis für die Praxis, Deutscher Asphaltverband e.V., Bonn, 2009, Link: https://www.<strong>asphalt</strong>.de/<br />

fileadmin/user_upload/downloads/dav/temperaturabgesenkte_<strong>asphalt</strong>e.pdf (Link abgerufen am 17.09.20<strong>21</strong>)<br />

[9] Erfahrungssammlung über die Verwendung von Fertigprodukten und Zusätzen zur Temperaturabsenkung von Asphalt, Stand Juni 2017, veröffentlicht<br />

durch die Bundesanstalt für Straßenwesen, Link: https://www.bast.de/BASt_2017/DE/Publikationen/Fachveroeffentlichungen/Strassenbau/<br />

Downloads/s3-erfahrungssammlung.pdf?__blob=publicationFile&v=4 (Link abgerufen am 30.06.20<strong>21</strong>)<br />

[10] Allgemeines Rundschreiben Straßenbau Nr. 09/20<strong>21</strong> „Durchführung von Erprobungsstrecken bei Baumaßnahmen an Bundesfernstraßen zum Einsatz<br />

von Temperaturabgesenkten Walz<strong>asphalt</strong>en in Verbindung mit Absaugvorrichtung am Straßenfertiger“, veröffentlicht im Verkehrsblatt Ausgabe Nr. 8<br />

vom 30. April 20<strong>21</strong>, Bundesverkehrsministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)<br />

[11] Technisches Informationspapier des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e. V.: Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong> (NTA), Link: https://www.<strong>asphalt</strong>.de/<br />

fileadmin/user_upload/<strong>asphalt</strong>beratung/downloads/TIP_NTA_20<strong>21</strong>-05-28.pdf (Link abgerufen am 16.09.20<strong>21</strong>)<br />

[12] E KvB, Empfehlungen zur Klassifikation von viskositätsveränderten Bindemitteln, Ausgabe 2016, Technische Regelwerke, FGSV-Nr.: 727, FGSV Verlag<br />

GmbH Köln, ISBN: 978-3-86446-167-5<br />

[13] Warm mix <strong>asphalt</strong> produced with liquid additive increasing mix compactibility, Julien Buisson, Nicolas Picard, 7th E&E Congress Eur<strong>asphalt</strong> & Eurobitume, 2020<br />

[14] M VA, Merkblatt für das Verdichten von Asphalt, Ausgabe 2005, FGSV-Nr.: 730, FGSV Verlag GmbH Köln, ISBN: 3-937356-60-6<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Katrin Hunstock<br />

Eurovia / MPV GmbH<br />

Industriestr. 1<br />

16348 Wandlitz<br />

Abbildung 9 und 10:<br />

Messequipment der BG BAU zur Detektion der<br />

Dämpfe und Aerosole aus Bitumen.<br />

7|20<strong>21</strong>


20 Intern<br />

Fräsgutbörse<br />

„So einfach wie das Schwarze Brett<br />

im Supermarkt“<br />

Der Deutsche Asphaltverband (DAV) bietet seinen Mitgliedern seit Kurzem<br />

einen neuen Service an: einen Online-Marktplatz. Egal, ob jemand Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

für das nächste Projekt sucht oder aus dem letzten zu viel gelagert<br />

hat und abgeben möchte, oder ob Geräte und Ersatzteile benötigt werden.<br />

Hier können individuelle Angebote angestellt und Suchaufträge formuliert<br />

werden. Wir sprachen mit Karlheinz Wolf, der als Mitglied der DAV-Arbeitsgruppe<br />

„Wirtschaft und Recht“ maßgeblich an der Entwicklung des virtuellen<br />

Marktplatzes beteiligt war.<br />

<strong>asphalt</strong>: Herr Wolf, Sie sind einer der Initiatoren<br />

der DAV-Fräsgutbörse. Wie kam es<br />

dazu?<br />

Wolf: Die Arbeitsgruppe „Wirtschaft und<br />

Recht“ befasst sich schon seit Längerem mit<br />

dem wirtschaftlichen Problem der Wiederverwendung.<br />

Konkret geht es darum, dass es Regionen<br />

gibt, in denen – beispielsweise durch eine<br />

Großbaustelle – mehr Ausbau<strong>asphalt</strong> anfällt,<br />

als über Wiederverwendung benötigt wird,<br />

und andere Regionen, in denen nach Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

gesucht wird. So kamen wir auf die<br />

logische Idee, diese beiden Interessengruppen<br />

zusammenzubringen. 2018/2019 haben wir<br />

dann über die einzelnen DAV-Regionalversammlungen<br />

eine unbürokratische Abfrage<br />

unter den Mitgliedern durchgeführt, ob ein<br />

solcher Fräsgut-Marktplatz überhaupt auf Interesse<br />

stößt. Aus dem gewonnenen Stimmungsbild<br />

konnten wir ein Interesse ableiten. Die<br />

Arbeitsgruppe hat dann einen entsprechenden<br />

Vorschlag an das Präsidium des DAV gerichtet.<br />

Nach dessen Zustimmung konnte dann die<br />

eigentliche Arbeit beginnen. Über viele Diskussionen<br />

und Abwägungen – innerhalb der<br />

Seit Kurzen online: der DAV-Marktplatz für<br />

Mitglieder des Verbandes.<br />

Gruppe, aber auch mit externen Fachleuten –<br />

stand am Ende der Marktplatz, wie er nun<br />

online geschaltete wurde.<br />

Welche Probleme mussten im Vorfeld gelöst<br />

werden?<br />

Wolf: Da stand vor allem die Frage nach der<br />

kartellrechtlichen Zulässigkeit im Raum. Schon<br />

bei der Grundkonzeption musste es darauf<br />

ankommen, dass die Fräsgutbörse indirekt<br />

nicht als Marktinformationssystem genutzt<br />

wird. Deshalb war uns von Anfang an klar, dass<br />

die Angebote so lange wie möglich anonymisiert<br />

sein müssen. Am Ende eines langwierigen<br />

Prozesses lagen der Arbeitsgruppe zwei Konzepte<br />

von zwei Anbietern vor. Beide Konzepte<br />

wurden von einer externen Fachanwaltskanzlei<br />

auf deren kartellrechtliche Risiken und Umsetzbarkeit<br />

hin geprüft. Wir wollten ein möglichst<br />

einfaches System haben, ohne überhaupt<br />

etwaige marktrelevante Informationen preiszugeben.<br />

Wie funktioniert die Online-Seite?<br />

Wolf: Das Modell sollte wie ein „Schwarzes<br />

Brett“ funktionieren, bei dem man – ohne dass<br />

man Preise oder andere kartellrelevante Informationen<br />

austauschen könne – lediglich Kontaktvermittlung<br />

betreibt. Damit ist bereits das<br />

wesentliche Ziel der Börse erfüllt. Deshalb<br />

sollte der Marktplatz für Ausbau<strong>asphalt</strong>, Ersatzteile<br />

und Geräte denkbar einfach funktionieren:<br />

Als DAV- oder DAI-Mitglied loggen Sie sich<br />

einfach in den internen Mitgliederbereich des<br />

Verbandes ein. Von dort kommen Sie dann zum<br />

Marktplatz. Geben Sie einfach die erforderlichen<br />

Informationen in die entsprechenden<br />

Felder bei „Anbieten“ oder „Suchen“ ein und<br />

Sie erhalten automatisch eine E-Mail mit den<br />

Kontaktdaten eines Interessenten, wenn sich<br />

dieser auf Ihr Angebot/Ihre Suche auf dem<br />

Wolf: „Wir wollten ein möglichst<br />

einfaches System haben, ohne<br />

überhaupt etwaige marktrelevante<br />

Informationen preiszugeben.“<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Marktplatz meldet. Aus kartellrechtlichen<br />

Gründen dürfen bei der Kategorie „Ausbau<strong>asphalt</strong>“<br />

weder vom Anbieter noch vom Suchenden<br />

Preisvorstellungen benannt werden.<br />

Angebote oder Gesuche, die konkrete Preise<br />

enthalten, werden unverzüglich gelöscht und<br />

der entsprechende Marktplatz-Teilnehmer<br />

bekommt eine entsprechende Nachricht. Den<br />

kompletten Kauf wickeln die Unternehmen<br />

unter sich ab – so einfach wie das Schwarze<br />

Brett im Supermarkt!<br />

Welche Hoffnungen verbinden Sie mit dem<br />

Tool?<br />

Wolf: Zunächst einmal den ganz praktischen<br />

Nutzen für die Mitglieder des DAV und des DAI:<br />

Nämlich eine weitere Möglichkeit zu haben, um<br />

die Halden aus Ausbau<strong>asphalt</strong>, die bei den<br />

Asphaltproduzenten teilweise schon bedrohliche<br />

Ausmaße angenommen haben, abzubauen.<br />

Darüber hinaus leistet die Asphaltbranche<br />

mit der Wiederverwendung einen extrem<br />

wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung.<br />

Wenn die Verfügbarkeit von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

mittels unseres Marktplatzes bundesweit verstetigt<br />

wird, steigt die Wiederverwendungsquote.<br />

Und das bedeutet einen ökologischen<br />

Mehrwert für die Branche. Wir sind uns innerhalb<br />

der Arbeitsgruppe bewusst, dass der<br />

Marktplatz nicht auf einen Schlag alle Probleme<br />

diesbezüglich lösen wird, aber er bildet<br />

einen weiteren Stein auf dem Weg zur Lösung.<br />

Darüber hinaus zeigt das Vorhaben, dass der<br />

DAV ein moderner Verband ist, der mit konkreten<br />

Lösungen den Arbeitsalltag seiner Mitglieder<br />

erleichtern will.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

7|20<strong>21</strong>


22 Intern<br />

Mitgliederversammlungen<br />

Endlich wieder Präsenzveranstaltungen<br />

Im September fanden in Leipzig die Mitgliederversammlungen<br />

vom Deutschen Asphaltverband<br />

(DAV) und vom Deutschen Asphaltinstitut<br />

(DAI) statt. Die Teilnehmer informierten sich<br />

aus erster Hand über die Tätigkeit von DAV<br />

und DAI in den zurückliegenden zwölf Monaten.<br />

Den traditionellen Festvortrag hielt der<br />

Klimaaktivist Heinrich Strößenreuther. Den Abschluss<br />

des gelungenen Tages verbrachten die<br />

Mitglieder und ihre Gäste bei einem geselligen<br />

Abend im Thüringer Hof zu Leipzig.<br />

DAV-Präsidiumsmitglieder (v. l. n. r.): Christoph Hagemeier, Jochen Wachenfeld-<br />

Teschner, Dr. Walter Fleischer und Rainer Hohenwarter.<br />

Führten durch die DAV-Mitgliederversammlung (v. l. n. r.): DAV-Präsident Oliver<br />

Nohse und die beiden DAV-Geschäftsführer Marco Bokies und André Täube.<br />

Andreas Lohf wird als Jahrgangsbester des Asphaltstudiums 2019/2020 von DAV-<br />

Präsident Oliver Nohse (l.) und DAV-Geschäftsführer André Täube (r.) geehrt.<br />

Die beiden DAV-Geschäftsführer André Täube und Marco<br />

Bokies waren sich einig. Es tut gut, nach so vielen Monaten<br />

des Chattens und der Videokonferenzen endlich wieder eine<br />

Präsenzveranstaltung abzuhalten. Entsprechend groß war das<br />

Interesse im Salon Saturn des Radisson Blu Hotels.<br />

Neben den Berichten aus den drei Arbeitsgruppen des Verbandes<br />

stand vor allem die Nachwahl eines neuen Vizepräsidenten<br />

auf der Agenda. Zur Wahl stellte sich Christoph Hagemeier,<br />

Vorstandssprecher der MHI-Gruppe. Die reguläre Vorstandswahl<br />

findet wie gewohnt im Februar 2022 auf den Deutschen Asphalttagen<br />

in Berchtesgaden statt. Entsprechend kurz fällt dann auch<br />

die erste Amtszeit von Hagemeier aus, wie der neu gewählte<br />

Vizepräsident scherzhaft meinte: „Wenn Sie mit mir unzufrieden<br />

sind, können Sie mich im kommenden Februar wieder abwählen.“<br />

Mit dem Festvortrag widmeten sich DAV und DAI wieder<br />

dem allgegenwärtigen Thema Klima. Heinrich Strößenreuther,<br />

Geschäftsführer der Agentur für clevere Städte und<br />

Vorsitzender der Klimaunion, malte zunächst ein düsteres<br />

Bild der zukünftigen Jahrzehnte an die Wand, falls es uns<br />

nicht gelingt, den menschengemachten Klimawandel zu<br />

stoppen. In seinen Ausführungen „Auf die Jahre, auf die es<br />

ankommt – Das sich schließende klimapolitische Handlungsfenster“<br />

stellte er unter anderem die Ziele der Klimaunion<br />

vor, in der Unionspolitiker das Thema Klimaschutz und Energiewende<br />

in den eigenen Reihen voranbringen wollen. Die<br />

Klimaunion will Deutschland zum ersten klimaneutralen<br />

Industrieland mit 100 Prozent erneuerbarer Energie machen,<br />

wobei Strom und Heizen billiger werden sollen.<br />

Die traditionelle Abendveranstaltung im Anschluss an die<br />

DAV/DAI-Mitgliederversammlung fand im urigen Thüringer Hof<br />

statt. Im Zuge des unkomplizierten Abends wurde Andreas Lohf<br />

vom BSL Baustofflabor aus der Schweiz als Jahrgangsbester des<br />

Asphaltstudiums 2019/2020 geehrt. DAV-Präsident Oliver<br />

Nohse nahm dies zum Anlass, mit einem Schmunzeln die deutschen<br />

Kollegen zu motivieren: „Wir werden ja wohl auch in<br />

Deutschland prämierungswürdigen Nachwuchs aufbieten können,<br />

oder?“<br />

hin<br />

7|20<strong>21</strong>


Intern<br />

23<br />

Auf der DAI-Mitgliederversammlung (v. l. n. r.): Dr. Knut Johannsen<br />

(DAI-Vorsitzender), Prof. Ines Dragon, Bernd Nolle (beide wissenschaftlicher<br />

Beirat), Marco Bokies, André Täube (beide DAI-Geschäftsführer).<br />

Heinrich Strößenreuther referierte über: „Auf die Jahre, auf die es ankommt – Das<br />

sich schließende klimapolitische Handlungsfenster“.<br />

DAV-Präsident Oliver Nohse (l.) und der neu gewählte<br />

Vizepräsident Christoph Hagemeier. (Quelle: DAV/hin)<br />

7|20<strong>21</strong>


24 Intern<br />

01<br />

02 03<br />

04<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Bild 04<br />

Schutz und Sicherheit im Zeichen der<br />

Burg galt Anfang September für die Teilnehmer<br />

der DAV-Regionalveranstaltung<br />

Bayern in Nürnberg. (Quelle: Pixabay)<br />

DAV-Geschäftsführer Marco Bokies bei<br />

der Kochschule Cookionista.<br />

Dr. Johann Eicher: „Wir müssen unbedingt<br />

dahin zurück, dass Menschenund<br />

Ingenieursachverstand wieder<br />

das Sagen haben.“<br />

Klaus H. R. Wild: „Die Gegnerschaft<br />

beim Straßenbau wird auch in Bayern<br />

größer.“ (Quelle: DAV/hin)<br />

7|20<strong>21</strong>


Intern<br />

25<br />

Regionalversammlung Bayern<br />

Klima- und Ressourcenschonung<br />

Im September konnte sich die Asphaltbranche endlich wieder in Präsenzveranstaltungen<br />

treffen. Den Start bildete dabei die Regionalversammlung<br />

Bayern des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) in Nürnberg. Im Zentrum der<br />

Veranstaltung stand dabei wieder der traditionelle technische Erfahrungsaustausch<br />

mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.<br />

Ein sichtlich gerührter Rainer Hohenwarter,<br />

Regionalvorsitzender in Bayern, fasste seine<br />

Gefühle in Worte, kaum dass er zur Begrüßung<br />

der zahlreichen Gäste ans Rednerpult getreten<br />

war: „Ich möchte zuerst meiner Freude Ausdruck<br />

verleihen, dass wir uns nach so langer Zeit mal<br />

wieder persönlich und im Rahmen einer Präsenzveranstaltung<br />

wiedersehen. Herzlich willkommen,<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe<br />

Mitstreiter, liebe Asphalter!“<br />

In seiner Begrüßung ging Hohenwarter im<br />

Folgenden darauf ein, dass sich – nicht zuletzt<br />

auch durch die Bundestagswahl – der politische<br />

Kompass verschieben werde. Denn nach dem<br />

Abklingen der Corona-Pandemie würden die<br />

ökologischen Schwerpunkte wieder sehr stark<br />

in den Fokus künftiger Politik rücken. „Dass wir<br />

hiervon unmittelbar betroffen sind, ist aufgrund<br />

der Tatsache, wie und mit welchen Brennstoffen<br />

wir unsere Prozessenergie zur Herstellung des<br />

Baustoffes erzeugen, offensichtlich“, so Hohenwarter.<br />

Dekarbonisierung, Umstellung der Techniken<br />

auf CO 2 -Minderung und -Neutralität wird<br />

für den Regionalvorsitzenden das Zukunftsthema<br />

sein. „Ich bin der festen Überzeugung,<br />

dass dies uns nur gemeinsam gelingen wird und<br />

sich unsere Kräfte am besten im Verband sammeln<br />

lassen“, schloss Hohenwarter.<br />

Im Anschluss gab Ministerialrat Thomas<br />

Hölzl vom Bayerischen Staatsministerium für<br />

Wohnen, Bau und Verkehr einen Überblick über<br />

die Situation aus Sicht der Verwaltung. Auch für<br />

ihn stehen klimapolitische Fragen im Vordergrund.<br />

„Große Aufgaben stehen jetzt vor uns.<br />

Wir dürfen uns da nicht wegducken, sondern<br />

müssen gemeinsam nach Lösungen suchen“,<br />

so Hölzl. Bevor es zur Abendveranstaltung<br />

ging, kam schon traditionell Klaus H. R. Wild zu<br />

Wort, geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

der Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter<br />

Straßen- und Verkehrsplanung (GSV). Er<br />

berichtete kurzweilig über die Tätigkeiten des<br />

Vereins in Bayern und konstatierte am Ende:<br />

„Die Gegnerschaft beim Straßenbau wird auch<br />

in Bayern größer.“ Den Abend verbrachten<br />

die Teilnehmer in entspannter Atmosphäre bei<br />

der Kochschule Cookionista. Der zweite Tag<br />

bestand, wie es Hohenwarter nannte, „aus dem<br />

Herzstück der Regionalversammlung – dem<br />

technischen Erfahrungsaustausch mit dem<br />

Bayerischen Staatsministerium für Wohnen,<br />

Bau und Verkehr. Hierfür stand Baudirektor Dr.<br />

Johann Eicher vom Referat 49 – Straßenbauund<br />

Straßenverkehrstechnik, Straßenverkehrssicherheit<br />

den Anwesenden zur Diskussion zur<br />

Verfügung. Mit dem Bau von Asphaltfundationsschichten<br />

sprach er gleich eines der wichtigsten<br />

Themen an: „Die Bauweise hat sich in<br />

den ersten Projekten technisch bewährt. Nun<br />

muss es darum gehen, dass sich die Bedeutung<br />

der Asphaltfundationsschicht herausstellt.“ In<br />

diesem Zusammenhang sprach Eicher davon,<br />

dass das Asphaltrecycling in Bayern weiter<br />

gefördert werden soll. Hierfür soll es künftig<br />

intensive Schulung der Führungskräfte in Bezug<br />

auf Baustoffrecycling sowie Schulung der Verantwortlichen<br />

Leiter bzw. Vertreter Tiefbau an<br />

den Landratsämtern geben. Auch beim Thema<br />

Arbeitsplatzgrenzwert fand Dr. Eicher deutliche<br />

Worte: „Wir müssen unbedingt dahin zurück,<br />

dass Menschen- und Ingenieursachverstand<br />

wieder das Sagen haben, denn es muss nicht<br />

immer mit 190 ° C gemischt werden“, so der<br />

Baudirektor.<br />

Nach spannenden Diskussionen waren sich die<br />

beiden DAV-Geschäftsführer André Täube und<br />

Marco Bokies sicher: „Das bayerische Format, Behördenvertreter<br />

zum technischen Erfahrungsaustausch<br />

einzuladen, hat sich definitiv bewährt.“ •<br />

05 06<br />

Bild 05<br />

Bild 06<br />

Thomas Hölzl: „Große Aufgaben stehen jetzt vor uns. Wir dürfen uns da nicht wegducken.“<br />

Am Rande der Regionalveranstaltung wurde Sarah Schön von André Täube (l.) und<br />

Rainer Hohenwarter (r.) als Jahrgangsbeste 2018/2019 beim Asphaltstudium geehrt.<br />

7|20<strong>21</strong>


26 Intern<br />

Regionalversammlung Baden-Württemberg<br />

Fachvorträge im Mittelpunkt<br />

Die Regionalversammlung Baden-Württemberg des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) beschreitet seit der letzten Veranstaltung neue Wege. Der<br />

Schwerpunkt liegt auf den Fachvorträgen. Themen der Mitgliederversammlung<br />

werden mittels eines vorbereiteten Videoclips in aller Kürze behandelt,<br />

um mehr Zeit für fachliche Diskussionen zu haben.<br />

ie Sie sehen, haben wir mittels unserer<br />

Technik eine ganze Reihe der for-<br />

„W<br />

malen Punkte bereits abgeräumt und wir können<br />

uns somit wie im vergangenen Jahr einer<br />

ganzen Reihe an Fachvorträgen widmen.“ Mit<br />

diesen Worten eröffnete Stefan Schmidt-<br />

Weiss, DAV-Regionalvorsitzender Baden-Württemberg,<br />

die diesjährige Versammlung. In<br />

seinem Impulsvortrag betonte er, dass nicht<br />

zuletzt aufgrund der Bundestagswahl vor<br />

allem ökologische Schwerpunkte in der Politik<br />

Einzug gehalten haben: „Das Thema der<br />

Dekarbonisierung, der Umstellung unserer<br />

Techniken auf CO 2 -Minderung bw. -Neutralität<br />

wird das Zukunftsthema sein.“ Schmidt-Weiss<br />

betonte, dass die Asphaltbranche bereits seit<br />

Jahren eine hohe Wiederverwendungsquote<br />

vorweisen könne. „Mit der neuen Fräsgutbörse<br />

des DAV ist ein weiterer innovativer Schritt, die<br />

Quote hochzuhalten und die Ressourcen optimal<br />

zu nutzen, eingeläutet“, so Schmidt-Weiss.<br />

Die anstehende Regionalvorstandswahl<br />

innerhalb der Mitgliederversammlung brachte<br />

einen Personalwechsel. Bruno Schwendemann<br />

hatte angekündigt, nicht mehr für den Regionalvorstand<br />

zu kandidieren. Schmidt-Weiss<br />

bedankt sich bei ihm ausdrücklich für die<br />

geleistete langjährige Arbeit im Vorstand, die<br />

01 02<br />

04 05<br />

Bild 04<br />

Bild 05<br />

Bild 06<br />

Thomas Behle stellte das neue<br />

Forschungsvorhaben des DAI vor,<br />

bei dem es um die Eignung von<br />

Schaumbitumen geht.<br />

Der neu gewählte Regionalvorstand<br />

(v. l. n. r.): Stefan Schmidt-Weiss, Jürgen<br />

Freuding, Mathias Waggershauser,<br />

Susanne Reichsgräfin von Kesselstatt<br />

und Martin Bux (nicht im Bild:<br />

Michael Knobel)<br />

Stefan Schmidt-Weiss bedankt sich bei<br />

Bruno Schwendemann für die geleistete<br />

langjährige Arbeit im Vorstand.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

7|20<strong>21</strong>


Intern<br />

27<br />

stets vertrauensvoll und konstruktiv war. Jürgen<br />

Freuding von der Deutschen Asphalt<br />

wurde von den Anwesenden in den Regionalvorstand<br />

Baden-Württemberg gewählt.<br />

Dipl.-Ing. Thomas Behle, Hohenloher<br />

Asphalt-Mischwerke, stellte in seinem Vortrag<br />

„Untersuchungen zur Eignung der Schaumbitumentechnologie“<br />

ein neues Forschungsvorhaben<br />

des Deutschen Asphaltinstitues (DAI)<br />

vor, bei dem es um die verfahrenstechnische,<br />

bautechnische und energietechnische Eignung<br />

der Schaumbitumentechnologie geht.<br />

Behle fasste zusammen: „Unsere Zielsetzung<br />

ist es unter anderem, den Nachweis für die<br />

großtechnische Herstellung unter gleichzeitigem<br />

Einsatz von zukunftsrelevanten Asphaltgranulatanteilen<br />

zu erbringen.“ Des Weiteren<br />

soll eine Beurteilung der material- und bautechnischen<br />

Gleichwertigkeit im Hinblick auf<br />

konventionellen Asphaltmischgüter erfolgen,<br />

eine Bewertung unter energetischen und<br />

emissionsbezogenen Aspekten der Bauweisen<br />

mit und ohne Schaumbitumen sowie eine<br />

Ableitung von Schaumbitumenrezepturen<br />

und Übertragung auf andere Mischgutsorten<br />

vorgenommen werden.<br />

Um Wege zur CO 2 -Neutralität in der Asphaltindustrie<br />

ging es bei Kevin-Robbyn Wick von<br />

Wolff & Müller Energy. In dem aufgrund seiner<br />

Aktualität intensiv diskutierten Vortrag ging<br />

Wick auf die gesetzliche Entwicklung, die aktuelle<br />

Marktentwicklungen sowie erste erfolgreiche<br />

Schritte der Branche ein. Dabei skizzierte<br />

er mit Blick auf andere Industriebranchen<br />

Lösungen, zeigte aber auch auf, wo politische<br />

Ambitionen am eigentlichen Ziel, den CO 2 -Ausstoß<br />

zu senken, vorbeigehen. „Bei einer sinnvollen<br />

Klimapolitik muss es darum gehen,<br />

sämtliche Aspekte eines Produktionsprozesses<br />

mit einzubeziehen“, so Wick.<br />

Den Abschluss der Fachvorträge bildeten<br />

die Ausführungen von Dr. Steffen Klumbach,<br />

von der Abteilung 9 des Regierungspräsidiums<br />

Tübingen aus der Mobilitätszentrale<br />

Baden-Württembergs. In seinem Vortrag, bei<br />

dem er über Video zugeschaltet wurde, referierte<br />

er über neues aus der Straßenbautechnik<br />

der Landesverwaltung Baden-Württemberg.<br />

Schwerpunkte waren bei ihm die Erfahrungen<br />

mit Maximalrecycling sowie die Einführung<br />

des Qualitäts-Straßenbaus Baden-Württemberg<br />

4.0. „In Baden-Württemberg geht es uns<br />

darum, die Nutzungsdauer der Straßenbefestigung<br />

zu erhöhen, dabei die Maßnahmen<br />

wirtschaftlich umzusetzen und so Umwelt und<br />

Ressourcen zu schonen“, fasste Klumbach<br />

seine Ausführungen zusammen.<br />

Der geplante Vortrag „Die X-Rechnung an<br />

öffentliche Auftraggeber“ von Maik Hinz,<br />

Pagero, musste leider krankheitsbedingt entfallen.<br />

Sämtliche Vorträge stehen den Mitgliedern<br />

des DAV im internen Mitgliederbereich<br />

zur Verfügung.<br />

hin<br />

03<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Führten durch die kurzweilige<br />

Veranstaltung (v. l. n. r.):<br />

Die DAV-Geschäftsführer André Täube<br />

und Marco Bokies sowie Regionalvorsitzender<br />

Stefan Schmidt-Weiss<br />

Dr. Steffen Klumbach wurde per Video<br />

dazugeschaltet.<br />

Kevin-Robbyn Wick: „Bei einer sinnvollen<br />

Klimapolitik muss es darum<br />

gehen, sämtliche Aspekte eines Produktionsprozesses<br />

mit einzubeziehen.“<br />

06<br />

7|20<strong>21</strong>


28 Vor Ort<br />

01<br />

Asphaltstraßentagung<br />

„Es tut gut, sie alle wiederzusehen“<br />

Rund 350 Gäste konnte die Asphaltstraßentagung der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)<br />

vermelden, die am <strong>21</strong>. September in Leipzig stattfand. In drei Themenblöcken mit zwölf Vorträgen erhielten die Teilnehmer<br />

einen informativen Rundumblick, welche Themen die Branche derzeit am meisten beschäftigen.<br />

Als pünktlich um 13 Uhr Bernd Nolle, Leiter der Arbeitsgruppe 7 –<br />

Asphaltbauweisen, die Bühne im Gewandhaus zu Leipzig betrat, war<br />

sowohl die Spannung als auch die Freude im Mendelssohnsaal förmlich<br />

zu greifen. „Viel zu lange mussten wir auf den persönlichen fachlichen<br />

Austausch verzichten“, begann Nolle seine Begrüßung. Getrübt werde die<br />

Freude lediglich dadurch, dass aufgrund der Hygienevorschriften eine<br />

Deckelung der Teilnehmerzahlen nötig sei. Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek,<br />

Vorsitzende der FGSV, hob in ihrer Begrüßungsansprache<br />

die Wertigkeit des Fachprogramms hervor. Im Anschluss hatte sie noch<br />

eine besondere Aufgabe: „Abgerundet wird das fachliche Programm mit<br />

der Verleihung der Lüer-Nadel für herausragende Leistungen auf dem<br />

Gebiet des Asphaltstraßenbaus.“ Die Verleihung, die normalerweise im<br />

Rahmen des FGSV-Straßen- und Verkehrskongresses stattfindet, wurde<br />

vom letzten Jahr nachgeholt. Prof. Dr.-Ing. Martin Radenberg vom Lehrstuhl<br />

für Verkehrswegebau an der Ruhr-Universität Bochum ist der würdige<br />

Preisträger. „Es ist mir eine große Ehre, nun zum Kreis der Preisträger zu<br />

gehören“, so Radenberg bei seiner kurzen Dankesansprache.<br />

In den folgenden 1,5 Tagen ging es in Leipzig um „Herausforderungen“,<br />

„Technisches Regelwerk“ und „Forschung“. Dabei wurde deutlich,<br />

dass es vor allem die ökologischen Themen sind, wie beispielsweise<br />

Emissionsreduzierung oder Ressourcenschonung, die die Branche in den<br />

kommenden Jahren maßgeblich umtreiben werden. So hat etwa<br />

DAV-Geschäftsführer André Täube in den allgemeinen Bemerkungen am<br />

Rand seines Vortrages über Temperaturabgesenkte Asphalte darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass Asphalt als ökologisch besonders wertvoller, da<br />

vollständig wiederverwendbarer Baustoff für die Zukunft im Hinblick auf<br />

Nachhaltigkeit, Zukunftssicherheit und Klimaschutz gut aufgestellt sei.<br />

„Jedoch sind die Entwicklungen in diesem Bereich immer auch sehr stark<br />

von der Politik und den entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

abhängig. Hier möchte ich ausdrücklich für kluge politische Weichenstellungen<br />

werben“, so Täube. Denn die Asphaltindustrie und ihre<br />

Partner aus der Zulieferindustrie hätten in den letzten Jahren erhebliche<br />

Anstrengungen unternommen, um Verkehrsflächenbefestigungen aus<br />

Asphalt noch nachhaltiger und langlebiger zu machen.<br />

•<br />

7|20<strong>21</strong>


Vor Ort<br />

29<br />

02<br />

<strong>07</strong><br />

03<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Bild 04<br />

Bild 05<br />

Bild 06<br />

Bild <strong>07</strong><br />

Endlich wieder Präsenzveranstaltungen. (Quelle: DAV/hin)<br />

Bernd Nolle gab einen Überblick über die Arbeit der Arbeitsgruppe<br />

7 – Asphaltbauweisen. (Quelle: DAV/hin)<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Radenberg wird von Direktorin Elfriede<br />

Sauerwein-Braksiek die Lüer-Nadel verliehen. (Quelle: DAV/hin)<br />

DAV-Geschäftsführer André Täube: „Ich möchte ausdrücklich für<br />

kluge politische Weichenstellungen werben.“ (Quelle: DAV/hin)<br />

In kleinem Umfang waren auch Info-Stände möglich – der Deutsche<br />

Asphaltverband war dabei. (Quelle FGSV)<br />

Der fachliche Austausch stand im Mittelpunkt – mit Hygienekonzept.<br />

(Quelle FGSV)<br />

Der Vorsitzende des Deutschen Asphaltinstitutes, Dr. Knut Johannsen,<br />

moderierte den Themenblock „Herausforderungen“. (Quelle: DAV/hin)<br />

04<br />

05<br />

06<br />

Besuchen Sie uns:<br />

www.aspha-min.com<br />

7|20<strong>21</strong>


30 Menschen<br />

Leonhard Weiss<br />

Die neue Ära hat schon begonnen<br />

Dieter Straub (Mitte) hat den Staffelstab weitergereicht. Marcus Herwarth (links), Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung, und Christian Ott (rechts), stv. Vorsitzender. (Quelle: Leonhard Weiss)<br />

Im Frühjahr 2022 ist der Generationswechsel an<br />

der Spitze der Geschäftsführung von Leonhard<br />

Weiss endgültig abgeschlossen. Der bisherige Vorsitzende<br />

der Geschäftsführung Dieter Straub<br />

begibt sich in den Ruhestand. Sich mit sich selbst<br />

zu identifizieren, beschreibt wohl am ehesten die<br />

Verbindung von Dieter Straub mit Leonhard Weiss.<br />

1989 begann seine Laufbahn bei dem Bauunternehmen<br />

als Oberbauleiter im Ingenieurbau. 1992<br />

wird ihm die Leitung des Bereiches Stuttgart übertragen,<br />

1996 die technische Leitung der Niederlassung<br />

Stuttgart und 1998 die Geschäftsführung des<br />

Ingenieur- und Schlüsselfertigbaus. Im August<br />

2011 wird der langjährige Vertraute der Gesellschafter<br />

Ulrich Weiss und Werner Schmidt-Weiss zu<br />

stellvertretenden Vorsitzenden bestellt und leitet<br />

bis Ende 2014 zusätzlich den Geschäftsbereich<br />

Gleisinfrastrukturbau. Im August 2018 übernimmt<br />

Dieter Straub als Nachfolger von Volker Krauß dann<br />

den Vorsitz der Geschäftsführung und steht bis<br />

Ende vergangenen Jahres auch noch dem<br />

Ingenieur- und Schlüsselfertigbau vor. Bis zu seiner<br />

Verabschiedung in den Ruhestand zum 31. März<br />

kommenden Jahres bleibt er aber noch in der<br />

Geschäftsführung und begleitet den Übergang.<br />

Einen Übergang, der im Wesentlichen bereits<br />

abgeschlossen ist. Denn auch seine Nachfolger<br />

Marcus Herwarth und dessen Stellvertreter Christian<br />

Ott tragen bereits mehr als ein Vierteljahrhundert<br />

die gelb-schwarzen Farben. Marcus Herwarth,<br />

in der Nähe von Weikersheim aufgewachsen,<br />

legt 1995 an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt<br />

sein Diplom als Bauingenieur<br />

ab und beginnt wenig später als Bauleiter im<br />

Leitungsbau bei Leonhard Weiss. 2001 wird er<br />

Projektleiter und übernimmt im Jahr 20<strong>07</strong> die Leitung<br />

des Bereiches „Generalunternehmer Netzbau“.<br />

2011 kommt die Leitung des Bereichs „Generalunternehmer<br />

Infrastrukturprojekte“ hinzu,<br />

2013 dann die technische Leitung dieser Bereiche<br />

und ab Januar 2015 die Geschäftsführung des<br />

Gleisinfrastrukturbaus. Der Vorsitz der Geschäftsführung<br />

ist für Marcus Herwarth Anerkennung<br />

und Herausforderung zugleich. Sein Stellvertreter<br />

Christian Ott kam als Ferienjobber erstmals mit<br />

dem Unternehmen in direkten Kontakt. 1992<br />

schloss er seine Ausbildung zum Industriekaufmann<br />

ab und übernahm schnell Verantwortung.<br />

Zunächst als Niederlassungskaufmann in Dresden,<br />

dann als Bereichskaufmann, zunächst im<br />

Bereich Schlüsselfertigbau, später dann auch für<br />

den Ingenieurbau in Crailsheim. Zur Jahrtausendwende<br />

wurden ihm die Aufgaben als Assistent<br />

des Geschäftsführers im Geschäftsbereich Ingenieur-<br />

und Schlüsselfertigbau übertragen. Im Jahr<br />

2002 folgte dann die Ernennung zum kaufmännischen<br />

Leiter. Im Juli 2017 übernahm er als<br />

Prokurist und Bereichsleiter die Bereiche Finanzen,<br />

Rechnungswesen, Controlling, IT und Integriertes<br />

Managementsystem. Im Oktober 2019<br />

wurde Christian Ott zum Geschäftsführer ernannt<br />

und führt seither das Ressort Unternehmenssteuerung.<br />

Seit September 20<strong>21</strong> bekleidet er nun<br />

zudem die Position des stellvertretenden Vorsitzenden.<br />

Heribert Lohr<br />

Moerschen<br />

Verstärktes Team mit erweiterter Servicestrategie<br />

Die Moerschen Mobile Aufbereitung GmbH positioniert sich bewusst<br />

im After-Sales und der partnerschaftlichen Kundenbetreuung mit<br />

einer Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen. Neben der Schaffung weiterer<br />

Hallenflächen für Servicearbeiten und Lagerkapazitäten für Ersatzteile<br />

wird die Bedeutung personalstark unterstrichen durch die Tatsache,<br />

dass der Bereich Service und Ersatzteile auf ein 12-köpfiges Team angewachsen<br />

ist. Der bisherige Regionalvertriebsleiter Thorsten Jäger bündelt<br />

ab sofort in einer neu geschaffenen Stelle als Bereichsleiter die Aktivitäten<br />

in den Feldern Ersatzteile, Service, Garantie und Support. Er folgt<br />

auf Patrick Wirtz, der Moerschen Mobile Aufbereitung nach gemeinsamen<br />

erfolgreichen Jahren des Aufbaus und der Optimierung des Servicesegments<br />

leider verlässt. Neuer Gesamtvertriebsleiter wird Simon Moers,<br />

als Bindeglied zwischen Maschinenverkauf und Kundenbetreuung. •<br />

Der neue Gesamtbereichsleiter für die gebündelten After-Sales-Aktivitäten<br />

Thorsten Jäger bringt eine lange Erfahrung in der Branche mit. (Quelle: Moerschen)<br />

7|20<strong>21</strong>


Menschen<br />

31<br />

Nynas<br />

Vizepräsident für Konzernstrategie<br />

und Nachhaltigkeit<br />

Johan Andersson wird zum Vizepräsidenten für Konzernstrategie und<br />

nachhaltige Entwicklung bei Nynas. Dafür verlässt Andersson die Position<br />

als CEO des nationalen Ölindustrieverbandes in Schweden, Drivkraft<br />

Sverige. Als CEO hat er seit 2019 eine Roadmap für die klimaneutrale<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Branche auf den Weg gebracht, den Branchenverband<br />

umstrukturiert und als Organisation für innovative und nachhaltige<br />

Mobilität neu positioniert. Vor seiner jetzigen Position war Johan<br />

19 Jahre lang in verschiedenen leitenden globalen Führungspositionen<br />

bei BP im Spezialölsegment und davor bei BASF tätig. „Für Nynas sind<br />

Strategie und Nachhaltigkeit eng miteinander verbunden. Wir verstärken<br />

nun unsere Organisation mit der<br />

Erfahrung, die Johan mitbringt, um<br />

unsere Arbeit in diesen Bereichen<br />

zu intensivieren. Ich freue mich<br />

sehr, Johan Andersson als Mitglied<br />

des Vorstandsteams von Nynas willkommen<br />

zu heißen und ihn auf<br />

unserem Weg in die Zukunft zu<br />

begleiten“, so Bo Askvik, Präsident<br />

und CEO von Nynas.<br />

•<br />

Johan Andersson wird zum Vizepräsidenten<br />

für Konzernstrategie und<br />

nachhaltige Entwicklung bei Nynas.<br />

(Quelle: Nynas)<br />

Ingevity<br />

Technischer Service verstärkt<br />

Kay Willmeroth wird die technische<br />

Leitung von Ingevity in<br />

Deutschland mit Fokus Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>e<br />

stärken<br />

(Quelle: Ingevity)<br />

Kay Willmeroth wird die technische<br />

Leitung von Ingevity in Deutschland<br />

mit Fokus Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong>e stärken.<br />

In seiner Rolle als Technical Marketing<br />

Manager Evotherm wird er die Bestrebung<br />

von Ingevity leiten, die führende europäische<br />

Warm-Mix-Technologie in Deutschland<br />

einzusetzen. Kay Willmeroth bringt<br />

seine Bauingenieur-Kompetenz und mehrjährige<br />

Erfahrung bei den führenden Straßenbauunternehmen<br />

und Prüflaboren in<br />

Deutschland mit. Während dieser Zeit war<br />

er in führenden technischen Positionen in<br />

den Bereichen Asphalt, Bindemittel, Prüftechnologien,<br />

Qualitätssicherung, Asphaltmischanlagen-<br />

und Einbauüberwachung<br />

und schließlich Forschung, Entwicklung<br />

und Einsatz neuer Produkte und spezieller<br />

Verfahren tätig. 2013 wurde er mit dem Vinci-Innovationspreis<br />

in der Kategorie Nachhaltige<br />

Entwicklung ausgezeichnet. Carlos Rif, Head of Business Management<br />

bei Pavement Technology EMEA, freut sich über sein neues Team in<br />

Deutschland: „Wir freuen uns sehr, Kay Willmeroth bei uns zu haben. Er<br />

wird unserem Deutschland-Team einen großen Mehrwert bringen: Dieses<br />

besteht aus Stefan Pischedda als Technical Sales Representative, Thomas<br />

Falvo als Business Development Manager und Dipl.-Ing. Bernd Jannicke<br />

vom Iba Ingenieurbüro als Senior Consultant.“<br />

•<br />

NACHRUF<br />

Axel Wieczorek gestorben<br />

9. September 20<strong>21</strong> starb unser<br />

A Geschäftsführer und Gesellschafter<br />

Herr Axel Wieczorek nach langer und schwerer<br />

Krankheit im Alter von 56 Jahren.<br />

Mit seiner Ausbildung von 1982 bis 1985<br />

zum Baustoffprüfer bei der Hochtief AG in<br />

Essen legte er bereits den Grundstock für seinen<br />

weiteren beruflichen Werdegang. Nach<br />

kurzer Auszeit beim Grundwehrdienst von<br />

1985 bis 1986 stieg er wieder beruflich in den<br />

erlernten Bereich bei der Firma Hochtief ein<br />

und war hier bis 1988 für die Qualitätssicherung<br />

im Erdbau tätig. Im Jahr 1988 kam dann<br />

die erste leitende Position bei der Firma Dr.-<br />

Ing. Steffen GmbH. Hier war er bis 1992 Laborleiter.<br />

Von 1992 bis 2005 war er als Leiter<br />

für die Abteilung Geotechnik der Firma Carl<br />

Hamm GmbH tätig. Seit 2005 war er für unser<br />

Unternehmen tätig, bei dem er Ende 2013<br />

Axel Wieczorek (Quelle: Eckardt & Sohn GmbH)<br />

auch Geschäftsführer und Gesellschafter<br />

wurde. Er war stets ein Pfeiler des Unternehmens<br />

und mit seiner herzlichen und freund-<br />

lichen Art ein kompetenter Ansprechpartner,<br />

für unsere Kunden speziell im Bereich Bodenund<br />

Asphaltprüfgeräte. Die persönliche Verwurzelung<br />

mit dem Unternehmen und den<br />

Kollegen macht es uns nicht leicht, diesen<br />

großen Verlust zu verkraften. Axel Wieczorek<br />

war nicht nur Führungskraft und Kollege, sondern<br />

auch ein guter Freund, den wir sehr vermissen<br />

werden. Sein Optimismus, seine stets<br />

ehrlichen offenen Worte und auch sein sehr<br />

großes soziales Engagement zeichneten ihn<br />

aus. In seinem Sinne werden wir die Geschäfte<br />

auch seines Arbeitsbereiches weiterführen.<br />

Wir trauern mit seiner Familie und werden<br />

ihn stets in sehr guter Erinnerung behalten.<br />

Er wird nicht nur in unserem Team, sondern<br />

auch in unseren Herzen eine große<br />

Lücke hinterlassen.<br />

Das Team der Eckardt & Sohn GmbH<br />

7|20<strong>21</strong>


32 Technik<br />

EAG Einfach Aufbereiten GmbH<br />

Durch Recycling Kosten senken<br />

und Unabhängigkeit stärken<br />

<strong>asphalt</strong>: Herr Schmellenkamp, können Sie uns in wenigen Worten<br />

die EAG Einfach Aufbereiten GmbH einmal vorstellen?<br />

Schmellenkamp: Die EAG hat sich aus der BHS Bau- und Handelsgruppe<br />

Sachsen, die rund 500 Mitarbeiter in ihren Straßen- und Tiefbauunternehmen,<br />

Asphaltmischwerken, Laboren und Steinbrüchen beschäftigt,<br />

entwickelt. Sie ist das Ergebnis motivierter Mitarbeiter und vorausschauender,<br />

mutiger Unternehmer. Vor rund zehn Jahren hat der damalige<br />

technische Leiter des Geschäftsbereiches Asphalt, Siegmar Ullrich, eine<br />

ungeahnt einfache und dennoch leistungsfähige Siebanlage gebaut.<br />

Vom damaligen Geschäftsführer Heinz Scheib wurde die BHS Innovationen<br />

GmbH ins Leben gerufen, um aus dieser und weiteren Eigenentwicklungen<br />

ein Geschäft im Asphalt- und Straßenbau zu machen.<br />

Da sich unsere Siebtechnik in der gesamten Aufbereitungsbranche<br />

etabliert hat, war es an der Zeit, diese Gesellschaft vollständig auf die<br />

Aufbereitungstechnik auszurichten. Seit Anfang dieses Jahres treten wir<br />

unter dem neuen Namen „Einfach Aufbereiten“ auf. Im Logo ist die BHS<br />

weiterhin zu finden – viel mehr aber noch in unserem Anspruch, die<br />

Wertschöpfung regional zu generieren. Beide Maschinentypen werden<br />

zu 100 % in Sachsen gefertigt.<br />

Florian Schmellenkamp vor dem Baustoff-Recyclingsieb SBR 4 (Quelle: EAG)<br />

Bereits vor über zehn Jahren wurden in der BHS-Gruppe<br />

die ersten Siebmaschinen-Prototypen für die Aufbereitung<br />

von Asphaltfräsgut in den eigenen Mischwerken<br />

eingesetzt. 2019 brachte die EAG Einfach Aufbereiten<br />

GmbH dann eine Entwicklung, speziell für den<br />

Straßen- und Tiefbau, auf den Markt: das Baustoff-Recyclingsieb<br />

SBR 3. Der Erfolg mit dieser handlichen Siebmaschine<br />

gibt den pragmatischen Maschinenbauern<br />

recht. Rund 80 % der zahlreich ausgelieferten Maschinen<br />

wurden von der Zielgruppe Tief- und Straßenbauer<br />

gekauft. Seit 2020 ist mit der SBR 4 der Nachfolger des<br />

2011 eingeführten Baustoff-Recyclingsiebs SBR 2 auf<br />

dem Markt. Wir sprachen mit Florian Schmellenkamp,<br />

Leiter Geschäftsentwicklung der EAG Einfach Aufbereiten<br />

GmbH, über die Maschinen.<br />

Nun aber zur Maschinentechnik: Was zeichnet Ihre Maschinen aus?<br />

Schmellenkamp: In erster Linie die Einfachheit. Diese sorgt für geringe<br />

Betriebs- und Wartungskosten und lässt sich mit etwas Übung von jedem<br />

Radladerfahrer bedienen. Im meist stationären Einsatz der SBR 4 sind es<br />

der geringe Platzbedarf und die jederzeitige Verfügbarkeit. Im Straßenund<br />

Tiefbau reden wir über Kosteneinsparung für Logistik, Deponie und<br />

Baustofflieferungen. Hier hat die SBR 3 große Stärken. Für die Mitarbeiter<br />

liegt der Vorteil im Baustelleneinsatz in der Unabhängigkeit. Wo üblicherweise<br />

Transporte beauftragt und Baustofflieferungen koordiniert<br />

werden müssen, lautet das größte Argument des Personals: Wir sind<br />

unabhängiger, brauchen kein Kieswerk anbetteln und können die ausgebauten<br />

Baustoffe wiederverwenden.<br />

Können Sie diese „Unabhängigkeit“ genauer benennen?<br />

Schmellenkamp: Im stationären Einsatz mit der größeren SBR 4 ist es<br />

die Sensorautomatik, die die Aufbereitung jederzeit ermöglicht. Der<br />

Radlader ist nicht an die Maschine gebunden, alles richtet sich nach der<br />

Asphaltmischanlage. Im mobilen Einsatz der SBR 3 sind es auch die Maße:<br />

Mit einer Transportbreite von 2.400 mm und einem Gesamtgewicht von<br />

2,3 t kann die Siebmaschine mit den verfügbaren Kippern transportiert<br />

und mit Ladekran oder Mobilbagger verladen werden. Es ist kein Tieflader<br />

oder gar Schwertransport erforderlich.<br />

Nach welchem Nutzen entscheiden sich die meisten Kunden für Ihre<br />

Siebanlagen?<br />

Schmellenkamp: Kurz gesagt: Leistung und Robustheit sind Grundvoraussetzung<br />

– daher maßgeblich entscheidend. Hinzu kommen<br />

deutlich geringere Anschaffungs- und Betriebskosten gegenüber herkömmlichen<br />

Recyclinganlagen sowie ein geringerer Platzbedarf der<br />

Siebanlage. Denn Sie wissen ja, jede Fläche ist kostbar, vor allem im<br />

kommunalen Bereich. Der Platz, den die Maschine nicht braucht, steht<br />

zur Lagerung von mehr Baustoffen oder Baustelleneinrichtung zur<br />

Verfügung. Das vereinfacht das Handling vor Ort, lässt das Team auf<br />

der Baustelle schneller arbeiten und das erhöht natürlich auch den<br />

Zufriedenheitsfaktor.<br />

7|20<strong>21</strong>


Vor allem dürfte auch ein unkompliziertes Handling auf<br />

der Baustelle gefordert sein.<br />

Schmellenkamp: Das ist richtig. Die Bauaufgaben von heute in<br />

innerstädtischen, aber auch auf Bundes- und Landesstraßen sind<br />

hoch komplex geworden. Da können sich die Kolonnen vor Ort<br />

nicht mehr mit langen Umsetzarbeiten aufhalten. In der Regel ist<br />

ein Mobilbagger zur Hand, um die SBR 3 zu verladen und umzusetzen,<br />

andernfalls bieten wir inzwischen ein Verladegestell an,<br />

das es ermöglicht, mit Radladern mit ca. 5 t Betriebsgewicht die<br />

Maschine zu verladen. Auch wichtig ist der elektrische und damit<br />

vor Ort emissionsfreie Betrieb der Maschinen. Denn keine Emissionen<br />

bedeutet weniger Ärger.<br />

Ganz entscheidend aus unserer Sicht sind hier die Kosten für<br />

die Baumaschinen. Unsere Siebanlagen werden überwiegend mit<br />

dem Radlader beschickt. Die Breite der Siebfläche ist darauf ausgelegt<br />

und so erzeugen wir hohe Durchsatzleistungen bei geringen<br />

Maschinenkosten. Der verhältnismäßig teure Bagger geht<br />

seinem Kerngeschäft nach. Denn die Aufgaben für den Bagger<br />

werden ohnehin mit den zahlreichen Anbaugeräten, die heute<br />

eingesetzt werden, stetig erweitert.<br />

Welche Leistung steckt hinter der Maschine?<br />

Schmellenkamp: Die Maschinen kommen ohne Hydraulik und<br />

Fördergurte aus. Der elektrische Unwuchtmotor arbeitet wartungsfrei<br />

und muss verhältnismäßig wenig Masse bewegen. Das<br />

bedeutet viel Leistung ohne Ärger. Tatsächlich gibt es, außer<br />

dem Siebwechsel – der bei der SBR 3 leicht in weniger als 30<br />

Minuten erfolgen kann – , keine Arbeit für die Werkstatt. Ausgelegt<br />

ist die Maschine mit 2 m Siebdeckbreite für die Beschickung<br />

mit Radladern mit ca. 1 m³ Schaufelinhalt. Auch bei siebschwierigen<br />

Aushubmassen oder kleinen Trennschnitten sind Durchsatzleistungen<br />

von 60 t pro Stunde realistisch. Bei optimalen<br />

Bedingungen sind es schnell mehr als 100 t pro Stunde, nur mit<br />

dem Radlader.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

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Der neue Walzenzug CP12 GC mit Stampffußbandage<br />

für die Verdichtung von körnigen Böden.<br />

(Quelle: Caterpillar/Zeppelin)<br />

Caterpillar<br />

Neue Walzenzüge der GC-Serie<br />

Caterpillar erweitert sein Angebot an Walzenzügen mit der Einführung der neuen Cat-GC-Baureihe mit einer<br />

Arbeitsbreite von 2.134 mm. Die neue Baureihe besteht aus fünf Typen, dem CS10 GC, dem CS11 GC und CP11 GC<br />

sowie dem CS12 GC und CP12 GC. Die Typbezeichnungen beziehen sich auf das Einsatzgewicht von 10 bis 12 t,<br />

Maschinen mit Glattmantelbandage tragen die Bezeichnung CS, die Maschinen mit Stampffußbandage für die<br />

Verdichtung von körnigen Böden die Bezeichnung CP.<br />

Alle Typen bieten eine hohe statische Linienlast und mehr Gewicht<br />

an der Bandage für eine hervorragende Verdichtung. Die neuen<br />

Modelle sind für Bodenverdichtungsaufgaben im Straßenbau und auf<br />

vielen Baustellen geeignet. Die neue GC-Baureihe wird vom 90 kW (122<br />

PS) starken Cat-Dieselmotor C3.6 angetrieben, der die Abgasnormen EU<br />

Stufe V erfüllt. Der Eco-Mode-Betrieb reduziert die Motordrehzahl und<br />

spart so bis zu 10 % Kraftstoff. Das lange Öl- und Filterwechselintervall<br />

des Motors hilft, Servicezeiten und -kosten zu senken.<br />

Die einfach bedienbare Geschwindigkeitsregelung ermöglicht das<br />

Umschalten von Arbeits- auf Fahrgeschwindigkeit mit einem Knopfdruck.<br />

Alle Walzenzüge zeichnen sich durch eine niedrige Gesamthöhe<br />

von 3 m und verbesserte Verzurrmöglichkeiten für einen schnellen, kostengünstigen<br />

Transport aus.<br />

Leistung und Flexibilität<br />

Die neuen GC-Walzenzüge sind mit dem voll gekapselten Exzentersystem<br />

mit Stahlkugeln in Unwuchtkammern für die Amplitudenverstellung ausgestattet.<br />

Es ist besonders wartungsarm für einen zuverlässigen und kostengünstigen<br />

Betrieb. Mit mehr Gewicht auf der Bandage als bei den Vorgängern<br />

der B-Serie bieten die neuen Modelle eine hohe Verdichtungsleistung.<br />

Zwei Amplituden und Frequenzen erlauben einsatzgerechte<br />

Einstellungen, dabei genügt ein Knopfdruck für den schnellen Wechsel<br />

von hoher zu niedriger Amplitude und umgekehrt.<br />

Auf Wunsch verfügbare Stampffußschalen-Sätze für die Glattmantelbandage-Typen<br />

(CS) erhöhen die Flexibilität der Maschinen, sodass diese<br />

Maschinen sowohl bindige Böden als auch Granulat effizient verdichten<br />

können. Die optionalen Zusatzgewichte für den CS10 GC und CS11 GC<br />

heben jedes Modell in die nächste Gewichtsklasse und erweitern die Einsatzmöglichkeiten.<br />

Die vereinfachte Steuerung und Bedienung ermöglicht<br />

es auch unerfahrenen Fahrern, die Bedienung der GC-Walzenzüge schnell<br />

zu erlernen. Die digitalen Anzeigen bieten einen schnellen Überblick über<br />

wichtige Betriebsdaten und können je nach Wunsch des Bedieners angepasst<br />

werden. Alle wichtigen Bedienelemente befinden sich auf der rechten<br />

Konsole und sind leicht zugänglich. Dazu gehören der Fahrhebel mit<br />

Vibrationskontrolle, die Motordrossel und die Wahl des Eco-Modus sowie<br />

Not-Aus und Feststellbremse. Die serienmäßige Auto-Vibe-Funktion startet/stoppt<br />

die Vibration der Maschine automatisch in Abhängigkeit von<br />

der Position des Fahrhebels, um Verdichtungen im Stillstand zu verhindern.<br />

Die neue GC-Serie bietet einen verbesserten Zugang mit abgewinkelten<br />

Stufen, rutschfestem Einstieg und bequem angebrachten Handläufen.<br />

Ergonomisch angeordnete Bedienelemente sorgen für eine effiziente<br />

Bedienung, während verschiedene Maßnahmen die Vibrationsrückmeldung<br />

minimieren und so Ermüdungserscheinungen reduzieren. Das<br />

Maschinendesign bietet eine hervorragende Sicht rund um den Verdichter,<br />

sodass der Fahrer Hindernisse im Arbeitsbereich schnell erkennen<br />

kann. Großzügige Innen- und Außenspiegel sowie die optio-nale Rückfahrkamera<br />

sorgen für eine hervorragende Rundumsicht.<br />

Wartung<br />

Die neue Serie zeichnet sich durch verlängerte Wartungsintervalle aus.<br />

Sowohl das Hydrauliköl als auch das Öl im Exzentergehäuse haben ein<br />

Wechselintervall von 3.000 h oder drei Jahren, Motoröl und -ölfilter werden<br />

nach 500 h gewechselt. Knickgelenk und die Batterie sind wartungsfrei.<br />

Praktisch auch der bequeme Zugang zum Hydrauliköltank, zum Filter und<br />

zu den Ölentnahmeventilen für die Öldiagnose, ohne dass die Haube angehoben<br />

werden muss. Das serienmäßige Flottenmanagement Cat Product<br />

Link erfasst wichtige Betriebsdaten wie Standort, Betriebsstunden, Kraftstoffverbrauch,<br />

Produktivität, Leerlaufzeit, Wartungswarnungen und Fehlercodes,<br />

die mobil oder im Büro abgerufen und nachverfolgt werden<br />

können. Für die neue GC-Serie sind außerdem spezielle Assistenzsysteme<br />

für die Optimierung des Verdichtungsprozesses verfügbar, darunter Verdichtungsmesswert,<br />

Mapping und Machine-to-Machine-Kommunikation.<br />

Kontakt: www.zeppelin-cat.de<br />

7|20<strong>21</strong>


Technik<br />

35<br />

Nadler<br />

Verkehrssicherungspflicht als App<br />

Nach Paragraf 45 Straßenverkehrs-<br />

Ordnung müssen Arbeitsstellen, die<br />

sich auf den Straßenverkehr auswirken,<br />

abgesperrt und gekennzeichnet<br />

werden. Die Baustellenkontroll-App ist<br />

eine Software für Baufirmen, Straßenmeistereien,<br />

Bauhöfe oder Kommunen,<br />

um diese Verkehrssicherungspflichten<br />

zu erfüllen.<br />

Jetzt testen:<br />

Im Testzugang sind ein Admin und zwei Kontrollfahrer enthalten. Der Test läuft automatisch<br />

aus und muss nicht extra gekündigt werden. Nach dem Testzeitraum kann die<br />

App flexibel für die gewünschte Laufzeit gebucht werden.<br />

Mit der App kann die Absicherung der Baustelle<br />

dokumentiert werden, um rechtlich<br />

auf der sicheren Seite zu sein. Weiterhin<br />

können Fahrstrecken aufgezeichnet, Bilder<br />

aufgenommen und Notizen geschrieben werden.<br />

Durch die Verknüpfung mit GPS wird der<br />

jeweilige Standort erfasst, was eine Zeitersparnis<br />

bei der Dokumentation bedeutet. Neben<br />

der App hat der Anwender Zugriff auf ein<br />

Online-Portal, in dem alle Benutzer und Aufträge<br />

angelegt werden (Admin-Ansicht). In<br />

dieser Übersicht sind alle Aufträge, Auftragsdetails<br />

und Protokolle jederzeit abrufbar.<br />

Mit der Nadler-RSA-App können darüber hinaus<br />

individuelle, auf unterschiedliche Sachgebiete<br />

angepasste Dokumentationen und Protokolle<br />

erstellt werden. Im Rahmen einer Winterdienst-Dokumentation<br />

lassen sich beispielsweise<br />

Temperatur, Wetter und Straßenzustand<br />

zu Fahrtbeginn festhalten. Aber auch für die<br />

Spielplatz- bzw. Strecken- und Straßenkontrolle<br />

ist die App von großem Nutzen, um unter anderem<br />

Mängel mit der Foto- und Notizfunktion zu<br />

vermerken. So bietet die App nicht nur eine kostengünstige<br />

Allzweckwaffe mit diversen Dokumentationsmöglichkeiten<br />

über RSA hinaus. Die<br />

Anwender kommen ihren Dokumentationspflichten<br />

nach und haben darüber hinaus im<br />

Schadensfall ein wichtiges Instrument zur Hand,<br />

um ihre Maßnahmen anhand von Daten sauber<br />

nachweisen zu können. Die Nadler-RSA-App ist<br />

zugelassen nach ZTV-SA 97 und RSA 95.<br />

Weitere<br />

Infos finden<br />

Sie hier<br />

7|20<strong>21</strong>


36 Technik<br />

Vögele<br />

Spektakuläre Rennstrecken-<br />

Sanierung in Zandvoort<br />

Drei Vögele-Asphaltfertiger haben den Circuit Zandvoort modernisiert und<br />

fit für den Großen Preis der Niederlande gemacht. Die Anforderungen an<br />

den Umbau waren extrem anspruchsvoll: Unter anderem mussten zwei<br />

Steilkurven mit einer Querneigung von bis zu 32 % und einer Genauigkeit<br />

von ± 2 mm eingebaut werden. Die ausführenden Unternehmen nutzten<br />

deshalb die intensive Anwendungsberatung der Wirtgen-Group-Experten.<br />

180°-Kurven und enorme Höhenunterschiede:<br />

Der rund 4,2 km lange Circuit Zandvoort ist<br />

mit seinen vielen Hügeln und Windungen eine<br />

äußerst anspruchsvolle Rennstrecke – nicht nur<br />

für die Fahrer, sondern auch für Straßenbauprofis:<br />

Bevor die Formel 1 im September 20<strong>21</strong> nach<br />

36 Jahren Pause auf die Strecke zurückkehrte,<br />

musste die direkt an der Nordsee gelegene<br />

„Dünen-Achterbahn“ teilweise umgebaut und<br />

erneuert werden. Das neue Layout sah unter<br />

anderem einen partiellen Neubau zweier Steilkurven<br />

sowie flankierende Sanierungs- und<br />

Modernisierungsarbeiten vor. Die beiden Steilkurven<br />

sollen Überholmanöver fördern und<br />

höhere Kurvengeschwindigkeiten ermöglichen,<br />

sodass die Rennboliden schneller auf die Start-<br />

Ziel-Gerade einbiegen können.<br />

Partner mit Expertise gefordert<br />

Entsprechend hoch waren die Anforderungen an<br />

den Straßenbau: Es durften ausschließlich Spezialmischgüter<br />

eingebaut werden, die dem<br />

höchsten Reglement des Welt-Motorsportverbands<br />

FIA genügen, die Steilkurven mussten<br />

eine Querneigung von bis zu 32 % und eine<br />

Genauigkeit von ± 2 mm aufweisen. Für Filippo<br />

Piccoli, den technischen Leiter des Ingenieurbüros<br />

Studio Dromo, das den Umbau geplant hatte,<br />

waren die Vorgaben das „Extremste an Rennstreckenbau,<br />

was ich bisher gesehen und begleitet<br />

habe“. Die ausführenden Unternehmen, Van<br />

Kessel B. V. und KWS Infra B. V., beide Teil von<br />

Royal VolkerWessels N. V., setzten deshalb von<br />

Anfang an auf eine umfassende Anwendungsberatung<br />

und Baustellen-Begleitung durch die<br />

Wirtgen Group sowie die passende leistungsstarke<br />

Maschinentechnik: Drei Vögele-Fertiger<br />

vom Typ Super 1900-3i in Kombination mit der<br />

Ausziehbohle AB 500 TV sowie Hamm-Walzen<br />

der Serien HW, HD, HD+ und HD Compactline.<br />

Testlauf<br />

Bei den Vorbesprechungen mit den Wirtgen-Group<br />

Experten legten die Projektbeteiligten einen Probelauf<br />

fest: Auf diese Weise konnte das Einbauteam<br />

die speziellen Herausforderungen vor Ort durchspielen<br />

und sicherstellen, dass beim eigentlichen<br />

Einbau auf der Rennstrecke alles glatt läuft.<br />

Schließlich weisen die beiden Steilkurven eine stärkere<br />

Querneigung auf als die von US-amerikanischen<br />

Highspeed-Ovalkursen. Für den Erfolg war<br />

es deshalb wichtig, dass alle Beteiligten genau<br />

wussten, was sie beim Ablauf und der Einstellung<br />

der Maschinentechnik zu beachten hatten.<br />

Kompetente Anwender<br />

Wie bei Rennstrecken-Baustellen üblicherweise<br />

gefordert, erfolgte der Einbau im Heiß-an-heiß-<br />

Verfahren, also ohne Mittelnaht. André Felchner,<br />

Leiter Anwendungstechnik bei Vögele, begleitete<br />

die Vorbereitung und die Asphaltarbeiten persönlich.<br />

„Gerade für solche komplexen Aufgaben sind<br />

wir da. Natürlich gibt es eine Menge zu beachten,<br />

damit der Asphalteinbau und die Verdichtung bei<br />

einer so extremen Streckenführung wie dieser<br />

gelingen“, so Felchner. „Umso mehr freut es mich,<br />

wenn man auf so kompetente und motivierte Einbauteams<br />

wie das Team hier trifft. Die Jungs haben<br />

schnell begriffen, worauf es ankommt.“<br />

Eine Herausforderung war die Toleranz von nur<br />

± 2 mm in den Steilkurven: Die drei Super 1900-3i<br />

mussten entsprechend Präzisionsarbeit leisten<br />

und waren dazu mit dem Big-Multiplex-Ski von<br />

Vögele ausgestattet. Das Sensorsystem ist für Einsätze<br />

prädestiniert, bei denen es auf absolute<br />

Ebenheit in Längsrichtung ankommt. An seinem<br />

variablen 5 bis 13 m langen Träger befestigte das<br />

Einbauteam drei Ultraschall-Multi-Sensoren.<br />

Dadurch konnte der Big-Multiplex-Ski eine Referenz<br />

an mehreren auseinanderliegenden Punkten<br />

gleichzeitig abtasten. Aus den ermittelten Messwerten<br />

bildete die Nivellierautomatik Niveltronic<br />

Plus einen Mittelwert über den gesamten Messbereich<br />

hinweg und konnte so auch lang gestreckte<br />

Unebenheiten ausgleichen.<br />

Bohlenentlastungsfunktion<br />

Eine weitere Besonderheit war das spektakuläre<br />

Profil: Für den Einbau der Steilkurven musste die<br />

Vögele-Maschinentechnik jedoch nur geringfügig<br />

angepasst werden. „Um bei der extremen Neigung<br />

ein hochwertiges, vorverdichtetes Ergebnis zu<br />

bekommen, musste lediglich ein leichtes negatives<br />

Dachprofil hergestellt werden“, sagt Felchner. In<br />

Steilkurven ist der Druck auf der kurveninneren<br />

Bohlenseite wegen der Schräglage naturgemäß<br />

größer. Um das Mischgut dennoch gleichmäßig<br />

über die gesamte Breite einzubauen, nutzte das<br />

Einbauteam die Funktion Bohlenentlastung. Sie ist<br />

bei den Vögele-Asphaltfertigern getrennt für jede<br />

Bohlenseite einstellbar. Dadurch konnte der Druck<br />

auf der kurveninneren Seite reduziert und damit<br />

ein homogenes Einbauergebnis erreicht werden.<br />

„Es hat alles so funktioniert, wie wir das gemeinsam<br />

mit unseren Partnern von der Wirtgen Group erarbeitet<br />

haben. Das gibt uns das gute Gefühl, auch<br />

beim nächsten schwierigeren Projekt auf die<br />

Unterstützung zählen zu können“, sagt Mark van<br />

Kessel, Bauleiter, Gebr. Van Kessel B. V.<br />

Kontakt: www.wirtgen-group.com<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Legendäre Rennstrecke direkt an der<br />

Nordsee: Im Vorfeld des Großen Preises<br />

der Niederlande wurde der Circuit<br />

Zandvoort modernisiert und um zwei<br />

Steilkurven erweitert.<br />

Bei der komplexen Sanierung setzten<br />

die ausführenden Unternehmen auf<br />

drei Vögele-Fertiger vom Typ SUPER<br />

1900-3i in Kombination mit der Ausziehbohle<br />

AB 500 TV.<br />

Toleranz von nur ± 2 mm: Die Fertiger<br />

mussten auch in den Steilkurven Präzisionsarbeit<br />

leisten und waren dazu<br />

mit dem Big-MultiPlex-Ski von Vögele<br />

ausgestattet. (Quelle: Wirtgen Group)<br />

7|20<strong>21</strong>


01<br />

02<br />

03


38 Technik<br />

Compamatic wird nun auch für die<br />

reversierbaren Vibrationsplatten sowie die<br />

ferngesteuerten Varianten der Reihe von<br />

80 bis 110 Kilonewton eingeführt.<br />

Der Equipcare Manager greift auf die Maschinendaten<br />

zu und kann am PC den Verdichtungsfortschritt<br />

kontrollieren. (Quelle: Wacker Neuson)<br />

Wacker Neuson<br />

Verdichtungskontrolle am Schreibtisch<br />

Mit der Lösung Compamatic verbindet Wacker Neuson seine bewährte Verdichtungskontrolle mit einer<br />

Telematiklösung. Compamatic ist nun auch für die schweren reversierbaren sowie einige der schweren<br />

ferngesteuerten Vibrationsplatten verfügbar. Damit wird der Verdichtungsfortschritt nachvollziehbar und<br />

eine lückenlos dokumentierte Qualitätskontrolle ist möglich. Kunden können mit Compamatic den<br />

Baustellenprozess noch effizienter gestalten.<br />

Wo wurde bereits verdichtet? Wie hoch ist der Grad der Verdichtung?<br />

Diese typischen Fragen eines Bauleiters können mittels<br />

Compamatic schnell und einfach beantwortet werden. Vom Schreibtisch<br />

aus können die Verantwortlichen überprüfen, ob alle für den<br />

Arbeitstag geplanten Arbeitsschritte durchgeführt, die geplanten Flächen<br />

verdichtet wurden und ob der Grad der Verdichtung überall ausreichend<br />

ist. Damit können die nächsten Schritte, wie beispielsweise<br />

die Planung der Asphaltanlieferung, schnell, effizient und einfach eingeleitet<br />

werden – ohne dass der Bauleiter selbst auf die oftmals entlegenen<br />

Baustellen zur Qualitätskontrolle fahren muss.<br />

Zeit- und Kostenvorteile<br />

Compamatic ist eine Kombination aus der bewährten Verdichtungskontrolle<br />

Compatec von Wacker Neuson und einem Telematikmodul.<br />

Das System wird nun auch für die reversierbaren Vibrationsplatten<br />

DPU80, DPU90, DPU110 sowie die ferngesteuerten Varianten DPU80r<br />

und DPU110r der Reihe von 80 bis 110 Kilonewton eingeführt. Für den<br />

Koppelsatz des Modells DPU110 ist Compamatic ebenfalls erhältlich.<br />

Durch Compamatic entstehen zum einen bei komplexen Großbaustellen<br />

enorme Zeitersparnisse, da die Qualitätssicherung über den Equip-<br />

Care Manager möglich ist und somit weniger Vor-Ort-Kontrollen nötig<br />

sind. Auch für Kleinbetriebe ergeben sich durch die einfachere Qualitätskontrolle<br />

Zeit- und damit Kostenvorteile. „Durch Compamatic<br />

erleichtern wir unseren Kunden einerseits die Kontrolle, andererseits<br />

die Dokumentation der Bodenverdichtung“, erklärt Stefan Pfetsch,<br />

Geschäftsführer Vertrieb der Wacker-Neuson-Produktionsgesellschaft<br />

in Reichertshofen. „Die Funktion ist mit unserem bestehenden Telematiksystem<br />

EquipCare verknüpft. Damit sind alle Informationen auf<br />

einer Plattform übersichtlich dargestellt und einfach zu finden.“<br />

Eine mit Compamatic ausgestattete Vibrationsplatte sendet Daten<br />

für die Qualitätskontrolle an die Wacker-Neuson-Telematiklösung<br />

Equipcare. Dabei wird der genaue Maschinenstandort via GPS erfasst.<br />

Gleichzeitig liest die Verdichtungskontrolle Compatec den Verdichtungswert<br />

zum jeweiligen Zeitpunkt aus. Ein Satellitenbild mit „Heatmap“<br />

zeigt im EquipCare Manager mithilfe verschiedener Farben an,<br />

an welcher Stelle wie stark verdichtet wurde.<br />

Einfache und genaue Qualitätskontrolle<br />

Da Compamatic in die bereits bestehende Telematiklösung Equip-<br />

Care von Wacker Neuson integriert ist, kann am PC über den Equip-<br />

Care Manager auf die Maschinendaten zugreifen und den Verdichtungsfortschritt<br />

kontrollieren. Die Dokumentation und Visualisierung<br />

der Verdichtung bieten einen schnellen Überblick über den Arbeitsfortschritt<br />

und die Verdichtungsqualität, da dieser nun nicht mehr<br />

nur von der Erfahrung und Einschätzung des Bedieners abhängt.<br />

Außerdem werden die Vibrationsplatten mit Compamatic-Modul –<br />

wie auch alle mit EquipCare ausgestatteten Kompaktmaschinen –<br />

automatisch geortet und im Portal für den Nutzer sichtbar.<br />

Kontakt: www.wackerneuson.com<br />

7|20<strong>21</strong>


Technik<br />

39<br />

Fliegl<br />

Tief, robust und sicher<br />

Die Baubranche boomt nach wie<br />

vor, und mit ihr die Notwendigkeit,<br />

besonders schwere oder übergroße<br />

Ladung zu transportieren. Ob Baumaschinen<br />

oder andere Maschinenteile<br />

– der Drei-Achs-Tiefladeanhänger<br />

DTS 300 Greenlight von Fliegl bringt<br />

jede Ladung ans Ziel. Mit einer technischen<br />

Nutzlast von 23.720 kg<br />

eignet sich der Tieflader auch für<br />

besonders schwere Einzellasten.<br />

Nur 860 mm beträgt die Ladehöhe im Tiefbett.<br />

Der Boden besteht aus 70 mm starken Holzbohlen.<br />

Ein enger Querträgerabstand ermöglicht<br />

in Kombination mit den starken Bohlen eine<br />

besonders hohe Punktbelastung. Für Ladung mit<br />

Überbreite lassen sich seitlich am Rahmen<br />

Stahl-Verbreiterungen ausziehen, auf die ebenfalls<br />

Bohlen gelegt werden können – so ergibt sich eine<br />

bis zu 3 m breite Ladefläche. Die dafür benötigten<br />

zusätzlichen Bohlen lagern in einem Staufach in<br />

der Mitte des Tiefladers. Passend dazu befinden<br />

sich an den Auffahrrampen ausziehbare Warntafeln,<br />

die bei Überbreite vorgeschrieben sind.<br />

Die einteiligen Stahlrampen in 2,8 m Länge<br />

und 75 cm Breite sind ebenfalls mit dickem Holzbalken<br />

bestückt, die Rampen selbst sind feuerverzinkt<br />

und optimal vor Korrosion geschützt. Sie<br />

lassen sich hydraulisch einzeln seitlich verschieben,<br />

die beiden Hydraulikzylinder liegen hinter<br />

den Rampen und sind so vor Beschädigungen<br />

geschützt. Hartmetallbuchsen an den Rampenscharnieren<br />

sorgen für eine lange Lebensdauer,<br />

ohne dass die Scharniere ausschlagen.<br />

Viele verschiedene Ladungen erfordern<br />

diverse Ladungssicherungsmöglichkeiten. Der<br />

DTS 300 Greenlight bietet davon die meisten: 16<br />

Zurrpunkte mit je 10 t Zugkraft, die sich oben seitlich<br />

im Außenrahmen befinden und die sich auf<br />

die 6.500 mm lange Ladefläche und die 2.180 mm<br />

lange Kröpfung verteilen; ergänzt werden sie<br />

durch zwei Ringzurrösen mit je 5 t Zugkraft, die<br />

an der Kröpfung eingelassen sind. Hinzu kommen<br />

weitere 10 Ringzurrösen mit 5 t Zugkraft im<br />

Außenrahmen, sie lassen sich bei Bedarf zu Rungentaschen<br />

umrüsten.<br />

Zwei in den Boden eingelassene und über die<br />

gesamte Fahrzeugbreite reichende Querrungensteckleisten<br />

bieten noch mehr Verzurrmöglichkeiten.<br />

In die robusten Rundstahlleisten mit<br />

20 mm Durchmesser lassen sich wahlweise Zurrgurte<br />

schlingen oder Haken einhängen. Damit<br />

sich kein Schmutz und Wasser in den Leisten sammelt,<br />

sind sie zur Hälfte unten offen. Passende<br />

80 x 80-mm-Rungen lassen sich einstecken, bei<br />

Nichtgebrauch lagern sie im Staukasten unterhalb<br />

der Ladefläche. Ein weiteres Staufach befindet<br />

sich mittig im Ladeboden hinter der ersten<br />

Achse, und natürlich bietet auch der DTS 300 den<br />

obligatorischen Werkzeugkasten. Um trotz der<br />

Heckabschrägung einen 20-Fuß-Container laden<br />

Nur 860 mm beträgt die Ladehöhe im Tiefbett beim<br />

Drei-Achs-Tiefladeanhänger DTS 300 Greenlight.<br />

(Quelle: Fliegl)<br />

zu können, gehört eine steckbare Traverse zum<br />

Lieferumfang, die den Höhenunterschied der<br />

Schräge ausgleicht – das sorgt für eine ebene<br />

Ladefläche. Direkt unterhalb der Heckschräge<br />

lässt sich beim Be- und Entladen die Heckabstützung<br />

abklappen; der dahinterliegende Spritzlappen<br />

reicht über die gesamte Breite und verhindert<br />

das Aufwirbeln von Wasser und Schmutz. Fliegl<br />

bietet auf den lackierten Rahmen zehn Jahre<br />

Gewährleistung gegen Durchrostung. 15 Jahre<br />

Gewährleistung gibt es auf die robusten und wartungsfreien<br />

Drei-Blatt-Parabelfederaggregate;<br />

die Trommelbremsachsen mit Zwillingsbereifung<br />

stammen von SAF und sind wie bei Fliegl üblich<br />

laservermessen – das sorgt für geringen Reifenverschleiß<br />

und senkt den Kraftstoffverbrauch. Um<br />

die für einige Großraum- und Schwertransporte<br />

nötige Ausnahmegenehmigung nach § 70 StVZO<br />

beantragen zu können, wird bei der Abholung<br />

des Trailers in Triptis mit der entsprechenden Zugmaschine<br />

ein Gesamtzuggutachten erstellt.<br />

Kontakt: www.fliegl.com<br />

Der Staubbefeuchtungsmischer<br />

DUSTFIX<br />

Für Asphaltfüller, Gesteinsstaub und<br />

andere Füllstoffe von 10-80 m³/h.<br />

Ohne Staub sieht‘s besser aus.<br />

Mehr Informationen auf<br />

www.mapgmbh.com


40 Technik<br />

01<br />

Bomag<br />

Schlank im Design<br />

Anfang September präsentierte Bomag seine neuen<br />

Kaltfräsen der BM/65-Serie. Mit einem CECE-Betriebsgewicht<br />

von nur 27 t ist die BM 2000/65 die leichteste<br />

derzeit verfügbare Fräse der 2-m-Klasse. Das geringe<br />

Gewicht dank spezieller Leichtbauarchitektur und<br />

das kürzere Förderband machen die Fräsen nun noch<br />

flexibler einsetzbar. In Sachen Effizienz, Bedienkomfort<br />

und Arbeitssicherheit kann die neue Fräsengeneration<br />

mit zahlreichen Neuerungen im Detail aufwarten.<br />

Wie produktiv eine Kaltfräse tatsächlich arbeitet, hängt entscheidend<br />

von dem perfekten Zusammenspiel aller Komponenten ab.<br />

Im Zentrum agiert der Bediener, der von seinem Bedienstand aus alles<br />

souverän im Blick behalten muss – von der Schnittkante bis zum Förderband.<br />

Bei der neuen BM/65 ist der freie Blick zum wesentlichen Konstruktionsmerkmal<br />

geworden: Das schlanke Design der Frontkontur und<br />

die Position des Bedienstandes erleichtern präzises und sicheres Arbeiten.<br />

Die flache Formgebung des Hecks erhöht zudem die Sicherheit beim<br />

Manövrieren. Der verdeckte Bereich hinter der Maschine lässt sich nahtlos<br />

mit dem Kamerasystem einsehen. Der Bedienstand selbst lässt sich<br />

stufenlos um bis zu 200 mm verschieben, sodass der Bediener die rechte<br />

Schnittkante und das Seitenschild problemlos im Blick behalten kann.<br />

Die schlanke Konstruktion ermöglicht einen Wenderadius von nur<br />

1,7 m. Gepaart mit der neuesten Förderbandgeneration mit<br />

130°-Schwenkwinkel wird bei der Fräse mit dem kleinsten Fräsradius in<br />

der 2-m-Klasse das Beladen des Lkw selbst bei Fräsarbeiten in kleinen<br />

Kreisverkehren zu einer einfachen Aufgabe.<br />

Mit einem CECE-Betriebsgewicht von nur 27 t setzt Bomag neue Maßstäbe<br />

in der 2-m-Klasse. Technisch möglich wurde dies durch die Leichtbauarchitektur<br />

der Maschine und des Fräskastens. Sollte größeres<br />

Gewicht erforderlich sein, ist eine optionale Ballastierung von bis zu<br />

1,8 t ab Werk möglich. Eingeklappt hat die BM/65 ein um 650 mm kürzeres<br />

Förderband im Vergleich zu anderen Fräsen der 2-m-Klasse. Neu ist<br />

auch die Bedienung auf dem Fahrerstand: Kurze Eingabewege und<br />

wenige Untermenüs ermöglichen ein schnelles und einfaches Erreichen<br />

der Maschineneinstellungen. Sensorik und Assistenzsysteme lassen sich<br />

ebenso einfach auswählen und nutzen. Alle relevanten Informationen<br />

werden auf den zwei 7-Zoll-Vollfarbdisplays dargestellt.<br />

Der 640-PS-Motor, der die Emissionsstandards Stage V und TIER 4f<br />

erfüllt, arbeitet abgestimmt auf die Anwendung mit einem Fräsgetriebe,<br />

das auf die Charakteristik des Reihensechszylinders ausgelegt ist. Ergänzend<br />

dazu spart das Wechselhaltersystem BMS15L für die Schneidtechnik<br />

20 % Kraftstoff und verlängert die Lebensdauer.<br />

Weniger Staub<br />

Die BM/65, ausgestattet mit dem Ion Dust Shield, macht Feinstaubpartikel<br />

mit einer Korngröße von weniger als 10 μm unschädlich. Die Ion-Dust-<br />

Shield-Technologie verwandelt Feinstaubpartikel durch elektrische Aufladung<br />

in ungefährlichen Grobstaub, der einfach beseitigt werden kann.<br />

Dies führt nachweislich zu einer Reduktion des Feinstaubs um 80 %.<br />

Durch die verbesserte Abdichtung und verschleißarme Bauweise konnte<br />

darüber hinaus eine besonders staubarme Arbeitsumgebung für den<br />

Fahrer geschaffen werden.<br />

Mit seinen 3.250 l Fassungsvermögen geht dem Wassertank selbst<br />

bei längeren Arbeitsintervallen nicht das Kühlwasser für die Meißel aus.<br />

Die zweigeteilte Sprühleiste dient zur Optimierung des Wasserbedarfs,<br />

sodass kein Wasser unnötig vergeudet wird.<br />

Motor- und Hydraulikfilter können über den Fahrerstand sicher und<br />

komfortabel gewechselt werden. Durch den modularen Aufbau der<br />

Maschine können die Module einzeln gecheckt, gewartet oder ausgetauscht<br />

werden. Dies verkürzt Diagnose-, Service- und Instandsetzungszeiten.<br />

Diesel und AdBlue können direkt vom Fahrerstand aus befüllt<br />

werden.<br />

Kontakt: www.bomag.com<br />

7|20<strong>21</strong>


02<br />

03<br />

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WIR HABEN SIE.<br />

RECYCLING- UND<br />

SCHÜTTGUTHALLEN<br />

VON HÖRMANN<br />

FÖRDERFÄHIG<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Durch den modularen Aufbau der neuen Maschine können die Module einzeln<br />

gecheckt, gewartet oder ausgetauscht werden. (Quelle: Bomag)<br />

Die neue Kaltfräse von Bomag in der 2-m-Klasse in schlankem und leichtgewichtigem<br />

Design.<br />

Über die beiden 7-Zoll-Vollfarbdisplays behält der Maschinist alle relevanten<br />

Informationen klar im Blick.<br />

HÖRMANN Hallen sind ökonomisch und ökologisch.<br />

- Umweltfreundlich - durch Reduktion des CO 2<br />

Ausstoßes durch die überdachte Lagerung<br />

- Energieeffizient - durch die Kombination aus Halle<br />

und Photovoltaik-Anlage auf dem Dach<br />

- Nachhaltig - durch die Verwendung von Holz<br />

Wir liefern mehr als Hallen.<br />

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Tel.: +49 151 - 58 029 - <strong>21</strong>2<br />

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42 Technik<br />

01<br />

02 03<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Insgesamt sechs Wirtgen-Großfräsen à 2 m Fräsbreite sorgten für das schnelle und präzise Abtragen des Asphalts<br />

auf dem Kuala Lumpur International Airport in Malaysia.<br />

Auch die Fräsgutverladung der Wirtgen-Großfräsen trug zum effizienten Abtragen des Asphalts bei.<br />

Der Motor der Großfräse W 195 kann mit drei unterschiedlichen Fräswalzendrehzahlen betrieben werden, um<br />

den Kraftstoffverbrauch zu optimieren. (Quelle: Wirtgen)<br />

7|20<strong>21</strong>


Technik<br />

43<br />

Wirtgen<br />

Sanierung einer Start- und<br />

Landebahn in Malaysia<br />

Bei der Komplett-Sanierung der Start- und Landebahn 1<br />

des Kuala Lumpur International Airports hat das ausführende<br />

Unternehmen aufgrund guter Erfahrungen<br />

auf leistungsstarke Wirtgen-Kaltfräsen gesetzt – sowie<br />

Asphaltfertiger von Vögele und Walzen von Hamm.<br />

Bei Flughafenprojekten dieser Größenordnung sind leistungsstarke,<br />

robuste Maschinen unerlässlich. Zunächst wurde die Start- und<br />

Landebahn 3 nach umfassenden Wartungsarbeiten im Rahmen des KUL<br />

Runway Sustainability Master Plans vollständig saniert. Anschließend<br />

fiel der Startschuss für die erste Komplett-Sanierung der Start- und Landebahn<br />

1 inklusive zugehöriger Rollbahnen. Im ersten Schritt galt es,<br />

44.000 m 3 Asphalt abzutragen.<br />

Den großflächigen Asphaltausbau übernahm ein spezialisiertes Wirtgen-<br />

Frästeam: Mehrere Großfräsen mit 2 m Fräsbreite – zwei W 195, eine W 205,<br />

zwei W 1900 – sowie eine Kompaktfräse W 1000 mit 1 m Fräsbreite wurden<br />

aufgeboten. Mit einer Gesamtleistung von rund 3.000 PS stellten sich die<br />

Maschinen der Herausforderung: Die Fräsfläche erstreckte sich über ca. 4.000<br />

m Länge und 60 m Breite. Alle beteiligten Maschinentypen können variabel<br />

eingesetzt werden. Ausgestattet mit einer 2-m-Standardfräswalze, können<br />

beispielsweise die Großfräsen W 195 und W 205 jeweils bis zu 33 cm tief fräsen.<br />

Wegen der weitaus höheren Belastung durch das Landegewicht der<br />

Flugzeuge im zentralen Bereich der Piste legten die Fräsexperten des<br />

beauftragen Unternehmens Nippon Road zwei Bereiche mit jeweils unterschiedlicher<br />

Frästiefe fest: Bereich 1 umfasste den mittigen, 18 m breiten<br />

Korridor mit 25 cm Frästiefe. Hier trugen die Kaltfräsen den Asphalt in zwei<br />

Übergängen erst 10 cm und dann 15 cm Frästiefe ab. Die beiden äußeren<br />

je <strong>21</strong>,0 m breiten Streifen der Piste bildeten den zweiten Bereich – dort<br />

wurde eine 7,5 cm dicke Asphaltschicht in einem Übergang abgetragen.<br />

Service mitentscheidend<br />

Nachdem alle vorgesehenen Fräsarbeiten inklusive Flächenreinigung erfolgreich<br />

absolviert waren, konstatierte Ir Wan Zainuddin Omar, Geschäftsführer<br />

von Nippon Road und zugleich KUL-Projektleiter: „Aus jahrelanger Erfahrung<br />

wissen wir, dass Wirtgen-Kaltfräsen äußerst produktive und vielseitige Maschinen<br />

sind. Insbesondere unsere neuen W 195 und W 205 überzeugen dank<br />

enormer Motorkraft mit hoher Vorschubgeschwindigkeit und Fräsleistung. Wie<br />

erwartet haben die Maschinen der Wirtgen Group äußerst betriebssicher gearbeitet<br />

und bei Bedarf hat Wirtgen Malaysia umgehend Ersatzteile, Komponenten<br />

oder qualifiziertes Servicepersonal zur Baustelle geschickt.“ Am Ende der<br />

Baumaßnahme auf einem der 30 verkehrsreichsten Flughäfen weltweit bewiesen<br />

auch die Fertiger von Vögele und Hamm-Walzen ihre Leistungsstärke. Mit<br />

dem präzisen Einbau und der fachgerechten Verdichtung der neuen Asphaltfläche<br />

schlossen sie die Komplett-Sanierung der Start- und Landebahn 1 samt<br />

zugehöriger Rollbahnen am Kuala Lumpur International Airport erfolgreich ab.<br />

Kontakt: www.wirtgen-group.com<br />

Extrem harter Asphalt<br />

Eine der Herausforderungen war der jahrelang verwendete bitumenmodifizierte<br />

und dadurch extrem harte Asphalt. Die Wahl des passenden Rundschaftmeißels<br />

war daher auch bei diesem Projekt für eine gute Fräsleistung und für<br />

eine lange Standzeit von entscheidender Bedeutung. Zum Einsatz kamen<br />

Original-Wirtgen-Rundschaftmeißel mit schneidfreudiger Hartmetallspitze.<br />

Für die gleichmäßig gefräste, ebene Oberfläche ohne zeitraubende<br />

Nacharbeiten sorgte das von Wirtgen selbst entwickelte Nivelliersystem<br />

Level Pro Plus. Es ist komplett in das Steuerungssystem der Maschine integriert<br />

und gleicht die aktuelle Frästiefe ständig mit der voreingestellten<br />

Sollgröße ab. Die Bedienung ist einfach und komfortabel.<br />

Die Frontverladung des Fräsguts ermöglichte über den gesamten Einsatz<br />

hinweg eine optimale Lkw-Logistik: Das kontinuierliche Befüllen der<br />

Lkw im fliegenden Wechsel hielt den Fräsprozess im Fluss. Das Asphaltfräsgut<br />

wurde anschließend umweltfreundlich in einem nah gelegenen<br />

Straßenbauprojekt wiederverwertet.<br />

S&P Asphaltbewehrungen<br />

Unsere ressourcenschonenden Systeme verlängern nachweislich die<br />

Lebensdauer von Asphaltflächen. Rufen Sie unter 06032 8680 - 160<br />

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7|20<strong>21</strong>


44 Technik<br />

RMS<br />

Cabrio-Halle am Kai –<br />

Logistik passgenau<br />

Rasches Entladen vom Binnenschiff, sicheres Zwischenlagern, kürzester Weg<br />

zur Weiterverarbeitung: So lauteten die Anforderungen für eine neue Lagerhalle<br />

im Donauhafen Krems. Gelöst wurden die Vorgaben des Bauherrn mit<br />

einer Lüra-Schiebedachhalle der Firma RMS – mit größtmöglichem Fassungsvolumen<br />

und passgenau errichtet auf das knapp bemessene Baufeld<br />

zwischen Donaukai und Werkshalle. Das Schiebedach lässt sich zu 100 %<br />

öffnen, sodass der Hafenkran direkt und überall hineingreifen kann.<br />

Die Halle misst 62,8 m x 12,38 m<br />

schnell aufgebaut. Sie vereinen viele Funktionen<br />

und bieten auch Stabilität für Dachkonstruktionen.<br />

So fungieren sie als Tragwerk für<br />

komplette Hallen, mit weicher oder harter<br />

Bedachung: Bogen-, Pult- oder – wie in diesem<br />

Fall – Schiebedach.<br />

Maß-dimensioniert mit Flachdach<br />

Umschlag vom Schiff –<br />

Schiebedachhalle als Puffer –<br />

Verarbeitung im Werk direkt<br />

nebenan: Diese Lüra-Systemlösung<br />

macht es möglich.<br />

Donauhafen Krems, Österreich, 60 km vor<br />

den Toren Wiens: wichtiger Verkehrsknotenpunkt<br />

zwischen Südost- und Nordwesteuropa,<br />

mit hervorragender trimodaler Anbindung<br />

von Wasser/Schiene/Straße.<br />

Dort hat auch ein internationaler Dienstleister<br />

für Stahl einen seiner zentralen Standorte.<br />

Per Schiff werden hier Stahlblech-Coils aus<br />

zahlreichen Ländern zur Verarbeitung angeliefert.<br />

Bislang lagerte das Unternehmen das<br />

wertvolle Rohmaterial innerhalb der werkseigenen<br />

Fertigungshalle, wenige Meter vom<br />

Donaukai entfernt. Doch dort wurde es zu eng.<br />

Effizient zusätzliche Lagerfläche schaffen?<br />

Keine leichte Aufgabe! Denn für das neue Zwischenlager<br />

blieb nur die begrenzte Fläche zwischen<br />

Hafenkai und Werk.<br />

Die Wahl fiel auf eine Lüra-Schiebedachhalle<br />

von RMS. Das Unternehmen mit Sitz in<br />

Wesel, Nordrhein-Westfalen, ist Spezialist für<br />

Schüttguthallen und -boxen und zeichnet verantwortlich<br />

für die Gesamtplanung, Koordination<br />

und Abwicklung des Projekts in Krems.<br />

Basis der „Cabrio“-Halle sind, wie bei allen<br />

Lüra-Hallen, die von RMS entwickelten Stellwände<br />

aus Stahl: standsicher und dennoch<br />

„Jede Halle, die wir planen und bauen, ist eine<br />

Einzelanfertigung. Mit Dimensionen und<br />

Eigenschaften nach Maß“, erläutert Kai<br />

Kubasch, Projektleiter bei RMS. Auch das Coilware-Zwischenlager<br />

in Krems wurde exakt<br />

nach den Wünschen des Kunden unmittelbar<br />

am Ufer erstellt und ins vorgegebene Baufeld<br />

eingepasst: Lüra-Stellwände aus Stahl in<br />

Höhe 3,6 m und 4,8 m und Maßen von 62,8 m<br />

x 12,38 m.<br />

Die Firsthöhe des ebenfalls stählernen<br />

„Cabrio“-Flachdachs betrage 7 m, ergänzt Kai<br />

Kubasch: „Es brauchte eine Mindesthöhe, um<br />

maximalen Arbeitsraum im Innern und für den<br />

Kran zu gewährleisten. Andererseits darf das<br />

Dach eine gewisse Höhe nicht überschreiten,<br />

sodass der Kran nicht damit kollidiert.“<br />

Umschlag vom Schiff – Schiebedachhalle als<br />

Puffer – Verarbeitung im Werk direkt nebenan:<br />

Diese Lüra-Systemlösung bedeutet für den<br />

Bauherrn maximal effiziente Logistik ohne Zwischenschritte.<br />

Das Cabrio-Dach ist in zwei Teilen<br />

aufschiebbar und lässt sich so zu 100 %<br />

öffnen. Jedes der beiden Elemente misst<br />

ca. 11,6 m x 30,5 m.<br />

Schneller Zugriff per Hafenkran, leichte Beund<br />

Entladung von oben: Die hochwertige<br />

Coilware verbringt kaum Zeit im Außenbereich.<br />

Sie gelangt sofort in die schützende Halle zum<br />

Ablagern, Stapeln, Vorsortieren. Eine Fläche<br />

7|20<strong>21</strong>


Technik<br />

45<br />

von 624,7 m² steht dafür nun zur Verfügung, bei<br />

einem Hallenvolumen von ca. 4.160 m 3 .<br />

Rasch im Trockenen, sicher geschützt vor<br />

Niederschlag, Immissionen und Gefahren: Die<br />

Schiebedach-Systemlösungen von RMS sind<br />

ideal für Schüttgüter, für die ein Abladen auf<br />

dem Kai bzw. eine Zwischenlagerung im Freien<br />

nicht infrage kommt. Dazu zählen etwa Agrarprodukte,<br />

belastetes Material und solches mit<br />

anhaftenden wassergefährdenden Stoffen.<br />

Und die Stahlcoils in Krems: Durch das<br />

Warmdach der Halle genießen sie besonderen<br />

Schutz. Die Sandwich-Dachelemente und<br />

deren Wandkonstruktion bestehen aus einem<br />

Kern aus Polyurethanschaum, eingebunden in<br />

zwei Lagen Stahl. Kondensiert warme Luft in<br />

der kalten Schale, verhindert die Dämmung ein<br />

Abkondensieren in der Halle: Das dort gelagerte<br />

Material bleibt trocken.<br />

Das Antriebssystem der beiden Dachelemente<br />

besteht aus einer Hochleistungs-Rundstahlkette,<br />

optimal für den Außeneinsatz. Sie<br />

ist langlebig, korrosionsbeständig, kräfteresistent<br />

und einfach zu warten. In nur drei Minuten<br />

öffnet oder schließt sich ein Dachelement,<br />

umrichtergesteuert, mit einer Geschwindigkeit<br />

von ca. 14 m/min. Die Elemente fahren leichtgängig<br />

so übereinander, dass immer eine Seite,<br />

also beinah 50 % der Dachfläche, geöffnet sein<br />

kann. „Aber man kommt auch an die Mitte ran!“,<br />

demonstriert Kai Kubasch: „An einer Hallenseite<br />

kragt das Dach über. Auf dem Kragen lassen<br />

sich beide Elemente übereinanderfahren.“<br />

So wird die Hallenmitte frei und der Kran kann<br />

auch dort von oben be- und entladen. Ein weiterer<br />

Vorteil der schützenden Rundum-Stahlkonstruktion:<br />

Sie ist äußerst robust. Am Kremser<br />

Donaukai kann es ruppig zu gehen; im<br />

Umfeld wird viel Schüttgut umgeschlagen. Ein<br />

rasanter Radlader, oder die Kranführer, deren<br />

Blicke nicht in jeden Winkel gehen können …<br />

„Unsere Lüra-Stellwände und -Hallen sind ja für<br />

den Schüttgutbereich konzipiert und stecken<br />

eine Menge weg“, erklärt dazu Kai Kubasch.<br />

Gerade deshalb seien sie auch optimal zur<br />

Lagerung der wertvollen Coils.<br />

Lüra-Hallen können kurzfristig errichtet werden,<br />

fügt der Projektleiter von RMS noch hinzu.<br />

Denn trotz der individuellen Bauweise: Die Konstruktions-<br />

und Bauzeit einer solchen Schiebedachhalle<br />

wie in Krems beträgt nur wenige Wochen.<br />

Kontakt: www.rms-luera.de<br />

Auch ein rasanter Radlader könnte der robusten Stahlkonstruktion nichts anhaben. (Quelle: RMS)<br />

Ihr kompetenter Partner für die Isolierung von Asphaltmischanlagen<br />

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7|20<strong>21</strong>


46 Technik<br />

Bei der Schlüsselübergabe des neuesten CNG-Trucks (v. l. n. r.): Daniel Pfeifer (Flottenmanager bei HOYER Mineralöl Logistik), Tim Exner<br />

(Geschäftsführer HOYER Mineralöl Logistik), Frank Jessen (Betriebsleiter Iveco Nord), Harald Karsunke (Iveco Nord). (Quelle: Hoyer)<br />

Hoyer Group<br />

Logistiker setzt auf alternative Antriebe<br />

Ein erklärtes Nachhaltigkeitsziel der Hoyer Group ist die<br />

Reduktion des CO 2 -Fußabdrucks. Neben der Modernisierung<br />

der Flotte setzt der internationale Logistiker auch<br />

vermehrt auf neue Antriebe mit Energieträgern wie Liquefied<br />

Natural Gas (LNG) und Compressed Natural Gas (CNG)<br />

sowie elektrische Staplerflotten.<br />

Hoyer baut seine Flotte schrittweise mit LNG-Zugmaschinen sowie<br />

CNG-Fahrzeugen aus. Aktuell hat der internationale Logistiker<br />

insgesamt 25 Gasfahrzeuge im Einsatz: Zwölf LNG- und 13 CNG-Fahrzeuge<br />

– das neueste Exemplar kam im August dazu. Grund für den<br />

Flottenausbau ist das erhebliche Interesse von Hoyer als auch der<br />

Industriekunden an nachhaltigem Handeln. Ein großes Ziel ist die<br />

größtmögliche Reduzierung des CO 2 -Fußabdrucks in allen Logistikprozessen.<br />

Die mit Erdgas betriebenen Lkw sind derzeit für den Gas- und Mineralöltransport<br />

im Einsatz. Die erste Einheit wurde 2018 angeschafft,<br />

seitdem folgten weitere Modelle. „Wir wollen diese Flotte noch weiter<br />

ausbauen. Auch unsere Kunden haben großes Interesse daran, beim<br />

Thema Nachhaltigkeit gemeinsam voranzuschreiten“, erklärt Anna Krüger,<br />

Head of Business Development Gas der Hoyer Group. „Die Reduzierung<br />

des CO 2 -Fußabdrucks beschäftigt alle, und so versuchen wir,<br />

wo es möglich, sinnvoll und verfügbar ist, auch CNG, LNG oder Biokraftstoff<br />

als Alternative anzubieten“, so Krüger weiter.<br />

Mit flüssigem Erdgas betriebene Motoren entwickeln im Vergleich<br />

zu Dieselmotoren etwa 10 bis 20 % weniger CO 2 -Emissionen, bei Bio-<br />

LNG verringert sich der Ausstoß sogar um 90 %. Das noch nicht flächendeckend<br />

ausgebaute Tankstellennetz für alternative Energien erschwert<br />

den Einsatz dieser Fahrzeuge derzeit jedoch noch. Zu erwarten ist aber,<br />

dass auch das Bio-LNG-Netzwerk in naher Zukunft weiter expandiert.<br />

Die stetige Verbesserung der Tankstelleninfrastruktur sowie die aktuell<br />

noch gültige Mautbefreiung in Deutschland verstärken den Trend zur<br />

Flottenvergrößerung in diese Richtung – trotz deutlich höherer<br />

Anschaffungs- und Wartungskosten im Vergleich zu Diesel-Pendants.<br />

Während LNG bei leistungsstarken Zugmaschinen verwendet wird,<br />

handelt es sich bei dem Großteil der CNG-Fahrzeuge bei Hoyer um<br />

Transporter in der Klasse bis zu 7,5 t. Für geringe Reichweiten ist CNG<br />

auch im Schwerlastverkehr eine echte Option: Seit Mitte August wird<br />

eine CNG-Zugmaschine für die Mineralöllogistik für Kurzstrecken im<br />

Großraum Hamburg eingesetzt.<br />

Neben den gasbetriebenen Motoren setzt die Hoyer Group außerdem<br />

auf stromgespeiste Motoren. Die elektrische Staplerflotte des<br />

Logistikers ist zum Großteil mit Lithium-Ionen-Technik (Li-ION) ausgestattet<br />

und kommt insbesondere in der Werklogistik zum Einsatz. Mit<br />

der Li-ION-Technologie entfallen kosten- und zeitintensive Batteriewechsel,<br />

da die Batterie auch in kurzen Arbeitspausen zwischengeladen<br />

werden kann. Die verbauten Li-ION-Batterien haben eine durchschnittliche<br />

Lebensdauer von zehn Jahren.<br />

Auch beim Energieträger Wasserstoff beobachtet Hoyer die Entwicklung.<br />

„Wir gehen davon aus, dass zukünftig auch wasserstoffbetriebene<br />

Zugmaschinen eine Rolle spielen werden, da diese emissionsfrei<br />

arbeiten. Was allerdings bisher noch nicht vorliegt, ist die Gefahrgutzulassung,<br />

die für Hoyer essenziell ist“, erklärt Johan Witteveen,<br />

Procurement Manager. Der Logistiker hat die Zukunft fest im Blick und<br />

ist bereits heute im Gespräch mit relevanten Fahrzeugherstellern.<br />

Kontakt: www.hoyer-group.com<br />

7|20<strong>21</strong>


››<br />

Technik<br />

47<br />

Schäfer-Technic<br />

Neue Bitumenspritzmaschine im Einsatz<br />

Im Rahmen einer Ersatzinvestition bekam im Frühjahr<br />

die Eurovia-Niederlassung Hannover eine neue Bitumenspritzmaschine<br />

von der Schäfer-Technic GmbH. Bei der<br />

Projektierung flossen viele Erkenntnisse, die man mit der<br />

ausgemusterten Maschine gemacht hatte, mit ein.<br />

Neben der Grundausstattung wie einem beheizbaren 4.000-l-Bitumen-<br />

und einem 1.000-l-Wassertank erhielt die neue Bitumenspritzmaschine<br />

einen stufenlos hydraulisch verbreiterbaren und<br />

höhenverstellbaren Variomatik-Spritzbalken mit einer maximalen<br />

Arbeitsbreite von 4.600 mm bei einer Düsenteilung von 150 mm. Die<br />

Bedienung erfolgt, einschließlich der Ansteuerung von einzelnen<br />

Spritzdüsen, komplett vom Fahrerhaus aus. Die Bindemitteldosierung<br />

und die Anzeige aller wichtigen Daten während des Arbeitsganges<br />

erfolgen über die Schäfer-Technic-Touch-Steuerung. Sie beinhaltet<br />

unter anderem eine automatische, geschwindigkeitsabhängige Spritzdruckregelung<br />

für gleichmäßige Bindemitteldosierung, bei wechselnder<br />

Fahrgeschwindigkeit und Spritzbreite. Das Arbeitsergebnis wird<br />

einschließlich Quadratmeterberechnung und Wegstreckenerfassung<br />

im Baulos protokolliert. Über USB-Schnittstelle können die Daten auf<br />

ein Speichermedium kopiert oder über den eingebauten Drucker direkt<br />

ausgegeben werden.<br />

Eine Handspritzlanze für Anschlussarbeiten ist am Heck des Fahrzeuges<br />

angebracht. Ein Rollladen schützt den Technikraum hinter dem Tank<br />

vor Witterungseinflüssen. Funktionen für die Reinigung aller Aggregate<br />

sind standardmäßig vorhanden. Wunschgemäß stattete Schäfer-Technic<br />

das Fahrzeug mit einer Frontkehrmaschine aus, um damit bei Bedarf die<br />

Arbeitsfläche vor dem Anspritzen zu reinigen.<br />

Der Lkw ist vorne zusätzlich mit dem Schäfer-Technic-Kantenspritzgerät<br />

SKS ausgerüstet, welches sich ebenfalls hydraulisch bedienen lässt.<br />

Es ist geeignet zum Verarbeiten von Heißbitumen, Polymerbitumen und<br />

Bitumenemulsionen für den Straßenbau, gemäß dem Merkblatt ZTV<br />

Asphalt-StB <strong>07</strong> für die Naht- und Flankenversiegelung.<br />

Der Maschinist Jens Habermann hat weit über zehn Jahre Erfahrung<br />

mit Bitumenspritzmaschinen. Sein Rat wurde bei der Neubeschaffung<br />

mit einbezogen. Das Fahrzeug erhielt eine Luftfederung, eine Wasserberieselungsanlage<br />

für alle Reifen, eine Hochdruckanlage für Extrareinigungsarbeiten<br />

sowie zusätzlich eine Wasserdüsenleiste vorne an der<br />

Kehrmaschine, um die Staubentwicklung im Einsatz zu reduzieren. Nach<br />

den ersten Einsätzen mit der neuen Bitumenspritzmaschine ist sein Resümee<br />

durchweg positiv. „Die Maschine von Schäfer-Technic kann alles,<br />

was ich auf meinen Baustellen brauche und benötige. Und wenn mal was<br />

sein sollte, ist meine Erfahrung, dann kommt der Servicetechniker schnell<br />

zu uns“, erklärt Jens Habermann.<br />

So konnte er kürzlich auf einer Stadtstraßen-Baustelle in Hannover alle<br />

Ausstattungsmerkmale für einen effektiven Arbeitsablauf gut nutzen. Die<br />

Sanierung der Straße erfolgte abschnittweise. Die anzuspritzenden Flächen<br />

waren an Einmündungen meistens asymmetrisch. Nach der Vorbereitung<br />

der Arbeitsfläche wurde zunächst eine Teilfläche präzise mit der<br />

Einzelansteuerung der Spritzdüsen angespritzt. Danach erfolgte das<br />

Anspritzen der Restfläche mit Bitumenemulsion für einen besseren Verbund<br />

der Asphaltschichten. Mit dieser Vorgehensweise vermied Habermann<br />

das Überfahren bereits angespritzter Flächen mit seinem Lkw. „Das<br />

muss ja nicht sein, auch wenn ich Wasser als Trennmittel durch die Berieselungsanlage<br />

auf die Reifen geben kann“, meint Jens Habermann.<br />

Kontakt: www.schaefer-technic.com<br />

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Selbst auf kleinen Spritzflächen macht diese Schäfer-Technic-Maschine eine<br />

gute Figur. (Quelle: Schäfer-Technik)<br />

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636<strong>07</strong> Wächtersbach<br />

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elektromagnetische Schichtdickenmessung<br />

lt. TP D-StB 12), Ersatzteile, Kalibrierservice,<br />

Reparaturen & Schulungen.<br />

MIT Mess- und Prüftechnik GmbH<br />

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01<strong>21</strong>7 Dresden<br />

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Fax +49 351 87181-27<br />

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Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

49<br />

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Produktion<br />

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Fax +49 531-374530<br />

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Wir liefern Reparatur<strong>asphalt</strong> zur einfachen<br />

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und Frostschäden bzw. zur Herstellung<br />

von Anrampun gen, Anschlüssen oder<br />

kleineren Be festigungen.<br />

MHI Naturstein & Baustoffservice GmbH<br />

Main-Kinzig-Str. 30<br />

636<strong>07</strong> Wächtersbach<br />

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Unser Lieferprogramm umfasst u.a.:<br />

• Prüfgeräte für<br />

– Asphalt und Bitumen<br />

– Beton, Mörtel und Zement<br />

– Boden und Gestein<br />

– Wasser und Abwasser<br />

• Labormöbel / Laborcontainer<br />

• allgemeine Laborgeräte / Zubehör<br />

• Service / Reparaturen<br />

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50 Zu guter Letzt<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Cargill B.V., 1118 CZ Schipol, NIEDERLANDE -----------------------Seite 35<br />

EAG Einfach Aufbereiten GmbH, 01109 Dresden ---------------- Titel + Seite 4<br />

Holcim Kies und Splitt GmbH -------------------------------Seite 33<br />

Ingevity Holdings s.p.r.l., 50667 Köln -------------------------- Seite 9<br />

J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG, 73494 Rosenberg --------------Seite <strong>21</strong><br />

MAP GmbH, 68804 Altlußheim ------------------------------Seite 39<br />

MHI Asphalt GmbH, 63456 Hanau ----------------------------Seite 19<br />

MHI Naturstein & Baustoffservice GmbH, 636<strong>07</strong> Wächtersbach -----------Seite 29<br />

Nynas NV, 1831 Diegem, BELGIEN -------------------------------U2<br />

Ritchie Bros. Deutschland GmbH, 49716 Meppen --------------------Seite 11<br />

RMS GmbH, 46485 Wesel ---------------------------------Seite 47<br />

Rudolf Hörmann GmbH & Co. KG, 868<strong>07</strong> Buchloe --------------------Seite 41<br />

S&P Clever Reinforcement GmbH, 61231 Bad Nauheim ----------------Seite 43<br />

WKSB Isolierungen GmbH, 63571 Gelnhausen-Hailer -----------------Seite 45<br />

Bitte beachten Sie die Beilage folgender Firma:<br />

PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft und Software-Entwicklung AG, 99869 Pferdingsleben<br />

Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />

Vorschau <strong>asphalt</strong> 8|20<strong>21</strong><br />

Qualitätssicherung<br />

Wir erläutern statistische Werkzeuge,<br />

die zumindest für große Lose oder<br />

anhand von den gesammelten<br />

Daten einer Asphaltart und -sorte<br />

als Kontrollmechanismus für die<br />

Qualität eingesetzt werden können.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Farb<strong>asphalt</strong><br />

Wir stellen das B2Color vor, das<br />

transparente synthetische Polymerbindemittel,<br />

das vom Forschungszentrum<br />

der russischen ABZ-1-Unternehmensgruppe<br />

für farbigen Asphaltbeton<br />

entwickelt wurde.<br />

(Quelle: ABZ-1)<br />

Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur<br />

Bernd Hinrichs<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-19<br />

hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-0<br />

dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Redaktion<br />

Andreas Stahl<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0<br />

<strong>asphalt</strong>@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Herstellung/Layout<br />

Ines Merkel<br />

Michel Drexel<br />

Tel.: +49 7229 606-23<br />

ines.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Grimm Kommunikation<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />

Anke Schmale<br />

Tel.: +49 7229 606-24<br />

anke.schmale@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 7 gültig ab 01.01.20<strong>21</strong><br />

Technische Herstellung<br />

W. Kohlhammer Druckerei<br />

GmbH + Co. KG, Stuttgart<br />

Bezugspreis<br />

Jahresabonnement<br />

Inland: 110,00 €, inkl. Versand kosten<br />

und zzgl. ges. MwSt.;<br />

Ausland: 119,00 €, inkl. Versandkosten.<br />

Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />

erhalten Studenten 50 %<br />

Rabatt auf den Zeitungs nettopreis. Die<br />

Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />

als Mitglieder-Abonnement. Der<br />

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>21</strong>:<br />

1 (Februar/März), 2 (April), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (August), 6 (September/<br />

Oktober), 7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt die<br />

Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />

über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte. Sie<br />

behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />

und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />

auch aus zugsweise, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag<br />

Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>21</strong> (56. Jahrgang)<br />

ISSN 0945-6228<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der<br />

European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

7|20<strong>21</strong>


Zu guter Letzt<br />

51<br />

Kulturgeschichte<br />

Straße als Literaturobjekt<br />

Manchmal muss es etwas Besonderes sein: ein besonderes<br />

Buch fürs Jubiläum, als Dankeschön oder zum<br />

Abschied. In unserer Rubrik „Buchtipp“, stets auf der<br />

letzten Seite des Heftes, stellen wir Ihnen immer einen<br />

besonderen Tipp vor. Dieses Mal „Attraktionen der<br />

Straße – Eine Berliner Literaturgeschichte 1927 bis 1932“<br />

von Gerhard H. Hommer.<br />

Die Literatur der Weimarer Republik blickt fasziniert auf die Berliner<br />

Straßen. Die Attraktion der Straße erreicht in den Jahren 1926 –1932<br />

ihren Höhepunkt. Die kurze Phase wird bevölkert von Passanten, Polizisten,<br />

Kindern, Zeitungsverkäufern, Flaneuren, „Wilden Cliquen“, Escortdamen,<br />

Bettlern, Arbeitslosen und vielen anderen. Anhand unbekannter<br />

Autoren porträtiert Gerhard Hommer eine Epoche im Bann der Straße<br />

zwischen Alltag und Spektakel und zeigt: Eine Literatur auf Augenhöhe<br />

mit der Straße gibt es nicht. Aus der Perspektive derjenigen, zu deren<br />

Lebenswelt sie gehört, eignet sich die urbane Straße nicht zum Kunstprodukt.<br />

Hommers spannende Berliner Literaturgeschichte der Jahre um<br />

1930 rekonstruiert die Blindstellen des bürgerlichen Blicks im Kontrast<br />

mit der sozialen Realität des Straßenlebens und zeigt am Motiv der<br />

Straße, was eine Literatur zur bürgerlichen macht.<br />

Attraktionen der Straße –<br />

Eine Berliner Literaturgeschichte<br />

1927 bis 1932<br />

ISBN 978-3-8353-3985-9<br />

Wallstein Verlag<br />

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Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling, Naturstein betriebe, Sand<br />

und Kies, Transportbeton.<br />

Die wichtigsten Punkte im Überblick:<br />

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• Übersichtliche Kennzeichnung der<br />

Verwaltungen und Werke<br />

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• Präzise Abgrenzung der Bundesländer<br />

und Landkreise<br />

• Einfachere und schnellere<br />

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