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Hygiene Report 5/2021

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

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november<br />

Aktuelles<br />

BVL: Wildpilze noch<br />

immer strahlenbelastet<br />

Eine Auswertung durch das<br />

Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) zeigt, dass in den<br />

Jahren 2015 bis <strong>2021</strong> 70 von<br />

74 überprüften Wildpilzproben<br />

radioaktiv belastet sind. V.a. in<br />

Süddeutschland treten immer<br />

noch erhöhte Konzentrationen<br />

von Radiocäsium (Cäsium-137)<br />

als Folge der Atomreaktorkatastrophe<br />

von Tschernobyl 1986<br />

auf. Im Vergleich zu landwirtschaftlichen<br />

Produkten sind<br />

wildwachsende Pilze noch<br />

höher kontaminiert – wegen<br />

des sehr wirksamen Nährstoffkreislaufs<br />

in Waldökosystemen.<br />

In Deutschland ist es nicht<br />

erlaubt, Lebensmittel wie Pilze<br />

mit einem Cäsium-137-Gehalt<br />

von mehr als 600 Bq/kg in den<br />

Verkehr zu bringen, für den Eigenverzehr<br />

gilt diese Beschränkung<br />

nicht. Diesen Grenzwert<br />

überschritt aber keine der<br />

untersuchten Pilzproben.<br />

www.bvl.bund.de<br />

Ethylen in Sesam, E401 in Gelee<br />

BVL-Bilanz 2020 zum Schnellwarnsystem RASFF<br />

Über das Europäische Schnellwarnsystem<br />

RASFF tauschen<br />

sich die EU-Staaten zu potenziell<br />

gesundheitsgefährdenden<br />

Lebens-, Futtermitteln und<br />

Lebensmittelkontaktmaterialien<br />

aus. Laut einer Auswertung des<br />

Bundesamts für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) wurden 2020 über<br />

3800 Original- und mehr als<br />

11.000 Folgemeldungen geteilt.<br />

Der häufigste Warnungsgrund<br />

waren Rückstände von Ethylenoxid<br />

in Sesamsamen aus Indien.<br />

Indien war das meist genannte<br />

Herkunftsland, „Nüsse, Nussprodukte,<br />

Samen“ die häufigst<br />

gemeldete Produktkategorie,<br />

Pflanzenschutzmittelrückstände<br />

die häufigst genannte Gefahr.<br />

Seit Jahren werden Gelee-Süßwaren,<br />

sogenannte Jelly Cups,<br />

die meist in Asien hergestellt<br />

werden, in bunt bedruckten,<br />

kindgerechten Verpackungen<br />

auch in Europa zum Verkauf<br />

angeboten. Diese enthalten<br />

häufig Zusatzstoffe wie Natriumalginat<br />

(E401), Carrageen<br />

(E410), Johannisbrotkernmehl<br />

(E410) oder Konjak (E425).<br />

In der EU sind diese Stoffe für<br />

Gelee-Süßwaren in Minibechern<br />

verboten, da Konsistenz und<br />

Darreichungsform Erstickungsrisiken<br />

bergen. 2020 wurden<br />

zwölf Schnellwarnmeldungen<br />

erstellt und Rückrufe eingeleitet.<br />

Im RASFF landen 2020 auch<br />

acht Meldungen zu Salmonellen<br />

in Hundekauartikeln. Besonders<br />

brisant dabei: Die Gefahr für<br />

die Tiere, durch Kauartikel an<br />

einer tödlichen Salmonellose zu<br />

erkranken, ist relativ gering – für<br />

den Hundebesitzer aber birgt<br />

der enge Kontakt beim Verfüttern<br />

ein hohes Infektionsrisiko.<br />

www.bvl.bund.de<br />

Lebensmittelfarbe in<br />

Spraydosen: Vorsicht!<br />

Lebensmittelfarbe zum Sprühen<br />

ist üblich z.B. zum Dekorieren<br />

von Torten. Die Berufsgenossenschaft<br />

Nahrungsmittel und<br />

Gastgewerbe (BGN) warnt: Die<br />

Spraydosen stehen mächtig<br />

unter Druck – sie enthalten<br />

bis zu 10 l Flüssiggas. Und da<br />

bereits eine 2%-Mischung mit<br />

Luft brennbar ist, reiche dies<br />

bei ungünstigen Bedingungen<br />

für 500 Liter explosionsfähiges<br />

Gemisch. Die BGN rät<br />

deshalb, beim Verwenden der<br />

Spraydosen den Arbeitsplatz<br />

gut zu belüften, Beschäftigte<br />

zu unterweisen, Gebrauchsanweisungen<br />

zu beachten, eine<br />

Gefährdungsbeurteilung zu<br />

erstellen und sie nicht in engen<br />

Räumen, Nischen, Behältern<br />

und Waschbecken, in der<br />

Nähe offener Flammen oder<br />

glühender Oberflächen und in<br />

Richtung von Bodenabläufen<br />

und Schächten zu verwenden.<br />

www.bgn.de<br />

BfR: Mehrheit meidet Zusatzstoffe<br />

Entkeimungsvorrichtungen prüfen<br />

Farb- und Konservierungsstoffe,<br />

Emulgatoren, Süßungsmittel – in<br />

Zutatenlisten von Süßwaren, Getränken<br />

und anderen verarbeiteten<br />

Lebensmitteln sind häufig<br />

Zusatzstoffe enthalten. Eine<br />

repräsentative Befragung des<br />

Bundesinstituts für Risikobewertung<br />

(BfR) zeigt: 55 Prozent<br />

der Bevölkerung versuchen,<br />

Zusatzstoffe beim Kauf von Lebensmitteln<br />

zu vermeiden. V.a.<br />

mögliche Unverträglichkeiten<br />

sowie die Förderung von Krebs<br />

und Übergewicht sind Risiken,<br />

die von den Befragten mit Zusatzstoffen<br />

verbunden werden.<br />

Die Ergebnisse zeigen weiterhin,<br />

dass die Bevölkerung ihr Wissen<br />

über Lebensmittelzusatzstoffe<br />

als gering einschätzt. Selbst<br />

häufig eingesetzte Stoffe sind<br />

vielen unbekannt. Jeweils über<br />

40 Prozent der Befragten geben<br />

an, den Geschmacksverstärker<br />

Mononatriumglutamat und das<br />

Süßungsmittel Aspartam nicht<br />

zu kennen. Nicht allen ist auch<br />

die Funktion einzelner Stoffe<br />

bekannt: Zwar weiß die Mehrheit,<br />

dass Carotin als Farbstoff<br />

verwendet wird, bei Milchsäure<br />

weiß aber nur etwa ein Viertel,<br />

dass diese v.a. als Konservierungsstoff<br />

genutzt wird.<br />

Der Begriff Lebensmittelzusatzstoff<br />

wird in der Verordnung<br />

(EG) Nr. 1333/2008 definiert.<br />

www.bfr.bund.de<br />

VDMA-<strong>Hygiene</strong>-Merkblatt für Abfüllmaschinen<br />

Das IVLV/VDMA-Merkblatt<br />

„Hygienische Abfüllmaschinen<br />

der Klasse V nach VDMA:<br />

Prüfung von Packmittelentkeimungsvorrichtungen<br />

auf deren Wirkungsgrad“<br />

wurde überarbeitet. Es spezi<br />

fi ziert Testkeime für die<br />

Überprüfung von Entkeimungsvorrichtungen<br />

dieser<br />

Maschinenklasse und legt die<br />

Vorgehensweise bei Durchführung<br />

von Keimreduktionsbzw.<br />

End-Punkt-Tests fest.<br />

Dieses Merkblatt wurde 2002<br />

unter dem Titel „Prüfung von<br />

Aseptikanlagen mit Packmittelentkeimungsvorrichtungen<br />

auf deren Wirkungsgrad“ im<br />

VDMA-Arbeitskreis „Schnittstellenproblematik<br />

bei Aseptikanlagen“<br />

in Abstimmung<br />

mit der Industrievereinigung<br />

für Lebensmitteltechnologie<br />

und Verpackung erarbeitet.<br />

Die Fachverbandsschrift ist<br />

in deutscher und englischer<br />

Ausgabe verfügbar und kann<br />

auf der VDMA-Website heruntergeladen<br />

werden unter:<br />

www.vdma.org/viewer/-/v2article/render/31699074<br />

Hier gibt es auch eine Übersicht<br />

aller Veröffentlichungen<br />

zur keimarmen/aseptischen<br />

Abfüllung mit Downloadlinks.<br />

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