10.11.2021 Aufrufe

Hygiene Report 5/2021

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aktuelles<br />

5·21<br />

WWW.<br />

Web-TIPP<br />

www.bmel.de<br />

Das Bundesministerium für<br />

Ernährung und Landwirtschaft<br />

(BMEL) hat auf seiner Webseite<br />

unter den Reitern > Themen<br />

und > Verbraucherschutz auch<br />

eigene Rubriken zu „Lebensmittel-<strong>Hygiene</strong>“,<br />

„Produktsicherheit“<br />

und „Lebensmittelsicherheit“<br />

eingerichtet. Dort finden<br />

sich neben Verbrauchertipps<br />

zum richtigen Arbeiten in der<br />

Küche auch Wissen über rechtliche<br />

Grundlagen für Unternehmen<br />

und Direktvermarkter.<br />

Detaillierte Informationen gibt<br />

es z.B. zu Lebensmittelbetrug,<br />

Lebensmittelkontrollen, „Novel<br />

Food“, zu Rückständen und<br />

gefährlichen Kontaminanten in<br />

Lebensmitteln oder zum Risikomanagement<br />

in Betrieben.<br />

Neue EU-Grenzwerte für Cadmium und Blei in Kraft<br />

In der Europäischen Union<br />

gelten seit Ende August neue<br />

Höchstwerte für die Schwermetalle<br />

Cadmium und Blei in<br />

vielen Lebensmitteln. Mit diesen<br />

Maßnahmen soll im Rahmen<br />

des europäischen Plans zur<br />

Krebsbekämpfung die Aufnahme<br />

krebserregender Schadstoffe<br />

über die Nahrung weiter<br />

verringert werden.<br />

Laut Bundeszentrum für Ernährung<br />

wurde im Jahr 2020 bei<br />

2,7 Mio. Menschen in der EU<br />

Krebs diagnostiziert, weitere<br />

1,3 Mio. starben an der Krankheit.<br />

Daher soll der Zugang zu<br />

gesunden und sicheren Lebensmitteln<br />

erleichtert werden.<br />

Cadmium ist ein Schadstoff,<br />

den Nichtraucher in erster Linie<br />

über Lebensmittel aufnehmen.<br />

Daher werden die Cadmium-<br />

Grenzwerte u.a. für einige Obstund<br />

Gemüsesorten, Getreide<br />

und Ölsaaten gesenkt oder neu<br />

festgelegt. Bei Reis sind z.B.<br />

nur noch 0,15 statt 0,2 mg<br />

Cadmium pro Kilogramm zugelassen.<br />

Obst wie Banane und<br />

Ananas dürfen höchstens 0,02<br />

statt 0,05 mg/kg enthalten. Eine<br />

dauerhaft hohe Aufnahme von<br />

Cadmium kann nicht nur das<br />

Krebsrisiko erhöhen, sondern<br />

auch zu Nieren- und Knochenschädigungen<br />

führen.<br />

Auch Blei wird v.a. über die<br />

Nahrung aufgenommen. Nach<br />

neuen Erkenntnissen gibt es<br />

keine Schwelle, unterhalb derer<br />

gesundheitliche Schädigungen<br />

für den Menschen sicher ausgeschlossen<br />

werden können.<br />

Daher sollte die ernährungs-<br />

bedingte Exposition möglichst<br />

gering gehalten werden.<br />

Mit der neuen Verordnung<br />

werden u.a. strengere und<br />

zusätzliche Grenzwerte für Blei<br />

in Säuglingsnahrung, Gewürzen<br />

und Wildpilzen festgelegt. Fisch,<br />

Meeresfrüchte und Nahrungsergänzungsmittel<br />

enthalten<br />

vergleichsweise hohe Mengen<br />

an Blei. Aber auch Getreideprodukte<br />

und Gemüse können<br />

trotz relativ geringer Bleigehalte<br />

zur Aufnahme beitragen, da sie<br />

häufig verzehrt werden. Für die<br />

meisten Salzsorten gilt nun ein<br />

Höchstgehalt von 1,0 mg/kg.<br />

Für Wein wird der Grenzwert<br />

ab der Ernte im kommenden<br />

Jahr von 0,15 auf 0,10 mg/kg<br />

gesenkt.<br />

www.bzfe.de<br />

Neues Referenzlabor für Lebensmittelzusatzstoffe und Aromen am BfR<br />

Steckt echte Bourbon-Vanille in<br />

der Eiscreme oder nur Ethylvanillin?<br />

Welche und wie viele<br />

Farbstoffe sind in Softdrinks<br />

enthalten? Welche Süßungsmittel<br />

süßen das alkoholfreie<br />

Erfrischungsgetränk oder den<br />

zuckerfreien Kuchen – ist<br />

wirklich nur drin, was auf der<br />

Verpackung steht? Für die<br />

Beantwortung solcher Fragen<br />

benötigen die Labore der<br />

Lebensmittelüberwachung<br />

geeignete Methoden. Das neu<br />

am Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(BfR) in Berlin eingerichtete<br />

Nationale Referenzlabor<br />

für Lebensmittelzusatzstoffe<br />

und Aromen entwickelt dafür<br />

Analysenverfahren und wirkt bei<br />

deren Standardisierung mit.<br />

Zudem wird geprüft, ob Aromen,<br />

die den Geschmack eines<br />

Lebensmittels bestimmen,<br />

natürlichen oder synthetischen<br />

Ursprungs sind. Aber auch die<br />

Verwendung von nicht zugelassenen<br />

Zusatzstoffen und<br />

Aromen soll mit analytischen<br />

Methoden nachgewiesen werden,<br />

um nicht autorisierte Anwendungen<br />

aufzudecken und<br />

die Lebensmittelsicherheit zu<br />

erhöhen.<br />

Rund 320<br />

Lebensmittelzusatzstoffe<br />

dürfen<br />

die Lebensmittelhersteller in<br />

der EU zu technologischen Zwecken<br />

einsetzen. Und mit etwa<br />

2500 Aromastoffen dürfen sie<br />

Lebensmitteln den gewünschten<br />

Geschmack verleihen. Häufig<br />

werden dabei gleichzeitig<br />

verschiedene Stoffe zugesetzt.<br />

Bisher gibt es aber nur wenige<br />

standardisierte Analysenverfahren<br />

für Lebensmittelzusatzstoffe<br />

und Aromen. Die systematische<br />

Überwachung ihres Einsatzes ist<br />

in Deutschland und im gesamten<br />

EU-Raum daher bisher nur<br />

eingeschränkt möglich.<br />

Die Bereitstellung validierter<br />

und standardisierter Analysenverfahren<br />

über ein nationales<br />

Referenzlabor<br />

ist ein wichtiger<br />

Schritt für die<br />

Etablierung<br />

eines Monitorings<br />

zur<br />

Aufnahme von Lebensmittelzusatzstoffen<br />

und Aromen. Die<br />

EU-Verordnungen schreiben ein<br />

solches vor. Deutschland ist der<br />

erste EU-Mitgliedstaat, der ein<br />

Referenzlabor gemäß Kontrollverordnung<br />

eingerichtet hat.<br />

Entwicklung, Validierung und<br />

Standardisierung von Nachweismethoden<br />

sollen risikoorientiert<br />

erfolgen. Ganz oben auf der Pri-<br />

oritätenliste stehen Zusatzstoffe,<br />

für die eine akzeptable tägliche<br />

Aufnahmemenge festgesetzt ist.<br />

Dazu gehören z.B. Konservierungsstoffe,<br />

Farbstoffe, Süßstoffe<br />

und Emulgatoren.<br />

Das BfR wird für die neue<br />

Aufgabe auf eigene Erfahrungen<br />

zurückgreifen, etwa bei der<br />

Analytik von Wein, Futterzusatzstoffen<br />

und früheren Projekten<br />

zur Prüfung der Echtheit von<br />

Lebensmitteln. Aber auch auf<br />

das bei nationalen und internationalen<br />

Partnern vorhandene<br />

Wissen. Die etablierten Analysenverfahren<br />

sollen im Rahmen<br />

der amtlichen Sammlung von<br />

Untersuchungsverfahren oder<br />

über Datenbanken nicht nur<br />

Überwachungsbehörden, sondern<br />

auch den Wirtschaftsbeteiligten<br />

zur Verfügung stehen.<br />

www.bfr.bund.de<br />

22 www.hygiene-report-magazin.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!