GesteinsPerspektiven 07/21
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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FORSCHUNG<br />
Hochspannende Aufbereitung auch bei<br />
kleinem Energieeinsatz<br />
Energiewende, Rohstoffwende, Kreislaufwirtschaft – an Schlagwörtern<br />
mangelt es nicht, die den Bereich Aufbereitungsmaschinen direkt tangieren!<br />
Parallel dazu stellt sich die Frage, wie benötigte Rohstoffe mit geringem<br />
Energieaufwand in genau der Menge und Qualität verfügbar werden, um<br />
unsere Lebensbedingungen jetzt und in Zukunft zu sichern. Die Antwort<br />
lautet: Es braucht innovative Verfahren und Fachleute, die solche entwickeln.<br />
ELEKTROIMPULSBEANSPRUCHUNG: Aufnahme eines erzeugten Risses im Granit.<br />
Selektiver Aufschluss der Nutzminerale, Energieeinsparung und geringerer Verschleiß<br />
sind Vorteile des Verfahrens. Foto: Margarita Mezzetti/IART-TUBAF<br />
Viele Rohstoffe und wichtige strategische<br />
Elemente, wie Indium oder<br />
Wolfram, sind in Deutschland in „komplexen<br />
Erzen“ vorhanden. Gekennzeichnet<br />
durch einen polymetallischen,<br />
mineralogisch komplexen Aufbau sowie<br />
ein feinkörniges Gefüge mit hoher Festigkeit<br />
und Zähigkeit widersetzten sich<br />
solche Erze bislang einer wirtschaftlichen<br />
Aufbereitung und wurden deshalb,<br />
selbst wenn die Preise der enthaltenen<br />
Elemente einen Höchststand erreichten,<br />
nicht gewonnen.<br />
Seit einiger Zeit wird nun im Zusammenhang<br />
mit derart anspruchsvollen<br />
Rohstoffen die Elektroimpulstechnologie<br />
auf ihre Nutzbarkeit in industriellen<br />
Anwendungen intensiv untersucht.<br />
„Elize“ heißt das Projekt und das Kürzel<br />
steht für: „Elektroimpulszerkleinerung in<br />
großtechnischen Zerkleinerungsmaschinen<br />
zur Aufbereitung komplexer Erze“.<br />
Fachleute werden wissen, dass die<br />
Elektroimpulszerkleinerung (EIZ) grundsätzlich<br />
nichts Neues ist. Schon seit<br />
Jahrzehnten laufen dazu Versuche unterschiedlicher<br />
Größenordnung. Sie ergaben,<br />
dass ein Aufschluss komplexer<br />
Wertstoffe damit möglich ist – allerdings<br />
unter sehr hohem Energieaufwand.<br />
In mehreren Schritten<br />
sparsam zum Ziel<br />
Tatsächlich wurde nun bei Untersuchungen<br />
mit einer kontinuierlich arbeitenden<br />
Pilotanlage festgestellt, dass<br />
auch Beanspruchungen mit nur geringen<br />
Energiemengen von 1…3 kWh/t<br />
Mikrorisse erzeugen, die das Gefüge<br />
entlang der Korngrenzen schwächen.<br />
Bei der anschließenden weiteren Aufbereitung<br />
werden dadurch Energieeinsparungen<br />
für den Gesamtprozess<br />
möglich, die abhängig vom jeweiligen<br />
Erz bis zu 24 % betragen können. Die<br />
Gefügeschwächung ermöglicht es<br />
also, nachfolgende Aufbereitungsprozesse<br />
energetisch günstiger auszulegen<br />
sowie einen selektiven Aufschluss<br />
zu erzielen.<br />
Die außerdem verschleißarme und<br />
staubfreie Wirkungsweise beruht auf<br />
der Entladung zwischen zwei Elektroden<br />
in Anwesenheit des zu bearbeitenden<br />
Materials und eines Dielektrikums,<br />
bspw. Wasser. Die Entladung findet<br />
vorzugsweise durch den Feststoff statt.<br />
Vielversprechende Ergebnisse<br />
konnten beim Aufschluss von Greisenerz<br />
mit einem hohen Anteil stark<br />
abrasiver Quarz- und Topasminerale<br />
nachgewiesen werden. Gefügeschwächungen<br />
entlang der Mineralkorngrenzen<br />
verringerten nicht nur den Verschleiß<br />
im Folgeprozess, sondern<br />
legten auch die Wertminerale Kassiterit,<br />
Wolframit sowie Zinnwaldit (Glimmer)<br />
so frei, dass es zu einer interessanten<br />
Voranreicherung in bestimmten<br />
Fraktionen kam. Fazit: Die Elize-Pilotanlage<br />
ermöglicht eine kontinuierliche<br />
PARTNERSCHAFT: Haver Engineering hat als Spezialist für die technische Umsetzung<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse die Pilotanlage maßgeblich konstruiert und mit den Projektbeteiligten<br />
in Betrieb genommen. Foto: gsz<br />
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