Staufen_Success-Story_Centravis_2020_de

ERFOLG<br />

REICHER<br />

TURN<br />

AROUND


Erfolgreicher Turnaround in <strong>de</strong>r Ost-Ukraine<br />

Internationales Restrukturierungsprojekt <strong>de</strong>r <strong>Staufen</strong> AG:<br />

Der Einbruch <strong>de</strong>r Ölpreise En<strong>de</strong> 2014 hatte stark negative<br />

Auswirkungen auf <strong>de</strong>n weltweiten Umsatz von <strong>Centravis</strong><br />

(– 33 %). Aufgrund <strong>de</strong>r wichtigen Investitionen zur Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

<strong>de</strong>r Produktionseinrichtungen zwischen 2006<br />

und 2009 sowie <strong>de</strong>r damit einhergehen<strong>de</strong>n umfassen<strong>de</strong>n<br />

Verbindlichkeiten befand sich das Unternehmen in einer<br />

schwierigen finanziellen Lage.<br />

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AUSGANGS<br />

SITUATION<br />

Nach <strong>de</strong>m Abschluss 2014, einem <strong>de</strong>r besten Jahre in seiner<br />

80-jährigen Geschichte, in <strong>de</strong>m ein Rekordumsatz von etwa<br />

220 Mio. EUR und eine äußerst attraktive Marge erzielt wur<strong>de</strong>n,<br />

verzeichnete das Unternehmen En<strong>de</strong> 2015 ein negatives EBITDA.<br />

Somit konnte es seine Verbindlichkeiten nicht bedienen. Zusätzlich<br />

zum Rückgang <strong>de</strong>s Umsatzes um 33 % hatte das Unternehmen<br />

mit einer instabilen politischen Lage zu kämpfen, nach<strong>de</strong>m<br />

die prorussische Regierung im Februar 2014 ihres Amtes enthoben<br />

wor<strong>de</strong>n war und eine Abwertung <strong>de</strong>r Hrywnja, <strong>de</strong>r ukrainischen<br />

Währung, folgte. Schließlich brach <strong>de</strong>r Preis für Nickel ein,<br />

wodurch sich <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r Rohmaterialien im Lager verringerte.<br />

Die Kombination aus einer hohen Verschuldung und einem<br />

relativ hohen Niveau <strong>de</strong>r Vertriebsgemeinkosten bei einem rasch<br />

zurückgehen<strong>de</strong>n Umsatz war für das Überleben <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

natürlich eine große Gefahr. Es mussten rasch Restrukturierungsmaßnahmen<br />

festgelegt und umgesetzt wer<strong>de</strong>n, um die<br />

Rentabilität <strong>de</strong>s Unternehmens wie<strong>de</strong>r herzustellen.<br />

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ANSATZ<br />

Die dramatische Situation, die <strong>de</strong>r Berater von <strong>Staufen</strong> vor Ort<br />

antraf, war aufgrund <strong>de</strong>r Tatsache, dass <strong>Centravis</strong> ein mo<strong>de</strong>rnes,<br />

westlich orientiertes Unternehmen ist, noch schwieriger als<br />

gedacht, und die sich bieten<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen waren ihm<br />

fremd. Einfache Kosteneinsparungen wären nicht ausreichend<br />

gewesen.<br />

Zur Festlegung <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen führte <strong>de</strong>r Berater<br />

eine für die <strong>Staufen</strong> AG typische sogenannte „Top-down-/<br />

Bottom-up-Bewertung“ durch. Diese erfolgte als Kombination<br />

aus einer eingehen<strong>de</strong>n Analyse <strong>de</strong>r Finanzdaten, um mögliche<br />

Quellen für Einsparungen zu ermitteln, und einer ausführlichen<br />

Überprüfung <strong>de</strong>r Produktions- und Unterstützungsprozesse, die<br />

unser Team von Sachverständigen größtenteils in Russisch vornahm,<br />

<strong>de</strong>r Sprache, die in dieser Region <strong>de</strong>r Ukraine gesprochen<br />

wird. Die Bewertung wur<strong>de</strong> in Nikopol durchgeführt, einer Stadt,<br />

die etwa zwei Autostun<strong>de</strong>n von Dnipro, <strong>de</strong>r Hauptstadt <strong>de</strong>r Region,<br />

entfernt ist.<br />

Es wur<strong>de</strong> ein Lenkungsausschuss eingerichtet, bestehend aus<br />

<strong>de</strong>n Eigentümern, <strong>de</strong>n Kreditgebern und <strong>de</strong>m Berater. Seine Aufgabe<br />

bestand darin, um die Ergebnisse <strong>de</strong>r Analyse zu prüfen, die<br />

Umsetzung <strong>de</strong>s Plans zu vereinbaren und seine Durchführung zu<br />

begleiten.<br />

Nach Abschluss <strong>de</strong>r Analyse stellte das Restrukturierungsteam<br />

ein Umsetzungskonzept vor, das in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Unternehmensspitze erarbeitet wur<strong>de</strong> und aus <strong>de</strong>m hervorging,<br />

wie <strong>Centravis</strong> bis <strong>2020</strong> mithilfe einer Produktivitätssteigerung,<br />

einer Neuausrichtung <strong>de</strong>r Geschäftsprozesse, Abfallvermeidung<br />

und einer Senkung <strong>de</strong>r Qualitätskosten wie<strong>de</strong>r schwarze Zahlen<br />

schreiben konnte.<br />

Den Schwerpunkt einfach nur auf einen höheren Umsatz zu<br />

legen, wäre zu diesem Zeitpunkt nicht sinnvoll gewesen, zumal<br />

es an Ressourcen für ein finanzielles Wachstum fehlte und die<br />

externen Marktbedingungen problematisch waren.<br />

Der Plan wur<strong>de</strong> vom Lenkungsausschuss genehmigt und die<br />

Umsetzung begann Anfang 2016.<br />

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5<br />

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Verteilung <strong>de</strong>r Verantwortung<br />

auf mehrere Schultern<br />

Wo die meisten an<strong>de</strong>ren Beratungsfirmen für eine Top-down-<br />

Restrukturierung einen an<strong>de</strong>ren, direkten Ansatz bevorzugt<br />

hätten, setzte die <strong>Staufen</strong> AG auf eine partizipatorische Metho<strong>de</strong>.<br />

Von Beginn an wur<strong>de</strong> das gesamte Unternehmen in <strong>de</strong>n Prozess<br />

einbezogen, damit die vorgeschlagenen Än<strong>de</strong>rungen nachvollzogen,<br />

angenommen und auf nachhaltige Weise umgesetzt wür<strong>de</strong>n.<br />

Eine <strong>de</strong>r ersten getroffenen Entscheidungen bestand darin, ein<br />

Führungsteam einzusetzen, um die Unterstützung <strong>de</strong>s gesamten<br />

Unternehmens zu gewinnen und die Umsetzungsstärke zu untermauern.<br />

Wäre das Unternehmen, wie dies zuvor <strong>de</strong>r Fall war,<br />

zum Großteil vom Eigentümer und CEO geführt wor<strong>de</strong>n, hätte<br />

sich das Engagement <strong>de</strong>r Mitarbeiter tatsächlich weiter in Grenzen<br />

gehalten. Darüber hinaus wäre es für eine Person äußerst<br />

schwierig gewesen, so vielen verschie<strong>de</strong>nen Bereichen die volle<br />

Aufmerksamkeit zu schenken, von <strong>de</strong>n Finanzen über die Produktion<br />

bis zum Vertrieb.<br />

Die Aufteilung <strong>de</strong>r Verantwortung auf fünf Führungskräfte<br />

führte zu konstruktiven Gesprächen, die es <strong>de</strong>m Team ermöglichten,<br />

bessere Entscheidungen zu treffen und mit einem klaren<br />

Verständnis für die Folgen sowie <strong>de</strong>ren Akzeptanz hinter ihrer<br />

Umsetzung zu stehen.<br />

Diese Verän<strong>de</strong>rung wäre ohne die Unterstützung und das Engagement<br />

von Herrn Y. Atanasov, <strong>de</strong>m Eigentümer und CEO, nicht<br />

möglich gewesen. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt wur<strong>de</strong> ihm<br />

klar, dass er das uneingeschränkte Engagement <strong>de</strong>s Teams und<br />

<strong>de</strong>s gesamten Unternehmens benötigte, und er entschied sich<br />

dafür, Energie hauptsächlich <strong>de</strong>m Vertrieb und <strong>de</strong>r Führung <strong>de</strong>s<br />

Teams zu widmen.<br />

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Neue Gehaltsstrukturen<br />

für die Mitarbeiter<br />

Es wur<strong>de</strong>n auch neue Gehaltsstrukturen für die Mitarbeiter eingeführt,<br />

um die Produktionsorganisation zu stabilisieren. Zuvor<br />

hatten die Mitarbeiter aus <strong>de</strong>r Produktion, wie in vielen Unternehmen<br />

in Osteuropa üblich, einen Bonus auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />

ihres Produktivitätsniveaus erhalten. Diese Art von System ist<br />

häufig kontraproduktiv, da durch Überproduktion Abfälle entstehen.<br />

Außer<strong>de</strong>m sorgt es für eine gestörte Beziehung zwischen<br />

<strong>de</strong>n Schichtführern und <strong>de</strong>n Mitarbeitern. Tatsächlich tendieren<br />

die Schichtführer dazu, die Arbeiter für die Einhaltung <strong>de</strong>r Vorgaben<br />

zu belohnen und <strong>de</strong>n Bonus als Managementinstrument<br />

einzusetzen.<br />

Eine Folge dieser Verän<strong>de</strong>rung war die Fähigkeit, die Produktionsorganisation<br />

zu stabilisieren und das Engagement <strong>de</strong>r Beschäftigten<br />

zu verbessern, sodass die Restrukturierungsmaßnahmen<br />

umgesetzt wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

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Einführung von Shopfloor<br />

Management<br />

Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Bemühungen stan<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Punkte:<br />

• Definition neuer KPIs für die Führungskräfte,<br />

• Umsetzung typischer Verschlankungsmaßnahmen zur<br />

Stabilisierung <strong>de</strong>r Produktion und Verringerung <strong>de</strong>s Abfalls<br />

(5S, Einführung von Qualitätsstufen, Prüfung und<br />

Aktualisierung <strong>de</strong>r Qualitätsprozesse, Definition von<br />

Standards, Implementierung <strong>de</strong>r Werteströme, Prüfung<br />

und Aktualisierung <strong>de</strong>r Unterstützungsprozesse) sowie<br />

• Umsetzung <strong>de</strong>s Shopfloor Managements.<br />

Prozessexzellenz braucht Führungsexzellenz und Führungs-<br />

exzellenz lässt sich am besten durch die Umsetzung dieser<br />

Metho<strong>de</strong> erreichen.<br />

Shopfloor Management be<strong>de</strong>utet eine Führung auf Produktionsebene,<br />

auf <strong>de</strong>r Ebene, auf <strong>de</strong>r die täglichen Entscheidungen getroffen,<br />

Probleme erkannt und gelöst sowie Standards <strong>de</strong>finiert<br />

und umgesetzt wer<strong>de</strong>n, also auf <strong>de</strong>r Ebene, auf <strong>de</strong>r die Wertschöpfung<br />

erfolgt.<br />

Das Shopfloor Management nach <strong>de</strong>m Verständnis <strong>de</strong>r <strong>Staufen</strong><br />

AG umfasst eine regelmäßige Kommunikation, die Definition<br />

von Standards, die Bestätigung von Prozessen, das Lösen von<br />

Problemen und die Befähigung <strong>de</strong>r Mitarbeiter, sodass die Führungskräfte<br />

von Feuerwehrmännern zu Coachs wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein kaskadieren<strong>de</strong>s System sorgte bei <strong>Centravis</strong> nun dafür,<br />

dass eskalieren<strong>de</strong> Probleme rasch an die Führungsspitze weitergeben<br />

wur<strong>de</strong>n, damit diese schnellstmöglich darauf reagieren<br />

konnte.<br />

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Erfolgsabhängige Vergütung<br />

für Leistungen <strong>de</strong>r <strong>Staufen</strong> AG<br />

Um das Engagement <strong>de</strong>s Beraters zu för<strong>de</strong>rn, sodass er für<br />

seinen Kun<strong>de</strong>n eine echte Wertschöpfung erzielen und seine<br />

Ziele vermitteln wür<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong> ein leistungsbasiertes Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>finiert.<br />

Der Berater erhielt auf <strong>de</strong>r Grundlage dieses Mo<strong>de</strong>lls einen<br />

Bonus, wenn bestimmte KPIs erreicht wur<strong>de</strong>n.<br />

ERGEBNISSE<br />

Das Restrukturierungsprojekt wur<strong>de</strong> im Dezember 2017 erfolgreich<br />

abgeschlossen. In <strong>de</strong>n Jahren 2016 und 2017 erreichte das<br />

Unternehmen auf einem sehr problematischen Markt, <strong>de</strong>r durch<br />

weitere Umsatzrückgänge gekennzeichnet war, sowohl im Allgemeinen<br />

als auch für <strong>Centravis</strong>, ein operatives EBITDA von 12 %<br />

bzw. sogar 14 % im Vergleich zu 0 % vor Beginn <strong>de</strong>s Projekts.<br />

Selbstverständlich wäre dieses Ergebnis ohne die konstruktive<br />

Zusammenarbeit und das Vertrauen, das bereits frühzeitig zwischen<br />

<strong>de</strong>m Berater und <strong>de</strong>m Führungsteam aufgebaut wur<strong>de</strong>,<br />

und ohne die positive Energie, die das Führungsteam in dieser<br />

schwierigen Zeit investierte, nicht möglich gewesen.<br />

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ÜBER STAUFEN<br />

In je<strong>de</strong>m Unternehmen steckt ein noch besseres.<br />

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Christoph Heine<br />

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2015

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