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antriebstechnik 11/2021

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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

1 EINLEITUNG<br />

Die zunehmend restriktiveren Vorgaben hinsichtlich der<br />

CO 2<br />

-Reduzierung forcieren auch in der Antriebstechnik Optimierungsmaßnahmen<br />

bezüglich Leistungsdichte, Masse- und<br />

Bauraumreduktion sowie Senkung der Kosten. Der Betrachtungsbereich<br />

erstreckt sich dabei von der Herstellung, über die<br />

Nutzung bis zum Recycling, also über den gesamten Lebenszyklus.<br />

Die Lebenszykluskosten werden damit zu einem Entscheidungskriterium.<br />

Für Verbindungselemente bedeutet dies, dass neben der Notwendigkeit<br />

zur Optimierung etablierter Welle-Nabe-Verbindungen<br />

(WNV) wie beispielsweise Pressverbindungen (PV) und<br />

Zahnwellenverbindungen (ZWV) der Bedarf nach neuen Verbindungstechniken<br />

und Werkstoffkombinationen gegeben ist.<br />

Eine Sonderform von WNV stellen schneidend und/oder formend<br />

gefügte Rändelverbindungen dar. Diese seit Jahrzehnten<br />

bekannte und in Einzelanwendungen als auch in Großserienlösungen<br />

erfolgreich eingesetzte Verbindungstechnik besitzt<br />

meist eine gerändelte Verzahnung oder zumindest eine der<br />

Rändelgeometrie entsprechende Verzahnungskontur.<br />

Für Großserienanwendungen entwickelte spezifische Lösungen<br />

sind aus Funktions- oder Kostensicht klassischen WNV<br />

deutlich überlegen. Die geringe Verbreitung der Rändelverbindung<br />

ist auf die Notwendigkeit einer individuellen Abstimmung<br />

der Verbindung und dem Fehlen allgemeiner Auslegungs- und<br />

Kon-struktionsrichtlinien zurückzuführen. Diesbezüglich bietet<br />

der gegenständliche Beitrag Unterstützung, um mit wenig Aufwand<br />

die Eignung der Rändelverbindung bei spezifischen Rahmenbedingungen<br />

abschätzen sowie einen effizienten Auslegungs-<br />

und Verifizierungsprozess gestalten zu können.<br />

Die Terminologie für die Rändelverbindung ist (noch) nicht<br />

standardisiert, für idente Lösungen oder technische Parameter<br />

existieren unterschiedliche Begrifflichkeiten. Im Rahmen des<br />

vorliegenden Beitrages sollen folgende übergeordnete Bezeichnungen<br />

gelten. Entsprechend des vorwiegenden Vorgangs<br />

beim Fügen der Verbindung und somit der Herstellung der Gegenverzahnung<br />

wird unterschieden in Rändelschneidverbindungen<br />

(RSV) und Rändelpressverbindungen (RPV). Weitere<br />

Definitionen werden im Laufe des Beitrages eingeführt.<br />

2 AUSGANGSSITUATION – ETABLIERTE<br />

WELLE-NABE-VERBINDUNGEN UND DEREN<br />

LIMITIERUNGEN<br />

Bild 01 zeigt eine Zuordnung der am häufigsten eingesetzten<br />

WNV bezüglich einer Torsionsmomentübertragung.<br />

Die PV sowie die Mehrfach-Pressverbindung (MPV) sind kraftbzw.<br />

reibschlüssige WNV, bei denen die Belastungsübertragung<br />

durch Reibkräfte an den entsprechenden Wirkflächenpaaren in<br />

der Fuge – den Zylindermantelflächen von Welle, Nabe und gegebenenfalls<br />

der Zwischenhülse – erfolgt. Die Reibkräfte, welche<br />

bei der Torsionsmomentübertragung tangential wirken, müssen<br />

durch Druckvorspannkräfte in der Fuge aufgebaut werden. In<br />

Abhängigkeit der benötigten Druckvorspannkräfte wird bei der<br />

Auslegung und Montage zwischen Längs-, Quer- und Längs-<br />

01 Übersicht der relevanten reib-, form- und reibformschlüssigen WNV bezüglich Torsionsmomentübertragung nach [1]<br />

02 Einfluss des Fasenwinkels ϕ der Welle auf den Fügevorgang [1]<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>11</strong> 47

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