BOLD THE MAGAZINE No.55
EXKLUSIV IM INTERVIEW: KATE WINSLET | „NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH | PORSCHES STARKE FRAUEN IM TENNIS | SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE IM INTERVIEW | ON THE TRAIL OF JAMES BOND: MIT ASTON MARTIN ÜBER DIE ALPEN | TOM ODELL | CLAUDIA SCHIFFER: MODEFOTOGRAFIE DER 90IGER EXKLUSIV IM INTERVIEW: KATE WINSLET | „NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH | PORSCHES STARKE FRAUEN IM TENNIS | SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE IM INTERVIEW | ON THE TRAIL OF JAMES BOND: MIT ASTON MARTIN ÜBER DIE ALPEN | TOM ODELL | CLAUDIA SCHIFFER: MODEFOTOGRAFIE DER 90IGER
LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 55 BOLD-MAGAZINE.EU THE MAGAZINE KATE WINSLET EXKLUSIV IM INTERVIEW „NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH STARKE FRAUEN IM TENNIS // SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE AUF DEN SPUREN VON JAMES BOND // TOM ODELL // CLAUDIA SCHIFFER
- Seite 2: SHE MOVES US CARA DELEVINGNE IN FOR
- Seite 5: Unser erstes vollelektrisches Cross
- Seite 9 und 10: INTERVIEW / KATE WINSLET BOLD THE M
- Seite 12 und 13: Fotos: Tobis Film
- Seite 15: FASHION / REAPLAY BOLD THE MAGAZINE
- Seite 24 und 25: Foto: Radka Leitmeritz (Marketa Von
- Seite 26: Foto: Radka Leitmeritz (Tennis Club
- Seite 30 und 31: 30 // BOLD THE MAGAZINE ART / SEHEN
- Seite 32 und 33: Foto (Ausschnitt): Patrick Demarche
- Seite 34: Foto: Michel Comte (Kristy Hume, Na
- Seite 37 und 38: ART / SEHENSWERT BOLD THE MAGAZINE
- Seite 39: DESIGN / NIKON BOLD THE MAGAZINE //
- Seite 42: MÄNNER MÜSSEN LERNEN ÜBER IHRE G
- Seite 45 und 46: INTERVIEW / TOM ODELL BOLD THE MAGA
- Seite 49: INTERVIEW / TOM ODELL BOLD THE MAGA
LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 55<br />
<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
KATE WINSLET<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
„NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH<br />
STARKE FRAUEN IM TENNIS // SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE<br />
AUF DEN SPUREN VON JAMES BOND // TOM ODELL // CLAUDIA SCHIFFER
SHE<br />
MOVES<br />
US<br />
CARA DELEVINGNE IN FOREVER FREE
4 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INHALT<br />
CONTENTS<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
UND <strong>THE</strong>MEN<br />
LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 55<br />
LIFESTYLE<br />
ART<br />
<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
Exklusiv im Interview:<br />
Kate Winslet<br />
6<br />
Court Supremes:<br />
Starke Frauen im Tennis<br />
22<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
Das lange Warten hat ein Ende:<br />
„No Time to Die“<br />
Daniel Craig im Gespräch<br />
56<br />
Vorschau Ausstellungen:<br />
„Thomas Kretschmann – Muse“ und<br />
„A Black Hole is Ever y thing“<br />
30<br />
KATE WINSLET<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
„NO TIME TO DIE“ DANIEL CRAIG EXKLUSIV IM GESPRÄCH<br />
STARKE FRAUEN IM TENNIS // SHE MOVES US: PROFIBOXERIN NINA MEINKE<br />
AUF DEN SPUREN VON JAMES BOND // TOM ODELL // CLAUDIA SCHIFFER<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 55<br />
Fotograf: Miller Mobley (AUGUST)<br />
Model/Motiv: Kate Winslet<br />
Frauenpower:<br />
Profiboxerin Nina Meinke<br />
im Gespräch<br />
FASHION<br />
Supermodel Irina Shayk presents:<br />
Replay Rose Label<br />
TRAVEL<br />
Auf den Spuren von James Bond:<br />
Mit dem neuen Aston Martin DB X<br />
über die Alpen<br />
72<br />
14<br />
50<br />
Modefotografie der Neunziger:<br />
Kuratiert von Claudia Schiffer<br />
Singer-Songwriter Tom Odell<br />
über Männer und Gefühle<br />
The Bond Makers:<br />
Produzentin Barbara Broccoli<br />
im Gespräch<br />
DESIGN<br />
Zwischen Retro und Moderne:<br />
Create Your Light<br />
32<br />
42<br />
68<br />
38<br />
MOTION<br />
And Action:<br />
James Bond Stunt Coordinator Lee<br />
Morrison und der unverwüstliche<br />
Land Rover Defender<br />
64<br />
Cool Stuff<br />
Begehrenswert<br />
DIE LETZTE SEITE<br />
Impressum<br />
78<br />
82
Unser erstes<br />
vollelektrisches Crossover.<br />
Der neue Volvo C40 Recharge Pure Electric.<br />
volvocars.de/C40
KATE WINSLET<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
AUTOR & INTERVIEW: J. FINK
INTERVIEW / KATE WINSLET<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 9<br />
Seit 27 Jahren gehört Kate Winslet zu den erfolgreichsten und meist prämierten Schauspielerinnen<br />
der Welt. Nachdem sie in diesem Jahr bereits in der Hauptrolle der gefeierten Serie<br />
„Mare of Easttown“ zu sehen war, meldet sich die Britin nun mit dem Liebesdrama „Ammonite“<br />
(ab 4.11.2021 im Kino) auch auf der Leinwand zurück.<br />
Sie mag erst 46 Jahre alt sein, doch es dürfte<br />
derzeit wenige Schauspielerinnen geben,<br />
die schon so lange und so anhaltend erfolgreich<br />
sind wie Kate Winslet. Das Talent<br />
wurde der am 5. Oktober 1975 in Reading<br />
geborenen Engländerin dabei in die Wiege<br />
gelegt, der Erfolg dagegen nicht unbedingt:<br />
Vater Roger war, genau wie übrigens auch<br />
ihre Großeltern mütterlicherseits, ebenfalls<br />
Schauspieler, doch berühmt wurde<br />
er nie – und große Sprünge waren angesichts<br />
winzigster Fernsehrollen kaum drin.<br />
Zwischenzeitlich war die Familie – die<br />
neben Kate drei weitere Kinder umfasste<br />
– auf die finanzielle Unterstützung einer<br />
Wohltätigkeitsorganisation für Schauspieler<br />
angewiesen.<br />
Schon für ihre nächste Rolle im Kostümfilm<br />
„Sinn und Sinnlichkeit“ erhielt die<br />
Britin ihre erste Oscar-Nominierung, und<br />
als sie 1997 schließlich als Mädchen aus<br />
reichem Hause auf der „Titanic“ in flammender<br />
Liebe für den armen Leonardo<br />
DiCaprio entbrannte, wurde sie endgültig<br />
zum Superstar. James Camerons tragisch<br />
endender Blockbuster ist bis heute die vielleicht<br />
erfolgreichste Liebesgeschichte der<br />
Kinogeschichte – und Kate und Leo, wie<br />
die ganze Welt sie plötzlich nannte, gelang<br />
das Kunststück, gleichzeitig Teenies, Hausfrauen<br />
und allen anderen Romantikern<br />
millionenfach das Herz zu brechen aber<br />
auch als ernsthafte Schauspieler gefeiert<br />
zu werden.<br />
Für Winslet kam trotzdem nie ein anderer<br />
Weg in Frage. Im Alter von fünf Jahren<br />
stand sie das erste Mal auf einer Bühne, als<br />
Teenager gab sie in der Science Fiction-<br />
Serie „Dark Season“ ihren Einstand vor der<br />
Kamera – und nach der ersten Kinorolle in<br />
„Heavenly Creatures“ ging dann alles ganz<br />
schnell. 19 Jahre war sie alt, als der Film<br />
des Neuseeländers Peter Jackson über zwei<br />
mörderische Freundinnen in die Kinos<br />
kam, die Kritiker waren begeistert, und<br />
auch wenn sie ein paar Kilo mehr auf den<br />
Hüften hatte, als man es von Hollywood-<br />
Newcomerinnen gewohnt war, lag ihr die<br />
Filmwelt schnell zu Füßen.<br />
Bis heute war Winslet sechs weitere Male<br />
für den Oscar nominiert (womit sie übrigens<br />
eine Nominierung mehr hat als<br />
DiCaprio), gewinnen konnte sie ihn<br />
2008 für die Verfilmung des deutschen<br />
Romans „Der Vorleser“. Gleich viermal<br />
wurde sie mit dem Golden Globe ausgezeichnet,<br />
eine Goldene Kamera und ein<br />
Bambi hat sie ebenso im Regal stehen wie<br />
den Europäischen Filmpreis, und für das<br />
Kinderalbum „Listen to the Storyteller“<br />
bekam sie sogar einen Grammy. Im<br />
September 2021 gab es für die Rolle als<br />
schlecht gelaunte Kleinstadtpolizistin<br />
in der gefeierten Krimiserie „Mare of
10 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / KATE WINSLET<br />
Easttown“ (in Deutschland zu sehen bei<br />
Sky und auf DVD erhältlich) bereits den<br />
zweiten Emmy Award.<br />
Reif für Schlagzeilen war auch Winslets<br />
Privatleben immer wiedermal. Die erste<br />
Ehe mit Regieassistent Jim Threapleton<br />
hielt keine drei Jahre. Mit ihrem zweiten<br />
Gatten, dem Regisseur Sam Mendes (für<br />
den sie bei „Zeiten des Aufruhrs“ vor<br />
der Kamera stand), zog sie aufgrund der<br />
aufdringlichen britischen Klatschpresse<br />
nach New York. Mit beiden Männern hat<br />
sie je ein Kind, der Vater ihres dritten ist<br />
Edward Abel Smith, Neffe von Milliardär<br />
Richard Branson. Die beiden heirateten<br />
2012 und leben inzwischen mit den drei<br />
Kindern in Sussex (England).<br />
Abwechslungsreich war auch stets die<br />
Rollenauswahl der Schauspielerin, der mit<br />
der Single „What If “ (aus dem Zeichentrickfilm<br />
„Ein Weihnachtsmärchen“) vor 20<br />
Jahren sogar ein Top Ten-Hit in Deutschland,<br />
Großbritannien und der Schweiz<br />
sowie Platz Eins in Österreich gelang.<br />
Winslet drehte herausragende Filme wie<br />
„Vergiss mein nicht! – Eternal Sunshine<br />
of the Spotless Mind“, der längst als<br />
moderner Klassiker gilt, aber auch große<br />
Flops wie „Verborgene Schönheit“ mit Will<br />
Smith oder „Zwischen zwei Leben“ mit<br />
Idris Elba. Sie begeisterte ein Millionenpublikum,<br />
als sie in „Liebe braucht keine<br />
Ferien“ ihren Wohnsitz mit Cameron Diaz<br />
tauschte, nahm sich in Ricky Gervais’ Serie<br />
„Extras“ herrlich selbst aufs Korn und<br />
trat als Bösewicht in der „Divergent“-<br />
Reihe auf. Sie drehte mit Roman Polanski<br />
(„Gott des Gemetzels“) genauso wie mit<br />
Woody Allen („Wonder Wheel“) – und<br />
spielt immer wieder in kleinen, feinen<br />
Produktionen mit, die am ehesten in die<br />
Kategorie Geheimtipp fallen (vgl. „Little<br />
Children“).<br />
In letztere Kategorie gehört nun auch<br />
ihr neuer Film „Ammonite“, der ab dem<br />
4.11.2021 mit etwas Verspätung in die<br />
deutschen Kinos kommt. Unter der Regie<br />
des britischen Regisseurs Francis Lee spielt<br />
sie darin die wortkarge Fossiliensammlerin<br />
Mary Anning, die es wirklich gegeben hat<br />
und die sich hier, an der rauen Südküste<br />
Englands im 19. Jahrhundert, in Charlotte<br />
(Saoirse Ronan) verliebt, die junge Frau<br />
eines Kollegen. Gänzlich uneitel und mit<br />
großer, unter die Haut gehender Offenheit<br />
läuft Winslet hier einmal mehr zu<br />
großer Form auf und beweist – bevor dann<br />
kommendes Jahr mit „Avatar 2“ wieder das<br />
komplette Gegenteil auf dem Programm<br />
steht – erneut, dass sie zu den Besten<br />
gehört, die es auf der Leinwand zu bewundern<br />
gibt.<br />
Mrs. Winslet, Sie spielen in „Ammonite“<br />
die Fossiliensammlerin Mary Anning, die<br />
es wirklich gegeben hat. Wie viel wussten<br />
Sie über diese Frau?<br />
Den Namen Mary Anning hatte ich zwar<br />
schon gehört, aber eigentlich wusste ich<br />
kaum etwas über sie. Vor allem hatte ich<br />
keine Ahnung, was sie letztlich aus wissenschaftlicher<br />
Sicht alles geleistet hat. Ich<br />
musste ordentlich recherchieren, was<br />
natürlich dadurch erschwert wurde, dass<br />
über sie längst nicht so viel geschrieben<br />
wurde wie über ihre männlichen Zeitgenossen.<br />
Wie haben Sie sich denn auf die Rolle<br />
vorbereitet?<br />
Sie meinen, außer dass ich wochenlang an<br />
den Stränden Südwestenglands nach Fossilien<br />
gesucht und Steine aufgeklopft habe?<br />
Ich hatte glücklicherweise Zugang zu ein<br />
paar ihrer echten Tagebücher. Das fand ich<br />
enorm hilfreich, schon weil ich mir größte<br />
Mühe geben wollte, ihre Handschrift so<br />
gut wie möglich zu kopieren. Vor allem<br />
aber fand ich es wichtig zu sehen, welch<br />
enge Beziehungen Mary zu den Frauen<br />
in ihrem Leben pflegte. Sie hat nie aufbegehrt<br />
gegen das patriarchale Gesellschaftssystem,<br />
in dem sie gefangen war, und hat<br />
immer akzeptiert, dass ihre wissenschaftliche<br />
Brillanz nie so anerkannt wurde wie<br />
die von Männern. Da war sie bemerkenswert<br />
geduldig und klaglos. Aber gleichzeitig<br />
waren immer andere Frauen ihre<br />
engsten Vertrauten und Verbündeten.<br />
Im Film entwickelt sich eine Liebesbeziehung<br />
zwischen Anning und der jüngeren<br />
Charlotte Murchison. Die ist aber nicht<br />
verbürgt, oder?<br />
Nein, sicher ist nur, dass Mary mit Charlotte<br />
und ihrem Mann befreundet war.<br />
Vieles spricht auch dafür, dass sie die<br />
beiden in London besucht und eine Weile<br />
bei ihnen gewohnt hat. Wobei sie wohl in<br />
ihrem ganzen Leben ihren Küstenort nur<br />
zweimal verlassen hat und nach London
Fotos: Tobis Film
INTERVIEW / KATE WINSLET<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 13<br />
gefahren ist. Auch in „Ammonite“ ist der<br />
Aufbruch in die Großstadt für sie eigentlich<br />
eine viel größere Sache als die intime<br />
Beziehung zu Charlotte. Letztere ist viel<br />
eher eine Selbstverständlichkeit.<br />
Angeblich haben Sie die Rolle sofort<br />
angenommen, nachdem Sie das Drehbuch<br />
gelesen hatten. Entscheiden Sie sich<br />
immer so impulsiv?<br />
Das kann man so nicht unbedingt sagen.<br />
Obwohl ich viele meiner beruflichen<br />
Entscheidungen schon recht instinktiv<br />
treffe, aus dem Bauch heraus. Im Fall von<br />
„Ammonite“ merkte ich einfach gleich, dass<br />
ich es schwer aushalten würde, jemand<br />
anderen in dieser Rolle zu sehen. Ich fühlte<br />
sofort Besitzansprüche dieser Mary Anning<br />
gegenüber. Und ich hatte einfach noch nie<br />
so ein Drehbuch gelesen.<br />
Sie meinen die Liebesgeschichte dieser<br />
beiden Frauen?<br />
Ja, auch. Ich finde es sehr wichtig, LGBT-<br />
Geschichten stärker in den Mainstream<br />
zu holen, und die zarte, wunderschöne<br />
Romanze zwischen Mary und Charlotte<br />
ist wirklich etwas Besonderes. Nicht<br />
zuletzt weil sie ohne Zögern, Geheimhaltung<br />
oder Angst auskommt. Es wäre<br />
doch toll, wenn das Publikum häufiger<br />
Geschichten über Menschen aus der<br />
LGBTQ-Community und ihre Beziehungen<br />
im Kino zu sehen bekommt. Und vor allem<br />
möglichst verschiedene. Unserem Regisseur<br />
Francis Lee ist da wirklich etwas sehr<br />
Spezielles gelungen, und mir war es eine<br />
große Ehre, ein Teil dieser tollen Geschichte<br />
zu sein.<br />
Die Sexszenen im Film haben Sie und<br />
Ihre Kollegin Saoirse Ronan selbst<br />
choreografiert. Was war Ihnen dabei<br />
wichtig?<br />
Wir sind nun einmal beide Frauen,<br />
deswegen lag es nahe, dass wir die intimen<br />
Momente zwischen zwei Frauen in die<br />
eigenen Hände nehmen. Wir wollten,<br />
dass diese Szenen authentisch aussehen<br />
und diesen Frauen und ihrer Geschichte<br />
wirklich gerecht werden. Uns ging es um<br />
Leidenschaft auf Augenhöhe, zwischen<br />
zwei Menschen, die eine echte Verbindung<br />
zueinander spüren. Vor allem wollten wir<br />
nicht, dass diese Sexszenen irgendwie<br />
reißerisch oder plakativ wirken. Viel zu oft<br />
fehlt solchen Szenen zwischen zwei Frauen<br />
oder zwei Männern die Selbstverständlichkeit<br />
und Normalität, mit der heterosexuelle<br />
Sexszenen gedreht werden. Da wollten wir<br />
gegensteuern. Nicht, dass unser wunderbarer<br />
Regisseur Francis Lee, der uns immer<br />
viel Vertrauen entgegen brachte und ein<br />
Gefühl von Sicherheit schuf, das irgendwie<br />
auf fragwürdige Weise gemacht hätte. Aber<br />
es war wirklich eine schöne Erfahrung,<br />
gemeinsam mit Saoirse in diesem Fall<br />
selbst die Zügel in der Hand zu haben.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.tobis.de<br />
@kate.winslet.official
FASHION / REAPLAY<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 15<br />
SUPERMODEL<br />
IRINA SHAYK PRESENTS<br />
REPLAY ROSE LABEL<br />
FASHION<br />
AUTORIN: Z. KHAWARY<br />
Der italienische Denim-Experte REPLAY und das Lifestyle-Unternehmen Breuninger<br />
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mit einer Damen-Kapselkollektion.<br />
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www.breuninger.com
COURT SUPREMES<br />
STARKE FRAUEN<br />
IM TENNIS<br />
VON RADKA LEITMERITZ<br />
AUTORIN: M. MAI<br />
Foto: Radka Leitmeritz (Julia Gîrges)
Foto: Radka Leitmeritz (Marketa Vondrousova)
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 25<br />
Leidenschaft, Performance, Dynamik<br />
und Ästhetik: Das Fotoprojekt „Court<br />
Supremes“ von Porsche und der Fotografin<br />
Radka Leitmeritz ist eine künstlerische<br />
Hommage an das Damentennis und<br />
an die Spielerinnen, die diesen Sport über<br />
Jahrzehnte geprägt haben. Die legendäre<br />
Martina Navratilova ist ebenso Teil<br />
dieses Projekts wie Petra Kvitova und die<br />
Porsche-Markenbotschafterinnen Angelique<br />
Kerber und Julia Görges. Die von<br />
der Prager Fotografin ins künstlerische<br />
Licht gerückten Weltklassespielerinnen<br />
verbinden nicht nur sportliche Erfolge<br />
und das ständige Streben nach Perfektion<br />
– viele von ihnen haben auch eine<br />
ganz besondere Beziehung zu Porsche.<br />
So ist beispielsweise Martina Navratilova<br />
mit sechs Einzeltiteln die Rekordsiegerin<br />
des Porsche Tennis Grand Prix. „Die Art<br />
und Weise, wie Radka Leitmeritz mit ihrer<br />
Kunst starke Frauen im Tennis präsentiert,<br />
reflektiert viele der Gründe, warum<br />
Porsche bereits seit 1978 engagierter<br />
Partner des Damentennis ist“, sagt Patrick<br />
Eble, Marketingdirektor von Porsche<br />
Central and Eastern Europe. „Die Leidenschaft<br />
für ihre Arbeit und die Aufmerksamkeit<br />
für Details entsprechen dem Kern der<br />
Marke Porsche.“<br />
Bereits seit 1978 ist Porsche Sponsor des<br />
Porsche Tennis Grand Prix und seit 2002<br />
zusätzlich auch Veranstalter. Im Rahmen<br />
seiner globalen Partnerschaft mit der<br />
Women’s Tennis Association (WTA) ist<br />
Porsche unter anderem Titelpartner des<br />
„Porsche Race to Shenzhen“, der offiziellen<br />
Qualifikationsrangliste für die Shiseido<br />
WTA Finals. Der Stuttgarter Sportwagenhersteller<br />
ist zudem exklusiver Automobilpartner<br />
der WTA sowie der WTA Finals und<br />
in diesem Jahr Sponsor der WTA-Turniere<br />
in Lyon (Frankreich), St. Petersburg (Russland),<br />
Berlin und Bad Homburg (Deutschland),<br />
Cluj (Rumänien) und Cincinnati<br />
(USA). Als Premiumpartner des Deutschen<br />
Tennis Bundes (DTB) unterstützt das<br />
Unternehmen das Porsche Team Deutschland<br />
im Billie Jean King Cup (ehemals Fed<br />
Cup) und engagiert sich mit dem Porsche<br />
Talent Team sowie dem Porsche Junior<br />
Team in der Nachwuchsförderung.<br />
Leitmeritz zeigt die Spielerinnen in all<br />
ihrer Stärke, aber auch in ihrer nur allzu<br />
menschlichen Verletzlichkeit. Als bekennender<br />
Tennisfan ist ein Court für sie<br />
gleichzeitig Bühne, Laufsteg und Startrampe.<br />
Kein Wunder, dass sie sich, wie sie<br />
sagt, bei diesem Projekt an keine Regeln<br />
hält: „Ich mache keine typischen Spielfotos.<br />
Mein Ziel ist es, mit den Menschen<br />
die Stärke und Eleganz der Spielerinnen<br />
zu teilen, als konstante Balance zwischen<br />
Performance und Weiblichkeit.“ Beim von<br />
Porsche unterstützten WTA-Turnier im<br />
rumänischen Cluj wurden die außergewöhnlichen<br />
Fotos erstmals ausgestellt,<br />
und sind im Internet jetzt auch für alle<br />
anderen Fans zugänglich.<br />
Court Supremes<br />
Fotografin: Radka Leitmeritz<br />
Ausstellung (online)<br />
www.porsche-tennis.de/court-supremes
Foto: Radka Leitmeritz (Tennis Club Bajda Kromeriz and the Porsche Taycan Turbo S)
Foto: Radka Leitmeritz (Petra Kvitova)
30 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART / SEHENSWERT<br />
Foto: T. Kretschmann<br />
Bild (Ausschnitt): K. Walker (2008)<br />
Seit zehn Jahren hält der renommierte<br />
Schauspieler Thomas Kretschmann mit<br />
seiner Leica Szenen am Set sowie Situationen<br />
hinter den Kulissen, in seinem<br />
Umfeld oder auf seinen Reisen fest.<br />
Bereits im Herbst 2019 gewährte Kretschmann<br />
im Rahmen der Berliner Photoweek<br />
einen ersten Einblick in sein fotografisches<br />
Werk, bevor er nun, zwei Jahre<br />
später, sein Œuvre en détail auffächert<br />
und zum gemeinsamen „Eintauchen“<br />
einlädt. Die Serie „Muse“ entstand über<br />
die letzten Jahre am hauseigenen Pool,<br />
in den Hügeln von Los Angeles. Im Werk<br />
des ehemaligen Profischwimmers Kretschmann<br />
finden sich regelmäßig Orte,<br />
die Wasser symbolisieren. Als Model<br />
stand ihm seine langjährige Partnerin<br />
und Muse Brittany Rice zur Seite.<br />
Kara Walker zählt zu den profiliertesten<br />
US-amerikanischen Künstlerinnen der<br />
Gegenwart. Für Furore sorgten unter<br />
anderem ihre wand fül len den Sche renschnit<br />
te und raum grei fen den Skulptu<br />
ren. Im Rahmen der Partnerschaft<br />
mit Hyundai und Tate Modern wurde<br />
bereits 2019 Kara Walkers Springbrunnen<br />
„Fons Americanus“ der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Für ihre neueste Ausstellung<br />
„A Black Hole Is Everything a Star Longs<br />
to Be“ öffnet die Künstlerin Kara Walker<br />
erstmals ihr umfassendes zeichnerisches<br />
Archiv. Ihr Archiv umfasst Zeich nun gen<br />
im weites ten Sinne: Aqua relle, Skizzen,<br />
Studien, Colla gen, Sche ren schnitte,<br />
Schrift blät ter, tage buch ar tige Noti zen,<br />
ebenso Gefun de nes wie Werbe ma te rial<br />
und Zeitungs aus schnitte.<br />
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Bis: 31. Dezember 2021<br />
A Black Hole is Ever y thing ...<br />
Bis: 16. Januar 2022<br />
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www.leica-camera.com<br />
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www.schirn.de
„Wir wollten eine Website, die wir<br />
selbst pflegen und verändern können.“<br />
Schneid haben und etwas wagen, das hat sich das Lübecker Designer-Duo Schneid Studio zur Maxime gemacht.<br />
Und der Name ist Programm: Julia und Niklas, beide keine gelernten Produktdesigner, entwarfen noch in der<br />
gemeinsamen Studentenbude 2012 ihre erste Leuchte mit dem Namen „Serie A“. Heute verkauft sich dieser<br />
erste Entwurf – zusammen mit zahlreichen weiteren Leuchten, Vasen, Schalen, Tellern und Tassen – in über<br />
100 Ländern, auch dank frühzeitiger Expansion ins Digitale – neben ihrem Studio betreiben die beiden einen<br />
Squarespace-Webshop, der es ihnen schon früh ermöglichte, internationale Kunden und Märkte zu erreichen.<br />
Squarespace bietet erstklassiges Webdesign für jeden. Squarespace vereint Funktionalität mit herausragendem Design<br />
und hilft damit Millionen Kunden weltweit beim Aufbau und Wachstum ihres digitalen Geschäftsmodells. Die Produktpalette<br />
reicht von Website-Templates, über Domains, E-Commerce, Terminplanungs- und Marketing-Tools bis zum<br />
Management von Social Media Content.<br />
Du willst mit einer neuen Website digital durchstarten?<br />
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Foto (Ausschnitt): Patrick Demarchelier (Christy Turlington, 1999)
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 33<br />
MODEFOTOGRAFIE<br />
DER NEUNZIGER<br />
KURATIERT VON<br />
CLAUDIA SCHIFFER<br />
AUTOR: H. G. TEINER<br />
„Ein perfektes Bild beflügelt die Fantasie. Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung kann keine<br />
Modeaufnahme als ikonisch bezeichnet werden. Diesen Status erlangt sie erst, wenn sie<br />
den Test der Zeit bestanden hat,“ dies Aussage von Claudia Schiffer steht über einer außergewöhnlichen,<br />
zeitgeschichtlich dichten und künstlerisch überragenden Ausstellung zur<br />
Modefotografie im Kunstpalast Düsseldorf.<br />
Die Modefotografie der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts zieht uns auch heute noch<br />
in ihren Bann: Top Models mit Charakter und Persönlichkeit treffen auf Fotoprofis, die<br />
frische Ausdrucksmöglichkeiten mit persönlichem Touch realisieren. Die 90er waren die<br />
Zeit der Supermodels: Claudia Schiffer, Kate Moss, Cindy Crawford, Naomi Campbell, Nadja<br />
Auermann und einige mehr waren und sind Ikonen. Diese Dekade ist durch Emotion,<br />
Authentizität und eine enorme stilistische Vielfalt geprägt.
Foto: Michel Comte (Kristy Hume, Nadja Auermann, Nadège du Bospertus, Claudia Schiffer, Carla Bruni, Linda Evangelista, Naomi Campbell, Christy Turlington, Shalom Harlow, Brandi Quinones, 1994)
Foto: Bruce Weber (Claudia Schiffer, Cindy Crawford, New York 1992)
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 37<br />
Claudia Schiffer lädt in den großzügigen<br />
Räumen des Kunstpalastes Düsseldorf<br />
zu einer Zeitreise in die bewegende<br />
Modewelt der 90er Jahre. Das Top-Model<br />
wurde 1970 in Rheinberg geboren und ist<br />
dort aufgewachsen, 1987 wurde Claudia<br />
Schiffer im Düsseldorfer Club „Checker’s“<br />
von einem Modelagent entdeckt. Ihre<br />
Karriere startete schnell, und mit einem<br />
kometenhaften Aufstieg wurde sie alsbald<br />
zu einem der bekanntesten und international<br />
gefragtesten Models.<br />
Das Supermodel-Phänomen bestimmte<br />
zu dieser Zeit die gesamte Branche und<br />
maßgeblich das Jahrzehnt. Eine Zeit, in<br />
der nicht mehr nur die Mode die Schlagzeilen<br />
in der Presse bestimmte, sondern<br />
die Model-Persönlichkeiten, die sie trugen.<br />
Das Rezept war: Sinnlichkeit plus Energie<br />
und Selbstbewusstsein. In ihrer gesamten<br />
Karriere erschien Claudia Schiffer weltweit<br />
auf über eintausend Magazin-Titeln.<br />
Anhand von ca. 150 Ausstellungsobjekten<br />
eröffnet diese Ausstellung ein Panorama<br />
der vielfältigen Aspekte, Akteure und Orte,<br />
die die Modewelt und Kulturlandschaft<br />
dieser besonderen Dekade prägten. Der<br />
von Schiffer selbst eingesprochene Audioguide<br />
stellt viele der ausgestellten Werke<br />
mit ihren persönlichen Beobachtungen<br />
und Anmerkungen vor.<br />
Claudia Schiffer dazu: „In den 1980er Jahren<br />
verliebte ich mich in die Mode, aber es<br />
waren die 1990er Jahre, in denen mir klar<br />
wurde, was Mode wirklich bedeutet. Es war<br />
eine intensive und wunderbare Zeit, wie<br />
es sie zuvor nie gegeben hatte. Fotoshootings<br />
konnten sich über Tage ziehen und<br />
Mode regierte wochenlang die Titelseiten.<br />
Wir atmeten diese Atmosphäre ein, lebten<br />
für sie, und erstmals erkannten wir, dass wir<br />
die Stärke hatten, etwas zu verändern.“ In<br />
der Mode wie auch im Film oder der Musik<br />
verlangte der Zeitgeist der 1990er Jahre<br />
nach Stars, die die traditionellen Grenzen<br />
ihrer Professionen durchbrachen. Die<br />
Supermodels waren sowohl Stars als auch<br />
zunehmend Profis im Fashion-Business<br />
und die Ausstellung macht so die Bewegung<br />
zur Selbstermächtigung sichtbar,<br />
auf welcher die nachfolgenden Generationen<br />
aufbauen konnten. Die Ausstellung<br />
eröffnet tiefe Einblicke in die Vielfalt der<br />
fotografischen Bilderwelten einer überaus<br />
befreiend-kreativen Zeit des internationalen<br />
Modebusiness: Die Extravaganz des<br />
Oeuvres von Arthur Elgort steht hier im<br />
Kontrast zu dem intimen, unmittelbaren<br />
Stil von Corinne Day. Ellen von Unwerths<br />
überdrehte Betonung von plakativer Sexiness<br />
trifft auf die skulpturalen, mit Feinsinn<br />
komponierten Bilder von Herb Ritts.<br />
Die provokanten Aufnahmen von Juergen<br />
Teller begegnen der zeitlosen Eleganz von<br />
Karl Lagerfelds Fotografien. Die Ausstellung<br />
bietet eine wahrhafte Zeitreise: Mit<br />
Muße durchschritten, lässt sich hier in die<br />
eigenen Tiefen der Zeit oder in eine zuerst<br />
fremd erscheinende Welt eintauchen.<br />
Captivate! Modefotografie der 90er.<br />
Bis: 9. Januar 2022<br />
Kunstpalast Düsseldorf<br />
www.kunstpalast.de
38 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / NIKON<br />
ZWISCHEN<br />
RETRO UND MODERNE<br />
NIKON Z FC<br />
CREATE YOUR LIGHT<br />
AUTORIN: M. MAI<br />
Fotograf Constantin Schiller ist Mitinhaber<br />
einer Kreativagentur. Zu seinen<br />
Leidenschaften zählen Architektur, Kunst<br />
und Design, die er gerne aus einem<br />
neuen Blickwinkel betrachtet. Zur Fotografie<br />
kam Constantin durch seinen<br />
Vater, Dr. Gregor Renner. Der Ingenieur<br />
und Hobbyfotograf fotografierte früher<br />
mit der Nikon FE2. Constantin nutzt<br />
hingegen am liebsten die neue spiegellose<br />
Nikon Z fc. Deren Design ist von der<br />
einzigartigen analogen Nikon FM2, dem<br />
Vorgängermodell der FE2, inspiriert –<br />
setzt allerdings auf die moderne Technik<br />
der Z-Reihe.<br />
Wir haben Constantin und Dr. Renner auf<br />
eine Fotosafari durch Stuttgart geschickt.<br />
Konnte die einzigartige Z fc mit ihrer<br />
faszinierenden Kombination von innovativer<br />
Nikon-Z-Technologie und einem<br />
traditionellen Look eine Brücke zwischen<br />
den fotografischen Stilen von Vater und<br />
Sohn schlagen?<br />
Für Constantin und seinen Vater bedeutet<br />
Fotografieren, allen zu zeigen, was man<br />
sieht. Beim Fotografieren in der Stadt<br />
geht es vor allem darum, eine besondere<br />
Perspektive zu finden. Mithilfe des<br />
drehbaren Touchscreen-Monitors ist es<br />
möglich, selbst bei extremen Blickwinkeln<br />
fesselnde Aufnahmen zu machen:<br />
„Schaue nach oben, nach unten oder<br />
um die Ecke und suche nach neuen<br />
Blickwinkeln. Dank des neuen drehbaren<br />
Monitors der Z fc hat man stets<br />
im Hinterkopf: alles oder nichts! Stellt<br />
eure Kamera um die Ecke. Legt sie auf<br />
den Boden. Sucht die Extreme“, so Constantin<br />
und fordert seinen Vater heraus,<br />
seine eigenen Regeln zu missachten
DESIGN / NIKON<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 39
DESIGN / NIKON<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 41<br />
und Bilder mit einer modernen, cineastischen<br />
Ästhetik zu kreieren, indem er<br />
das Bildfeld 16:9 (24 x 14) wählt. Dieses<br />
funktioniert am besten im Querformat,<br />
wie das Bild eines modernen Fernsehgeräts.<br />
Dabei muss man sich auf Details<br />
konzentrieren, anstatt beispielsweise ein<br />
gesamtes Gebäude abbilden zu wollen.<br />
Constantin stellt fest, dass er langsamer<br />
arbeitet, wenn er den Sucher der Z fc<br />
benutzt: „Der Blick durch den Sucher hat<br />
Erinnerungen hervorgebracht, und ich<br />
habe mir beim Fotografieren mehr Zeit<br />
gelassen – und ich habe den Augenblick<br />
intensiver wahrgenommen.“<br />
Beim Fotografieren in den Straßen von<br />
Stuttgart haben sich Constantin und<br />
sein Vater gegenseitig herausgefordert,<br />
verschiedene Bildausschnitte zu wählen.<br />
Im Gegensatz zu seinem Sohn lässt sich<br />
Dr. Renner gern Zeit, um im richtigen<br />
Moment das perfekte Bild aufzunehmen<br />
– genau wie damals, als er noch mit<br />
seiner analogen Kamera fotografierte.<br />
Er fordert Constantin auf, sich mehr Zeit<br />
zu nehmen und den perfekten Bildausschnitt<br />
zu wählen, anstatt die Aufnahme<br />
erst bei der Nachbearbeitung zu perfektionieren.<br />
Fotografieren, damals wie heute: Constantin<br />
findet es großartig, dass sein Vater<br />
beim Fotografieren mit der Nikon Z fc<br />
in Erinnerungen schwelgt. Dr. Renner<br />
berichtet, dass die Kamera sich sehr<br />
vertraut anfühlt, und die Wählräder,<br />
mit denen sich Belichtungszeit, Belichtungskorrektur<br />
und ISO einstellen lassen,<br />
haben es ihm besonders angetan. Aber<br />
auch Constantin wird etwas nostalgisch:<br />
Mithilfe des Z-Bajonettadapters<br />
kann er die Z fc mit den alten AI-Nikkor-<br />
Objektiven mit F-Bajonett seines Vaters<br />
verwenden und deren einzigartigen<br />
Charakter voll ausschöpfen. Mithilfe des<br />
Focus Peaking kann er den Fokus auf<br />
dem Monitor oder im Sucher überprüfen,<br />
wenn er die alten Objektive seines Vaters<br />
verwendet und die Z fc manuell scharf<br />
stellt.<br />
Abschließend merkt Dr. Renner an: „Mir<br />
ist es wichtig, dass ich meinen Kindern<br />
etwas geben kann. Warum nicht Objektive<br />
oder eine Kamera? So lernen sie,<br />
wie ich fotografiert habe, und können<br />
dieses Wissen vielleicht in der Zukunft<br />
anwenden. Das ist mir sehr wichtig, denn<br />
Fotografieren ist viel mehr, als nur Fotos<br />
zu machen.“ Constantin stimmt seinem<br />
Vater zu: „Die Nikon Z fc hat zwar einen<br />
traditionellen Look, präsentiert sich aber<br />
mit der neuesten Technologie. Ich bin<br />
meinem Vater sehr dankbar, dass er mir<br />
damals das Fotografieren beigebracht<br />
hat, und mit dieser Kamera habe ich noch<br />
mehr Möglichkeiten als je zuvor. Mit der<br />
Nikon Z fc und ihrem neuen Monitor<br />
kann ich mehr Aufnahmen machen und<br />
bin flexibler.“<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.nikon.de
MÄNNER<br />
MÜSSEN LERNEN<br />
ÜBER IHRE GEFÜHLE<br />
ZU SPRECHEN<br />
TOM ODELL<br />
IM INTERVIEW<br />
AUTORIN & INTERVIEW: N. WENZLICK
Fotos: Sony Music Entertainment
INTERVIEW / TOM ODELL<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 45<br />
Aus einer langen Phase von psychischen Problemen, die den größten Teil der Jahre<br />
2018 und 2019 einnahm, schrieb sich Tom Odell zurück ins Leben und verpackte seine<br />
Emotionen und Erkenntnisse in neue Musik – und sein viertes Album „Monsters“. Hier<br />
thematisiert der britische Musiker seine Probleme und Panikattacken.<br />
Im exklusiven Interview mit <strong>BOLD</strong> verrät der 30-Jährige, was ihm half, was sich in unserer<br />
Welt ändern muss, was er seiner Freundin Georgie alles zu verdanken hat und warum<br />
Männer lernen müssen, über ihre Gefühle zu sprechen.<br />
Mit sieben Jahren begann Tom Odell mit<br />
dem Klavierspielen und wusste ziemlich<br />
schnell: Er wollte Musiker werden.<br />
Als er 18 war, zog er nach Brighton,<br />
wo er am renommierten BIMM Institute<br />
Musik studierte. Bei einer Show in<br />
London wurde er eines Tages von Lily<br />
Allen entdeckt, die ihn für ihr eigenes<br />
Label unter Vertrag nahm. Danach ging<br />
alles ganz schnell: Odells Debütalbum<br />
schaffte es 2013 an die Spitze der britischen<br />
Charts und wurde mit zahlreichen<br />
Preisen ausgezeichnet. Doch nach zwei<br />
weiteren Alben und zahlreichen Touren<br />
musste Odell sich eingestehen, dass<br />
etwas nicht stimmte. Schon länger litt<br />
er unter Angstzuständen und Panikattacken,<br />
die während der Arbeit an seinem<br />
vierten Album einen neuen Höhepunkt<br />
erreichten und ihn völlig lähmten.<br />
Der 30-jährige Brite nahm sich eine<br />
Auszeit – und begann schließlich das<br />
erlebte in Form von Musik zu verarbeiten.<br />
Heraus kam „Monsters“ – ein homogenes<br />
und beeindruckendes Werk voller<br />
Tiefe. Seine Angstzustände und Panikattacken<br />
macht er in den Songs ebenso<br />
zum Thema wie aktuelle gesellschaftliche<br />
Probleme – darunter toxische Männlichkeit<br />
und Kapitalismus.<br />
Herr Odell, im Video zu Ihrer Single<br />
„Numb“, die im Februar erschienen<br />
ist, rasieren Sie sich die Haare ab. Oft<br />
sind so radikale Kurzhaarschnitte ja<br />
ein Symbol für einen neuen Anfang.<br />
Auch bei Ihnen?<br />
So tiefgehend habe ich anfangs gar<br />
nicht darüber nachgedacht. Viele meiner<br />
Freunde rasierten sich im Lockdown die<br />
Haare, weil ja niemand zum Friseur gehen<br />
konnte. Irgendwann kam mir die Idee,<br />
das in einem Musikvideo zu machen.<br />
Man kennt mich ja seit jeher mit längeren<br />
Haaren, also dachte ich, es wäre cool, sie<br />
ganz kurz zu rasieren. Mir gefallen der<br />
Wahnsinn und die Selbstsabotage, die<br />
dahinterstecken, dieser Britney-Spears-<br />
Moment. Sich die Haare abzurasieren, ist<br />
zudem eine von vielen Möglichkeiten sich<br />
auszudrücken und das kann auch sehr<br />
bestärkend sein.<br />
Bestärkend ist auch Ihr neues Album<br />
„Monsters“: Sie setzen sich mit den<br />
Panikattacken auseinander, unter
46 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / TOM ODELL<br />
denen Sie über viele Jahre litten.<br />
Warum haben Sie entschieden, dieses<br />
persönliche Thema öffentlich zu<br />
machen?<br />
Das war keine bewusste Entscheidung.<br />
Ich kam vielmehr an einen Punkt, an dem<br />
meine psychischen Probleme schädlich für<br />
mein Leben und meine Karriere wurden. Ich<br />
konnte sie nicht länger ignorieren, sie überschatteten<br />
alles. Das ging so weit, dass ich<br />
mich fragte, ob ich meinen Job überhaupt<br />
noch machen kann. Doch dann fing ich an,<br />
darüber zu schreiben, und das gab mir viel<br />
Energie – so voller Antrieb war ich lange<br />
nicht. Erst schrieb ich über meine Panikattacken,<br />
anschließend begann ich über<br />
andere Themen zu schreiben, von denen<br />
ich früher immer dachte, sie seien tabu für<br />
mich. Die Tatsache, dass ich mich mit dem<br />
größten Monster von allen beschäftigt<br />
hatte, erlaubte mir, mich den Dingen zu<br />
widmen, die in meinen Augen zu meinen<br />
Angstzuständen beigetragen haben.<br />
Wann fingen Ihre Panikattacken an?<br />
Das ist schwer zu beantworten. Sobald<br />
man anfängt, mit Fachleuten darüber zu<br />
sprechen, erkennt man, dass viele Dinge,<br />
von denen man dachte, sie würden nun<br />
mal zur eigenen Persönlichkeit gehören,<br />
Namen haben: Ständig Angst zu haben,<br />
nicht schlafen zu können, sich nach gesellschaftlichen<br />
Treffen erschöpft zu fühlen<br />
– all das kenne ich, seit ich Teenager bin.<br />
Die richtigen Panikattacken fingen dann<br />
an, als ich 27 war, also vor drei Jahren.<br />
Ganz plötzlich und aus dem Nichts. Ich<br />
war gerade in München, um mein drittes<br />
Album „Jubilee Road“ zu promoten, als<br />
ich die erste große Panikattacke hatte. Ich<br />
landete damals im Krankenhaus, weil ich<br />
dachte, dass ich einen Herzinfarkt hatte.<br />
Das klingt schrecklich.<br />
Es war sehr angsteinflößend und ab da<br />
wurde es immer schlimmer, weil ich mich<br />
lange nicht damit auseinandergesetzt<br />
habe. Statt eine Pause zu machen und mir<br />
einzugestehen, dass es ernst ist, ging ich<br />
auf Tour und arbeitete weiter. Als ich dann<br />
anfing, „Monsters“ zu schreiben, erreichte<br />
ich den Tiefpunkt. Ich war komplett<br />
gelähmt. Aber: Mir geht es jetzt viel besser,<br />
und ich bin nicht traurig, dass ich das<br />
durchlebt habe, sondern fühle ich mich<br />
dadurch sehr ermutigt.<br />
Was hat Ihnen geholfen?<br />
Ich habe meiner Freundin Georgie viel<br />
zu verdanken. Als wir uns trafen, hatten<br />
wir beide eine schwierige Zeit und halfen<br />
einander sehr. Endlich mal eine Pause<br />
einzulegen hat ebenfalls geholfen,<br />
außerdem mache ich Yoga und Meditation.<br />
Und mehr Spaziergänge zu machen,<br />
einfach mal Ruhe einkehren zu lassen,<br />
tat gut. Ich liebe es, in der Natur zu sein.<br />
Ich weiß noch, dass meine Eltern immer<br />
spazieren gingen, als ich Teenager war,<br />
und ich damals dachte: Warum gehen<br />
sie so viel spazieren und wo gehen sie hin<br />
(lacht)? Jetzt verstehe ich es!<br />
Haben Sie sich je gefragt, woher Ihre<br />
psychischen Probleme denn eigentlich<br />
kamen?<br />
Am Anfang schon, ja. Warum habe ich<br />
das und was ist das überhaupt? Aber dann<br />
erkannte ich, dass ich nicht alleine bin. Seit<br />
ich öffentlich darüber gesprochen habe,<br />
habe ich mich sowohl online als auch<br />
persönlich mit so vielen Menschen darüber<br />
unterhalten. Es ist erstaunlich, wie viele<br />
Menschen, jung wie alt, damit zu kämpfen<br />
haben.<br />
Haben Sie dafür eine Erklärung?<br />
Ich glaube nicht, dass es unser Geist ist,<br />
der kaputt ist, sondern die Welt, in der<br />
wir leben. Zu behaupten, dass heute bloß<br />
mehr darüber gesprochen wird, halte ich<br />
für zynisch. Und ich bin mir sicher, dass es<br />
nicht stimmt. Es liegt eher daran, wie wir<br />
heute leben und wie die Welt funktioniert.<br />
Natürlich gab es immer Ungleichheit,<br />
Korruption und eine Art Zerrissenheit –<br />
aber ich glaube, es war nie so sichtbar wie<br />
heute. Uns werden so viele Informationen<br />
vorgesetzt und verkauft, die sozialen und<br />
alle anderen Medien schreien förmlich<br />
auf uns ein. Ich glaube, die Welt hat sich<br />
noch nie so überwältigend angefühlt. Und<br />
psychische Krankheiten sind symptomatisch<br />
für eine kaputte Welt.<br />
Ein Thema, das Sie auf Ihrem Album<br />
ansprechen, ist eine toxische Männlichkeit<br />
…<br />
Ich denke, es ist offensichtlich, dass wir ein<br />
Männlichkeitsproblem haben. So viele
INTERVIEW / TOM ODELL<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 49<br />
unserer Probleme wurden durch Unreife<br />
Männer und toxische Männlichkeit verursacht.<br />
Die Menschen sind zu Recht wütend<br />
darüber und wollen, dass die Männer<br />
Verantwortung dafür übernehmen. Dem<br />
stimme ich zu hundert Prozent zu. Was<br />
aber gleichzeitig passieren muss: Männer<br />
müssen lernen, über Ihre Gefühle zu sprechen.<br />
Jungs wachsen immer noch in einer<br />
Welt auf, in der sie glauben, sie müssten<br />
den Helden spielen. Dabei ist es wichtig –<br />
ganz egal, welches Geschlecht man hat,<br />
welche sexuellen Vorlieben oder wie man<br />
sich nennen möchte – über Gefühle zu<br />
sprechen. Nur so besiegen wir die Stigmata<br />
in Bezug auf psychische Gesundheit und<br />
damit gleichzeitig viele Probleme toxischer<br />
Männlichkeit.<br />
Ist Ihr Album so gesehen ein Aufruf zu<br />
mehr Offenheit und Empathie?<br />
Mein Album hat keine Agenda, es ist eine<br />
Sammlung von Songs. Ich versuche selbst<br />
noch, all das zu verstehen, meine Gefühle<br />
zu verstehen. Auf einem persönlichen Level<br />
habe ich aber definitiv viel gelernt, indem<br />
ich über meine psychischen Probleme<br />
gesprochen habe. Und ich würde sogar<br />
sagen, dass es mich in meiner Rolle als<br />
Musiker gestärkt hat.<br />
„Monsters“ klingt mutiger, deutlich<br />
elektronischer. Haben Sie alle Regeln<br />
über Bord geworfen?<br />
Musik machen, ist von so viel Freiheit<br />
geprägt. Ihre Projekte sind sehr künstlerisch<br />
und nicht zu durchdacht. Das hat mich<br />
inspiriert und wir haben versucht, diese<br />
Freiheit einzufangen. Insgesamt dauerte<br />
es fast ein Jahr, bis das Album fertig war.<br />
Einige Songs nahmen wir in den unterschiedlichsten<br />
Versionen auf. Ich habe<br />
wirklich nach etwas gesucht – und dabei<br />
so viel über Musik gelernt. Das ist jetzt mein<br />
viertes Album und manchmal wünschte<br />
ich, ich könnte mit dem Wissen, das ich<br />
heute habe, noch mal am ersten arbeiten!<br />
Sie haben mal gesagt, dass Sie die<br />
besten Songs schreiben, wenn Sie<br />
traurig sind. Macht Ihnen Ihr derzeitiges<br />
Glück in Hinblick auf Ihr nächstes<br />
Album Angst?<br />
Nein, ich habe sogar schon angefangen.<br />
Dadurch, dass ich keine Konzerte spielen<br />
konnte, hatte ich ja viel Zeit … Ich freue<br />
mich auf das nächste Album. Wissen<br />
Sie, ich komme mehr und mehr an den<br />
Punkt, an dem ich am liebsten ständig<br />
im Schreibprozess wäre. Die Aufnahmen<br />
und die Promotion sind dann die Arbeit.<br />
Ich wünschte, ich könnte die ganze Zeit<br />
schreiben – denn das ist es, was ich liebe<br />
und wo meine Stärke liegt. Das klingt<br />
narzisstisch … aber ich glaube, dass ich<br />
noch viel zu sagen habe!<br />
Ja! Ich habe viel Frank Ocean, Drake, Billy<br />
Eilish, XXXTentacion und Vince Staples<br />
gehört. Wie diese gegenwärtigen Künstler<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.tomodell.com
AUF DEN SPUREN VON<br />
JAMES BOND<br />
ROADTRIP<br />
ÜBER DIE ALPEN<br />
AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER
52 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / ROADTRIP<br />
Mit zwei Jahren Pandemie-bedingter Verspätung feierte nun endlich das 25. James Bond-<br />
Abenteuer „No Time to Die“ („Keine Zeit zu sterben“) seine Weltpremiere in den Kinos. Das<br />
weltweit abgestimmte Ereignis nahm <strong>BOLD</strong> zum Anlass, um standesgemäß den Spuren Bonds<br />
folgend mit dem neuen Aston Martin DB X – dem ersten SUV der Marke – über die Alpen zur<br />
„No Time to Die“-Premiere ins Drive-In Autokino München-Aschheim zu fahren.<br />
An einem warmen Spätsommer-Tag landen<br />
wir im italienischen Verona. Der Himmel ist<br />
blau und die Sonne scheint, als wolle sie uns<br />
sagen, der Winter ist noch weit – macht Euch<br />
keine Sorgen. Doch der nass-kalte Morgen<br />
im grauen Berlin lässt anderes ahnen. Eine<br />
gute halbe Stunde vom Flughafen Verona<br />
entfernt treffen wir uns in einer alten<br />
Patrizierresidenz, die aufs 18. Jahrhundert<br />
zurückgeht, mit unserem Team, um den<br />
neuen Aston Martin DB X zu übernehmen<br />
und die erste Etappe unserer Alpen-<br />
Überquerung in Angriff zu nehmen. Die<br />
eindrucksvolle Villa Cordevigo beherbergt<br />
heute ein Luxushotel mit Pool, eigenem Park<br />
und Kirche, eingerahmt von einer wundervollen<br />
Umgebung. Von hier aus fahren wir<br />
nach Negrar di Valpolicella, einer Kleinstadt<br />
in der Region Venetien. Hier fand man<br />
Mosaikböden einer römischen Villa aus dem<br />
3. Jahrhundert, die Gladiatoren mit den<br />
Details ihrer Rüstung darstellen – fast so, als<br />
ob der wohlhabende Besitzer der Villa immer<br />
seine Helden vor Augen haben wollte, die er<br />
bei Kämpfen in der Arena in Verona bewunderte.<br />
Weiter geht es nach Viale al Parco und<br />
zur Strada del Vino, die allein schon eine<br />
Reise wert wäre. Die Weinstraße misst eine<br />
Strecke von gut 80 Kilometern. Ausgedehnte<br />
Obst- und Weingärten breiten sich auf<br />
den Hügeln aus, und Zypressen, Lorbeerund<br />
Olivenbäume geben der Gegend ein<br />
mediterranes Flair. Zahlreiche Seen liegen<br />
entlang des Weges, so auch der Kalterer<br />
See – der wärmste Badesee der Alpen. Der<br />
Endpunkt unserer 1. Etappe und des ersten<br />
Tages ist das Hotel Pfösl in den Dolomiten,<br />
auf einem sonnigen Hochplateau gelegen,<br />
eingebettet zwischen satten Wiesen und<br />
dichtem Wald. Beim Anblick der mächtigen<br />
Gipfel von Latemar und Rosengarten lassen<br />
wir die Beine baumeln und Tag und Fahrzeug<br />
Revue passieren.<br />
Als ersten SUV der Marke feiert der DB X<br />
die Aston Martin-Designsprache in neuer<br />
Form. Während die einzigartige Karosseriearchitektur<br />
speziell für den DB X entwickelt<br />
wurde, sind das Design und die Proportionen<br />
dem typischen Stil von Aston Martin treu<br />
geblieben. Der DB X ist auch der erste Aston<br />
Martin mit kompletter Luftfederung für<br />
herausragenden Fahrkomfort und dynamische<br />
Kontrolle. Das System ermöglicht eine<br />
Änderung der Fahrhöhe um bis zum 95 mm<br />
von der niedrigsten zur höchsten Einstellung.<br />
Sie kann bei anspruchsvollem Terrain<br />
erhöht und für einfaches Einsteigen und<br />
Beladen gesenkt werden. Zwei große TFT-<br />
Bildschirme bieten digitale Grafiken für alle<br />
Infotainment-Funktionen. Vor dem Fahrer<br />
zeigt der 12,3-Zoll-Bildschirm die visualisierten<br />
Instrumente an. Sie verändern ihr<br />
Aussehen je nach gewähltem Fahrmodus.
TRAVEL / ROADTRIP<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 55<br />
Das zentrale 10,25-Zoll-Display wird über<br />
einen Drehknopf gesteuert, um den Bildschirm<br />
frei von Fingerabdrücken zu halten.<br />
Der V8-Motor liefert eine fulminante Leistung<br />
von 550 PS (Höchstgeschwindigkeit:<br />
291 km/h), unterstützt von 700 Nm Drehmoment.<br />
Fazit: Der DB X ist ein völlig neuer<br />
Aston Martin, der auf den Prinzipien von<br />
Schönheit, Luxus und Fahrdynamik basiert.<br />
Er ist bereit für jede Umgebung und schreit<br />
förmlich nach Abenteuer.<br />
Die 2. Etappe führt uns über Birchabruck,<br />
Kardaun, Verschneid, Vöran, an Meran<br />
vorbei – das für seine Heilbäder und<br />
Gebäude im Jugendstil bekannt ist. Tipp der<br />
Redaktion (für alle Wanderer): Der Sissi-<br />
Weg führt zum Schloss Trauttmansdroff<br />
mit seinen Terrassengärten – durch die<br />
schönsten Ecken von Südtirol (Italien) übers<br />
Timmelsjoch (Grenzpass auf 2.474 m über<br />
der Adria) bis nach Sölden (Österreich) –<br />
ins Design- & Wellnesshotel Bergland. Nach<br />
einer kurzen Pause geht es zu einer privaten<br />
Führung durch die 007 Elements Installation:<br />
Das 3.050 Meter über dem Meeresspiegel<br />
gelegene Gebäude wurde an und in<br />
den Gipfel des Gaislachkogls gebaut und<br />
ist auf zwei Ebenen angeordnet. Auf den<br />
größtenteils unterirdischen 1.300 Quadratmetern<br />
wird man durch verschiedenste<br />
Galerien mitten hinein in die Welt des<br />
berühmten Spions geschickt. Videoinstallationen,<br />
Sound, interaktive Stationen und<br />
Bond-Original-Utensilien befeuern alle<br />
Sinne. Als Gegenpart zu den ultramodernen<br />
Hightech-Effekten öffnen sich auch faszinierende<br />
Ausblicke in die Ötztaler Berge.<br />
Begonnen hat die Liaison zwischen James<br />
Bond und Sölden bei den Dreharbeiten<br />
zum 24. Kult-Streifen „Spectre“. Einige der<br />
spektakulärsten Szenen entstanden in den<br />
hochwinterlichen Bergen über Sölden – das<br />
ice Q Restaurant diente als Schauplatz der<br />
Hoffler-Klinik, und auf der Gletscherstraße<br />
lieferten sich die Kontrahenten eine atemraubende<br />
Verfolgungsjagd.<br />
Die 3. Etappe unseres dreitägigen Roadtrips<br />
– auf den Spuren von James Bond führt<br />
uns durch das Ötztal den Inn entlang nach<br />
Pfaffenhofen und Seefeld, zum Vorderriß,<br />
Sylvensteinsee und Tegernsee, bis nach<br />
München. Nach einem kurzen Check-In im<br />
Hotel Bayerischer Hof und einer kleinen<br />
Stärkung machen sich mit der Dämmerung<br />
des Tages gut 300 Aston Martins auf den<br />
Weg ins DriveIn Autokino München-Aschheim,<br />
um dort das Ziel unseres Roadtrips<br />
gemeinsam zu zelebrieren: Die Premiere des<br />
25. James Bond-Abenteuers „No Time to<br />
Die“ („Keine Zeit zu sterben“).<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.astonmartin.com<br />
BESTE HOTELS:<br />
Villa Cordevigo<br />
www.villacordevigo.com<br />
Hotel Pfösl<br />
www.pfoesl.it<br />
007 ELEMENTS:<br />
www.007elements.soelden.com
DAS LANGE WARTEN<br />
HAT EIN ENDE<br />
„NO TIME TO DIE“<br />
DANIEL CRAIG<br />
EXKLUSIV IM GESPRÄCH<br />
AUTOR & INTERVIEW: J. FINK
INTERVIEW / DANIEL CRAIG<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 59<br />
Kaum ein anderer Film stand so für die Kino-Krise während der Pandemie wie der 25. Bond:<br />
Eigentlich war der Kinostart für Ende 2019 geplant, der angepeilte Starttermin wurde dann<br />
aber wegen der Pandemie mehrmals verschoben. Nun ist Daniel Craig als James Bond in<br />
„No Time to Die“ („Keine Zeit zu sterben“) ein letztes Mal im Auftrag Ihrer Majestät im Einsatz.<br />
Wir trafen ihn aus diesem Anlass exklusiv zum Gespräch.<br />
Was braucht es, um die Aufgaben des<br />
berühmtesten Geheimagenten der Welt zu<br />
übernehmen? Bislang war das stets recht<br />
klar umrissen: männlich und weiß musste<br />
man sein, und vor allem von den Britischen<br />
Inseln stammen. Mindestens genauso<br />
wichtig aber ist es, dass der Schauspieler, der<br />
007 wird, einerseits schon einen gewissen<br />
Bekanntheitsgrad hat, aber andererseits<br />
keinesfalls so berühmt ist, dass er womöglich<br />
die Rolle überschattet. Insofern also war<br />
Daniel Craig, als er vor 15 Jahren zum neuen<br />
James Bond ausgerufen wurde, genau die<br />
richtige Wahl. Weit über zehn Jahre schon<br />
war Craig, der am 2. März 1968 als Sohn<br />
eines Navy-Fähnrichs und Stahlarbeiters<br />
und einer Lehrerin im englischen Chester<br />
geboren wurde, bereits vor der Kamera aktiv<br />
als man ihm 2005 die Aufgabe übertrug, der<br />
neue 007 zu werden. Mit 16 Jahren hatte<br />
er die Schule abgebrochen und war nach<br />
London gezogen, wo er am National Youth<br />
Theatre aufgenommen wurde. Es folgten<br />
ein Schauspielstudium an der Guildhall<br />
School of Music and Drama, Theaterengagements,<br />
etwa in „Angels in America“, und<br />
erste Film- und Fernsehrollen wie in „Im<br />
Glanz der Sonne“ (immerhin mit Morgan<br />
Freeman und Armin Müller-Stahl) oder<br />
„Die Abenteuer des jungen Indiana Jones“. In<br />
Deutschland wurde der Brite damals – nach<br />
erster kurzer Ehe, aus der seine Tochter Ella<br />
hervorging – zunächst als Lebensgefährte<br />
von Heike Makatsch bekannt, die damals<br />
gerade das Musikfernsehen hinter sich ließ<br />
und als Schauspielerin durchstartete. Bei<br />
Dreharbeiten zum Film „Obsession“ lernten<br />
sich die beiden 1996 kennen und lebten<br />
dann mehrere Jahre zusammen in London.<br />
In dieser Zeit nahm auch Craigs eigene<br />
Karriere Fahrt auf: Im Kostümdrama „Elizabeth“<br />
spielte er eine kleine Rolle neben Cate<br />
Blanchett, in „Lara Croft: Tomb Raider“<br />
war er als Angelina Jolies Freund zu sehen,<br />
in „Road to Perdition“ stand er als Sohn<br />
von Paul Newman vor der Kamera seines<br />
späteren Bond-Regisseurs Sam Mendes.<br />
2000 wurde er, genau wie August Diehl und<br />
Nina Hoss, als European Shooting Star bei<br />
der Berlinale geehrt.<br />
Als 007-Produzentin Barbara Broccoli<br />
und ihr Bruder Michael G. Wilson ihn<br />
2005 schließlich zum neuen James Bond<br />
ausriefen, stieß diese Entscheidung erst<br />
einmal auf Skepsis. Der Unterschied zum<br />
Vorgänger Pierce Brosnan mit seinem<br />
makellos-eleganten Gentleman-Style schien<br />
zu groß: die Haare zu blond, die Augen<br />
zu blau und irgendwie Craig als Gesamtpaket<br />
nicht heldenhaft genug. „James Bland“<br />
(also: James Langweilig) titelte die britische<br />
Presse. Doch als „Casino Royale“ ein Jahr<br />
später in die Kinos kam, sah die Sache
60 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / DANIEL CRAIG<br />
plötzlich anders aus. Muskelbepackt, aber<br />
auch verletzlich; cool, kantig und ordentlich<br />
brutal; gerne mal mit Bier statt Martini in<br />
der Hand, aber trotzdem lässig in Maßanzug<br />
und hinter dem Steuer eines Aston Martins.<br />
Mit einem Mal war der Mann, der zu Schulzeiten<br />
auch gern Rugbyspieler geworden<br />
wäre, der perfekte Bond fürs neu anbrechende<br />
Jahrtausend.<br />
Der einzige, der nicht zu 100% von dieser<br />
neuen Rolle überzeugt schien, war Craig<br />
selbst. Drei weitere Mal war er seither als<br />
007 zu sehen – in „Ein Quantum Trost“,<br />
„Skyfall“ und „Spectre“ – doch allem Erfolg<br />
zum Trotz ließ er selbst in Interviews immer<br />
wieder durchblicken, dass der Part auch<br />
Nachteile mit sich bringt: zu viel öffentliche<br />
Aufmerksamkeit, zu wenig Zeit für<br />
Anderes, zu harte körperliche Arbeit (Verletzungen<br />
inklusive). Regelmäßig kokettierte<br />
der Schauspieler damit, die Rolle an den<br />
Nagel zu hängen. Jetzt hat er Ernst gemacht:<br />
Denn dass er in „Keine Zeit zu sterben“ seine<br />
Abschiedsvorstellung als James Bond gibt,<br />
ist kein Geheimnis.<br />
Dass er seit seinem Antritt als Geheimagent<br />
und Superstar gar nichts anderes<br />
gemacht habe, stimmt natürlich nicht. Craig<br />
war in Megaflops wie „Cowboys & Aliens“<br />
ebenso zu sehen wie in Spielbergs „Tim &<br />
Struppi“-Abenteuer. Er wurde gefeiert für<br />
seine Hauptrolle als Mikael Blomkvist in<br />
David Finchers „Verblendung“ und gönnte<br />
sich augenzwinkernde Auftritte wie in<br />
„Logan Lucky“ von Steven Soderbergh. 2019<br />
feierte er als Privatdetektiv Benoit Blanc<br />
in der Krimikomödie „Knives Out“ einen<br />
Überraschungshit (und seine erste Golden<br />
Globe-Nominierung), die womöglich schon<br />
bald eine Fortsetzung bekommen soll.<br />
Besonders gut, so hört man, gefielen Craig,<br />
der seit seiner Jugend Fan des FC Liverpool<br />
ist, die drei Jahre zwischen „Skyfall“<br />
und „Spectre“: kompletter Rückzug ins<br />
Privatleben, sieht man von seinen Aufgaben<br />
als UNO-Sonderbeauftragter gegen Landminen<br />
sowie einem Theaterstück am<br />
Broadway („Betrayal“) ab. In letzterem stand<br />
er gemeinsam mit Ehefrau Rachel Weisz auf<br />
der Bühne, mit der er seit 2011 verheiratet<br />
und seit 2018 auch Vater einer Tochter ist.<br />
Was hat der 52-jährige nun also für seine<br />
Nach-Bond-Ära geplant? Doch dazu will<br />
er bei unserem Interviewtermin in einem<br />
Designhotel im New Yorker Stadtteil SoHo<br />
noch nichts sagen. Also haben wir mit ihm<br />
einfach über James Bond und „Keine Zeit zu<br />
sterben“ gesprochen.<br />
Mr. Craig, Sie und James Bond, das war<br />
irgendwie immer eine Art Hassliebe, oder?<br />
Ja, das kann man wohl so sagen. Was ich<br />
auch sehr nachvollziehbar finde. Denn einerseits<br />
bin ich unglaublich stolz auf unsere<br />
Filme und natürlich auch enorm dankbar<br />
dafür, dass man mir all dies ermöglicht hat.<br />
Aber andererseits kostet dieser Job auch stets<br />
sehr, sehr viel Zeit und Energie, so dass ich<br />
jedes Mal nach den Dreharbeiten erst einmal<br />
Abstand brauchte und mir nicht vorstellen<br />
konnte, das noch einmal auf mich zu nehmen.<br />
Wenn ich in solchen Momenten „nie wieder“<br />
gesagt habe, dann nicht, weil ich undankbar<br />
war, sondern eine Pause brauchte. Zwischen<br />
„Spectre“ und „Keine Zeit zu sterben“ lagen<br />
jetzt fünf Jahre – und das war nötig und<br />
gut so.<br />
Und wie fühlt es sich nun an, tatsächlich<br />
Abschied zu nehmen von 007?<br />
Das ist schon eine sehr emotionale Angelegenheit.<br />
Aber insgesamt fühlt sich das gut<br />
an und ist sehr zufriedenstellend. Ehrlich<br />
gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, überhaupt<br />
noch ein fünftes Mal in die Rolle zu<br />
schlüpfen. Doch tatsächlich stand plötzlich<br />
noch eine Geschichte im Raum, die wir<br />
einfach erzählen mussten. Ein Abschlusskapitel<br />
sozusagen.<br />
Mit „No Time to Die“ („Keine Zeit zu<br />
sterben“) schließt sich also wirklich ein<br />
Kreis?<br />
Das will ich meinen. Wir haben uns bei<br />
jedem Film hohe Ziele gesetzt, und ich<br />
würde denken, dass es kein höheres Ziel<br />
gibt als Liebe und Familie. Und genau um<br />
diese Themen dreht sich nun letztlich unser<br />
neuer Film. Familie, das sind für Bond<br />
Wegbegleiter wie Moneypenny, Q, natürlich<br />
M oder auch CIA-Agent Felix Leiter, ob er<br />
es mag oder nicht. Mit Gefühlen hat er es<br />
ja nicht so, aber dass ihm diese Menschen<br />
etwas bedeuten, lässt sich nicht bestreiten.<br />
Deswegen fand ich es ganz wunderbar, wie<br />
wir sie nun alle in der Geschichte von „Keine<br />
Zeit zu sterben“ vereint haben. Abgesehen<br />
davon, dass es natürlich – Léa Seydoux<br />
als Madeleine Swann sei Dank – eine tolle<br />
Liebesgeschichte und in Rami Malek einen<br />
fantastischen Bösewicht haben.
Fotos: Metro-Goldwyn Mayer (MGM) Danjaq, LLC, Szenen aus: „No Time to Die“
INTERVIEW / DANIEL CRAIG<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 63<br />
Haben Sie noch einen Überblick darüber,<br />
wie viele Verletzungen Sie sich in der Rolle<br />
als Bond zugezogen haben?<br />
Ich bin mir nicht sicher, wie viele Narben ich<br />
habe. Aber sagen wir es mal so: Mein Arzt,<br />
ein orthopädischer Chirurg in Baltimore,<br />
kennt jeden Zentimeter meines Körpers.<br />
Und ich habe dank Bond mehr Respekt denn<br />
je vor Profisportlern. Denn ich weiß jetzt,<br />
wie es sich anfühlt, wenn Verletzungen ganz<br />
selbstverständlich zum Job dazugehören –<br />
und man trotzdem jedes Mal so schnell wie<br />
möglich regenerieren und weitermachen<br />
muss.<br />
dann habe ich einen Koch, der sich darum<br />
kümmert. Auch mein Trainer und mein<br />
Team haben das natürlich immer im Blick.<br />
Und es ist ja in meinem eigenen Interesse,<br />
denn die Fitness gehört nun einmal zu Bond<br />
dazu – und selbstverständlich habe ich den<br />
Ehrgeiz, die Rolle so gut wie möglich zu<br />
verkörpern! Was allerdings nicht heißt, dass<br />
ich mir dann nicht an den Wochenenden<br />
auch mal Bier und ein Dessert gönne.<br />
Zum Abschluss noch ein Blick zurück:<br />
Erinnern Sie sich noch an all die kritischen<br />
Stimmen, bevor Ihr erster Auftritt<br />
als James Bond in die Kinos kam?<br />
Geben Sie doch mal ein Beispiel: Wieviel<br />
körperliche Vorbereitung erfordert ein<br />
Bond-Film?<br />
Früher waren drei oder vier Monate völlig<br />
in Ordnung. Aber je älter ich werde, desto<br />
länger brauche ich, um fit zu werden, das<br />
ist einfach so. Im Fall von „Keine Zeit zu<br />
sterben“ habe ich mich ungefähr ein Jahr<br />
lang auf die Dreharbeiten vorbereitet.<br />
Was auch daran lag, dass relativ lange am<br />
Drehbuch gearbeitet wurde. Da konnte<br />
ich natürlich nicht unbedingt helfen, also<br />
habe ich die Zeit genutzt und zu trainieren<br />
begonnen.<br />
Und sicherlich zu hungern ...<br />
Das ist ewig her! Ich fand das damals nicht<br />
unbedingt leicht, aber ich habe verstanden,<br />
was da los war. 2005 war es noch eine recht<br />
neue Sache, dass alle Welt sich im Internet<br />
aufregte und so etwas echte Wellen schlug.<br />
Das hat mich aber nicht aus der Fassung<br />
gebracht. Ich wusste, dass ich weder Pierce<br />
noch Timothy, George, Roger oder Sean<br />
kopieren konnte, sondern mein ganz eigener<br />
Bond sein musste. Ich war fest davon überzeugt,<br />
dass wir einen tollen Film gedreht<br />
hatten. Entweder die Leute würden ihn<br />
mögen, oder eben nicht. Und falls Letzteres<br />
der Fall gewesen wäre, hätte ich auch damit<br />
leben können, diese Rolle nur ein einziges<br />
Mal gespielt zu haben. Dass es dann ganz<br />
anders kam, freut mich aber natürlich!<br />
Na ja, das will ich gar nicht so hoch hängen.<br />
Wenn ich mir einmal ein bestimmtes Diät-<br />
Programm verordnet habe, fällt es mir nicht<br />
so schwer, mich daran zu halten. Zumal,<br />
wenn die Produktion begonnen hat, denn<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.universalpictures.de
64 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / LAND ROVER<br />
AND ACTION<br />
STUNT COORDINATOR<br />
LEE MORRISON<br />
AUTOR & INTERVIEW: R. LÖWISCH<br />
Die Szenen sind schon jetzt legendär: James<br />
Bond wird mal wieder gejagt – von gleich<br />
drei tiefschwarzen, böse dreinblickenden<br />
Land Rover Defendern der neuesten Generation.<br />
Es geht über und zwischen Felsen,<br />
Gras, Schlamm und Wasser. Wenn einer<br />
fliegt, sind es die drei Defender. Drei Meter<br />
hoch, dreißig Meter weit – ausgesprochen<br />
fotogen landen sie scheinbar gleichzeitig mit<br />
Kühler und Vorderachse, weil der schwere<br />
Motor die Schnauze im Fluge herunterdrückt.<br />
Was so spielerisch aussieht, bedingt<br />
enormen Aufwand und große Könner am<br />
Steuer. Alleine die kurze Verfolgungsszene<br />
mit den drei Defendern wurde auf den<br />
Lofoten (Norwegen), England und in Schottland<br />
gedreht.<br />
Die Autos sind natürlich top-präpariert. Zum<br />
Beispiel die Defender: Vorne sind Schalensitze<br />
eingebaut, die Fahrer werden mit Sechspunktgurten<br />
gesichert und tragen Helme. Sie<br />
sind geschützt von einem massiven Stahlkäfig<br />
innen, zudem befindet sich über den<br />
Vordersitzen noch eine dicke Stahlplatte.<br />
Fast das gesamte Interieur ist ausgebaut,<br />
hinten befindet sich mittig ein unzerstörbarer<br />
kleiner Tank sowie die Flasche mit<br />
dem Löschmittel der Feueranlage. Damit<br />
spektakuläre Wendemanöver möglich sind,<br />
kann der Fahrer eine riesige Stange, die<br />
zwischen den Sitzen steht, bedienen: Sie<br />
wirkt als nicht arretierende Handbremse<br />
auf die Hinterräder. Aber auch die Männer<br />
und Frauen hinter dem Steuer sind bestens<br />
präpariert – meistens dank langjähriger<br />
Erfahrung. Wie Evangelos Grecos, Stuntman<br />
aus Engelskirchen. Der 49-jährige hat schon<br />
in den vergangenen drei Bond-Blockbustern<br />
hinterm Steuer gesessen – „und zwar überall,<br />
wo es eine Verfolgungsjagt gibt.“ So auch bei<br />
dem Flug der drei Defender in „No Time to<br />
Die“ – er sitzt im Nachzügler. „Wir haben<br />
zehn bis zwölf Takes gemacht“, erzählt er,<br />
„und die Wagen gingen einfach nicht kaputt<br />
– da waren höchstens mal die Kühlermasken<br />
verbeult.“ Angst vor seiner Unversehrtheit<br />
hat er bei solchen Stunts nicht – eher davor,<br />
einen Stunt zu versemmeln. Das passiert<br />
ihm aber eher selten – auch deshalb, weil<br />
solche Stunts von langer Hand vorbereitet<br />
sind. Dafür ist vor allem Stuntkoordinator<br />
Lee Morrison verantwortlich. Er kümmert<br />
sich darum, dass es spektakuläre Stunts<br />
gibt und dass diese auch realisiert werden<br />
können. Am Set vom neuesten Bond-Abenteuer<br />
„No Time to Die“ war er Chef von<br />
rund 100 Stuntleuten beiderlei Geschlechts.<br />
<strong>BOLD</strong> sprach mit Lee Morrison, für den es<br />
bereits sein fünfter Bond-Film ist.
MOTION / LAND ROVER<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 67<br />
Mr. Morrison, braucht man Fantasie oder<br />
Wissen, um einen Stunt zu entwerfen?<br />
Die Hauptsache ist, sich in die Figur hineinzuversetzen,<br />
um den Stunt und die Situation,<br />
die sie in der Erzählung durchlebt,<br />
glaubhaft zu entwerfen.<br />
Was ist schwieriger: Sich neue Stunts<br />
einfallen zu lassen oder sie umzusetzen?<br />
Beides ist schwierig. Es macht ja keinen<br />
Sinn, sich etwas auszudenken, was niemand<br />
physisch erreichen kann. Bei Bond fängt<br />
man zunächst ganz groß an und bricht es<br />
dann herunter, um ein perfektes Ergebnis zu<br />
erreichen.<br />
Wie etabliert man einen neuen Stunt in<br />
einem Film?<br />
Zunächst wird ein Pitch für einen<br />
bestimmten Teil der Sequenz eingereicht.<br />
Der wird dann vom Regisseur geprüft. Meistens<br />
bittet er oder sie darum, eine Probe oder<br />
eine Übung davon sehen zu können. Wenn<br />
es gefällt, wird es abgesegnet, und dann<br />
machen wir den Stunt komplett fertig für<br />
den Film.<br />
Gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, dass<br />
ein besonderer Stunt, der schon mal in<br />
einem Bond-Film vorkam, nicht wiederholt<br />
werden darf?<br />
Das ist eigentlich nur ein Kodex. Man<br />
versucht immer, so originell wie möglich<br />
zu sein – vor allem, wenn es um die Bond-<br />
Reihe geht.<br />
Sind Stuntwomen und -men grundsätzlich<br />
Spezialisten für bestimmte Aufgaben,<br />
oder kann jeder alles?<br />
So wie sich die Branche in letzter Zeit entwickelt<br />
hat, setzen wir mehr Spezialisten ein,<br />
die spezielle Stunts ausführen. Es gibt aber<br />
auch eine große Anzahl von Allroundern,<br />
die ein großes Genre der Action abdecken.<br />
Welche Qualifikationen sind erforderlich,<br />
um diesen Job zu machen und beispielsweise<br />
ein Auto in einem Bond-Film zu<br />
fahren?<br />
In der Regel kommen sie aus dem professionellen<br />
Fahrerberuf oder sind Spezialisten<br />
in diesem Bereich. Um im Vereinigten<br />
Königreich als professioneller Stuntman zu<br />
gelten, muss man dem British Stunt Register<br />
beitreten und Stunts in sechs Disziplinen auf<br />
sehr hohem Niveau ausführen können. Das<br />
Vereinigte Königreich ist führend bei dieser<br />
Art von Industriestandard. In den USA gibt<br />
es keine solche formale Qualifikation. In<br />
Deutschland gibt es übrigens kein Stuntregister.<br />
Wie lang brauchen Sie für eine komplette<br />
Szene – zum Beispiel für die im neuen<br />
Bond-Film „No Time to Die“, wo zwei<br />
Defender Bond jagen und wieviele Autos<br />
haben Sie dafür gebraucht?<br />
Die Aufnahmen können zwischen 30<br />
Sekunden und sechs Minuten pro Einstellung<br />
dauern. Für Norwegen und Schottland<br />
hatten wir zehn Defender und sieben Range<br />
Rover Sport SVR zur Verfügung.<br />
Ist ein Land Rover das ideale Stunt-Auto?<br />
Wir wissen, dass sie unverwüstlich sind,<br />
und wir wissen, dass wir fast alles mit<br />
ihnen anstellen können. Wir haben unsere<br />
Defender extremeren Bedingungen ausgesetzt,<br />
als uns das vorher möglich schien –<br />
ein unaufhaltbares Modell. Alle unsere Lieblingsfahrzeuge<br />
kommen von Land Rover.<br />
Welche Hollywood-Stars haben Sie bereits<br />
gedoubled?<br />
Zum Beispiel: Angelina Jolie, Mel Gibson,<br />
Matt Damon im Bourne Ultimatum, Ryan<br />
Reynolds, Chris Evans als Captain America,<br />
Shia Le Bouff und natürlich Daniel Craig –<br />
in drei seiner Bond-Filme.<br />
Haben Sie schon jetzt Ideen für zukünftige<br />
Stunts, die noch nie gemacht wurden?<br />
Allerdings, aber die behalte ich noch für<br />
mich (lacht).<br />
Die Land Rover Defender V8 Bond Edition<br />
(525 PS, 240 km/h) mit schwarzem Kühlergrill,<br />
007-Logo und Vielem mehr, wurde<br />
weltweit auf 300 Stück limitiert (exakt 15<br />
für den deutschen Markt). Jedes Exemplar<br />
wurde mit einer lasergravierten Nummer<br />
versehen. Allerdings sind alle Exemplare<br />
bereits verkauft.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.landrover.de
68 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / BARBARA BROCCOLI<br />
<strong>THE</strong> BOND<br />
MAKERS<br />
DIE PRODUZENTEN<br />
AUTOR & INTERVIEW: J. FINK<br />
Als Tochter des legendären Filmproduzenten<br />
Albert Broccoli wuchs Barbara Broccoli,<br />
1960 in Los Angeles geboren, quasi in der<br />
Branche und an den Sets der „James Bond“-<br />
Filme auf. Seit 1995 leitet sie gemeinsam mit<br />
ihrem Halbbruder Michael G. Wilson die<br />
Firma Eon Productions und verantwortete<br />
sämtliche 007-Abenteuer mit Pierce Brosnan<br />
und Daniel Craig.<br />
Miss Broccoli, gab es einen Masterplan<br />
für James Bond, als Sie 2005 den Job an<br />
Daniel Craig gaben?<br />
In gewisser Weise. Nicht in dem Sinne, dass<br />
wir von Anfang an konkrete Pläne für fünf<br />
Filme entwickelten. Aber wir hatten immer<br />
im Hinterkopf, dass wir gerne ein paar rote<br />
Fäden durch die Geschichte ziehen wollten,<br />
die einen Film mit dem nächsten verbinden.<br />
Und wir fanden großen Gefallen an der Idee,<br />
mit Daniels Hilfe ein wenig mehr von Bonds<br />
Innenleben und seinen Gefühlen zu zeigen.<br />
Sowohl in physischer als auch in emotionaler<br />
Hinsicht waren die Einsätze für 007 in den<br />
letzten Filmen höher denn je.<br />
trennten sich wegen künstlerischer Differenzen<br />
Ihre Wege, und Sie engagierten<br />
Cary Fukunaga. Was war da los?<br />
Wir haben sehr intensiv mit Danny Boyle<br />
an der Entwicklung eines neuen Films gearbeitet,<br />
immer mit höchstem Respekt, denn<br />
er ist ein unglaublich talentierter Regisseur.<br />
Doch irgendwann wurde klar, dass unsere<br />
Visionen einfach zu unterschiedlich waren.<br />
Von beiden Seiten aus haben wir dann sehr<br />
vernünftig und besonnen beschlossen, dass es<br />
mehr Sinn macht, wieder getrennte Wege zu<br />
gehen. Dass Cary dann zur Verfügung stand<br />
und Lust hatte, war ein großes Glück. Ich<br />
hatte ihn ein paar Jahre vorher schon mal<br />
angesprochen, da hatte er bereits Interesse an<br />
dem Job bekundet. Als er mit an Bord kam,<br />
gab es viele Elemente der neuen Story bereits,<br />
aber weil er ja auch ein guter Autor ist,<br />
schloss er sich mit den anderen Drehbuchschreibern<br />
zusammen und verpasste dem<br />
Film noch die nötige neue Richtung. Genau<br />
wie Daniel ist auch er ein echter Perfektionist,<br />
was man dem Ergebnis jetzt ohne Frage<br />
anmerkt.<br />
Bei „Keine Zeit zu sterben“ lief zunächst<br />
nicht alles rund. Eigentlich sollte Danny<br />
Boyle den Film inszenieren, doch dann<br />
Auch „Fleabag“-Macherin Phoebe Waller-<br />
Bridge schrieb am Skript mit, und vor der<br />
Kamera standen mehr starke Frauen
Fotos: Metro-Goldwyn Mayer (MGM) Danjaq, LLC, Daniel Craig in Szenen aus: „No Time to Die“
INTERVIEW / BARBARA BROCCOLI<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 71<br />
denn je. Dabei ist das mit Bond und den<br />
Frauen ja von jeher so eine Sache ...<br />
Keine Frage. Aber Bond-Filme haben von<br />
Beginn an immer den jeweiligen Zeitgeist<br />
reflektiert. Dass den Frauen in einem 007-<br />
Abenteuer heutzutage eine andere Rolle<br />
zukommt als in den sechziger Jahren, versteht<br />
sich von selbst. Bonds Schwierigkeiten mit<br />
zwischenmenschlichen Beziehungen sind<br />
natürlich die gleichen wie jeher. Er ist früh<br />
zum Waisen geworden, und sein Job bringt<br />
es mit sich, dass er von einem Tag auf den<br />
nächsten alles hinter sich lassen muss, wenn<br />
er überleben will. Aber in unseren jüngsten<br />
Filmen wurde ihm eben von Vesper Lynd<br />
auch wirklich das Herz gebrochen. Und in<br />
„Spectre“ hat er sich dann in Madeleine<br />
Swann verliebt, mit der er am Ende in ein<br />
neues Leben aufgebrochen ist.<br />
Woran jetzt der neue Film anknüpft?<br />
Ganz genau. Und dann zeigt sich, dass<br />
Beziehungen eben wirklich schwierig sind,<br />
allen voran für ihn. Was zwischen den<br />
beiden nun passiert, ist unglaublich interessant<br />
– und die Auflösung spektakulär. Aber<br />
das müssen Sie selbst sehen!<br />
„No Time to Die“ („Keine Zeit zu sterben“):<br />
Wie finden Sie eigentlich die passenden<br />
Titel für Ihre Filme?<br />
verraten. Eines Tages warf ich „Keine Zeit<br />
zu sterben“ in den Raum, was ich richtig<br />
gelungen und vor allem clever fand. Erst<br />
danach fand ich heraus, dass genau das<br />
in den fünfziger Jahren der Titel eines Films<br />
meines Vaters war, der in den USA allerdings<br />
„Tank Force“ hieß. So clever war ich also gar<br />
nicht! Aber als Bond-Titel machte das die<br />
Sache natürlich noch passender und besonderer,<br />
denn mir und meinem Halbbruder<br />
Michael geht es darum, das Vermächtnis<br />
meines Vaters mit diesen Filmen zu ehren.<br />
Dass dies nun endgültig Daniel Craigs<br />
letzter Auftritt als 007 ist, ist ja nun kein<br />
Geheimnis mehr. Wann werden Sie seinen<br />
Nachfolger bekanntgeben?<br />
Ich bitte Sie! Was für eine Frage! Aktuell<br />
verschließe ich erst einmal noch die Augen<br />
vor der Wahrheit. Bis dieser Film aus den<br />
Kinos raus ist, ist James Bond für mich<br />
niemand anderes als Daniel Craig. Zumal<br />
er im neuen Film spektakulärer denn je ist.<br />
Über alles andere werde ich erst später nachdenken.<br />
Oder haben Sie womöglich doch noch<br />
Hoffnung, ihn zu einem sechsten Film<br />
überreden zu können?<br />
Ich denke, was das angeht, spricht „Keine<br />
Zeit zu sterben“ für sich selbst ...<br />
Das ist eine der schwierigsten Aufgaben.<br />
Im Laufe der Entstehung des Films jagt<br />
eine Idee die nächste. Einerseits soll ein<br />
Titel quasi die Geschichte auf den Punkt<br />
bringen, andererseits darf er nicht zu viel<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.eon.co.uk
FRAUENPOWER<br />
PROFIBOXERIN NINA MEINKE<br />
IM GESPRÄCH<br />
AUTOR & INTERVIEW: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: D. SCHAPER
74 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / NINA MEINKE<br />
In einer ehemaligen Fleischfabrik am Wiesendamm in Berlin treffen wir Profiboxerin Nina<br />
Meinke. <strong>BOLD</strong> sprach mit der 28-Jährigen – die schon sehr früh wusste, dass sie Boxerin<br />
werden will – über ihren Weg, Frauen im Sport, Gleichberechtigung und warum sie sich<br />
für die Puma-Kampagne „She Moves Us“ einsetzt.<br />
Obwohl sie immer wieder hörte, das<br />
sei nichts für eine Frau, ließ sich Nina<br />
Meinke nie von ihrem Weg abbringen.<br />
Im Alter von zwölf Jahren begann sie im<br />
Spandauer Box-Club 1926 e. V. zu boxen.<br />
Mit 16 zog sie alleine nach Scarborough<br />
Puma gründete, nahm er 14 Mitarbeiter<br />
aus der alten Fabrik der Dassler Brothers<br />
mit. Acht der Mitarbeiter waren Frauen,<br />
sie nähten die Oberteile der Puma-<br />
Erfolgsmodelle und arbeiteten unermütlich<br />
für den Erfolg der Marke.<br />
in England, machte dort ihr Abitur und<br />
kämpfte für den Westway ABC. 2011<br />
kehrte sie nach Berlin zurück, boxte für<br />
Frau Meinke, wann haben Sie mit dem<br />
Boxen begonnen?<br />
die Deutsche Nationalmannschaft und<br />
nahm 2014 an der Weltmeisterschaft<br />
in Südkorea teil. 2016 entschloss sich<br />
Nina im Alter von 23 Jahren – nach 67<br />
Amateurkämpfen mit 49 Siegen und<br />
fünf Unentschieden –, Profiboxerin zu<br />
werden. Die Bilanz seitdem: 14 Kämpfe<br />
und 12 Siege. Sie gilt als Ziehkind des<br />
Mit sieben Jahren habe ich von meinen<br />
Eltern den ersten Sandsack bekommen –<br />
habe mich aber auch im Reiten, der Leichtathletik<br />
und zwei Jahre im Fußball ausprobiert.<br />
Das war aber nicht das Richtige für<br />
mich. Mit zwölf habe ich dann zu meinem<br />
Papa gesagt: ‚Ich will boxen.‘<br />
früheren Boxweltmeisters Sven Ottke.<br />
2017 gewann sie die Titel WBC Youth<br />
World Champion im Super-Federgewicht<br />
Wie kommt man als junges Mädchen<br />
auf die Idee Profiboxerin zu werden?<br />
sowie WIBF und GBU Interconti-<br />
nental Champion, und 2018 wurde sie<br />
EBU-Europameisterin im Federgewicht.<br />
Das hat sich so entwickelt. Der beste Freund<br />
meines Vaters ist ja Sven Ottke, früherer<br />
Weltmeister der Verbände IBF und WBA im<br />
Nina Meinke unterstützt als Markenbotschafterin<br />
Supermittelgewicht. Als ich sieben oder<br />
neben anderen Athle-<br />
acht Jahre alt war, hat mich mein Vater mit<br />
tinnen und Entertainerinnen die Puma<br />
Kampagne „She Moves Us“, die Frauen<br />
feiert, die in der Kultur und im Sport<br />
bewegt haben und mit ihren Erfolgsgeschichten<br />
andere Frauen inspirieren.<br />
Übrigens: Ohne Frauen hätte es Puma<br />
nicht gegeben. Als Rudolf Dassler 1948<br />
zu den Kämpfen genommen. Wenn Sven<br />
gewonnen hatte, riss er die Arme hoch, die<br />
Leute haben gejubelt. Die Musik, die Atmosphäre,<br />
dazu das goldene Konfetti, das von<br />
der Decke schwebte. Ich fand das so cool!<br />
Für mich war damals schon klar: Genau<br />
dort will ich auch mal sein.<br />
Was haben Ihre Familie und Ihre<br />
Freunde dazu gesagt?<br />
Meine Eltern waren gar nicht begeistert.<br />
Sie meinten, ich solle was anderes machen.<br />
Aber ich sagte: ‚Nö, ich will nur noch boxen.’<br />
Meine beste Freundin fand es eigentlich<br />
ganz cool, aber im Sommer, als dann alle<br />
an den See fuhren, musste ich zum Training<br />
– das fand sie dann nicht mehr ganz<br />
so cool. Mein Vater ist heute mein Manager<br />
und meine Mutter kaut immer noch auf<br />
ihren Nägeln, wenn ich kämpfe (lacht).<br />
Wie war dann das erstes Training?<br />
Ich konnte mich nicht mehr rühren. Mir<br />
hat alles wehgetan, ich habe gezittert und<br />
konnte kaum ein Wasserglas heben – aber<br />
ich fand’s einfach super (lacht).<br />
Ist es das, was das Boxen ausmacht: bis<br />
zur Erschöpfung zu kämpfen?<br />
Es ist noch viel mehr. Da steckt so viel drin.<br />
Disziplin, Koordination, so viel Mentales. Im<br />
Ring kommt dir jemand entgegen, von dem<br />
du weißt, dass er dich weghauen will. Das<br />
ist eine harte Situation. Du weißt, was deine<br />
Gegnerin will. Also musst du dir denken:<br />
‚Sorry, ich will das Gleiche! Und ich bin<br />
stärker als du.‘<br />
Ihr Kampfname ist „Nina the Brave“.<br />
Was war das Mutigste, was Sie jemals<br />
getan haben?<br />
Mein Kampf gegen Katie Taylor, der<br />
Vorkampf des Titelkampfes zwischen
INTERVIEW / NINA MEINKE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 77<br />
Anthony Joshua und Wladimir Klitschko<br />
vor sagenhaften 90.000 Zuschauern im<br />
Londoner Wembley-Stadion. Es gab Probleme,<br />
eine Gegnerin für Katie zu finden. Die<br />
ist ein Tier im Ring. Doppel-Olympiasiegerin<br />
und fünffache Weltmeisterin. Die Gegnerinnen<br />
sagten reihenweise ab, weil sie sich<br />
mit einer Niederlage nicht ihre Kampfbilanz<br />
vermiesen wollten.<br />
Warum haben Sie angenommen?<br />
Katie Taylor? Im Wembley-Stadion? Ich<br />
meine, wie genial ist das denn? Natürlich<br />
sagten alle, der Kampf käme viel zu früh<br />
für mich. Aber das war mir egal. Mir ging<br />
es nicht um den Sieg. Mir ging es um den<br />
Sport.<br />
Den Kampf haben Sie erwartungsgemäß<br />
verloren. Wie haben Sie ihn<br />
erlebt?<br />
Ganz ehrlich, ich hatte keine Chance. Ich<br />
hatte einen Cut und habe weitergemacht,<br />
bis der Ringrichter den Kampf abgebrochen<br />
hat. Ich wollte nicht aufgeben, aber als ich<br />
mich dann im Spiegel gesehen habe, wusste<br />
ich, dass er Recht hatte. Ich sah aus wie<br />
Quasimodo.<br />
Sie haben ein Zitat von Bruce Lee auf<br />
den Rücken tätowiert. Da steht?<br />
‚Do not pray for an easy life. Pray for the<br />
strength to endure a difficult one.’ Das<br />
hat mich sehr inspiriert. Vor dem Kampf<br />
bete ich immer kurz. Nicht dafür, dass ich<br />
gewinne. Sondern dass ich die Stärke habe,<br />
alles zu geben. Die schwierigen Situationen<br />
bewegen dich meistens mehr. Man kann viel<br />
Stärke aus Niederlagen schöpfen. Ich habe<br />
Niederlagen erlebt, die waren das Beste, was<br />
mir passieren konnte.<br />
Würden Sie von sich sagen, das Sie<br />
andere Frauen inspirieren?<br />
Ich würde sagen: Ja! Wenn ich die Nachwuchsboxerinnen<br />
beim Training treffe,<br />
höre ich oft: ‚Hey, ich möchte mal so boxen<br />
wie Du ...‘ Oder mir schreiben Frauen und<br />
Mädchen auf Instagram. Ich finde es großartig,<br />
wenn ich etwas von meinen Erfahrungen<br />
abgeben und weitergeben kann.<br />
Gab es im Laufe Ihrer Karriere<br />
Momente, in denen Sie als Frau (in<br />
einer Männerdomäne) nicht ernst<br />
genommen wurden?<br />
Natürlich gab es die eine oder andere Situation,<br />
wo Männer der Meinung waren, Boxen<br />
sei nichts für eine Frau. Aber sie haben mich<br />
nicht vom Weg abbringen können und<br />
werden es auch in Zukunft nicht tun. Das<br />
waren aber die Ausnahmen, viele konnte ich<br />
eher noch vom Gegenteil überzeugen.<br />
Sie unterstützen als Markenbotschafterin<br />
die PUMA Kampagne „She Moves<br />
Us“. Was bewegte Sie dazu dort mitzuwirken?<br />
Wenn Frauen andere Frauen inspirieren, ist<br />
das eine super Sache. Ich habe die Erfahrung<br />
gemacht, dass Frauen sich auch gern<br />
als Konkurrenten gegenüber stehen – dabei<br />
können wir viel mehr erreichen, wenn wir<br />
alle an einem Strang ziehen und uns gegenseitig<br />
unterstützen. Dafür steht aus meiner<br />
Sicht auch diese Kampagne.<br />
Sie kämpfen ja auch für die Gleichberechtigung<br />
zwischen Mann und Frau ...<br />
Wir Frauen geben im Sport genauso viel<br />
wie die Männer, verdienen aber nur zehn<br />
Prozent. Wir müssen doppelt so hart<br />
kämpfen, um an die gleiche Position zu<br />
kommen. Es ist wichtig, sich hier durchzuboxen<br />
und um diese Gleichberechtigung zu<br />
kämpfen.<br />
Und wenn es noch ein paar Jahrzehnte<br />
dauert?<br />
Dann haben wir immerhin die Vorarbeit<br />
geleistet.<br />
Ihr Leben ist bisher eine große Erfolgsgeschichte,<br />
was steht als nächstes an?<br />
Als nächstes steht der IBF Weltmeisterschaftskampf<br />
an, da ich bei der IBF als<br />
Pflichtherausforderin gesetzt bin und Sarah<br />
Mahfoud ihren Titel verteidigen muß. Von<br />
daher ist ein weiteres großes Ziel von mir<br />
in Sichtweite – und alles in mir arbeitet<br />
darauf hin.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.puma.com<br />
@ninathebrave
SPONTANITÄT<br />
GENIESSEN<br />
BIG LEBOW<br />
ES WERDE LICHT<br />
AUTORIN: Z. KHAWARY<br />
Zufällige Begegnungen auf der Straße sind eigentlich am schönsten. Nichts<br />
planen, einfach den Moment genießen. Mit der Big Lebow von Fatboy bringt<br />
man genau diese Spontanität von draußen nach drinnen. Ob man die gebogene<br />
Stehlampe nun an den Esstisch stellt, neben die Couch oder an eine ganz andere<br />
Stelle, Big Lebow beugt sich über uns wie eine ganz besondere Straßenlaterne.<br />
So verleiht sie jedem Treffpunkt eine gewisse Atmosphäre.
Produkte von hansgrohe, das sind vor<br />
allem innovative Lösungen, die intelligente<br />
Funktionen, brillantes Design<br />
und langlebige Qualität vereinen. Für<br />
hansgrohe ist das Badezimmer der Inbegriff<br />
des persönlichen Rückzugsortes.<br />
Hier erlaubt man sich einfach loszulassen<br />
und Gefühle zu entfalten. Vor allem die<br />
tägliche Dusche trägt zur Entspannung<br />
und Beruhigung bei, und sollte sich je<br />
nach Stimmung und Tageszeit individuell<br />
anpassen. Sie weckt auf, regt an und<br />
entspannt. Unter der Dusche tanken wir<br />
Kraft, um uns wieder in Einklang mit uns<br />
selbst zu bringen.<br />
Nach einer hansgrohe Dusche sieht die<br />
Welt etwas besser aus. Wie das gelingt: Mit<br />
einzigartigen Technologien und Strahlarten<br />
wie PowderRain – ein Wasserstrahl<br />
bei dem mikrofeine Tropfen den Körper<br />
sanft umhüllen und das Gefühl eines<br />
leichten Sommerregens hinterlassen.<br />
So wird die Dusche mit hansgrohe zur<br />
kleinen Flucht aus dem hektischen Alltag<br />
und zum persönlichen, intimen Wohlfühlmoment.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 81<br />
Godelmann erweitert mit individuell<br />
gefertigten Designmöbeln aus Beton<br />
das Angebot für die hochwertige Gestaltung<br />
von stilvollen Wohnwelten. Die<br />
aus feinem Architekturbeton hergestellten<br />
Unikate beeindrucken durch<br />
ihre elegante Formgebung, die natürliche<br />
Anmutung des Materials und die äußerst<br />
sanfte Oberfläche. Puristisches Design<br />
und ästhetischer Anspruch charakterisieren<br />
die Unikate aus dem Hause der<br />
Stein-Erfinder.<br />
seitig und beeindruckt durch seine freie<br />
Formbarkeit. So entstehen in Handarbeit<br />
nicht nur Designfliesen für die Wand,<br />
sondern auch Waschbecken, Wohndekorationen<br />
und Design-Mobiliar.<br />
Der Werkstoff und die Endprodukte<br />
werden in der hauseigenen Beton-<br />
Manufaktur in der Oberpfalz nach<br />
eigener Rezeptur CO 2<br />
-neutral und ohne<br />
zusätzlichen Energiebedarf von Hand<br />
hergestellt. Das Material ist witterungsbeständig,<br />
langlebig, pflegeleicht und<br />
farbecht. Die Produkte können daher<br />
sowohl im Innen- als auch im Außenbereich<br />
eingesetzt werden. Der faszinierende<br />
Werkstoff Beton ist äußerst viel-<br />
Jetzt gibt es die Stuhlikone D1 von Stefan<br />
Diez in drei ausgewählten Sonderfarben<br />
(Blau, Rosé und Grün). Im Mittelpunkt<br />
der Sitzmöbel von WAGNER steht das<br />
Dondola-Sitzgelenk: Es entkoppelt die<br />
starre Verbindung zum Stuhlunterteil<br />
und sorgt dadurch während des Sitzens<br />
für Mikrobewegungen, welche die<br />
Wirbelsäule entlasten und kräftigen.
82 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IMPRINT<br />
IMPRINT<br />
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Z. Khawary<br />
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BILDREDAKTION<br />
S. Schuster<br />
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J. M. Brain, H. G. Teiner, N. Dexter, J. Fink,<br />
C. Paul, Z. Khawary, M. Mai, T. Adler,<br />
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C. Streng, P. Heidmann, M. Winckler<br />
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