WZ 06.11.2021
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SAMSTAG, 6. Februar 2021 19<br />
SamStag, 6. November 2021 9<br />
Ebenfalls in Aalen arbeitet<br />
die „Q.Big 3D GmbH“ an den<br />
immer größeren Möglichkeiten<br />
des 3-D-Drucks. Die im Ansatz<br />
simple Idee: Ihre Drucker haben<br />
variable Spritzdüsen, können<br />
also mit mehr oder weniger<br />
Materialauftrag drucken. Das<br />
sorgt zehnmal schneller für<br />
fertige Bauteile als bisher, und<br />
in den Baugrößen stoßen die<br />
Aalener in neue Dimensionen<br />
vor: Das achtköpfige Team baut<br />
Drucker, die selbst 200 Kilo<br />
schwere Bauteile anfertigen.<br />
Nach diversen Auszeichnungen<br />
erhielt Q.Big 3D den Preis in der<br />
Kategorie „Sieger/Preisträger/<br />
Auszeichnungen“ (2000 Euro)<br />
von Prof. Gerhard Schneider,<br />
dem Rektor der Hochschule<br />
Aalen. Der erinnerte an die<br />
enormen Möglichkeiten<br />
der Technik: Aktuell<br />
werde in Aalen sogar<br />
daran geforscht, künftige<br />
Mondstationen aus<br />
Mondstaub herzustellen<br />
–per 3-D-Druck.<br />
Dass Innovation aber<br />
längst nicht nur bei<br />
Start-Ups stattfindet,<br />
bewies der Preis in der<br />
Kategorie „Patente“, den<br />
Markus Frei, Vorstandschef<br />
der Kreissparkasse Ostalb, an<br />
die Leitz GmbH in Oberkochen<br />
verlieh. Die Werkzeugmacher<br />
haben ein besonderes Problem<br />
gelöst: BeiMöbeln gibt es immer<br />
öfter Sonderanfertigungen (wie<br />
bei Arbeitsplatten für Küchen),<br />
und in den großen Fräsanlagen<br />
muss man bei jeder neuen<br />
Holzplatte mit anderer Stärke die<br />
Fräsköpfe tauschen, was gerne<br />
eine halbe Stunde dauern kann.<br />
Leitz patentierte den „Flextrim3“,<br />
einen Fräskopf, der sich durch<br />
eine geniale und an ein<br />
Schaltgetriebe erinnernde<br />
Mechanik selbst anpassen<br />
kann. So entfällt der<br />
Werkzeugwechsel,<br />
Sonderanfertigungen<br />
gehen am<br />
laufenden<br />
Band durch die Maschinen. Auch<br />
in dieser Kategorie ist der Preis<br />
mit 2000 Euro dotiert.<br />
Info:<br />
Britta Fünfstücks Herz<br />
fürInnovation<br />
Für den<br />
Festvortrag<br />
beiderVerleihungdes<br />
Innovationspreises<br />
Ostwürttemberg<br />
sorgte indiesem Jahr<br />
Britta Fünfstück,<br />
Vorstandschefin<br />
der Paul Hartmann<br />
AG. Fünfstück<br />
ging es denn auch<br />
um Innovationen,<br />
zwischen Low-<br />
Tech und High-Tech,<br />
zwischen Erfolg und<br />
Scheitern. „Zur Imagination<br />
muss die Kommerzialisierung<br />
kommen, und die braucht einen<br />
echten Kundenmehrwert“, so<br />
Fünfstück, die mit Flüssigkeiten<br />
absorbierender Hartmann-<br />
Granulate live ganze Gläser<br />
voll Wasser in zähes Gel<br />
verwandelte. Wundverbände,<br />
die Flüssigkeit abgeben und sie<br />
wieder absorbieren, seien eine<br />
geniale Chance für die rund<br />
2,5 Millionen Menschen, die in<br />
Deutschland an chronischen<br />
Wunden litten.<br />
Umgekehrt erinnerte Fünfstück<br />
an eine Innovation aus ihrer<br />
früheren Tätigkeit bei Siemens<br />
Healthcare: Mit modernster<br />
Technik schaffte manesdort, per<br />
Computertomographie selbst<br />
Alzheimer im Gehirn sichtbar zu<br />
machen. „Wirtschaftlich war das<br />
aber ein Flop“, so Fünfstück