27.10.2021 Aufrufe

OnlyOneFuture - FinanzBusinessMagazin / Nachhaltige und grüne Investments 2021

Bewusste Geldanlage: Jeder dritte Deutsche möchte in Klimaschutz investieren Impact: Strategisches Zukunftsthema für den Markt nachhaltiger Geldanlagen Liebe Leserinnen und Leser, Boom von nachhaltigen Fonds – echtes Wachstum oder Greenwashing? Der Markt für nachhaltige Geldanlage wächst seit Jahren schnell. Doch was sich im ersten Quartal 2021 auf dem deutschen Markt entwickelt hat, lässt aufhorchen: Das für deutsche Kundinnen und Kunden verwaltete Vermögen nachhaltiger Fonds ist in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 107 Milliarden Euro auf einen neuen Höchststand von 254 Milliarden Euro angestiegen, wie der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) berichtet. Dies entspricht einem Anteil von 8 Prozent am Gesamtmarkt. Ende 2020 lag der Anteil noch bei 5 Prozent. Die Integration von ESG-Aspekten im Investmentprozess ist mittlerweile nicht nur für große institutionelle Investoren – wie BlackRock oder den norwegischen Staatsfonds – unumgänglich. Auch Privatanleger wünschen sich Gewissheit, dass durch ihre Kapitalanlage keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt ausgehen. Es geht um mehr als nur noch die Fokussierung auf Rendite und Risiko und Anleger haben mit einem der wichtigsten Produktionsfaktoren, dem Kapital, einen entscheidenden Hebel in der Hand. Unternehmen, die nicht nachweislich ESGkonform handeln, werden künftig höhere Refinanzierungskosten zahlen müssen. Die Zahl der in Deutschland zugelassenen ESG-Fonds hat im vergangenen Jahr mit 249 einen Höchstwert erreicht. Auch 2021 geht das Wachstum weiter: Die Scope-Analysten haben in den ersten drei Monaten dieses Jahres 56 neue Fonds identifiziert. In Deutschland stehen Anlegern nun insgesamt mehr als 1.500 ESG-Fonds zur Verfügung. Zu der Gruppe zählen Fonds, die bei ihren Investments ökologische und soziale Faktoren sowie Grundsätze einer guten Unternehmensführung berücksichtigen. Zusammen verwalten diese Fonds zum Ende des ersten Quartals 2021 mehr als 700 Mrd. Euro. Damit hat sich das Volumen in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt.

Bewusste Geldanlage: Jeder dritte Deutsche möchte in Klimaschutz investieren
Impact: Strategisches Zukunftsthema für den Markt nachhaltiger Geldanlagen
Liebe Leserinnen und Leser,
Boom von nachhaltigen Fonds – echtes Wachstum oder Greenwashing?
Der Markt für nachhaltige Geldanlage wächst seit Jahren schnell. Doch was sich im ersten
Quartal 2021 auf dem deutschen Markt entwickelt hat, lässt aufhorchen: Das für deutsche
Kundinnen und Kunden verwaltete Vermögen nachhaltiger Fonds ist in den ersten drei Monaten
dieses Jahres um 107 Milliarden Euro auf einen neuen Höchststand von 254 Milliarden Euro
angestiegen, wie der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) berichtet. Dies
entspricht einem Anteil von 8 Prozent am Gesamtmarkt. Ende 2020 lag der Anteil
noch bei 5 Prozent.
Die Integration von ESG-Aspekten im Investmentprozess ist mittlerweile nicht nur für große
institutionelle Investoren – wie BlackRock oder den norwegischen Staatsfonds – unumgänglich.
Auch Privatanleger wünschen sich Gewissheit, dass durch ihre Kapitalanlage keine negativen
Auswirkungen auf die Umwelt ausgehen. Es geht um mehr als nur noch die Fokussierung auf
Rendite und Risiko und Anleger haben mit einem der wichtigsten Produktionsfaktoren, dem
Kapital, einen entscheidenden Hebel in der Hand. Unternehmen, die nicht nachweislich ESGkonform
handeln, werden künftig höhere Refinanzierungskosten zahlen müssen.
Die Zahl der in Deutschland zugelassenen ESG-Fonds hat im vergangenen Jahr mit 249 einen
Höchstwert erreicht. Auch 2021 geht das Wachstum weiter: Die Scope-Analysten haben in den
ersten drei Monaten dieses Jahres 56 neue Fonds identifiziert. In Deutschland stehen Anlegern
nun insgesamt mehr als 1.500 ESG-Fonds zur Verfügung. Zu der Gruppe zählen Fonds, die bei
ihren Investments ökologische und soziale Faktoren sowie Grundsätze einer guten Unternehmensführung
berücksichtigen. Zusammen verwalten diese Fonds zum Ende des ersten Quartals 2021
mehr als 700 Mrd. Euro. Damit hat sich das Volumen in den vergangenen drei Jahren mehr als
verdoppelt.

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OOF eJournal <strong>2021</strong> | MARKT<br />

rade ausdrücklich wirkungsbezogene Produkte erfüllen<br />

müssen, damit es nicht zu einer Irreführung<br />

der Anleger*innen kommt. Schließlich wollen diese<br />

nicht nur finanzielle Rendite erwirtschaften, sondern<br />

mit ihren Geldanlagen auch einen nachweisbaren<br />

Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung<br />

leisten.” – Dr. Helge Wulsdorf, Autor <strong>und</strong> Mitglied<br />

im Vorstand des FNG<br />

Zum Thema Impact folgt Anfang nächsten Jahres,<br />

in Anknüpfung an das FNG-Spezial, eine weitere<br />

FNG-Publikation mit Praxisbeispielen zur Impactmessung.<br />

Bleiben Sie also gespannt!<br />

Autor: www.forum-ng.org<br />

Ausblick: das Zukunftsthema Impact im FNG-<br />

Jubiläumsjahr<br />

Das Zukunftsthema Impact bleibt weiterhin<br />

dynamisch. Zusätzliche wissenschaftliche Untersuchungen<br />

sind notwendig, um die Thematik umfassender<br />

<strong>und</strong> tiefgreifender zu verstehen, insbesondere<br />

im Bereich Impactmessung. Das FNG setzt<br />

sich seit 20 Jahren für mehr Transparenz, Qualität<br />

<strong>und</strong> Wachstum <strong>Nachhaltige</strong>r Geldanlagen ein.<br />

Quelle: © TimeStopper - AdobeStock.com<br />

BaFin plant Regeln<br />

gegen Greenwashing bei Geldanlagen<br />

Statement von Klaus Müller, Vorstand des vzbv, zur<br />

Regulierung von als nachhaltig beworbenen Investmentfonds:<br />

Die B<strong>und</strong>esanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) will gegen die steigende Gefahr<br />

von Greenwashing bei Geldanlagen vorgehen.<br />

Laut dem Richtlinien-Entwurf müssen Fonds, die<br />

als nachhaltig beworben werden, künftig mindestens<br />

75 Prozent ihrer Anlagen nachhaltig investieren.<br />

Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale<br />

B<strong>und</strong>esverband (vzbv), kommentiert:<br />

Auch bei Geldanlagen besteht die Gefahr von<br />

Greenwashing. Es ist deshalb gut, dass die BaFin<br />

die Anbieter von Nachhaltigkeitsfonds dazu verpflichten<br />

will, dass sie im Kern auch nachhaltig<br />

anlegen. Aber auch der Gesetzgeber ist gefordert.<br />

Die Mehrheit der Verbraucher erwartet, dass als<br />

nachhaltig beworbene Anlagen auch zu konkreten<br />

Veränderungen führen, also zum Beispiel Treibhausgasemissionen<br />

reduzieren oder Sozialstandards<br />

verbessern. Bei vielen Geldanlagen ist eine solche<br />

Wirkung allerdings unklar. Der vzbv erwartet, dass<br />

die B<strong>und</strong>esregierung sich hier für klare Standards<br />

<strong>und</strong> Definitionen einsetzt: Anlagen sollten nur als<br />

nachhaltig bezeichnet werden, wenn sie einen<br />

messbaren Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen leisten<br />

<strong>und</strong> mehr sind als reine Werbeversprechen.<br />

Autor: www.vzbv.de<br />

Quelle: © ASDF - AdobeStock.com<br />

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