Bikester Magazin CH/AT Winter 2021

ERSTKLASSIGE TRAILS – EINFACHER ZUGANG
Zum Erfolgskonzept gehört schon die Lage
der 7stanes Trailcenter im dichter besiedelten
Südschottland. Vielen Menschen in den
Grossstädten ein attraktives Trail-Angebot in
gut vertretbarer Tagesausflugs-Reichweite zu
machen, sei ein entscheidendes Kriterium –
ganz besonders für Familien. Aber, so Graeme:
«Der wichtigste Aspekt sind zweifelsohne
die Trails selbst. Ohne eine gewisse Vielfalt,
Qualität und Länge an Trails wird es schwer
genug Aktive anzuziehen, um eine Szene am
Center zu etablieren.» Er ergänzt: «Standorte,
wo wir uns explizit an Einsteiger*innen
und Familien richten, sind lange nicht so
gut besucht wie Trailcenter, wo wir neben
einfachen Strecken auch rote und schwarze
Optionen für Fortgeschrittene haben. Ich
denke, man braucht die ambitionierten
Fahrer, um einem Trailcenter nicht die
Glaubwürdigkeit zu nehmen.» Nicht zuletzt
lädt diese Varianz dazu ein, wiederzukommen
und an Herausforderungen zu wachsen.
Unabhängig vom Schwierigkeitsgrad ist
es aber die Qualität der Strecken, die
Mountainbiker*innen schwärmen lässt. Dazu
gehören in Schottland neben der verlässlichen
Beschilderung auch weitgehend wetterfest
gebaute Trails, die auch dann einen verlässlich
guten Tag auf dem Rad verheissen, wenn sich
andere Strecken in Matsch verwandelt haben.
Frisch gestärkt und motiviert durchs bessere
Wetter starteten wir auf die rote Schleife. 19
Kilometer mit 75 Prozent Singletrack-Anteil
erwarteten uns. Dafür sollten wir uns zwischen
anderthalb bis drei Stunden Zeit nehmen,
so die Legende. Anfangs noch verhalten,
gewohnt Schilder suchen zu müssen, bald aber
mit Vertrauen in die intuitive Wegführung
und klare Beschilderung wanden wir uns
in unzähligen Kurven auf und ab, folgten
einfach dem Flow des schmalen Bandes.
Ohne den Wegfluss zu stören, luden immer
wieder Stein- oder Holzkonstruktionen am
Rand dazu ein, sich den Trail optional etwas
kniffliger zu machen; eine clevere Umkehr der
sonst üblichen Umfahrungen von Schlüsselstellen
für weniger versierte Fahrer*innen.
Spätestens in Trail-Abschnitten mit Namen
wie Spooky Woods, Super-G oder Britney
Spears wurde klar: Wir waren unterwegs auf
einem penibel gepflegten Abenteuerspielplatz
mit sorgsam kuratierten Elementen für kleine
und grosse Kinder. Diese Strecken brachten
gleichermassen Neulinge zum Grinsen wie
Ambitionierte zum Schwitzen. Ein paar
kürzere Trails später waren wir rechtschaffen
erschöpft, dreckig von oben bis unten und
rundum glücklich. Vor der Weiterfahrt wurde
es Zeit, auch die warmen Duschen noch
ausgiebig zu testen.
© FROG BIKES
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