27.10.2021 Aufrufe

Bikester Magazin CH/AT Winter 2021

Wer hätte gedacht, dass der 2020 begonnene Velo-Boom einfach nicht aufhören möchte? Und wie traurig wäre es, diesen Schwung jetzt zu verlieren, nur weil die Sonne nicht mehr so viel scheint? „Einfach weiterfahren“ ist die Devise – vielleicht mit einer etwas dickeren Jacke, aber immer noch fitter, besser gelaunt und flexibler als mit jedem anderen Verkehrsmittel. Unser Bikester Magazin zeigt, wie es funktioniert!

Wer hätte gedacht, dass der 2020 begonnene Velo-Boom einfach nicht aufhören möchte? Und wie traurig wäre es, diesen Schwung jetzt zu verlieren, nur weil die Sonne nicht mehr so viel scheint? „Einfach weiterfahren“ ist die Devise – vielleicht mit einer etwas dickeren Jacke, aber immer noch fitter, besser gelaunt und flexibler als mit jedem anderen Verkehrsmittel. Unser Bikester Magazin zeigt, wie es funktioniert!

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Text: Martin Ohliger, Fotos: Verena Gorny<br />

DIE<br />

FAHRRADSTRASSE<br />

DER VORS<strong>CH</strong>EIN EINER BESSEREN VERKEHRSORDNUNG<br />

Stell dir eine Strasse vor, auf der nicht nur ein schmaler Streifen am rechten Rand<br />

für dich vorgesehen ist. Eine Strasse, auf der du ohne Angst Velo fahren kannst. Wo<br />

Nebeneinanderfahren ausdrücklich erlaubt ist, wo du keine rasanten Überholmanöver<br />

befürchten musst und die Luft deutlich besser ist als im Rest der Stadt. Diese Strasse<br />

gibt es tatsächlich immer öfter in ganz Europa: Es ist die Fahrradstrasse.<br />

DAS SIND DIE REGELN<br />

Hier hat der Radverkehr grundsätzlich<br />

Vorrang. Das bedeutet natürlich nicht, dass<br />

du tun und lassen kannst, was du möchtest.<br />

Aber hier rücken die Bedürfnisse von<br />

Autofahrer*innen in den Hintergrund. Auf der<br />

Reinform der Fahrradstrasse, die allerdings<br />

praktisch nie zum Einsatz kommt, dürfen<br />

Autos tatsächlich überhaupt nicht fahren. So<br />

gut wie immer wird ihnen aber per Zusatzschild<br />

die Einfahrt gestattet. In jedem Fall gilt: Der<br />

Radverkehr ist auf der Fahrradstrasse das<br />

Mass der Dinge, was sich nicht zuletzt in der<br />

zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30<br />

Stundenkilometern (für alle) niederschlägt.<br />

WARUM AUSGERE<strong>CH</strong>NET<br />

FAHRRADSTRASSEN?<br />

Der unmittelbare Nutzen einer Fahrradstrasse<br />

liegt auf der Hand: Sicherheit, Ruhe, bessere<br />

Luft. Aber was kann sie als Baustein einer neu<br />

gedachten Infrastruktur leisten, um unsere<br />

Städte lebenswerter zu machen? Harald<br />

Schuster kann einiges darüber erzählen,<br />

denn er hat als Teil des Kölner Vereins<br />

RADKOMM die Volksinitiative «Aufbruch<br />

Fahrrad» angeschoben. Sie sorgte dafür,<br />

dass das deutsche Bundesland Nordrhein-<br />

Westfalen ein eigenes Fahrradgesetz<br />

bekommen wird. Fahrradstrassen tauchen in<br />

den Forderungen der Initiative prominent<br />

auf. Warum? «Wenn wir viel Radverkehr<br />

insbesondere in die Städte kriegen wollen,<br />

müssen wir Fläche umwidmen. Wir wollen<br />

ja keine Wiesen in Radwege umwandeln,<br />

sondern Strassen radfahrer*innentauglich<br />

machen. Fahrradstrassen kosten fast nichts,<br />

du brauchst einen Eimer Farbe und ein Schild.<br />

Schau dir mal an, was im Vergleich dazu ein<br />

Autobahnkilometer kostet. Der Raum ist<br />

schon da, er wird einfach nur klüger genutzt.»<br />

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