Schicksale aus Dorsten Halloween in Dorsten Wie ... - Lokallust

8 Sonderthema Halloween
Johannes Beisenbusch hat schon allerhand Ausgefallenes erlebt. Der Gorilla am Eingang hat manchen Kunden schon erschrocken.
Aufwändig schmückt Werner
Böhmann Haus und Garten
und verkleidet sich natürlich
auch selber – als Sensenmann.
Einer wollte
echtes Blut
Johannes Beisenbusch ist
die Anlaufstelle für alle
Halloween-Anhänger
„Ich muss die Kettensäge haben,
um jeden Preis“, sagte der achtjährige
Junge. Dafür würde er auch
über Leichen gehen – jedenfalls
machte es beinahe den Eindruck,
fand Johannes Beisenbusch. Lachend
erzählt der 51-Jährige,
wie der Steppke die Plastik-
Kettensäge in seinem
Laden sah, mehrfach
wiederkam, um zu
sehen, ob sie noch da ist, und nach
einem Jahr des Sparens schließlich
die nötigen 19,90 Euro zusammen
hatte. „Das war schon wirklich süß,
wie er uns immer berichtete, wieviel
er jetzt gespart hatte und als es
endlich soweit war, legte der Knirps
einen 20-Euro-Schein auf den Tisch
und sagte großspurig ‚stimmt so‘“,
erinnert sich der Kaufmann.
Seit 50 Jahren betreibt seine Familie
das Geschäft in der Klosterstraße
6, seit 165 Jahren gibt es das Geschäft
insgesamt. Ein Samengroßhandel
war es damals, heute heißt
es „Heim und Garten Bastlerbedarf“.
Durch den Bastelbedarf kam
der Karnevalsbereich hinzu und
mittlerweile auch Halloween – im
ganzen Kreis gibt es kein Geschäft
mit vergleichbarem Angebot, ist
Beisenbusch sicher. „Weil ich ohne-
hin ein großes Lager habe, kann ich
problemlos Ware auch zehn Jahre
vorhalten und habe keinen Druck,
die innerhalb bestimmter Zeiten
abverkaufen zu müssen.“ So hat er
rund 1.000 Halloween-Kostüme
vorrätig.
„Meine Mutter hat seit fast 60 Jahren
hier Karnevalsartikel verkauft“,
blickt Beisenbusch zurück, der das
Geschäft übernommen hat. Die
Großhändler wiesen ihn vor 20
Jahren darauf hin, dass Halloween
eine große Geschichte in den Staaten
sei. „Dass sich da die Menschen
verkleiden, alles schmücken und
um die Häuser ziehen.“ In Dorsten
sei das Thema damals noch sehr
anrüchig angesehen worden, weiß
Beisenbusch. „Für viele war das
noch abschreckend, die Gruselfi gu-