Schicksale aus Dorsten Halloween in Dorsten Wie ... - Lokallust

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24.12.2012 Aufrufe

4 Dorstener Geschichten So ähnlich sieht Jennifer Schneider ihre Familie: Die Sehnerven sterben bei ihr von außen nach innen ab, der so genannte Tunnelblick ist die Folge. Erbkrankheit: Jennifer Schneider wird blind Fünffache Mutter setzt auf Lebensfreude im Kampf gegen ihr Schicksal Stellen Sie sich vor, es wird langsam immer dunkler um sie herum. Sie haben nur eine ganz kleine Taschenlampe, mit der sie leuchten können, um etwas zu sehen. Aber sie wissen: Nicht mehr lange, dann sind die Batterien leer und es bleibt dunkel. Für immer. So geht es Jennifer Schneider. Die Dorstenerin wird blind. Unwiderrufl ich. Die 32jährige leidet an einer unheilbaren Erbkrankheit, Retinitis Pigmentosa. Und sagt doch mit einem Lächeln, dass ihre braunen Augen blitzen: „Es geht anderen doch viel schlechter als mir.“ Sie ist zwar nur gut 1 Meter 50 groß, aber für ihre Familie ist sie der Fels in der Brandung. Woher sie die Kraft nimmt, weiß sie selbst nicht. Die fünffache Mutter hat sie einfach. „Ich weiß gar nicht, wie das alles werden soll, wenn ich gar nichts mehr sehe.“ Es sind nur Sekunden, in denen sie sich solche Gedanken erlaubt. Dann wischt sie die einfach weg. Mit einer entschlossenen Geste und einem Lächeln. Platz für Zweifel scheint es in ihrem Leben nicht zu geben. Davon profi tiert

Dorstener Geschichten G U T S C H E I N 10,- €* Spaziergang mit Sohn Paul in Dorsten: Den gelben Sticker trägt Jennifer Schneider bereits, an die Binde muss sie sich erst gewöhnen. * Gegen Vorlage dieser Anzeige einzulösen bis zum 23. Oktober 2010 in unserem HOUSE OF GERRY WEBER ab einem Einkaufswert von 70 €. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen. Markt 4 · 46282 Dorsten auch Ehemann Frank. „Er hat wohl mehr Tränen vergossen als ich“, verrät Jennifer bei der dritten Tasse Kaffee. Schlecht gesehen, vor allem nachts, hat Jennifer Schneider schon immer. Dabei gedacht habe sie sich nie etwas, erzählt sie. Die zierliche Frau sitzt am Esszimmertisch ihrer gemütlichen Wohnung im ersten Stock, mitten an der Fußgängerzone und spricht, als sei alles völlig normal, so wie es ist. Sie will nicht wegen ihrer Krankheit im Mittelpunkt stehen. „Manchmal bin ich nachts aufgewacht und hab das Licht angemacht, nur um zu sehen, ob ich noch etwas sehen kann.“ Fast beiläufig erzählt sie das. So, als sei vor langer Zeit irgendwas passiert, was aber gar nicht so wichtig für das Jetzt und Hier ist. Die Vergangenheit kann sie nicht ändern und ihr Schicksal wohl auch nicht. Für sie gibt es deshalb nur eine Lösung: In Zukunft das Beste daraus machen. Helles Holz, große Fenster, aber trotz der fünf Kinder liegt kaum etwas auf dem Boden herum. Darauf achten Chantal 5 Das Schicksal der Modebewussten berührt viele: Moni Webers von der Boutique Sugars hat eine Spendenaktion gestartet, damit die Jennifer ihren Vater zu Weihnachte nach Dosren holen kann. (11), Lea (9), Paul (4), Emil (2). Und räumen natürlich auch mal für Fritz was weg, denn der ist ja erst acht Monate alt. Gesprochen haben sie mit den Kindern noch nicht so richtig über ihre Krankheit. Und doch spüren die es. „Paul läuft seit einiger Zeit immer vor mir die Treppe hoch und macht das Licht im Wohnungsflur an, wenn wir zurückkommen“ erzählt Jennifer. Irgendwann kam ihr dieser Eifer dann aber ungewöhnlich vor und NEUERÖFFNUNG 14. OKTOBER 2010

<strong>Dorsten</strong>er Geschichten<br />

G U T S C H E I N<br />

10,- €*<br />

Spaziergang mit Sohn<br />

Paul <strong>in</strong> <strong>Dorsten</strong>: Den<br />

gelben Sticker trägt<br />

Jennifer Schneider bereits,<br />

an die B<strong>in</strong>de muss<br />

sie sich erst gewöhnen.<br />

* Gegen Vorlage dieser Anzeige<br />

e<strong>in</strong>zulösen bis zum 23. Oktober 2010<br />

<strong>in</strong> unserem HOUSE OF GERRY WEBER ab<br />

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Nicht komb<strong>in</strong>ierbar mit anderen<br />

Aktionen. Markt 4 · 46282 <strong>Dorsten</strong><br />

auch Ehemann Frank. „Er hat wohl<br />

mehr Tränen vergossen als ich“,<br />

verrät Jennifer bei der dritten Tasse<br />

Kaffee.<br />

Schlecht gesehen, vor allem<br />

nachts, hat Jennifer Schneider<br />

schon immer. Dabei gedacht habe<br />

sie sich nie etwas, erzählt sie. Die<br />

zierliche Frau sitzt am Esszimmertisch<br />

ihrer gemütlichen Wohnung<br />

im ersten Stock, mitten an der Fußgängerzone<br />

und spricht, als sei alles<br />

völlig normal, so wie es ist. Sie<br />

will nicht wegen ihrer Krankheit<br />

im Mittelpunkt stehen. „Manchmal<br />

b<strong>in</strong> ich nachts aufgewacht<br />

und hab das Licht angemacht,<br />

nur um zu sehen, ob<br />

ich noch etwas sehen<br />

kann.“ Fast beiläufig erzählt<br />

sie das. So, als sei<br />

vor langer Zeit irgendwas<br />

passiert, was aber<br />

gar nicht so wichtig<br />

für das Jetzt und Hier<br />

ist. Die Vergangenheit<br />

kann sie nicht ändern<br />

und ihr Schicksal wohl<br />

auch nicht. Für sie gibt es<br />

deshalb nur e<strong>in</strong>e Lösung:<br />

In Zukunft das Beste dar<strong>aus</strong><br />

machen.<br />

Helles Holz, große Fenster,<br />

aber trotz der fünf K<strong>in</strong>der liegt<br />

kaum etwas auf dem Boden<br />

herum. Darauf achten Chantal<br />

5<br />

Das Schicksal der Modebewussten<br />

berührt viele: Moni Webers<br />

von der Boutique Sugars hat<br />

e<strong>in</strong>e Spendenaktion gestartet,<br />

damit die Jennifer ihren Vater zu<br />

Weihnachte nach Dosren holen<br />

kann.<br />

(11), Lea (9), Paul (4), Emil (2). Und<br />

räumen natürlich auch mal für Fritz<br />

was weg, denn der ist ja erst acht<br />

Monate alt. Gesprochen haben<br />

sie mit den K<strong>in</strong>dern noch nicht so<br />

richtig über ihre Krankheit. Und<br />

doch spüren die es. „Paul läuft<br />

seit e<strong>in</strong>iger Zeit immer vor mir die<br />

Treppe hoch und macht das Licht<br />

im Wohnungsflur an, wenn wir<br />

zurückkommen“ erzählt Jennifer.<br />

Irgendwann kam ihr dieser Eifer<br />

dann aber ungewöhnlich vor und<br />

NEUERÖFFNUNG 14. OKTOBER 2010

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