wasserschadenDIN411
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Vom Baustoff – Markt – Lager
Haribo hier z.B.: Tunnel
Altenahr ect.
Ablauf der Sanierung von Hochwasserschäden
Schritt für Schritt den alten Zustand wiederherstellen
Nach und nach die Hochwasserschäden beseitigen, das ist der
beste Weg.
Auch wenn die Betroffenen den alten Zustand gern schnell
zurück hätten, sollte die richtige Reihenfolge beachtet werden,
um weitere Schäden zu verhindern. Nicht vergessen dabei:
Maßnahmen zum Atem- und Arbeitsschutz sind wichtig, um die
Gesundheit von Bewohnern und Handwerkern zu schützen!
So läuft die Sanierung von Hochwasserschäden Schritt für
Schritt ab
Schritt I.: Nachdem das Hochwasser das Haus
verlassen hat, wird eine erste Grundreinigung
vorgenommen.
.
Durchnässte Oberflächenbeschichtungen (wie z.B. Putze)
werden entfernt.
Schritt II.: Dann erfolgt die technische
Bautrocknung
. Hierbei werden grundsätzlich vier Arten unterschieden: die
Beschleunigung der Bauteiltrocknung durch Reduzierung der
Raumluftfeuchtigkeit, Durchlüftung von Hohlräumen in Folge
eines Luftstroms, Erzeugung eines Luftstroms um das
betroffene Bauteil sowie die Erwärmung des durchnässten
Bereiches mittels Schwingungstechnik.
Hierzu gehören zum Beispiel Niederfrequenz, Mikrowellen oder
Infrarot. Bei der Sanierung von Hochwasserschäden werden
meistens mehrere Trocknungsverfahren kombiniert, um eine
schnelle Trocknung zu erreichen.
Das bedeutet, dass die feuchte Luft mit Vakuumpumpen aus der
Dämmschicht heraus gezogen wird und trockene Luft über die
offenen Randfugen nachströmt. Damit die nachströmende Luft auch
wirklich trocken ist, muss sie über Trocknungsgeräte vorgetrocknet
werden. Die Leistungsfähigkeit des Überdruckverfahrens ist im
Vergleich zum Unterdruckverfahren zwar um 20 bis 30 Prozent
höher. Andererseits wird beim Überdruckverfahren die Raumluft
durch Staub und unter Umständen auch Sporen oder andere
mikrobielle Partikel belastet. Um eine Staubbelastung zu
vermeiden, empfiehlt sich beim Vakuumverfahren der Einsatz von
Mikrofiltern. Um eine mikrobielle Belastung zu vermeiden, werden
so genannte HEPA-Filter verwendet.
Schritt III.: Systeme zur
Geruchsneutralisation - die letzten
Hochwasser-Spuren beseitigen
Je nachdem, wie lange das Hochwasser im Haus gestanden
hat und wie hoch die Belastung durch Fäkalien und Keime
gewesen ist, entstehen relativ schnell Gerüche.
Nicht selten ist die Geruchsbildung auf unzureichend
getrocknete Bereiche oder nicht entdecktes stehendes
Wasser in Hohlräumen zurückführen, in denen sich
organische Stoffe wie Holz, Kork oder Ähnliches langsam
zersetzen.Für die dann notwendige Geruchsneutralisation
können unterschiedliche Systeme eingesetzt werden:
Trocken- und Feuchtnebelerzeugung, Besprühung,
Bedampfung, Ozonisierung und Ionisierung. Hierdurch kann
eine dauerhafte Geruchsneutralisierung durch Verdünnung,
Modifikation oder Zerstörung der Geruchsmoleküle erreicht
werden. Die beste Variante ist eine Neutralisation und damit
die wirkliche Beseitigung, denn eine Geruchsüberdeckung
ist keine Lösung von langer Dauer. Für alle Anwendungen
gilt jedoch das gleiche Prinzip: Erst muss die Geruchsquelle
beseitigt und anschließend gegebenenfalls gereinigt und
desinfiziert werden, bevor Maßnahmen zur
Geruchsneutralisation erfolgreich eingesetzt werden können.
Verschiedene Geräte für die
Dämmschichttrocknung
Die Dämmschichttrocknung kommt zur Anwendung, wenn
horizontale Wärme- und Trittschalldämmungen,
Ausgleichsschüttungen jeglicher Art oder Wärmedämmungen
in Außenwandkonstruktionen und/oder Trennwänden
getrocknet werden müssen. Am Markt werden zwei
verschiedene Technologien angeboten: das Überdruck- und
das Unterdruckverfahren. Beim Überdruckverfahren wird
erwärmte Luft durch spezielle Öffnungen in die Dämmschicht
eingebracht. Bei diesem Vorgang reichert sich die trockene
Luft mit Feuchtigkeit aus der Wärmedämmschicht an, bevor
anschließend die feuchtegesättigte Luft über die offenen
Randfugen in den Raum geleitet und dort über aufgestellte
Trocknungsgeräte entfeuchtet wird. Dem Unterdruckverfahren
liegt eine Umkehrung des technologischen Prinzips des
Überdruckverfahrens zugrunde.
Hierbei werden dann desinfizierende und geruchsneutralisierende
Substanzen in feinste Tröpfchen vernebelt. Je nach Zielsetzung
werden Geräte zur Erzeugung von Feuchtnebel oder Trockennebel
eingesetzt.
Der Feuchtnebel eignet sich insbesondere zum Desinfizieren und
Neutralisieren von Oberflächen, die gezielt eingesprüht werden
sollen. In einer konzentrierten Form bildet sich ein Oberflächenfilm,
der jedoch durch das Auge nicht wahrgenommen werden kann.
Der Vorteil beim Trockennebel-Verfahren liegt in der
außergewöhnlichen Feinheit der produzierten Tröpfchen, die bis zu
20 Stunden in der Luft schweben. Infolgedessen können sie auch in
Hohlräume eindringen und dort eingezogene Geruchsstoffe
erreichen.
Die Konstruktion eingesetzter Verfahren bietet aufgrund der äußerst
kurzen Berührungszeit von Substanz und Heißluftstrom außerdem
den Vorteil, dass selbst thermisch sehr empfindliche Substanzen
ohne Wirkungsverlust vernebelt werden können.
Schritt IV.: Abschluss der Sanierung von
Hochwasserschäden
- Neubeschichtung
Den Abschluss der Sanierung von Hochwasserschäden bildet die
Neubeschichtung. Hierbei sollte unterschieden werden, ob die
Fassade oder Innenräume beschichtet werden. Ebenso muss geklärt
werden, ob der vorhandene Untergrund bereits ausgetrocknet ist
oder ob er sich noch in der Trocknungsphase befindet. Des Weiteren
spielt für die richtige Beschichtung eine Rolle, ob der Untergrund
neben der Feuchte- gegebenenfalls auch eine Salzbelastung
aufweist oder weitere Belastungen durch Kontaminationen (wie zum
Beispiel durch Öl oder Diesel) auf dem Untergrund oder im
Mauerwerk vorhanden sind. Und letztendlich spielt auch eine
wesentliche Rolle, welche Nutzung für diese Räume vorgesehen ist.
Pauschale Empfehlungen zur "richtigen" Beschichtung können
deshalb nicht gegeben werden. Die Auswahl sollte aufgrund der
individuellen Situation untergrund- und objektbezogen erfolgen. Im
Allgemeinen haben sich diffusionsoffene Beschichtungen wie
Kalkputze oder Silikatfarben bewährt.
Auch wenn nachvollziehbar ist, dass die Betroffenen nach
Hochwasserschäden so schnell wie möglich den alten Zustand
wieder herstellen wollen, sollte allen Beteiligten bewusst sein, dass
die Austrocknung der Bausubstanz grundlegende Voraussetzung ist,
bevor eine Beschichtung aufgetragen wird. Darüber hinaus muss
beachtet werden, dass sich in der Zwischenzeit bereits mikrobieller
Befall gebildet hat und dieser nicht unbedingt sichtbar sein muss.
Dennoch kann ein solcher Befall die Gesundheit der Bewohner und
sanierenden Fachfirmen erheblich beeinträchtigen. Entsprechende
Maßnahmen zum Atem- und Arbeitsschutz sind deshalb unbedingt zu
ergreifen.
Sanierung von Wasserschäden
Nach Überschwemmungen oder Hochwasser: Die
Sanierung von Wasserschäden
Ist das Wasser verschwunden, treten die Schäden
im, am und um das Gebäude erstmals offen zu
Tage. Um sich einen ersten Überblick zu
verschaffen, sollte man eine gründliche Inspektion
des Grundstücks und des Hauses vornehmen.
Dabei kann eine Checkliste helfen
Checkliste zu Überschwemmungsschäden: Schaden
schnell festgestellt
1. Schäden im Außenbereich
Grenzmauern abgesackt.Zuwege zum Haus
unterspült,Terrasse unterspült Risse in der
Terrasse,PKW-Stellplatz abgesackt oder verschoben
(schiefes Carport)
2. Schäden am Haus
freigespülte/unterspülte Fundamente
freigespülte Außendämmung an Kellermauern
beschädigte Außendämmung beschädigte
Vertikalisolierung an Kellermauern vom Mauerwerk
abgeklappte Vertikalisolierung abgerissene, undichte,
verschlammte Fallrohre abgeplatzter Außenputz,hohle
Stellen im Außenputz ,Risse im Außenputz
durchnässte Außenmauern,abblätternde, rissige
Anstriche durchfeuchtete Kerndämmung (zwischen
Mauerwerk und Vormauerwerk)beschädigte
Wärmeverbundsysteme (abgerissene Gitterputzträger
oder Hartschaumplatten)
3. Schäden im Haus
durch Wasserdruck gerissener, hochgedrückter Estrich
zerstörte Isolierung des Kellerfußbodens (starke
Rissbildung)
durchnässte Innenwände,mürbe Fugen Risse im
Innenputz (hohle Putzstellen)
Risse im Innenmauerwerk Abgelöste Tapeten und
Farbanstriche aufgequollene Wandpaneele
(Wasserreste hinter Paneele)
verquollene/verbogene abgehängte Kellerdecken
beschädigte Leichtbauwände/Trennwände
zerstörte,aufgeweichte Gipskartonplatten
fleuchte Innendämmung der Ständerbauwände
lockere, nach außen gedrückte Fliesen
verquollene Holztreppen/ gewölbte Stufen
aufgequollenes Parkett/feuchte Teppichböden
beschädigte Türblätter /Türfüllungen/Türen
beschädigte Fenster/Beschläge
(Korrosionsgefahr)verschmutzte, feuchte
Rollladenkästen feuchter Elektro-
Hausanschluss/Zählerkasten feuchte
Steckdosen/Schalter/Abzweigdosen
(Korrosionsgefahr)feuchte Mess- und Regeltechnik an
Heizungsanlagen
verschmutzte Brenner und Düsen am
Heizkesselverschlammte Kondensatgefäße an
Schornsteinen verschlammte Grundleitungen/Abflüsse
verschlammte Rückstauventile
„Sanieren oder sanieren lassen?“
Was jeder Hausbesitzer selbst tun kann:
Tapeten und Farben abreißen oder abspachteln
Fenster und Türen ausbauen
Bodenfliesen herausreißen
Parkett herausreißen
Dielen und Holzfußböden herausreißen
lockere und hohlklingende Innenputze abklopfen
Innenanstriche anbringen
Tapezieren.Teppiche verlegen
Was ein einigermaßen versierter
Heimwerker tun kann:
Dielen und Holzfußböden verlegen
Fertigparkett legen
Wärmedämmung an Innenwänden und
Kellerdecken anbringen
Innenputz anbringen
Bodenfliesen verlegen
Wandfliesen neu kleben
nichttragende massive Wände abreißen
Ständer- oder Leichtbauwände abreißen/einbauen
neue Dämmung in Wände der Ständerbeziehungsweise
Trockenbauweise einbringen
neue Beschläge an Fenstern und Türen anbringen
abgehängte Decken abreißen und erneuern
Was ein versierter Heimwerker nur mit
Einschränkung tun kann:
nach Anweisung eines Elektrikers Kabel neu
verlegen
kleinere Arbeiten an der Sanitärinstallation
vornehmen
Verstopfungen an Abflüssen beseitigen
Türen und Fenster neu einbauen
Außenputz erneuern
Außenanstriche erneuern
Außendämmung erneuern
Heizkörper entlüften
Armaturen und Objekte (Wanne, Waschtisch etc.)
einbauen
Was ein Heimwerker auf keinen Fall tun darf:
Elektroinstallationen Instandsetzen
Arbeiten an Gasleitungen oder Gasgeräten
Arbeiten an Heizungsanlagen
Arbeiten an tragenden Wänden
Arbeiten an Kerndämmungen
Arbeiten am Schornstein
Welche Trockenzeiten sind anzusetzen ???
Beton
Beton ist gegenüber Wasser beständig. Ohne
technische Hilfsmittel muss mit einer Trocknung von
bis zu zwei Jahren gerechnet werden
Ziegel, Kalksandsteine und Porenbeton
Ziegel, Kalksandsteine oder Porenbeton nehmen
Wasser auf. Sind sie stark mit Wasser getränkt, ist
eine technische Trocknung notwendig.
Gipskartonplatten
Gipskartonplatten saugen Wasser auf. Deshalb sollten
Leichtbauwände komplett abgebaut, die
Gipskartonplatten ausgetauscht und die darin
enthaltene Mineralwolle entsorgt und ersetzt werden.
Kerndämmung
Schaumkunststoff nimmt kein Wasser auf.
Allerdings füllen sich alle Hohlräume mit Wasser und
es dauert eine Weile, bis es wieder entweicht.
Mineralische Dämmung aus Glaswolle verklumpt
bereits bei geringer Nässe.
Hier ist ein vollständiger Austausch erforderlich.
Mineralische Dämmung aus Steinwolle bleibt bei
Nässe überwiegend formstabil, verändert aber
nachteilig ihre Dämmeigenschaften.
Das Wasser bleibt gerne in den Zwischenräumen der
Mineralwolle haften, und wird, wenn das Wasser nicht
in einem natürlichen Verdunstungsprozess entweicht,
sich hartnäckig halten.
Deshalb wird ein Ausbau empfohlen. Nach einer
vollständigen Abtrocknung kann über eine
Wiederverwendung entschieden werden.
Biologische Dämmstoffe
Biologische Dämmstoffe, wie Holzfasern, Wolle, Flachs
oder Papier halten sehr lange die Feuchtigkeit und
werden sehr schnell durch Schimmelpilze oder Holz
zerstörende Pilze befallen. Ein vollständiger Ausbau ist
erforderlich.
Holzwerkstoffplatten
Flachpressplatten (FP), Bau-Funiersperrholzplatten
(BFU), Holzfaserplatten oder OSB-Platten quellen bei
Nässe auf und verziehen sich. Verbindungen der
Holzkonstruktion können dadurch geschädigt werden
oder lösen sich. Da Holzwerkstoffplatten beispielsweise
bei Fertighäusern auch tragende Funktionen haben,
kann keine allgemeine Sanierungslösung angeboten
werden. Der Austausch einiger Bauteile oder
Baugruppen kann jedoch sinnvoller sein, als eine
jahrelange Sanierung von immer neu auftretenden
Mängeln