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Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021

Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes

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G 30 80 | Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes e.V. 40. Jahrgang Nr. 07 | Juli 2021

Sport + Mobilität

MIT ROLLSTUHL

• JAHRESAKTION 2021

Gerd Autenrieth

Optimale

Ausbeute

EM-Silbermedaille für deutsche

U22-Rollstuhlbasketballer


BLADDER MANAGEMENT

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Website zu besuchen


VORWORT

Paralympics unter

besonderen Vorzeichen

Liebe Mitglieder des DRS,

liebe Freundinnen und Freunde des Rollstuhlsports,

die Wiederaufnahme des Sport‐ und Übungsbetriebes in

den einzelnen Vereinen freut uns natürlich alle sehr.

Noch ist das nicht flächendeckend, aber heute (Anfang Juli)

werden überall in der Republik die Regularien gelockert.

Die Übungsbetriebe in der Aus‐ und Fortbildung

sowie in den einzelnen Projekten des DRS können somit

wieder als Präsenzveranstaltung geplant werden. Die

Projektleitungen und die Sportfachebereiche planen dementsprechend.

Wir hoffen alle, dass dieser Trend nachhaltig ist und wir nach den Sommerferien im

Herbst keine Überraschungen erleben. Noch ist die Lage im Ausland unübersichtlich und

wenig kalkulierbar. Es gibt weiterhin jeden Tag neue Meldungen, die uns natürlich auch angesichts

der Durchführung der Paralympics verunsichern.

Mehrfach habe ich schon geschrieben, dass diese Spiele anders werden als bekannt. Die

Durchführung ist mit sehr vielen Auflagen verbunden. Einen regulären Betrieb wird es nicht

geben. Man darf sich die Frage stellen, warum diese Spiele so stattfinden müssen. Wir alle

hoffen, dass es keine Komplikationen oder Negativmeldungen geben wird.

Natürlich werden wir aktuell über unsere Medien von den Spielen berichten und den

Weg der DRS‐Sportler*innen begleiten. Wir wünschen allen gutes Gelingen und die Erfüllung

ihrer Chancen. In diesem Zusammenhang ist es schade, dass zukünftige Spiele in den nächsten

Jahren nicht in Deutschland stattfinden werden. Für viele Sportler*innen und Aktive wäre

das sicher ein I‐Tüpfelchen in ihrer Karriere.

Willi Lemke

DRS-Ehrenpräsident

Prof. Dr. Joachim Breuer

DRS-Ehrenpräsident

Für die reibungslose Kommunikation innerhalb der Strukturen des DRS sorgt das DRS‐Referat

›Kommunikation‹. Die rückliegende Corona‐Zeit wurde genutzt, um Adressen und Ansprechpartner*innen

des Verbandes zu aktualisieren. So wurden beispielsweise viele direkte

Kontakte in die aktuellen Dateien eingepflegt. Viele Einrichtungen und das berufliche Umfeld

von Menschen mit Behinderungen sind nun neu dazu gekommen.

Eine Lücke haben wir noch im direkten Austausch mit den Öffentlichkeitsverantwortlichen

unserer eigenen Vereine. Ich bitte sehr darum, Aktuelles in Wort und Bild dem Referat

über die Mailadresse presse@rollstuhlsport.de zu melden und künftig hierüber Vereinsinfos

auszutauschen. Dieses kann ohne große Bürokratie umgesetzt werden.

Kooperationspartner

Wir wünschen allen eine erholsame Sommerzeit.

Herzlichst

Ulf Mehrens

GEMEINSAM AKTIV!

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021

3


JULI 2021

24

10

Peter Richarz, Cheftrainer

der U22 Rollstuhlbasketballer

im Interview.

www.rollstuhlsport.de

KURZ & BÜNDIG

6 DBSJ TALENTTAGE

Komm vorbei und finde

deinen Sport!

6 GLÜCKWUNSCH

70 Jahre Deutscher

Behindertensportverband

8 MENSCHEN

Manfred Liebl – Erinnerungen

an einen ›stillen Helden‹

8 PARA KANU

Cottbus wird Para Kanu-

Landesstützpunkt

9 SOCIAL MEDIA-AKTION

#ImpfenSchützt

9 POWERCHAIR HOCKEY

Turniere und Lehrgänge für SR

und Klassifizierer*innen

PARALYMPICS

20 TOKIO 2020

Interview mit Boccia-Spieler

Boris Nicolai: »Eine Medaille

wäre Wahnsinn!«

23 TOKIO 2020

Para Kanu: Al Khalifa im

Refugee-Team für die

Paralympics

24 TOKIO 2020

Rollstuhlbaketballer Thomas

Böhme: In Bestform zu den

Paralympics

DRS-JAHRESAKTION

14 BOTSCHAFTER 2021

Gerd Autenrieth: »Sport lässt

uns alles außen herum

vergessen!«

15 BOTSCHAFTER 2021

Jetzt bewerben!

TITEL

16 ROLLSTUHLBASKETBALL

Optimale Ausbeute für

deutsche U22 – Team gewinnt

EM-Silber

18 ROLLSTUHLBASKETBALL

Interview mit U22-Cheftrainer

Peter Richarz

4

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


INHALT

IMPRESSUM

Sport + Mobilität mit Rollstuhl

Informationsschrift des DRS e. V.

40. Jahrgang, Heft 07/2021 –

Juli 2021

Herausgeber

Deutscher Rollstuhl-Sportverband e. V.

Friedrich-Alfred-Allee 10

47055 Duisburg

www.rollstuhlsport.de

www.facebook.com/rollstuhlsport

Redaktion und Layout

Pleßmann Design

Gregor Pleßmann, gp. (verantw.)

Lambertus-Kirchplatz 7

59387 Ascheberg

redaktion@rollstuhlsport.de

Anzeigen

Pleßmann Kommunikations Design

Es gilt die Preisliste Nr. 20/2021

14

Mit Beiträgen/Quellen von

Ulf Mehrens, Presse DBS, Margit

Quell/Wolfgang Schäfer, Christel

Schlisio, Ina Fricke, Gerda Pamler,

Gerd AutenriethPresse RBB, Gregor

Pleßmann, Boris Nicolai, Oliver Strubel,

Nico Feißt, Sonja Scholten

FACHBEREICHE

10 VIRTUELLE WAHL

Fachbereich WCMX stellt sich

personell neu auf

10 ROLLIKIDS

Handbike Challenge 2021

24 PARA TISCHTENNIS

Weltquali-Turnier: Keine

weiteren Tickets für Tokio

28 RÜCKBLICK

Titel und Medaillen für

deutsche Sportler*innen bei

der Rad-WM und der

Leichtathletik EM

SERVICE

29 DRS-ANSPRECHPARTNER

30 TERMINE,

AUSSCHREIBUNGEN UND

ERGEBNISSE

16

Druck

Burlage Druck + Einband, Freckenhorst

Erscheinungsweise

monatlich

Verkaufspreis

ist durch den DRS-Mitgliedsbeitrag abgegolten.

Nichtmitglieder können ›Sport

+ Mobilität mit Rollstuhl‹ über die DRS-

Ge schäfts stelle beziehen.

Einzelheft: 2,00 € – Jahresabo: 20,00 €

(Inland, Ausland zzgl. Porto)

Redaktionsschluss

Redaktionsschluss ist jeweils der 5. des

Vormonats. Digitale Daten für Artikel/

Fotos senden Sie bitte an

redaktion@rollstuhlsport.de.

Hinweis

Namentlich gekennzeichnete Beiträge

geben nicht unbedingt die Meinung der

Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte

Manu skripte und Fotos wird

keine Haftung übernommen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit

wird in den Texten zum Teil die männliche

Form gewählt, nichtsdestoweniger

beziehen sich die Angaben auf Angehörige

aller Geschlechter.

Titelfotos

Thomas Reier (m.) im Spiel gegen Israel

bei der U22-EM in Italien.

Fotos: Augusto Bizzi | DBS-Akademie |

Privat | Gerda Pamler

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021 5


KURZ + BÜNDIG

70 Jahre Deutscher

Behindertensportverband

Wenn Selbstverständlichkeit der Erfolg ist

DBSJ TALENTTAGE

Komm vorbei

und finde

deinen Sport!

n Die TalentTage der Deutschen Behindertensport

Jugend (DBSJ) bieten

jungen Menschen den Einstieg in

den Behindertensport. Diejenigen,

die bisher noch keinen Kontakt zum

organisierten Sport hatten, können

bei den TalentTagen erste Erfahrungen

und Eindrücke sammeln. Sportlerinnen

und Sportler, die bereits eine

Sportart betreiben, können vertiefende

Erfahrungen in dieser sammeln,

zum Beispiel durch Workshops

und Lehrgänge.

Am 19. 09. 2021 (9.30 Uhr bis

16.15 Uhr) findet in Driedorf ein TalentTag

zum Thema Para Ski nordisch

statt. Ansprechpartnerin ist

Ines Prokein (iprokein@hbrs.de,

Mobil 01 75 / 7839173). Anmeldeschluss

ist der 03.09.2021.

Für alle, die sich in der Sportart

Rollstuhlbasketball ausprobieren

oder weiterentwickeln möchten, findet

am 28.08.2021 in Elxleben ein

TalentTag statt (s. Ausschreibung

auf Seite 30).

Alle aktuellen Termine findet

man auf den Seiten des DBS unter

www.dbs‐npc.de/TalentTage.html

Quelle: dbs-npc.de

Im August beginnen in Tokio die Paralympics,

wenige Tage nach den

Olympischen Spielen. Seit 1960 treten

Para Sportler*innen zu ihren Spielen

im selben Rhythmus an wie die

Olympioniken. »Der schönste Erfolg ist

manchmal, wenn etwas selbstverständlich

wird, so wie der Para Sport«, erklärt

Bundeskanzlerin Angela Merkel. Damit

gratuliert sie dem Deutschen Behindertensportverband

zu seinem Jubiläum:

Am 4. Juli 2021 feierte der DBS seinen

70. Geburtstag.

»Der paralympische Leistungssport

hat eine Gleichrangigkeit zum olympischen

Sport erreicht, das war 1960 noch

eine Vision«, sagt DBS‐Präsident Friedhelm

Julius Beucher: »Sehr viele Menschen

haben mitgewirkt, um diese Vision

Wirklichkeit werden zu lassen. In

den 70 Jahren Deutscher Behindertensportverband,

ist es all diesen Menschen

gelungen, den Respekt unserer

Gesellschaft vor der sportlichen Leistung

wie auch der Lebensleistung unserer

Athlet*innen zu gewinnen. Der Leistungssport

ist der medial sichtbare Teil,

mit nahezu 600.000 Mitgliedern in

mehr als 6.500 Vereinen bringt der DBS

darüber hinaus eine ausgesprochen

große Inklusions‐Expertise in die Gesamtgesellschaft

ein.«

»Das Internationale Paralympische

Komitee wurde in Deutschland gegründet

und hat seinen Sitz in Deutschland.

Wir sind sehr eng mit dem DBS verbunden.

Deutschland ist eine der Top‐Nationen

im paralympischen Sport, ein Vor‐

bild, aber nicht nur, wenn es um Medaillen

geht, sondern insbesondere dann,

wenn es um die Inklusion von Menschen

mit Behinderung in den Sport

geht«, sagt Andrew Parsons, Präsident

des Internationalen Paralympischen Komitees.

Gegründet in Bad Godesberg als ›Arbeitsgemeinschaft

Deutscher Versehrtensport‹

ADV, wurde aus dem zwischenzeitlich

in Deutscher Versehrtensportverband

e. V. umbenannten Verein

dann am 5. Juli 1975 der Deutsche Behindertensportverband.

Heute ist der

DBS der größte gemeinwohlorientierte

Verband in Deutschland für den Sport

von Menschen mit Behinderung und für

den Rehabilitationssport.

»Die Mitarbeitenden im DBS und all

die vielen freiwilligen Helfer*innen haben

in den vergangenen Jahrzehnten

enorm gute Arbeit geleistet. Ihnen gilt

unser aller Dank, wenn wir jetzt zu unserem

Jubiläum so viele Glückwünsche

bekommen«, sagt DBS‐Generalsekretär

Torsten Burmester: Für unsere Erfolge

aus den vergangenen sieben Jahrzehnten

haben wir großen Zuspruch erhalten,

für die nächsten fünf Jahre bis zum

nächsten Jubiläum wollen wir sportlich

und gesellschaftlich noch viel erreichen!«

Sieben Meilensteine der erfolgreichen

Entwicklung vom Versehrtensport

hin zum Deutschen Behindertensportverband

dokumentiert der DBS durch

sieben Podcasts anhand verschiedener

Sportarten und Sportgegenständen. Zu

finden sind die die Folgen ab heute auf

der Jubiläums‐Unterseite der Verbandswebsite.

Zum Auftakt spricht der DBS

mit Monoskifahrerin Anna Schaffelhuber,

die restlichen sechs Folgen werden

im monatlichen Rhythmus online gestellt.

Quelle: DBS

6

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


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KURZ + BÜNDIG

MENSCHEN

Erinnerung an einen

›stillen Helden‹

des Behindertensports

Manfred Liebl machte Rollstuhltennis

in Deutschland populär

Foto: Christel Schlisio

Foto: USC München

n Lange Jahre war Manfred Liebl (27.07.1945 –

20.04.2021) aktiver Basketballer beim USC München Rollstuhlsport.

Mitte der 1980er Jahre hat er Rollstuhltennis in

München und in Deutschland etabliert und populär gemacht.

Er gründete den Rollstuhltennisclub München und war

viele Jahre der 1. Vorsitzende. Analog zum Deutschen Rollstuhltanzverband,

der aus dem USC München heraus 1983

geründet wurde, entstand unter seiner Führung ein weiterer

integrativer Bundesverband, der Deutsche Rollstuhltennisverband

(DRT), der dann 2009 in den Deutschen Tennisbund

übergeleitet wurde. Bis dahin war Manfred Liebl der 1.

Vorsitzende. Er organisierte die ersten ›Offenen Deutschen

Meisterschaften‹ und regelmäßig auch die ›Bavarian Open‹.

Er erspielte sich mehrere deutsche und bayerische Meistertitel.

Viel Zuspruch erhielt er bei wichtigen Demonstrationen

von Rollstuhltennis wie z. B. mehrmals bei den legendären

›BMW Open‹ in der Olympiahalle München. Sogar beim Davis‐Cup

in Bukarest 1997 konnte er sein gutes Tennisspiel

zeigen.

Sicher hatte er durch BMW gute Unterstützung, auch

weil er viele Jahre für BMW Rennen fuhr und als Testfahrer

tätig war. Leider verunglückte er bei der Ausübung seines

Berufes und zog sich dabei die Querschnittslähmung zu.

Wir trauern um einen guten Sportfreund und werden ihn in

guter Erinnerung behalten.

Margit Quell, USC München – Rollstuhltanzsport

Wolfgang Schäfer, USC München – Rollstuhlbasketball

Manfred Liebl

(l.) mit Stefan

Bitterauf

(Archivbild).

PARA KANU

Cottbus wird Para Kanu

Landesstützpunkt

Land Brandenburg stellt Mittel zur Verfügung

n Die Brandenburgische Landesregierung hat den ESV

Lok RAW Cottbus e. V. zum Landesstützpunkt Para Kanu ernannt

und stellt entsprechend finanzielle Mittel zur Verfügung,

auch zur Finanzierung einer hauptamtlichen Trainerstelle.

Damit entsteht erstmals in Brandenburg ein Para Kanu‐Stützpunkt.

Jürgen Peter, Abteilungsleiter Kanu des ESV

Lok RAW Cottbus e.V. , erklärt: »Mit der Anerkennung zum

Landesstützpunkt Para Kanu zum 01.07.2021 würdigt das

Land Brandenburg die ehrenamtliche Arbeit in Cottbus mit

den Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderung. Der Landesstützpunkt

will sich zukünftig mit guten Ergebnissen in

das paralympische Zentrum des Olympiastützpunktes Brandenburg

einfügen und zur erfolgreichen Bilanz des Deutschen

Kanu‐Verbandes eine Beitrag leisten.«

Das Gelände des Vereins wurde bereits in der vergangenen

Jahren mit der Unterstützung aller Verbände und der

Landesregierung behindertengerecht um‐ und ausgebaut.

So wurden der Kraftraum und der Sanitärtrakt barrierefrei

gebaut.

»Für unsere Sportart ist dies ein Meilenstein«, sagt André

Brendel, Bundestrainer Para Kanu. »Ich freue mich, dass

Cottbus aufgrund der sehr guten Nachwuchsarbeit nun einen

Landesstützpunkt für Para Kanu mit einem hauptamtlichen

Trainer erhält. Damit können noch verstärkter Nachwuchssportler

gewonnen werden.«

Ziel der gemeinsamen Bemühungen des Landes Brandenburg,

des Landeskanuverbands Brandenburg, des Behindertensportverbands

Brandenburg und des Deutschen Kanuverbands

ist eine Entwicklung des Stützpunkts hin zum

Bundesstützpunkt. Es ergibt sich daraus die Möglichkeit, neben

Kienbaum und Duisburg zentrale Lehrgänge zeitnah

auch in Cottbus abzuhalten.

Christel Schlisio

8

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


SOCIAL MEDIA-AKTIONI

#ImpfenSchützt

Foto: MSSP

Die Rollstuhlbasketball-Bundesligisten der

BG Baskets Hamburg unterstützen #ImpfenSchützt

Foto: DRS-Archiv

Der DRS weist auf die gemeinsame,

bereits im März

gestartete Social‐Media‐

Aktion #ImpfenSchützt der Berufsgenossenschaften,

Unfallkassen, BG

Kliniken und DGUV hin und möchte

es nicht versäumen, in seinem Mitgliedermagazin

zum Impfen zu motivieren.

Nach dem Wegfall der Priorisierung

haben mittlerweile bundesweit

nahezu alle Impfwilligen die

Möglichkeit, Impftermine zu erhalten.

Wir rufen daher alle Menschen

auf, diese jetzt wahrzunehmen und

insbesondere auch die Zweitimpfung

nicht zu verpassen.

Die BG Baskets Spieler haben

sich ebenfalls klar positioniert und

erklärten, warum sie sich haben

impfen lassen: »Wenn wir gut impfen,

wenn wir diese Impfraten erhöhen,

können wir Covid‐19 stoppen

und auch im Sport wieder wie früher

zu einem regulären Spielbetrieb

zurückkehren.« – Alireza Ahmadi,

Coach

»Zwei kleine Pikser

für dich. Ein großer

Schritt für uns alle.«

#IMPFENSCHÜTZT

Auch Co‐Trainer Peter Richarz unterstreicht

das: »Sport lebt von Kontakten,

vom gemeinsamen Austausch,

egal ob als Breitensportler

im lokalen Sportverein oder im Profisport.

Auch der Sport vor Publikum

fehlt uns, wir hoffen sehr darauf,

dass wir durch eine große Impfbereitschaft

in der Bevölkerung dem

gemeinsamen, unbeschwerten Sport

treiben und erleben wieder ein

Stückchen näher kommen werden.«

Mehr zur Aktion auf https://www.

dguv.de/impfenschuetzt/index.jsp.

POWERCHAIR HOCKEY

Turniere und Lehrgänge

für SR und

Klassifizierer*innen

n Zur Durchführung der internationalen

Klassifizierung im Powerchair Hockey

(PCH) liegen nun sämtliche Termine

und Ausschreibungen vor:

29. Juli bis 1. August 2021

Klassifiziererlehrgang, Lobbach

30. Juli bis 1. August 2021

Klassifizierungsturnier, Lobbach

28. August 2021

Klassifizierungsturnier, Berlin

4. September 2021

Klassifizierungsturnier, Bochum

18. September 2021

Klassifizierungsturnier, Thüngersheim

Selbstverständlich werden alle Veranstaltungen

unter Auflage eines Hygienekonzepts

durchgeführt. Dieses wird aktuell

noch vom DRS geprüft, aber rechtzeitig

vor der jeweiligen Veranstaltung

zugeschickt. Im Rahmen des Klassifizierungsturniers

in Lobbach findet auch

ein Schiedsrichter-Lehrgang statt.

Infos und Ausschreibungen sind auf

der DRS‐Website unter dem jeweiligen

Terminzu finden (auf www.drs.org/

event gehen und dann als Suchwort

powerchair hockey eingeben).

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021

9


FACHBEREICHE

ROLLIKIDSI

Handbike Challenge 2021

Endlich wieder eine Sportveranstaltung für Kinder und Jugendliche.

VIRTUELLE WAHL

Fachbereich

WCMX stellt sich

personell neu auf

Dank an Patrick Krause, Timon

Luu und Til Augustin

n Die diesjährige Fachbereichssitzung

WCMX fand, wie die im letzten

Jahr, Corona bedingt online statt.

Insgesamt nahmen 26 Interessierte

teil, von denen 24 wahlberechtigt

waren. Zur Tagesordnung gehörten

neben der Besprechung des letzten

Jahres, unserer Social Mediapräsenz

und dem digitalen Skate‐Contest

auch die Wahlen der Fachbereichsleitung.

Fachbereichsleiter Patrick

Krause, sein Stellvertreter Timon

Luu und der Kinder‐ und Jugendvertreter

Til Augustin legten ihr Amt

nach mehrjähriger Arbeit nieder. Zusammen

mit der nicht besetzten

Stelle des zweiten Stellvertreters

wurden vier Ämter neu besetzt. Um

die Wahlen einfach zu gestalten

wurde vom Fachbereich das Online‐

Tool ›Votes Up‹ benutzt. Zum Fachebreichsleiter

wurde Mustafa‐Engin

Bülbül, gewählt. Sein 1. Stellvertreter

ist Marcel Hoffmann, als 2.

Stellvertreter wurde Florian Günther

ins Amt gewählt. Inka Fricke ist

die neue Kinder‐ und Jugendvertreterin.

Wir bedanken uns bei der alten

Fachbereichsleitung für ihr Engagement

und die bisherigen Leistungen

und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Außerdem blicken

wir erfreut auf bevorstehende Veranstaltungen,

wie den Actionsporttag

Hamburg oder die deutsche

WCMX Meisterschaft in Oldenburg.

Inka Fricke

n Lange haben wir gebangt, ob die

Handbike Challenge für Kinder und Jugendliche

Anfang Juni in München stattfinden

kann. 2020 musste die Veranstaltung

abgesagt werden. Kurzfristig kam

der Bescheid, dass wir als Gruppe Sport

machen dürfen und auch die Jugendherberge

München‐Park konnte eine Woche

vorher bereits wieder geöffnet werden.

So traf sich eine kleine Gruppe um

mit dem Handbike sicherer zu werden.

Zuerst gab es Informationen zum verkehrssicheren

Handbike, die Kinder und

Jugendlichen wurden mit einer Warnweste

und Fahrradwimpel ausgestattet.

So konnte vormittags ein Programm im

gesicherten Raum zu Geschicklichkeit

und Technik im Handbike gestartet werden.

Anfahren, Schalten, Bremsen gehörte

genauso zum Programm wie Fahren

im Parcours um Hütchen, Engstelle,

WHEEL-SOCCER CUP

Event und Miniturnier

fallen aus

n Laut Mitteilung des Pfeffersport e. V.

wurden sowohl das Wheel‐Soccer‐Cup

Online Event am 28.08. als auch das eintägige

Turnier am 04.09. abgesagt. Für

2022 ist dann wieder ein Wheel‐Soccer‐

Cup geplant, der am 20./21.08.2022

stattfinden soll.

www.pfeffersport.de

Rangieren usw. Wobei auch die wichtigsten

Verkehrszeichen besprochen

und das Verhalten im Straßenverkehr

erklärt wurde. Das vorausschauende

Verhalten wurde geschult und auf Gefahren

hingewiesen.

Nachmittags konnten wir das Erlernte

bei den Ausflügen in die Stadt

und in den Isarauen gleich anwenden.

Am letzten Tag gab es ein Verkehrsquiz

und danach die Ausgabe der Handbike‐Führerscheine.

Die Bike‐Challenge zur Handbikesicherheit

für Kinder und Jugendliche

wurde in Kooperation mit dem Deutschen

Verkehrssicherheitsrat (DVR)

umgesetzt. Ein großes Dankeschön der

Verantwortlichen des DRS geht an den

DVR für die zuverlässige und gute Unterstützung.

Gerda Pamler

HOT ROLLING BEARS ESSEN

Neuer Vorstand

gewählt

n Die Hot Rolling Bears haben einen

neuen Vorstand und eine neue Vereinsanschrift.

Neuer 1. Vorsitzender ist Joel

Schaake, seine Stellvertreter sind Steffen

Rundholz und Markus Schmitz. Die

neue Vereinsanschrift lautet: Hot Rolling

Bears e. V., Dortmannhof 16, 45327

Essen.

Foto: Gerda Pamler

10

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


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EM-SILBER FÜR DEUTSCHE U22-NATIONALMANNSCHAFTI

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Die U22 des Team Germany Rollstuhlbasketball hat bei der Europameisterschaft im italienischen

Lignano Sabbiadoro Silber gewonnen und sich für die Weltmeisterschaft 2022 qualifiziert.

12

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


Spieler (v. l. n. r.): Paul Jachmich (#8, RBC Köln 99ers), Urs Rechtsteiner (#9, RBB Iguanas München), Tobias Hell (#5, Hannover

United), Alexander Budde (#15, Hannover United), Bastian Kolb (#7, RBB Iguanas München), Julian Lammering (#14, BBC

Münsterland), Sören Seebold (#12, Hannover United), Lukas Glossner (#6, RBB Iguanas München), Luis Conrad (#11, Hannover

United), Luc Weilandt (#4, BG Baskets Hamburg), Alexander Keiser, (#13, RBC Köln 99ers), Thomas Reier, (#10, RBC Köln

99ers).

Staff (hinten v. l. n. r.): Günther Mayer (Co-Trainer), Petra Michel-Leutheuser (Teamärztin), Wolfgang Böhme (Techniker),

Peter Richarz (Cheftrainer), Karim Drews (Teammanager) und Uwe Geiselmann (Physiotherapeut).

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021

13


JAHRESAKTION

Gerd Autenrieth (l.)

mit seinem Team.

Was waren Deine Beweggründe,

Übungsleiter/ Trainer zu werden?

Gerd Autenrieth: Um ehrlich zu sein,

bin ich dazu ›genötigt‹ worden. Die Stelle

als Trainer des 1. Elektro‐Rollstuhl‐

Hockey‐Clubs Dreieich (wir spielen

Powerchair‐Hockey) war vakant und

der immer noch amtierende Präsident

Günter Keller hat mir gesagt, dass ich

das ab jetzt (das war 2010) übernehmen

soll. Ich kannte damals noch nicht

mal alle Regeln, aber der Sport hat mich

sofort in seinen Bann gezogen und ich

hatte einfach Bock drauf! Bis dato war

ich immer nur Zuschauer und Assistent

eines Spielers.

Gab es Personen, die Vorbilder für

Dich für diese Aufgabe waren?

Tatsächlich alle Beteiligten, die sich

um die Spieler kümmerten: Eltern,

Freunde, Geschwister, Verwandte, Assistenten

und an erster Stelle Günter Keller.

Ich war beeindruckt von deren Engagement

und Hingabe und dachte mir:

»Wer bin ich, wenn ich nicht einen kleinen

Teil dazu beitragen kann?«

Welche konkreten Ziele verfolgst Du

während Deiner Tätigkeiten?

Wir haben uns als Verein vor einigen

Jahren zusammengesetzt und uns die

Frage gestellt: »Welche Ziele wollen wir

verfolgen?« Wollen wir ein Verein für

Breitensport sein oder ein Verein der

Titel gewinnen will, also sportlich erfolgreich

sein. Wir haben uns für Titel

gewinnen entschieden. Später haben

wir dann gemerkt, dass das eine das andere

nicht ausschließt und durchaus

beides möglich ist. So haben wir die

letzten vier deutschen Meisterschaften

gewonnen und trotzdem ist bei uns jeder

herzlich willkommen. Der Weg ist

hoffentlich noch lange nicht zu Ende.

Hast Du eine Übungsleiterlizenz?

Wenn ja, wer hat Dich ausgebildet?

Nein, leider.

AUSBILDUNG ZUM ÜBUNGSLEITERI

»Sport lässt uns

alles außen herum

vergessen!«

DRS-Jahresaktion 2021: Interview mit Gerd Autenrieth

Welche Basis hattest du, um Deine

Tätigkeiten im Verein zu beginnen?

›Learning by doing!‹ – das war bislang

meine Devise. Für meine Tätigkeit als

Cheftrainer der Deutschen Powerchair‐

Hockey‐Nationalmannschaft brauche

ich allerdings noch einen Trainerschein.

und sobald die Pandemie im Griff ist,

werde ich das auch angehen. Und ich

freue mich auch darauf, Dinge zu lernen,

von denen ich bis jetzt noch gar nichts

weiß.

Ist das Angebot an Aus- und

Fortbildungen des DRS ausreichend

für Dich? Was würdest Du Dir

wünschen?

Ich hatte mich tatsächlich noch nie

damit beschäftigt, bis ich mich auf die

Stelle des Cheftrainers beworben hatte.

Ich kann aber immer noch nichts dazu

sagen.

Welche Erlebnisse oder Erfahrungen

sind Dir als Übungsleiter/Trainer

besonders in Erinnerung geblieben?

Natürlich der Gewinn der ersten

deutschen Meisterschaft mit den Black

Knights (1. ERHC Dreieich). Das war ein

unglaubliches Gefühl und der absolute

Höhepunkt meiner Karriere – bis dato.

Aber auch die zwei Finalniederlagen bei

meinem persönlich »wichtigsten« internationalen

Turnier in Eindhoven/Niederlande.

Es treibt mich immer wieder

an, uns um diesen einen Platz zu verbessern.

Und aktuell die Pandemie, die mich

schmerzlichst spüren lässt, wie sehr ich

den Sport und alle vermisse – das letzte

Training war im Oktober 2020.

Gab es Herausforderungen beim

Rollenwechsel von Teilnehmer/

Spieler zum Übungsleiter/Trainer?

Ich habe nie (abgesehen vom Training)

im Rollstuhl gesessen und auch

nie Hockey gespielt, aber Mannschaftssport

und Teamgeist sind mir von klein

auf bekannt und mit dem nötigen Ehrgeiz

und Willen schafft man alles.

Foto: Privat

14 Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


Hast Du eine ›Top 5‹ von Lieblingsübungen

oder Favoriten für Spiele im

Rollstuhlsport?

Da geht es mir wie den Spielern, je

mehr man Gegeneinander spielt, desto

mehr Spaß hat man. Natürlich gehören

Technik‐ und Taktikschulungen unweigerlich

dazu, aber das Spielen an sich

macht einfach für alle am meisten Spaß

und man kann es in vielen verschieden

Varianten ausführen. Z. B. habe ich drei

Mannschaften auf dem Feld, jeweils eine

verteidigt ein Tor und die dritte greift

ein Tor an. Erzielt sie dabei ein Tor darf

sie auch auf das andere Tor weiter angreifen,

schafft sie kein Tor wird die verteidigende

Mannschaft zum Angreifer

und versucht ihrerseits auf der Gegenseite

ein Tor zu erzielen. So schafft man

es, viel mehr Spieler*innen auf dem

Platz zu haben, ohne dass es grotesk

wird. Ein Trainingsspiel evtl. in kleinem

Turniermodus wäre meine Nr. 1, alles

andere ist ›notwendiges Übel‹, um im

Spiel richtig Spaß zu haben. Außerdem

kann man in Trainingsspielen viel besser

taktische Maßnahmen üben, korrigieren

und verbessern.

Wie würdest Du andere Menschen

dazu motivieren, Übungsleiter*in

/ Trainer*in zu werden?

Es ist ein unglaublich gutes Gefühl,

mit Sporttreibenden zusammen zu sein

und mit ihnen ihre Fertigkeiten zu verbessern,

den Lernprozess zu sehen und

natürlich auch Erfolge zu genießen

und Niederlagen gemeinsam zu verarbeiten.

Sport lässt uns alles außen

herum vergessen! Ich denke mein

Profilfoto sagt mehr aus als alles, was

ich hier geschrieben habe.

Warum sollten alle Rollstuhlfahrer*

innen Deiner Meinung nach Mitglied

in einer Rollstuhlsportgruppe

werden?

Wenn man nicht gerade Einzelgänger

ist, machen gemeinsame Aktivitäten in

der Gruppe nun einmal am meisten

Spaß. Und da ist es egal, ob man im Rollstuhl

sitzt oder nicht. Das gilt für alle!

Gerd Autenrieth

GERD AUTENRIETH

Alter: 50 Jahre

Wohnort: Seeheim-Jugenheim

Rollstuhlfahrer: nein

Aktive Sportler: ja

Sportart: Tennis (spielt selbst in

einer Mannschaft)

Heimverein:

TSV Pfungstadt

Hobbys /Interessen: Skifahren,

Golf spielen (wozu ich leider sehr

selten komme), CS:GO

DRS-JAHRESAKTION 2021!

Botschafter des

Rollstuhlsports –

»Wir schaffen was«

JETZT BEWERBEN!

Die Aktion läuft bis Ende September

und jede*r kann sich bewerben. Ein

Formular steht unter dem Reiter

›Jahresaktion 2021‹ auf www.

drs.org/jahresaktion zum Download

bereit. Ausgefüllt per Mail/Fax senden

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DRS-Referat ›Vereinsservice

und Beratung‹

Denis Schneider

denis.schneider@rollstuhlsport.de

Fon 02 03 / 71 74‐191

Fax 02 03 / 71 74‐282

Die DRS‐Jahresaktion 2021 ist Teil

der Kampagne kommmitmensch

der Unfallkassen und der gewerblichen

Berufsgenossenschaften.

Denis Schneider

Foto: Privat

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021

15


EM-ROLLSTUHLBASKETBALLI

Optimale Ausbeute

für deutsche U22

Chancenlos im Finale und doch überwiegt die Freude über Silber und die Erkenntnis,

aus der Situation das Beste herausgeholt zu haben.

D

ie U22 des Team Germany

Rollstuhlbasketball hat bei

der Europameisterschaft im

italienischen Lignano Sabbiadoro Silber

gewonnen und sich für die Weltmeisterschaft

2022 qualifiziert. Das Team von

Peter Richarz und Günther Mayer unterlag

im Finale nur den starken Spaniern.

»Die stärkste Mannschaft des Turniers

ist hier heute Europameister geworden«,

resümierte Richarz nach dem

34:76 im Endspiel, in dem alle Akteure

Einsatzzeit bekamen und so wertvolle

Erfahrungen sammeln konnten. »Wir

haben das Beste aus der kurzen und

schwierigen Vorbereitung gemacht und

freuen uns über den Gewinn der Silbermedaille.«

Mit einem ›Arbeitssieg‹, wie Cheftrainer

Peter Richarz resümierte, war

das deutsche Team in die Europameisterschaften

gestartet. Gegen Polen führte

die U22 zur Pause mit 29:21 und baute

in der zweiten Hälfte die Führung auf

63:41 aus. »Zu Anfang hatten wir

Schwierigkeiten ins Spiel zu finden,

konnten dann aber immer mehr Kontrolle

gewinnen«, sagte Richarz, für dessen

Team Thomas Reier 19 Punkte erzielte:

»In der zweiten Hälfte sind wir

souveräner aufgetreten und alle Spieler

konnten überzeugend ihre Leistung abrufen.«

Nach einem Tag Pause gab es dann

im nächsten Spiel eine klare Niederlage

Foto: Augusto Bizzi

Julian Lammering (#14) setzt im Spiel

gegen Polen zum Korbwurf an.

16

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


FACHBEREICHE

Die Spanier freuen sich

über den Titelgewinn.

Thomas Reier (m.) – hier im Spiel gegen Israel –

gehörte mit 44 Punkten zu den besten Schützen

im deutschen Team.

gegen Spanien. Beim 37:71 gestalteten

die Deutschen das erste Viertel offen

und lagen beim 10:11 nur mit einem

Punkt hinten, doch gegen Ende wurde

es deutlicher. »Wir haben im Spiel gegen

Spanien nicht zu unserem Rhythmus gefunden

und dadurch zu viele Punkte in

der Offense liegen gelassen. In der zweiten

Halbzeit mussten wir uns zu oft in

der Defense überfahren lassen«, sagte

Peter Richarz, der aber sofort nach vorne

blickte: »Wir müssen unseren Fokus

jetzt schnell auf das kommende Halbfinale

gegen Israel richten.«

Trotz der Niederlage stand schon

vorher fest, dass die U22‐Junioren als

zweitplatziertes Team der Gruppe B ins

Halbfinale einziehen und somit als eine

der fünf besten Mannschaften die Qualifikation

für die Weltmeisterschaft im japanischen

Chiba im kommenden Jahr sicher

haben. Im Halbfinale setzte sich

Team Germany – nur 16 Stunden nach

der Schlusssirene gegen Spanien – gegen

das starke Team aus Israel durch,

das in Gruppe A die Türkei, Frankreich

und Gastgeber Italien mit drei Siegen

hinter sich lassen konnte. Mit einem am

Ende klaren 61:49‐Erfolg sicherten sich

die deutschen Junioren schließlich das

Finalticket.

Dort dominierten, wie in der Vorrundenpartie,

erneut die Spanier, allen

voran Ignacio Ortega mit 35 Punkten

und 28 Rebounds. Von Beginn an ließen

sie nur selten Zweifel aufkommen, dass

sie den Deutschen nach dem 37:71‐Vorrundensieg

eine Möglichkeit zur Revanche

lassen wollten. Die U22‐Junioren

hielten zwar dagegen, mussten sich

letztendlich aber deutlich geschlagen

geben. Doch die Finalniederlage trübte

die Freude über die gewonnene Silbermedaille

nur kurz, zumal auch das Ziel,

sich für die Weltmeisterschaften 2022

im japanischen Chiba zu qualifizieren,

bereits erfüllt war.

Zusätzlich wurde Bastian Kolb (Foto unten)

neben Oscar Onrubia aus Spanien,

Ridvan Aksoy aus der Türkei, Manuel

Gomez aus Frankreich und Amit Vigoda

aus Israel ins EM‐Allstar‐Team berufen.

Beste Schützen in deutschen Reihen waren

Alexander Budde (45), Thomas Reier

(44) und Bastian Kolb (42).

Quelle: Presse_RBB

ERGEBNISSE

Rollstuhlbasketball

Junioren EM

Vorrunde

Italien – Türkei 48:56

Frankreich – Israel 56:58

Türkei – Frankreich 62:53

Israel – Italien 62:25

Türkei – Israel 46:59

Italien – Frankreich 39:59

Deutschland – Polen 63:41

Polen – Spanien 32:95

Spanien – Deutschland 71:37

Zwischenrunde

Polen – Italien 48:47

Israel – Deutschland 49:61

Spanien – Türkei 73:39

Italien – Frankreich 51:68

Frankreich – Polen 74:40

Spiel um Platz 3

Israel – Türkei 60:59

Finale

Deutschland – Spanien 34:76

Fotos: Augusto Bizzi

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021

17


FACHBEREICHE

Herzlichen Glückwunsch an das Team

zur Silbermedaille. Wie ist der Erfolg –

auch vor dem Hintergrund der

Corona-Pandemie – einzuordnen?

Peter Richarz: Danke für die Glückwünsche,

gebe ich gern an das gesamte

Team weiter! Alle Spieler und Staff‐Mitglieder

haben sich sehr gefreut, endlich

wieder richtig Gas geben und sich international

messen zu können. Die Vorbereitungen

waren aufgrund der Einschränkungen

durch die Pandemie sehr

kurz, so dass unsere Jungs mit wenig

bzw. ohne Wettkampferfahrung zur EM

fahren mussten. Von daher ist dieser Erfolg

sehr hoch einzuordnen.

Wie sah der Turnieralltag aus, wie

waren die Rahmenbedingungen?

Das Organisationsteam vor Ort hat einen

super Job gemacht – wir wurden

beispielsweise vor, während und im Anschluss

der Meisterschaft getestet. Das

Hygienekonzept insgesamt wirkte sehr

durchdacht und gab uns die notwendige

Sicherheit.

Schade war es, dass es aufgrund der

intensiven Reinigung der Spielhalle,

zeitlich nicht einzurichten war, dass wir

wie sonst üblich vor den Wettkämpfen

trainieren konnten. Die Verpflegung und

auch die Unterbringung waren super.

Wegen der fehlenden Vorbereitung

musste sich das Team erst im Turnier

finden. Wer hat Sie in der

Entwicklung am meisten überrascht?

Wie schon beschrieben, hatten wir eine

sehr kurze Vorbereitung ohne Länderspiele

und mussten in der ›kleinen‹

Dreier‐Gruppe spielen. Der Auftakt gegen

Polen war etwas holprig und die

Spanier waren zu stark, so dass wir erst

so richtig im entscheidenden Halbfinale

unseren Rhythmus finden konnten. Hier

nun einen herauszuheben fällt mir sehr

schwer. Alle waren sehr fokussiert und

haben ihren Job super gemacht, so dass

wir das sehr starke Team aus Israel bezwingen

konnten. Beeindruckend waren

das große Selbstvertrauen und die

Sicherheit zum Ende des Spiels, obwohl

wir tags zuvor noch in der Vorrunde gegen

die Spanier eine deutliche Niederlage

einstecken mussten.

AUSBILDUNG ZUR ÜBUNGSLEITERINI

»Das Leistungsniveau im

Juniorenbereich hat sich in den

letzten 15 Jahren erheblich

gesteigert.«

Interview mit U22-Cheftrainer Peter Richarz

Sie sind seit 2007 Cheftrainer der U22

Junioren. Wie hat sich das Leistungsniveau

in dieser Zeit verändert und

wo ordnen Sie den diesjährigen Erfolg

ein?

Das Leistungsniveau hat sich meines

Erachtens im Juniorenbereich in den

letzten 15 Jahren erheblich gesteigert.

Das Spiel ist athletischer und viel

schneller geworden. Die Jungs aus allen

Ländern sind treffsicherer und taktisch

besser ausgebildet. Das wir mit unserem

Team in den letzten 12 Jahren konstant

immer um die Medaillen spielen

konnten ist sicher ein großer Erfolg und

weist auf die gute Nachwuchsarbeit in

den Vereinen und den Regionen hin. Der

erneute Gewinn der Silbermedaille ist

eine tolle Bestätigung für diese Arbeit!

Mit den TryOuts verfügt der

Rollstuhlbasketballsport über ein

funktionierendes Fördersystem.

Werden genügend Talente auf diesem

Weg gesichtet?

Es sind sicher die TryOuts und Camps

des Fachbereichs Rollstuhlbasketball,

wo ganz junge Talente gesichtet werden

– jedoch haben m. E. die verbesserten

Strukturen der Förderung in den Länderteams

und im U19 Junioren Team zu

einer deutlichen Qualitätssteigerung

des deutschen Nachwuchses geführt.

Leuchtturm für nahezu optimale Nachwuchsarbeit

ist sicher das Internat in

Hannover, wo ein großer Teil unserer

Jungs die besten Förderbedingungen erhalten

– wäre super, wenn das in weiteren

Bundesländern ähnlich umgesetzt

werden könnte!

Das nächste Ziel ist die WM. Wird die

Mannschaft altersbedingt anders

aussehen? Mit welchen Chancen und

Zielen gehen Sie in die Vorbereitung?

Dank der IWBF World wird der aktuelle

Nachwuchs nicht durch die notwendigen

Verschiebungen der EM und

der WM bestraft – denn bei der kommenden

WM in Japan dürfen die Jungs

teilnehmen, die auch bei einer WM in

2021 noch U23 Junioren waren. Das bedeutet

theoretisch, dass wir mit demselben

Kader von Lignano starten könnten.

Theoretisch deshalb, weil wir uns sicher

noch einige neue Talente anschauen

werden.

Weiterhin werden wir uns wieder

mit einigen internationalen Turnieren

vorbereiten (einige Einladungen hatten

wir schon während der EM erhalten), so

dass die notwendigen Wettkampferfahrungen

gesammelt werden können. Für

eine detaillierte Zielvorgabe ist es sicher

noch zu früh, jedoch sind wir überzeugt,

dass wir auch bei der kommenden WM

wieder um die vordersten Plätze kämpfen

werden.

Interview: Gregor Pleßmann

18

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


Invader Basketball Ultralight

Das Leichtgewicht

Der Invader Basketball, in der Ultralight-Version, ist ein gewichtsoptimierter

Sportrollstuhl der Extraklasse. Dieser ist besonders für

Anwender geeignet, welche ein Minimum an Gewicht in Kombination

mit maximaler Stabilität und Steifigkeit schätzen. Die ULW-Variante

wird individuell und unter Berücksichtigung der biomechanischen

Möglichkeiten für einen optimalen Kraftfluss angefertigt.

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PARALYMPICS 2020

Boris Nicolai wird im August in

Tokio der erste deutsche Para

Boccia-Spieler bei den Paralympics

überhaupt sein. ›Sport + Mobilität

mit Rollstuhl‹ sprach mit dem 36-

jährigen Saarländer über seinen

Sport, fehlende Wettkampfpraxis

und seine Ziele.

PARA BOCCIA-WETTBEWERB

»Eine Medaille

wäre Wahnsinn!«

Boris Nicolai sieht die ersten zwanzig Spieler der

Weltrangliste auf einem Niveau

Hören Menschen von Boccia, denken

sie oft an Campingplatz-Urlaub in

Frankreich oder können damit kaum

etwas anfangen. Kannst Du uns

Boccia erklären? Was macht den Reiz

dieser Sportart aus?

Boris Nicolai: Es stimmt schon dass

Para Boccia eine Verwandte Sportart

des Boule Sportes ist. Es geht darum mit

seinen Bällen näher am weißen Ball

(wir nennen ihn Jackball) zu sein, als

der Gegner. Gespielt wird in der Halle

mit Kunststoffgranulat gefüllten Lederbällen.

Das Spielfeld ist 12,5 m lang und

6 m breit. Para Boccia ist seit 1984 paralympisch

und wurde für Sportler entwickelt,

die starke Einschränkungen an allen

vier Extremitäten und Rumpf haben.

Der Reiz an Para Boccia ist für mich

die Vielfältigkeit. Man muss Konzentration,

Präzision, Taktik sowie Wurfkraft

optimal miteinander verbinden.

Wie bis du zum Boccia gekommen?

Durch Zufall tatsächlich. Ich war auf

Teneriffa im Urlaub, in einem barrierefreien

Hotel. Dort wurde in der Halle die

Sportart angeboten. Die leitende Therapeutin

meinte ich hätte Talent. Mir

machte es von Anfang an Spaß. So

machte ich mich zu Hause auf die Suche

nach einem Verein und bin, nur 25 Kilometer

von meinem Zuhause entfernt,

beim BRS Gersweiler fündig geworden.

Wann fiel die Entscheidung für Boccia

als Leistungssport?

So ganz genau kann ich es nicht sagen.

2016 spielte ich bereits alle für

BORIS NICOLAI

Alter: 36 Jahre

Wohnort: St.Ingbert

Beruf: Maschinenbautechniker

Sportart: Para Boccia

Aktiv seit: 2015

Verein: BRS Gersweiler

Hobbys /Interessen: Sport,

Reisen

Premiere ohne Wettkampfpraxis:

Boris Nicolai startet als erster

deutscher Boccia-Spieler bei den

Paralympics in Tokio.

mich möglichen Weltranglistenturniere.

Mit der Bronzemedaille bei der WM

2018 war für mich klar, dass ich mich

auch unbedingt für die Spiele in Tokio

qualifizieren möchte. Ich arbeite zurzeit

in einer 75%‐Stelle als Maschinenbau‐

Foto: DBS-Akademie

20

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


techniker, in der Konstruktion für Hydraulikspeicher.

Mein Training findet

abends unter der Woche und an Wochenenden

statt.

Welche Menschen haben dich auf

deinem Weg begleitet und besonders

gut unterstützt?

Mein ehemaliger Trainer Edmund Minas

hat mich stark unterstützt. Er half

mir nicht nur beim Boccia sondern auch

bei der Finanzierung des Sports und

vieles mehr. Er ist leider im Dezember

2019 durch eine schwere Krankheit verstorben.

Aber auch jetzt werde ich gut unterstützt.

Der BRS Saarland unterstützt

mich bei meinen Trainingseinheiten.

Der Olympiastützpunkt Saarbrücken

bietet mir Physiotherapie, Ernährungsberatung,

Sportpsychologie, Ausarbeitung

von Trainingsplänen und Analysen.

Nicht zu vergessen meine Eltern, die

mich kräftig unterstützen, damit ich Beruf

und Sport unter einen Hut bekomme.

Wie hoch ist der Trainingsaufwand in

der Regel?

Zehn Stunden reines Bocciatraining,

drei Stunden Kraftraum, drei Physiotherapieeinheiten

und zwei Ergometereinheiten

pro Woche muss man ca. investieren,

damit man es an die Weltspitze

schafft.

Wie sieht der Trainingsalltag in

Coronazeiten aus, wie hat er sich

verändert in Bezug auf die

Paralympics?

Mein Trainingsalltag hat sich nicht

wirklich verändert durch Corona. Das

letzte Turnier jedoch war im Oktober

2019. Also liegt jetzt fast zwei Jahre zurück.

Die Wettkampfpraxis fehlt komplett.

Das wird sicherlich dem ein oder

anderen Athleten bei den Paralympics

anzumerken sein.

Du bist nicht nur der einzige

deutsche Boccia-Spieler, der in Tokio

teilnimmt, sondern auch der erste

deutsche Boccia-Athlet überhaupt bei

den Paralympics – herzlichen

Glückwunsch dazu! Woran liegt es,

dass Du als Einzelkämpfer nach Japan

reisen wirst?

Vielen Dank für die Glückwünsche!

Para Boccia in Deutschland war bis dato

die Randsportart unter den Randsportarten.

Ich hoffe, dass sich dies nach den

Spielen in Tokio durch Berichtserstattung

etwas ändern wird. International

sind über 50 Länder in der Weltrangliste

und ca. 800 Spieler gelistet, die aktiv

Weltranglistenturniere bestreiten. Es ist

sehr professionell. Ich investiere sehr

viel Zeit und Fleiß in mein Training.

Durch meine frühere Sportart Tennis,

habe ich gute Vorkenntnisse. Auge‐

Hand‐Ball‐Koordination habe ich im

Kindesalter erlernt.

Wer könnte in Zukunft Chancen

haben und ist in Tokio noch nicht

dabei?

Im Pairs (Doppel) sind wir ganz

knapp an der Qualifikation gescheitert.

(Es sei denn ein Land würde kurzfristig

den Startplatz in Tokio zurückziehen).

Nach den Paralympics in Tokio werden

Frauen und Männer getrennt an den

Start gehen. Die Frauenquote liegt bei

etwa 20‐25%. Ich könnte mir vorstellen,

dass sich deutsche Frauen für Paris

2024 qualifizieren können. Eine Spielerin

ist z. B. Anita Raguwaran. Sie trainiert

seit 2016 und hat im letzten Jahr

gute Fortschritte gemacht.

Mit welchen Gefühlen blickst du auf

die Tage in Tokio, welche Ziele hast

du dir gesetzt?

Da es meine ersten Spiele überhaupt

sind, ist es schwer zu sagen. Natürlich

wird es starke Einschränkungen durch

Hygienekonzepte bezüglich Covid 19

geben. Ich möchte Spaß und Freude haben

und wenn möglich, mein bestes

Boccia spielen. Wenn alles optimal läuft,

kann ich mich in der Vorrunde durchsetzen

und ins Viertelfinale einziehen.

Von Spiel zu Spiel denken. Eine Medaille

gewinnen, wollen natürlich die anderen

23 Athleten auch. :‐). Eine Medaille wäre

der absolute Wahnsinn. Die ersten 20

Spieler in der Weltrangliste sind fast auf

einem Niveau. Kleine Unterschiede, Tagesform

und etwas Glück im richtigen

Moment wird entscheidend sein.

Was kann der DRS noch besser

machen, um mehr Menschen für Para

Boccia zu gewinnen?

Die Sportart ist sehr unbekannt in

Deutschland. Fast alle deutschen Spieler

kamen durch Zufall, wir auch ich, zu diesem

Sport. Eine Nachwuchssichtung

wird kaum betrieben. Man müsste die

Sportart in Physiopraxen, Physioschulen,

Rehakliniken, Schulen, Vereinen,

Rehasport, etc. vorstellen und weiter

forcieren.

Welche Zielgruppe ist besonders

attraktiv und wie kann man die

Menschen für diese Sportart

begeistern?

Im Para Boccia ist die Zielgruppe,

Rollstuhlfahrer mit Einschränkungen an

allen vier Extremitäten. Dies sind Menschen

z. B. mit Querschnitten ab C6 aufwärts,

Muskeldystrophien/Muskelatrophien,

Cerebralparese, Spina bifida.

Auch Menschen, die nicht selbst

werfen können, spielen mit einer Rampe

und einem Assistenten der nach Anweisung

des Spielers die Rampe ausrichtet.

Es ist eine Sportart die man von Anfang

an mit sehr wenig Budget ausüben

kann. Den Allermeisten macht es von

Anfang an Spaß. Es ist leicht den Sport

zu verstehen.

Vielen Dank Boris – wir wünschen für

Tokio alles Gute und vor allem bleib

gesund.

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021

21



Foto: Finn Eidamm

PARALYMPICSI

Al Khalifa im Refugee-

Team für die Paralympics

IPC gibt grünes Licht für syrischen Para Kanuten

Das Internationale Paralympische

Komitee (IPC) hat sechs

Athleteninnen und Athleten

bestätigt, die im Refugee Paralympic

Team (RPT) bei den Paralympischen

Spielen in Tokio 2020 starten werden.

Darunter ist auch der syrische Flüchtling

Anas Al Khalifa, der seit vier Jahren

in Deutschland lebt und auch seit diesem

Jahr im deutschen Para Kanu‐Team

mittrainiert.

»Ich bin überglücklich, dass es geklappt

hat«, meinte Al Khalifa im Interview.

»Das ist wirklich unglaublich.

Auch weil ich den letzten Monaten wegen

einer Schulterluxation nicht richtig

trainieren konnte. Die letzten Wochen

waren nicht einfach, aber ich habe eine

große Unterstützung von meiner Heimtrainerin,

von meinem Verein und seitens

des Verbandes bekommen.«

Dies unterstrich auch der DKV‐Präsident

Thomas Konietzko: »Die Aufnahme

in das Refugee‐Team der IPC freut

mich wirklich sehr«, so Konietzko. »Wir

haben Anas unsere Hilfe und Unterstützung

sehr gerne angeboten und ihn in

unser Team integriert, sodass er bei

Trainingslehrgängen teilnehmen und

auch zum Weltcup und den Europameisterschaften

fahren konnte. Die

Leistungen haben sich gut entwickelt.

Deswegen beglückwünschen wir ihn,

dass er jetzt nach Tokio fahren und seinen

großen Traum erfüllen kann.«

Al Khalifa war vor vier Jahren als

Flüchtling nach Deutschland gekommen,

arbeitete als Handwerker und

montierte Solar‐Auflagen. Dabei hatte

er einen Arbeitsunfall als er von einer

Leiter aus dem zweiten Stockwerk

stürzte und sich dabei eine schwere

Wirbelsäulenverletzung zuzog. Seitdem

sitzt der 28‐jährige Syrer im Rollstuhl.

»Eine Freundin von mir hatte Anas

bereits im Krankenhaus im September

2019 angesprochen, ob er nicht Lust

hätte Kanusport auszuprobieren«, erinnert

sich seine heutige Heimtrainerin

Ognayana Dusheva, die in Halle an der

Saale mit Top‐Kanutinnen und Kanuten

wie Anja Adler trainiert. »Kurze Zeit

später kam Anas zu uns in den Verein.

Ich sah, dass er starke Arme und großes

Interesse hatte, sodass wir den Versuch

gewagt haben. Allerdings hat er zu Beginn

nichtmal gewusst, was Paddeln ist.

Daraufhin haben wir zunächst in der

Gymnastikhalle und im Kraftraum trainiert.

Im Februar 2020 habe ich ihn mit

meiner Tochter das erste Mal in ein Kajak

gesetzt. In unserem Swimming‐Pool

ist er zwar mehrfach umgefallen, aber

er hatte keine Angst. Das waren gute Voraussetzungen.

Später im April paddelte

er das erste Mal auf einem Fluss. Dann

kam zwar die Corona‐Zeit und wir

mussten online trainieren, aber Anas

entwickelte sich stetig weiter.«

»Im Oktober 2020 habe ich Anas das

erste Mal zu einem Lehrgang eingeladen«,

führt Para Kanu‐Bundestrainer

Andre Brendel die Geschichte fort. »Er

hat insgesamt schon eine super Entwicklung

gemacht, die immer noch weiter

geht. Inzwischen fährt er vollkommen

sicher im Boot und kann sich voll

auf das Techniktraining konzentrieren.

Bis Tokio werden wir ihn auch weiterhin

unterstützen.«

Zunächst lief es aber bei den nationalen

Qualifikationen im April nicht optimal

für Al Khalifa, da er nicht den

Sprung ins deutsche Team schaffte. Auf

Wunsch der Internationalen Kanu‐Föderation

(ICF) nahm das deutsche Para

Kanu Team ihn mit zum Weltcup nach

Szeged. Dort verbesserte er seine Zeit

und schaffte den internationalen Leistungsnachweis.

Bei den Europameisterschaften

gelang ihm eine weitere Verbesserung

seiner Bestzeit um fünf Sekunden.

Entsprechend sind die Hoffnungen

bei Anas Al Khalifa für Tokio groß: »Ich

möchte mit einer gesunden Schulter ins

Rennen gehen. Ich weiß, dass ich dann

noch schneller als bei den Europameisterschaften

fahren kann. Vielleicht ist

dann ja sogar eine Medaille drin.«

Oliver Strubel/DKV

Über das Refugee-Team des IPC

Das Team repräsentiert die mehr als 82

Millionen Menschen auf der ganzen Welt,

die vor Krieg, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen

fliehen mussten, 12

Millionen davon leben mit einer Behinderung.

Neben Khalifi sind Abbas Karimi,

Ibrahim Al Hussein (beide Para Schwimmen),

Parfait Hakizimana (Para Teakwondo

– Klassifizierung steht noch aus), Alia

Issa (Para Leichtathletik, Keulenwurf) und

Shahrad Nasajpour (Para Leichtathletik,

Diskus) für das Refugee Paralympic Team

nomniert worden.

Quelle: dbs-npc.de, paralympic.org

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021

23


PARALYMPICS 2020

Im Verein hat Thomas Böhme alles

gewonnen, was es im

Rollstuhlbasketball zu gewinnen

gibt. Nun möchte der pfeilschnelle

Topscorer mit der deutschen

Nationalmannschaft bei den

Paralympics die Hammer-Gruppe

in der Vorrunde überstehen – und

ROLLSTUHLBASKETBALLI

In Bestform zu

den Paralympics

Thomas Böhme gilt als einer der schnellsten Rollstuhlbasketball der Welt.

In Tokio möchte er mit der Nationalmannschsaft Akzente setzen

überraschen.

Thomas Böhme ist sechsmaliger

deutscher Meister, gewann

sieben Mal den DRS‐

Pokalsieger, zwei Mal die

Champions League und sogar den Weltpokal.

In diesem Jahr kam der Champions

Cup hinzu, die acht besten Teams

Europas trafen sich zu einem Turnier

als Champions‐League‐Ersatz. Im deutschen

Finale siegte der RSV Lahn‐Dill

71:67 gegen die RSB Thuringia Bulls.

Topscorer? Böhme – für den die Saison

möglicherweise die beste in seiner ganzen

Karriere war.

In der Nationalmannschaft knüpfte

der 30‐Jährige, der an einer Fernuni

Sportmanagement studiert, an diese

Leistungen nahtlos an. Bei den beiden

Testspielsiegen gegen Vize‐Europameister

Spanien erzielte er starke 39

Punkte inklusive fünf Dreier und ließ

nur 24 Stunden später 16 Punkte folgen

– wieder Bestwert. Doch damit die Nationalmannschaft

bei den Paralympics

in der Hammer‐Gruppe mit den besten

vier Teams der vergangenen WM bestehen

kann, wird es auch einen ›Tommy‹

Böhme in Höchstform brauchen.

»Da sind wir der Außenseiter, aber

wir wollen diese Rolle annehmen und

den ein oder anderen ärgern«, sagt Böhme

vor den Duellen mit Paralympics‐

Sieger USA, Weltmeister Großbritannien,

dem WM‐Dritten Australien, Afrikameister

Algerien und dem WM‐Vierten

Iran: »Mein Ziel ist es auf jeden Fall,

die Vorrunde zu überstehen und ins

Viertelfinale zu kommen, auch wenn ich

noch gar nicht so weit schauen möchte.

Wir müssen immer das Beste aus uns

rausholen.«

Dass er selbst das Beste aus sich herausholen

kann, liegt auch an der Erfahrung,

die er bereits gesammelt hat. In

der Rollstuhlbasketball‐Bundesliga und

in der europäischen Königsklasse misst

sich Böhme in teils epischen Spielen mit

den Besten der Welt. Nach elf Jahren bei

Lahn‐Dill und genauso vielen in der Nationalmannschaft

zählt er zu den dienstältesten

Spielern und übernimmt mittlerweile

noch mehr Verantwortung:

»Diese neue Rolle macht Spaß und ich

versuche, die Jungs mit meiner Leistung

mitzureißen. Darauf freue ich mich in

Tokio.«

Wenn er nach seinen Stärken gefragt

wird, lacht Böhme, sagt dann aber, dass

seine Leistung in der Defense dazu zählt

Thomas Böhme (l.) sieht sich mit dem

deutschen Team in Tokio eher als

Außenseiter – mit Potenzial für eine

Überraschung.

und dass er viel an seinem Drei‐Punkte‐

Wurf gearbeitet hat: »Das sind Stärken,

die ich in die Mannschaft einbringen

möchte.« Bundestrainer Nicolai Zeltinger

sieht noch weitere Faktoren: »Tommy

hat das Athletik‐Training in den vergangenen

Jahren zu 100 Prozent ausgekostet

und damit kann er nun auftrumpfen.

Er ist einer der schnellsten Spieler

der Welt. Auch dass er seit fünf Jahren

mit einer Sportpsychologin zusammenarbeitet,

hat ihn reifen lassen. Er ist

deutlich stabiler geworden und rundum

ein absoluter Weltklassespieler. Er wird

in Tokio viele Minuten kriegen und die

Foto: Fotografie-welten.de

24

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


Mannschaft mit seiner Schnelligkeit und

Abgebrühtheit tragen können.«

Mit 30 Jahren alles auf Vereinsebene

gewonnen, Welt‐ und ‐Europameister

bei den Junioren und mit der Nationalmannschaft

EM‐Silber 2011 und EM‐

Bronze 2015 und 2017: Dass Böhmes

Karriere so verläuft, hätte auch Zeltinger

nicht erwartet. Er war Spielertrainer

beim RSV Bayreuth, als er Böhme

einst zum Bundesligaspieler machte –

mit nur 14 Jahren. »Er war ein Schützling

von Rudi Buckley und schon damals

hat man erahnt, wie basketballverrückt

und mit wie viel Talent er ausgestattet

ist. Besonders beeindruckt hat mich,

dass er direkt frühzeitig seine rechte

und linke Hand trainiert hat und das

zeichnet ihn jetzt Jahre später absolut

aus, dass er mit beiden Händen sehr gefährlich

ist.«

Doch Böhme mit 14 Jahren Bundesliga

spielen zu lassen, war nicht unumstritten

– auf der einen Seite wollte man

ihn langsam aufbauen, auf der anderen

Seite war klar, dass er Bundesliga spielen

muss, um weiterzukommen: »Er

hatte sich in Bayreuth gut entwickelt

und wir wussten, dass das ein Riesensprung

ist. Aber nachträglich war es die

richtige Entscheidung, ihn hochzuziehen.«

Anschließend sammelte Böhme

beim USC München und den Jena Caputs

Spielpraxis und folgte Zeltinger mit 19

Jahren dann zum RSV Lahn‐Dill, für den

er bis heute spielt.

In dieser RBBL‐Spielzeit erzielte

Böhme im Schnitt mehr als zwanzig

Punkte pro Spiel und ist jetzt »hochmotiviert«

für die Paralympics. Im deutschen

Kader sieht er eine gute Mischung

aus jungen und erfahrenen Spielern:

»Die Stimmung und der Zusammenhalt

sind super. Jeder ist für Jeden da und unterstützt

den Anderen. Es macht Spaß

mit den Jungs zu trainieren und ich bin

optimistisch, dass wir bestehen können.«

Schon 2018 war die Nationalmannschaft

für ein Turnier in Japan, spielte in

der Paralympics‐Spielstätte und erkundete

Tokio. Auch wenn letzteres pandemiebedingt

nicht möglich sein wird,

freut sich Böhme auf seine dritten Paralympics:

»Wie das ganze Drumherum

wird, ist schwierig zu sagen, alleine we‐

»Alleine wegen der

Zuschauer wird es

sicher nicht so sein

wie in London oder

Rio. Aber nichtsdestotrotz

sind es

Paralympics,

sportlich werden es

geile Spiele.«

THOMAS BÖHME

gen der Zuschauer wird es sicher nicht

so sein wie in London oder Rio. Aber

nichtsdestotrotz sind es Paralympics,

sportlich werden es geile Spiele. Wir haben

eine verdammt starke Gruppe erwischt

und das sind die Duelle, die am

meisten Spaß machen.«

Wenn Böhme dann aus Tokio zurückkommt,

wird er von seinen Erlebnissen

berichten müssen. Denn beim

MTV Gießen trainiert er eine neugierige

U10‐Mannschaft im Fußgänger‐Basketball,

»und die freuen sich immer, wenn

sie mich in der Zeitung oder im Fernsehen

sehen. Es gibt in Gießen einen Kinospot

mit uns und wenn sie dann sagen,

dass sie mich gesehen haben, muss ich

immer erzählen.«

Böhme bringt den Kids, die meisten

sind zwischen sechs und acht Jahre alt,

die Grundlagen des Basketballsports

bei. »Ich arbeite gerne mit Kindern und

wollte das schon immer machen. Es

macht riesigen Spaß und ist ein schöner

Ausgleich, nicht immer selbst zu spielen.«

Nebenbei gibt er die Faszination

weiter, die ihn selbst zum Rollstuhlbasketball

gebracht hat: »Einmal habe ich

Rollstühle mitgebracht und wir haben

Rollstuhlbasketball gespielt. Das wollten

sie dann jede Woche machen, aber

ich habe ihnen gesagt, dass wir mal wieder

normal Basketball trainieren sollten

– wir können am Wochenende ja nicht

im Rollstuhl spielen.«

Quelle: Nico Feißt

Herrenspiele bei den Paralympics

26. August, 9.00 Uhr*

USA – Deutschland, Ariake Arena

27. August, 14.45 Uhr

Deutschland – Großbritannien

Musashino Forest Sport Plaza

28. August, 11.00 Uhr

Australien – Deutschland, Ariake Arena

29. August, 14.45 Uhr

Deutschland – Algerien, Ariake Arena

30. August, 11.00 Uhr

Deutschland – Iran, Ariake Arena

1. September, ab 18.15 Uhr

Viertelfinale, Ariake Arena

3. September, ab 18:15 Uhr

Halbfinale, Ariake Arena

5. September, ab 10.00 Uhr

Spiel um Platz 3, Finale und

Siegerehrung, Ariake Arena

Damenspiele bei den Paralympics

26. August, 9.00 Uhr*

Deutschland – Australien, Ariake Arena

27. August, 20.30 Uhr

Großbritannien – Deutschland

Musashino Forest Sport Plaza

28. August, 16.45 Uhr

Deutschland – Kanada, Ariake Arena

29. August, 11.00 Uhr

Japan – Deutschland, Ariake Arena

31. August, ab 18.15 Uhr

Viertelfinale, Ariake Arena

2. September, ab 18.15 Uhr

Halbfinale, Ariake Arena

4. September, ab 17.45 Uhr

Spiel um Platz 3, Finale und

Siegerehrung, Ariake Arena

*jeweils Japan Standard Time –

alle Angaben ohne Gewähr

Quelle: https://olympics.com/tokyo-2020/en/

paralympics/

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021

25


FACHBEREICHE

Das deutsche Team in Lasko.

Foto: Achim Sommer

PARA TISCHTENNIS – WELTQUALI-TURNIERI

Keine weiteren

Tickets für Tokio

Trotz starker Leistungen gingen die deutschen Tischtennis-Cracks

leer aus – verschafften sich aber eine gute Ausgangsposition für Wildcards

Beim Welt‐Qualifikationsturnier

im slowenischen Lasko hat es

für das deutsche Team trotz beeindruckender

Leistungen nicht für einen

der begehrten Plätze für die Paralympischen

Spiele gereicht. Dabei hatten

es mit Tiziana Oliv, Jörg Didion und

Jochen Wollmert gleich drei Athlet*innen

ins Finale geschafft – doch dort unterlagen

sie dann jeweils ihren Konkurrent*innen.

Nur die Erstplatzierten der

ausgetragenen Wettkampfklassen sicherten

sich eines der letzten Tickets

für Tokio.

Das entscheidende Turnier war für

viele gleichzeitig auch der erste Wettkampf

seit Sommer 2019 und gerade für

die jungen Spieler*innen eine große

Chance. Denn hier war es nicht relevant,

welche Weltranglistenposition man innehat,

oder wie viele Turnierpunkte

man in der Qualifikationsphase gesammelt

hatte – die Sieger*innen in Lasko

haben ihren Startplatz in Tokio sicher.

Routinier Jochen Wollmert (WK7),

seit 1992 bei allen Paralympischen

Spielen dabei, gewann zunächst seine

Gruppenspiele mit 3:0, gab im Viertelfinale

gegen den Schweden Jonas Hanson

nur einen Satz ab und zog mit einem

klaren Sieg gegen Henrik Brammer aus

Dänemark ins Finale ein. Dort erwartete

ihn mit dem Polen Maksym Chudzicki

eine härtere Nuss. Trotz großer Gegenwehr

musste er dem 22‐Jährigen am Ende

doch zum Sieg gratulieren.

Eine starke Vorstellung lieferte auch

Jörg Didion. Der Hesse setzte sich in der

WK 5 in seiner Gruppe ebenfalls durch

und bezwang im anschließenden Halbfinale

den Weltranglisten‐Zehnten Hamza

Caliskan aus der Türkei mit 3:1. Doch

auch hier lief es im Finale nicht wie erhofft:

Jack Hunter‐Spivey aus Großbritannien

setzte Didion von Beginn an unter

Druck und sicherte sich mit einem

3:0‐Erfolg (11:5, 11:3, 14:12) den Startplatz

bei den Paralympics.

Tiziana Oliv war aus deutscher Sicht

die positive Überraschung des Turniers.

Die 17‐Jährige aus Kassel taucht in der

Weltrangliste noch nicht auf und

schockte in ihrem ersten Match die

Weltranglisten‐Achte der WK 7, Smilla

Sand aus Schweden, als sie einen 0:2

Rückstand noch drehen konnte. Auch

gegen Dora Molnar (HUN) zeigte Oliv eine

starke Leistung und musste sich nur

knapp geschlagen geben. Somit traf die

Schülerin als Gruppenzweite im Halbfinale

nun auf die an Position 1 gesetzte

Argentinierin Giselle Munoz. Auch diese

war sichtlich beeindruckt, nachdem der

erste Satz an Oliv ging und war im

nächsten Durchgang gänzlich von der

Rolle. In Satz 3 fing die Nummer 7 der

Welt sich etwas und konnte diesen noch

drehen, doch Oliv ließ sich die Butter

nicht mehr vom Brot nehmen: Mit 11:6

entschied sie den vierten Durchgang für

sich und zog ins Finale ein. Dort traf sie

auf die Norwegerin Nora Korneliussen,

die im zweiten Halbfinale Molnar klar

ausgeschaltet hatte – auch eine kleine

Überraschung. Im Duell der Underdogs

hatte die Deutsche dann leider das

Nachsehen. Mit 1:3 holte sich Korneliussen

in einem engen Spiel das Tokio‐Ticket.

Nach starken Auftritten im Halbfinale

gestoppt wurde Marlene Reeg in der

WK 10 nach starken Auftritten in der

Gruppenphase von der späteren Siegerin

Merve Demir (TUR). Ebenso erging

es Florian Hartig (WK 11), er zog den

Kürzeren gegen Kim Chang Gi aus Korea.

Bis ins Viertelfinale kam Joshua

Wagner in der WK 8, dort unterlag er

dem Polen Marcin Skrynecki, Yannik

Rüddenklau musste sich im Viertelfinale

nach einer 2:0‐Führung Deszo Bereczki

(HUN) schließlich doch noch geschlagen

geben.

Die anderen deutschen Spieler*innen

mussten ihre Hoffnungen auf einen

Platz in Tokio schon früh begraben.

»Wenn man die in Lasko gezeigten

Leistungen betrachtet, verlief das Welt‐

Qualifikationsturnier aus deutscher

Sicht hervorragend«, zog Bundestrainer

Volker Ziegler ein positives Fazit der

Veranstaltung. | Sonja Scholten

Das deutsche Team für Tokio:

Bei der Vergabe der Widlcards ging das deutsche

Team leer aus, so dass es bei acht Teilnehmenden

bleibt: Thomas Brüchle (WK 3), Thomas

Schmidberger (WK 3), Sandra Mikolaschek (WK

4), Valentin Baus (WK 5), Stephanie Grebe (WK 6),

Thomas Rau (WK 6), Björn Schnake (WK 7), Juliane

Wolf (WK 8).

26

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


Mobilität heißt

Teilhabe

Für viele Menschen mit Handicap sind Wegstrecken

oft eine Herausforderung.

„Kompetent mobil“ ist ein Programm, mit dem die

individuelle Mobilitätskompetenz von Menschen

mit unterschiedlichen Behinderungen ermittelt

werden kann.

Das Ergebnis: individuelle Trainingspläne

entsprechend den Wünschen und Möglichkeiten

des jeweiligen Menschen. Wie das geht,

lernen Fachkräfte in Seminaren der BGW.

Mehr erfahren:

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FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN


FACHBEREICHE

SPORTLICHER RÜCKBLICKI

Titel und Medaillen für

deutsche Sportler*innen

Im Vorfeld der Paralympischen Spiele in Tokio hatte der Sportkalender

noch einige Highlights zu bieten – mit großartigen Resultaten für deutsche

Para Athletinnen und Athleten.

Bei der Para Leichtathletik EM im

polnischen Bydgoszcz sammelte

das deutsche Team insgesamt

16 Medaillen. Dazu stellte Weitspringer

Markus Rehm einen neuen

Weltrekord auf. Besonders bemerkenswert

waren auch die Leistungen der

erst 16‐jährigen Rennrollstuhlfahrerin

Merle Menje, die über 400 und 5.000

Meter Gold gewann, sich über 100 und

800 Meter Silber sicherte und über

1.500 Meter mit Platz vier nur knapp

die Medaillenränge verpasste.

Nach fünf EM‐Tagen standen 16 Medaillen

zu Buche: Fünf Mal Gold, fünf

Mal Silber und sechs Mal Bronze bedeuten

Platz zehn im Medaillenspiegel mit

einem kleinen Team von 15 Athletinnen

und Athleten sowie einem Guide. Neben

Menje und Rehm holten Martina Willing

und Mathias Mester im Speerwerfen

ebenfalls erste Plätze. Weitere Silbermedaillen

gab es für Nicole Nicoleitzik

über 100 und 200 Meter und einen

zweiten Platz für Speerwerferin Francés

Herrmann. Kugelstoß‐Bronze holten

Marie Brämer‐Skowronek, Sebastian

Dietz, Niko Kappel, Yannis Fischer, Mathias

Schulze und Sprinterin Janne Engeleiter

über 100 Meter.

»Es waren Lichtblicke, aber auch

noch Schatten erkennbar«, resümierte

Bundestrainerin Marion Peters: »Die

Highlights waren neben den sehr erfreulichen

Goldmedaillen sicherlich der

Weltrekord von Markus Rehm und die

starken Auftritte unserer Youngsters

Merle Menje und Yannis Fischer.«

Nicht unerwähnt lassen wollte Peters,

dass viele deutsche Top‐Athletinnen

und ‐Athleten gar nicht bei der EM

dabei waren, die für die Paralympics

Medaillenchancen haben: »Unter diesen

besonderen Umständen – auch mit den

Corona‐Maßnahmen – haben wir hier

nur eine Teilmannschaft am Start gehabt

und das repräsentiert nicht das gesamte

Bild der deutschen Para Leichtathletik

momentan. Aber wir haben

auch gesehen, dass andere Nationen auf

dem Weg nach Tokio richtig starke Leistungen

zeigen.«

Quelle: DBS

Merle Menje (l.) gewann bei der

Leichtahtletik-EM zwei Titel.

Foto: Tadeusz Skwiot/IPC

Fünf WM-Titel für Para Radsportler*innen

n 18 Medaillen – fünf Mal Gold, sieben

Mal Silber und sechs Mal Bronze – so

lautete die Bilanz des deutschen Para

Radsportteams nach der WM im portugiesischen

Cascais.

Im Straßenrennen der Klasse T2 der

Frauen fuhren die Dreiradfahrerinnen

Jana Majunke und Angelika Dreock‐Käser

zwei Medaillen ein. Bereits mit Silber

im Zeitfahren dekoriert, gewann

Majunke den Sprint und damit das Weltmeistertrikot,

Dreock‐Käser wurde

Dritte und gewann nach Gold im Zeitfahren

ihre zweite Medaille. Nach Bronze

im Team‐Relay und Silber im Einzelzeitfahren

komplettierte Handbikerin

Annika Zeyen ihre Medaillensammlung

mit der Goldmedaille im Straßenrennen

und verteidigte damit ihren Titel von

2019.

In der stark besetzten Klasse H3 der

Männer gewann Vico Merklein die

Bronzemedaille.

Weitere Medaillengewinner im Zeitfahren

sind Matthias Schindler und Maike

Hausberger (jeweils Silber) sowie

Kerstin Brachtendorf, Denise Schindler

und Michael Teuber (jeweils Bronze).

»Es war eine super Veranstaltung,

angefangen bei der Anreise, wo alles

funktioniert hat, die Veranstaltung

selbst war wirklich gut organisiert, auch

unter Berücksichtigung der Coronavirus‐Situation.

Dadurch, dass es auf dieser

Formel‐1‐Rennstrecke war, war man

in einem abgeschotteten Bereich, das

war richtig gut, und mein Betreuerteam

hat sehr gut funktioniert«, lobte Bundestrainer

Tobias Bachsteffel das portugiesische

Organisationsteam und seinen

Betreuerstab. | Quelle: DBS

28

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


Ihre DRS-Ansprechpartner

SERVICE

Ehrenpräsidenten

Willi Lemke, Prof. Dr. Joachim Breuer

Vorstand

Vorsitzender

➜ Ulf Mehrens

c/o BG Klinikum Hamburg

Bergedorfer Str. 10, 21033 Hamburg

Fon 0 40 / 73 06 -1382, Fax 0 40 / 73 06 -1390

Mobil 0170 / 795 74 95

u.mehrens@bgk-hamburg.de

1. stellv. Vorsitzender

➜ Jean-Marc Clément

Rheinstr. 37, 63225 Langen

Mobil 01 72 / 6 73 32 10, Fax 0 61 03 / 9 60 53 09

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2. stellv. Vorsitzender

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Georg-Schumann-Weg 11, 07747 Jena

Fon 0 36 41 / 47 37 44

Uwe.Bartmann@rollstuhlsport.de

Beisitzerin

➜ Ann-Katrin Gesellnsetter

Thingstr. 9, 45527 Hattingen

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Glinkastr. 40, 10117 Berlin

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Bergedorfer Str. 10, 21033 Hamburg

Fax 0 40 / 73 06 - 13 90

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Fon 0 40 / 73 06 - 1382

u.mehrens@bgk-hamburg.de

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➜ Malte Wittmershaus

(Pressereferent, Kommunikation)

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Malte.Wittmershaus@rollstuhlsport.de

➜ Alexander Groth

(Projektkoordinator, Kommunikation)

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c/o BG Klinikum Hamburg, s. o.

➜ Andreas Escher (Referatsleitung)

Fon 0 40 / 73 06 - 1369

Andreas.Escher@rollstuhlsport.de

➜ Tatjana Sieck

(Rollstuhl- und Mobilitätstraining)

Fon 0 40 / 73 06 - 199, Mobil 0176 / 41 28 48 24

Tatjana.Sieck@rollstuhlsport.de

BUNDESGESCHÄFTSSTELLE DUISBURG

Deutscher Rollstuhlsportverband e. V.

Friedrich-Alfred-Allee 10, 47055 Duisburg

Fax 02 03 / 71 74- 181

info@rollstuhlsport.de

www.rollstuhlsport.de, www.drs.org

www.facebook.com/rollstuhlsport

www.instagram.com/drs_rollstuhlsport/

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Denis.Schneider@rollstuhlsport.de

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(Vereins service + Verwaltung)

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Daniel.Jakel@rollstuhlsport.de

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DRS-Rollikids

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und Klinik für Orthopädie

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Sabine Drisch@bgu-murnau.de

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21614 Buxtehude

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Zweigstelle: Buxtehuder Str. 68 A, 21635 Jork

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Fax 0 41 62 / 912 92 06

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Fachanwalt für Arbeitsrecht, Mediator

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Fax 0 77 31 / 8 22 80-333

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Rechtsanwalt Thomas Reiche LL.M.oec

Fachanwalt für Versicherungsrecht

Fachanwalt für Strafrecht

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Zweigstelle Köln:

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tr@reiche-ra.de, www.reiche-ra.de

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Mehr Infos unter www.rollstuhlsport.de

Stand: 27.04.2021

Stiftung Deutscher Rollstuhlsport

Wilfried Klein

Fon 0281 / 52595

stiftungdr@gmx.de

www.stiftung-deutscher-rollstuhlsport.de

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021

29


SERVICE

BESONDERES EVENT FÜR ROLLIFAHRER*INNENI

Wheelchair Skills Day

komt naar Duitsland!

Mit Vollgas über einen Hindernisparcours mit unterschiedlichen

Schwierigkeitssufen – sich selbst testen und neue Fähigkeiten erlernen

David Lebuser hat’s mal wieder

richtig krachen lassen. Mit

Vollgas über alle Hindernisse,

die kleinen Kanten und die hohen Stufen,

rum ums Eck, die Steigung hoch, die

Treppe runter und rauf aufs Podium.

Erster, na klar! Aber auch die anderen

Teilnehmer* innen am Wheelchair Skills

Event, das seit 2016 von K‐J van der

Klooster und seinem wheelchairskillsteam.nl

in den Niederlanden ausgerichtet

wird, sind kaum langsamer oder weniger

geschickt. Und auch beim Kids‐

Run geht’s ordentlich zur Sache.

Das Tolle: Jede*r kann hier zeigen,

was er oder sie so drauf hat – im und mit

dem Rolli. Und dafür muss niemand ein

Profi wie David sein, denn der XXL‐Rolli‐Parcours

bietet jedes Hindernis in

verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Du

kannst also wählen, welcher Weg Deinem

Können entspricht. Nimmst Du den

sicheren Weg oder suchst Du die Herausforderung?

Vorher hast Du den Tag über Zeit, an

den verschiedenen Stationen an Deinen

Skills, also Deinen Fahrtechniken und

deinem Rolli‐Handling zu arbeiten, zu

üben, Dich zu verbessern und sicherer

zu werden. Die Profis wie David und das

Übungsleiter‐Team von Rollikids und

wheelchairskills ‐team.nl helfen Dir dabei,

leiten Dich an und üben mit Dir. Der

Run ist dann der Höhepunkt und Abschluss

des Tages.

MOBI-TRAINING

MEETS ACTIONSPORT

Zusammen mit der DGUV holen die Rollikids

diese coole Veranstaltung am

23.10.2021 erstmalig nach Deutschland.

Der Parcours wird in den Abenteuerhallen

in Köln‐Kalk entstehen, gleich nebenan

im Skatepark zeigen einige der

besten WCMX‐Athleten aus Deutschland

und den Niederlanden ihr Können und

geben es in Workshops an Dich weiter.

Essen, trinken, nette Leute und gute Musik

gibt’s sowieso. Eingeladen sind Rollstuhlfahrer*innen

jeden Alters mit ihren

Familien und Freunden. Der Grad

Deiner Beeinträchtigung und Deine bisherigen

Rolli‐Skills sind für die Teilnahme

unerheblich, da das Training und die

Hindernisse alle Könnensstufen berücksichtigen.

Auch die Teilnahme im Elektro‐Rollstuhl

ist möglich.

JETZT ANMELDEN!

Habt ihr Lust, euch so richtig auszupowern

und neue Dinge kennenzulernen?

Dann meldet euch an unter rollikids.de/

anmeldung‐wsd/

Meldeschluss ist der 23.09.2021

Ansprechpartner

Jens Naumann,

jens.naumann@

rollikids.de

AUSSCHREIBUNGEN

Rollstuhlbasketball

Kinder- und

Jugend TalentTag

Veranstalter: Deutsche Behindertensportjugend

– DBSJ Ausrichter: Deutscher Rollstuhlsportverband

e. V., Fachbereich Rollstuhlbasketball

(FB RBB) Lehrgangsleitung:

Jutta Retzer DRS FB RBB, Josef Jaglowski,

TBRSV Organisation: FB RBB, Komm. 4

›Kinder und Jugendsport‹ Termin: Samstag,

28.08. 2021 von 09:30 Uhr – ca. 16:30 Uhr

Ort: Fit IN Freizeit- und Sportanlage, Osterlange

13, 99189 Elxleben Meldeschluss: 13.

August 2021 Anmeldung: Josef Jaglowski,

Thüringer Behinderten- und Rehabilitations-

Sportverband e. V., Landesgeschäftsstelle,

August- Röbling-Straße 11, 99091 Erfurt, Fon

0361/346 05 39, tbrsv@t-online.de Zielgruppe:

Die Jugendlichen, Mädchen und Jungen,

sollten im Alter von 7 bis 15 Jahren sein, sicher

Rollstuhl fahren und einige Erfahrungen

mit Ballspielen haben. Für jeden Teilnehmer/Teilnehmerin

bitte ein eigenes Anmeldeformular

ausfüllen und an obige Adressen

senden. Anreise: Fahrtkosten der TeilnehmerInnen

müssen von den Vereinen oder

selbst getragen werden. Kosten: keine

Rollikids

Handbike- Fahrsicherheitslehrgang

Büsum 2021

Veranstalter: Deutscher Rollstuhl-Sportverband

e.V., Fachbereich DRS-Rollikids Ausrichter:

BSC Westküste e. V., www.bsc-westkueste.de,

kontakt@bsc-westkueste.de

Lehrgangsleitung: Gudrun Köberle Organisation:

DRS-Rollikids, BSC Westküste Termin:

24.09. – 26.09.2021 Ort: Büsum Unterkunft:

Jugendherberge Büsum, Dr.-Martin-Bahr-Straße

1, 25761 Büsum Kosten:

keine Meldeschluss: 20. August 2021 Anmeldung:

Gudrun Köberle, Fon: 06222

/ 71538, heini.gudrun.koeberle@rollikids.de

Wichtiger Hinweis:

Ausschreibungen werden an dieser Stelle

nur auszugsweise veröffentlicht. Informationen

insbesondere zum Datenbzw.

Versicherungsschutz, zu Hygienekonzepten

und/ oder zu den Zahlungsmodalitäten

sind den Originalausschreibungen

bzw. den Anmeldeformularen

zu entnehmen, die beim jeweiligen Veranstalter

angefordert werden können.

Aufgrund der tagesaktuellen Veränderungen

im Hinblick auf die Corona-Pandemie

können Veranstaltungen auch

kurzfristig abgesagt werden.

Alle Termine auf www.drs.org/event

30

Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2021


HABEN SIE KEINE ANGST

MEHR VOR UNGEWOLLTEM

STUHLVERLUST

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