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BwieBasel - Basel und das Areal Wolf

Sonderheft BwieBasel Herbst 2021

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PUBLIREPORTAGE<br />

Das Projekt Smart Climate – Plug&Sense<br />

Häufigere, heftigere Hitzeperioden stehen auch den<br />

Menschen in der Region <strong>Basel</strong> bevor, stärkere <strong>und</strong> lang<br />

anhaltende Niederschläge wechseln sich mit extremen<br />

Tro ckenphasen ab. In dicht besiedelten Gebieten <strong>und</strong> in<br />

der Agglomeration wird es zuweilen unerträglich heiss.<br />

Der Klimawandel stellt die Region vor Herausforderungen.<br />

Daher braucht es Lösungsansätze, die <strong>das</strong> Zusammenleben<br />

trotz dieser einschneidenden Klimaveränderungen<br />

ermöglichen. Dazu benötigen Experten jedoch<br />

vor allem erst einmal eines: präzise, belastbare <strong>und</strong> engmaschig<br />

erhobene Daten zum sogenannten Mikroklima,<br />

mit denen sich die Entwicklung des Wetters in urbanen<br />

Regionen engmaschig erfassen <strong>und</strong> anhand der gewonnenen<br />

Daten dann auch modellieren lässt.<br />

Genau diese Art von Daten liefert seit April 2020 für die<br />

Region <strong>Basel</strong> ein Netzwerk aus bald 200 Klimasensoren,<br />

<strong>das</strong> im Rahmen des Projekts ‹Smart Climate – Plug & Sense›<br />

zwischen September 2019 <strong>und</strong> Mai 2020 aufgebaut<br />

wurde. Der Abstand zwischen den einzelnen Sensoren<br />

liegt zwischen 500 Metern <strong>und</strong> wenigen Kilometern – für<br />

meteorologische Verhältnisse ist <strong>das</strong> ein aussergewöhnlich<br />

engmaschiges Messnetz. In <strong>Basel</strong>-Stadt <strong>und</strong> in 21 umliegenden<br />

Gemeinden in Deutsch land, Frankreich <strong>und</strong><br />

der Schweiz werden nun detailliert Niederschlagsmengen<br />

<strong>und</strong> Lufttemperaturen gemessen. Die Unterschiede<br />

zwischen Stadt <strong>und</strong> Land sind dabei teilweise erheblich:<br />

bis zu 12°C Unterschied können es an Sommertagen bereits<br />

heute sein. Bei Temperaturen jenseits der 40°C kann<br />

dies im Sommer der Unterschied zwischen aushaltbar<br />

<strong>und</strong> unerträglich sein.<br />

Die von den unscheinbaren Sensoren erfassten Wetterdaten<br />

werden per LoRa-WAN der IWB an den ebenfalls am<br />

Projekt beteiligten Basler Wetterdienstleister meteoblue<br />

gesendet, dort ausgewertet <strong>und</strong> auf der firmeneigenen<br />

Website sowie über <strong>das</strong> Open-Government-Data (OGD)<br />

Portal des Kantons zur Verfügung gestellt.<br />

Ergänzt wird <strong>das</strong> Klimasensornetzwerk durch Feinstaubsensoren<br />

der Sensirion AG, die <strong>das</strong> Lufthygieneamt beider<br />

<strong>Basel</strong> (LHA) im Rahmen des Projekts testet, sowie<br />

durch Schallsensoren, die im Auftrag des AUE <strong>Basel</strong>-Stadt<br />

an diversen zentralen Messpunkten im Kanton installiert<br />

wurden. Auch die Daten dieser Sensoren werden auf der<br />

OGD-Plattform öffentlich zugänglich gemacht.<br />

Dadurch entsteht ein triregionales Messnetz, womit man<br />

<strong>das</strong> lokale Klima im Detail studieren, modellieren <strong>und</strong> aus<br />

den Ergebnissen Rückschlüsse auf ökologische <strong>und</strong> ökonomische<br />

Massnahmen ziehen kann. Zukünftig lassen sich<br />

dann mit Simulationen verschiedene Planungsszenarien<br />

wie Änderungen der Bodenbedeckung, der Vegetation,<br />

der Gebäude usw. testen, um die bestmöglichen Planungs -<br />

optionen für kommende Jahrzehnte zu bewerten.<br />

Langfristiges Ziel des Projekts ‹Smart Climate – Plug & Sense›<br />

ist es, die technologischen <strong>und</strong> organisatorischen Infrastrukturen<br />

bereitzustellen, um ein mit unterschiedlicher<br />

Sen sorik flexibel bestückbares Sensornetzwerk in der Region<br />

zu etablieren <strong>und</strong> dessen langfristigen Betrieb zu sichern.<br />

Beteiligt am Projekt sind: Smart Regio <strong>Basel</strong>, Lufthygieneamt<br />

beider <strong>Basel</strong>, meteoblue AG, AUE <strong>Basel</strong>-Stadt,<br />

IWB <strong>und</strong> Sensirion AG.<br />

ten an einen Ort, wo die Menschen hinkommen, einen<br />

Kaffee trinken, die Projekte erleben können, Informationen<br />

nachlesen können etc. Dies hat leider bis heute noch<br />

nicht stattfinden können. Vielleicht liegt es auch ein wenig<br />

daran, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> <strong>Areal</strong> <strong>Wolf</strong> nicht gerade im Stadtzentrum<br />

liegt <strong>und</strong> auch, <strong>das</strong>s es sich dabei um einen Logistik-<br />

Hub handelt, wo Lastwagen herumfahren, was nicht sehr<br />

einladend ist.<br />

Gibt es noch weitere Smart City-Projekte auf dem <strong>Areal</strong><br />

<strong>Wolf</strong>, in die IWB involviert ist?<br />

IWB ist in diversen Projekten involviert, da <strong>das</strong> Thema<br />

‹Strom› in jedem Projekt ein zentraler Faktor ist. Wir unterstützen<br />

also mit unserem Fachwissen, sind aber auch<br />

an neuen Erkenntnissen interessiert. Wir sind beispielsweise<br />

am Projekt der Firma upVolt beteiligt, die einen<br />

grossen Batteriespeicher auf dem Lab errichten will. Uns<br />

interessieren die Auswirkungen solcher grossen Speicher<br />

auf unser Netz <strong>und</strong> im Gegenzug unterstützen wir gerne<br />

mit Fachwissen.<br />

Das Lab ist auch ein Vernetzungsmotor, welcher die<br />

OpenInnovation Vorstösse von IWB (Innovation in Zusammenarbeit<br />

mit andern Firmen) unterstützt. So konnten<br />

wir auch schon Startups des Labs mit unseren K<strong>und</strong>innen<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en zusammenbringen.<br />

Gibt es auch Flops?<br />

Nein, von Flops würde ich nicht sprechen, denn es gehört<br />

ja zum ‹Bottom-Up Approach›, <strong>das</strong>s man Ideen ausprobiert<br />

<strong>und</strong> – falls sie nicht umsetzbar sind – neue Wege<br />

sucht. Wir haben uns beispielsweise überlegt, wie man in<br />

der Stadt mehr Ladestationen für Elektroautos schaffen<br />

könnte, ohne <strong>das</strong>s wir neue Leitungen legen <strong>und</strong> dafür<br />

graben müssen, denn <strong>das</strong> ist teuer. Im Projektteam tauchte<br />

die Idee auf, wir könnten dafür die Strassenlaternen, die<br />

Kandelaber benützen, denn diese werden ja über ein bestehendes<br />

Kabel mit Strom versorgt. Damit könnte man<br />

zwar die Autos nicht schnell laden, aber eine r<strong>und</strong> zehnstündige<br />

Ladung würde reichen, damit ein Auto etwa 150<br />

km fahren könnte. Das wäre eine gute Lösung für Mieterinnen<br />

<strong>und</strong> Mieter, die in der blauen Zone parkieren.<br />

Und damit würde der Begriff ‹Laternenparkplatz› wieder<br />

seine ursprüngliche Bedeutung erfahren...?<br />

Genau. Doch leider gibt es da grosse Herausforderungen.<br />

Es gibt zwingende Verordnungen, welche vorschreiben,<br />

<strong>das</strong>s mit dem Strom, der die Lampe versorgt, keine Autos<br />

geladen werden dürfen. Man müsste eine neue Leitung zu<br />

den Kandelabern ziehen, was wir ja eben unterlassen wollten.<br />

Aber der Weg ist <strong>das</strong> Ziel... Ich möchte hier betonen,<br />

<strong>das</strong>s ich zwar bei IWB für Smart City verantwortlich bin,<br />

16 <strong>Bwie<strong>Basel</strong></strong> ‹<strong>Areal</strong> <strong>Wolf</strong> / Smart City 2021›

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