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Gedenkschrift zur siebenten Stolpersteinverlegung in Bruchsal am 8. Juni 2021

In dieser Gedenkschrift sind Opferbiographien der folgenden Bruchsaler Familien enthalten: Schloßberger, Katz, Straus, Baer, Hahn, Tuteur und Kann.

In dieser Gedenkschrift sind Opferbiographien der folgenden Bruchsaler Familien enthalten: Schloßberger, Katz, Straus, Baer, Hahn, Tuteur und Kann.

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Spanisch und Musik. Nach der Rückkehr nach New Jersey unterrichtete sie Deutsch und

Spanisch nicht nur an der High School, sondern auch am College (William Patterson University).

Sie promovierte über lateinamerikanische Literatur an der Columbia University.

Die langen Jahre als Lehrstuhlinhaberin und Professorin für Deutsch und Spanisch am

College of Saint Elizabeth bezeichnet sie heute als Erfüllung eines Lebenstraums. Für Hannie

Hahn war es auch wichtig, am dortigen Zentrum für Holocaustforschung mehrmals

jährlich Vorträge zum Leben in Nazi-Deutschland zu halten.

Heute lebt das Ehepaar Hahn in einer ausgedehnten Seniorenwohnanlage in Lumberton

in New Jersey unweit von Philadelphia. Sie besuchten auch in den letzten Jahren immer

wieder Deutschland und die noch hier lebenden Verwandten von Hannie Hahn. Zur Stolpersteinverlegung

nach Bruchsal am 8. Juni 2021 konnten Eric und Hannie Hahn aufgrund

der Coronapandemie bedauerlicherweise nicht reisen, aber es ist zu hoffen, dass der

Besuch bald nachgeholt werden kann.

Biografie von Ida Tuteur geb. Bär (1874-1967)

Von Sean Urban und Josip Kujundzic, Klasse 9v

Ida Tuteur kam am 29. November 1874 als Ida Bär in Mannheim auf die Welt. Sie

war die jüngste Tochter von Babette Weil und Jessaias Machol Bär (ihr Vater starb

mit 66 Jahren an unbekannter Ursache, ihre Mutter mit 54 Jahren an Lungenentzündung)

und die Schwester von Auguste Bär, Max Moses Bär, Michael Myrtill Bär,

Hugo Bär, Henriette Bär, Alfred Baer und Jenny Bär.

Sie besuchte die Schule in Mannheim und in Bruchsal, wo sie nach der Schule im

Haushalt ihres Bruders tätig war. Ida Bär und Max Tuteur (1858-1931) heirateten

am 3. April 1906 in Heidelberg. 1906 zog sie daher nach Kaiserslautern, wo sie bis

1938 ihren eigenen Haushalt führte. Max Tuteur hatte die Volksschule in Winnweiler/Pfalz

besucht und dann die Realschule in Kaiserslautern bis zum Einjährigen.

Max Tuteur war erfolgreich als Pferdehändler und Kaufmann. Unter anderem war

Max Tuteur im ersten Weltkrieg Heereslieferant. In erster Ehe war Max Tuteur verheiratet

mit Amalie Wolf (1857-1905), mit der er zwischen 1886 und 1899 sieben

Kinder hatte. Zusammen waren Max und Ida Tuteur Vermieter eines Mehrfamilienhauses,

in dem Ida Tuteur Hausfrau war. Gleichzeitig wohnten sie auch in dem

Haus und ihr Einkommen betrug 4200 RM. Die Adresse war die Mainzer Straße 6

in Kaiserslautern. Am 1. Juni 1909 erblickte Helmut Julius als einziges Kind aus der

Ehe von Max und Ida Tuteur das Licht der Welt. Gerufen wurde er Herbert.

Frau Tuteur wohnte mit Familie Buhrke, Untermieter von ihr, auf derselben Etage

und im selben Flur. Die ganze Wohnung bestand aus zehn Zimmern, von denen

sie selbst die Hälfte bewohnte, die andere Hälfte stand Familie Buhrke zur Verfügung.

Zusätzlich nutzte Frau Tuteur noch eine Mansarde, die auch als Gastzimmer

diente. Familie Buhrke pflegte mit Frau Tuteur keinen gesellschaftlichen Umgang,

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