CONNECTIONS_61-d
R&M Fachmagazin CONNECTIONS no. 61
R&M Fachmagazin CONNECTIONS no. 61
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<strong>CONNECTIONS</strong> <strong>61</strong><br />
Fachmagazin Reichle & De-Massari AG | Okober 2021<br />
Sicherheit<br />
fängt beim Stecker an<br />
Jungfraubahnen, Schweiz:<br />
Top of Technology<br />
Neue Fiber Unit für PRIME<br />
mit Einzelfasermanagement<br />
PoE: mit kühlem Kopf<br />
zu kühlen Kabeln<br />
050.7115
Editorial<br />
Sicherheit<br />
beginnt bei der<br />
Verkabelung<br />
050.7116<br />
Geschätzte Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner<br />
Vernetzung verbindet Menschen und<br />
Maschinen weltweit miteinander und ermöglicht<br />
die smarte Organisation von Prozessen.<br />
Die Lebensqualität lässt sich dadurch weiter<br />
verbessern, denn Innovation, Sicherheit<br />
und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand.<br />
Die Sicherheit im Rechenzentrum steht<br />
in unserem neusten Fachmagazin im<br />
Fokus. Rechenzentren sind das Herz der<br />
Digitalisierung und müssen rund um die Uhr<br />
betriebsbereit sein. Das Datenmanagement<br />
erfolgt noch zu oft in «Handarbeit». Um<br />
kostspielige Ausfälle zu vermeiden, braucht<br />
es eine Null-Fehler-Produktion. Der Einsatz<br />
von DCIM- und AIM-Lösungen lohnt sich<br />
und wird in naher Zukunft unabdingbar sein.<br />
Was aber oft vergessen geht: Die sichere<br />
Verfügbarkeit beginnt beim Stecker. Auch<br />
das modernste DCIM funktioniert nur dann,<br />
wenn die richtigen Kabel im richtigen Port<br />
stecken. Unser Modell setzt deshalb auf der<br />
physischen Netzwerkebene an. Wir bieten<br />
unter anderem RFID-Tags für Stecker mit eindeutiger<br />
Kennung, Sensorik am Rangierfeld,<br />
Analyzer und unsere Software inteliPhy net<br />
fürs DCIM respektive AIM. Lesen Sie mehr<br />
dazu in unserer Focus-Story.<br />
Ein Vorzeige-Data-Center-Projekt stellt das<br />
London 1 Data Center dar, welches Ende<br />
2020 vom führenden IT-Provider NTT in<br />
Betrieb genommen wurde. Das Multi-Tenant-<br />
Haus gewährleistet einen beispielhaften,<br />
unterbrechungsfreien Topservice. Möglich<br />
gemacht haben dies unter anderem auch<br />
massgeschneiderten ODF-Lösungen von<br />
R&M, siehe Success-Story auf den Seiten 8 & 9.<br />
Spannend ist, wie viele Edge-Rechenzentren<br />
mittlerweile in Betrieb gehen. Edge-Anbieter<br />
sind dann erfolgreich, wenn sie alle<br />
Angebotsvarianten gleichzeitig beherrschen,<br />
von bescheidenen 40 Gigabit Ethernet bis zu<br />
400 Gigabit. Solche Rechenzentren müssen<br />
sich zentral und remote managen lassen. Der<br />
Operator ist auf Echtzeit-Informationen über<br />
jeden Port angewiesen. Womit wir wieder<br />
bei inteliPhy net wären. Und dieses System<br />
überwacht seit Neustem auch alle Netzwerkbereiche<br />
im Neubau des Schweizerischen<br />
Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss<br />
TPH) in Basel. Lesen Sie mehr über das Allin-one-Konzept,<br />
welches von R&M für das<br />
Rechenzentrum dieses renommierten Instituts<br />
entwickelt wurde, auf den Seiten 22-24.<br />
Was hat das alles mit Nachhaltigkeit zu tun?<br />
Die Digitalisierung birgt das Potenzial für<br />
Effizienzgewinne. Glasfasernetze, z.B. eingesetzt<br />
für Fiber to the Home (FTTH), brauchen<br />
weniger Strom als kupferbasierte Netze.<br />
Zudem sind die Wartungskosten geringer.<br />
R&M unterstützt Netzbetreiber bei der Optimierung<br />
ihrer Ressourcen.<br />
Nachhaltigkeit gehört in unserem Unternehmen<br />
zur Denkhaltung. Wie alle erfolgreichen<br />
Familienunternehmen streben wir seit jeher<br />
nach Lösungen, welche Generationen überdauern.<br />
Aktuell arbeiten wir an konkreten<br />
Zielen zur Reduktion unseres CO 2<br />
-Fussabdrucks,<br />
an allen Standorten. Wir leben unsere<br />
Werte global. Mehr dazu im Interview mit<br />
unserem Corporate Quality Manager auf den<br />
Seiten 36 & 37.<br />
Die Netzwerkinfrastruktur von morgen<br />
mitzubauen, spornt uns täglich an. Neue<br />
Lösungen und Portfolios sind am Start, in<br />
allen Segmenten. Im neusten Fachmagazin<br />
<strong>CONNECTIONS</strong> erfahren Sie mehr dazu.<br />
Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre<br />
und bedanke mich für Ihr Vertrauen.<br />
Michel Riva<br />
CEO<br />
2 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Focus<br />
Success<br />
Trends<br />
Sicherheit fängt beim Stecker an 4 NTT London 1 Data Center 8<br />
PoE: mit kühlem Kopf<br />
zu kühlen Kabeln 18<br />
News<br />
Netscale 72 10<br />
und Produktdaten<br />
Eine PoP-Station – ein Partner 16<br />
SPE für Smart Buildings<br />
und Industrieautomation 25<br />
FO Field –<br />
universell einsetzbar 26<br />
Alles bereit für die<br />
Freiluftverkabelung 28<br />
Jungfraubahnen Management AG,<br />
Schweiz<br />
Top of Technology 12<br />
Swiss TPH<br />
Neue Horizonte für die Gesundheit 22<br />
Wiki Telecom, Brasilien<br />
Das richtige Gefühl für den Markt 30<br />
Die Edge verstehen 21<br />
Glasfaser fürs Klima 29<br />
Corporate<br />
Innovatives Kabelwerk 35<br />
Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor 36<br />
Attraktive Arbeitsplätze in Fernost 38<br />
Neue Fiber Unit für PRIME<br />
mit Einzelfasermanagement 32<br />
Fiber to the Antenna<br />
am Start 34<br />
Impressum:<br />
<strong>CONNECTIONS</strong> <strong>61</strong> | Oktober 2021<br />
Bild Titelseite:<br />
Im Berner Oberland, in unmittelbarer Nähe von<br />
Eiger, Mönch und Jungfrau, wurde die Tourismusinfrastruktur<br />
mit einer neuen V-Bahn modernisiert.<br />
Ein universell nutzbares Verkabelungssystem von<br />
R&M ist Teil davon.<br />
Herausgeber:<br />
Reichle & De-Massari AG, Binzstrasse 32,<br />
CHE-8620 Wetzikon, Schweiz, www.rdm.com<br />
e<strong>CONNECTIONS</strong>: www.connections.rdm.com<br />
Redaktionsteam:<br />
Erica Monti (Redaktionsleitung),<br />
erica.monti@rdm.com,<br />
Silvia Brüllhardt, Bernward Damm, Robert Merki,<br />
Andreas Rüsseler<br />
Layout: KplusH, CHE-Amden, Markus Kuhn<br />
Druck: Ostschweiz Druck AG, CHE-Wittenbach<br />
Gesamtauflage: 8000 Exemplare<br />
<strong>CONNECTIONS</strong> erscheint zweimal jährlich<br />
und kann beim Herausgeber bestellt werden.<br />
Nachdruck mit Erlaubnis der Redaktion gestattet.<br />
SC2021042104<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 3
Focus<br />
Megatrend<br />
Sicherheit<br />
fängt beim Stecker an<br />
Fünftausend Fiberoptik-Ports in einem Schrank. Wie behält man da den Überblick?<br />
Die Data-Center-Verkabelung erreicht neue Dimensionen. Diese Welt lässt sich nicht<br />
weiter in Handarbeit, mit Laptop und Tabellen managen.<br />
050.7117<br />
Auf dem Weg zu 400 Gigabit Ethernet<br />
reizen Rechenzentren jeden Millimeter aus.<br />
Im Computerraum muss Leistung verdichtet<br />
werden. Leaf-Spine-Architekturen halten Einzug.<br />
Racks müssen mehr Kanäle, Fasern und<br />
mehr Ports als je zuvor aufnehmen.<br />
Kabel mit 1782 oder 3456 Fasern etablieren<br />
sich in Rechenzentren. Der Markt verlangt<br />
jetzt nach Verteilern der Ultra-High-Density-<br />
Klasse wie bei der Netscale-Familie von R&M.<br />
Damit lassen sich im Idealfall mehr als 5000<br />
Ports in ein Rack packen. Meist wird dieses<br />
Potenzial nicht ausgeschöpft.<br />
Trotzdem bleibt die Frage: Wie sollen Rechenzentrumsbetreiber<br />
die Masse an Kabeln,<br />
Fasern und Ports managen? Wie meistern sie<br />
mit immer weniger Personal die zunehmende<br />
Komplexität der Netzwerke?<br />
Was sagt die Erfahrung?<br />
Fünf alltägliche Erfahrungen unterstreichen<br />
die Dramatik dieser Fragen.<br />
1. Traditionell dienen Laptops, Tabellen und<br />
Labels als kostengünstige Werkzeuge.<br />
Damit werden in Rechenzentren die physische<br />
Netzwerkebene, Dokumentationen,<br />
Service und MAC organisiert. Erfahrungen<br />
zeigen, dass sich bei dieser «Handarbeit»<br />
Fehler einschleichen. Menschen können<br />
etwas vergessen oder missverstehen. Die<br />
Daten veralten innerhalb weniger Tage.<br />
Die schlimmsten Folgen: Ausfälle, Patchfehler,<br />
Störungen bei Kunden, fehlerhafte<br />
Audits, Compliance-Verstösse.<br />
Es ist ökonomisch nicht mehr vertretbar,<br />
Netzwerke und Connectivity in «Handarbeit»<br />
zu managen.<br />
2. Wenn jemand beim Kabelmanagement<br />
im vollgepackten Schrank eine Faser<br />
überdehnt, kann die Dämpfung steigen.<br />
Wenn sich Staub auf die Kontaktflächen<br />
legt, bleibt das auch nicht ohne Folgen. Im<br />
Einzelfall handelt es sich um geringe Performanceverluste.<br />
In der Summe könnte in<br />
5G-Zellen, Verkehrsleitzentralen, Fabriken<br />
oder bei Internetdiensten und KI-Anwendungen<br />
die Latenz steigen.<br />
Wie lassen sich solche Performanceverluste<br />
exakt messen und orten – bei Tausenden von<br />
Fasern in einem einzigen Rack?<br />
3. Vollgepackt mit Equipment, weit entfernt<br />
vom Operator, kein Techniker vor Ort – so<br />
sieht die Lage bei Edge-Rechenzentren<br />
aus (siehe Bericht auf Seite 21).<br />
Wie lässt sich draussen an der Edge die<br />
Connectivity managen und kontrollieren?<br />
4. Eine Studie des Uptime Institute deutet<br />
darauf hin, dass Betreiber von Rechenzentren<br />
etwa 75 % der bekannten Ausfälle<br />
verhindern könnten. Sie müssten Management,<br />
Tools und Prozesse verbessern<br />
und typische hausgemachte Fehler beim<br />
Kabelmanagement und bei der Netzwerkdokumentation<br />
ausschliessen.<br />
4 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
«Ohne Netzwerk gibt es kein Rechenzentrum. Und ohne eine starke Netzwerküberwachung<br />
verfügt das IT-Team nicht über die nötigen Informationen, um aufzuzeigen,<br />
dass die Netzwerküberwachung das Rechenzentrum schützt und mögliche Störungen<br />
verhindert.»<br />
Jordan MacPherson, Enterprise Operations Center Program Manager, Park Place Technologies<br />
Quelle: Network Monitoring Whitepaper, Park Place Technologies<br />
In der Luftfahrt hätten solche Nachlässigkeiten<br />
katastrophale Folgen. In Rechenzentren<br />
werden sie bislang geduldet. Selbst an der<br />
Qualitätsspitze – bei Tier-IV-Rechenzentren<br />
– gilt eine Verfügbarkeit von 99,995 %<br />
als Standard. Das entspricht einer Downtime-<br />
Toleranz von 25 Minuten pro Jahr.<br />
5. Mangelhafte Verzeichnisse über Rangierfelder<br />
und Steckverbindungen führten<br />
schon oft zu Albträumen. Beispielsweise<br />
im Fall eines globalen Providers für sichere<br />
Cloud-Verbindungen. Bei Wartungsarbeiten<br />
sollte ein Techniker inaktives<br />
Equipment aus einem Rack ausbauen. Er<br />
handelte exakt nach Auftrag und zog die<br />
Stecker – vorübergehend auch an einem<br />
aktiven Panel. Was er nicht wusste: In<br />
diesem Rangierfeld steckten fiberoptische<br />
Verbindungen zu anderen Rechenzentren<br />
des Unternehmens. Wichtige Dienste<br />
waren viereinhalb Stunden lang nicht<br />
erreichbar. Es kostete viel Zeit, um die<br />
Kabel für die externen Verbindungen zu<br />
identifizieren.<br />
Das Unternehmen will künftig Kabel und<br />
Rangierfelder mit Labels kennzeichnen.<br />
Techniker sollen präzise darüber informiert<br />
werden, welche Kabel sie nicht anrühren<br />
dürfen. Womit wir wieder bei Punkt 1 wären:<br />
Simples Labeling fällt unter die Kategorie<br />
fehleranfälliger «Handarbeit».<br />
Paradigmenwechsel nötig<br />
Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel im<br />
Management der physischen Netzwerkebene.<br />
Man spricht von Null-Fehler-Produktion,<br />
wenn Rechenzentren die Sicherheitsbedürfnisse<br />
des digitalen Jahrzehnts erfüllen wollen.<br />
Und der Markt bietet bereits vieles, was dazu<br />
benötigt wird, sogenannte Data-Center-<br />
Infrastructure-Management-(DCIM-) und<br />
Automated-Infrastructure-Management-<br />
(AIM-)Lösungen.<br />
DCIM gibt es in jeder Form, Grösse und<br />
Komplexität. Mit DCIM-Maschinerien lassen<br />
sich Gebäude, Zutritt, Elektrizität, USV, Temperatur,<br />
Brandschutz, Ressourcen, Assets,<br />
Verkabelung und vieles mehr managen. Es<br />
gibt allmächtige und modulare Angebote. Keines<br />
bietet eine bedingungslose Transparenz.<br />
Es gibt Stand-alone- und SaaS-Produkte.<br />
Sogar künstliche Intelligenz ist zu haben.<br />
Die wenigsten denken dabei zuerst an den<br />
Netzwerkstecker. Dabei entscheidet dieses<br />
kleine, nicht virtualisierbare Teil unter Umständen<br />
über die Verfügbarkeit eines ganzen<br />
Rechenzentrums oder eines weltweiten<br />
Netzwerks.<br />
Abhängigkeit des DCIM<br />
Es besteht sogar ein Abhängigkeitsverhältnis.<br />
DCIM funktioniert nur, wenn die richtigen<br />
Patchkabel im richtigen Port stecken. Was<br />
passiert, wenn kritische Informationen nicht<br />
unmittelbar auf dem DCIM-Dashboard des<br />
Operators erscheinen? Bestimmt gibt es mindestens<br />
eine redundante LAN-Verbindung,<br />
aber sie ändert nichts an der Erkenntnis:<br />
Verfügbarkeit fängt beim Stecker an.<br />
Ohne hundertprozentige End-to-End-Kontrolle<br />
der passiven Netzwerkebene keine High<br />
Security im Rechenzentrum. Egal ob Enterprise-,<br />
Colocation- oder Edge-Data-Center.<br />
Bottom-up-Ansatz<br />
DCIM und Sicherheit müssen vom Netzwerkstecker<br />
aus betrachtet werden. Dieser<br />
Bottom-up-Ansatz sieht – knapp beschrieben<br />
– folgendermassen aus:<br />
– Jeder Stecker erhält eine eigene, einmalige<br />
passive Kennung, z.B. mit RFID-Tags.<br />
– Sensoren am Rangierfeld «sehen» die<br />
Zehn Gründe<br />
Darum investieren RZ-Betreiber vermehrt<br />
in AIMs für die physische Netzwerkebene:<br />
– Ineffiziente, inkonsistente Dokumentationsmethoden<br />
ablösen<br />
– Netzwerke digital abbilden für Management,<br />
Planung, Audits<br />
– Visuellen Einblick in die Verkabelung bis<br />
zum Port gewinnen<br />
– Fehlerquellen eliminieren, Patch-Aufträge<br />
live managen<br />
– Störungen sofort lokalisieren, Techniker<br />
gezielt einsetzen<br />
– Kapazitäten in Racks etc. erkennen,<br />
planen und ausreizen<br />
– Mit weniger Personal produktiver und<br />
remote arbeiten<br />
– Management komplexer Netzwerke in<br />
DCIM integrieren<br />
– MACs, Workflows leichter planen, simulieren,<br />
koordinieren<br />
– Strengere Sicherheits- und Qualitätsanforderungen<br />
erfüllen<br />
030.7045<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 5
Focus<br />
«Verfügbarkeit fängt beim Stecker an.»<br />
Carsten Ludwig, Market Manager Data Center, R&M<br />
Stecker, lesen die Kennungen, ordnen sie<br />
den Ports zu. Das ist die Intelligenz an der<br />
Steckverbindung.<br />
– LED zeigen aktive Links, freie und belegte<br />
Ports, Rangieraufträge und Rangierfehler<br />
live an. Sie «führen» den Techniker.<br />
– Sensorik und Signalisierung kommunizieren<br />
über simple Netzwerke (Bus, SNMP, SPE)<br />
mit einem Analyzer, der die Informationen<br />
aus dem Computerraum bündelt.<br />
– Der Analyzer kommuniziert über Ethernet/<br />
IP mit dem AIM-Server vor Ort oder in der<br />
Cloud.<br />
– TAP-Module messen kontinuierlich die<br />
Performance der fiberoptischen Leitungen,<br />
um die Servicequalität sichtbar zu machen.<br />
– Der Server kennt automatisch und immer in<br />
Echtzeit den Zustand des gesamten LAN.<br />
– Der Operator greift inhouse oder remote<br />
über Managementsoftware auf den Server<br />
zu. Dort hat er ein digitales Abbild von<br />
Räumen, Inventar, Racks, Verkabelung,<br />
Messwerten etc. hinterlegt. Der Server<br />
trackt, dokumentiert, überwacht, alarmiert<br />
und er kommuniziert mit den sonstigen<br />
Managementsystemen im Haus in Echtzeit.<br />
Das wären die wesentlichen AIM-/DCIM-<br />
Elemente. Von den Ports bis zum Dashboard<br />
des Operators entsteht eine ungebrochene<br />
digitale Informationskette. Keine Steckverbindung<br />
wird mehr «vergessen». Niemand muss<br />
vor Ort mit Tabellen oder Labels hantieren.<br />
Alle Arbeiten werden zentral organisiert und<br />
automatisch überwacht.<br />
Weitere Kriterien, die bei einer Evaluation zu<br />
beachten wären:<br />
– Kompetenz: Der Anbieter kennt sich in der<br />
Technologie aus. Er liefert ausgereifte AIM-<br />
Produkte, Know-how und eine Roadmap.<br />
– Standards: Die Hardware passt in jedes<br />
Rack. Sie unterstützt kommende Netzwerkgenerationen.<br />
– Customizing: Das AIM lässt sich um<br />
Funktionen erweitern, z.B. MAC-Planung,<br />
Assetmanagement.<br />
– Offenheit: Software und Produkte von<br />
Partnern, IoT-Devices etc. lassen sich nach<br />
Bedarf andocken.<br />
– Integration: Das AIM ist leicht skalierbar<br />
und up-down-integrationsfähig, z.B. in<br />
übergeordnetes DCIM.<br />
– Sicherheit: Für alle Ebenen gibt es<br />
Schutz- und Sicherheitslösungen, Firewalls,<br />
Authentifizierung etc.<br />
– Bedienung: Das User Interface lässt sich<br />
intuitiv bedienen. Die Software ist unkompliziert<br />
und lokalisierbar.<br />
– Training: Webinare, Erklärfilme, kurze Lerneinheiten<br />
machen Verantwortliche schnell<br />
mit dem System vertraut.<br />
– Compliance: Das Infrastrukturmanagement<br />
muss Compliance-, SLA-, QMS-Anforderungen,<br />
Datenschutz- und Dokumentationspflichten<br />
erfüllen.<br />
Schrittweise investieren<br />
Der Bottom-up-Ansatz interessiert auch den<br />
CIO, denn das Unternehmen kann schrittweise<br />
investieren. Der CIO wird zuerst die nötigsten<br />
AIM-Bausteine ins Budget aufnehmen. Mit<br />
einer professionellen Roadmap steuert er auf<br />
ein umfassendes DCIM zu, das hoffentlich<br />
nicht zu überladen und komplex ist.<br />
Das Projekt beginnt im Meet-me-Raum oder<br />
in Cross-Connect-Schränken. Nach und nach<br />
werden weitere Racks mit dem smarten<br />
R&Ms Beitrag zum heutigen Infrastrukturmanagement<br />
Das Management komplexer Infrastrukturen<br />
in Rechenzentren beginnt bei der Connectivity.<br />
Die Netzwerkstecker müssen passgenau<br />
sitzen, damit das Rechenzentrum richtig<br />
funktioniert. Deshalb setzt das R&M-Modell<br />
für Smart Networks auf der physischen Netzwerkebene<br />
an. Die R&MinteliPhy-Bausteine:<br />
– RFID-Tags für Stecker mit eindeutiger<br />
Kennung<br />
– Sensorik und Signalisierung am Rangierfeld<br />
– Analyzer bündeln Daten, interagieren mit<br />
Server<br />
– Software inteliPhy net für DCIM<br />
– Ultra-High-Density-Plattform Netscale<br />
– TAP-Module mit passiven Splittern<br />
030.7166 030.7169<br />
R&M unterstützt Rechenzentren mit Customizing<br />
beim AIM-System und der DCIM-Software<br />
sowie mit Partner-Lösungen. Baugruppen<br />
können vorkonfektioniert angeliefert<br />
werden. Neu ist der inteliPhy Brownfield<br />
Service. Er rüstet Rangierfelder und Stecker<br />
beliebiger Hersteller mit R&MinteliPhy-Komponenten<br />
aus und verbindet sie mit dem<br />
AIM/DCIM-Programm inteliPhy net.<br />
050.7118<br />
6 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
Treibende Kräfte: Kapazität,<br />
Sicherheit, Automatisierung<br />
DCIM-Systeme kommen vermehrt zur<br />
Anwendung in Rechenzentren. Die Nachfrage<br />
wächst jährlich um 22 % bis 25 %.<br />
Das berichten mehrere Marktforschungsdienste<br />
auf Basis unterschiedlicher Erhebungen.<br />
Betreiber von Rechenzentren investieren<br />
in DCIM in der Erwartung, die Betriebssicherheit<br />
zu steigern, Fehler und Ausfälle<br />
zu eliminieren und Kosten einsparen zu<br />
können. Ein weiterer Grund ist die Automatisierung.<br />
DCIM-Systeme können belastende,<br />
zeitraubende, personalintensive<br />
und remote steuerbare Arbeiten übernehmen.<br />
So kann der Mangel an Fachkräften<br />
überwunden werden.<br />
060.2068<br />
Ansätze für das Infrastrukturmanagement in der Netzwerkverkabelung<br />
Tools<br />
Fokus<br />
Traditionell Bottom up All-in-one<br />
Laptop, Tabellen, Templates,<br />
Labeling, inkonsistente<br />
Inhouse-Datenbanken,<br />
Web-basierte Apps verfügbar<br />
Netzwerkverkabelung,<br />
manuelle Dokumentation<br />
Stecker- und Port-basierte Kennung,<br />
Online-Monitoring, einfache<br />
Software inhouse oder SaaS/Cloud<br />
Netzwerkverkabelung<br />
-Assets, -Management, dynamische<br />
Erfassung der Connectivity und<br />
End-to-End-Einblick in Netzwerke<br />
umfassendes DCIM mit komplexer<br />
Software, 3D-/4D-Visualisierung, Analysen<br />
etc. Software inhouse oder SaaS/Cloud<br />
holistisch, Management, Facility, Infrastrukturen,<br />
Prozesse, Security, Safety,<br />
Power, Umwelt u.v.m., häufig keine genuine<br />
Einbindung der physischen Netzwerkebene<br />
bzw. Connectivity<br />
Komplexität gering leicht erlernbar erfordert spezielle Schulungen<br />
Automatisierung<br />
Verfügbarkeit<br />
keine Automatisierung, hoher<br />
Aufwand für Dokumentation<br />
Verfügbarkeit des Netzwerks<br />
nur durch gute Planung und<br />
Vorsorge zu gewährleisten<br />
Echtzeit-Monitoring durchgängig<br />
ab Layer 1<br />
100 %ige Patch-Kontrolle,<br />
Reaktion in Sekunden<br />
Customizing beliebig, individuell, inhouse universell nutzbare und skalierbare<br />
Grundbausteine, flexible<br />
Konfiguration und Integration in<br />
DCIM-Kontext<br />
Personal<br />
TCO vs. Sicherheit<br />
i.d.R. müssen Techniker on<br />
site/im Computerraum sein<br />
geringe Kosten, theoretisch<br />
kein End of Life, hoher<br />
Zeit- und Personalaufwand,<br />
fehleranfällig<br />
nach initialer Installation/Implementierung<br />
Fokus auf Operator-Desk,<br />
tlw. Remote-Arbeit möglich<br />
schrittweise Investition, gezielter<br />
Personaleinsatz, tlw. herstellerneutrale,<br />
offene Technologien,<br />
flexibel bei Systemwechsel, 100 %<br />
Monitoring des Layer 1 in Echtzeit<br />
abhängig von Konfiguration und Equipment<br />
bis zu 100 % Kontrolle in allen Bereichen,<br />
abhängig von Konfiguration und Equipment<br />
vielfältige Module, flexible Anpassungsmöglichkeiten<br />
Fokus auf Leitzentrale, hohe Belastung im<br />
Operator-Bereich, weitreichende Remote-<br />
Tätigkeiten und Outsourcing möglich<br />
Grossinvestition, tlw. proprietäre Lösungen,<br />
hohe Folgekosten (Module, Updates,<br />
Support), hohe Abhängigkeit, umfassende<br />
Kontrollmöglichkeiten in Echtzeit<br />
AIM-System erschlossen. Jeder Schritt macht<br />
das Rechenzentrum sicherer, effizienter und<br />
wettbewerbsfähiger.<br />
Künftige Verkabelungsdimensionen, Sicherheitsbedürfnisse<br />
und operative Herausforderungen<br />
fordern eine Null-Fehler-Produktion<br />
auf Layer 1. Mit einem Bottom-up-Ansatz<br />
können Betreiber von Rechenzentren das<br />
Management der Connectivity auf die<br />
DCIM-Zukunft ausrichten. Smarte Technik<br />
für Stecker, Ports und Monitoring erlöst<br />
sie von ineffizienter, teurer «Handarbeit» in<br />
hochverdichteten Netzwerken.<br />
www.rdm.com/de/inteliphy-net/<br />
www.rdm.com/de/netscaleglasfaserverkabelung/<br />
050.7091<br />
Carsten Ludwig<br />
Market Manager Data Center<br />
carsten.ludwig@rdm.com<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 7
Success<br />
London 1<br />
050.7119<br />
NTT Ltd. gehört zu den grössten IT-Providern der Welt. Einen weiteren Meilenstein<br />
setzte das Unternehmen mit dem London 1 (LON1) Data Center, welches im Dezember<br />
2020 eröffnet wurde. LON1 verdreifacht NTTs Kapazitäten in UK. Das Multi-Tenant-<br />
Haus lässt keine Wünsche offen. Dazu trägt die massgeschneiderte Verkabelung<br />
von R&M bei.<br />
Ein Verbund von mehr als 160 Rechenzentren<br />
macht NTT Ltd. zum drittgrössten Carrierund<br />
Cloud-neutralen Anbieter der Branche.<br />
Die 2019 geformte Global Data Centers<br />
Division vereint NTT-eigene und integrierte<br />
Standorte in mehr als 20 Ländern. Die<br />
konsolidierte Fläche an Serverräumen liegt<br />
bei 500 000 m 2 und wird laufend erweitert.<br />
Die jüngste Mega-Anlage: London 1 Data<br />
Center in Dagenham, East London. Der erste<br />
Bauabschnitt entstand innerhalb weniger<br />
Monate. Er bietet eine Colocation-Fläche<br />
von 12 800 m 2 mit einer Kapazität von 32<br />
MW IT-Last. Nach der Fertigstellung wird das<br />
London 1 Data Center 25 600 m 2 IT-Fläche<br />
und 64 MW IT-Last bieten.<br />
Multipel nutzbar<br />
Hier zählt der Reichtum an Möglichkeiten für<br />
Colocation-Kunden. Masaaki Moribayashi,<br />
Senior Executive Vice President, Services<br />
NTT Ltd., sagte zur Eröffnung: «London 1<br />
bietet eine flexible, skalierbare und sichere<br />
Infrastruktur sowie individuell anpassbare<br />
Lösungen. Es wurde für eine breite Palette<br />
von NTT-Kunden und -Partnern konzipiert.»<br />
Die Optionen für Colocation-Kunden beginnen<br />
beim einzelnen Rack – selbst installiert<br />
oder im Rahmen des Full-Stack-Services von<br />
NTT. Sie erhalten Platz für ausfallsichere<br />
Cloud- und SaaS-Anwendungen oder Workload-Verteilung.<br />
Die Anzahl Carrier, die ihre<br />
Dienste im London 1 Data Center anbieten,<br />
steigt kontinuierlich.<br />
Das Rechenzentrum enthält zudem ein<br />
Technology Experience Lab. Das gibt es in<br />
dieser Art nur bei NTT. Im Labor können<br />
Kunden und Entwickler innovative Hardware,<br />
Software und Cloud-Dienste unter Live-Bedingungen<br />
erproben und demonstrieren.<br />
Das erspart ihnen eigene Infrastruktur-Investitionen.<br />
Dabei geht es beispielsweise<br />
um Cyber Security, künstliche Intelligenz und<br />
Blockchain-Technologie.<br />
Nähe zu LINX<br />
Für Millisekunden-schnelle Verbindungen ins<br />
globale Netz stehen Glasfaserleitungen, Multi-Service-Interconnection-Plattformen<br />
und<br />
Cross-Connect-Verkabelung zur Verfügung.<br />
NTT-Fachpersonal ergänzt das Angebot mit<br />
Remote-Hands-Diensten.<br />
8 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
Mit dem Standort Dagenham bietet NTT<br />
kurze Übertragungswege zum London Internet<br />
Exchange (LINX) in den Docklands. Der<br />
Peering-Point ist nur 15 km entfernt.<br />
Florian Winkler, CEO der Global Data Centers<br />
EMEA Division von NTT, sagt: «Unsere britischen<br />
Rechenzentren haben eine entscheidende<br />
Bedeutung für die globale Wirtschaft<br />
und gewährleisten unterbrechungsfreien<br />
Service an 365 Tagen im Jahr.» Die Pandemie<br />
habe gezeigt, wie wichtig diese Connectivity<br />
und zuverlässige Infrastruktur für den Betrieb<br />
international tätiger Unternehmen sind.<br />
NTT garantiert mehrfache Redundanz und<br />
eine Verfügbarkeit von 99,9999 % entsprechend<br />
Tier-III-Klasse. High-Quality-Services<br />
auf Basis des eigenen, weltumspannenden<br />
IP-Netzes gehören bei NTT selbstverständlich<br />
dazu. Alle Rechenzentren habe mehrere<br />
direkte Zugänge zu Telekom-Netzen, Cloud-<br />
Providern und weiteren Internet Exchanges.<br />
Die R&M-Lösung für London 1<br />
Backbone-Interconnections:<br />
– High Density Modular ODF mit Splice LC<br />
Connectivity<br />
– OS2-Kabel mit 24 CLT, 144 Fibers mit CST<br />
und B2ca CPR-Rating<br />
Bereich Colocation:<br />
– ODF (Kombimodule) mit LC/MPO, um<br />
Cross-Connection zu ermöglichen<br />
– HD 1U 48f Panels mit 4 Kassettenslots<br />
mit MPO/LC-Connectivity<br />
– OS2 MPO Cca Trunks für eine einfache<br />
und schnelle Anwendung<br />
Garantie:<br />
– 25-Jahr-Systemgarantie<br />
Erfolgsfaktoren des Projekts<br />
– Vertrauensvolle Technologiepartnerschaft<br />
– Verständnis für die Kundenbedürfnisse<br />
– Zusammenarbeit mit erfahrenen, zertifizierten<br />
Partnern (Indigo Telecom Group)<br />
– Zusammenarbeit mit NTT und Indigo<br />
Telecom Group von der Konzeption bis<br />
zum Projektabschluss<br />
– Professionelles Projektmanagement und<br />
Koordination von Vorlaufzeiten, Lieferfristen<br />
und Logistik<br />
– Garantierte Einhaltung der globalen NTT-<br />
DC-Standards und -Installationspraktiken<br />
050.7120<br />
Technologie vom Feinsten<br />
NTT ist stolz darauf, seinen Kunden das<br />
beste Umfeld zu bieten, und erwartet nichts<br />
anderes von seinen Partnern. Die langjährige<br />
technologische Zusammenarbeit von R&M<br />
mit NTT, die durch die Einbindung der<br />
Indigo Telecom Group erweitert wurde, erwies<br />
sich als erfolgreiche Kombination. Da<br />
R&M seit vielen Jahren ODF-Lösungen für<br />
verschiedene NTT-Standorte liefert, sind die<br />
Anforderungen von NTT bestens bekannt.<br />
Für LON1 wurde R&M gebeten, eine ODF-<br />
Lösung zu liefern, die eine LC-zu-MPO-Verbindung<br />
zwischen MMR und dem Kunden<br />
ermöglicht. Um das Designkonzept von NTT<br />
sowohl in Bezug auf Technologie, Lösung, Benutzerfreundlichkeit<br />
als auch die allgemeine<br />
Produktästhetik einzuhalten, überarbeitete<br />
das Technik-Team in UK mit Unterstützung<br />
des Schweizer Designteams am Hauptsitz<br />
die HD Kombi ODF für LC/MPO-Lösung und<br />
brachte sie innerhalb von sechs Wochen vom<br />
Konzept bis zur Lieferung an den Standort.<br />
Dank dieser Anforderung und der schnellen<br />
Reaktion von R&M verfügt NTT nun über ein<br />
neues ODF LC/MPO-Angebot, das leistungsstarke<br />
OS2/MM-Glasfaserverbindungen<br />
mit hoher Dichte auf kleinem Raum, ein<br />
hervorragendes Patchkabelmanagement zur<br />
Erleichterung einer effizienten Verwaltung<br />
und Vermeidung von Ausfallzeiten sowie<br />
eine schnelle und effiziente Bereitstellung für<br />
seine Kunden bietet. Darüber hinaus gewährleistete<br />
R&M von Anfang an kompetente<br />
Unterstützung und umfassendes Logistikmanagement.<br />
Die reibungslose Kommunikation<br />
mit dem zertifizierten R&M-Partner Indigo<br />
Telecom trug entscheidend dazu bei, die<br />
Projektziele schnell zu erreichen. Trotz der<br />
pandemiebedingten Herausforderungen<br />
war es möglich, LON1 im Dezember 2020<br />
in Betrieb zu nehmen. NTT LON1 ist eine<br />
fantastische Anlage, ein Verdienst des NTT-<br />
Teams. Ein bemerkenswertes Projekt, bei<br />
dem R&M mitwirken durfte.<br />
090.7239<br />
090.7239<br />
090.7240<br />
050.7121<br />
Fatholah Zaki | R&M UK<br />
fatholah.zaki@rdm.com<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 9
News<br />
Netscale 72<br />
kann noch mehr<br />
Die High-Density-Avantgarde passt optimal. Netscale 72<br />
bietet ausreichend Platz für die neusten Miniatur-Steckerfamilien.<br />
Mit ihnen steigt die Portdichte um bis zu 300 Prozent.<br />
030.6656<br />
Drei neue Steckertypen zeigen dem Markt,<br />
dass sich die fiberoptische Connectivity in<br />
19’’ Racks noch steigern lässt. R&M integriert<br />
diese drei in die High-Density-Verteilerplattform<br />
Netscale 72 und steigert die Packungsdichte<br />
nochmals.<br />
Die Avantgarde-Produkte heissen CS, SN und<br />
MDC. Sie zählen zur VSFF-Klasse (Very Small<br />
Form Factor). Senko entwickelte die Duplex-<br />
Typen CS und SN. Der MDC stammt aus dem<br />
Hause US Conec. CS seht für Corning Senko,<br />
SN bedeutet Senko Nano und MDC ist das<br />
Kürzel für Mini Duplex Connector.<br />
Bewährte Ferrulen-Technik<br />
In beiden Senko-Produkten steckt die bewährte<br />
1,25-mm-Ferrule des LC. Das sorgt<br />
für Vertrauen in die Connectivity. Allerdings<br />
sind die Gehäuse schmaler gebaut. Im<br />
SN haben die Ferrulen einen Abstand von<br />
3,1 mm – im Unterschied zu 6,5 mm beim LC.<br />
Der CS bringt ein Drittel mehr Packungsdichte<br />
im Vergleich zum LC-Steckverbinder.<br />
Der SN braucht noch weniger Platz als der<br />
CS. Mit ihm lassen sich bis zu 384 Fasern auf<br />
einer Höheneinheit terminieren.<br />
Mit dem MDC lässt sich die Faserdichte im<br />
Vergleich zur herkömmlichen LC/MPO-Verkabelung<br />
verdreifachen. Er packt 432 Fasern<br />
in eine Rack-Höheneinheit. Die Multipatch-<br />
Variante umfasst acht Fasern pro MDC-Quad.<br />
Die nochmals verdichtete Connectivity<br />
ermöglicht es, MPO-Anwendungen in Verbindung<br />
mit CS, SN oder MDC zu erweitern.<br />
Platzmangel verhinderte das bisher. Die Steckverbindungen<br />
beanspruchten zu viel Raum.<br />
Weg frei für 400G<br />
In High-Density-Programmen geht es jetzt<br />
vor allem darum, die Netzwerke für 400<br />
Gigabit Ethernet vorzubereiten. Grosse<br />
Rechenzentren arbeiten intensiv an der<br />
Migration zu 400G und an der weiteren<br />
Netzwerkverdichtung in Meet-me-Räumen.<br />
Sie brauchen schnell mehr Bandbreite und<br />
mehr Übertragungskanäle.<br />
Vorteil der Miniatur-Steckverbinder: Sie<br />
lassen sich einzeln patchen. Das erleichtert<br />
es beispielsweise, Links zwischen verschiedenen<br />
Switches mit 4 x 100G bis 400G<br />
herzustellen. Mit den beiden VSFF-Steckern<br />
lassen sich vier Kanäle je Modul einrichten.<br />
Damit wäre der Weg frei für 400G mittels<br />
8-Kanal-Konfiguration (8 x 50G).<br />
Flexible Plattform<br />
Die fiberoptische Verteilerplattform Netscale<br />
72 unterstützt nativ die beiden paralleloptischen<br />
Verkabelungsarten BASE8 und<br />
BASE12. Das bedeutet, Verteilermodule für<br />
030.6652<br />
10 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
030.7655 030.7509<br />
030.7649 030.7656<br />
beide Anwendungen passen in dieselben<br />
Schubladen. Data Center können die Trunkverkabelung<br />
innerhalb der bestehenden<br />
Racks und Gehäuse anpassen. Sie müssen<br />
lediglich die R&M-Kassetten wechseln oder<br />
ergänzen.<br />
R&M stellt alle typischen Verbindungslösungen<br />
bereit: MPO- und LC-Kassetten, MPOund<br />
LC-Spleisskassetten, MPO-zu-LC-Module.<br />
Techniker können Flachbandkabel mit bis zu<br />
144 Fasern auf eine 12-Port-MPO-Kassette<br />
spleissen. An den Spleisskassetten lassen sich<br />
sowohl Bündelader-, Mikrorohr-, Minicore- als<br />
auch Flachbandkabel befestigen.<br />
Sicheres Handling<br />
R&M ergänzt das aktuelle High-Density-Programm<br />
um einen vormontierten Staubschutz<br />
für LC-Kupplungen: LC Shuttered.<br />
Die Klappe öffnet und schliesst sich<br />
automatisch beim Steckvorgang. Techniker<br />
können schnell und sicher patchen. Das<br />
Risiko der Verschmutzung sinkt. Sie müssen<br />
die Fasern nicht mehr oder nur noch sehr<br />
selten reinigen.<br />
Netscale-72-Panel haben geteilte Schubladen.<br />
Die Seiten lassen sich getrennt<br />
bestücken. Techniker können bequem<br />
an einzelnen Links arbeiten. Die geteilte<br />
Schubladenführung minimiert das Risiko,<br />
bei Installationsarbeiten einzelne Links ausstecken<br />
zu müssen oder Fasern zu verletzen.<br />
Das passende Kabelmanagement von R&M<br />
hilft Netzwerktechnikern, aufseiten der<br />
Patchkabel die hohe Packungsdichte sicher<br />
zu beherrschen. Die QuickRelease-Mechanik<br />
von R&M vereinfacht das Handling bei hoher<br />
Steckerdichte.<br />
www.rdm.com/netscale-72/<br />
So erleichtert Netscale 72 die zügige Migration<br />
zu neuen Netzwerkgenerationen.<br />
Netscale 72 dient insbesondere zum Aufbau<br />
grosser Leaf-Spine-Netzwerkarchitekturen in<br />
Cloud-Rechenzentren.<br />
Das Netscale-Programm von R&M bietet<br />
schon bisher die branchenweit höchste Dichte<br />
fiberoptischer Ports in 19’’ Schränken. Mit<br />
der Integration der High-Density-Avantgarde<br />
CS, SN und MDC steigt sie nochmals. Ein<br />
grosser Schritt für Rechenzentren.<br />
050.7094<br />
Beat Koch | Product Manager<br />
beat.koch@rdm.com<br />
XXXX<br />
050.7091<br />
Carsten Ludwig<br />
Market Manager Data Center<br />
carsten.ludwig@rdm.com<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 11
Success<br />
Top of<br />
Technology<br />
050.7122<br />
Im Berner Oberland, in unmittelbarer Nähe von Eiger, Mönch und Jungfrau, wurde<br />
die Tourismusinfrastruktur mit einer neuen V-Bahn auf bemerkenswerte Weise<br />
modernisiert. Seit Dezember 2020 sind neuste Technologien wie All-IP, IoT, PoE,<br />
WLAN, 5G und Digital Signage vor Ort im Einsatz.<br />
12 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
«Wir haben auf bewährte Technik gesetzt und uns<br />
wiederum für R&M-Produkte entschieden. Das Modell mit<br />
dem kundenspezifischen Handbuch hat sich bewährt.»<br />
Urs Siegenthaler, CIO Jungfraubahnen Management AG<br />
Jungfraujoch – Top of Europe. Die Jungfrau<br />
Region mit der majestätischen Kulisse von<br />
Eiger, Mönch und Jungfrau, mit Gletscherwelt,<br />
steilen Skipisten, Wanderwegen und<br />
Bergbahnen: Diese Destination im Herzen<br />
der Schweizer Alpen zieht seit über 100<br />
Jahren Reisende, Abenteurer, Sportler und<br />
Künstler aus aller Welt an.<br />
Allein das Jungfraujoch mit dem höchstgelegenen<br />
Bahnhof der Welt zählt jährlich eine<br />
Million Besucher. Bisher musste man viel Zeit<br />
mitbringen, um Top of Europe zu erreichen,<br />
und teilweise weit im Voraus einen Platz in<br />
Gründe für R&M<br />
– Universell nutzbares Verkabelungssystem<br />
– Kundengerecht spezifiziertes Portfolio<br />
– Kundenspezifisches Handbuch für alle<br />
Parteien<br />
– Vertrauen und zuverlässige Kommunikation<br />
– Flexible, schnelle Reaktion im Projekt<br />
– Logistik unter Extrembedingungen<br />
der Bahn reservieren. Der Weg mit den historischen<br />
Bergbahnen via Kleine Scheidegg<br />
ist schön und gemächlich. Nun geht das auch<br />
schneller.<br />
47 Minuten schneller<br />
Das änderte im Dezember 2020, als der neue<br />
Eiger Express der Jungfraubahnen plangemäss<br />
in Betrieb genommen wurde. Er verkürzt die<br />
Reise zum Top of Europe um 47 Minuten.<br />
Vom Grindelwald Terminal bis Eigergletscher<br />
dauert die Reise nur noch 15 Minuten.<br />
Der Eiger Express ist die neue Top-Dreiseilumlaufbahn<br />
der Alpen. Er fährt mit einer<br />
Rekordgeschwindigkeit von acht Metern pro<br />
Sekunde vom neuen Terminal in Grindelwald<br />
zur Bergstation Eigergletscher. Dort erhalten<br />
die Fahrgäste auf einem komfortablen Zwischenplateau<br />
bei Bedarf Anschluss an die<br />
Jungfraubahn.<br />
Unterwegs schwebt man wie ein Adler der<br />
legendären Eigernordwand entlang. Die<br />
050.7124<br />
R&M-Handbuch<br />
Im laufenden Projekt haben die Jungfraubahnen<br />
bedarfsgerecht Gewerke<br />
optimiert. Beispielsweise wurden für das<br />
Terminal in Grindelwald doppelt so viele<br />
WLAN Access Points und 100 mehr Digital-Signage-Anzeigen<br />
benötigt als geplant.<br />
Netzwerkplaner, Installateure und R&M<br />
konnten durch die engmaschige Zusammenarbeit<br />
jederzeit flexibel reagieren.<br />
Ein entscheidender Erfolgsfaktor war das<br />
R&M-Handbuch: Es spezifiziert und standardisiert<br />
das Material für die strukturierte<br />
Verkabelung bei den Jungfraubahnen.<br />
Ein Blick ins Handbuch genügt, um die<br />
passenden Produkte zu bestimmen und zu<br />
ordern. Zudem zeigt das Handbuch, wie<br />
die Kat. 6 A<br />
EL Module von R&M beschaltet<br />
werden und was bei den Abnahmemessungen<br />
zu beachten ist. Zeitraubende<br />
Schritte für Evaluation, Bestellung und<br />
Arbeitsvorbereitung entfallen.<br />
Urs Siegenthaler, CIO Jungfraubahnen,<br />
und Bruno Perren von elektroplan Buchs<br />
& Grossen AG bestätigen: «R&Ms Modell<br />
mit dem kundenspezifischen Handbuch<br />
hat sich bewährt.»<br />
050.7123<br />
«Bester Terminal der Alpen»: Aussen Holzfassade, innen eine Mobilitätszentrale mit digitalisiertem<br />
Tourismusbetrieb – der neue Terminal in Grindelwald vereint Eiger Express, Männlichenbahn, Shopping,<br />
Parking und Zugang zum öffentlichen Bahnverkehr.<br />
Urs Siegenthaler: «Das Handbuch stellt<br />
sicher, dass überall dasselbe Material<br />
verwendet wird.» Bruno Perren ergänzt:<br />
«Unsere Equipe profitierte von der<br />
Standardisierung. Das Handbuch kam<br />
fast täglich zum Einsatz.» Lediglich die<br />
PoE-Infrastruktur erforderte einen etwas<br />
intensiveren Planungsaufwand, um die<br />
Switch-Standorte und die elektrische<br />
Leistung genau zu berechnen.<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 13
Success<br />
«Alle Partner haben eine sehr hohe Flexibilität bewiesen<br />
und hervorragende Arbeit geleistet.»<br />
Bruno Perren, Projektleiter, elektroplan Buchs & Grossen AG<br />
050.7125<br />
vollautomatisch fahrenden Kabinen bieten<br />
WLAN, Klimaanlage, beheizte Sitze, beheizte<br />
Panoramafenster und das Design eines<br />
Sportwagens. Die Energie dafür wird von<br />
Generatoren in den Laufrollen geliefert. Das<br />
internationale iF Forum Design hat die Kabinen<br />
des Eiger Express mit dem Ret Dot Award ausgezeichnet<br />
– wegen ihrer «zeitlosen Eleganz»<br />
und «unvergleichlichen Funktionalität».<br />
Zwei GPS-gesteuerte Screens zeigen den<br />
Fahrgästen live, was rundum zu sehen ist.<br />
Mit moderner Informationstechnik wird die<br />
Seilbahnfahrt um eine virtuelle Komponente<br />
erweitert und die Fahrt mit dem Eiger Express<br />
wird so zum multimedialen Erlebnis.<br />
Fakten zum Eiger Express<br />
– Terminal Grindelwald: 943 m ü.M.<br />
– Station Eigergletscher: 2320 m ü.M.<br />
– Höhendifferenz: 1385 m<br />
– Fahrstrecke: 6483 m<br />
– Fahrzeit: 15 min<br />
– 44 Kabinen, 1 VIP-Kabine<br />
– Kapazität: 2200 Personen/h<br />
– Bauzeit: 908 Tage<br />
– Erstmals kombiniert eine Seilbahn vollautomatischen<br />
Personen- und Güterbetrieb<br />
V-Bahn:<br />
Bautagebücher-Videos:<br />
050.7126<br />
R&Mfreenet-Lösung und kundenspezifisches<br />
Handbuch.<br />
Toptechnologien<br />
Von Grindelwald bis zum Jungfraujoch<br />
setzen die Jungfraubahnen digitale Technologie<br />
ein für:<br />
– Automatisiertes Boarding<br />
– Digital Signage, Wegweiser<br />
– Infotainment, Pisteninformation<br />
– Kabinen-Kommunikation<br />
– Zutrittskontrolle<br />
– Skipass-Management<br />
– Ticketautomaten, Kassen<br />
– Videoüberwachung<br />
– WLAN, Internetzugang<br />
– Gebäudeautomation<br />
– Telefonie, Betriebsfunk<br />
– 4G/5G-Abdeckung indoor<br />
Digitalisierung im Tourismus<br />
Sehr eindrucksvoll vollzogen die Jungfraubahnen<br />
auch den Quantensprung zum digitalisierten<br />
Tourismusbetrieb in den Tal- und<br />
Bergstationen. Im hochmodernen Terminal<br />
in Grindelwald – «Bester Terminal der Alpen»<br />
genannt – und am Eigergletscher kommen<br />
Technologien, die derzeit keine Wünsche<br />
offenlassen, zum Einsatz. Auf Basis des Verkabelungssystems<br />
R&Mfreenet nutzen die<br />
Jungfraubahnen beispielsweise:<br />
– All-IP: Die Gebäudetechnik kommuniziert<br />
über Ethernet/IP und LAN. So entstehen<br />
Smart Buildings mit Internet of Things (IoT).<br />
Vorteil: Gebäudeautomation mit einheitlichen<br />
digitalen Protokollen vereinfacht das<br />
Gebäudemanagement.<br />
– PoE: Das Datennetz speist Endgeräte wie<br />
Kameras, Antennen, Schliesssysteme mit<br />
Energie (Power over Ethernet). Vorteil: eine<br />
einzige Verkabelung für alles.<br />
– Digital Signage: Anzeigeflächen erhalten<br />
Informationen live über das LAN. Vorteil:<br />
Besucherströme lassen sich zentral, ad hoc<br />
und bedarfsgerecht lenken.<br />
– WLAN: Im Terminal sorgen 250 Access<br />
Points für einen lückenlosen Netzzugang.<br />
Vorteil: Gäste kommen überall kostenlos<br />
per Smartphone ins Internet.<br />
– 5G: Die Netzwerkinfrastruktur ist «5G ready».<br />
Der Highspeed-Funk kann kommen.<br />
Projektpartner<br />
– Bauherr/Endkunde: Jungfraubahnen<br />
Management AG<br />
– Elektroplanung/Projektleitung: elektroplan<br />
Buchs & Grossen AG, Frutigen<br />
– Installation Terminal Grindelwald Grund:<br />
Frey + Cie Elektro AG, Interlaken<br />
– Installation Station Eigergletscher:<br />
Elektro Hunziker AG, Thun<br />
– Installation Gondelbahn Männlichen:<br />
ARGE: Aeschimann Elektro AG,<br />
Wilderswil; Elektro Seiler, Bönigen;<br />
Elektro Wyler AG, Interlaken<br />
v.l.n.r.: Jürg Gerber, R&M; Peter Meier, R&M;<br />
Bruno Perren, Projektleiter, elektroplan Buchs<br />
& Grossen AG; Urs Siegenthaler, CIO Jungfraubahnen<br />
Management AG.<br />
050.7127<br />
14 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
050.7128 050.7129<br />
050.7130 050.7131<br />
050.7130 050.7131<br />
050.7132 050.7133<br />
Topleistung im Megaprojekt<br />
Wer es mit Eiger, Mönch und Jungfrau aufnimmt,<br />
muss Topleistungen erbringen. Das<br />
bestätigte sich einmal mehr beim Generationenprojekt<br />
der neuen V-Bahn, so der Name<br />
des Gesamtvorhabens. Niemand liess sich<br />
durch Stürme, Schnee, Frost oder Pandemie<br />
aufhalten. Am Eigergletscher wurde teils<br />
an sechs Tagen pro Woche in 24-Stunden-<br />
Schichten betoniert. Die Logistik erforderte<br />
exaktes Timing im 48-Stunden-Rhythmus.<br />
Die Jungfraubahnen haben rund 470 Mio.<br />
Schweizer Franken in das V-Bahn-Projekt<br />
investiert. Das Megaprojekt sichert die touristische<br />
Zukunft der Region. Eiger, Mönch<br />
und Jungfrau dürfen sich auch in der digitalen<br />
Ära auf enthusiastische Gäste freuen.<br />
Das Projekt V-Bahn zeigt, dass Netzwerke sich<br />
auch unter Extrembedingungen reibungslos<br />
installieren lassen. Voraussetzung dafür sind<br />
die beispielhafte Identifikation der involvierten<br />
Teams mit dem Projekt, Begeisterung und<br />
eine nahtlose, effiziente Kommunikation.<br />
Der Eiger Express ging nach 908 Tagen Bauzeit<br />
sogar eine Woche früher in Betrieb als<br />
geplant. Zuvor waren die benachbarte neue<br />
Männlichenbahn und ein Teil des Terminals<br />
als Mobilitätszentrale fertiggestellt worden.<br />
Jürg Gerber | R&M Schweiz<br />
juerg.gerber@rdm.com<br />
050.7134 050.6814<br />
Peter Meier | R&M Schweiz<br />
peter.meier@rdm.com<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 15
News<br />
Eine PoP-Station –<br />
ein Partner<br />
Der PRIME ODF bietet eine hohe Flexibilität und die Möglichkeit, P2P-<br />
Netze wie auch passive optische Gigabitnetze (GPON) aufzubauen.<br />
030.6250<br />
«Ein Netz. Ein Point of Presence. Ein Partner.» So lautet die neue Erfolgsformel für den<br />
beschleunigten Ausbau von FTTH-Netzen. Die R&M Marktorganisation in Deutschland<br />
hat das Konzept und die Lösung dazu entwickelt.<br />
Der Ausbau von FTTH-Breitbandnetzen<br />
schreitet voran, auch in Deutschland. Aber<br />
es könnte schneller gehen. Viele regionale<br />
Netzbetreiber und kommunale Versorger<br />
wären froh über effizientere Lösungen.<br />
Vor allem der Aufbau der Points of Presence<br />
(PoP) kostet Zeit. Die Auftraggeber mussten<br />
bisher alle Details, Stücklisten, Lieferanten<br />
und Montage selbst koordinieren. Sie<br />
mussten sich um Zellen, Rohre, Kanäle,<br />
Racks, Rangierfelder, Glasfaserkabel und<br />
Connectivity kümmern. Sie mussten ebenfalls<br />
Bescheid wissen über statische und<br />
klimatische Bedingungen sowie Standards,<br />
die zu berücksichtigen sind.<br />
Mit den schlüsselfertigen PoP-Stationen von<br />
R&M können alle Gewerke auf einmal und mit<br />
einem einzigen Lieferanten gemeistert werden.<br />
Die Formel lautet: ein PoP – ein Partner.<br />
Zwölf Schritte bis zum Ziel<br />
R&M projektiert die PoP-Stationen in einem<br />
straffen Prozess. Schon im ersten Gespräch<br />
mit dem R&M-Berater erhält der Kunde einen<br />
Entwurf. In zwölf Schritten folgen Kalkulation,<br />
Layout, Stücklisten, Zeitplan, Ausbau der<br />
Zellen, Logistik und Montage vor Ort.<br />
R&M lässt die PoP-Stationen bei mehreren<br />
Betonfertigteile-Herstellern in Deutschland<br />
und im grenznahen Ausland herstellen und<br />
ausbauen. Für Klimatechnik, Zutrittskontrolle<br />
und 19’’ Racks sind weitere Partner involviert.<br />
Die passive fiberoptische Ausstattung basiert<br />
auf R&Ms modularen FTTH-Systemen<br />
R&Mfoxs und PRIME, wodurch sich in einem<br />
PoP bis zu 32 256 Fasern abschliessen lassen.<br />
16 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
Per Tieflader kommen die schlüsselfertigen<br />
Zellen zur Baustelle und werden dann mithilfe<br />
eines Krans an den definierten Standort<br />
gehoben und ausgerichtet. Dieser Vorgang<br />
vor Ort dauert rund 30 Minuten, je nach Gegebenheit.<br />
Nach der erfolgreichen Positionierung<br />
des PoP müssen die Baufirmen lediglich<br />
die ankommenden Rohrverbände und Kabel<br />
aus dem Erdboden einziehen und verbinden.<br />
Schlüsselprodukt PRIME ODF<br />
Der PRIME ODF ermöglicht eine sehr hohe<br />
Packungsdichte in PoP-Stationen. R&M bestückt<br />
die schlüsselfertigen PoP-Stationen<br />
für FTTH-Netze mit dem gesamten passiven<br />
fiberoptischen Equipment und den Racks für<br />
die Aktivtechnik. Die Zellen gibt es in drei<br />
Standardgrössen von 9 bis 18 m 2 . Sie bieten<br />
Platz für:<br />
– 2–6 ODF, R&Mfoxs bzw. PRIME<br />
– Patchkabel- und Überlängenmanagement<br />
– Je nach Konfiguration 4608 bis 32 256<br />
Fasern<br />
– Bis zu 174 patchbare Splitter-Module<br />
– 2–4 Aktivracks, Grösse 19”, 46 HE<br />
Die PRIME ODF von R&M unterstützen im<br />
Bedarfsfall auch das Einzelfasermanagement<br />
(separate Version als PRIME-SCM). So gewinnen<br />
FTTH-Anbieter mehr Planungsfreiheit.<br />
Anfangs legen sie die Hauptverteiler nach<br />
Die Telekomunternehmen installieren ihre<br />
aktive Netzwerktechnik. Danach kann der<br />
Hub in Betrieb gehen.<br />
dem örtlichen Bedarf aus. Später können<br />
sie die Breitbandversorgung nach dem Payas-you-grow-Prinzip<br />
skalieren. Der PRIME<br />
ODF bietet eine hohe Flexibilität und die<br />
Möglichkeit, P2P-Netze wie auch passive<br />
optische Gigabitnetze (GPON) aufzubauen.<br />
Ebenso leicht können kommende Breitbandtechnologien<br />
implementiert werden.<br />
PRIME ist eine hochverdichtete Verteilerplattform,<br />
die sich bausteinartig<br />
bestücken, anpassen oder erweitern lässt.<br />
Bei maximaler Auslastung verbinden<br />
PRIME-Module in einem ODF bis zu 5376<br />
Glasfasern. Das setzt neue Massstäbe auf<br />
dem FTTH-Markt. PoP-Stationen, Gebäudekeller,<br />
Hauptverteiler, Central Offices<br />
sowie Outdoor-Multifunktionsgehäuse<br />
(Mini-PoP) zählen zu den Einsatzorten des<br />
PRIME ODF.<br />
Die R&M Marktorganisation Deutschland<br />
plant für die Zukunft noch schnellere Verfügbarkeiten.<br />
Die Standardisierung im Inneren<br />
des PoP soll eine schnelle Verfügbarkeit<br />
gewährleisten. Aber auch weitere Kundenbedürfnisse<br />
sollen abgedeckt werden, so will<br />
man zukünftig ebenfalls den Tiefbau sowie<br />
die komplette Inbetriebnahme seitens R&M<br />
anbieten.<br />
Warum R&M?<br />
R&M bietet neben dem Komplettpaket<br />
zusätzliche Erfolgsfaktoren, welche die<br />
Möglichkeit schaffen, deutschlandweit mehr<br />
und mehr Projekte mit PoP-Stationen zu<br />
generieren.<br />
Wesentlich ist hier zunächst die Schnelligkeit,<br />
bis wann ein konkretes Projektangebot<br />
beim Kunden vorliegt. Die Informationen<br />
erfolgen mittels detailliertem Handbuch<br />
mit kundenspezifischen CAD-Zeichnungen.<br />
So können sich die Kunden bereits in der<br />
Planungsphase mit der Lösung identifizieren,<br />
die sie später auf der Baustelle vorfinden.<br />
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist das Know-how<br />
des R&M Projektmanagements in Kombination<br />
mit dem Vertriebsaussendienst, denn nicht<br />
immer ist eine erste Kundenanfrage bereits<br />
für den optimalen Betrieb einer PoP-Station<br />
geeignet. Ziel ist es, für jeden Kunden eine<br />
genau angepasste, spezifische PoP-Station zu<br />
realisieren. Dazu gehört auch die Präsentation<br />
einer effizienten Alternativlösung.<br />
Auch die Projekt-Nachbetreuung ist fester<br />
Bestandteil der R&M-Lösung. Nach erfolgreichem<br />
Verkauf einer PoP-Station folgen<br />
viele weitere Schritte, die in der Verantwortung<br />
des R&M-Projektmanagements liegen.<br />
Bis zum eigentlichen Produktionsbeginn<br />
müssen Zeichnungen erstellt, Lieferpläne,<br />
Tiefbauarbeiten, Kranplätze terminiert, koordiniert<br />
und durchgeführt werden.<br />
Die R&M Marktorganisation in Deutschland<br />
hat seit Anfang 2020 mit zahlreichen<br />
Referenzprojekten umfassendes Know-how<br />
aufgebaut, das Mehrwert bei der Planung<br />
und Realisierung von zukünftigen Projekten<br />
garantiert.<br />
030.7192<br />
030.7189<br />
030.7265<br />
Schlüsselfertige Point-of-Presence-Zellen liefert<br />
R&M Deutschland per Tieflader an den Einsatzort.<br />
Sie enthalten alles, was Netzbetreiber für die<br />
Verkabelung und den Betrieb der Knotenpunkte<br />
ihrer Glasfasernetze benötigen. Das erspart Bauund<br />
Installationsarbeiten vor Ort. FTTH-Projekte<br />
kommen schneller voran.<br />
050.7135<br />
Victor Bogdan<br />
FTTX-Projektmanager R&M Deutschland<br />
victor.bogdan@rdm.com<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 17
Trends<br />
050.<strong>61</strong>76<br />
PoE: mit kühlem Kopf<br />
zu kühlen Kabeln<br />
Power over Ethernet erlebt einen Boom. Laut Marktstudien verdoppelt sich die Zahl der<br />
PoE-Ports bis 2027. Fast täglich kommen neue PoE-fähige Geräte für LAN, Industrie und<br />
Gebäudeautomation auf den Markt. Umso wichtiger ist es, gerade jetzt auf die richtige<br />
Verkabelung zu achten. Sonst könnte es gefährlich heiss werden.<br />
Die PoE-Nachfrage wächst mit den neuen<br />
Anwendungsmöglichkeiten – zum Beispiel<br />
in Smart Buildings. Die Stromversorgung<br />
über Datenkabel eignet sich hervorragend,<br />
um Geräte der Gebäudeautomation zu betreiben.<br />
Zahllose Endgeräte des Internet of Things<br />
(IoT), Raumsensoren, IP-Kameras oder Access<br />
Points lassen sich heute per PoE speisen.<br />
Sogar PoE-fähige, über LAN steuerbare<br />
LED-Leuchten (Connected Lighting) werden<br />
immer beliebter. Auch die IP-basierte Vernetzung<br />
in der Produktion – Industrie 4.0<br />
– setzt auf PoE.<br />
Neue Richtlinien im Bauwesen sollen dazu<br />
führen, dass Energieverbrauch und CO 2<br />
-<br />
Ausstoss sinken. PoE kann dazu beitragen,<br />
die gesetzten Ziele zu erreichen.<br />
Vierpaariges PoE wird zum Standard<br />
Die neuste PoE-Generation liefert Strom<br />
über alle vier Doppeladern des Datenkabels<br />
(4PPoE). Mit 90 Watt bietet es mehr als<br />
dreimal so viel elektrische Leistung wie der<br />
vorherige Standard – und mehr als sechsmal<br />
so viel wie der ursprüngliche PoE-Standard.<br />
High-Power-PoE hat erhebliche Konsequenzen<br />
für die strukturierte Verkabelung. Anwender<br />
sollten einen kühlen Kopf bewahren<br />
und sich nicht ohne vorgängige Planung in<br />
PoE-Anwendungen stürzen. Bei der Auswahl<br />
und Handhabung der Verkabelung gilt es,<br />
einige Kriterien zu beachten.<br />
18 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
Kabel können sich erhitzen<br />
Der erste Punkt: 4PPoE kann Kabel erhitzen.<br />
Je höher die übertragene Leistung, desto<br />
mehr Wärme entsteht. Bei der Netzwerkplanung<br />
und -installation müssen einige<br />
Kriterien besonders berücksichtigt werden:<br />
Kabeltyp, Kabeldurchmesser, Bündelgrösse,<br />
Eigenschaften des Kabelkanals, Länge der<br />
Verbindungen.<br />
Wer eine entsprechende Planung macht und<br />
die geeigneten Produkte wählt, dessen Verkabelungsanlage<br />
hält den höheren Temperaturen<br />
stand. Der PoE Calculator von R&M<br />
hilft, die passende Lösung zu finden. Eine<br />
der wichtigsten vorbeugenden Massnahmen<br />
ist, kürzere Links zu planen. Je kürzer die<br />
Kabelstrecke, desto weniger Widerstand,<br />
Erwärmung und Dämpfungsverluste bei der<br />
Datenübertragung.<br />
Funkenerosion berücksichtigen<br />
Der zweite Punkt: die Steckverbindungen.<br />
Beim Trennen einer Verbindung unter Last<br />
entstehen Funken. Funkenerosion kann die<br />
Federkontakte in den Kupplungen beschädigen.<br />
Je höher die übertragene Leistung, desto<br />
grösser das Risiko. Ob eine RJ45-Buchse<br />
betroffen ist, hängt von ihrem mechanischen<br />
Aufbau und dem Kontaktdesign ab. Diese<br />
Merkmale sollten bei der Produktauswahl<br />
berücksichtigt und entsprechend spezifiziert<br />
werden.<br />
Anschlusstechnik beachten<br />
Drittens: Auch die Anschlusstechnik und<br />
-qualität des Signalleiters kann einen grossen<br />
Einfluss haben. Im Extremfall verschlechtert<br />
sich die Verbindung im Lauf der Zeit. Daher<br />
sollten bei der Produktauswahl die Vor- und<br />
Nachteile der zwei vorherrschenden Beschaltungstechnologien<br />
betrachtet werden:<br />
– Die bei Patchkabeln häufig verwendete<br />
Durchdring-Kontaktierung (Insulation<br />
Piercing Contact, IPC) ist langfristig instabil.<br />
Wenn das Material altert oder auch infolge<br />
von Kabelbewegungen kann sich die Verbindung<br />
lockern. Der Übergangswiderstand<br />
zwischen Kontaktdorn und Litze steigt und<br />
damit die Gefahr der Hitzeentwicklung und<br />
des Kontaktverlusts im Stecker.<br />
R&M führend bei PoE<br />
Power over Ethernet (PoE) weckt zu Recht<br />
grosse Erwartungen. Diese Technologie<br />
ist ein Türöffner für Smart Buildings und<br />
Industrie 4.0. R&M widmet sich der PoE-<br />
Entwicklung dediziert und setzt, als Pionier<br />
der IDC-Beschaltungstechnologie, auch hier<br />
Massstäbe. Kontinuierlich wird die technologische<br />
Führungsposition auf dem PoE-<br />
Gebiet weiter ausgebaut. Dies wurde 2021<br />
mit diversen Aktivitäten untermauert:<br />
– PoE-Rechner: Der überarbeitete PoE Calculator<br />
vereinfacht die Eingabe der Grösse<br />
von Kabelbündeln sowie Eingaben gemäss<br />
ISO/IEC 14763-2 und EN 50174-2.<br />
– Demonstrator: Das neue Tool demonstriert<br />
die Wärmeentwicklung in Kabeln<br />
bei PoE-Anwendung. R&M setzt es zu<br />
Trainingszwecken ein.<br />
– PoE-Anzeige: R&M hat einen PoE Indicator<br />
entwickelt, welcher zeigt, ob Verkabelungslinks<br />
mit PoE ausgerüstet sind.<br />
– Spezial-Kabel: R&M führt spezielle Instal-<br />
lationskabel-Programme mit höheren<br />
Drahtdurchmessern und besserer Temperaturbeständigkeit<br />
ein.<br />
Power over Ethernet Markt – Umsätze und Prognosen bis 2027<br />
Millionen US$<br />
2,500.00<br />
2017 – 2027<br />
14.0 %<br />
2,000.00<br />
11.57 % 11.73 % 11.25 % 11.38 % 11.53 %<br />
11.71 % 11.93 %<br />
12.20 %<br />
12.53 %<br />
12.0 %<br />
1,500.00<br />
1,000.00<br />
500.00<br />
658.12<br />
734.25<br />
820.39<br />
7.12 %<br />
878.80<br />
977.69<br />
1,088.97<br />
1,214.55<br />
1,356.78<br />
1,519.66<br />
1,703.94<br />
1,917.44<br />
10.0 %<br />
8.0 %<br />
6.0 %<br />
4.0 %<br />
2.0 %<br />
0.0 %<br />
2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027<br />
Quelle: The Insight Partners Analysis<br />
050.7159<br />
Der PoE-Markt wächst jährlich um 11 % bis 12 %.<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 19
Trends<br />
– Die Schneidklemmtechnik (Insulation<br />
Displacement Contact, IDC) gewährleistet<br />
eine gleichbleibend hohe Kontaktqualität<br />
über die gesamte Produktlebensdauer. Bei<br />
IDC klemmt ein gabelförmiger Federkontakt<br />
die Ader ein. Die Kontakte schneiden<br />
durch die Isolation und drücken seitlich<br />
auf die Litze. Dadurch ist die Verbindung<br />
dauerhaft zug- und vibrationsstabil, staub-,<br />
wasser- und gasdicht und korrosionsfrei.<br />
R&M-PLANUNGSTOOL<br />
RJ45-KONTAKTDESIGN<br />
Empfehlung von R&M: Für Kanäle mit<br />
kontinuierlicher hoher PoE-Leistung und bei<br />
Anwendung von 4PPoE sollte IDC gewählt<br />
werden. Patchkabel mit IDC-Terminierung<br />
gewährleisten eine zuverlässige langfristige<br />
Verbindungssicherheit.<br />
050.7162<br />
Die Normierung hat reagiert<br />
Die internationalen Normengremien haben<br />
erkannt, wie wichtig das Thema PoE mittlerweile<br />
ist. Die Installationsnormen für die<br />
Verkabelung (ISO/IEC 14763-2 und EN<br />
50174-2) wurden durch die Fernspeisungs-<br />
Kategorien RP1-RP3 (Remote Power) erweitert.<br />
In den unterschiedlichen Kategorien<br />
ist definiert, was vor der Installation bzw.<br />
während des Betriebs erforderlich ist, um<br />
eine Verkabelung sicher mit PoE betreiben<br />
zu können. Betreiber von Verkabelungsinstallationen<br />
werden sich Gedanken über den Betrieb<br />
von PoE im eigenen Gebäude machen<br />
müssen. R&M steht bei der Evaluation gerne<br />
mit Rat und Tat zur Seite.<br />
IDC-ABSCHLUSS<br />
Drei «heisse» Faktoren beeinflussen die Verkabelung<br />
bei 4PPoE: Erwärmung der Kabelbündel<br />
aufgrund der Stromführung, Funkenerosion<br />
beim Ausstecken, Übergangswiderstand am<br />
Aderkontakt. Mithilfe des PoE Calculators<br />
und mit der PoE-optimierten Connectivity-<br />
Technologie von R&M bauen Anwender die<br />
Infrastruktur für sichere und langzeitstabile<br />
High-Power-Anwendungen auf.<br />
Grafik: R&M<br />
PoE Indicator von R&M<br />
PoE wird in der Office-Umgebung immer<br />
häufiger verwendet. Dennoch steht nicht<br />
an jedem Port oder an jeder Anschlussdose<br />
automatisch PoE zur Verfügung. Wie sollen<br />
Nutzer herausfinden, wo sie ein PoE-Gerät<br />
einstecken können?<br />
Sie müssten in der Netzwerk-Dokumentation<br />
oder direkt im Etagenverteiler nachschauen<br />
oder mehrere Dosen durchprobieren. Das<br />
kostet Zeit und kann frustrierend sein.<br />
Der PoE Indicator von R&M erspart die<br />
Suche. Das Zubehörteil wird wie eine Staubabdeckung<br />
in den Dosenport gesteckt. Es<br />
kontaktiert die Signalpins und erkennt, ob<br />
Strom fliesst bzw. ob am anderen Ende der<br />
Verbindung ein PoE-fähiges Netzwerkgerät<br />
(PSE) wartet. Eine blinkende LED im Indicator<br />
signalisiert, dass der Port PoE bereitstellt.<br />
Der zur Patentierung angemeldete PoE<br />
Indicator passt in alle RJ45-Buchsen von<br />
R&M. Besonders nützlich ist er bei Umzugs-<br />
und Unterhaltsprojekten in Büro- und<br />
IT-Umgebungen. Auf einen Blick erkennen<br />
Anwender, welche Dosen sie für neue oder<br />
zusätzliche PoE-Endgeräte verwenden können.<br />
Der PoE Indicator signalisiert, ob ein<br />
Port mit einem Power Source Equipment<br />
verbunden ist.<br />
041.0652<br />
www.rdm.com/powerover-ethernet/<br />
youtu.be/RG4m-SFulZY<br />
050.7067<br />
Matthias Gerber<br />
Market Manager LAN Cabling<br />
matthias.gerber@rdm.com<br />
20 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
Trends<br />
Die Edge<br />
verstehen<br />
Ein Edge-Rechenzentrum ist kein Serverschrank mit ein<br />
paar Rangierkabeln. Hier geht es um eine neue Dimension<br />
der Funktionsvielfalt auf kleinstem Raum. Sie fordert ein<br />
neues Verständnis für Infrastrukturen. Hier einige Aspekte,<br />
auf die es ankommt.<br />
Im Rechenzentrum an der Edge treffen<br />
alle denkbaren Interessen unmittelbar aufeinander.<br />
Einige Nutzer benötigen nur ein<br />
Rack oder sie teilen es sogar mit anderen.<br />
Grössere Kunden erwarten unabhängige<br />
Cloud-Dienste oder alternative Colocation-<br />
Pakete. Andere suchen eine Operationsbasis<br />
für 5G.<br />
Mal steht ein klimatisiertes Gebäude zur<br />
Verfügung. Mal bildet ein Container im<br />
Aussenbereich die Hülle. In jedem Fall fordert<br />
die Edge einen Paradigmenwechsel aufseiten<br />
der Infrastrukturen.<br />
Hohe Verdichtung<br />
Ein Schlüsselbegriff lautet Ultra High Density<br />
(UHD). Mehr als 100 Ports pro Rackeinheit<br />
und hybride Fähigkeiten wären für die Zukunft<br />
wünschenswert. Die Rangierfelder sollten<br />
Media- und Anwendungsmixe ermöglichen<br />
und in rauer Umgebung einsetzbar sein.<br />
Edge-Anbieter werden erfolgreich sein, wenn<br />
sie alle Varianten gleichzeitig beherrschen.<br />
Vielleicht plant ein Kunde mit bescheidenen<br />
40 Gigabit Ethernet. Gleichzeitig erwartet<br />
ein anderer, dass der Host im laufenden<br />
Betrieb den Weg zu 400 Gigabit ebnet.<br />
Lösungsansätze demonstriert R&M mit der<br />
Netscale-Familie.<br />
Zentrales Management<br />
Edge-Rechenzentren sollen sich grundsätzlich<br />
zentral und remote managen lassen. Der<br />
Aufwand wäre zu gross, an jedem Standort<br />
Fachpersonal vorzuhalten. Deshalb muss das<br />
DCIM-System Kontroll- und Eingriffsmöglichkeiten<br />
wie bei einem Inhouse-Rechenzentrum<br />
bieten.<br />
Echtzeit-Monitoring, Performance-Messungen,<br />
Ressourcen-Management und Security-<br />
Funktionen zählen zu den Standards. Intuitiv<br />
nutzbare Tools für Qualitäts-, Asset- und<br />
050.7137<br />
Data-Center-Infrastruktur-Management<br />
mit R&MinteliPhy.<br />
Lifecycle-Management, Risikoabschätzung,<br />
vorausschauende Wartung und Kostenkontrolle<br />
sollten verfügbar sein.<br />
Entscheidend ist, die passive Netzwerktechnik<br />
in das DCIM-System voll einzubinden.<br />
Der Operator benötigt digitale und aktuelle<br />
Informationen über jeden Port und jeden<br />
Link. Beispielsweise muss er Performanceverluste<br />
im Datennetz sofort und exakt orten<br />
können, um Havarien zu verhindern.<br />
Dieses Potenzial steckt in R&Ms DCIM-Software<br />
inteliPhy net. Der Verbund mit dem<br />
AIM-System R&MinteliPhy ist unabdingbar,<br />
um das Netzwerk unter Kontrolle zu haben.<br />
050.7091<br />
050.7136<br />
Mögliche Verteilung von Edge-Rechenzentren in einer Stadt.<br />
Grafik: R&M<br />
Carsten Ludwig<br />
Market Manager Data Center<br />
carsten.ludwig@rdm.com<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 21
Success<br />
050.7138<br />
Bild: Kunz und Mösch Architekten<br />
Neue Horizonte<br />
für die Gesundheit<br />
Ob Malaria, Tuberkulose oder Corona – immer wieder<br />
bedrohen widerspenstige Krankheiten die Gesundheit<br />
der Menschen. Das Schweizerische Tropen- und Public<br />
Health-Institut in Basel hilft mit, diese Krankheiten<br />
schneller und wirkungsvoller zu bekämpfen. Im neuen<br />
Gebäude «Belo Horizonte» kann es seine Mission besser<br />
denn je erfüllen. Ein robustes, multifunktionales<br />
Netzwerk unterstützt die Mission.<br />
«Wir freuen uns ausserordentlich auf unser<br />
neues Zuhause», sagt Jürg Utzinger, Direktor<br />
des Schweizerischen Tropen- und Public<br />
Health-Instituts (Swiss TPH). «Das neue<br />
Gebäude verbindet Arbeits-, Labor- und<br />
Ausbildungsplätze auf einmalige Weise und<br />
wird es uns ermöglichen, unsere Mission zur<br />
Verbesserung der Gesundheit der Menschen<br />
weltweit noch besser erfüllen zu können.»<br />
Die Architekten Philipp Kunz und Renato<br />
Mösch verbinden diese Mission mit zeitloser<br />
Ästhetik und einem weitsichtigen Entwurf.<br />
Sie nennen ihr Werk «Belo Horizonte». Eine<br />
Anspielung auf den Architekten Mendes da<br />
Rocha und auf die Heimat der Architektur<br />
der Moderne, die brasilianische Stadt Belo<br />
Horizonte (schöner Horizont).<br />
050.7139<br />
«Belo Horizonte», der Neubau des Swiss TPH in Allschwil<br />
bei Basel, öffnet neue Horizonte für die Gesundheit.<br />
Espazium, das Schweizer Magazin für Baukultur,<br />
stellte fest: Die Architektur schichtet<br />
Forschung, Lehre und Dienstleistungen getrennt<br />
übereinander und verquickt sie so, dass<br />
der interdisziplinäre Austausch gefördert wird.<br />
Partner für Innovation<br />
In diesem Sinn entstehen hier neue Horizonte<br />
für die Verbesserung der Gesundheit<br />
der Menschen – in Basel, der Schweiz und<br />
weltweit. Beispielsweise kooperiert das Swiss<br />
TPH seit Juni 2021 mit dem Basler Biotech-<br />
Start-up RocketVax. Die Partner entwickeln<br />
Impfstoffe für die Zukunft.<br />
Bild: R&M<br />
«Mit R&M konnten wir unseren ganzheitlichen Plan<br />
optimal umsetzen.»<br />
Roger Brogli, Elektro-Projektleiter, Pro Engineering AG<br />
050.7140<br />
Bild: R&M<br />
22 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
«Das Netzwerk von R&M garantiert hohe Verfügbarkeit<br />
und höchsten Datendurchsatz.»<br />
Alain Bertolotti, Leiter Informatik, Swiss TPH<br />
Das neue Zuhause des Swiss TPH befindet<br />
sich auf dem BaseLink-Areal in Allschwil vor<br />
den Toren Basels. Hier entsteht ein neuer Hotspot<br />
der Life Sciences mit über 6000 Arbeitsplätzen.<br />
Zu den grössten Investoren zählt das<br />
Swiss TPH. Sieben bisher getrennte Standorte<br />
werden nun unter einem Dach vereint.<br />
Multifunktionales Haus<br />
Der multifunktionale Neubau mit begrünter<br />
Fassade wurde im Herbst 2021 fertiggestellt.<br />
Bis im März 2022 werden alle Mitarbeitenden<br />
und Studierenden eingezogen sein. Er bietet<br />
auf rund 13 000 m 2 Nutzfläche und sechs<br />
Stockwerken bis zu 725 Arbeitsplätze und 150<br />
Laborplätze. Im Gebäude befinden sich neben<br />
Büros und Labors eine Bibliothek, Auditorien,<br />
Schulungsräume und ein Rechenzentrum.<br />
Für die vielfältigen Aufgaben, die das Swiss<br />
TPH unter seinem Dach vereint, musste<br />
ein belastbares und multifunktional nutzbares<br />
Datennetz geschaffen werden. Beispielsweise<br />
stellen Labors mit ihren häufig<br />
wechselnden Projekten und Geräten andere<br />
Anforderungen an die Connectivity als Büroarbeitsplätze.<br />
Robustes LAN gefordert<br />
Auch die Informatik-Einheit des Swiss TPH<br />
forderte ein State-of-the-Art-Datennetz.<br />
«Denn unsere Aufgaben reichen weit über<br />
das herkömmliche IT-Spektrum hinaus»,<br />
erläutert Informatik-Leiter Alain Bertolotti.<br />
Die Einheit verantwortet Management, Engineering,<br />
Beratung, Support, Prozesse und<br />
den Unterhalt der IT- und Kommunikations-<br />
Gründe für R&M<br />
– Materialqualität<br />
– Komplettlösung<br />
– Kompetente Beratung<br />
– Support bei der Produktauswahl<br />
– Zusammenarbeit im Projekt<br />
– Vorkonfektionierte Racks<br />
– Just-in-time-Lieferung<br />
infrastruktur, betreut internationale Projekte<br />
und bildet Fachkräfte aus.<br />
Hinzu kommt der Betrieb des Inhouse-Rechenzentrums.<br />
Es stellt Spezialanwendungen<br />
in den Bereichen Datenarchivierung, Content-<br />
und Dokumentenmanagement sowie<br />
eine Collaboration-Plattform bereit. Bis zu<br />
900 Nutzer im Hauptsitz und in den weltweit<br />
Die R&M-Lösung<br />
Das ganzheitliche Konzept für die strukturierte<br />
Gebäudeverkabelung im Neubau des<br />
Swiss TPH wurde mit R&Mfreenet umgesetzt,<br />
ergänzt durch automatisiertes Infrastruktur-Management<br />
mit R&MinteliPhy.<br />
Das LAN erschliesst die Office-Umgebung,<br />
Laborräume, Auditorien, Schulungsräume,<br />
Rechenzentrum und Gebäudetechnik.<br />
Es umfasst:<br />
– Backbone mit 10 km Glasfaserkabel<br />
– Tertiäres Netz mit 190 km Kat. 7 A<br />
Kupferkabel<br />
– 5000 Steckverbindungen mit Kat. 6 A<br />
Modulen<br />
– 10 000 Kat. 6 A<br />
Patchkabel<br />
– 100 Racks für Gebäudeverteiler und<br />
Rechenzentrum<br />
050.7141 050.7142<br />
Für das Rechenzentrum entwickelte R&M<br />
ein All-in-one-Konzept. Es umfasst Rackgehäuse,<br />
Panels, interne Verkabelung mit<br />
Kabelmanagement, PDU, Rackreihen-Kühlsysteme<br />
und Monitoring mit R&MinteliPhy.<br />
Das Infrastrukturmanagementsystem<br />
R&MinteliPhy überwacht alle Netzwerkbereiche<br />
im Gebäude.<br />
050.7143 Bilder: R&M 050.7144<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 23
Success<br />
«Die Kommunikation mit R&M funktioniert reibungslos.»<br />
Marco Erbsmehl, Abteilungsleiter Installation, Jaisli-Xamax AG<br />
Swiss TPH<br />
Das Schweizerische Tropen- und Public<br />
Health-Institut (Swiss TPH) ist ein weltweit<br />
renommiertes Institut auf dem Gebiet<br />
der globalen Gesundheit mit besonderem<br />
Fokus auf Länder mit niedrigen und<br />
mittleren Einkommen. Assoziiert mit der<br />
Universität Basel, verbindet das Swiss TPH<br />
Forschung, Lehre und Dienstleistungen auf<br />
lokaler, nationaler und internationaler Ebene.<br />
Über 800 Personen aus 80 Ländern<br />
arbeiten am Swiss TPH in Bereichen wie<br />
Infektionskrankheiten und nicht übertragbare<br />
Krankheiten, Umwelt, Gesellschaft<br />
und Gesundheit, sowie Gesundheitssysteme<br />
und -programme.<br />
Das Swiss TPH deckt die gesamte Wertschöpfungskette<br />
von der Innovation bis<br />
zur Anwendung ab, um globale Gesundheitsprobleme<br />
zu lösen und öffentliche<br />
Gesundheitssysteme zu stärken. Der<br />
interdisziplinäre Ansatz gilt als einzigartig.<br />
Die internationalen Teams erforschen<br />
Infektions- und Tropenkrankheiten und<br />
testen Diagnostika, Arzneimittel und Impfstoffe.<br />
Grosse Aufmerksamkeit widmet das<br />
Swiss TPH den sozialen und ökologischen<br />
Einflüssen auf die Gesundheit mit dem<br />
Ziel, die öffentlichen Gesundheitssysteme<br />
entsprechend weiterzuentwickeln.<br />
Das Portfolio beinhaltete im vergangenen<br />
Jahr über 300 aktive Projekte in 135<br />
Ländern. Für das Swiss TPH arbeiten 868<br />
Fachkräfte, davon 694 in Basel und 174 in<br />
den weltweit 25 Büros (Stand 2021).<br />
25 Büros des Swiss TPH erwarten zuverlässige<br />
Datenübertragungen für ihre Forschungs-,<br />
Lehr- und Dienstleistungstätigkeiten.<br />
Verkabelung aus einer Hand<br />
Die Pro Engineering AG als Elektroplaner<br />
und die Jaisli-Xamax AG als Installationspartner<br />
überzeugten mit einem plausiblen<br />
Gesamtkonzept für das gewünschte multifunktionale<br />
Netzwerk. Alles sollte aus einer<br />
Hand kommen:<br />
– Strukturierte Verkabelung für Gebäude, IT,<br />
Büros, Labors und Rechenzentrum<br />
– Anschluss ans öffentliche Breitbandnetz<br />
– System zur Überwachung der Netzwerkinfrastruktur<br />
im gesamten Gebäude<br />
«Wir waren frei in der Produktauswahl und<br />
haben uns für R&M entschieden. Mit R&M<br />
konnten wir unseren ganzheitlichen Ansatz<br />
optimal umsetzen», sagt Roger Brogli von<br />
Pro Engineering. Die Verkabelung des Rechenzentrums<br />
entwickelte R&M direkt mit<br />
dem Kunden.<br />
Für das Planungsunternehmen war die<br />
direkte Unterstützung des Lieferanten von<br />
der Ausschreibung bis zur Abnahme sehr<br />
wichtig. R&M stand mit Support, Beratung<br />
bei der Planung und Produktauswahl während<br />
der gesamten Projektdauer jederzeit zur<br />
Verfügung. «Die Kommunikation mit R&M<br />
funktioniert reibungslos», bestätigt Marco<br />
Erbsmehl von Jaisli-Xamax.<br />
Wegen des engen Zeitplans wurden Just-intime-Lieferungen<br />
vereinbart. Zudem brachte<br />
R&M die Racks vorkonfektioniert zur Baustelle,<br />
um den Montageaufwand vor Ort zu<br />
minimieren. Das Projekt konnte zeitgerecht<br />
und nach den Wünschen des Kunden umgesetzt<br />
werden.<br />
Das Swiss TPH arbeitet eng mit wissenschaftlichen<br />
Partnern, Gesundheitsorganisationen<br />
wie der WHO, Industrie und<br />
Förderern zusammen.<br />
050.7145<br />
v.l.n.r.: Alain Bertolotti, Leiter Informatik, Swiss TPH; Matthias Kummer, R&M; Roger Brogli, Elektro-<br />
Projektleiter, Pro Engineering AG; Marco Erbsmehl, Abteilungsleiter Installation, Jaisli-Xamax AG.<br />
Träger sind die beiden Kantone Basel-<br />
Landschaft und Basel-Stadt. Das Institut<br />
ist eine mit der Universität Basel assoziierte<br />
Institution.<br />
www.swisstph.ch/de/<br />
Daniel Gyger | R&M Schweiz<br />
daniel.gyger@rdm.com<br />
050.6968<br />
24 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
News<br />
SPE für Smart Buildings<br />
und Industrieautomation<br />
Single-Pair-Ethernet-Verkabelung aus einer Hand! Als erster Hersteller erreicht<br />
R&M dieses Ziel. Jetzt steht dem Markt ein komplettes Verkabelungssystem für<br />
Smart Buildings und die Industrieautomation zur Verfügung.<br />
Die neue Netzwerktechnologie Single Pair<br />
Ethernet (SPE) erweitert die Verkabelungsmöglichkeiten<br />
der lokalen Datennetze (LAN)<br />
und strukturierten Gebäudeverkabelung. Es<br />
benötigt nur zwei statt acht Kupferadern für<br />
die Signal- und Datenübertragung oder ein<br />
Adernpaar statt vier. Folglich sind SPE-Kabel<br />
dünner und die Stecker kleiner als die<br />
traditionellen Pendants aufseiten der RJ45-<br />
Verkabelung.<br />
Die Vorteile der Miniaturisierung: SPE-Verkabelung<br />
benötigt wenig Platz und reduziert die<br />
potenzielle Brandlast. Sie lässt sich überall im<br />
Gebäude diskret installieren. Die kleinen Stecker<br />
können eine grosse Anzahl von Geräten<br />
auf engstem Raum anschliessen.<br />
Damit erlangt SPE den Rang einer Schlüsseltechnologie<br />
für Smart Buildings. Denn SPE<br />
bringt dank grossen Übertragungsreichweiten<br />
das Ethernet/IP in die entlegensten Ecken<br />
SPE im Gebäude:<br />
alles über IP<br />
R&M ist überzeugt: Den Smart Buildings<br />
gehört die Zukunft. Das Gebäudemanagement<br />
wird durchgängig digital und IP-basiert<br />
sein. Wegbereiter sind neue Netzwerkstrukturen<br />
wie Digital Ceiling, erweitert durch<br />
Single Pair Ethernet für die Verkabelung der<br />
letzten Meter oder die Erschliessung abgelegener<br />
Areale. So können alle Bereiche der<br />
Gebäudeautomation in ein strukturiertes<br />
Lösungskonzept integriert werden.<br />
SPE kann zahllose digitale Endgeräte vernetzen.<br />
Einige Beispiele:<br />
– Smarte LED-Leuchten und -Anzeigen<br />
– Kameras, Monitore, Zutrittskontrolle<br />
– Temperatur-, Licht-, Klimasensoren<br />
– Regler für Heizung und Lüftung<br />
– Selbstbedienungsterminals<br />
Breite Anwendungsmöglichkeiten sieht<br />
R&M in Gewerbeparks, Bürozentren und<br />
Verwaltungen.<br />
030.7564 030.7565<br />
SPE-Portfolio von R&M: Rangierkabel und Stecksysteme nach LC-Cu- und MSP-Standard,<br />
kombinierbar mit Panels und Outlets aus dem R&Mfreenet-Programm.<br />
eines Campus oder Gebäudes. SPE-Verkabelung<br />
verbindet die digitalen Endgeräte und<br />
Sensoren in Gebäuden mit Datennetzen und<br />
dem Internet. So entsteht das Internet of<br />
Things (IoT).<br />
Einsatz im Digital Ceiling<br />
Als anfänglich grösstes Einsatzgebiet neben<br />
der Industrieautomation bietet sich Digital<br />
Ceiling an, die strukturierte Deckenverkabelung<br />
für die Gebäudeautomation. Ausgehend<br />
von Etagenverteilern oder Service-Dosen in<br />
den Decken lässt sich die SPE-Verkabelung<br />
weit ausdehnen. Das SPE-System von R&M<br />
bietet eine Übertragungsreichweite von 600<br />
Metern. Die Reichweite hängt davon ab, ob<br />
Fernspeisung eingesetzt wird und mit welchem<br />
Leistungslevel.<br />
Als erster Hersteller führt R&M ein vollständiges<br />
SPE-Verkabelungssystem für die gesamte<br />
Strecke vom Verteiler bis zur Anschlussdose<br />
ein. R&M bietet zwei Stecksysteme an: LC-<br />
Cu gemäss IEC 63171-1 für die strukturierte<br />
Gebäudeverkabelung und Gebäudeautomation<br />
sowie MSP gemäss IEC 63171-2 für<br />
das industrielle Umfeld. Die neuen Produkte<br />
lassen sich mit bestehenden R&M-Dosen und<br />
19” Panels kombinieren.<br />
www.rdm.com/singlepair-ethernet-spe/<br />
050.7067<br />
Matthias Gerber<br />
Market Manager LAN Cabling<br />
matthias.gerber@rdm.com<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 25
News<br />
Universell einsetzbar:<br />
FO Field<br />
050.6838<br />
Je mehr sich die Glasfaserverkabelung ausbreitet, umso einfacher muss die<br />
Installationstechnik werden. Jeder Installateur sollte an jedem Ort im Handumdrehen<br />
fiberoptische Steckverbindungen herstellen können. Warum sollte er auf Glasfaser-<br />
Spezialisten und Spleissgeräte warten?<br />
Feldkonfektionierbare Glasfaserstecker wie<br />
der FO Field von R&M helfen Installateuren,<br />
an jeder beliebigen Stelle die gewünschte<br />
Connectivity herzustellen. Der FO Field erlaubt<br />
es ihnen, unabhängig, spontan, schnell<br />
und kostengünstig zu arbeiten. So kommen<br />
sie mit der Glasfaser-Erschliessung in jedem<br />
Gebäude schneller voran.<br />
R&M optimiert die Entwicklung des FO Field<br />
laufend. Ziel ist es, die Glasfaserverkabelung<br />
immer weiter zu vereinfachen. Ab 2022 kann<br />
der FO Field – vorerst der SC-Stecker – auch<br />
Butterfly-Kabel abfangen. Der modifizierte<br />
Steckertyp passt zum flachen Kabelaufbau<br />
und lässt sich genauso einfach montieren wie<br />
die früher eingeführten Typen. Somit ist die<br />
FO-Field-Familie vorerst komplett.<br />
Butterfly-Kabel bzw. Drop Cables unterscheiden<br />
sich mit ihrem 2x3-Millimeter-Profil deutlich<br />
vom Aufbau der klassischen Rundkabel.<br />
Butterfly-Kabel führen die Zugentlastung in<br />
den Flügeln. Bei Rundkabeln liegt die Aramid-<br />
Zugentlastung innen. Der flache Kabelaufbau<br />
erschwert das Klemmen der Ader. R&M hat<br />
eine zuverlässige Klemmung entwickelt.<br />
Hohe Übertragungsleistung<br />
Den FO Field gibt es als LC- und SC-Stecker<br />
mit APC- oder PC-Kontakt und in den Farben<br />
Grün, Blau und Beige. Die mechanischen<br />
und optischen Eigenschaften entsprechen<br />
der Güte vorgefertigter und werksgeprüfter<br />
Stecker. Erfüllt werden die Übertragungsanforderungen<br />
der Singlemode-Leistungsstufen<br />
Grade C f<br />
/1 (APC) bzw. Grade C f<br />
/2 (PC) und<br />
der Multimode-Leistungsstufe Grade Bm f<br />
/3.<br />
Der FO Field ist kompatibel mit allen Kabeltypen<br />
mit Durchmessern von 1,4 bis 3 mm.<br />
Seine hohe Stabilität befähigt ihn auch zum<br />
möglichen Einsatz in Bereichen ausserhalb<br />
kontrollierter Raumtemperatur.<br />
mierungen ermöglichen es R&M, den Stecker<br />
zu verbesserten Konditionen abzugeben.<br />
Dadurch lässt sich der Stecker vermehrt auch<br />
in Anwendungsbereichen einsetzen, wo es<br />
auf hohe Stückzahlen und niedrige Kosten<br />
ankommt, beispielsweise der Erschliessung<br />
von Wohngebäuden. Ein weiterer Schritt zum<br />
schnellen Internet für jedes Heim.<br />
www.rdm.com/fo-field/<br />
050.6837<br />
Mehr für weniger<br />
Der FO Field entwickelt sich zum neuen<br />
Liebling der Installateure. Die Nachfrage<br />
steigt. Höhere Stückzahlen und Prozessopti-<br />
030.7548<br />
030.<strong>61</strong>99<br />
Daniel Eigenmann | Product Manager<br />
daniel.eigenmann@rdm.com<br />
050.6984<br />
26 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
inteliPhy net<br />
Ein DCIM, das auf Einfachheit<br />
ausgelegt ist<br />
JETZT<br />
TESTEN<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 27
News<br />
COMING SOON<br />
Alles bereit für<br />
Freiluftverkabelung<br />
Fiber to the Home kommt im Hinterland künftig häufiger durch die Luft – wie früher<br />
Strom und Telefon. Denn Freiluftverkabelung ist schneller und kostengünstiger als Erdkabel.<br />
R&M stellt alles bereit, damit Netzbetreiber diesen alternativen Weg gehen können.<br />
Ländliche Regionen vermissen fiberoptische<br />
Breitbandversorgung zum Teil schmerzlich.<br />
Nun kommt Bewegung in diesen Bereich des<br />
Netzausbaus – mit überirdischer Freiluftverkabelung.<br />
Die Telekombranche und staatliche<br />
Geldgeber erkennen zunehmend die Vorteile<br />
dieses Modells.<br />
FTTH lässt sich nämlich schnell und vergleichsweise<br />
kostengünstig entlang alter<br />
Trassen ausrollen. Netzbetreiber können<br />
Glasfaserkabel unkompliziert an vorhandenen<br />
Masten und Fassaden aufhängen. Sie können<br />
zum Teil die Infrastrukturen von Telefongesellschaften,<br />
Elektrizitätsversorgern, Immobilieninhabern<br />
und Gemeinden nutzen.<br />
Outdoor-Eignung entscheidend<br />
Allerdings sind dafür mehr als freitragende<br />
Glasfaserkabel und Befestigungstechnik<br />
erforderlich. Zusätzlich werden für den Outdoor-Einsatz<br />
geeignete Verteilerboxen, kleine<br />
Muffen für die Montage an Masten und Gebäuden,<br />
Connectivity mit Schutzklasse IP67,<br />
vorkonfektionierte Kabelsets, Drop-Kabel<br />
und -Boxen, applikationsspezifische Terminals<br />
und noch einiges mehr benötigt.<br />
R&M baut aktuell ein entsprechendes Portfolio<br />
für die sogenannten «Aerial Deployments»<br />
auf.<br />
– Flache ADSS-Kabel für Freiluftleitungen:<br />
Sie haben eine Spannweite von 70 Metern.<br />
Innen liegen Loose-Tube-Kabel mit sechs<br />
bzw. zwölf Fasern.<br />
– Die bewährte SYNO-Muffenfamilie wird<br />
ergänzt durch eine neue, kompakte multifunktionale<br />
Access-Plattform (genannt<br />
«ZOONA Muffe», geplanter Markteintritt:<br />
2022). Ihr modularer Boden nimmt vorkonfektionierte<br />
Multifaser-Verteilkabel<br />
und Einzelfaser-Drop-Kabel auf. In der<br />
050.7146<br />
Muffe finden Techniker zusätzlich Spleisskassetten<br />
für halbseitig vorkonfektionierte<br />
Verkabelungen und zusätzlichen Platz für<br />
Splittermodule. Kapazität: 48 Fasern.<br />
– Auch die Verteilerbox «RIO» wurde für die<br />
unkomplizierte Freiluftmontage in rauer<br />
Umgebung konstruiert. Kapazität: 16 Stecker,<br />
48 Spleisse.<br />
– Die kleineren Varianten der Polaris-box<br />
Familie (Polaris 4 und 6) dienen als mögliche<br />
Abschlusspunkte am Gebäude. Hier können<br />
sowohl beidseitig vorkonfektionierte oder<br />
auch einseitig vorkonfektionierte Drop-<br />
Kabel in der Box kundenseitig terminiert<br />
werden per Splice oder Patch.<br />
R&M konfiguriert die FTTH-Einheiten individuell<br />
nach den Bedürfnissen der Netzbetreiber<br />
und Netztopologie bzw. standortoptimiert.<br />
Neben dem Aerial-Deployment-Sortiment<br />
liefert R&M jahrzehntelange Erfahrung mit<br />
FTTH-Rollouts unter rauen Bedingungen.<br />
Mit der ZOONA Muffe von R&M können Telekomunternehmen<br />
die Fiber-to-the-Home-Zugangsnetze schneller ausbauen.<br />
030.7634<br />
050.6818<br />
Thomas Ritz<br />
Market Manager Public Networks<br />
thomas.ritz@rdm.com<br />
050.7012<br />
28 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
Trends<br />
Glasfaser<br />
fürs Klima<br />
Wenn es um den Schutz<br />
unserer Atmosphäre geht,<br />
ist Glasfaser eine gute Wahl.<br />
Denn mit Fiber to the Home<br />
(FTTH) lässt sich der CO 2<br />
-<br />
Ausstoss bremsen, den die<br />
moderne Breitbandversorgung<br />
verursacht.<br />
Breitbandnetze brauchen elektrische Energie.<br />
Die Daten kommen nicht von allein ins<br />
Haus. Access Networks beanspruchen 70 %<br />
bis 80 % des Energieverbrauchs in diesem<br />
Sektor. Das wird im Alltag oft vergessen.<br />
Quellen: BREKO, IEA, Verizon<br />
Wenn der Breitbandanschluss problemlos<br />
läuft, denkt bald niemand mehr an ihn. Aber<br />
vom Central Office bis zum Teilnehmer<br />
arbeiten rund um die Uhr einige elektrische<br />
Anlagen, um die Daten ins Haus zu liefern<br />
und wieder ins Internet zu transferieren.<br />
Jedes Gerät ist indirekt mitverantwortlich für<br />
Treibhausgasemissionen.<br />
Zwei bis drei Prozent weltweit<br />
Telekomdienste verbrauchen heute bereits<br />
2–3 % der weltweit erzeugten Energie. Der<br />
Datenverkehr steigt weiter an, zum Beispiel<br />
durch Videostreaming oder Telearbeit. Die<br />
Datenübertragung kann bis zu 80 % des<br />
Energieverbrauchs beim Video-streaming<br />
ausmachen.<br />
Steht Breitbandversorgung also im Widerspruch<br />
zum Klimaschutz?<br />
Verizons Glasfaser-Vergleich<br />
Der Netzbetreiber Verizon hat die Kostenvorteile<br />
seiner Glasfasernetze in den USA<br />
ermittelt.<br />
– Gesamtbilanz: 60 % günstiger als Kupfer<br />
– Immobilien: 60 % bis 80 % günstiger<br />
– Energieverbrauch: 40 % bis 60 % weniger<br />
– Zuverlässigkeit: 70 % bis 80 % besser<br />
– Wartung, Fahrzeuge: 40 % bis 60 %<br />
weniger<br />
Nein, wenn die Wahl auf Glasfaserverkabelung<br />
fällt. Ein Bericht des deutschen<br />
Breitbandverbands BREKO vom Januar 2021<br />
besagt: Basierend auf dem Stromverbrauch<br />
pro Bitrate verbrauchen kupferbasierte Netze<br />
(VDSL2-Vectoring, Super-Vectoring) bis zu<br />
siebzehn Mal mehr Strom als Vollglasfasernetze.<br />
Eine unschlagbare Energieeffizienz.<br />
BREKO hatte dies gemeinsam mit Europacable<br />
und dem FTTH Council Europe veröffentlicht.<br />
Der Bericht basiert unter anderem<br />
auf einer Studie der University of Applied<br />
Sciences (Technische Hochschule) Mittelhessen<br />
vom Mai 2020.<br />
Leistungsfähiger als Kupfer<br />
Glasfasernetze benötigen für den Weg vom<br />
PoP zum Teilnehmer praktisch keinen Strom.<br />
Gleichzeitig übertragen sie mehr Daten<br />
schneller über längere Strecken in die hintersten<br />
Winkel. FTTH-Netze könnten sogar<br />
noch den Datenverkehr der 5G-Antennen<br />
aus ihrem Umfeld mit aufnehmen, wenn sie<br />
dafür ausgelegt werden.<br />
Nicht nur aus Klimaschutzgründen spielt der<br />
Energieverbrauch für Breitbandprovider eine<br />
Rolle, sondern auch aus Kostengründen. Die<br />
Branchenberater von WIK Consult haben<br />
errechnet: Kupfer abschalten spart 60 % der<br />
Energiekosten.<br />
BREKO ergänzt: Glasfasernetze sind zuverlässiger<br />
als kupferbasierte Alternativen mit weniger<br />
Serviceunterbrechungen, weniger Ausfällen<br />
und geringeren Wartungskosten. Auch das<br />
spart Energie. R&M unterstützt Netzbetreiber<br />
mit Lösungen, die schon in der Planungs- und<br />
Bauphase für hohe Effizienz sorgen.<br />
Ergänzend sei darauf hingewiesen: Die<br />
gesamte Energieintensität der Datennetze<br />
halbiert sich alle zwei Jahre, sagt die Internationale<br />
Energie-Agentur (IEA). Bleibt noch<br />
der Stromverbrauch der Teilnehmergeräte,<br />
sei es Router oder TV. Deren Energieeffizienz<br />
steigt jährlich um das 2,7-Fache.<br />
Robert Merki | CTO<br />
robert.merki@rdm.com<br />
050.7148<br />
050.7147<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 29
Success<br />
Das richtige Gefühl<br />
für den Markt<br />
050.7114<br />
Die brasilianische Reggae-Metropole São Luís garantiert eine gute Zeit. Relaxed und<br />
zugleich passioniert – so schwingt die Stadt. Etwa so schwingt auch Wiki Telecom.<br />
Der Provider mit Sitz in São Luís garantiert seinen Usern eine entspannte Zukunft im<br />
superschnellen Internet. Neue Rechenzentren geben den richtigen Sound.<br />
Ganz entspannt, aber unbeirrt. So tritt der<br />
junge Internetserviceprovider Wiki Telecom<br />
im Nordosten Brasiliens auf. Paulo de Tarso<br />
Bayma Filho hat das Unternehmen im Jahr<br />
2010 gegründet. In São Luís und im Bundesstaat<br />
Maranhão leistet er Pionierarbeit.<br />
Konsequent setzt Wiki auf neue Glasfasernetze<br />
und GPON-Technologie. In Maranhão<br />
und in weiteren brasilianischen Staaten wie<br />
Piauí, Ceará, Pará, Rio de Janeiro und São<br />
Paulo deckt der Provider den grössten Teil<br />
des Marktes ab.<br />
Anfangs komponierte Paulo Bayma ausschliesslich<br />
Serviceleistungen für Businesskunden,<br />
Regierung und Behörden. Dazu<br />
zählten dedizierte, abgesicherte Internetleitungen,<br />
VoIP, Cloud- und Remote-Anwendungen.<br />
Stabile Leitungen gefragt<br />
Wikis Fähigkeiten sprachen sich herum. Die<br />
Fans suchten stabile Leitungen, um entspannt<br />
das Internet nutzen zu können. Deshalb<br />
öffnete sich Wiki für den breiten Markt. Der<br />
Provider entwickelte ein genaues Gespür für<br />
die Wünsche der privaten Teilnehmer und<br />
beschleunigte den Rhythmus der Produktentwicklung.<br />
Seit 2021 umfasst das Repertoire für den<br />
öffentlichen Markt: Glasfaseranschlüsse,<br />
Festnetz-Telefonie und WiFi, grosszügige<br />
Internetpakete und Full-HD-TV mit 120<br />
Kanälen.<br />
Konsequent expandiert Wiki das Vertriebsgebiet.<br />
Es erstreckt sich heute über den gesamten<br />
Nordosten Brasiliens. Ausserdem setzt<br />
Wiki den Fuss in die südlichen Metropolen<br />
Rio de Janeiro und São Paulo. Im Bundesstaat<br />
Maranhão unterstützt Wiki das staatliche<br />
Projekt Maranet, das der Bevölkerung freie<br />
Internetzugänge ermöglicht.<br />
Glasfasernetze wachsen<br />
Der rasante Ausbau der brasilianischen Glasfasernetze<br />
kommt dem Provider entgegen. Wiki<br />
kann auf 12 000 Kilometer Glasfaserleitungen<br />
zugreifen, die mehr als 250 Regionen erschliessen.<br />
Im Nordosten betreibt Wiki Telecom ein<br />
eigenes, 3000 Kilometer langes 100-Gbit-<br />
Netz. Es erstreckt sich über die Bundesstaaten<br />
Piauí, Maranhão, Ceará und Pará.<br />
Ebenso konsequent widmet sich Wiki<br />
passioniert den gewerblichen Kunden. Der<br />
Provider verspricht: «Ihr Netzwerk wächst mit<br />
Ihrem Unternehmen.» Die dedizierten Links<br />
lassen sich nahezu unbegrenzt skalieren und<br />
in jeder Region exklusiv und unverzüglich<br />
bereitstellen.<br />
Eigenes Rechenzentrum<br />
Zügig erweitert und aktualisiert Wiki das<br />
Portfolio der IP- und Hosting-Services nach<br />
den Bedürfnissen grosser Unternehmen und<br />
Regierungsstellen. Zuletzt wurden Dienste<br />
wie Software-Defined Data Center (SDDC)<br />
und Private Cloud eingeführt. Mit Service<br />
«R&M bietet einen Support, der die Bedürfnisse und<br />
Erwartungen von Wiki Telecom erfüllt. Folgende Punkte<br />
sind hervorzuheben: die Qualität der Kabel, die<br />
Organisation der Fasern, die den Platzbedarf minimiert.»<br />
Marcos José dos Passos Sá, Data Center Director, Wiki Telecom<br />
050.7149<br />
30 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
und Qualität will Wiki im Nordosten weitere<br />
Marktanteile und neue Marktsegmente<br />
gewinnen. Das Wachstumsziel liegt bei 30 %.<br />
Die Erfolgswelle motivierte Wiki im Frühjahr<br />
2020 zu weiteren Investitionen. Unbeirrt<br />
von der Pandemie entschied die Geschäftsführung,<br />
ein neues Headquarter zu beziehen<br />
und dort ein eigenes Rechenzentrum einzurichten.<br />
Es wird dringend benötigt, um die<br />
Nachfrage bedienen zu können.<br />
050.7150<br />
Die Wahl fiel auf den Mocelin Tower im<br />
Zentrum von São Luís. Er bot gute Rahmenbedingungen<br />
für einen Serviceprovider und<br />
Zugang zu Glasfasernetzen.<br />
Why Warum R&M? R&M<br />
– Intensive customer Kundenbetreuung care<br />
– Expandable Expansionsfähiges system System<br />
– Excellent Exzellente quality Qualität<br />
– Domestic Fertigung im production Inland<br />
– Delivery Fristgerechte on time Lieferung<br />
– Exemplary Vorbildliche references Referenzen<br />
– R&M and und partners Partner in nearby der Nähe<br />
v.l.n.r.: Marcos José dos Passos Sá, Data Center<br />
Director, Wiki Telecom; Rodrigo Maschi,<br />
R&M Brazil; Paulo Bayma, CEO Wiki Telecom.<br />
«Mit R&M und Integrar haben wir unsere Ziele sicher erreicht.»<br />
Paulo Bayma, CEO Wiki Telecom<br />
Schnelle Taktvorgabe, schnelle<br />
Umsetzung<br />
In kurzen, sehr effizienten Evaluationsverfahren<br />
wählte das Management die Technologien<br />
und Lieferanten für das Rechenzentrum<br />
aus. Im Juli 2020 kam R&M als Partner für<br />
die Netzwerktechnik ins Spiel. Zu diesem<br />
Zeitpunkt waren bereits die Racks und Kühlsysteme<br />
installiert. Sieben Monate später<br />
ging der erste Abschnitt des Rechenzentrums<br />
in Betrieb. Ein zweiter folgt. Weitere Rechenzentren<br />
sind geplant.<br />
Entscheidend war der qualitativ hochstehende<br />
Support des brasilianischen R&M-Teams<br />
und des zertifizierten R&M-Partners Integrar,<br />
welche insbesondere die Kundenbedürfnisse<br />
sehr genau evaluierten und eine Lösung anbieten<br />
konnten, die den Kunden vollkommen<br />
überzeugte.<br />
Die Logistik in Brasilien forderte auch<br />
einen kundennah agierenden Hersteller<br />
wie R&M heraus. Die Entfernung zwischen<br />
dem R&M-Werk in Santa Rita do Sapucaí<br />
und dem Wiki-Standort in São Luís beträgt<br />
2900 Kilometer. Hinzu kamen die Reisebeschränkungen<br />
infolge der Pandemie. Deshalb<br />
begleiteten die R&M-Berater das Projekt<br />
grösstenteils remote. Integrar-Chef Renato<br />
Christ überwachte die Installationsarbeiten<br />
persönlich. Gemeinsam gelang es, die R&M-<br />
Qualitätsmassstäbe, die schnelle Taktvorgabe<br />
des Projekts und die Fristen einzuhalten.<br />
Die R&M-Lösung<br />
– Glasfaser-Trunks: SM- und MM-OM4-Kabel<br />
mit MPO- und SC/APC-Connectivity auf<br />
der skalier-/migrationsfähigen, hochverdichteten<br />
Fiberoptik-Plattform Netscale 72,<br />
Variante Base 12.<br />
– Kupferverkabelung zum aktiven Equipment:<br />
Warp-Kabel, Connectivity: Kat. 6 A<br />
EL UTP.<br />
– Das brasilianische R&M-Produktionswerk<br />
konfektionierte passgenaue, montagefertige<br />
MPO- und SC-Trunks.<br />
FTTH ist Standard<br />
Der brasilianische Breitbandmarkt wächst<br />
exorbitant. Im zweiten Halbjahr 2020 stieg die<br />
Zahl der Glasfaseranschlüsse um 20 %, so Statista.<br />
Bis 2024 sollen laut Regierung 99 % aller<br />
Gemeinden mit Glasfasernetzen versorgt sein.<br />
Fiber to the Home (FTTH) gehört bei 89 % der<br />
brasilianischen Internetserviceprovider zum<br />
Standardangebot. Zwei Drittel der Anbieter<br />
liefern mehr als 100 Mbit/s Download-Rate.<br />
030.6656<br />
050.7151 050.7152<br />
090.6099<br />
Rodrigo Maschi | R&M Brazil<br />
rodrigo.maschi@rdm.com<br />
050.7153<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 31
News<br />
030.7631<br />
Neue Fiber Unit für PRIME<br />
mit Einzelfasermanagement<br />
Zwei Baugruppen für das Einzelfasermanagement erweitern das PRIME-Sortiment.<br />
Die Single Termination Unit (STU) und die Single Splice Unit (SSU) helfen Netzbetreibern,<br />
an zentraler Stelle das Zwei- und Vierfaser-Modell umzusetzen. Sie runden die<br />
PRIME-Sinfonie ab.<br />
Die neue Generation optischer Verteilersysteme<br />
hatte R&M vor zwei Jahren erfolgreich<br />
in den FTTx-Markt eingeführt. Die<br />
verdichteten und vielseitig einsetzbaren<br />
PRIME-ODF-Gestelle und -Module treffen<br />
exakt die Verkabelungsbedürfnisse der<br />
Netzbetreiber. Der PRIME ODF spielt seine<br />
Vorteile vor allem in engen Einsatzorten wie<br />
Strassenkabinen, PoP-Stationen oder Gebäudekellern<br />
aus. Auch Rechenzentren zählen zu<br />
den Anwendungsgebieten.<br />
Bis zu 384 LC-Steckverbindungen<br />
auf drei HE<br />
Vier PRIME-Plattformen decken die<br />
Standardanforderungen ab. Das sind Fiber<br />
Units in 3/4-Höhe für Spleiss-Patch-, reine<br />
Spleiss-, Splitter- und Breakout-Verkabelung.<br />
In Kombination mit den 1HE- und 3HE-<br />
Baugruppenträgern bilden sie den Kern der<br />
PRIME-Verteiler. Auf drei Höheneinheiten<br />
passen bis zu 192 SC- oder E-2000/Simplex-<br />
bzw. bis zu 384 LC-Steckverbindungen.<br />
Auch für Ribbonfaser-Kabel hat R&M eine<br />
PRIME-Plattform in 3/4-Höhe entwickelt:<br />
die Termination- und Spleisseinschübe<br />
RTU und RSU für acht- und zwölffaserige<br />
Bändchenfasern. Mit diesen Kabeln beschleunigen<br />
Telekomunternehmen den<br />
FTTx-Netzausbau. Der Aufwand für Spleissarbeiten<br />
sinkt im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Bündeladerkabeln massiv. In bestehenden<br />
Rohren lassen sich zusätzlich noch mehr<br />
Fasern unterbringen.<br />
32 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
PRIME-SCM – Fiber-Units-Sortimentsübersicht<br />
PRIME-STU & -SSU für Einzelfasermanagement<br />
PRIME 3/4HE<br />
Fiber Units<br />
Bändchenfasern<br />
(Ribbon)<br />
VA-Module Breakout Einzelfaser<br />
MCM<br />
SCM<br />
Spleiss/Patch Spleiss/Spleiss Splitter/xWDM Patch/Patch Spleiss/Patch Spleiss/Spleiss Spleiss/Patch Spleiss/Spleiss<br />
3/4HE RTU 3/4HE RSU 3/4HE SMU 3/4HE FBU 3/4HE FTU 3/4HE FSU 3/4HE STU 3/4HE SSU<br />
Grafik: R&M<br />
050.7165<br />
Zwei- und Vierfaser-Modell<br />
Jetzt folgen die PRIME-ODF Single Termination<br />
Unit (STU) und Single Splice Unit (SSU).<br />
Sie bieten Netzbetreibern die Möglichkeit,<br />
einzelne Fasern oder Teilnehmer in zwölf<br />
dedizierten FMTS-Compact-Spleisskassetten<br />
zu administrieren. So unterstützen die neuen<br />
Einschübe die Zwei- und Vierfaser-Konzepte<br />
für Zugangsnetze.<br />
– Die PRIME STU ist eine kombinierte<br />
3/4HE-Fasereinheit mit einer Kapazität<br />
von 48 Steckverbindungen (LC-D, SC bzw.<br />
E-2000).<br />
– Die PRIME SSU dient zum Durchspleissen<br />
der Fasern. Jede Kassette nimmt bis zu vier<br />
Fasern auf. ANT- oder HS-Spleissschütze<br />
schützen die Fasern.<br />
In die Schublade passen zwölf miniaturisierte<br />
SCM-Spleisskassetten (SCM = Single Circuit<br />
Management). Die Spleisskassetten hat R&M<br />
ebenfalls neu entwickelt. Sie folgen dem<br />
Prinzip der werkzeugfreien Montage. Wenige<br />
Handgriffe genügen, um sie zu befestigen.<br />
Technikern wird es leichtfallen, die Übersicht<br />
zu bewahren:<br />
– Ankommende und abgehende Fasern<br />
liegen kreuzungsfrei in den Führungen der<br />
Fasereinheit.<br />
– Jede Kassette wird nur mit zwei bzw. vier<br />
Fasern belegt. Die Fasern lassen sich auf<br />
einen Blick zuordnen.<br />
– Das Zwei- und Vierfaser-Konzept knüpft an<br />
bestehende Netzarchitekturen an. Dadurch<br />
entfällt zusätzlicher Dokumentationsaufwand.<br />
Bessere Übersicht heisst: smartes Einzelfasermanagement,<br />
fehlerfreies Zuordnen und<br />
Spleissen, einfache und schnelle Wartung,<br />
höhere Betriebssicherheit.<br />
Schnell und sicher arbeiten<br />
Der bewegliche Faserkanal (Moving Channel)<br />
führt die ankommenden Fasern direkt in den<br />
geschützten Spleissbereich. Der Ausziehmechanismus<br />
integriert sich vollständig in die<br />
Schubladen. Einrastpositionen fixieren sie für<br />
Spleiss-, Patch- und Wartungsarbeiten. Auf<br />
dieser stabilen Grundlage können Techniker<br />
schnell und routiniert ihre Aufgaben erledigen.<br />
Das trägt ebenfalls zur Betriebssicherheit<br />
bei.<br />
Die Baugruppenträger für STU- und SSU-<br />
Einschübe lassen sich leicht in bestehende<br />
Racks einbauen. Das PRIME-Sortiment<br />
bietet Befestigungen für 19’’ und 21’’<br />
Gestelle. Für STU und SSU gibt es zu den<br />
Gestellvarianten passende seitliche und<br />
rückwärtige Kabeleinführungen. Für den bestehenden<br />
Faseranschlussblock liefert R&M<br />
eine neue Montageplatte, auf der sich die bis<br />
drei NW7- oder NW10-Transportschläuche<br />
werkzeugfrei befestigen lassen.<br />
PRIME ODF eignen sich für unterschiedliche<br />
FTTx-Szenarien und Netzabschlüsse.<br />
Sie ermöglichen eine schnelle und einfache<br />
Installation in Umgebungen mit geringem<br />
Platzangebot sowie an Standorten mit hoher<br />
Faserdichte. Der werkzeugfreie Systemansatz<br />
und das modulare Prinzip gewährleisten<br />
eine unkomplizierte Migration in neue und<br />
bestehende Netzwerkinfrastrukturen. Die<br />
Verteiler lassen sich ebenso unkompliziert<br />
nachrüsten und skalieren.<br />
Auch die leicht und robust konstruierten PRI-<br />
ME-ETSI-Gestelle stehen in verschiedenen<br />
Grössen und Ausprägungen zur Auswahl<br />
bereit. Die werkzeugfreie Montage der<br />
3HE-Baugruppenträger und das Patchkabel-<br />
Management unterstützen eine schnelle und<br />
flexible Konfiguration der Verteiler. R&M hat<br />
das Kabelmanagement voll integriert, um das<br />
Handling zu vereinfachen.<br />
Die Kapazität<br />
– PRIME STU<br />
– 24 x LC-Duplex (48 Fasern)<br />
– 24/48 x SC (24/48 Fasern)<br />
– 24 x E-2000 (24 Fasern)<br />
– 24 E-2000 Compact (48 Fasern)<br />
– PRIME SSU<br />
– 12 x 4 ANT-/HS-Spleisse<br />
Mehr Informationen:<br />
www.rdm.com/prime-odf/<br />
Patrick Schilter | Product Manager<br />
patrick.schilter@rdm.com<br />
050.6759<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 33
News<br />
COMING SOON<br />
Fiber to the Antenna<br />
am Start<br />
R&Ms FTTA-Programm<br />
CONEXIO<br />
5G-Infrastrukturen aufzubauen ist eine ziemlich komplexe<br />
Sache. R&M entwickelt die Lösungen.<br />
Auf dem Weg zu 5G-Funknetzen stehen einige<br />
Hürden. Erst in einigen Jahren erreichen die<br />
Anbieter eine ausreichende 5G-Abdeckung<br />
mit vielen kleinen Funkzellen (Small Cells) und<br />
modernen Features. Eine der ersten Herausforderungen<br />
besteht darin, vorhandene und<br />
zusätzliche Antennenstandorte (Macro Cell<br />
Sites) mit 5G-Hardware aufzurüsten. Die<br />
Netzarchitekturen müssen erheblich verstärkt<br />
und verdichtet werden, um 5G grossflächig<br />
möglich zu machen.<br />
R&Ms Lösungen für<br />
Glasfasernetze<br />
– Central Office, Hauptverteiler<br />
– FTTx-Muffen<br />
– Netzabschluss, Gebäudeanschluss<br />
– Aerial- und Drop-Verkabelung<br />
Ein wichtiges Element ist der Outdoorstecker<br />
HEC16 (Harsh Environment Connector<br />
16 mm). Die drei Ausbauformen decken eine<br />
Vielzahl von Connectivity-Varianten ab, seien<br />
es LC, SC, MPO, RJ45 oder hybride Fiber-<br />
– FTTA, PTTA<br />
Überzeugende Lösungen für optik-/Kupfer-Anschlüsse.<br />
Public Networks<br />
– FO-Connectivity<br />
Raceway<br />
FTTA<br />
ODF PRIME<br />
ODF FOXS<br />
Aerial<br />
Provider bauen mit den Antennen auch die<br />
Verkabelung aus. Die Cell Sites brauchen<br />
mehr Zugänge zu Glasfasernetzen (Fiber<br />
to the Antenna, FTTA) und mehr Energieversorgung<br />
(Power to the Antenna, PTTA).<br />
Zum Teil müssen die Unternehmen auf ungewöhnlichen<br />
Wegen neue, zusätzliche oder<br />
hybride Kabel verlegen. Zum Teil können sie<br />
vorhandene Kapazitäten von Funk- und Festnetzanbietern<br />
oder Versorgern nutzen.<br />
Neue Ideen gefragt<br />
Auf jeden Fall fordert 5G neue Ideen für die<br />
Verkabelung von Cell Sites. R&M setzt sie<br />
bereits um und entwickelt unter dem Namen<br />
CONEXIO eine FTTA/PTTA-Produktlinie. Das<br />
erste Portfolio umfasst fiberoptische Outdoorstecker,<br />
Kabelaufteiler, Anschluss- und<br />
Verteilerboxen, Cable Heads und Terminals.<br />
Alle CONEXIO-Lösungen sind für den Einsatz<br />
unter extremen Temperatur- und Witterungsbedingungen<br />
konstruiert. Hinzu kommen<br />
Indoor- und Outdoor-, Jumper- und Patchkabel.<br />
R&M bietet individuelle Lösungen für<br />
Kunden, hybride Netze, spezielle Standorte<br />
und besondere klimatische Bedingungen an.<br />
FO Field<br />
FO Anschlussdose<br />
PoP Station<br />
Zentrales Element: der Outdoorstecker HEC16.<br />
OEM-spezifische Connectivity.<br />
Hybrid FTTA/PTTA Cable Head.<br />
030.7657<br />
030.7658<br />
050.7010<br />
FTTA plus FTTH<br />
Das CONEXIO-Programm erweitert R&Ms<br />
bewährtes Portfolio für die Breitbandversorgung<br />
(Fiber to the Home, FTTH). Damit<br />
sind R&M und seine Kunden optimal auf die<br />
anstehende Netzkonvergenz vorbereitet, in<br />
der es Kombinationen von FTTH-(RTMP-)<br />
und FTTA-(PTP-)Glasfaserverbindungen und<br />
-anschlüssen im gleichen Netz geben wird.<br />
Muffe<br />
FO Kabel<br />
Polaris-box<br />
Familie<br />
Strassenkabine<br />
Venus-box<br />
050.7168<br />
Für 5G müssen Netzbetreiber jetzt unter anderem die Macro Cell Sites mit mehr Glasfaserverkabelung<br />
ausrüsten (Fiber to the Antenna, FTTA). R&M entwickelt FTTA-Lösungen, die das bewährte FTTH-Portfolio<br />
erweitern und attraktiven Zusatznutzen bieten. Beispielsweise lassen sich 1 Antennenstandorte als<br />
erweiterte ONT oder Customer Premises nutzen oder für Kombinationen mit FTTH-Infrastrukturen.<br />
050.6818<br />
Thomas Ritz<br />
Market Manager Public Networks<br />
thomas.ritz@rdm.com<br />
050.7012<br />
34 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
Corporate<br />
Innovatives<br />
Kabelwerk<br />
030.7550<br />
Fünfhundert Millionen Kilometer Glasfaserkabel werden<br />
jährlich weltweit verlegt. Im Boden, im Meer, in Gebäuden,<br />
Rechenzentren und an anderen Orten. Bis 2023 steigt die<br />
Summe auf jährlich sechshundert Millionen Kilometer* an.<br />
Auch R&M spürt die steigende Nachfrage.<br />
Auch die von der Europäischen Union eingeführten<br />
und ab Mitte 2017 gültigen CPR-<br />
Brandverhaltensklassen (auch bekannt unter<br />
dem Begriff Bauprodukteverordnung), die<br />
das Brandverhalten von Kabeln bestimmen<br />
und klassifizieren, wurden zu einem immer<br />
wichtigeren Thema bei R&M.<br />
Das R&M-Kabelwerk in Děčín, Tschechien,<br />
konnte seine Kabel-Produktionsvolumen seit<br />
der Integration in die R&M-Unternehmensgruppe<br />
im Jahr 2018 laufend steigern. Seit<br />
Übernahme der Produktionsstätte investiert<br />
R&M kontinuierlich in neue Kabel-Produktionsanlagen<br />
und optimiert die Entwicklungsund<br />
Herstellprozesse, um die Nachfrage nach<br />
hochwertigen Glasfaserkabeln und vorkonfektionierten<br />
Kabelsystemen in gewohnter<br />
Manier bedienen zu können.<br />
Neben dem stetig steigenden Bedarf an LWL-<br />
Kabeln zur Erweiterung von Access- und<br />
Backbone-Netzwerken werden vom Markt<br />
mehr und mehr installationsfertige sowie<br />
auf die Systemtechnik abgestimmte, vorkonfektionierte<br />
Kabelassemblies gefordert.<br />
Und dies oft sehr kurzfristig. Darauf hat sich<br />
R&M eingestellt. Das Werk in Tschechien<br />
und das Headquarter in Wetzikon bündeln<br />
ihr Know-how in der Kabelfertigung und<br />
Fiberoptik-Connectivity. Projektmanager<br />
bei den Kunden müssen sich nicht mehr<br />
um alle Details der Verkabelung kümmern.<br />
Sie erhalten installationsfertige und werksgeprüfte<br />
Assemblies mit R&M-Kabeln und<br />
R&M-Steckern.<br />
Neue Kunststoffe<br />
Als Innovationstreiber bringt R&M die Kabeltechnologie<br />
voran. LWL-Kabel mit einem verbesserten<br />
Schrumpfverhalten zählen zu den<br />
neuesten Entwicklungen. Ihr Mantel besteht<br />
aus einem neuen Kunststoff. R&M hat auch<br />
hier das Fertigungsverfahren verfeinert, um<br />
das Schrumpfverhalten weiter zu optimieren.<br />
Bei Temperaturwechsel behält der Kunststoff<br />
seine Struktur. Deshalb übt er in kritischen<br />
Situationen weniger Stress auf die Faser<br />
aus als herkömmliche Kabel. So bleiben die<br />
Dämpfungswerte und letztlich die Datenübertragung<br />
jederzeit stabil.<br />
In einem weiteren Projekt entwickelte R&M<br />
einen gleitfähigen Mantel für die sogenannten<br />
Mikrokabel. Diese Kabel lassen sich leichter<br />
in erdverlegte Rohre (Microducts) einblasen<br />
und beschleunigen den Bau von Fiber-tothe-Home-Netzen.<br />
Durch den Zeitgewinn<br />
sparen Telekomunternehmen Baukosten und<br />
können Teilnehmer früher anschliessen.<br />
Aktuell befasst sich R&M damit, die wichtigsten<br />
LWL-Kabel für Innenanwendungen<br />
hinsichtlich Brandverhalten zu optimieren. In<br />
Vorbereitung befinden sind neue, langzeitfeuerbeständige<br />
und emissionsarme Kabel,<br />
die den steigenden Sicherheitsanforderungen<br />
des Marktes entsprechen und die höheren<br />
CPR-Klassen abbilden (Cca/B2ca).<br />
Zu künftigen Neuheiten zählen Kabel mit<br />
0,6- und 0,9-mm-Kompaktadern sowie<br />
längswasserdichte, trockene Universal-Installationskabel.<br />
Dies sind Kabel mit zentraler<br />
Bündelader mit 24 Fasern und verseilte<br />
Bündeladerkabel mit zwölf Bündeln à zwölf<br />
Fasern. Installateure schätzen die Vorteile der<br />
trockenen Bündeladerkabel. Sie müssen kein<br />
Gel abwischen beim Abmanteln der Kabel<br />
und bei der Spleiss-Vorbereitung. Auch lassen<br />
sich die Glasfaser-Überlängen später leichter<br />
in Spleisskassetten handhaben. Das spart<br />
Arbeitszeit und ist angenehmer. Die Neuheiten<br />
werden laufend kommuniziert.<br />
* Lt. CRU Group<br />
Mehr Informationen:<br />
www.rdm.com/de/<br />
fiber-optik-kabel<br />
050.6760<br />
R&Ms Glasfaser-Kabelwerk in Děčín,<br />
Tschechien, zeichnet sich durch Sortimentsvielfalt,<br />
kundenspezifische Lösungen und hohe<br />
Lieferbereitschaft aus.<br />
Mehr Sicherheit<br />
Kabel mit erweiterter Betriebssicherheit,<br />
zum Beispiel ausgestattet mit erhöhtem<br />
Nagetier- oder auch Brandschutz, zählen<br />
bereits heute zum R&M-Standardportfolio.<br />
Bestimmte Branchen setzen solche Kabel<br />
ein, um bei kritischen Verbindungen oder<br />
rauen Umgebungsbedingungen jederzeit<br />
eine unterbrechungsfreie Datenübertragung<br />
garantieren zu können.<br />
Andreas Rüsseler | CMO<br />
andreas.ruesseler@rdm.com<br />
050.7086<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 35
Corporate<br />
Nachhaltigkeit<br />
als Erfolgsfaktor<br />
Wolfgang Huber ist seit Frühjahr 2020 Leiter im Corporate<br />
Quality Management bei R&M. Seine Funktion umfasst<br />
unter anderem die weitere Entwicklung einer ganzheitlichen<br />
Strategie der Bereiche soziale und ökologische Verantwortung.<br />
Im Interview spricht er über nachhaltiges Wachstum<br />
und damit verbundene Ziele und Herausforderungen.<br />
sondern echte Verbesserung. Durchaus<br />
gut gemeinte Initiativen und Vorgaben von<br />
aussen, z.B. Gesetze oder spezifische Anforderungen<br />
von Partnern, können die Gefahr<br />
bergen, dass Anforderungen aufwändig<br />
und formal umgesetzt werden. Hier gilt es,<br />
vernünftig zu unterscheiden und sehr zielorientiert<br />
sowie messbar vorzugehen.<br />
Wolfgang, Nachhaltigkeit ist ein vielfältig<br />
besetzter Begriff – was verstehst du persönlich<br />
darunter und was verbindest du damit<br />
im B2B-Umfeld?<br />
Um die Thematik für das B2B-Umfeld fassbarer<br />
abzubilden, haben mir die 17 UN-Ziele<br />
für nachhaltige Entwicklung, die auch die<br />
Schweiz in ihre Agenda 2030 aufgenommen<br />
hat, weitergeholfen (siehe Box). Daraus lassen<br />
sich direkte Ansprüche und Ziele für das<br />
Unternehmen ableiten.<br />
Oft wird der Begriff Nachhaltigkeit als<br />
Ausrede benutzt, um Massnahmen nicht<br />
umzusetzen. «Das ist doch nicht nachhaltig»,<br />
höre ich immer wieder. Aber Nachhaltigkeit<br />
wird schnell fassbar, wenn man konkrete<br />
Ziele definiert. Auch wenn die UN-Ziele eher<br />
allgemein gehalten sind, sieht man doch, dass<br />
sich ohne grossen Aufwand sehr konkrete individuelle<br />
Leitlinien für nachhaltiges Handeln<br />
daraus ableiten lassen.<br />
Unsere Geschäftsleitung will nachhaltiges<br />
Wachstum strategisch weiter verankern.<br />
Wo siehst du bei R&M die wichtigsten<br />
Handlungsfelder?<br />
R&M hat das Thema Nachhaltigkeit seit<br />
Bestehen in der Firmen-DNA verankert.<br />
Als inhabergeführtes Unternehmen kann<br />
man meines Erachtens nur dann bestehen,<br />
wenn die gelebten Unternehmenswerte auf<br />
Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Das setzen<br />
wir mit unseren Werten erfolgreich um, auf<br />
globaler Ebene.<br />
Jedoch haben sich in den letzten Jahren die<br />
Schwerpunkte innerhalb der Nachhaltigkeitsbemühungen<br />
stark gewandelt. Das<br />
Thema Klimaschutz gewinnt auch in unserer<br />
Branche stark an Bedeutung. Beim Thema<br />
Ethik haben wir eine hervorragende Basis,<br />
es aber vermehrt mit standardisierten Nachweispflichten<br />
zu tun.<br />
Die spannendste Aufgabe wird sein, nachhaltig<br />
sinnvolle Verbesserungen vollständig<br />
in unsere Unternehmensprozesse und damit<br />
in unser tägliches Handeln zu integrieren. Wir<br />
wollen aber keine «Pseudo-Nachhaltigkeit»,<br />
Welche konkreten Nachhaltigkeitsziele<br />
setzt sich R&M?<br />
Wir arbeiten an einer zukunftsorientierten<br />
KPI-Matrix, welche voll in unsere operative<br />
Zielverfolgung integriert werden kann. Wir<br />
werden uns klare Ziele zur CO 2<br />
-Reduktion<br />
setzen und die entsprechenden Massnahmen<br />
dafür umsetzen. Aktuell arbeiten wir daran,<br />
unseren vollständigen CO 2<br />
-Footprint zu<br />
definieren und die weiteren strategischen<br />
Ziele daraus abzuleiten. CO 2<br />
-optimiert darf<br />
durchaus auch kostenoptimiert bedeuten.<br />
Ziele und Massnahmen für die Bereiche Mitarbeiter,<br />
Ethik und Arbeitssicherheit werden<br />
zudem globaler zur Anwendung kommen.<br />
Wie lassen sich diesbezügliche Fortschritte<br />
systematisch erfassen und messen?<br />
Beim CO 2<br />
-Footprint stehen wir noch am<br />
Anfang. Bereiche wie Umweltleistung sind<br />
einfacher messbar. Natürlich können wir<br />
genau messen, wie viel Energie und Wasser<br />
wir verbrauchen, ebenso wie viel Abfall wir<br />
generieren und welche Recyclingquoten wir<br />
haben. Diese Daten fliessen seit vielen Jahren<br />
in konkrete Verbesserungsprojekte ein.<br />
Andere Themen dagegen sind anspruchsvoller.<br />
Wir können zwar Arbeitsunfälle oder<br />
Fluktuationsraten messen, die Ursachenermittlung<br />
gestaltet sich aber meistens nicht<br />
ganz einfach. Sehr komplex sind die Compliance-Themen<br />
wie beispielsweise Bestechlichkeit<br />
oder Vorteilsannahme. Von manchen<br />
Seiten besteht auch hier die Erwartung,<br />
solche Themen mit Kennzahlen zu belegen.<br />
Wenn ein Unternehmen in diesem Bereich<br />
ein Problem hat, wird es dieses jedoch nicht<br />
mittels Kennzahlenerhebung, sondern nur<br />
durch konsequentes Handeln und Anpassung<br />
der Unternehmenskultur lösen.<br />
Wolfgang Huber, Head Corporate Quality, R&M<br />
050.7154<br />
36 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
«Für mich stehen Nachhaltigkeit und wirtschaftliches<br />
Potenzial nicht im Widerspruch.»<br />
Wolfgang Huber, Head Corporate Quality, R&M<br />
Wo siehst du die grössten Herausforderungen<br />
in puncto Nachhaltigkeit, mit denen wir<br />
uns jetzt und in Zukunft auseinandersetzen<br />
müssen?<br />
Wie gesagt, kann und sollte sich niemand<br />
mehr dem Thema Klimaschutz verschliessen.<br />
Das Wissen dazu hat sich in den letzten 5–10<br />
Jahren stark verbessert. Eine Herausforderung<br />
beim Nachhaltigkeitsmanagement ist<br />
unsere dezentrale Struktur an schlagkräftigen,<br />
stark autonomen Einheiten. Die erforderliche<br />
Prozess- und Datenstandardisierung ist eine<br />
Challenge. Auch die lokale Adaptierung der<br />
Nachhaltigkeitsbemühungen erfordert ein<br />
Umdenken, das nicht von heute auf morgen<br />
geschieht. Die lokalen Gegebenheiten und<br />
kulturellen Unterschiede machen die Sache<br />
sehr komplex, für alle international tätigen<br />
Unternehmen.<br />
Nachhaltigkeit tangiert sämtliche Bereiche<br />
eines Unternehmens. Wie setzt man eine<br />
Transformation mit derart weitreichenden<br />
Implikationen effizient um?<br />
Das Gute am Thema Nachhaltigkeit ist, dass<br />
sich hoffentlich jeder damit identifiziert. Die<br />
Wege der Umsetzung mögen nicht für alle<br />
gleich ausschauen, das Thema betrifft uns<br />
aber alle.<br />
Ziele aufzuzeigen und Prozesse zu definieren<br />
ist eine klare Führungsaufgabe. Wir sind auf<br />
gutem Weg, ermitteln die Anforderungen<br />
und erarbeiten anwendbare Lösungen. Der<br />
Initialaufwand ist gross, aber lohnenswert.<br />
Fachspezialisten aus verschiedensten Bereichen<br />
müssen aktiv eingebunden werden<br />
und sich mit Sinn, Zweck und Massnahmen<br />
identifizieren können.<br />
Eine regelmässige, transparente Kommunikation<br />
gegen innen und aussen ist ebenso<br />
relevant. Wenn die Mitarbeitenden Ziele und<br />
Gesamtbild kennen und die damit einhergehenden<br />
Massnahmen verstehen, wird kaum<br />
Widerstand erfolgen. Optimalerweise werden<br />
Nachhaltigkeitsthemen in die tägliche Arbeit<br />
integriert. Bei R&M wird die Nachhaltigkeit<br />
global adressiert, mit klaren Signalen vom<br />
Hauptsitz aus. Wenn die Belegschaft spürt,<br />
dass die Führung die Nachhaltigkeitsstrategie<br />
konsequent vorlebt und umsetzt, prägt dies<br />
die Unternehmenskultur nachhaltig.<br />
Lassen sich in unseren Unternehmen mit<br />
mehr Nachhaltigkeit langfristig auch wirtschaftliche<br />
Potenziale ausschöpfen?<br />
Eindeutig ja. Wir optimieren laufend unsere<br />
Energie- und Transportkosten, um nur ein<br />
Beispiel zu nennen. Für mich stehen Nachhaltigkeit<br />
und wirtschaftliches Potenzial nicht<br />
im Widerspruch. Jedes Unternehmen, welches<br />
sich der Nachhaltigkeit verschliesst, wird schon<br />
bald wirtschaftliche Probleme bekommen.<br />
Unsere Kunden und Lieferanten stehen vor<br />
gleichen oder grösseren Herausforderungen.<br />
Bei unserem Angebot steht z.B. nicht nur das<br />
Produkt, sondern die Applikationskompetenz<br />
im Vordergrund. Wenn wir unseren Kunden<br />
Lösungen bieten, mit welchen diese nicht<br />
nur funktionale Anforderungen, sondern<br />
beispielsweise auch nicht funktionale Nachhaltigkeitsinformationen<br />
(CO 2<br />
-Bilanzierung,<br />
Abfallentsorgungsdeklarationen, Umweltdeklarationen<br />
etc.) erhalten, generieren wir<br />
einen Mehrwert und Wettbewerbsvorteil.<br />
Vielleicht sagt der Kunde: «Bei R&M bekomme<br />
ich zur Lösung alle erforderlichen<br />
Zertifikate mitgeliefert und muss mich um<br />
nichts weiter kümmern.» Das wird mehr und<br />
mehr zur Standarderwartung gehören.<br />
Was kann der/die einzelne Mitarbeiter:in<br />
zur Nachhaltigkeit beitragen?<br />
Jede/-r Einzelne kann im täglichen Handeln<br />
dazu beitragen. Regeln müssen befolgt<br />
werden, es muss Raum für Verbesserungsvorschläge<br />
geben, das Thema muss gewürdigt<br />
sein. Ich sehe in unserem Unternehmen eine<br />
sehr gesunde Basis, die das grossmehrheitlich<br />
verinnerlicht. Man sollte private Nachhaltigkeitsansätze<br />
auch im Unternehmen umsetzen.<br />
Zudem: Menschen respektvoll und korrekt<br />
zu begegnen, egal welchen Geschlechts oder<br />
welcher Herkunft sie sind, ist eine Selbstverständlichkeit<br />
und sollte keine entsprechenden<br />
Verhaltensregeln erfordern, aber natürlich<br />
muss auch dieser Bereich richtig verbrieft sein.<br />
Nachhaltiges Handeln sollte privat und beruflich<br />
eine Selbstverständlichkeit sein.<br />
Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen<br />
für nachhaltige Entwicklung (Sustainable<br />
Development Goals, SDGs) ist ein globaler<br />
Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens<br />
und Wohlstands und zum Schutz<br />
unseres Planeten. Seit 2016 arbeiten alle<br />
Länder daran, diese gemeinsame Vision<br />
zur Bekämpfung der Armut und Reduzierung<br />
von Ungleichheiten in nationale<br />
Entwicklungspläne zu überführen. Dabei<br />
ist es besonders wichtig, sich den Bedürfnissen<br />
und Prioritäten der schwächsten<br />
Bevölkerungsgruppen und Länder<br />
anzunehmen – denn nur wenn niemand<br />
zurückgelassen wird, können die 17 Ziele<br />
bis 2030 erreicht werden.<br />
Quelle: Vereinte Nationen,<br />
https://unric.org/de/17ziele/#<br />
«Strom und Wasser sparen etc. hört nicht beim<br />
Eingangstor des Unternehmens auf.»<br />
Wolfgang Huber, Head Corporate Quality, R&M<br />
050.7096<br />
Silvia Brüllhardt<br />
Senior Communications Manager<br />
silvia.bruellhardt@rdm.com<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 37
Corporate<br />
050.7155<br />
Attraktive Arbeitsplätze<br />
in Fernost<br />
Impfkampagne bei R&M Indien: 100 % der Belegschaft<br />
wurden im Juli 2021 gegen Covid-19 geimpft.<br />
Der Wirtschaftsraum Asia Pacific entwickelt sich dynamisch. R&M engagiert sich<br />
in dieser Region aktiver denn je. Die Qualitätsstandards der Marke R&M überzeugen.<br />
In China hat R&M seit 2019 bereits 100 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Als Reichle & De-Massari 1994 in Singapur<br />
die erste asiatische Vertriebsniederlassung<br />
gründete, waren die Erwartungen gross. Im<br />
Jahr 2005 folgte der Markteintritt in China,<br />
2006 in Indien. In weiteren Ländern der<br />
Region hat R&M eigene Vertriebsstandorte<br />
vor Ort. Asien gilt als Zukunftsregion. Was<br />
hier in den vergangenen 30<br />
Jahren geschah, übertrifft alle Vorstellungen.<br />
Wirtschaft und Technologie entwickeln sich<br />
in diesem Teil der Welt auf faszinierende<br />
Weise.<br />
Bei allem Respekt für den Erfolg Asiens und<br />
für die epochalen Fortschritte in grossen Teilen<br />
der Region darf nicht vergessen werden:<br />
Die Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme<br />
in Fernost funktionieren auf ihre eigene<br />
Weise. Sie sind mit europäischen Traditionen<br />
kaum vergleichbar.<br />
Sie erfordern Dialog und Einfühlungsvermögen<br />
– zwei Tugenden, die ja auch die<br />
Schweiz prägen. Nur so lassen sich Asiens<br />
Dimensionen, die strengen Hierarchien,<br />
der unbedingte Wille zum Fortschritt<br />
und die Technikbegeisterung verstehen.<br />
R&M geht den Weg Asiens mit!<br />
Vorteil: Kundennähe<br />
Im Segment der Premium-Verkabelungstechnik<br />
hat sich R&M in Asien bestens aufgestellt.<br />
Zehn APAC-Niederlassungen und die Werke<br />
in China und Indien beliefern heute die Rechenzentren<br />
namhafter Organisationen, die<br />
Telekombranche wie FTTH und FTTA und<br />
den vielfältigen LAN-Markt.<br />
R&Ms Kundennähe und Liefertreue, der<br />
fachliche und technische Support und die<br />
Schweizer Qualitätsphilosophie werden in<br />
der gesamten Region geschätzt. In der Regel<br />
setzt R&M einheimische Führungskräfte als<br />
Manager und Betriebsleiter ein. Mit diesen<br />
Stärken und hohem Commitment will R&M<br />
in APAC Marktanteile gewinnen und weitere<br />
Arbeitsplätze schaffen.<br />
Entscheidend waren die Akquisition der Firma<br />
AFS in Bangalore, Indien, im März 2014 sowie<br />
«Schweizer Unternehmen geniessen als<br />
Arbeitgeber in China einen ausgezeichneten Ruf.»<br />
Prof. Dr. Rudolf Minsch, Chefökonom economiesuisse<br />
Quelle: www.economiesuisse.ch/de/dossier-politik/die-schweiz-und-china<br />
38 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>
«Mit den traditionellen Werten eines unabhängigen<br />
Familienunternehmens fühlt sich R&M auch in Indien<br />
und China zu Hause.»<br />
Laurent Amestoy, Executive Vice President, R&M Asia Pacific<br />
des Gehäuseherstellers Durack Intelligent<br />
Electric Co.Ltd. in Jinshan im Jahr 2019 und der<br />
Aufbau der Patchkabel-Produktion in Pinghu<br />
seit 2020. Sie unterstreichen R&Ms Bekenntnis<br />
zu den Produktionsstandorten in Indien und<br />
China, um die regionalen Märkte zu beliefern.<br />
Investition in die Standorte<br />
R&M engagiert sich an seinen Standorten als<br />
verantwortungsvoller Arbeitgeber, auch in<br />
Asien. 2018 eröffnete R&M beispielsweise<br />
ein neues, modernes Werk für die Fertigung<br />
von Glasfaserprodukten in Bangalore, Indien.<br />
Der Betrieb setzt mit rund 300 Arbeitsplätzen,<br />
mit Gesundheits- und Ökoprojekten<br />
neue Massstäbe und gehört mittlerweile zu<br />
den grössten Werken des internationalen<br />
R&M-Produktionsnetzwerks.<br />
Für alle Standorte gelten faire, fortschrittliche<br />
Anstellungsbedingungen für die Mitarbeitenden.<br />
Kontinuierliche Weiterbildung,<br />
der Schutz am Arbeitsplatz, Vertrauen und<br />
eine transparente Kommunikation geniessen<br />
einen hohen Stellenwert.<br />
Guter Zusammenhalt<br />
Gerade während der Pandemie zeigte sich,<br />
wie gut die R&M-Werke zusammenhalten.<br />
Die Operations-Teams des HQ und der<br />
Werke arbeiteten zwangsläufig über grosse<br />
R&M in Asia Pacific<br />
– Singapur: Zentrale für die Region APAC<br />
– China: Rack-Fertigung Jinshan<br />
– China: neuer Standort Pinghu, Kupferund<br />
Glasfaser-Patchkabel<br />
– Indien: Vertriebs- und Produktionsstandort<br />
Bangalore<br />
– Japan: Vertriebsstandort<br />
– Australien: Vertriebsstandorte<br />
Distanzen hinweg virtuell zusammen – per<br />
Action-Cam, Smartphone, Messenger bzw.<br />
WeChat und Webkonferenz. Es gelang, neue<br />
Mitarbeitende nach R&M-Standards zu qualifizieren,<br />
Fertigungslinien zu installieren und<br />
remote Produktionsfreigaben zu erteilen. In<br />
pandemisch besonders betroffenen Regionen<br />
wurden Impfprogramme in den Werken<br />
durchgeführt.<br />
Westliche Sichtweisen nachhaltig<br />
adaptieren<br />
R&Ms nahezu 30 Jahre währende Erfahrung<br />
auf dem asiatischen Markt zeigt: Es ist enorm<br />
wichtig, sich vor Ort zu engagieren – in der<br />
Region, für die Region.<br />
Diese Einstellung sorgt für Respekt. Westliche<br />
Sichtweisen lassen sich so glaubwürdig vermitteln<br />
– insbesondere zu individueller und<br />
unternehmerischer Freiheit, fairem Wettbewerb,<br />
gesunden Arbeitsbedingungen und zum<br />
Schutz des geistigen Eigentums. So entsteht<br />
eine überall anwendbare globale Firmenkultur,<br />
die auf R&Ms Wertesystem basiert und lokal<br />
entsprechend adaptiert werden kann.<br />
Produktion R&M Indien.<br />
Büros am neuen Standort Pinghu, China.<br />
Showroom im Werk Jinshan, China.<br />
050.7157<br />
050.7095<br />
050.7158<br />
Nebst den staatlichen Vorgaben bei Arbeitgeber-Richtlinien<br />
sind die Richtlinien der<br />
OECD, des Schweizer Staatssekretariats für<br />
Wirtschaft (SECO) sowie die Richtlinien der<br />
jeweiligen Freihandelsabkommen verbindliche<br />
Grundlagen für R&M.<br />
060.2085<br />
Die Patchkabel-Produktion im neuen Werk in<br />
China startete im Herbst 2020.<br />
Und was auch in Fernost vielerorts besonders<br />
geschätzt wird: R&M vertritt die traditionellen<br />
Werte eines unabhängigen Familienunternehmens.<br />
050.6843<br />
Laurent Amestoy<br />
Executive Vice President, R&M Asia Pacific<br />
laurent.amestoy@rdm.com<br />
10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 39
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050.7115