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R&M Fachmagazin CONNECTIONS no. 61

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<strong>CONNECTIONS</strong> <strong>61</strong><br />

Fachmagazin Reichle & De-Massari AG | Okober 2021<br />

Sicherheit<br />

fängt beim Stecker an<br />

Jungfraubahnen, Schweiz:<br />

Top of Technology<br />

Neue Fiber Unit für PRIME<br />

mit Einzelfasermanagement<br />

PoE: mit kühlem Kopf<br />

zu kühlen Kabeln<br />

050.7115


Editorial<br />

Sicherheit<br />

beginnt bei der<br />

Verkabelung<br />

050.7116<br />

Geschätzte Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner<br />

Vernetzung verbindet Menschen und<br />

Maschinen weltweit miteinander und ermöglicht<br />

die smarte Organisation von Prozessen.<br />

Die Lebensqualität lässt sich dadurch weiter<br />

verbessern, denn Innovation, Sicherheit<br />

und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand.<br />

Die Sicherheit im Rechenzentrum steht<br />

in unserem neusten Fachmagazin im<br />

Fokus. Rechenzentren sind das Herz der<br />

Digitalisierung und müssen rund um die Uhr<br />

betriebsbereit sein. Das Datenmanagement<br />

erfolgt noch zu oft in «Handarbeit». Um<br />

kostspielige Ausfälle zu vermeiden, braucht<br />

es eine Null-Fehler-Produktion. Der Einsatz<br />

von DCIM- und AIM-Lösungen lohnt sich<br />

und wird in naher Zukunft unabdingbar sein.<br />

Was aber oft vergessen geht: Die sichere<br />

Verfügbarkeit beginnt beim Stecker. Auch<br />

das modernste DCIM funktioniert nur dann,<br />

wenn die richtigen Kabel im richtigen Port<br />

stecken. Unser Modell setzt deshalb auf der<br />

physischen Netzwerkebene an. Wir bieten<br />

unter anderem RFID-Tags für Stecker mit eindeutiger<br />

Kennung, Sensorik am Rangierfeld,<br />

Analyzer und unsere Software inteliPhy net<br />

fürs DCIM respektive AIM. Lesen Sie mehr<br />

dazu in unserer Focus-Story.<br />

Ein Vorzeige-Data-Center-Projekt stellt das<br />

London 1 Data Center dar, welches Ende<br />

2020 vom führenden IT-Provider NTT in<br />

Betrieb genommen wurde. Das Multi-Tenant-<br />

Haus gewährleistet einen beispielhaften,<br />

unterbrechungsfreien Topservice. Möglich<br />

gemacht haben dies unter anderem auch<br />

massgeschneiderten ODF-Lösungen von<br />

R&M, siehe Success-Story auf den Seiten 8 & 9.<br />

Spannend ist, wie viele Edge-Rechenzentren<br />

mittlerweile in Betrieb gehen. Edge-Anbieter<br />

sind dann erfolgreich, wenn sie alle<br />

Angebotsvarianten gleichzeitig beherrschen,<br />

von bescheidenen 40 Gigabit Ethernet bis zu<br />

400 Gigabit. Solche Rechenzentren müssen<br />

sich zentral und remote managen lassen. Der<br />

Operator ist auf Echtzeit-Informationen über<br />

jeden Port angewiesen. Womit wir wieder<br />

bei inteliPhy net wären. Und dieses System<br />

überwacht seit Neustem auch alle Netzwerkbereiche<br />

im Neubau des Schweizerischen<br />

Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss<br />

TPH) in Basel. Lesen Sie mehr über das Allin-one-Konzept,<br />

welches von R&M für das<br />

Rechenzentrum dieses renommierten Instituts<br />

entwickelt wurde, auf den Seiten 22-24.<br />

Was hat das alles mit Nachhaltigkeit zu tun?<br />

Die Digitalisierung birgt das Potenzial für<br />

Effizienzgewinne. Glasfasernetze, z.B. eingesetzt<br />

für Fiber to the Home (FTTH), brauchen<br />

weniger Strom als kupferbasierte Netze.<br />

Zudem sind die Wartungskosten geringer.<br />

R&M unterstützt Netzbetreiber bei der Optimierung<br />

ihrer Ressourcen.<br />

Nachhaltigkeit gehört in unserem Unternehmen<br />

zur Denkhaltung. Wie alle erfolgreichen<br />

Familienunternehmen streben wir seit jeher<br />

nach Lösungen, welche Generationen überdauern.<br />

Aktuell arbeiten wir an konkreten<br />

Zielen zur Reduktion unseres CO 2<br />

-Fussabdrucks,<br />

an allen Standorten. Wir leben unsere<br />

Werte global. Mehr dazu im Interview mit<br />

unserem Corporate Quality Manager auf den<br />

Seiten 36 & 37.<br />

Die Netzwerkinfrastruktur von morgen<br />

mitzubauen, spornt uns täglich an. Neue<br />

Lösungen und Portfolios sind am Start, in<br />

allen Segmenten. Im neusten Fachmagazin<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> erfahren Sie mehr dazu.<br />

Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre<br />

und bedanke mich für Ihr Vertrauen.<br />

Michel Riva<br />

CEO<br />

2 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Focus<br />

Success<br />

Trends<br />

Sicherheit fängt beim Stecker an 4 NTT London 1 Data Center 8<br />

PoE: mit kühlem Kopf<br />

zu kühlen Kabeln 18<br />

News<br />

Netscale 72 10<br />

und Produktdaten<br />

Eine PoP-Station – ein Partner 16<br />

SPE für Smart Buildings<br />

und Industrieautomation 25<br />

FO Field –<br />

universell einsetzbar 26<br />

Alles bereit für die<br />

Freiluftverkabelung 28<br />

Jungfraubahnen Management AG,<br />

Schweiz<br />

Top of Technology 12<br />

Swiss TPH<br />

Neue Horizonte für die Gesundheit 22<br />

Wiki Telecom, Brasilien<br />

Das richtige Gefühl für den Markt 30<br />

Die Edge verstehen 21<br />

Glasfaser fürs Klima 29<br />

Corporate<br />

Innovatives Kabelwerk 35<br />

Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor 36<br />

Attraktive Arbeitsplätze in Fernost 38<br />

Neue Fiber Unit für PRIME<br />

mit Einzelfasermanagement 32<br />

Fiber to the Antenna<br />

am Start 34<br />

Impressum:<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> <strong>61</strong> | Oktober 2021<br />

Bild Titelseite:<br />

Im Berner Oberland, in unmittelbarer Nähe von<br />

Eiger, Mönch und Jungfrau, wurde die Tourismusinfrastruktur<br />

mit einer neuen V-Bahn modernisiert.<br />

Ein universell nutzbares Verkabelungssystem von<br />

R&M ist Teil davon.<br />

Herausgeber:<br />

Reichle & De-Massari AG, Binzstrasse 32,<br />

CHE-8620 Wetzikon, Schweiz, www.rdm.com<br />

e<strong>CONNECTIONS</strong>: www.connections.rdm.com<br />

Redaktionsteam:<br />

Erica Monti (Redaktionsleitung),<br />

erica.monti@rdm.com,<br />

Silvia Brüllhardt, Bernward Damm, Robert Merki,<br />

Andreas Rüsseler<br />

Layout: KplusH, CHE-Amden, Markus Kuhn<br />

Druck: Ostschweiz Druck AG, CHE-Wittenbach<br />

Gesamtauflage: 8000 Exemplare<br />

<strong>CONNECTIONS</strong> erscheint zweimal jährlich<br />

und kann beim Herausgeber bestellt werden.<br />

Nachdruck mit Erlaubnis der Redaktion gestattet.<br />

SC2021042104<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 3


Focus<br />

Megatrend<br />

Sicherheit<br />

fängt beim Stecker an<br />

Fünftausend Fiberoptik-Ports in einem Schrank. Wie behält man da den Überblick?<br />

Die Data-Center-Verkabelung erreicht neue Dimensionen. Diese Welt lässt sich nicht<br />

weiter in Handarbeit, mit Laptop und Tabellen managen.<br />

050.7117<br />

Auf dem Weg zu 400 Gigabit Ethernet<br />

reizen Rechenzentren jeden Millimeter aus.<br />

Im Computerraum muss Leistung verdichtet<br />

werden. Leaf-Spine-Architekturen halten Einzug.<br />

Racks müssen mehr Kanäle, Fasern und<br />

mehr Ports als je zuvor aufnehmen.<br />

Kabel mit 1782 oder 3456 Fasern etablieren<br />

sich in Rechenzentren. Der Markt verlangt<br />

jetzt nach Verteilern der Ultra-High-Density-<br />

Klasse wie bei der Netscale-Familie von R&M.<br />

Damit lassen sich im Idealfall mehr als 5000<br />

Ports in ein Rack packen. Meist wird dieses<br />

Potenzial nicht ausgeschöpft.<br />

Trotzdem bleibt die Frage: Wie sollen Rechenzentrumsbetreiber<br />

die Masse an Kabeln,<br />

Fasern und Ports managen? Wie meistern sie<br />

mit immer weniger Personal die zunehmende<br />

Komplexität der Netzwerke?<br />

Was sagt die Erfahrung?<br />

Fünf alltägliche Erfahrungen unterstreichen<br />

die Dramatik dieser Fragen.<br />

1. Traditionell dienen Laptops, Tabellen und<br />

Labels als kostengünstige Werkzeuge.<br />

Damit werden in Rechenzentren die physische<br />

Netzwerkebene, Dokumentationen,<br />

Service und MAC organisiert. Erfahrungen<br />

zeigen, dass sich bei dieser «Handarbeit»<br />

Fehler einschleichen. Menschen können<br />

etwas vergessen oder missverstehen. Die<br />

Daten veralten innerhalb weniger Tage.<br />

Die schlimmsten Folgen: Ausfälle, Patchfehler,<br />

Störungen bei Kunden, fehlerhafte<br />

Audits, Compliance-Verstösse.<br />

Es ist ökonomisch nicht mehr vertretbar,<br />

Netzwerke und Connectivity in «Handarbeit»<br />

zu managen.<br />

2. Wenn jemand beim Kabelmanagement<br />

im vollgepackten Schrank eine Faser<br />

überdehnt, kann die Dämpfung steigen.<br />

Wenn sich Staub auf die Kontaktflächen<br />

legt, bleibt das auch nicht ohne Folgen. Im<br />

Einzelfall handelt es sich um geringe Performanceverluste.<br />

In der Summe könnte in<br />

5G-Zellen, Verkehrsleitzentralen, Fabriken<br />

oder bei Internetdiensten und KI-Anwendungen<br />

die Latenz steigen.<br />

Wie lassen sich solche Performanceverluste<br />

exakt messen und orten – bei Tausenden von<br />

Fasern in einem einzigen Rack?<br />

3. Vollgepackt mit Equipment, weit entfernt<br />

vom Operator, kein Techniker vor Ort – so<br />

sieht die Lage bei Edge-Rechenzentren<br />

aus (siehe Bericht auf Seite 21).<br />

Wie lässt sich draussen an der Edge die<br />

Connectivity managen und kontrollieren?<br />

4. Eine Studie des Uptime Institute deutet<br />

darauf hin, dass Betreiber von Rechenzentren<br />

etwa 75 % der bekannten Ausfälle<br />

verhindern könnten. Sie müssten Management,<br />

Tools und Prozesse verbessern<br />

und typische hausgemachte Fehler beim<br />

Kabelmanagement und bei der Netzwerkdokumentation<br />

ausschliessen.<br />

4 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


«Ohne Netzwerk gibt es kein Rechenzentrum. Und ohne eine starke Netzwerküberwachung<br />

verfügt das IT-Team nicht über die nötigen Informationen, um aufzuzeigen,<br />

dass die Netzwerküberwachung das Rechenzentrum schützt und mögliche Störungen<br />

verhindert.»<br />

Jordan MacPherson, Enterprise Operations Center Program Manager, Park Place Technologies<br />

Quelle: Network Monitoring Whitepaper, Park Place Technologies<br />

In der Luftfahrt hätten solche Nachlässigkeiten<br />

katastrophale Folgen. In Rechenzentren<br />

werden sie bislang geduldet. Selbst an der<br />

Qualitätsspitze – bei Tier-IV-Rechenzentren<br />

– gilt eine Verfügbarkeit von 99,995 %<br />

als Standard. Das entspricht einer Downtime-<br />

Toleranz von 25 Minuten pro Jahr.<br />

5. Mangelhafte Verzeichnisse über Rangierfelder<br />

und Steckverbindungen führten<br />

schon oft zu Albträumen. Beispielsweise<br />

im Fall eines globalen Providers für sichere<br />

Cloud-Verbindungen. Bei Wartungsarbeiten<br />

sollte ein Techniker inaktives<br />

Equipment aus einem Rack ausbauen. Er<br />

handelte exakt nach Auftrag und zog die<br />

Stecker – vorübergehend auch an einem<br />

aktiven Panel. Was er nicht wusste: In<br />

diesem Rangierfeld steckten fiberoptische<br />

Verbindungen zu anderen Rechenzentren<br />

des Unternehmens. Wichtige Dienste<br />

waren viereinhalb Stunden lang nicht<br />

erreichbar. Es kostete viel Zeit, um die<br />

Kabel für die externen Verbindungen zu<br />

identifizieren.<br />

Das Unternehmen will künftig Kabel und<br />

Rangierfelder mit Labels kennzeichnen.<br />

Techniker sollen präzise darüber informiert<br />

werden, welche Kabel sie nicht anrühren<br />

dürfen. Womit wir wieder bei Punkt 1 wären:<br />

Simples Labeling fällt unter die Kategorie<br />

fehleranfälliger «Handarbeit».<br />

Paradigmenwechsel nötig<br />

Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel im<br />

Management der physischen Netzwerkebene.<br />

Man spricht von Null-Fehler-Produktion,<br />

wenn Rechenzentren die Sicherheitsbedürfnisse<br />

des digitalen Jahrzehnts erfüllen wollen.<br />

Und der Markt bietet bereits vieles, was dazu<br />

benötigt wird, sogenannte Data-Center-<br />

Infrastructure-Management-(DCIM-) und<br />

Automated-Infrastructure-Management-<br />

(AIM-)Lösungen.<br />

DCIM gibt es in jeder Form, Grösse und<br />

Komplexität. Mit DCIM-Maschinerien lassen<br />

sich Gebäude, Zutritt, Elektrizität, USV, Temperatur,<br />

Brandschutz, Ressourcen, Assets,<br />

Verkabelung und vieles mehr managen. Es<br />

gibt allmächtige und modulare Angebote. Keines<br />

bietet eine bedingungslose Transparenz.<br />

Es gibt Stand-alone- und SaaS-Produkte.<br />

Sogar künstliche Intelligenz ist zu haben.<br />

Die wenigsten denken dabei zuerst an den<br />

Netzwerkstecker. Dabei entscheidet dieses<br />

kleine, nicht virtualisierbare Teil unter Umständen<br />

über die Verfügbarkeit eines ganzen<br />

Rechenzentrums oder eines weltweiten<br />

Netzwerks.<br />

Abhängigkeit des DCIM<br />

Es besteht sogar ein Abhängigkeitsverhältnis.<br />

DCIM funktioniert nur, wenn die richtigen<br />

Patchkabel im richtigen Port stecken. Was<br />

passiert, wenn kritische Informationen nicht<br />

unmittelbar auf dem DCIM-Dashboard des<br />

Operators erscheinen? Bestimmt gibt es mindestens<br />

eine redundante LAN-Verbindung,<br />

aber sie ändert nichts an der Erkenntnis:<br />

Verfügbarkeit fängt beim Stecker an.<br />

Ohne hundertprozentige End-to-End-Kontrolle<br />

der passiven Netzwerkebene keine High<br />

Security im Rechenzentrum. Egal ob Enterprise-,<br />

Colocation- oder Edge-Data-Center.<br />

Bottom-up-Ansatz<br />

DCIM und Sicherheit müssen vom Netzwerkstecker<br />

aus betrachtet werden. Dieser<br />

Bottom-up-Ansatz sieht – knapp beschrieben<br />

– folgendermassen aus:<br />

– Jeder Stecker erhält eine eigene, einmalige<br />

passive Kennung, z.B. mit RFID-Tags.<br />

– Sensoren am Rangierfeld «sehen» die<br />

Zehn Gründe<br />

Darum investieren RZ-Betreiber vermehrt<br />

in AIMs für die physische Netzwerkebene:<br />

– Ineffiziente, inkonsistente Dokumentationsmethoden<br />

ablösen<br />

– Netzwerke digital abbilden für Management,<br />

Planung, Audits<br />

– Visuellen Einblick in die Verkabelung bis<br />

zum Port gewinnen<br />

– Fehlerquellen eliminieren, Patch-Aufträge<br />

live managen<br />

– Störungen sofort lokalisieren, Techniker<br />

gezielt einsetzen<br />

– Kapazitäten in Racks etc. erkennen,<br />

planen und ausreizen<br />

– Mit weniger Personal produktiver und<br />

remote arbeiten<br />

– Management komplexer Netzwerke in<br />

DCIM integrieren<br />

– MACs, Workflows leichter planen, simulieren,<br />

koordinieren<br />

– Strengere Sicherheits- und Qualitätsanforderungen<br />

erfüllen<br />

030.7045<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 5


Focus<br />

«Verfügbarkeit fängt beim Stecker an.»<br />

Carsten Ludwig, Market Manager Data Center, R&M<br />

Stecker, lesen die Kennungen, ordnen sie<br />

den Ports zu. Das ist die Intelligenz an der<br />

Steckverbindung.<br />

– LED zeigen aktive Links, freie und belegte<br />

Ports, Rangieraufträge und Rangierfehler<br />

live an. Sie «führen» den Techniker.<br />

– Sensorik und Signalisierung kommunizieren<br />

über simple Netzwerke (Bus, SNMP, SPE)<br />

mit einem Analyzer, der die Informationen<br />

aus dem Computerraum bündelt.<br />

– Der Analyzer kommuniziert über Ethernet/<br />

IP mit dem AIM-Server vor Ort oder in der<br />

Cloud.<br />

– TAP-Module messen kontinuierlich die<br />

Performance der fiberoptischen Leitungen,<br />

um die Servicequalität sichtbar zu machen.<br />

– Der Server kennt automatisch und immer in<br />

Echtzeit den Zustand des gesamten LAN.<br />

– Der Operator greift inhouse oder remote<br />

über Managementsoftware auf den Server<br />

zu. Dort hat er ein digitales Abbild von<br />

Räumen, Inventar, Racks, Verkabelung,<br />

Messwerten etc. hinterlegt. Der Server<br />

trackt, dokumentiert, überwacht, alarmiert<br />

und er kommuniziert mit den sonstigen<br />

Managementsystemen im Haus in Echtzeit.<br />

Das wären die wesentlichen AIM-/DCIM-<br />

Elemente. Von den Ports bis zum Dashboard<br />

des Operators entsteht eine ungebrochene<br />

digitale Informationskette. Keine Steckverbindung<br />

wird mehr «vergessen». Niemand muss<br />

vor Ort mit Tabellen oder Labels hantieren.<br />

Alle Arbeiten werden zentral organisiert und<br />

automatisch überwacht.<br />

Weitere Kriterien, die bei einer Evaluation zu<br />

beachten wären:<br />

– Kompetenz: Der Anbieter kennt sich in der<br />

Technologie aus. Er liefert ausgereifte AIM-<br />

Produkte, Know-how und eine Roadmap.<br />

– Standards: Die Hardware passt in jedes<br />

Rack. Sie unterstützt kommende Netzwerkgenerationen.<br />

– Customizing: Das AIM lässt sich um<br />

Funktionen erweitern, z.B. MAC-Planung,<br />

Assetmanagement.<br />

– Offenheit: Software und Produkte von<br />

Partnern, IoT-Devices etc. lassen sich nach<br />

Bedarf andocken.<br />

– Integration: Das AIM ist leicht skalierbar<br />

und up-down-integrationsfähig, z.B. in<br />

übergeordnetes DCIM.<br />

– Sicherheit: Für alle Ebenen gibt es<br />

Schutz- und Sicherheitslösungen, Firewalls,<br />

Authentifizierung etc.<br />

– Bedienung: Das User Interface lässt sich<br />

intuitiv bedienen. Die Software ist unkompliziert<br />

und lokalisierbar.<br />

– Training: Webinare, Erklärfilme, kurze Lerneinheiten<br />

machen Verantwortliche schnell<br />

mit dem System vertraut.<br />

– Compliance: Das Infrastrukturmanagement<br />

muss Compliance-, SLA-, QMS-Anforderungen,<br />

Datenschutz- und Dokumentationspflichten<br />

erfüllen.<br />

Schrittweise investieren<br />

Der Bottom-up-Ansatz interessiert auch den<br />

CIO, denn das Unternehmen kann schrittweise<br />

investieren. Der CIO wird zuerst die nötigsten<br />

AIM-Bausteine ins Budget aufnehmen. Mit<br />

einer professionellen Roadmap steuert er auf<br />

ein umfassendes DCIM zu, das hoffentlich<br />

nicht zu überladen und komplex ist.<br />

Das Projekt beginnt im Meet-me-Raum oder<br />

in Cross-Connect-Schränken. Nach und nach<br />

werden weitere Racks mit dem smarten<br />

R&Ms Beitrag zum heutigen Infrastrukturmanagement<br />

Das Management komplexer Infrastrukturen<br />

in Rechenzentren beginnt bei der Connectivity.<br />

Die Netzwerkstecker müssen passgenau<br />

sitzen, damit das Rechenzentrum richtig<br />

funktioniert. Deshalb setzt das R&M-Modell<br />

für Smart Networks auf der physischen Netzwerkebene<br />

an. Die R&MinteliPhy-Bausteine:<br />

– RFID-Tags für Stecker mit eindeutiger<br />

Kennung<br />

– Sensorik und Signalisierung am Rangierfeld<br />

– Analyzer bündeln Daten, interagieren mit<br />

Server<br />

– Software inteliPhy net für DCIM<br />

– Ultra-High-Density-Plattform Netscale<br />

– TAP-Module mit passiven Splittern<br />

030.7166 030.7169<br />

R&M unterstützt Rechenzentren mit Customizing<br />

beim AIM-System und der DCIM-Software<br />

sowie mit Partner-Lösungen. Baugruppen<br />

können vorkonfektioniert angeliefert<br />

werden. Neu ist der inteliPhy Brownfield<br />

Service. Er rüstet Rangierfelder und Stecker<br />

beliebiger Hersteller mit R&MinteliPhy-Komponenten<br />

aus und verbindet sie mit dem<br />

AIM/DCIM-Programm inteliPhy net.<br />

050.7118<br />

6 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


Treibende Kräfte: Kapazität,<br />

Sicherheit, Automatisierung<br />

DCIM-Systeme kommen vermehrt zur<br />

Anwendung in Rechenzentren. Die Nachfrage<br />

wächst jährlich um 22 % bis 25 %.<br />

Das berichten mehrere Marktforschungsdienste<br />

auf Basis unterschiedlicher Erhebungen.<br />

Betreiber von Rechenzentren investieren<br />

in DCIM in der Erwartung, die Betriebssicherheit<br />

zu steigern, Fehler und Ausfälle<br />

zu eliminieren und Kosten einsparen zu<br />

können. Ein weiterer Grund ist die Automatisierung.<br />

DCIM-Systeme können belastende,<br />

zeitraubende, personalintensive<br />

und remote steuerbare Arbeiten übernehmen.<br />

So kann der Mangel an Fachkräften<br />

überwunden werden.<br />

060.2068<br />

Ansätze für das Infrastrukturmanagement in der Netzwerkverkabelung<br />

Tools<br />

Fokus<br />

Traditionell Bottom up All-in-one<br />

Laptop, Tabellen, Templates,<br />

Labeling, inkonsistente<br />

Inhouse-Datenbanken,<br />

Web-basierte Apps verfügbar<br />

Netzwerkverkabelung,<br />

manuelle Dokumentation<br />

Stecker- und Port-basierte Kennung,<br />

Online-Monitoring, einfache<br />

Software inhouse oder SaaS/Cloud<br />

Netzwerkverkabelung<br />

-Assets, -Management, dynamische<br />

Erfassung der Connectivity und<br />

End-to-End-Einblick in Netzwerke<br />

umfassendes DCIM mit komplexer<br />

Software, 3D-/4D-Visualisierung, Analysen<br />

etc. Software inhouse oder SaaS/Cloud<br />

holistisch, Management, Facility, Infrastrukturen,<br />

Prozesse, Security, Safety,<br />

Power, Umwelt u.v.m., häufig keine genuine<br />

Einbindung der physischen Netzwerkebene<br />

bzw. Connectivity<br />

Komplexität gering leicht erlernbar erfordert spezielle Schulungen<br />

Automatisierung<br />

Verfügbarkeit<br />

keine Automatisierung, hoher<br />

Aufwand für Dokumentation<br />

Verfügbarkeit des Netzwerks<br />

nur durch gute Planung und<br />

Vorsorge zu gewährleisten<br />

Echtzeit-Monitoring durchgängig<br />

ab Layer 1<br />

100 %ige Patch-Kontrolle,<br />

Reaktion in Sekunden<br />

Customizing beliebig, individuell, inhouse universell nutzbare und skalierbare<br />

Grundbausteine, flexible<br />

Konfiguration und Integration in<br />

DCIM-Kontext<br />

Personal<br />

TCO vs. Sicherheit<br />

i.d.R. müssen Techniker on<br />

site/im Computerraum sein<br />

geringe Kosten, theoretisch<br />

kein End of Life, hoher<br />

Zeit- und Personalaufwand,<br />

fehleranfällig<br />

nach initialer Installation/Implementierung<br />

Fokus auf Operator-Desk,<br />

tlw. Remote-Arbeit möglich<br />

schrittweise Investition, gezielter<br />

Personaleinsatz, tlw. herstellerneutrale,<br />

offene Technologien,<br />

flexibel bei Systemwechsel, 100 %<br />

Monitoring des Layer 1 in Echtzeit<br />

abhängig von Konfiguration und Equipment<br />

bis zu 100 % Kontrolle in allen Bereichen,<br />

abhängig von Konfiguration und Equipment<br />

vielfältige Module, flexible Anpassungsmöglichkeiten<br />

Fokus auf Leitzentrale, hohe Belastung im<br />

Operator-Bereich, weitreichende Remote-<br />

Tätigkeiten und Outsourcing möglich<br />

Grossinvestition, tlw. proprietäre Lösungen,<br />

hohe Folgekosten (Module, Updates,<br />

Support), hohe Abhängigkeit, umfassende<br />

Kontrollmöglichkeiten in Echtzeit<br />

AIM-System erschlossen. Jeder Schritt macht<br />

das Rechenzentrum sicherer, effizienter und<br />

wettbewerbsfähiger.<br />

Künftige Verkabelungsdimensionen, Sicherheitsbedürfnisse<br />

und operative Herausforderungen<br />

fordern eine Null-Fehler-Produktion<br />

auf Layer 1. Mit einem Bottom-up-Ansatz<br />

können Betreiber von Rechenzentren das<br />

Management der Connectivity auf die<br />

DCIM-Zukunft ausrichten. Smarte Technik<br />

für Stecker, Ports und Monitoring erlöst<br />

sie von ineffizienter, teurer «Handarbeit» in<br />

hochverdichteten Netzwerken.<br />

www.rdm.com/de/inteliphy-net/<br />

www.rdm.com/de/netscaleglasfaserverkabelung/<br />

050.7091<br />

Carsten Ludwig<br />

Market Manager Data Center<br />

carsten.ludwig@rdm.com<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 7


Success<br />

London 1<br />

050.7119<br />

NTT Ltd. gehört zu den grössten IT-Providern der Welt. Einen weiteren Meilenstein<br />

setzte das Unternehmen mit dem London 1 (LON1) Data Center, welches im Dezember<br />

2020 eröffnet wurde. LON1 verdreifacht NTTs Kapazitäten in UK. Das Multi-Tenant-<br />

Haus lässt keine Wünsche offen. Dazu trägt die massgeschneiderte Verkabelung<br />

von R&M bei.<br />

Ein Verbund von mehr als 160 Rechenzentren<br />

macht NTT Ltd. zum drittgrössten Carrierund<br />

Cloud-neutralen Anbieter der Branche.<br />

Die 2019 geformte Global Data Centers<br />

Division vereint NTT-eigene und integrierte<br />

Standorte in mehr als 20 Ländern. Die<br />

konsolidierte Fläche an Serverräumen liegt<br />

bei 500 000 m 2 und wird laufend erweitert.<br />

Die jüngste Mega-Anlage: London 1 Data<br />

Center in Dagenham, East London. Der erste<br />

Bauabschnitt entstand innerhalb weniger<br />

Monate. Er bietet eine Colocation-Fläche<br />

von 12 800 m 2 mit einer Kapazität von 32<br />

MW IT-Last. Nach der Fertigstellung wird das<br />

London 1 Data Center 25 600 m 2 IT-Fläche<br />

und 64 MW IT-Last bieten.<br />

Multipel nutzbar<br />

Hier zählt der Reichtum an Möglichkeiten für<br />

Colocation-Kunden. Masaaki Moribayashi,<br />

Senior Executive Vice President, Services<br />

NTT Ltd., sagte zur Eröffnung: «London 1<br />

bietet eine flexible, skalierbare und sichere<br />

Infrastruktur sowie individuell anpassbare<br />

Lösungen. Es wurde für eine breite Palette<br />

von NTT-Kunden und -Partnern konzipiert.»<br />

Die Optionen für Colocation-Kunden beginnen<br />

beim einzelnen Rack – selbst installiert<br />

oder im Rahmen des Full-Stack-Services von<br />

NTT. Sie erhalten Platz für ausfallsichere<br />

Cloud- und SaaS-Anwendungen oder Workload-Verteilung.<br />

Die Anzahl Carrier, die ihre<br />

Dienste im London 1 Data Center anbieten,<br />

steigt kontinuierlich.<br />

Das Rechenzentrum enthält zudem ein<br />

Technology Experience Lab. Das gibt es in<br />

dieser Art nur bei NTT. Im Labor können<br />

Kunden und Entwickler innovative Hardware,<br />

Software und Cloud-Dienste unter Live-Bedingungen<br />

erproben und demonstrieren.<br />

Das erspart ihnen eigene Infrastruktur-Investitionen.<br />

Dabei geht es beispielsweise<br />

um Cyber Security, künstliche Intelligenz und<br />

Blockchain-Technologie.<br />

Nähe zu LINX<br />

Für Millisekunden-schnelle Verbindungen ins<br />

globale Netz stehen Glasfaserleitungen, Multi-Service-Interconnection-Plattformen<br />

und<br />

Cross-Connect-Verkabelung zur Verfügung.<br />

NTT-Fachpersonal ergänzt das Angebot mit<br />

Remote-Hands-Diensten.<br />

8 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


Mit dem Standort Dagenham bietet NTT<br />

kurze Übertragungswege zum London Internet<br />

Exchange (LINX) in den Docklands. Der<br />

Peering-Point ist nur 15 km entfernt.<br />

Florian Winkler, CEO der Global Data Centers<br />

EMEA Division von NTT, sagt: «Unsere britischen<br />

Rechenzentren haben eine entscheidende<br />

Bedeutung für die globale Wirtschaft<br />

und gewährleisten unterbrechungsfreien<br />

Service an 365 Tagen im Jahr.» Die Pandemie<br />

habe gezeigt, wie wichtig diese Connectivity<br />

und zuverlässige Infrastruktur für den Betrieb<br />

international tätiger Unternehmen sind.<br />

NTT garantiert mehrfache Redundanz und<br />

eine Verfügbarkeit von 99,9999 % entsprechend<br />

Tier-III-Klasse. High-Quality-Services<br />

auf Basis des eigenen, weltumspannenden<br />

IP-Netzes gehören bei NTT selbstverständlich<br />

dazu. Alle Rechenzentren habe mehrere<br />

direkte Zugänge zu Telekom-Netzen, Cloud-<br />

Providern und weiteren Internet Exchanges.<br />

Die R&M-Lösung für London 1<br />

Backbone-Interconnections:<br />

– High Density Modular ODF mit Splice LC<br />

Connectivity<br />

– OS2-Kabel mit 24 CLT, 144 Fibers mit CST<br />

und B2ca CPR-Rating<br />

Bereich Colocation:<br />

– ODF (Kombimodule) mit LC/MPO, um<br />

Cross-Connection zu ermöglichen<br />

– HD 1U 48f Panels mit 4 Kassettenslots<br />

mit MPO/LC-Connectivity<br />

– OS2 MPO Cca Trunks für eine einfache<br />

und schnelle Anwendung<br />

Garantie:<br />

– 25-Jahr-Systemgarantie<br />

Erfolgsfaktoren des Projekts<br />

– Vertrauensvolle Technologiepartnerschaft<br />

– Verständnis für die Kundenbedürfnisse<br />

– Zusammenarbeit mit erfahrenen, zertifizierten<br />

Partnern (Indigo Telecom Group)<br />

– Zusammenarbeit mit NTT und Indigo<br />

Telecom Group von der Konzeption bis<br />

zum Projektabschluss<br />

– Professionelles Projektmanagement und<br />

Koordination von Vorlaufzeiten, Lieferfristen<br />

und Logistik<br />

– Garantierte Einhaltung der globalen NTT-<br />

DC-Standards und -Installationspraktiken<br />

050.7120<br />

Technologie vom Feinsten<br />

NTT ist stolz darauf, seinen Kunden das<br />

beste Umfeld zu bieten, und erwartet nichts<br />

anderes von seinen Partnern. Die langjährige<br />

technologische Zusammenarbeit von R&M<br />

mit NTT, die durch die Einbindung der<br />

Indigo Telecom Group erweitert wurde, erwies<br />

sich als erfolgreiche Kombination. Da<br />

R&M seit vielen Jahren ODF-Lösungen für<br />

verschiedene NTT-Standorte liefert, sind die<br />

Anforderungen von NTT bestens bekannt.<br />

Für LON1 wurde R&M gebeten, eine ODF-<br />

Lösung zu liefern, die eine LC-zu-MPO-Verbindung<br />

zwischen MMR und dem Kunden<br />

ermöglicht. Um das Designkonzept von NTT<br />

sowohl in Bezug auf Technologie, Lösung, Benutzerfreundlichkeit<br />

als auch die allgemeine<br />

Produktästhetik einzuhalten, überarbeitete<br />

das Technik-Team in UK mit Unterstützung<br />

des Schweizer Designteams am Hauptsitz<br />

die HD Kombi ODF für LC/MPO-Lösung und<br />

brachte sie innerhalb von sechs Wochen vom<br />

Konzept bis zur Lieferung an den Standort.<br />

Dank dieser Anforderung und der schnellen<br />

Reaktion von R&M verfügt NTT nun über ein<br />

neues ODF LC/MPO-Angebot, das leistungsstarke<br />

OS2/MM-Glasfaserverbindungen<br />

mit hoher Dichte auf kleinem Raum, ein<br />

hervorragendes Patchkabelmanagement zur<br />

Erleichterung einer effizienten Verwaltung<br />

und Vermeidung von Ausfallzeiten sowie<br />

eine schnelle und effiziente Bereitstellung für<br />

seine Kunden bietet. Darüber hinaus gewährleistete<br />

R&M von Anfang an kompetente<br />

Unterstützung und umfassendes Logistikmanagement.<br />

Die reibungslose Kommunikation<br />

mit dem zertifizierten R&M-Partner Indigo<br />

Telecom trug entscheidend dazu bei, die<br />

Projektziele schnell zu erreichen. Trotz der<br />

pandemiebedingten Herausforderungen<br />

war es möglich, LON1 im Dezember 2020<br />

in Betrieb zu nehmen. NTT LON1 ist eine<br />

fantastische Anlage, ein Verdienst des NTT-<br />

Teams. Ein bemerkenswertes Projekt, bei<br />

dem R&M mitwirken durfte.<br />

090.7239<br />

090.7239<br />

090.7240<br />

050.7121<br />

Fatholah Zaki | R&M UK<br />

fatholah.zaki@rdm.com<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 9


News<br />

Netscale 72<br />

kann noch mehr<br />

Die High-Density-Avantgarde passt optimal. Netscale 72<br />

bietet ausreichend Platz für die neusten Miniatur-Steckerfamilien.<br />

Mit ihnen steigt die Portdichte um bis zu 300 Prozent.<br />

030.6656<br />

Drei neue Steckertypen zeigen dem Markt,<br />

dass sich die fiberoptische Connectivity in<br />

19’’ Racks noch steigern lässt. R&M integriert<br />

diese drei in die High-Density-Verteilerplattform<br />

Netscale 72 und steigert die Packungsdichte<br />

nochmals.<br />

Die Avantgarde-Produkte heissen CS, SN und<br />

MDC. Sie zählen zur VSFF-Klasse (Very Small<br />

Form Factor). Senko entwickelte die Duplex-<br />

Typen CS und SN. Der MDC stammt aus dem<br />

Hause US Conec. CS seht für Corning Senko,<br />

SN bedeutet Senko Nano und MDC ist das<br />

Kürzel für Mini Duplex Connector.<br />

Bewährte Ferrulen-Technik<br />

In beiden Senko-Produkten steckt die bewährte<br />

1,25-mm-Ferrule des LC. Das sorgt<br />

für Vertrauen in die Connectivity. Allerdings<br />

sind die Gehäuse schmaler gebaut. Im<br />

SN haben die Ferrulen einen Abstand von<br />

3,1 mm – im Unterschied zu 6,5 mm beim LC.<br />

Der CS bringt ein Drittel mehr Packungsdichte<br />

im Vergleich zum LC-Steckverbinder.<br />

Der SN braucht noch weniger Platz als der<br />

CS. Mit ihm lassen sich bis zu 384 Fasern auf<br />

einer Höheneinheit terminieren.<br />

Mit dem MDC lässt sich die Faserdichte im<br />

Vergleich zur herkömmlichen LC/MPO-Verkabelung<br />

verdreifachen. Er packt 432 Fasern<br />

in eine Rack-Höheneinheit. Die Multipatch-<br />

Variante umfasst acht Fasern pro MDC-Quad.<br />

Die nochmals verdichtete Connectivity<br />

ermöglicht es, MPO-Anwendungen in Verbindung<br />

mit CS, SN oder MDC zu erweitern.<br />

Platzmangel verhinderte das bisher. Die Steckverbindungen<br />

beanspruchten zu viel Raum.<br />

Weg frei für 400G<br />

In High-Density-Programmen geht es jetzt<br />

vor allem darum, die Netzwerke für 400<br />

Gigabit Ethernet vorzubereiten. Grosse<br />

Rechenzentren arbeiten intensiv an der<br />

Migration zu 400G und an der weiteren<br />

Netzwerkverdichtung in Meet-me-Räumen.<br />

Sie brauchen schnell mehr Bandbreite und<br />

mehr Übertragungskanäle.<br />

Vorteil der Miniatur-Steckverbinder: Sie<br />

lassen sich einzeln patchen. Das erleichtert<br />

es beispielsweise, Links zwischen verschiedenen<br />

Switches mit 4 x 100G bis 400G<br />

herzustellen. Mit den beiden VSFF-Steckern<br />

lassen sich vier Kanäle je Modul einrichten.<br />

Damit wäre der Weg frei für 400G mittels<br />

8-Kanal-Konfiguration (8 x 50G).<br />

Flexible Plattform<br />

Die fiberoptische Verteilerplattform Netscale<br />

72 unterstützt nativ die beiden paralleloptischen<br />

Verkabelungsarten BASE8 und<br />

BASE12. Das bedeutet, Verteilermodule für<br />

030.6652<br />

10 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


030.7655 030.7509<br />

030.7649 030.7656<br />

beide Anwendungen passen in dieselben<br />

Schubladen. Data Center können die Trunkverkabelung<br />

innerhalb der bestehenden<br />

Racks und Gehäuse anpassen. Sie müssen<br />

lediglich die R&M-Kassetten wechseln oder<br />

ergänzen.<br />

R&M stellt alle typischen Verbindungslösungen<br />

bereit: MPO- und LC-Kassetten, MPOund<br />

LC-Spleisskassetten, MPO-zu-LC-Module.<br />

Techniker können Flachbandkabel mit bis zu<br />

144 Fasern auf eine 12-Port-MPO-Kassette<br />

spleissen. An den Spleisskassetten lassen sich<br />

sowohl Bündelader-, Mikrorohr-, Minicore- als<br />

auch Flachbandkabel befestigen.<br />

Sicheres Handling<br />

R&M ergänzt das aktuelle High-Density-Programm<br />

um einen vormontierten Staubschutz<br />

für LC-Kupplungen: LC Shuttered.<br />

Die Klappe öffnet und schliesst sich<br />

automatisch beim Steckvorgang. Techniker<br />

können schnell und sicher patchen. Das<br />

Risiko der Verschmutzung sinkt. Sie müssen<br />

die Fasern nicht mehr oder nur noch sehr<br />

selten reinigen.<br />

Netscale-72-Panel haben geteilte Schubladen.<br />

Die Seiten lassen sich getrennt<br />

bestücken. Techniker können bequem<br />

an einzelnen Links arbeiten. Die geteilte<br />

Schubladenführung minimiert das Risiko,<br />

bei Installationsarbeiten einzelne Links ausstecken<br />

zu müssen oder Fasern zu verletzen.<br />

Das passende Kabelmanagement von R&M<br />

hilft Netzwerktechnikern, aufseiten der<br />

Patchkabel die hohe Packungsdichte sicher<br />

zu beherrschen. Die QuickRelease-Mechanik<br />

von R&M vereinfacht das Handling bei hoher<br />

Steckerdichte.<br />

www.rdm.com/netscale-72/<br />

So erleichtert Netscale 72 die zügige Migration<br />

zu neuen Netzwerkgenerationen.<br />

Netscale 72 dient insbesondere zum Aufbau<br />

grosser Leaf-Spine-Netzwerkarchitekturen in<br />

Cloud-Rechenzentren.<br />

Das Netscale-Programm von R&M bietet<br />

schon bisher die branchenweit höchste Dichte<br />

fiberoptischer Ports in 19’’ Schränken. Mit<br />

der Integration der High-Density-Avantgarde<br />

CS, SN und MDC steigt sie nochmals. Ein<br />

grosser Schritt für Rechenzentren.<br />

050.7094<br />

Beat Koch | Product Manager<br />

beat.koch@rdm.com<br />

XXXX<br />

050.7091<br />

Carsten Ludwig<br />

Market Manager Data Center<br />

carsten.ludwig@rdm.com<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 11


Success<br />

Top of<br />

Technology<br />

050.7122<br />

Im Berner Oberland, in unmittelbarer Nähe von Eiger, Mönch und Jungfrau, wurde<br />

die Tourismusinfrastruktur mit einer neuen V-Bahn auf bemerkenswerte Weise<br />

modernisiert. Seit Dezember 2020 sind neuste Technologien wie All-IP, IoT, PoE,<br />

WLAN, 5G und Digital Signage vor Ort im Einsatz.<br />

12 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


«Wir haben auf bewährte Technik gesetzt und uns<br />

wiederum für R&M-Produkte entschieden. Das Modell mit<br />

dem kundenspezifischen Handbuch hat sich bewährt.»<br />

Urs Siegenthaler, CIO Jungfraubahnen Management AG<br />

Jungfraujoch – Top of Europe. Die Jungfrau<br />

Region mit der majestätischen Kulisse von<br />

Eiger, Mönch und Jungfrau, mit Gletscherwelt,<br />

steilen Skipisten, Wanderwegen und<br />

Bergbahnen: Diese Destination im Herzen<br />

der Schweizer Alpen zieht seit über 100<br />

Jahren Reisende, Abenteurer, Sportler und<br />

Künstler aus aller Welt an.<br />

Allein das Jungfraujoch mit dem höchstgelegenen<br />

Bahnhof der Welt zählt jährlich eine<br />

Million Besucher. Bisher musste man viel Zeit<br />

mitbringen, um Top of Europe zu erreichen,<br />

und teilweise weit im Voraus einen Platz in<br />

Gründe für R&M<br />

– Universell nutzbares Verkabelungssystem<br />

– Kundengerecht spezifiziertes Portfolio<br />

– Kundenspezifisches Handbuch für alle<br />

Parteien<br />

– Vertrauen und zuverlässige Kommunikation<br />

– Flexible, schnelle Reaktion im Projekt<br />

– Logistik unter Extrembedingungen<br />

der Bahn reservieren. Der Weg mit den historischen<br />

Bergbahnen via Kleine Scheidegg<br />

ist schön und gemächlich. Nun geht das auch<br />

schneller.<br />

47 Minuten schneller<br />

Das änderte im Dezember 2020, als der neue<br />

Eiger Express der Jungfraubahnen plangemäss<br />

in Betrieb genommen wurde. Er verkürzt die<br />

Reise zum Top of Europe um 47 Minuten.<br />

Vom Grindelwald Terminal bis Eigergletscher<br />

dauert die Reise nur noch 15 Minuten.<br />

Der Eiger Express ist die neue Top-Dreiseilumlaufbahn<br />

der Alpen. Er fährt mit einer<br />

Rekordgeschwindigkeit von acht Metern pro<br />

Sekunde vom neuen Terminal in Grindelwald<br />

zur Bergstation Eigergletscher. Dort erhalten<br />

die Fahrgäste auf einem komfortablen Zwischenplateau<br />

bei Bedarf Anschluss an die<br />

Jungfraubahn.<br />

Unterwegs schwebt man wie ein Adler der<br />

legendären Eigernordwand entlang. Die<br />

050.7124<br />

R&M-Handbuch<br />

Im laufenden Projekt haben die Jungfraubahnen<br />

bedarfsgerecht Gewerke<br />

optimiert. Beispielsweise wurden für das<br />

Terminal in Grindelwald doppelt so viele<br />

WLAN Access Points und 100 mehr Digital-Signage-Anzeigen<br />

benötigt als geplant.<br />

Netzwerkplaner, Installateure und R&M<br />

konnten durch die engmaschige Zusammenarbeit<br />

jederzeit flexibel reagieren.<br />

Ein entscheidender Erfolgsfaktor war das<br />

R&M-Handbuch: Es spezifiziert und standardisiert<br />

das Material für die strukturierte<br />

Verkabelung bei den Jungfraubahnen.<br />

Ein Blick ins Handbuch genügt, um die<br />

passenden Produkte zu bestimmen und zu<br />

ordern. Zudem zeigt das Handbuch, wie<br />

die Kat. 6 A<br />

EL Module von R&M beschaltet<br />

werden und was bei den Abnahmemessungen<br />

zu beachten ist. Zeitraubende<br />

Schritte für Evaluation, Bestellung und<br />

Arbeitsvorbereitung entfallen.<br />

Urs Siegenthaler, CIO Jungfraubahnen,<br />

und Bruno Perren von elektroplan Buchs<br />

& Grossen AG bestätigen: «R&Ms Modell<br />

mit dem kundenspezifischen Handbuch<br />

hat sich bewährt.»<br />

050.7123<br />

«Bester Terminal der Alpen»: Aussen Holzfassade, innen eine Mobilitätszentrale mit digitalisiertem<br />

Tourismusbetrieb – der neue Terminal in Grindelwald vereint Eiger Express, Männlichenbahn, Shopping,<br />

Parking und Zugang zum öffentlichen Bahnverkehr.<br />

Urs Siegenthaler: «Das Handbuch stellt<br />

sicher, dass überall dasselbe Material<br />

verwendet wird.» Bruno Perren ergänzt:<br />

«Unsere Equipe profitierte von der<br />

Standardisierung. Das Handbuch kam<br />

fast täglich zum Einsatz.» Lediglich die<br />

PoE-Infrastruktur erforderte einen etwas<br />

intensiveren Planungsaufwand, um die<br />

Switch-Standorte und die elektrische<br />

Leistung genau zu berechnen.<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 13


Success<br />

«Alle Partner haben eine sehr hohe Flexibilität bewiesen<br />

und hervorragende Arbeit geleistet.»<br />

Bruno Perren, Projektleiter, elektroplan Buchs & Grossen AG<br />

050.7125<br />

vollautomatisch fahrenden Kabinen bieten<br />

WLAN, Klimaanlage, beheizte Sitze, beheizte<br />

Panoramafenster und das Design eines<br />

Sportwagens. Die Energie dafür wird von<br />

Generatoren in den Laufrollen geliefert. Das<br />

internationale iF Forum Design hat die Kabinen<br />

des Eiger Express mit dem Ret Dot Award ausgezeichnet<br />

– wegen ihrer «zeitlosen Eleganz»<br />

und «unvergleichlichen Funktionalität».<br />

Zwei GPS-gesteuerte Screens zeigen den<br />

Fahrgästen live, was rundum zu sehen ist.<br />

Mit moderner Informationstechnik wird die<br />

Seilbahnfahrt um eine virtuelle Komponente<br />

erweitert und die Fahrt mit dem Eiger Express<br />

wird so zum multimedialen Erlebnis.<br />

Fakten zum Eiger Express<br />

– Terminal Grindelwald: 943 m ü.M.<br />

– Station Eigergletscher: 2320 m ü.M.<br />

– Höhendifferenz: 1385 m<br />

– Fahrstrecke: 6483 m<br />

– Fahrzeit: 15 min<br />

– 44 Kabinen, 1 VIP-Kabine<br />

– Kapazität: 2200 Personen/h<br />

– Bauzeit: 908 Tage<br />

– Erstmals kombiniert eine Seilbahn vollautomatischen<br />

Personen- und Güterbetrieb<br />

V-Bahn:<br />

Bautagebücher-Videos:<br />

050.7126<br />

R&Mfreenet-Lösung und kundenspezifisches<br />

Handbuch.<br />

Toptechnologien<br />

Von Grindelwald bis zum Jungfraujoch<br />

setzen die Jungfraubahnen digitale Technologie<br />

ein für:<br />

– Automatisiertes Boarding<br />

– Digital Signage, Wegweiser<br />

– Infotainment, Pisteninformation<br />

– Kabinen-Kommunikation<br />

– Zutrittskontrolle<br />

– Skipass-Management<br />

– Ticketautomaten, Kassen<br />

– Videoüberwachung<br />

– WLAN, Internetzugang<br />

– Gebäudeautomation<br />

– Telefonie, Betriebsfunk<br />

– 4G/5G-Abdeckung indoor<br />

Digitalisierung im Tourismus<br />

Sehr eindrucksvoll vollzogen die Jungfraubahnen<br />

auch den Quantensprung zum digitalisierten<br />

Tourismusbetrieb in den Tal- und<br />

Bergstationen. Im hochmodernen Terminal<br />

in Grindelwald – «Bester Terminal der Alpen»<br />

genannt – und am Eigergletscher kommen<br />

Technologien, die derzeit keine Wünsche<br />

offenlassen, zum Einsatz. Auf Basis des Verkabelungssystems<br />

R&Mfreenet nutzen die<br />

Jungfraubahnen beispielsweise:<br />

– All-IP: Die Gebäudetechnik kommuniziert<br />

über Ethernet/IP und LAN. So entstehen<br />

Smart Buildings mit Internet of Things (IoT).<br />

Vorteil: Gebäudeautomation mit einheitlichen<br />

digitalen Protokollen vereinfacht das<br />

Gebäudemanagement.<br />

– PoE: Das Datennetz speist Endgeräte wie<br />

Kameras, Antennen, Schliesssysteme mit<br />

Energie (Power over Ethernet). Vorteil: eine<br />

einzige Verkabelung für alles.<br />

– Digital Signage: Anzeigeflächen erhalten<br />

Informationen live über das LAN. Vorteil:<br />

Besucherströme lassen sich zentral, ad hoc<br />

und bedarfsgerecht lenken.<br />

– WLAN: Im Terminal sorgen 250 Access<br />

Points für einen lückenlosen Netzzugang.<br />

Vorteil: Gäste kommen überall kostenlos<br />

per Smartphone ins Internet.<br />

– 5G: Die Netzwerkinfrastruktur ist «5G ready».<br />

Der Highspeed-Funk kann kommen.<br />

Projektpartner<br />

– Bauherr/Endkunde: Jungfraubahnen<br />

Management AG<br />

– Elektroplanung/Projektleitung: elektroplan<br />

Buchs & Grossen AG, Frutigen<br />

– Installation Terminal Grindelwald Grund:<br />

Frey + Cie Elektro AG, Interlaken<br />

– Installation Station Eigergletscher:<br />

Elektro Hunziker AG, Thun<br />

– Installation Gondelbahn Männlichen:<br />

ARGE: Aeschimann Elektro AG,<br />

Wilderswil; Elektro Seiler, Bönigen;<br />

Elektro Wyler AG, Interlaken<br />

v.l.n.r.: Jürg Gerber, R&M; Peter Meier, R&M;<br />

Bruno Perren, Projektleiter, elektroplan Buchs<br />

& Grossen AG; Urs Siegenthaler, CIO Jungfraubahnen<br />

Management AG.<br />

050.7127<br />

14 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


050.7128 050.7129<br />

050.7130 050.7131<br />

050.7130 050.7131<br />

050.7132 050.7133<br />

Topleistung im Megaprojekt<br />

Wer es mit Eiger, Mönch und Jungfrau aufnimmt,<br />

muss Topleistungen erbringen. Das<br />

bestätigte sich einmal mehr beim Generationenprojekt<br />

der neuen V-Bahn, so der Name<br />

des Gesamtvorhabens. Niemand liess sich<br />

durch Stürme, Schnee, Frost oder Pandemie<br />

aufhalten. Am Eigergletscher wurde teils<br />

an sechs Tagen pro Woche in 24-Stunden-<br />

Schichten betoniert. Die Logistik erforderte<br />

exaktes Timing im 48-Stunden-Rhythmus.<br />

Die Jungfraubahnen haben rund 470 Mio.<br />

Schweizer Franken in das V-Bahn-Projekt<br />

investiert. Das Megaprojekt sichert die touristische<br />

Zukunft der Region. Eiger, Mönch<br />

und Jungfrau dürfen sich auch in der digitalen<br />

Ära auf enthusiastische Gäste freuen.<br />

Das Projekt V-Bahn zeigt, dass Netzwerke sich<br />

auch unter Extrembedingungen reibungslos<br />

installieren lassen. Voraussetzung dafür sind<br />

die beispielhafte Identifikation der involvierten<br />

Teams mit dem Projekt, Begeisterung und<br />

eine nahtlose, effiziente Kommunikation.<br />

Der Eiger Express ging nach 908 Tagen Bauzeit<br />

sogar eine Woche früher in Betrieb als<br />

geplant. Zuvor waren die benachbarte neue<br />

Männlichenbahn und ein Teil des Terminals<br />

als Mobilitätszentrale fertiggestellt worden.<br />

Jürg Gerber | R&M Schweiz<br />

juerg.gerber@rdm.com<br />

050.7134 050.6814<br />

Peter Meier | R&M Schweiz<br />

peter.meier@rdm.com<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 15


News<br />

Eine PoP-Station –<br />

ein Partner<br />

Der PRIME ODF bietet eine hohe Flexibilität und die Möglichkeit, P2P-<br />

Netze wie auch passive optische Gigabitnetze (GPON) aufzubauen.<br />

030.6250<br />

«Ein Netz. Ein Point of Presence. Ein Partner.» So lautet die neue Erfolgsformel für den<br />

beschleunigten Ausbau von FTTH-Netzen. Die R&M Marktorganisation in Deutschland<br />

hat das Konzept und die Lösung dazu entwickelt.<br />

Der Ausbau von FTTH-Breitbandnetzen<br />

schreitet voran, auch in Deutschland. Aber<br />

es könnte schneller gehen. Viele regionale<br />

Netzbetreiber und kommunale Versorger<br />

wären froh über effizientere Lösungen.<br />

Vor allem der Aufbau der Points of Presence<br />

(PoP) kostet Zeit. Die Auftraggeber mussten<br />

bisher alle Details, Stücklisten, Lieferanten<br />

und Montage selbst koordinieren. Sie<br />

mussten sich um Zellen, Rohre, Kanäle,<br />

Racks, Rangierfelder, Glasfaserkabel und<br />

Connectivity kümmern. Sie mussten ebenfalls<br />

Bescheid wissen über statische und<br />

klimatische Bedingungen sowie Standards,<br />

die zu berücksichtigen sind.<br />

Mit den schlüsselfertigen PoP-Stationen von<br />

R&M können alle Gewerke auf einmal und mit<br />

einem einzigen Lieferanten gemeistert werden.<br />

Die Formel lautet: ein PoP – ein Partner.<br />

Zwölf Schritte bis zum Ziel<br />

R&M projektiert die PoP-Stationen in einem<br />

straffen Prozess. Schon im ersten Gespräch<br />

mit dem R&M-Berater erhält der Kunde einen<br />

Entwurf. In zwölf Schritten folgen Kalkulation,<br />

Layout, Stücklisten, Zeitplan, Ausbau der<br />

Zellen, Logistik und Montage vor Ort.<br />

R&M lässt die PoP-Stationen bei mehreren<br />

Betonfertigteile-Herstellern in Deutschland<br />

und im grenznahen Ausland herstellen und<br />

ausbauen. Für Klimatechnik, Zutrittskontrolle<br />

und 19’’ Racks sind weitere Partner involviert.<br />

Die passive fiberoptische Ausstattung basiert<br />

auf R&Ms modularen FTTH-Systemen<br />

R&Mfoxs und PRIME, wodurch sich in einem<br />

PoP bis zu 32 256 Fasern abschliessen lassen.<br />

16 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


Per Tieflader kommen die schlüsselfertigen<br />

Zellen zur Baustelle und werden dann mithilfe<br />

eines Krans an den definierten Standort<br />

gehoben und ausgerichtet. Dieser Vorgang<br />

vor Ort dauert rund 30 Minuten, je nach Gegebenheit.<br />

Nach der erfolgreichen Positionierung<br />

des PoP müssen die Baufirmen lediglich<br />

die ankommenden Rohrverbände und Kabel<br />

aus dem Erdboden einziehen und verbinden.<br />

Schlüsselprodukt PRIME ODF<br />

Der PRIME ODF ermöglicht eine sehr hohe<br />

Packungsdichte in PoP-Stationen. R&M bestückt<br />

die schlüsselfertigen PoP-Stationen<br />

für FTTH-Netze mit dem gesamten passiven<br />

fiberoptischen Equipment und den Racks für<br />

die Aktivtechnik. Die Zellen gibt es in drei<br />

Standardgrössen von 9 bis 18 m 2 . Sie bieten<br />

Platz für:<br />

– 2–6 ODF, R&Mfoxs bzw. PRIME<br />

– Patchkabel- und Überlängenmanagement<br />

– Je nach Konfiguration 4608 bis 32 256<br />

Fasern<br />

– Bis zu 174 patchbare Splitter-Module<br />

– 2–4 Aktivracks, Grösse 19”, 46 HE<br />

Die PRIME ODF von R&M unterstützen im<br />

Bedarfsfall auch das Einzelfasermanagement<br />

(separate Version als PRIME-SCM). So gewinnen<br />

FTTH-Anbieter mehr Planungsfreiheit.<br />

Anfangs legen sie die Hauptverteiler nach<br />

Die Telekomunternehmen installieren ihre<br />

aktive Netzwerktechnik. Danach kann der<br />

Hub in Betrieb gehen.<br />

dem örtlichen Bedarf aus. Später können<br />

sie die Breitbandversorgung nach dem Payas-you-grow-Prinzip<br />

skalieren. Der PRIME<br />

ODF bietet eine hohe Flexibilität und die<br />

Möglichkeit, P2P-Netze wie auch passive<br />

optische Gigabitnetze (GPON) aufzubauen.<br />

Ebenso leicht können kommende Breitbandtechnologien<br />

implementiert werden.<br />

PRIME ist eine hochverdichtete Verteilerplattform,<br />

die sich bausteinartig<br />

bestücken, anpassen oder erweitern lässt.<br />

Bei maximaler Auslastung verbinden<br />

PRIME-Module in einem ODF bis zu 5376<br />

Glasfasern. Das setzt neue Massstäbe auf<br />

dem FTTH-Markt. PoP-Stationen, Gebäudekeller,<br />

Hauptverteiler, Central Offices<br />

sowie Outdoor-Multifunktionsgehäuse<br />

(Mini-PoP) zählen zu den Einsatzorten des<br />

PRIME ODF.<br />

Die R&M Marktorganisation Deutschland<br />

plant für die Zukunft noch schnellere Verfügbarkeiten.<br />

Die Standardisierung im Inneren<br />

des PoP soll eine schnelle Verfügbarkeit<br />

gewährleisten. Aber auch weitere Kundenbedürfnisse<br />

sollen abgedeckt werden, so will<br />

man zukünftig ebenfalls den Tiefbau sowie<br />

die komplette Inbetriebnahme seitens R&M<br />

anbieten.<br />

Warum R&M?<br />

R&M bietet neben dem Komplettpaket<br />

zusätzliche Erfolgsfaktoren, welche die<br />

Möglichkeit schaffen, deutschlandweit mehr<br />

und mehr Projekte mit PoP-Stationen zu<br />

generieren.<br />

Wesentlich ist hier zunächst die Schnelligkeit,<br />

bis wann ein konkretes Projektangebot<br />

beim Kunden vorliegt. Die Informationen<br />

erfolgen mittels detailliertem Handbuch<br />

mit kundenspezifischen CAD-Zeichnungen.<br />

So können sich die Kunden bereits in der<br />

Planungsphase mit der Lösung identifizieren,<br />

die sie später auf der Baustelle vorfinden.<br />

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist das Know-how<br />

des R&M Projektmanagements in Kombination<br />

mit dem Vertriebsaussendienst, denn nicht<br />

immer ist eine erste Kundenanfrage bereits<br />

für den optimalen Betrieb einer PoP-Station<br />

geeignet. Ziel ist es, für jeden Kunden eine<br />

genau angepasste, spezifische PoP-Station zu<br />

realisieren. Dazu gehört auch die Präsentation<br />

einer effizienten Alternativlösung.<br />

Auch die Projekt-Nachbetreuung ist fester<br />

Bestandteil der R&M-Lösung. Nach erfolgreichem<br />

Verkauf einer PoP-Station folgen<br />

viele weitere Schritte, die in der Verantwortung<br />

des R&M-Projektmanagements liegen.<br />

Bis zum eigentlichen Produktionsbeginn<br />

müssen Zeichnungen erstellt, Lieferpläne,<br />

Tiefbauarbeiten, Kranplätze terminiert, koordiniert<br />

und durchgeführt werden.<br />

Die R&M Marktorganisation in Deutschland<br />

hat seit Anfang 2020 mit zahlreichen<br />

Referenzprojekten umfassendes Know-how<br />

aufgebaut, das Mehrwert bei der Planung<br />

und Realisierung von zukünftigen Projekten<br />

garantiert.<br />

030.7192<br />

030.7189<br />

030.7265<br />

Schlüsselfertige Point-of-Presence-Zellen liefert<br />

R&M Deutschland per Tieflader an den Einsatzort.<br />

Sie enthalten alles, was Netzbetreiber für die<br />

Verkabelung und den Betrieb der Knotenpunkte<br />

ihrer Glasfasernetze benötigen. Das erspart Bauund<br />

Installationsarbeiten vor Ort. FTTH-Projekte<br />

kommen schneller voran.<br />

050.7135<br />

Victor Bogdan<br />

FTTX-Projektmanager R&M Deutschland<br />

victor.bogdan@rdm.com<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 17


Trends<br />

050.<strong>61</strong>76<br />

PoE: mit kühlem Kopf<br />

zu kühlen Kabeln<br />

Power over Ethernet erlebt einen Boom. Laut Marktstudien verdoppelt sich die Zahl der<br />

PoE-Ports bis 2027. Fast täglich kommen neue PoE-fähige Geräte für LAN, Industrie und<br />

Gebäudeautomation auf den Markt. Umso wichtiger ist es, gerade jetzt auf die richtige<br />

Verkabelung zu achten. Sonst könnte es gefährlich heiss werden.<br />

Die PoE-Nachfrage wächst mit den neuen<br />

Anwendungsmöglichkeiten – zum Beispiel<br />

in Smart Buildings. Die Stromversorgung<br />

über Datenkabel eignet sich hervorragend,<br />

um Geräte der Gebäudeautomation zu betreiben.<br />

Zahllose Endgeräte des Internet of Things<br />

(IoT), Raumsensoren, IP-Kameras oder Access<br />

Points lassen sich heute per PoE speisen.<br />

Sogar PoE-fähige, über LAN steuerbare<br />

LED-Leuchten (Connected Lighting) werden<br />

immer beliebter. Auch die IP-basierte Vernetzung<br />

in der Produktion – Industrie 4.0<br />

– setzt auf PoE.<br />

Neue Richtlinien im Bauwesen sollen dazu<br />

führen, dass Energieverbrauch und CO 2<br />

-<br />

Ausstoss sinken. PoE kann dazu beitragen,<br />

die gesetzten Ziele zu erreichen.<br />

Vierpaariges PoE wird zum Standard<br />

Die neuste PoE-Generation liefert Strom<br />

über alle vier Doppeladern des Datenkabels<br />

(4PPoE). Mit 90 Watt bietet es mehr als<br />

dreimal so viel elektrische Leistung wie der<br />

vorherige Standard – und mehr als sechsmal<br />

so viel wie der ursprüngliche PoE-Standard.<br />

High-Power-PoE hat erhebliche Konsequenzen<br />

für die strukturierte Verkabelung. Anwender<br />

sollten einen kühlen Kopf bewahren<br />

und sich nicht ohne vorgängige Planung in<br />

PoE-Anwendungen stürzen. Bei der Auswahl<br />

und Handhabung der Verkabelung gilt es,<br />

einige Kriterien zu beachten.<br />

18 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


Kabel können sich erhitzen<br />

Der erste Punkt: 4PPoE kann Kabel erhitzen.<br />

Je höher die übertragene Leistung, desto<br />

mehr Wärme entsteht. Bei der Netzwerkplanung<br />

und -installation müssen einige<br />

Kriterien besonders berücksichtigt werden:<br />

Kabeltyp, Kabeldurchmesser, Bündelgrösse,<br />

Eigenschaften des Kabelkanals, Länge der<br />

Verbindungen.<br />

Wer eine entsprechende Planung macht und<br />

die geeigneten Produkte wählt, dessen Verkabelungsanlage<br />

hält den höheren Temperaturen<br />

stand. Der PoE Calculator von R&M<br />

hilft, die passende Lösung zu finden. Eine<br />

der wichtigsten vorbeugenden Massnahmen<br />

ist, kürzere Links zu planen. Je kürzer die<br />

Kabelstrecke, desto weniger Widerstand,<br />

Erwärmung und Dämpfungsverluste bei der<br />

Datenübertragung.<br />

Funkenerosion berücksichtigen<br />

Der zweite Punkt: die Steckverbindungen.<br />

Beim Trennen einer Verbindung unter Last<br />

entstehen Funken. Funkenerosion kann die<br />

Federkontakte in den Kupplungen beschädigen.<br />

Je höher die übertragene Leistung, desto<br />

grösser das Risiko. Ob eine RJ45-Buchse<br />

betroffen ist, hängt von ihrem mechanischen<br />

Aufbau und dem Kontaktdesign ab. Diese<br />

Merkmale sollten bei der Produktauswahl<br />

berücksichtigt und entsprechend spezifiziert<br />

werden.<br />

Anschlusstechnik beachten<br />

Drittens: Auch die Anschlusstechnik und<br />

-qualität des Signalleiters kann einen grossen<br />

Einfluss haben. Im Extremfall verschlechtert<br />

sich die Verbindung im Lauf der Zeit. Daher<br />

sollten bei der Produktauswahl die Vor- und<br />

Nachteile der zwei vorherrschenden Beschaltungstechnologien<br />

betrachtet werden:<br />

– Die bei Patchkabeln häufig verwendete<br />

Durchdring-Kontaktierung (Insulation<br />

Piercing Contact, IPC) ist langfristig instabil.<br />

Wenn das Material altert oder auch infolge<br />

von Kabelbewegungen kann sich die Verbindung<br />

lockern. Der Übergangswiderstand<br />

zwischen Kontaktdorn und Litze steigt und<br />

damit die Gefahr der Hitzeentwicklung und<br />

des Kontaktverlusts im Stecker.<br />

R&M führend bei PoE<br />

Power over Ethernet (PoE) weckt zu Recht<br />

grosse Erwartungen. Diese Technologie<br />

ist ein Türöffner für Smart Buildings und<br />

Industrie 4.0. R&M widmet sich der PoE-<br />

Entwicklung dediziert und setzt, als Pionier<br />

der IDC-Beschaltungstechnologie, auch hier<br />

Massstäbe. Kontinuierlich wird die technologische<br />

Führungsposition auf dem PoE-<br />

Gebiet weiter ausgebaut. Dies wurde 2021<br />

mit diversen Aktivitäten untermauert:<br />

– PoE-Rechner: Der überarbeitete PoE Calculator<br />

vereinfacht die Eingabe der Grösse<br />

von Kabelbündeln sowie Eingaben gemäss<br />

ISO/IEC 14763-2 und EN 50174-2.<br />

– Demonstrator: Das neue Tool demonstriert<br />

die Wärmeentwicklung in Kabeln<br />

bei PoE-Anwendung. R&M setzt es zu<br />

Trainingszwecken ein.<br />

– PoE-Anzeige: R&M hat einen PoE Indicator<br />

entwickelt, welcher zeigt, ob Verkabelungslinks<br />

mit PoE ausgerüstet sind.<br />

– Spezial-Kabel: R&M führt spezielle Instal-<br />

lationskabel-Programme mit höheren<br />

Drahtdurchmessern und besserer Temperaturbeständigkeit<br />

ein.<br />

Power over Ethernet Markt – Umsätze und Prognosen bis 2027<br />

Millionen US$<br />

2,500.00<br />

2017 – 2027<br />

14.0 %<br />

2,000.00<br />

11.57 % 11.73 % 11.25 % 11.38 % 11.53 %<br />

11.71 % 11.93 %<br />

12.20 %<br />

12.53 %<br />

12.0 %<br />

1,500.00<br />

1,000.00<br />

500.00<br />

658.12<br />

734.25<br />

820.39<br />

7.12 %<br />

878.80<br />

977.69<br />

1,088.97<br />

1,214.55<br />

1,356.78<br />

1,519.66<br />

1,703.94<br />

1,917.44<br />

10.0 %<br />

8.0 %<br />

6.0 %<br />

4.0 %<br />

2.0 %<br />

0.0 %<br />

2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027<br />

Quelle: The Insight Partners Analysis<br />

050.7159<br />

Der PoE-Markt wächst jährlich um 11 % bis 12 %.<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 19


Trends<br />

– Die Schneidklemmtechnik (Insulation<br />

Displacement Contact, IDC) gewährleistet<br />

eine gleichbleibend hohe Kontaktqualität<br />

über die gesamte Produktlebensdauer. Bei<br />

IDC klemmt ein gabelförmiger Federkontakt<br />

die Ader ein. Die Kontakte schneiden<br />

durch die Isolation und drücken seitlich<br />

auf die Litze. Dadurch ist die Verbindung<br />

dauerhaft zug- und vibrationsstabil, staub-,<br />

wasser- und gasdicht und korrosionsfrei.<br />

R&M-PLANUNGSTOOL<br />

RJ45-KONTAKTDESIGN<br />

Empfehlung von R&M: Für Kanäle mit<br />

kontinuierlicher hoher PoE-Leistung und bei<br />

Anwendung von 4PPoE sollte IDC gewählt<br />

werden. Patchkabel mit IDC-Terminierung<br />

gewährleisten eine zuverlässige langfristige<br />

Verbindungssicherheit.<br />

050.7162<br />

Die Normierung hat reagiert<br />

Die internationalen Normengremien haben<br />

erkannt, wie wichtig das Thema PoE mittlerweile<br />

ist. Die Installationsnormen für die<br />

Verkabelung (ISO/IEC 14763-2 und EN<br />

50174-2) wurden durch die Fernspeisungs-<br />

Kategorien RP1-RP3 (Remote Power) erweitert.<br />

In den unterschiedlichen Kategorien<br />

ist definiert, was vor der Installation bzw.<br />

während des Betriebs erforderlich ist, um<br />

eine Verkabelung sicher mit PoE betreiben<br />

zu können. Betreiber von Verkabelungsinstallationen<br />

werden sich Gedanken über den Betrieb<br />

von PoE im eigenen Gebäude machen<br />

müssen. R&M steht bei der Evaluation gerne<br />

mit Rat und Tat zur Seite.<br />

IDC-ABSCHLUSS<br />

Drei «heisse» Faktoren beeinflussen die Verkabelung<br />

bei 4PPoE: Erwärmung der Kabelbündel<br />

aufgrund der Stromführung, Funkenerosion<br />

beim Ausstecken, Übergangswiderstand am<br />

Aderkontakt. Mithilfe des PoE Calculators<br />

und mit der PoE-optimierten Connectivity-<br />

Technologie von R&M bauen Anwender die<br />

Infrastruktur für sichere und langzeitstabile<br />

High-Power-Anwendungen auf.<br />

Grafik: R&M<br />

PoE Indicator von R&M<br />

PoE wird in der Office-Umgebung immer<br />

häufiger verwendet. Dennoch steht nicht<br />

an jedem Port oder an jeder Anschlussdose<br />

automatisch PoE zur Verfügung. Wie sollen<br />

Nutzer herausfinden, wo sie ein PoE-Gerät<br />

einstecken können?<br />

Sie müssten in der Netzwerk-Dokumentation<br />

oder direkt im Etagenverteiler nachschauen<br />

oder mehrere Dosen durchprobieren. Das<br />

kostet Zeit und kann frustrierend sein.<br />

Der PoE Indicator von R&M erspart die<br />

Suche. Das Zubehörteil wird wie eine Staubabdeckung<br />

in den Dosenport gesteckt. Es<br />

kontaktiert die Signalpins und erkennt, ob<br />

Strom fliesst bzw. ob am anderen Ende der<br />

Verbindung ein PoE-fähiges Netzwerkgerät<br />

(PSE) wartet. Eine blinkende LED im Indicator<br />

signalisiert, dass der Port PoE bereitstellt.<br />

Der zur Patentierung angemeldete PoE<br />

Indicator passt in alle RJ45-Buchsen von<br />

R&M. Besonders nützlich ist er bei Umzugs-<br />

und Unterhaltsprojekten in Büro- und<br />

IT-Umgebungen. Auf einen Blick erkennen<br />

Anwender, welche Dosen sie für neue oder<br />

zusätzliche PoE-Endgeräte verwenden können.<br />

Der PoE Indicator signalisiert, ob ein<br />

Port mit einem Power Source Equipment<br />

verbunden ist.<br />

041.0652<br />

www.rdm.com/powerover-ethernet/<br />

youtu.be/RG4m-SFulZY<br />

050.7067<br />

Matthias Gerber<br />

Market Manager LAN Cabling<br />

matthias.gerber@rdm.com<br />

20 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


Trends<br />

Die Edge<br />

verstehen<br />

Ein Edge-Rechenzentrum ist kein Serverschrank mit ein<br />

paar Rangierkabeln. Hier geht es um eine neue Dimension<br />

der Funktionsvielfalt auf kleinstem Raum. Sie fordert ein<br />

neues Verständnis für Infrastrukturen. Hier einige Aspekte,<br />

auf die es ankommt.<br />

Im Rechenzentrum an der Edge treffen<br />

alle denkbaren Interessen unmittelbar aufeinander.<br />

Einige Nutzer benötigen nur ein<br />

Rack oder sie teilen es sogar mit anderen.<br />

Grössere Kunden erwarten unabhängige<br />

Cloud-Dienste oder alternative Colocation-<br />

Pakete. Andere suchen eine Operationsbasis<br />

für 5G.<br />

Mal steht ein klimatisiertes Gebäude zur<br />

Verfügung. Mal bildet ein Container im<br />

Aussenbereich die Hülle. In jedem Fall fordert<br />

die Edge einen Paradigmenwechsel aufseiten<br />

der Infrastrukturen.<br />

Hohe Verdichtung<br />

Ein Schlüsselbegriff lautet Ultra High Density<br />

(UHD). Mehr als 100 Ports pro Rackeinheit<br />

und hybride Fähigkeiten wären für die Zukunft<br />

wünschenswert. Die Rangierfelder sollten<br />

Media- und Anwendungsmixe ermöglichen<br />

und in rauer Umgebung einsetzbar sein.<br />

Edge-Anbieter werden erfolgreich sein, wenn<br />

sie alle Varianten gleichzeitig beherrschen.<br />

Vielleicht plant ein Kunde mit bescheidenen<br />

40 Gigabit Ethernet. Gleichzeitig erwartet<br />

ein anderer, dass der Host im laufenden<br />

Betrieb den Weg zu 400 Gigabit ebnet.<br />

Lösungsansätze demonstriert R&M mit der<br />

Netscale-Familie.<br />

Zentrales Management<br />

Edge-Rechenzentren sollen sich grundsätzlich<br />

zentral und remote managen lassen. Der<br />

Aufwand wäre zu gross, an jedem Standort<br />

Fachpersonal vorzuhalten. Deshalb muss das<br />

DCIM-System Kontroll- und Eingriffsmöglichkeiten<br />

wie bei einem Inhouse-Rechenzentrum<br />

bieten.<br />

Echtzeit-Monitoring, Performance-Messungen,<br />

Ressourcen-Management und Security-<br />

Funktionen zählen zu den Standards. Intuitiv<br />

nutzbare Tools für Qualitäts-, Asset- und<br />

050.7137<br />

Data-Center-Infrastruktur-Management<br />

mit R&MinteliPhy.<br />

Lifecycle-Management, Risikoabschätzung,<br />

vorausschauende Wartung und Kostenkontrolle<br />

sollten verfügbar sein.<br />

Entscheidend ist, die passive Netzwerktechnik<br />

in das DCIM-System voll einzubinden.<br />

Der Operator benötigt digitale und aktuelle<br />

Informationen über jeden Port und jeden<br />

Link. Beispielsweise muss er Performanceverluste<br />

im Datennetz sofort und exakt orten<br />

können, um Havarien zu verhindern.<br />

Dieses Potenzial steckt in R&Ms DCIM-Software<br />

inteliPhy net. Der Verbund mit dem<br />

AIM-System R&MinteliPhy ist unabdingbar,<br />

um das Netzwerk unter Kontrolle zu haben.<br />

050.7091<br />

050.7136<br />

Mögliche Verteilung von Edge-Rechenzentren in einer Stadt.<br />

Grafik: R&M<br />

Carsten Ludwig<br />

Market Manager Data Center<br />

carsten.ludwig@rdm.com<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 21


Success<br />

050.7138<br />

Bild: Kunz und Mösch Architekten<br />

Neue Horizonte<br />

für die Gesundheit<br />

Ob Malaria, Tuberkulose oder Corona – immer wieder<br />

bedrohen widerspenstige Krankheiten die Gesundheit<br />

der Menschen. Das Schweizerische Tropen- und Public<br />

Health-Institut in Basel hilft mit, diese Krankheiten<br />

schneller und wirkungsvoller zu bekämpfen. Im neuen<br />

Gebäude «Belo Horizonte» kann es seine Mission besser<br />

denn je erfüllen. Ein robustes, multifunktionales<br />

Netzwerk unterstützt die Mission.<br />

«Wir freuen uns ausserordentlich auf unser<br />

neues Zuhause», sagt Jürg Utzinger, Direktor<br />

des Schweizerischen Tropen- und Public<br />

Health-Instituts (Swiss TPH). «Das neue<br />

Gebäude verbindet Arbeits-, Labor- und<br />

Ausbildungsplätze auf einmalige Weise und<br />

wird es uns ermöglichen, unsere Mission zur<br />

Verbesserung der Gesundheit der Menschen<br />

weltweit noch besser erfüllen zu können.»<br />

Die Architekten Philipp Kunz und Renato<br />

Mösch verbinden diese Mission mit zeitloser<br />

Ästhetik und einem weitsichtigen Entwurf.<br />

Sie nennen ihr Werk «Belo Horizonte». Eine<br />

Anspielung auf den Architekten Mendes da<br />

Rocha und auf die Heimat der Architektur<br />

der Moderne, die brasilianische Stadt Belo<br />

Horizonte (schöner Horizont).<br />

050.7139<br />

«Belo Horizonte», der Neubau des Swiss TPH in Allschwil<br />

bei Basel, öffnet neue Horizonte für die Gesundheit.<br />

Espazium, das Schweizer Magazin für Baukultur,<br />

stellte fest: Die Architektur schichtet<br />

Forschung, Lehre und Dienstleistungen getrennt<br />

übereinander und verquickt sie so, dass<br />

der interdisziplinäre Austausch gefördert wird.<br />

Partner für Innovation<br />

In diesem Sinn entstehen hier neue Horizonte<br />

für die Verbesserung der Gesundheit<br />

der Menschen – in Basel, der Schweiz und<br />

weltweit. Beispielsweise kooperiert das Swiss<br />

TPH seit Juni 2021 mit dem Basler Biotech-<br />

Start-up RocketVax. Die Partner entwickeln<br />

Impfstoffe für die Zukunft.<br />

Bild: R&M<br />

«Mit R&M konnten wir unseren ganzheitlichen Plan<br />

optimal umsetzen.»<br />

Roger Brogli, Elektro-Projektleiter, Pro Engineering AG<br />

050.7140<br />

Bild: R&M<br />

22 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


«Das Netzwerk von R&M garantiert hohe Verfügbarkeit<br />

und höchsten Datendurchsatz.»<br />

Alain Bertolotti, Leiter Informatik, Swiss TPH<br />

Das neue Zuhause des Swiss TPH befindet<br />

sich auf dem BaseLink-Areal in Allschwil vor<br />

den Toren Basels. Hier entsteht ein neuer Hotspot<br />

der Life Sciences mit über 6000 Arbeitsplätzen.<br />

Zu den grössten Investoren zählt das<br />

Swiss TPH. Sieben bisher getrennte Standorte<br />

werden nun unter einem Dach vereint.<br />

Multifunktionales Haus<br />

Der multifunktionale Neubau mit begrünter<br />

Fassade wurde im Herbst 2021 fertiggestellt.<br />

Bis im März 2022 werden alle Mitarbeitenden<br />

und Studierenden eingezogen sein. Er bietet<br />

auf rund 13 000 m 2 Nutzfläche und sechs<br />

Stockwerken bis zu 725 Arbeitsplätze und 150<br />

Laborplätze. Im Gebäude befinden sich neben<br />

Büros und Labors eine Bibliothek, Auditorien,<br />

Schulungsräume und ein Rechenzentrum.<br />

Für die vielfältigen Aufgaben, die das Swiss<br />

TPH unter seinem Dach vereint, musste<br />

ein belastbares und multifunktional nutzbares<br />

Datennetz geschaffen werden. Beispielsweise<br />

stellen Labors mit ihren häufig<br />

wechselnden Projekten und Geräten andere<br />

Anforderungen an die Connectivity als Büroarbeitsplätze.<br />

Robustes LAN gefordert<br />

Auch die Informatik-Einheit des Swiss TPH<br />

forderte ein State-of-the-Art-Datennetz.<br />

«Denn unsere Aufgaben reichen weit über<br />

das herkömmliche IT-Spektrum hinaus»,<br />

erläutert Informatik-Leiter Alain Bertolotti.<br />

Die Einheit verantwortet Management, Engineering,<br />

Beratung, Support, Prozesse und<br />

den Unterhalt der IT- und Kommunikations-<br />

Gründe für R&M<br />

– Materialqualität<br />

– Komplettlösung<br />

– Kompetente Beratung<br />

– Support bei der Produktauswahl<br />

– Zusammenarbeit im Projekt<br />

– Vorkonfektionierte Racks<br />

– Just-in-time-Lieferung<br />

infrastruktur, betreut internationale Projekte<br />

und bildet Fachkräfte aus.<br />

Hinzu kommt der Betrieb des Inhouse-Rechenzentrums.<br />

Es stellt Spezialanwendungen<br />

in den Bereichen Datenarchivierung, Content-<br />

und Dokumentenmanagement sowie<br />

eine Collaboration-Plattform bereit. Bis zu<br />

900 Nutzer im Hauptsitz und in den weltweit<br />

Die R&M-Lösung<br />

Das ganzheitliche Konzept für die strukturierte<br />

Gebäudeverkabelung im Neubau des<br />

Swiss TPH wurde mit R&Mfreenet umgesetzt,<br />

ergänzt durch automatisiertes Infrastruktur-Management<br />

mit R&MinteliPhy.<br />

Das LAN erschliesst die Office-Umgebung,<br />

Laborräume, Auditorien, Schulungsräume,<br />

Rechenzentrum und Gebäudetechnik.<br />

Es umfasst:<br />

– Backbone mit 10 km Glasfaserkabel<br />

– Tertiäres Netz mit 190 km Kat. 7 A<br />

Kupferkabel<br />

– 5000 Steckverbindungen mit Kat. 6 A<br />

Modulen<br />

– 10 000 Kat. 6 A<br />

Patchkabel<br />

– 100 Racks für Gebäudeverteiler und<br />

Rechenzentrum<br />

050.7141 050.7142<br />

Für das Rechenzentrum entwickelte R&M<br />

ein All-in-one-Konzept. Es umfasst Rackgehäuse,<br />

Panels, interne Verkabelung mit<br />

Kabelmanagement, PDU, Rackreihen-Kühlsysteme<br />

und Monitoring mit R&MinteliPhy.<br />

Das Infrastrukturmanagementsystem<br />

R&MinteliPhy überwacht alle Netzwerkbereiche<br />

im Gebäude.<br />

050.7143 Bilder: R&M 050.7144<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 23


Success<br />

«Die Kommunikation mit R&M funktioniert reibungslos.»<br />

Marco Erbsmehl, Abteilungsleiter Installation, Jaisli-Xamax AG<br />

Swiss TPH<br />

Das Schweizerische Tropen- und Public<br />

Health-Institut (Swiss TPH) ist ein weltweit<br />

renommiertes Institut auf dem Gebiet<br />

der globalen Gesundheit mit besonderem<br />

Fokus auf Länder mit niedrigen und<br />

mittleren Einkommen. Assoziiert mit der<br />

Universität Basel, verbindet das Swiss TPH<br />

Forschung, Lehre und Dienstleistungen auf<br />

lokaler, nationaler und internationaler Ebene.<br />

Über 800 Personen aus 80 Ländern<br />

arbeiten am Swiss TPH in Bereichen wie<br />

Infektionskrankheiten und nicht übertragbare<br />

Krankheiten, Umwelt, Gesellschaft<br />

und Gesundheit, sowie Gesundheitssysteme<br />

und -programme.<br />

Das Swiss TPH deckt die gesamte Wertschöpfungskette<br />

von der Innovation bis<br />

zur Anwendung ab, um globale Gesundheitsprobleme<br />

zu lösen und öffentliche<br />

Gesundheitssysteme zu stärken. Der<br />

interdisziplinäre Ansatz gilt als einzigartig.<br />

Die internationalen Teams erforschen<br />

Infektions- und Tropenkrankheiten und<br />

testen Diagnostika, Arzneimittel und Impfstoffe.<br />

Grosse Aufmerksamkeit widmet das<br />

Swiss TPH den sozialen und ökologischen<br />

Einflüssen auf die Gesundheit mit dem<br />

Ziel, die öffentlichen Gesundheitssysteme<br />

entsprechend weiterzuentwickeln.<br />

Das Portfolio beinhaltete im vergangenen<br />

Jahr über 300 aktive Projekte in 135<br />

Ländern. Für das Swiss TPH arbeiten 868<br />

Fachkräfte, davon 694 in Basel und 174 in<br />

den weltweit 25 Büros (Stand 2021).<br />

25 Büros des Swiss TPH erwarten zuverlässige<br />

Datenübertragungen für ihre Forschungs-,<br />

Lehr- und Dienstleistungstätigkeiten.<br />

Verkabelung aus einer Hand<br />

Die Pro Engineering AG als Elektroplaner<br />

und die Jaisli-Xamax AG als Installationspartner<br />

überzeugten mit einem plausiblen<br />

Gesamtkonzept für das gewünschte multifunktionale<br />

Netzwerk. Alles sollte aus einer<br />

Hand kommen:<br />

– Strukturierte Verkabelung für Gebäude, IT,<br />

Büros, Labors und Rechenzentrum<br />

– Anschluss ans öffentliche Breitbandnetz<br />

– System zur Überwachung der Netzwerkinfrastruktur<br />

im gesamten Gebäude<br />

«Wir waren frei in der Produktauswahl und<br />

haben uns für R&M entschieden. Mit R&M<br />

konnten wir unseren ganzheitlichen Ansatz<br />

optimal umsetzen», sagt Roger Brogli von<br />

Pro Engineering. Die Verkabelung des Rechenzentrums<br />

entwickelte R&M direkt mit<br />

dem Kunden.<br />

Für das Planungsunternehmen war die<br />

direkte Unterstützung des Lieferanten von<br />

der Ausschreibung bis zur Abnahme sehr<br />

wichtig. R&M stand mit Support, Beratung<br />

bei der Planung und Produktauswahl während<br />

der gesamten Projektdauer jederzeit zur<br />

Verfügung. «Die Kommunikation mit R&M<br />

funktioniert reibungslos», bestätigt Marco<br />

Erbsmehl von Jaisli-Xamax.<br />

Wegen des engen Zeitplans wurden Just-intime-Lieferungen<br />

vereinbart. Zudem brachte<br />

R&M die Racks vorkonfektioniert zur Baustelle,<br />

um den Montageaufwand vor Ort zu<br />

minimieren. Das Projekt konnte zeitgerecht<br />

und nach den Wünschen des Kunden umgesetzt<br />

werden.<br />

Das Swiss TPH arbeitet eng mit wissenschaftlichen<br />

Partnern, Gesundheitsorganisationen<br />

wie der WHO, Industrie und<br />

Förderern zusammen.<br />

050.7145<br />

v.l.n.r.: Alain Bertolotti, Leiter Informatik, Swiss TPH; Matthias Kummer, R&M; Roger Brogli, Elektro-<br />

Projektleiter, Pro Engineering AG; Marco Erbsmehl, Abteilungsleiter Installation, Jaisli-Xamax AG.<br />

Träger sind die beiden Kantone Basel-<br />

Landschaft und Basel-Stadt. Das Institut<br />

ist eine mit der Universität Basel assoziierte<br />

Institution.<br />

www.swisstph.ch/de/<br />

Daniel Gyger | R&M Schweiz<br />

daniel.gyger@rdm.com<br />

050.6968<br />

24 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


News<br />

SPE für Smart Buildings<br />

und Industrieautomation<br />

Single-Pair-Ethernet-Verkabelung aus einer Hand! Als erster Hersteller erreicht<br />

R&M dieses Ziel. Jetzt steht dem Markt ein komplettes Verkabelungssystem für<br />

Smart Buildings und die Industrieautomation zur Verfügung.<br />

Die neue Netzwerktechnologie Single Pair<br />

Ethernet (SPE) erweitert die Verkabelungsmöglichkeiten<br />

der lokalen Datennetze (LAN)<br />

und strukturierten Gebäudeverkabelung. Es<br />

benötigt nur zwei statt acht Kupferadern für<br />

die Signal- und Datenübertragung oder ein<br />

Adernpaar statt vier. Folglich sind SPE-Kabel<br />

dünner und die Stecker kleiner als die<br />

traditionellen Pendants aufseiten der RJ45-<br />

Verkabelung.<br />

Die Vorteile der Miniaturisierung: SPE-Verkabelung<br />

benötigt wenig Platz und reduziert die<br />

potenzielle Brandlast. Sie lässt sich überall im<br />

Gebäude diskret installieren. Die kleinen Stecker<br />

können eine grosse Anzahl von Geräten<br />

auf engstem Raum anschliessen.<br />

Damit erlangt SPE den Rang einer Schlüsseltechnologie<br />

für Smart Buildings. Denn SPE<br />

bringt dank grossen Übertragungsreichweiten<br />

das Ethernet/IP in die entlegensten Ecken<br />

SPE im Gebäude:<br />

alles über IP<br />

R&M ist überzeugt: Den Smart Buildings<br />

gehört die Zukunft. Das Gebäudemanagement<br />

wird durchgängig digital und IP-basiert<br />

sein. Wegbereiter sind neue Netzwerkstrukturen<br />

wie Digital Ceiling, erweitert durch<br />

Single Pair Ethernet für die Verkabelung der<br />

letzten Meter oder die Erschliessung abgelegener<br />

Areale. So können alle Bereiche der<br />

Gebäudeautomation in ein strukturiertes<br />

Lösungskonzept integriert werden.<br />

SPE kann zahllose digitale Endgeräte vernetzen.<br />

Einige Beispiele:<br />

– Smarte LED-Leuchten und -Anzeigen<br />

– Kameras, Monitore, Zutrittskontrolle<br />

– Temperatur-, Licht-, Klimasensoren<br />

– Regler für Heizung und Lüftung<br />

– Selbstbedienungsterminals<br />

Breite Anwendungsmöglichkeiten sieht<br />

R&M in Gewerbeparks, Bürozentren und<br />

Verwaltungen.<br />

030.7564 030.7565<br />

SPE-Portfolio von R&M: Rangierkabel und Stecksysteme nach LC-Cu- und MSP-Standard,<br />

kombinierbar mit Panels und Outlets aus dem R&Mfreenet-Programm.<br />

eines Campus oder Gebäudes. SPE-Verkabelung<br />

verbindet die digitalen Endgeräte und<br />

Sensoren in Gebäuden mit Datennetzen und<br />

dem Internet. So entsteht das Internet of<br />

Things (IoT).<br />

Einsatz im Digital Ceiling<br />

Als anfänglich grösstes Einsatzgebiet neben<br />

der Industrieautomation bietet sich Digital<br />

Ceiling an, die strukturierte Deckenverkabelung<br />

für die Gebäudeautomation. Ausgehend<br />

von Etagenverteilern oder Service-Dosen in<br />

den Decken lässt sich die SPE-Verkabelung<br />

weit ausdehnen. Das SPE-System von R&M<br />

bietet eine Übertragungsreichweite von 600<br />

Metern. Die Reichweite hängt davon ab, ob<br />

Fernspeisung eingesetzt wird und mit welchem<br />

Leistungslevel.<br />

Als erster Hersteller führt R&M ein vollständiges<br />

SPE-Verkabelungssystem für die gesamte<br />

Strecke vom Verteiler bis zur Anschlussdose<br />

ein. R&M bietet zwei Stecksysteme an: LC-<br />

Cu gemäss IEC 63171-1 für die strukturierte<br />

Gebäudeverkabelung und Gebäudeautomation<br />

sowie MSP gemäss IEC 63171-2 für<br />

das industrielle Umfeld. Die neuen Produkte<br />

lassen sich mit bestehenden R&M-Dosen und<br />

19” Panels kombinieren.<br />

www.rdm.com/singlepair-ethernet-spe/<br />

050.7067<br />

Matthias Gerber<br />

Market Manager LAN Cabling<br />

matthias.gerber@rdm.com<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 25


News<br />

Universell einsetzbar:<br />

FO Field<br />

050.6838<br />

Je mehr sich die Glasfaserverkabelung ausbreitet, umso einfacher muss die<br />

Installationstechnik werden. Jeder Installateur sollte an jedem Ort im Handumdrehen<br />

fiberoptische Steckverbindungen herstellen können. Warum sollte er auf Glasfaser-<br />

Spezialisten und Spleissgeräte warten?<br />

Feldkonfektionierbare Glasfaserstecker wie<br />

der FO Field von R&M helfen Installateuren,<br />

an jeder beliebigen Stelle die gewünschte<br />

Connectivity herzustellen. Der FO Field erlaubt<br />

es ihnen, unabhängig, spontan, schnell<br />

und kostengünstig zu arbeiten. So kommen<br />

sie mit der Glasfaser-Erschliessung in jedem<br />

Gebäude schneller voran.<br />

R&M optimiert die Entwicklung des FO Field<br />

laufend. Ziel ist es, die Glasfaserverkabelung<br />

immer weiter zu vereinfachen. Ab 2022 kann<br />

der FO Field – vorerst der SC-Stecker – auch<br />

Butterfly-Kabel abfangen. Der modifizierte<br />

Steckertyp passt zum flachen Kabelaufbau<br />

und lässt sich genauso einfach montieren wie<br />

die früher eingeführten Typen. Somit ist die<br />

FO-Field-Familie vorerst komplett.<br />

Butterfly-Kabel bzw. Drop Cables unterscheiden<br />

sich mit ihrem 2x3-Millimeter-Profil deutlich<br />

vom Aufbau der klassischen Rundkabel.<br />

Butterfly-Kabel führen die Zugentlastung in<br />

den Flügeln. Bei Rundkabeln liegt die Aramid-<br />

Zugentlastung innen. Der flache Kabelaufbau<br />

erschwert das Klemmen der Ader. R&M hat<br />

eine zuverlässige Klemmung entwickelt.<br />

Hohe Übertragungsleistung<br />

Den FO Field gibt es als LC- und SC-Stecker<br />

mit APC- oder PC-Kontakt und in den Farben<br />

Grün, Blau und Beige. Die mechanischen<br />

und optischen Eigenschaften entsprechen<br />

der Güte vorgefertigter und werksgeprüfter<br />

Stecker. Erfüllt werden die Übertragungsanforderungen<br />

der Singlemode-Leistungsstufen<br />

Grade C f<br />

/1 (APC) bzw. Grade C f<br />

/2 (PC) und<br />

der Multimode-Leistungsstufe Grade Bm f<br />

/3.<br />

Der FO Field ist kompatibel mit allen Kabeltypen<br />

mit Durchmessern von 1,4 bis 3 mm.<br />

Seine hohe Stabilität befähigt ihn auch zum<br />

möglichen Einsatz in Bereichen ausserhalb<br />

kontrollierter Raumtemperatur.<br />

mierungen ermöglichen es R&M, den Stecker<br />

zu verbesserten Konditionen abzugeben.<br />

Dadurch lässt sich der Stecker vermehrt auch<br />

in Anwendungsbereichen einsetzen, wo es<br />

auf hohe Stückzahlen und niedrige Kosten<br />

ankommt, beispielsweise der Erschliessung<br />

von Wohngebäuden. Ein weiterer Schritt zum<br />

schnellen Internet für jedes Heim.<br />

www.rdm.com/fo-field/<br />

050.6837<br />

Mehr für weniger<br />

Der FO Field entwickelt sich zum neuen<br />

Liebling der Installateure. Die Nachfrage<br />

steigt. Höhere Stückzahlen und Prozessopti-<br />

030.7548<br />

030.<strong>61</strong>99<br />

Daniel Eigenmann | Product Manager<br />

daniel.eigenmann@rdm.com<br />

050.6984<br />

26 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


inteliPhy net<br />

Ein DCIM, das auf Einfachheit<br />

ausgelegt ist<br />

JETZT<br />

TESTEN<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 27


News<br />

COMING SOON<br />

Alles bereit für<br />

Freiluftverkabelung<br />

Fiber to the Home kommt im Hinterland künftig häufiger durch die Luft – wie früher<br />

Strom und Telefon. Denn Freiluftverkabelung ist schneller und kostengünstiger als Erdkabel.<br />

R&M stellt alles bereit, damit Netzbetreiber diesen alternativen Weg gehen können.<br />

Ländliche Regionen vermissen fiberoptische<br />

Breitbandversorgung zum Teil schmerzlich.<br />

Nun kommt Bewegung in diesen Bereich des<br />

Netzausbaus – mit überirdischer Freiluftverkabelung.<br />

Die Telekombranche und staatliche<br />

Geldgeber erkennen zunehmend die Vorteile<br />

dieses Modells.<br />

FTTH lässt sich nämlich schnell und vergleichsweise<br />

kostengünstig entlang alter<br />

Trassen ausrollen. Netzbetreiber können<br />

Glasfaserkabel unkompliziert an vorhandenen<br />

Masten und Fassaden aufhängen. Sie können<br />

zum Teil die Infrastrukturen von Telefongesellschaften,<br />

Elektrizitätsversorgern, Immobilieninhabern<br />

und Gemeinden nutzen.<br />

Outdoor-Eignung entscheidend<br />

Allerdings sind dafür mehr als freitragende<br />

Glasfaserkabel und Befestigungstechnik<br />

erforderlich. Zusätzlich werden für den Outdoor-Einsatz<br />

geeignete Verteilerboxen, kleine<br />

Muffen für die Montage an Masten und Gebäuden,<br />

Connectivity mit Schutzklasse IP67,<br />

vorkonfektionierte Kabelsets, Drop-Kabel<br />

und -Boxen, applikationsspezifische Terminals<br />

und noch einiges mehr benötigt.<br />

R&M baut aktuell ein entsprechendes Portfolio<br />

für die sogenannten «Aerial Deployments»<br />

auf.<br />

– Flache ADSS-Kabel für Freiluftleitungen:<br />

Sie haben eine Spannweite von 70 Metern.<br />

Innen liegen Loose-Tube-Kabel mit sechs<br />

bzw. zwölf Fasern.<br />

– Die bewährte SYNO-Muffenfamilie wird<br />

ergänzt durch eine neue, kompakte multifunktionale<br />

Access-Plattform (genannt<br />

«ZOONA Muffe», geplanter Markteintritt:<br />

2022). Ihr modularer Boden nimmt vorkonfektionierte<br />

Multifaser-Verteilkabel<br />

und Einzelfaser-Drop-Kabel auf. In der<br />

050.7146<br />

Muffe finden Techniker zusätzlich Spleisskassetten<br />

für halbseitig vorkonfektionierte<br />

Verkabelungen und zusätzlichen Platz für<br />

Splittermodule. Kapazität: 48 Fasern.<br />

– Auch die Verteilerbox «RIO» wurde für die<br />

unkomplizierte Freiluftmontage in rauer<br />

Umgebung konstruiert. Kapazität: 16 Stecker,<br />

48 Spleisse.<br />

– Die kleineren Varianten der Polaris-box<br />

Familie (Polaris 4 und 6) dienen als mögliche<br />

Abschlusspunkte am Gebäude. Hier können<br />

sowohl beidseitig vorkonfektionierte oder<br />

auch einseitig vorkonfektionierte Drop-<br />

Kabel in der Box kundenseitig terminiert<br />

werden per Splice oder Patch.<br />

R&M konfiguriert die FTTH-Einheiten individuell<br />

nach den Bedürfnissen der Netzbetreiber<br />

und Netztopologie bzw. standortoptimiert.<br />

Neben dem Aerial-Deployment-Sortiment<br />

liefert R&M jahrzehntelange Erfahrung mit<br />

FTTH-Rollouts unter rauen Bedingungen.<br />

Mit der ZOONA Muffe von R&M können Telekomunternehmen<br />

die Fiber-to-the-Home-Zugangsnetze schneller ausbauen.<br />

030.7634<br />

050.6818<br />

Thomas Ritz<br />

Market Manager Public Networks<br />

thomas.ritz@rdm.com<br />

050.7012<br />

28 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


Trends<br />

Glasfaser<br />

fürs Klima<br />

Wenn es um den Schutz<br />

unserer Atmosphäre geht,<br />

ist Glasfaser eine gute Wahl.<br />

Denn mit Fiber to the Home<br />

(FTTH) lässt sich der CO 2<br />

-<br />

Ausstoss bremsen, den die<br />

moderne Breitbandversorgung<br />

verursacht.<br />

Breitbandnetze brauchen elektrische Energie.<br />

Die Daten kommen nicht von allein ins<br />

Haus. Access Networks beanspruchen 70 %<br />

bis 80 % des Energieverbrauchs in diesem<br />

Sektor. Das wird im Alltag oft vergessen.<br />

Quellen: BREKO, IEA, Verizon<br />

Wenn der Breitbandanschluss problemlos<br />

läuft, denkt bald niemand mehr an ihn. Aber<br />

vom Central Office bis zum Teilnehmer<br />

arbeiten rund um die Uhr einige elektrische<br />

Anlagen, um die Daten ins Haus zu liefern<br />

und wieder ins Internet zu transferieren.<br />

Jedes Gerät ist indirekt mitverantwortlich für<br />

Treibhausgasemissionen.<br />

Zwei bis drei Prozent weltweit<br />

Telekomdienste verbrauchen heute bereits<br />

2–3 % der weltweit erzeugten Energie. Der<br />

Datenverkehr steigt weiter an, zum Beispiel<br />

durch Videostreaming oder Telearbeit. Die<br />

Datenübertragung kann bis zu 80 % des<br />

Energieverbrauchs beim Video-streaming<br />

ausmachen.<br />

Steht Breitbandversorgung also im Widerspruch<br />

zum Klimaschutz?<br />

Verizons Glasfaser-Vergleich<br />

Der Netzbetreiber Verizon hat die Kostenvorteile<br />

seiner Glasfasernetze in den USA<br />

ermittelt.<br />

– Gesamtbilanz: 60 % günstiger als Kupfer<br />

– Immobilien: 60 % bis 80 % günstiger<br />

– Energieverbrauch: 40 % bis 60 % weniger<br />

– Zuverlässigkeit: 70 % bis 80 % besser<br />

– Wartung, Fahrzeuge: 40 % bis 60 %<br />

weniger<br />

Nein, wenn die Wahl auf Glasfaserverkabelung<br />

fällt. Ein Bericht des deutschen<br />

Breitbandverbands BREKO vom Januar 2021<br />

besagt: Basierend auf dem Stromverbrauch<br />

pro Bitrate verbrauchen kupferbasierte Netze<br />

(VDSL2-Vectoring, Super-Vectoring) bis zu<br />

siebzehn Mal mehr Strom als Vollglasfasernetze.<br />

Eine unschlagbare Energieeffizienz.<br />

BREKO hatte dies gemeinsam mit Europacable<br />

und dem FTTH Council Europe veröffentlicht.<br />

Der Bericht basiert unter anderem<br />

auf einer Studie der University of Applied<br />

Sciences (Technische Hochschule) Mittelhessen<br />

vom Mai 2020.<br />

Leistungsfähiger als Kupfer<br />

Glasfasernetze benötigen für den Weg vom<br />

PoP zum Teilnehmer praktisch keinen Strom.<br />

Gleichzeitig übertragen sie mehr Daten<br />

schneller über längere Strecken in die hintersten<br />

Winkel. FTTH-Netze könnten sogar<br />

noch den Datenverkehr der 5G-Antennen<br />

aus ihrem Umfeld mit aufnehmen, wenn sie<br />

dafür ausgelegt werden.<br />

Nicht nur aus Klimaschutzgründen spielt der<br />

Energieverbrauch für Breitbandprovider eine<br />

Rolle, sondern auch aus Kostengründen. Die<br />

Branchenberater von WIK Consult haben<br />

errechnet: Kupfer abschalten spart 60 % der<br />

Energiekosten.<br />

BREKO ergänzt: Glasfasernetze sind zuverlässiger<br />

als kupferbasierte Alternativen mit weniger<br />

Serviceunterbrechungen, weniger Ausfällen<br />

und geringeren Wartungskosten. Auch das<br />

spart Energie. R&M unterstützt Netzbetreiber<br />

mit Lösungen, die schon in der Planungs- und<br />

Bauphase für hohe Effizienz sorgen.<br />

Ergänzend sei darauf hingewiesen: Die<br />

gesamte Energieintensität der Datennetze<br />

halbiert sich alle zwei Jahre, sagt die Internationale<br />

Energie-Agentur (IEA). Bleibt noch<br />

der Stromverbrauch der Teilnehmergeräte,<br />

sei es Router oder TV. Deren Energieeffizienz<br />

steigt jährlich um das 2,7-Fache.<br />

Robert Merki | CTO<br />

robert.merki@rdm.com<br />

050.7148<br />

050.7147<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 29


Success<br />

Das richtige Gefühl<br />

für den Markt<br />

050.7114<br />

Die brasilianische Reggae-Metropole São Luís garantiert eine gute Zeit. Relaxed und<br />

zugleich passioniert – so schwingt die Stadt. Etwa so schwingt auch Wiki Telecom.<br />

Der Provider mit Sitz in São Luís garantiert seinen Usern eine entspannte Zukunft im<br />

superschnellen Internet. Neue Rechenzentren geben den richtigen Sound.<br />

Ganz entspannt, aber unbeirrt. So tritt der<br />

junge Internetserviceprovider Wiki Telecom<br />

im Nordosten Brasiliens auf. Paulo de Tarso<br />

Bayma Filho hat das Unternehmen im Jahr<br />

2010 gegründet. In São Luís und im Bundesstaat<br />

Maranhão leistet er Pionierarbeit.<br />

Konsequent setzt Wiki auf neue Glasfasernetze<br />

und GPON-Technologie. In Maranhão<br />

und in weiteren brasilianischen Staaten wie<br />

Piauí, Ceará, Pará, Rio de Janeiro und São<br />

Paulo deckt der Provider den grössten Teil<br />

des Marktes ab.<br />

Anfangs komponierte Paulo Bayma ausschliesslich<br />

Serviceleistungen für Businesskunden,<br />

Regierung und Behörden. Dazu<br />

zählten dedizierte, abgesicherte Internetleitungen,<br />

VoIP, Cloud- und Remote-Anwendungen.<br />

Stabile Leitungen gefragt<br />

Wikis Fähigkeiten sprachen sich herum. Die<br />

Fans suchten stabile Leitungen, um entspannt<br />

das Internet nutzen zu können. Deshalb<br />

öffnete sich Wiki für den breiten Markt. Der<br />

Provider entwickelte ein genaues Gespür für<br />

die Wünsche der privaten Teilnehmer und<br />

beschleunigte den Rhythmus der Produktentwicklung.<br />

Seit 2021 umfasst das Repertoire für den<br />

öffentlichen Markt: Glasfaseranschlüsse,<br />

Festnetz-Telefonie und WiFi, grosszügige<br />

Internetpakete und Full-HD-TV mit 120<br />

Kanälen.<br />

Konsequent expandiert Wiki das Vertriebsgebiet.<br />

Es erstreckt sich heute über den gesamten<br />

Nordosten Brasiliens. Ausserdem setzt<br />

Wiki den Fuss in die südlichen Metropolen<br />

Rio de Janeiro und São Paulo. Im Bundesstaat<br />

Maranhão unterstützt Wiki das staatliche<br />

Projekt Maranet, das der Bevölkerung freie<br />

Internetzugänge ermöglicht.<br />

Glasfasernetze wachsen<br />

Der rasante Ausbau der brasilianischen Glasfasernetze<br />

kommt dem Provider entgegen. Wiki<br />

kann auf 12 000 Kilometer Glasfaserleitungen<br />

zugreifen, die mehr als 250 Regionen erschliessen.<br />

Im Nordosten betreibt Wiki Telecom ein<br />

eigenes, 3000 Kilometer langes 100-Gbit-<br />

Netz. Es erstreckt sich über die Bundesstaaten<br />

Piauí, Maranhão, Ceará und Pará.<br />

Ebenso konsequent widmet sich Wiki<br />

passioniert den gewerblichen Kunden. Der<br />

Provider verspricht: «Ihr Netzwerk wächst mit<br />

Ihrem Unternehmen.» Die dedizierten Links<br />

lassen sich nahezu unbegrenzt skalieren und<br />

in jeder Region exklusiv und unverzüglich<br />

bereitstellen.<br />

Eigenes Rechenzentrum<br />

Zügig erweitert und aktualisiert Wiki das<br />

Portfolio der IP- und Hosting-Services nach<br />

den Bedürfnissen grosser Unternehmen und<br />

Regierungsstellen. Zuletzt wurden Dienste<br />

wie Software-Defined Data Center (SDDC)<br />

und Private Cloud eingeführt. Mit Service<br />

«R&M bietet einen Support, der die Bedürfnisse und<br />

Erwartungen von Wiki Telecom erfüllt. Folgende Punkte<br />

sind hervorzuheben: die Qualität der Kabel, die<br />

Organisation der Fasern, die den Platzbedarf minimiert.»<br />

Marcos José dos Passos Sá, Data Center Director, Wiki Telecom<br />

050.7149<br />

30 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


und Qualität will Wiki im Nordosten weitere<br />

Marktanteile und neue Marktsegmente<br />

gewinnen. Das Wachstumsziel liegt bei 30 %.<br />

Die Erfolgswelle motivierte Wiki im Frühjahr<br />

2020 zu weiteren Investitionen. Unbeirrt<br />

von der Pandemie entschied die Geschäftsführung,<br />

ein neues Headquarter zu beziehen<br />

und dort ein eigenes Rechenzentrum einzurichten.<br />

Es wird dringend benötigt, um die<br />

Nachfrage bedienen zu können.<br />

050.7150<br />

Die Wahl fiel auf den Mocelin Tower im<br />

Zentrum von São Luís. Er bot gute Rahmenbedingungen<br />

für einen Serviceprovider und<br />

Zugang zu Glasfasernetzen.<br />

Why Warum R&M? R&M<br />

– Intensive customer Kundenbetreuung care<br />

– Expandable Expansionsfähiges system System<br />

– Excellent Exzellente quality Qualität<br />

– Domestic Fertigung im production Inland<br />

– Delivery Fristgerechte on time Lieferung<br />

– Exemplary Vorbildliche references Referenzen<br />

– R&M and und partners Partner in nearby der Nähe<br />

v.l.n.r.: Marcos José dos Passos Sá, Data Center<br />

Director, Wiki Telecom; Rodrigo Maschi,<br />

R&M Brazil; Paulo Bayma, CEO Wiki Telecom.<br />

«Mit R&M und Integrar haben wir unsere Ziele sicher erreicht.»<br />

Paulo Bayma, CEO Wiki Telecom<br />

Schnelle Taktvorgabe, schnelle<br />

Umsetzung<br />

In kurzen, sehr effizienten Evaluationsverfahren<br />

wählte das Management die Technologien<br />

und Lieferanten für das Rechenzentrum<br />

aus. Im Juli 2020 kam R&M als Partner für<br />

die Netzwerktechnik ins Spiel. Zu diesem<br />

Zeitpunkt waren bereits die Racks und Kühlsysteme<br />

installiert. Sieben Monate später<br />

ging der erste Abschnitt des Rechenzentrums<br />

in Betrieb. Ein zweiter folgt. Weitere Rechenzentren<br />

sind geplant.<br />

Entscheidend war der qualitativ hochstehende<br />

Support des brasilianischen R&M-Teams<br />

und des zertifizierten R&M-Partners Integrar,<br />

welche insbesondere die Kundenbedürfnisse<br />

sehr genau evaluierten und eine Lösung anbieten<br />

konnten, die den Kunden vollkommen<br />

überzeugte.<br />

Die Logistik in Brasilien forderte auch<br />

einen kundennah agierenden Hersteller<br />

wie R&M heraus. Die Entfernung zwischen<br />

dem R&M-Werk in Santa Rita do Sapucaí<br />

und dem Wiki-Standort in São Luís beträgt<br />

2900 Kilometer. Hinzu kamen die Reisebeschränkungen<br />

infolge der Pandemie. Deshalb<br />

begleiteten die R&M-Berater das Projekt<br />

grösstenteils remote. Integrar-Chef Renato<br />

Christ überwachte die Installationsarbeiten<br />

persönlich. Gemeinsam gelang es, die R&M-<br />

Qualitätsmassstäbe, die schnelle Taktvorgabe<br />

des Projekts und die Fristen einzuhalten.<br />

Die R&M-Lösung<br />

– Glasfaser-Trunks: SM- und MM-OM4-Kabel<br />

mit MPO- und SC/APC-Connectivity auf<br />

der skalier-/migrationsfähigen, hochverdichteten<br />

Fiberoptik-Plattform Netscale 72,<br />

Variante Base 12.<br />

– Kupferverkabelung zum aktiven Equipment:<br />

Warp-Kabel, Connectivity: Kat. 6 A<br />

EL UTP.<br />

– Das brasilianische R&M-Produktionswerk<br />

konfektionierte passgenaue, montagefertige<br />

MPO- und SC-Trunks.<br />

FTTH ist Standard<br />

Der brasilianische Breitbandmarkt wächst<br />

exorbitant. Im zweiten Halbjahr 2020 stieg die<br />

Zahl der Glasfaseranschlüsse um 20 %, so Statista.<br />

Bis 2024 sollen laut Regierung 99 % aller<br />

Gemeinden mit Glasfasernetzen versorgt sein.<br />

Fiber to the Home (FTTH) gehört bei 89 % der<br />

brasilianischen Internetserviceprovider zum<br />

Standardangebot. Zwei Drittel der Anbieter<br />

liefern mehr als 100 Mbit/s Download-Rate.<br />

030.6656<br />

050.7151 050.7152<br />

090.6099<br />

Rodrigo Maschi | R&M Brazil<br />

rodrigo.maschi@rdm.com<br />

050.7153<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 31


News<br />

030.7631<br />

Neue Fiber Unit für PRIME<br />

mit Einzelfasermanagement<br />

Zwei Baugruppen für das Einzelfasermanagement erweitern das PRIME-Sortiment.<br />

Die Single Termination Unit (STU) und die Single Splice Unit (SSU) helfen Netzbetreibern,<br />

an zentraler Stelle das Zwei- und Vierfaser-Modell umzusetzen. Sie runden die<br />

PRIME-Sinfonie ab.<br />

Die neue Generation optischer Verteilersysteme<br />

hatte R&M vor zwei Jahren erfolgreich<br />

in den FTTx-Markt eingeführt. Die<br />

verdichteten und vielseitig einsetzbaren<br />

PRIME-ODF-Gestelle und -Module treffen<br />

exakt die Verkabelungsbedürfnisse der<br />

Netzbetreiber. Der PRIME ODF spielt seine<br />

Vorteile vor allem in engen Einsatzorten wie<br />

Strassenkabinen, PoP-Stationen oder Gebäudekellern<br />

aus. Auch Rechenzentren zählen zu<br />

den Anwendungsgebieten.<br />

Bis zu 384 LC-Steckverbindungen<br />

auf drei HE<br />

Vier PRIME-Plattformen decken die<br />

Standardanforderungen ab. Das sind Fiber<br />

Units in 3/4-Höhe für Spleiss-Patch-, reine<br />

Spleiss-, Splitter- und Breakout-Verkabelung.<br />

In Kombination mit den 1HE- und 3HE-<br />

Baugruppenträgern bilden sie den Kern der<br />

PRIME-Verteiler. Auf drei Höheneinheiten<br />

passen bis zu 192 SC- oder E-2000/Simplex-<br />

bzw. bis zu 384 LC-Steckverbindungen.<br />

Auch für Ribbonfaser-Kabel hat R&M eine<br />

PRIME-Plattform in 3/4-Höhe entwickelt:<br />

die Termination- und Spleisseinschübe<br />

RTU und RSU für acht- und zwölffaserige<br />

Bändchenfasern. Mit diesen Kabeln beschleunigen<br />

Telekomunternehmen den<br />

FTTx-Netzausbau. Der Aufwand für Spleissarbeiten<br />

sinkt im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Bündeladerkabeln massiv. In bestehenden<br />

Rohren lassen sich zusätzlich noch mehr<br />

Fasern unterbringen.<br />

32 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


PRIME-SCM – Fiber-Units-Sortimentsübersicht<br />

PRIME-STU & -SSU für Einzelfasermanagement<br />

PRIME 3/4HE<br />

Fiber Units<br />

Bändchenfasern<br />

(Ribbon)<br />

VA-Module Breakout Einzelfaser<br />

MCM<br />

SCM<br />

Spleiss/Patch Spleiss/Spleiss Splitter/xWDM Patch/Patch Spleiss/Patch Spleiss/Spleiss Spleiss/Patch Spleiss/Spleiss<br />

3/4HE RTU 3/4HE RSU 3/4HE SMU 3/4HE FBU 3/4HE FTU 3/4HE FSU 3/4HE STU 3/4HE SSU<br />

Grafik: R&M<br />

050.7165<br />

Zwei- und Vierfaser-Modell<br />

Jetzt folgen die PRIME-ODF Single Termination<br />

Unit (STU) und Single Splice Unit (SSU).<br />

Sie bieten Netzbetreibern die Möglichkeit,<br />

einzelne Fasern oder Teilnehmer in zwölf<br />

dedizierten FMTS-Compact-Spleisskassetten<br />

zu administrieren. So unterstützen die neuen<br />

Einschübe die Zwei- und Vierfaser-Konzepte<br />

für Zugangsnetze.<br />

– Die PRIME STU ist eine kombinierte<br />

3/4HE-Fasereinheit mit einer Kapazität<br />

von 48 Steckverbindungen (LC-D, SC bzw.<br />

E-2000).<br />

– Die PRIME SSU dient zum Durchspleissen<br />

der Fasern. Jede Kassette nimmt bis zu vier<br />

Fasern auf. ANT- oder HS-Spleissschütze<br />

schützen die Fasern.<br />

In die Schublade passen zwölf miniaturisierte<br />

SCM-Spleisskassetten (SCM = Single Circuit<br />

Management). Die Spleisskassetten hat R&M<br />

ebenfalls neu entwickelt. Sie folgen dem<br />

Prinzip der werkzeugfreien Montage. Wenige<br />

Handgriffe genügen, um sie zu befestigen.<br />

Technikern wird es leichtfallen, die Übersicht<br />

zu bewahren:<br />

– Ankommende und abgehende Fasern<br />

liegen kreuzungsfrei in den Führungen der<br />

Fasereinheit.<br />

– Jede Kassette wird nur mit zwei bzw. vier<br />

Fasern belegt. Die Fasern lassen sich auf<br />

einen Blick zuordnen.<br />

– Das Zwei- und Vierfaser-Konzept knüpft an<br />

bestehende Netzarchitekturen an. Dadurch<br />

entfällt zusätzlicher Dokumentationsaufwand.<br />

Bessere Übersicht heisst: smartes Einzelfasermanagement,<br />

fehlerfreies Zuordnen und<br />

Spleissen, einfache und schnelle Wartung,<br />

höhere Betriebssicherheit.<br />

Schnell und sicher arbeiten<br />

Der bewegliche Faserkanal (Moving Channel)<br />

führt die ankommenden Fasern direkt in den<br />

geschützten Spleissbereich. Der Ausziehmechanismus<br />

integriert sich vollständig in die<br />

Schubladen. Einrastpositionen fixieren sie für<br />

Spleiss-, Patch- und Wartungsarbeiten. Auf<br />

dieser stabilen Grundlage können Techniker<br />

schnell und routiniert ihre Aufgaben erledigen.<br />

Das trägt ebenfalls zur Betriebssicherheit<br />

bei.<br />

Die Baugruppenträger für STU- und SSU-<br />

Einschübe lassen sich leicht in bestehende<br />

Racks einbauen. Das PRIME-Sortiment<br />

bietet Befestigungen für 19’’ und 21’’<br />

Gestelle. Für STU und SSU gibt es zu den<br />

Gestellvarianten passende seitliche und<br />

rückwärtige Kabeleinführungen. Für den bestehenden<br />

Faseranschlussblock liefert R&M<br />

eine neue Montageplatte, auf der sich die bis<br />

drei NW7- oder NW10-Transportschläuche<br />

werkzeugfrei befestigen lassen.<br />

PRIME ODF eignen sich für unterschiedliche<br />

FTTx-Szenarien und Netzabschlüsse.<br />

Sie ermöglichen eine schnelle und einfache<br />

Installation in Umgebungen mit geringem<br />

Platzangebot sowie an Standorten mit hoher<br />

Faserdichte. Der werkzeugfreie Systemansatz<br />

und das modulare Prinzip gewährleisten<br />

eine unkomplizierte Migration in neue und<br />

bestehende Netzwerkinfrastrukturen. Die<br />

Verteiler lassen sich ebenso unkompliziert<br />

nachrüsten und skalieren.<br />

Auch die leicht und robust konstruierten PRI-<br />

ME-ETSI-Gestelle stehen in verschiedenen<br />

Grössen und Ausprägungen zur Auswahl<br />

bereit. Die werkzeugfreie Montage der<br />

3HE-Baugruppenträger und das Patchkabel-<br />

Management unterstützen eine schnelle und<br />

flexible Konfiguration der Verteiler. R&M hat<br />

das Kabelmanagement voll integriert, um das<br />

Handling zu vereinfachen.<br />

Die Kapazität<br />

– PRIME STU<br />

– 24 x LC-Duplex (48 Fasern)<br />

– 24/48 x SC (24/48 Fasern)<br />

– 24 x E-2000 (24 Fasern)<br />

– 24 E-2000 Compact (48 Fasern)<br />

– PRIME SSU<br />

– 12 x 4 ANT-/HS-Spleisse<br />

Mehr Informationen:<br />

www.rdm.com/prime-odf/<br />

Patrick Schilter | Product Manager<br />

patrick.schilter@rdm.com<br />

050.6759<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 33


News<br />

COMING SOON<br />

Fiber to the Antenna<br />

am Start<br />

R&Ms FTTA-Programm<br />

CONEXIO<br />

5G-Infrastrukturen aufzubauen ist eine ziemlich komplexe<br />

Sache. R&M entwickelt die Lösungen.<br />

Auf dem Weg zu 5G-Funknetzen stehen einige<br />

Hürden. Erst in einigen Jahren erreichen die<br />

Anbieter eine ausreichende 5G-Abdeckung<br />

mit vielen kleinen Funkzellen (Small Cells) und<br />

modernen Features. Eine der ersten Herausforderungen<br />

besteht darin, vorhandene und<br />

zusätzliche Antennenstandorte (Macro Cell<br />

Sites) mit 5G-Hardware aufzurüsten. Die<br />

Netzarchitekturen müssen erheblich verstärkt<br />

und verdichtet werden, um 5G grossflächig<br />

möglich zu machen.<br />

R&Ms Lösungen für<br />

Glasfasernetze<br />

– Central Office, Hauptverteiler<br />

– FTTx-Muffen<br />

– Netzabschluss, Gebäudeanschluss<br />

– Aerial- und Drop-Verkabelung<br />

Ein wichtiges Element ist der Outdoorstecker<br />

HEC16 (Harsh Environment Connector<br />

16 mm). Die drei Ausbauformen decken eine<br />

Vielzahl von Connectivity-Varianten ab, seien<br />

es LC, SC, MPO, RJ45 oder hybride Fiber-<br />

– FTTA, PTTA<br />

Überzeugende Lösungen für optik-/Kupfer-Anschlüsse.<br />

Public Networks<br />

– FO-Connectivity<br />

Raceway<br />

FTTA<br />

ODF PRIME<br />

ODF FOXS<br />

Aerial<br />

Provider bauen mit den Antennen auch die<br />

Verkabelung aus. Die Cell Sites brauchen<br />

mehr Zugänge zu Glasfasernetzen (Fiber<br />

to the Antenna, FTTA) und mehr Energieversorgung<br />

(Power to the Antenna, PTTA).<br />

Zum Teil müssen die Unternehmen auf ungewöhnlichen<br />

Wegen neue, zusätzliche oder<br />

hybride Kabel verlegen. Zum Teil können sie<br />

vorhandene Kapazitäten von Funk- und Festnetzanbietern<br />

oder Versorgern nutzen.<br />

Neue Ideen gefragt<br />

Auf jeden Fall fordert 5G neue Ideen für die<br />

Verkabelung von Cell Sites. R&M setzt sie<br />

bereits um und entwickelt unter dem Namen<br />

CONEXIO eine FTTA/PTTA-Produktlinie. Das<br />

erste Portfolio umfasst fiberoptische Outdoorstecker,<br />

Kabelaufteiler, Anschluss- und<br />

Verteilerboxen, Cable Heads und Terminals.<br />

Alle CONEXIO-Lösungen sind für den Einsatz<br />

unter extremen Temperatur- und Witterungsbedingungen<br />

konstruiert. Hinzu kommen<br />

Indoor- und Outdoor-, Jumper- und Patchkabel.<br />

R&M bietet individuelle Lösungen für<br />

Kunden, hybride Netze, spezielle Standorte<br />

und besondere klimatische Bedingungen an.<br />

FO Field<br />

FO Anschlussdose<br />

PoP Station<br />

Zentrales Element: der Outdoorstecker HEC16.<br />

OEM-spezifische Connectivity.<br />

Hybrid FTTA/PTTA Cable Head.<br />

030.7657<br />

030.7658<br />

050.7010<br />

FTTA plus FTTH<br />

Das CONEXIO-Programm erweitert R&Ms<br />

bewährtes Portfolio für die Breitbandversorgung<br />

(Fiber to the Home, FTTH). Damit<br />

sind R&M und seine Kunden optimal auf die<br />

anstehende Netzkonvergenz vorbereitet, in<br />

der es Kombinationen von FTTH-(RTMP-)<br />

und FTTA-(PTP-)Glasfaserverbindungen und<br />

-anschlüssen im gleichen Netz geben wird.<br />

Muffe<br />

FO Kabel<br />

Polaris-box<br />

Familie<br />

Strassenkabine<br />

Venus-box<br />

050.7168<br />

Für 5G müssen Netzbetreiber jetzt unter anderem die Macro Cell Sites mit mehr Glasfaserverkabelung<br />

ausrüsten (Fiber to the Antenna, FTTA). R&M entwickelt FTTA-Lösungen, die das bewährte FTTH-Portfolio<br />

erweitern und attraktiven Zusatznutzen bieten. Beispielsweise lassen sich 1 Antennenstandorte als<br />

erweiterte ONT oder Customer Premises nutzen oder für Kombinationen mit FTTH-Infrastrukturen.<br />

050.6818<br />

Thomas Ritz<br />

Market Manager Public Networks<br />

thomas.ritz@rdm.com<br />

050.7012<br />

34 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


Corporate<br />

Innovatives<br />

Kabelwerk<br />

030.7550<br />

Fünfhundert Millionen Kilometer Glasfaserkabel werden<br />

jährlich weltweit verlegt. Im Boden, im Meer, in Gebäuden,<br />

Rechenzentren und an anderen Orten. Bis 2023 steigt die<br />

Summe auf jährlich sechshundert Millionen Kilometer* an.<br />

Auch R&M spürt die steigende Nachfrage.<br />

Auch die von der Europäischen Union eingeführten<br />

und ab Mitte 2017 gültigen CPR-<br />

Brandverhaltensklassen (auch bekannt unter<br />

dem Begriff Bauprodukteverordnung), die<br />

das Brandverhalten von Kabeln bestimmen<br />

und klassifizieren, wurden zu einem immer<br />

wichtigeren Thema bei R&M.<br />

Das R&M-Kabelwerk in Děčín, Tschechien,<br />

konnte seine Kabel-Produktionsvolumen seit<br />

der Integration in die R&M-Unternehmensgruppe<br />

im Jahr 2018 laufend steigern. Seit<br />

Übernahme der Produktionsstätte investiert<br />

R&M kontinuierlich in neue Kabel-Produktionsanlagen<br />

und optimiert die Entwicklungsund<br />

Herstellprozesse, um die Nachfrage nach<br />

hochwertigen Glasfaserkabeln und vorkonfektionierten<br />

Kabelsystemen in gewohnter<br />

Manier bedienen zu können.<br />

Neben dem stetig steigenden Bedarf an LWL-<br />

Kabeln zur Erweiterung von Access- und<br />

Backbone-Netzwerken werden vom Markt<br />

mehr und mehr installationsfertige sowie<br />

auf die Systemtechnik abgestimmte, vorkonfektionierte<br />

Kabelassemblies gefordert.<br />

Und dies oft sehr kurzfristig. Darauf hat sich<br />

R&M eingestellt. Das Werk in Tschechien<br />

und das Headquarter in Wetzikon bündeln<br />

ihr Know-how in der Kabelfertigung und<br />

Fiberoptik-Connectivity. Projektmanager<br />

bei den Kunden müssen sich nicht mehr<br />

um alle Details der Verkabelung kümmern.<br />

Sie erhalten installationsfertige und werksgeprüfte<br />

Assemblies mit R&M-Kabeln und<br />

R&M-Steckern.<br />

Neue Kunststoffe<br />

Als Innovationstreiber bringt R&M die Kabeltechnologie<br />

voran. LWL-Kabel mit einem verbesserten<br />

Schrumpfverhalten zählen zu den<br />

neuesten Entwicklungen. Ihr Mantel besteht<br />

aus einem neuen Kunststoff. R&M hat auch<br />

hier das Fertigungsverfahren verfeinert, um<br />

das Schrumpfverhalten weiter zu optimieren.<br />

Bei Temperaturwechsel behält der Kunststoff<br />

seine Struktur. Deshalb übt er in kritischen<br />

Situationen weniger Stress auf die Faser<br />

aus als herkömmliche Kabel. So bleiben die<br />

Dämpfungswerte und letztlich die Datenübertragung<br />

jederzeit stabil.<br />

In einem weiteren Projekt entwickelte R&M<br />

einen gleitfähigen Mantel für die sogenannten<br />

Mikrokabel. Diese Kabel lassen sich leichter<br />

in erdverlegte Rohre (Microducts) einblasen<br />

und beschleunigen den Bau von Fiber-tothe-Home-Netzen.<br />

Durch den Zeitgewinn<br />

sparen Telekomunternehmen Baukosten und<br />

können Teilnehmer früher anschliessen.<br />

Aktuell befasst sich R&M damit, die wichtigsten<br />

LWL-Kabel für Innenanwendungen<br />

hinsichtlich Brandverhalten zu optimieren. In<br />

Vorbereitung befinden sind neue, langzeitfeuerbeständige<br />

und emissionsarme Kabel,<br />

die den steigenden Sicherheitsanforderungen<br />

des Marktes entsprechen und die höheren<br />

CPR-Klassen abbilden (Cca/B2ca).<br />

Zu künftigen Neuheiten zählen Kabel mit<br />

0,6- und 0,9-mm-Kompaktadern sowie<br />

längswasserdichte, trockene Universal-Installationskabel.<br />

Dies sind Kabel mit zentraler<br />

Bündelader mit 24 Fasern und verseilte<br />

Bündeladerkabel mit zwölf Bündeln à zwölf<br />

Fasern. Installateure schätzen die Vorteile der<br />

trockenen Bündeladerkabel. Sie müssen kein<br />

Gel abwischen beim Abmanteln der Kabel<br />

und bei der Spleiss-Vorbereitung. Auch lassen<br />

sich die Glasfaser-Überlängen später leichter<br />

in Spleisskassetten handhaben. Das spart<br />

Arbeitszeit und ist angenehmer. Die Neuheiten<br />

werden laufend kommuniziert.<br />

* Lt. CRU Group<br />

Mehr Informationen:<br />

www.rdm.com/de/<br />

fiber-optik-kabel<br />

050.6760<br />

R&Ms Glasfaser-Kabelwerk in Děčín,<br />

Tschechien, zeichnet sich durch Sortimentsvielfalt,<br />

kundenspezifische Lösungen und hohe<br />

Lieferbereitschaft aus.<br />

Mehr Sicherheit<br />

Kabel mit erweiterter Betriebssicherheit,<br />

zum Beispiel ausgestattet mit erhöhtem<br />

Nagetier- oder auch Brandschutz, zählen<br />

bereits heute zum R&M-Standardportfolio.<br />

Bestimmte Branchen setzen solche Kabel<br />

ein, um bei kritischen Verbindungen oder<br />

rauen Umgebungsbedingungen jederzeit<br />

eine unterbrechungsfreie Datenübertragung<br />

garantieren zu können.<br />

Andreas Rüsseler | CMO<br />

andreas.ruesseler@rdm.com<br />

050.7086<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 35


Corporate<br />

Nachhaltigkeit<br />

als Erfolgsfaktor<br />

Wolfgang Huber ist seit Frühjahr 2020 Leiter im Corporate<br />

Quality Management bei R&M. Seine Funktion umfasst<br />

unter anderem die weitere Entwicklung einer ganzheitlichen<br />

Strategie der Bereiche soziale und ökologische Verantwortung.<br />

Im Interview spricht er über nachhaltiges Wachstum<br />

und damit verbundene Ziele und Herausforderungen.<br />

sondern echte Verbesserung. Durchaus<br />

gut gemeinte Initiativen und Vorgaben von<br />

aussen, z.B. Gesetze oder spezifische Anforderungen<br />

von Partnern, können die Gefahr<br />

bergen, dass Anforderungen aufwändig<br />

und formal umgesetzt werden. Hier gilt es,<br />

vernünftig zu unterscheiden und sehr zielorientiert<br />

sowie messbar vorzugehen.<br />

Wolfgang, Nachhaltigkeit ist ein vielfältig<br />

besetzter Begriff – was verstehst du persönlich<br />

darunter und was verbindest du damit<br />

im B2B-Umfeld?<br />

Um die Thematik für das B2B-Umfeld fassbarer<br />

abzubilden, haben mir die 17 UN-Ziele<br />

für nachhaltige Entwicklung, die auch die<br />

Schweiz in ihre Agenda 2030 aufgenommen<br />

hat, weitergeholfen (siehe Box). Daraus lassen<br />

sich direkte Ansprüche und Ziele für das<br />

Unternehmen ableiten.<br />

Oft wird der Begriff Nachhaltigkeit als<br />

Ausrede benutzt, um Massnahmen nicht<br />

umzusetzen. «Das ist doch nicht nachhaltig»,<br />

höre ich immer wieder. Aber Nachhaltigkeit<br />

wird schnell fassbar, wenn man konkrete<br />

Ziele definiert. Auch wenn die UN-Ziele eher<br />

allgemein gehalten sind, sieht man doch, dass<br />

sich ohne grossen Aufwand sehr konkrete individuelle<br />

Leitlinien für nachhaltiges Handeln<br />

daraus ableiten lassen.<br />

Unsere Geschäftsleitung will nachhaltiges<br />

Wachstum strategisch weiter verankern.<br />

Wo siehst du bei R&M die wichtigsten<br />

Handlungsfelder?<br />

R&M hat das Thema Nachhaltigkeit seit<br />

Bestehen in der Firmen-DNA verankert.<br />

Als inhabergeführtes Unternehmen kann<br />

man meines Erachtens nur dann bestehen,<br />

wenn die gelebten Unternehmenswerte auf<br />

Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Das setzen<br />

wir mit unseren Werten erfolgreich um, auf<br />

globaler Ebene.<br />

Jedoch haben sich in den letzten Jahren die<br />

Schwerpunkte innerhalb der Nachhaltigkeitsbemühungen<br />

stark gewandelt. Das<br />

Thema Klimaschutz gewinnt auch in unserer<br />

Branche stark an Bedeutung. Beim Thema<br />

Ethik haben wir eine hervorragende Basis,<br />

es aber vermehrt mit standardisierten Nachweispflichten<br />

zu tun.<br />

Die spannendste Aufgabe wird sein, nachhaltig<br />

sinnvolle Verbesserungen vollständig<br />

in unsere Unternehmensprozesse und damit<br />

in unser tägliches Handeln zu integrieren. Wir<br />

wollen aber keine «Pseudo-Nachhaltigkeit»,<br />

Welche konkreten Nachhaltigkeitsziele<br />

setzt sich R&M?<br />

Wir arbeiten an einer zukunftsorientierten<br />

KPI-Matrix, welche voll in unsere operative<br />

Zielverfolgung integriert werden kann. Wir<br />

werden uns klare Ziele zur CO 2<br />

-Reduktion<br />

setzen und die entsprechenden Massnahmen<br />

dafür umsetzen. Aktuell arbeiten wir daran,<br />

unseren vollständigen CO 2<br />

-Footprint zu<br />

definieren und die weiteren strategischen<br />

Ziele daraus abzuleiten. CO 2<br />

-optimiert darf<br />

durchaus auch kostenoptimiert bedeuten.<br />

Ziele und Massnahmen für die Bereiche Mitarbeiter,<br />

Ethik und Arbeitssicherheit werden<br />

zudem globaler zur Anwendung kommen.<br />

Wie lassen sich diesbezügliche Fortschritte<br />

systematisch erfassen und messen?<br />

Beim CO 2<br />

-Footprint stehen wir noch am<br />

Anfang. Bereiche wie Umweltleistung sind<br />

einfacher messbar. Natürlich können wir<br />

genau messen, wie viel Energie und Wasser<br />

wir verbrauchen, ebenso wie viel Abfall wir<br />

generieren und welche Recyclingquoten wir<br />

haben. Diese Daten fliessen seit vielen Jahren<br />

in konkrete Verbesserungsprojekte ein.<br />

Andere Themen dagegen sind anspruchsvoller.<br />

Wir können zwar Arbeitsunfälle oder<br />

Fluktuationsraten messen, die Ursachenermittlung<br />

gestaltet sich aber meistens nicht<br />

ganz einfach. Sehr komplex sind die Compliance-Themen<br />

wie beispielsweise Bestechlichkeit<br />

oder Vorteilsannahme. Von manchen<br />

Seiten besteht auch hier die Erwartung,<br />

solche Themen mit Kennzahlen zu belegen.<br />

Wenn ein Unternehmen in diesem Bereich<br />

ein Problem hat, wird es dieses jedoch nicht<br />

mittels Kennzahlenerhebung, sondern nur<br />

durch konsequentes Handeln und Anpassung<br />

der Unternehmenskultur lösen.<br />

Wolfgang Huber, Head Corporate Quality, R&M<br />

050.7154<br />

36 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


«Für mich stehen Nachhaltigkeit und wirtschaftliches<br />

Potenzial nicht im Widerspruch.»<br />

Wolfgang Huber, Head Corporate Quality, R&M<br />

Wo siehst du die grössten Herausforderungen<br />

in puncto Nachhaltigkeit, mit denen wir<br />

uns jetzt und in Zukunft auseinandersetzen<br />

müssen?<br />

Wie gesagt, kann und sollte sich niemand<br />

mehr dem Thema Klimaschutz verschliessen.<br />

Das Wissen dazu hat sich in den letzten 5–10<br />

Jahren stark verbessert. Eine Herausforderung<br />

beim Nachhaltigkeitsmanagement ist<br />

unsere dezentrale Struktur an schlagkräftigen,<br />

stark autonomen Einheiten. Die erforderliche<br />

Prozess- und Datenstandardisierung ist eine<br />

Challenge. Auch die lokale Adaptierung der<br />

Nachhaltigkeitsbemühungen erfordert ein<br />

Umdenken, das nicht von heute auf morgen<br />

geschieht. Die lokalen Gegebenheiten und<br />

kulturellen Unterschiede machen die Sache<br />

sehr komplex, für alle international tätigen<br />

Unternehmen.<br />

Nachhaltigkeit tangiert sämtliche Bereiche<br />

eines Unternehmens. Wie setzt man eine<br />

Transformation mit derart weitreichenden<br />

Implikationen effizient um?<br />

Das Gute am Thema Nachhaltigkeit ist, dass<br />

sich hoffentlich jeder damit identifiziert. Die<br />

Wege der Umsetzung mögen nicht für alle<br />

gleich ausschauen, das Thema betrifft uns<br />

aber alle.<br />

Ziele aufzuzeigen und Prozesse zu definieren<br />

ist eine klare Führungsaufgabe. Wir sind auf<br />

gutem Weg, ermitteln die Anforderungen<br />

und erarbeiten anwendbare Lösungen. Der<br />

Initialaufwand ist gross, aber lohnenswert.<br />

Fachspezialisten aus verschiedensten Bereichen<br />

müssen aktiv eingebunden werden<br />

und sich mit Sinn, Zweck und Massnahmen<br />

identifizieren können.<br />

Eine regelmässige, transparente Kommunikation<br />

gegen innen und aussen ist ebenso<br />

relevant. Wenn die Mitarbeitenden Ziele und<br />

Gesamtbild kennen und die damit einhergehenden<br />

Massnahmen verstehen, wird kaum<br />

Widerstand erfolgen. Optimalerweise werden<br />

Nachhaltigkeitsthemen in die tägliche Arbeit<br />

integriert. Bei R&M wird die Nachhaltigkeit<br />

global adressiert, mit klaren Signalen vom<br />

Hauptsitz aus. Wenn die Belegschaft spürt,<br />

dass die Führung die Nachhaltigkeitsstrategie<br />

konsequent vorlebt und umsetzt, prägt dies<br />

die Unternehmenskultur nachhaltig.<br />

Lassen sich in unseren Unternehmen mit<br />

mehr Nachhaltigkeit langfristig auch wirtschaftliche<br />

Potenziale ausschöpfen?<br />

Eindeutig ja. Wir optimieren laufend unsere<br />

Energie- und Transportkosten, um nur ein<br />

Beispiel zu nennen. Für mich stehen Nachhaltigkeit<br />

und wirtschaftliches Potenzial nicht<br />

im Widerspruch. Jedes Unternehmen, welches<br />

sich der Nachhaltigkeit verschliesst, wird schon<br />

bald wirtschaftliche Probleme bekommen.<br />

Unsere Kunden und Lieferanten stehen vor<br />

gleichen oder grösseren Herausforderungen.<br />

Bei unserem Angebot steht z.B. nicht nur das<br />

Produkt, sondern die Applikationskompetenz<br />

im Vordergrund. Wenn wir unseren Kunden<br />

Lösungen bieten, mit welchen diese nicht<br />

nur funktionale Anforderungen, sondern<br />

beispielsweise auch nicht funktionale Nachhaltigkeitsinformationen<br />

(CO 2<br />

-Bilanzierung,<br />

Abfallentsorgungsdeklarationen, Umweltdeklarationen<br />

etc.) erhalten, generieren wir<br />

einen Mehrwert und Wettbewerbsvorteil.<br />

Vielleicht sagt der Kunde: «Bei R&M bekomme<br />

ich zur Lösung alle erforderlichen<br />

Zertifikate mitgeliefert und muss mich um<br />

nichts weiter kümmern.» Das wird mehr und<br />

mehr zur Standarderwartung gehören.<br />

Was kann der/die einzelne Mitarbeiter:in<br />

zur Nachhaltigkeit beitragen?<br />

Jede/-r Einzelne kann im täglichen Handeln<br />

dazu beitragen. Regeln müssen befolgt<br />

werden, es muss Raum für Verbesserungsvorschläge<br />

geben, das Thema muss gewürdigt<br />

sein. Ich sehe in unserem Unternehmen eine<br />

sehr gesunde Basis, die das grossmehrheitlich<br />

verinnerlicht. Man sollte private Nachhaltigkeitsansätze<br />

auch im Unternehmen umsetzen.<br />

Zudem: Menschen respektvoll und korrekt<br />

zu begegnen, egal welchen Geschlechts oder<br />

welcher Herkunft sie sind, ist eine Selbstverständlichkeit<br />

und sollte keine entsprechenden<br />

Verhaltensregeln erfordern, aber natürlich<br />

muss auch dieser Bereich richtig verbrieft sein.<br />

Nachhaltiges Handeln sollte privat und beruflich<br />

eine Selbstverständlichkeit sein.<br />

Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen<br />

für nachhaltige Entwicklung (Sustainable<br />

Development Goals, SDGs) ist ein globaler<br />

Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens<br />

und Wohlstands und zum Schutz<br />

unseres Planeten. Seit 2016 arbeiten alle<br />

Länder daran, diese gemeinsame Vision<br />

zur Bekämpfung der Armut und Reduzierung<br />

von Ungleichheiten in nationale<br />

Entwicklungspläne zu überführen. Dabei<br />

ist es besonders wichtig, sich den Bedürfnissen<br />

und Prioritäten der schwächsten<br />

Bevölkerungsgruppen und Länder<br />

anzunehmen – denn nur wenn niemand<br />

zurückgelassen wird, können die 17 Ziele<br />

bis 2030 erreicht werden.<br />

Quelle: Vereinte Nationen,<br />

https://unric.org/de/17ziele/#<br />

«Strom und Wasser sparen etc. hört nicht beim<br />

Eingangstor des Unternehmens auf.»<br />

Wolfgang Huber, Head Corporate Quality, R&M<br />

050.7096<br />

Silvia Brüllhardt<br />

Senior Communications Manager<br />

silvia.bruellhardt@rdm.com<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 37


Corporate<br />

050.7155<br />

Attraktive Arbeitsplätze<br />

in Fernost<br />

Impfkampagne bei R&M Indien: 100 % der Belegschaft<br />

wurden im Juli 2021 gegen Covid-19 geimpft.<br />

Der Wirtschaftsraum Asia Pacific entwickelt sich dynamisch. R&M engagiert sich<br />

in dieser Region aktiver denn je. Die Qualitätsstandards der Marke R&M überzeugen.<br />

In China hat R&M seit 2019 bereits 100 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Als Reichle & De-Massari 1994 in Singapur<br />

die erste asiatische Vertriebsniederlassung<br />

gründete, waren die Erwartungen gross. Im<br />

Jahr 2005 folgte der Markteintritt in China,<br />

2006 in Indien. In weiteren Ländern der<br />

Region hat R&M eigene Vertriebsstandorte<br />

vor Ort. Asien gilt als Zukunftsregion. Was<br />

hier in den vergangenen 30<br />

Jahren geschah, übertrifft alle Vorstellungen.<br />

Wirtschaft und Technologie entwickeln sich<br />

in diesem Teil der Welt auf faszinierende<br />

Weise.<br />

Bei allem Respekt für den Erfolg Asiens und<br />

für die epochalen Fortschritte in grossen Teilen<br />

der Region darf nicht vergessen werden:<br />

Die Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme<br />

in Fernost funktionieren auf ihre eigene<br />

Weise. Sie sind mit europäischen Traditionen<br />

kaum vergleichbar.<br />

Sie erfordern Dialog und Einfühlungsvermögen<br />

– zwei Tugenden, die ja auch die<br />

Schweiz prägen. Nur so lassen sich Asiens<br />

Dimensionen, die strengen Hierarchien,<br />

der unbedingte Wille zum Fortschritt<br />

und die Technikbegeisterung verstehen.<br />

R&M geht den Weg Asiens mit!<br />

Vorteil: Kundennähe<br />

Im Segment der Premium-Verkabelungstechnik<br />

hat sich R&M in Asien bestens aufgestellt.<br />

Zehn APAC-Niederlassungen und die Werke<br />

in China und Indien beliefern heute die Rechenzentren<br />

namhafter Organisationen, die<br />

Telekombranche wie FTTH und FTTA und<br />

den vielfältigen LAN-Markt.<br />

R&Ms Kundennähe und Liefertreue, der<br />

fachliche und technische Support und die<br />

Schweizer Qualitätsphilosophie werden in<br />

der gesamten Region geschätzt. In der Regel<br />

setzt R&M einheimische Führungskräfte als<br />

Manager und Betriebsleiter ein. Mit diesen<br />

Stärken und hohem Commitment will R&M<br />

in APAC Marktanteile gewinnen und weitere<br />

Arbeitsplätze schaffen.<br />

Entscheidend waren die Akquisition der Firma<br />

AFS in Bangalore, Indien, im März 2014 sowie<br />

«Schweizer Unternehmen geniessen als<br />

Arbeitgeber in China einen ausgezeichneten Ruf.»<br />

Prof. Dr. Rudolf Minsch, Chefökonom economiesuisse<br />

Quelle: www.economiesuisse.ch/de/dossier-politik/die-schweiz-und-china<br />

38 | <strong>CONNECTIONS</strong> 10|2021–<strong>61</strong>


«Mit den traditionellen Werten eines unabhängigen<br />

Familienunternehmens fühlt sich R&M auch in Indien<br />

und China zu Hause.»<br />

Laurent Amestoy, Executive Vice President, R&M Asia Pacific<br />

des Gehäuseherstellers Durack Intelligent<br />

Electric Co.Ltd. in Jinshan im Jahr 2019 und der<br />

Aufbau der Patchkabel-Produktion in Pinghu<br />

seit 2020. Sie unterstreichen R&Ms Bekenntnis<br />

zu den Produktionsstandorten in Indien und<br />

China, um die regionalen Märkte zu beliefern.<br />

Investition in die Standorte<br />

R&M engagiert sich an seinen Standorten als<br />

verantwortungsvoller Arbeitgeber, auch in<br />

Asien. 2018 eröffnete R&M beispielsweise<br />

ein neues, modernes Werk für die Fertigung<br />

von Glasfaserprodukten in Bangalore, Indien.<br />

Der Betrieb setzt mit rund 300 Arbeitsplätzen,<br />

mit Gesundheits- und Ökoprojekten<br />

neue Massstäbe und gehört mittlerweile zu<br />

den grössten Werken des internationalen<br />

R&M-Produktionsnetzwerks.<br />

Für alle Standorte gelten faire, fortschrittliche<br />

Anstellungsbedingungen für die Mitarbeitenden.<br />

Kontinuierliche Weiterbildung,<br />

der Schutz am Arbeitsplatz, Vertrauen und<br />

eine transparente Kommunikation geniessen<br />

einen hohen Stellenwert.<br />

Guter Zusammenhalt<br />

Gerade während der Pandemie zeigte sich,<br />

wie gut die R&M-Werke zusammenhalten.<br />

Die Operations-Teams des HQ und der<br />

Werke arbeiteten zwangsläufig über grosse<br />

R&M in Asia Pacific<br />

– Singapur: Zentrale für die Region APAC<br />

– China: Rack-Fertigung Jinshan<br />

– China: neuer Standort Pinghu, Kupferund<br />

Glasfaser-Patchkabel<br />

– Indien: Vertriebs- und Produktionsstandort<br />

Bangalore<br />

– Japan: Vertriebsstandort<br />

– Australien: Vertriebsstandorte<br />

Distanzen hinweg virtuell zusammen – per<br />

Action-Cam, Smartphone, Messenger bzw.<br />

WeChat und Webkonferenz. Es gelang, neue<br />

Mitarbeitende nach R&M-Standards zu qualifizieren,<br />

Fertigungslinien zu installieren und<br />

remote Produktionsfreigaben zu erteilen. In<br />

pandemisch besonders betroffenen Regionen<br />

wurden Impfprogramme in den Werken<br />

durchgeführt.<br />

Westliche Sichtweisen nachhaltig<br />

adaptieren<br />

R&Ms nahezu 30 Jahre währende Erfahrung<br />

auf dem asiatischen Markt zeigt: Es ist enorm<br />

wichtig, sich vor Ort zu engagieren – in der<br />

Region, für die Region.<br />

Diese Einstellung sorgt für Respekt. Westliche<br />

Sichtweisen lassen sich so glaubwürdig vermitteln<br />

– insbesondere zu individueller und<br />

unternehmerischer Freiheit, fairem Wettbewerb,<br />

gesunden Arbeitsbedingungen und zum<br />

Schutz des geistigen Eigentums. So entsteht<br />

eine überall anwendbare globale Firmenkultur,<br />

die auf R&Ms Wertesystem basiert und lokal<br />

entsprechend adaptiert werden kann.<br />

Produktion R&M Indien.<br />

Büros am neuen Standort Pinghu, China.<br />

Showroom im Werk Jinshan, China.<br />

050.7157<br />

050.7095<br />

050.7158<br />

Nebst den staatlichen Vorgaben bei Arbeitgeber-Richtlinien<br />

sind die Richtlinien der<br />

OECD, des Schweizer Staatssekretariats für<br />

Wirtschaft (SECO) sowie die Richtlinien der<br />

jeweiligen Freihandelsabkommen verbindliche<br />

Grundlagen für R&M.<br />

060.2085<br />

Die Patchkabel-Produktion im neuen Werk in<br />

China startete im Herbst 2020.<br />

Und was auch in Fernost vielerorts besonders<br />

geschätzt wird: R&M vertritt die traditionellen<br />

Werte eines unabhängigen Familienunternehmens.<br />

050.6843<br />

Laurent Amestoy<br />

Executive Vice President, R&M Asia Pacific<br />

laurent.amestoy@rdm.com<br />

10|2021–<strong>61</strong> <strong>CONNECTIONS</strong> | 39


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050.7115

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