2021_10_22_23_Brahms2_NEU
Bela Bartók Tanz-Suite (1923) Richard Strauss Duett-Concertino F-Dur für Klarinette, Fagott und Orchester (1947) Johannes Brahms Sinfonie Nr. 2 D-Dur (1877)
Bela Bartók
Tanz-Suite (1923)
Richard Strauss
Duett-Concertino F-Dur für Klarinette, Fagott und Orchester (1947)
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 2 D-Dur (1877)
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Brahms 2<br />
FR <strong>22</strong>./SA <strong>23</strong>. OKT <strong>2021</strong> | 19.30 UHR | KULTURPALAST
# HÖR MAL!<br />
Mit<br />
philharmonischen<br />
Herztönen<br />
Der<br />
Kulturpalast<br />
als<br />
Klangskulptur<br />
Der Kulturpalast<br />
klingt: Ab 7. Oktober<br />
sind aus leise tönenden<br />
Lautsprechern<br />
auf den Balkonen vielfältige<br />
Klänge der<br />
Dresdner Philharmonie<br />
zu hören. Verweilen<br />
Sie und erkunden Sie<br />
ein Klangpanorama<br />
rund um das Gebäude!<br />
Konzept:<br />
Franz Martin Olbrisch<br />
dresdnerphilharmonie.de<br />
© Felix Ermacora
PROGRAMM<br />
Béla Bartók (1881 – 1945)<br />
Tanz-Suite (19<strong>23</strong>)<br />
Moderato<br />
Allegro molto<br />
Allegro vivace<br />
Molto tranquillo<br />
Comodo<br />
Finale. Allegro<br />
Richard Strauss (1864 – 1949)<br />
Duett-Concertino F-Dur für Klarinette, Fagott und Orchester (1947)<br />
Allegro moderato<br />
Andante<br />
Rondo. Allegro ma non troppo<br />
PAUSE<br />
Johannes Brahms (1833 – 1897)<br />
Sinfonie Nr. 2 D-Dur (1877)<br />
Allegro non troppo<br />
Adagio non troppo<br />
Allegretto grazioso (quasi andantino)<br />
Allegro con spirito<br />
Jaime Martin | Dirigent<br />
Fabian Dirr | Klarinette<br />
Daniel Bäz | Fagott<br />
Dresdner Philharmonie
ALBERT BREIER<br />
Tänze der Völker<br />
Die Tanz-Suite von Béla Bartók<br />
Der Anlass zur Entstehung der Tanz-Suite<br />
war ein Auftrag der Budapester Stadtregierung<br />
für ein Konzert zur Feier des<br />
50. Jahrestages der Vereinigung von Buda<br />
und Pest zur neuen Hauptstadt Ungarns.<br />
Bartók war recht überrascht, den Auftrag<br />
erhalten zu haben und schrieb an seinen<br />
Verleger: »Pikanterie dieser Geschichte<br />
ist, dass das jetzige ultra-christlich-nazionale<br />
Stadt-Magistrat jene 3 ungarischen<br />
Komponisten wählte, die während der bolschevistischen<br />
Regierung das Musik-Direktorium<br />
gebildet haben.« Der passionierte<br />
Volksliedsammler Bartók entschloss sich,<br />
seine reichen Erfahrungen auf diesem<br />
Gebiet zu nutzen und die Suite gleichsam<br />
zu einem »Fest der Völker« werden zu<br />
lassen. Bartók schrieb: »No. 1 hat teilweise,<br />
No. 4 gänzlich orientalischen Charakter,<br />
Ritornell und No. 2 ist ungarischen<br />
Charakters, in No. 3 wechseln ungarische,<br />
rumänische, sogar arabische Einflüsse;<br />
von No. 5 ist das Thema derart primitiv,<br />
dass man bloß von einer primitivbäuerlichen<br />
Art sprechen kann, und auf die<br />
Klassifizierung nach Nationalität verzichten<br />
muss.« Es gibt kein einziges direktes<br />
Volksmusik-Zitat. Nicht Beschränkung<br />
auf nationale Eigenart ist das Ziel, sondern<br />
universale Ausweitung.<br />
Um 1920 hatte sich Bartóks Tonsprache<br />
harmonisch und klanglich sehr geschärft,<br />
zum Teil unter dem Einfluss Arnold<br />
Schönbergs. Dessen Wendung zu Atonalität<br />
und Zwölftontechnik vollzog er<br />
allerdings nicht mit. Einige Jahre nach<br />
Entstehung der Tanz-Suite stellte Bartók<br />
fest: »Eine atonale Volksmusik ist meiner<br />
Ansicht nach ganz unvorstellbar.<br />
Da unsere schöpferische Arbeit auf einer<br />
tonalen Basis ruht, haben natürlicherweise<br />
auch unsere Werke einen ausgesprochen<br />
tonalen Charakter.« Davon ist aber<br />
nicht berührt, dass die Harmonik außerordentlich<br />
dissonanzfreudig ist. Dabei<br />
erscheinen gewisse prägnante Dissonanzbildungen<br />
geradezu als tonale Zentren.<br />
Die Notwendigkeit der Dissonanzenauf-<br />
4
Béla Bartók beim Transkribieren von<br />
mit einem Phonographen aufgezeichneten<br />
Aufnahmen von Volksmusik<br />
lösung fällt selbstredend weg.<br />
Die Tanz-Suite wirkt wie eine musikalische<br />
Reise durchs südliche und östliche<br />
Europa sowie durch den Nahen Osten.<br />
Zusammenhalt bekommt sie durch ein<br />
immer wiederkehrendes Ritornell, das<br />
auf ungarischen Musiktraditionen beruht.<br />
Das Ungarische bildet hier also<br />
lediglich die Klammer, die den bunten<br />
Strauß der Melodien zusammenhält.<br />
Von Beginn an hatte die Tanz-Suite<br />
großen Erfolg, sodass Bartók von seinem<br />
Verleger aufgefordert wurde, eine Fassung<br />
für Klavier solo herzustellen. Diese<br />
Fassung hat sich allerdings gegenüber<br />
der weit vielfarbigeren Orchesterversion<br />
nicht durchsetzen können.<br />
BÉLA BARTÓK<br />
* 25. März 1881 in Groß-Sankt-Nikolaus/<br />
Nagyszentmiklós, Österreich-Ungarn<br />
† 26. September 1945 in New York<br />
Tanz-Suite<br />
ENTSTEHUNG<br />
19<strong>23</strong><br />
URAUFFÜHRUNG<br />
19. November 19<strong>23</strong> in Budapest<br />
ZULETZT VON DER DRESDNER<br />
PHILHARMONIE GESPIELT<br />
24. Mai 2014 unter Leitung von<br />
Michael Sanderling<br />
BESETZUNG<br />
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte,<br />
4 Hörner, 2 Trompeten, 2 Poaunen, Tuba,<br />
Pauken, Schlagwerk (Rührtrommel, Große<br />
Trommel, Kleine Trommel, Tamtam, Triangel,<br />
Becken, Glockenspiel), Harfe, Celesta, Klavier,<br />
Streicher<br />
DAUER<br />
ca. 17 Minuten<br />
5
Absolutes Märchen<br />
Das Duett-Concertino von<br />
Richard Strauss<br />
Immer wieder sind die Komponisten von<br />
Märchenerzählungen angeregt worden.<br />
Neben den Märchensammlungen der<br />
Brüder Grimm spielten dabei auch die<br />
Kunstmärchen Hans Christian Andersens<br />
eine große Rolle. Ganze Opern wurden<br />
nach Andersen geschrieben. Die Märchen<br />
des dänischen Dichters verzichten dabei<br />
oft auf einen glücklichen Schluss; eine<br />
ihrer vorherrschenden Stimmungen ist<br />
die Bitterkeit.<br />
Als Richard Strauss sich im Jahre 1947<br />
mit seinem Duett-Concertino für Klarinette<br />
und Fagott mit Streichorchester<br />
und Harfe beschäftigte, gingen ihm offenbar<br />
mehrere Märchen und Sagen durch<br />
den Kopf, wie aus Anspielungen in Briefen<br />
hervorgeht. Eine dieser Geschichten<br />
dreht sich um eine tanzende Prinzessin<br />
und einen ihre Bewegungen auf groteske<br />
Weise imitierenden Bären. Die Prinzessin<br />
ist zunächst verärgert, schließlich lässt<br />
sie sich aber dazu herab, mit dem Bären<br />
zu tanzen, worauf dieser sich in einen<br />
schönen Prinzen verwandelt. Es fällt<br />
nicht schwer, in der Rolle von Klarinette<br />
und Fagott in Strauss‘ Concertino eine<br />
Anspielung auf die Prinzessin und den<br />
Bären zu finden. Behauptet worden ist<br />
aber auch, in dem Werk beziehe sich der<br />
Komponist auf eine Episode aus Homers<br />
Odyssee, nämlich auf die Begegnung des<br />
Helden mit der Prinzessin Nausikaa.<br />
Eine dritte Deutung bringt Andersens<br />
Märchen vom Schweinehirten ins Spiel:<br />
Ein armer Prinz aus einem kleinen Königreich<br />
sucht eine Prinzessin, die er zur<br />
Frau nehmen kann. Er besitzt nur zwei<br />
schöne Dinge: einen Rosenstrauch, der<br />
jedes fünfte Jahr eine einzige Blüte<br />
hervorbringt, die so gut duftet, dass man<br />
seinen Kummer vergisst, und eine Nachtigall,<br />
die herrlich singen kann. Beide<br />
schickt er der Prinzessin zu.<br />
6
Diese ist jedoch enttäuscht, dass Rosenstrauch<br />
und Nachtigall keine Kunstwerke,<br />
sondern echt sind, und will den<br />
Prinzen nicht sehen. Der Prinz gibt nicht<br />
auf und bittet verkleidet den Kaiser um<br />
Arbeit. So wird er zum Schweinehirten.<br />
Am Abend stellt der Prinz einen Topf her,<br />
der, wenn man Wasser in ihm kocht, die<br />
Melodie spielt: »Ach, du lieber Augustin,<br />
alles ist hin, hin, hin!« Die Prinzessin<br />
verlangt es nach dem Topf, und der Prinz<br />
fordert zehn Küsse dafür, die er nach<br />
anfänglichem Widerstreben auch erhält.<br />
Am nächsten Tag fertigt der Schweinehirt<br />
ein Instrument, aus dem allerlei Walzer<br />
und Tanzlieder erklingen. Diesmal muss<br />
die Prinzessin dem Schweinehirten<br />
hundert Küsse geben. Als der Kaiser dies<br />
bemerkt, müssen die Prinzessin und der<br />
Schweinehirt sein Kaiserreich verlassen.<br />
Die Prinzessin weint und der Schweinehirt<br />
offenbart sich nun in seiner Prinzenkleidung.<br />
Dann kehrt der Prinz in sein<br />
Richard Strauss im Jahr 1947<br />
7
Reich zurück, lässt aber die Prinzessin<br />
vor dem Tor stehen. Sie singt traurig das<br />
Lied: »Ach, du lieber Augustin, alles ist<br />
hin, hin, hin!«<br />
Das bedrückende Ende der Geschichte<br />
findet sich bei Strauss nicht musikalisch<br />
dargestellt. Sein Concertino zaubert gewissermaßen<br />
eine absolute Märchenwelt,<br />
in der es kaum angeht, allzu deutliche<br />
Detailanspielungen finden zu wollen.<br />
Vielmehr liegt eine unbestimmbare Märchenstimmung<br />
über dem ganzen Werk.<br />
Einen innermusikalischen Bezugspunkt<br />
des Straussschen Märchenzaubers kann<br />
man allerdings leicht ausfindig machen:<br />
Es ist die Musik Mozarts, die wie aus<br />
einem fernen Märchenreich herüberklingt.<br />
Das unmittelbar nach dem Ende<br />
des Zweiten Weltkriegs entstandene<br />
Concertino kann Mozarts Welt allerdings<br />
nur noch ohnmächtig beschwören; der<br />
geschichtliche Graben ist zu tief, als dass<br />
er hier noch zu überspringen gewesen<br />
wäre. Die nicht komponierte Zeile<br />
»Alles ist hin« gibt die historische Situation<br />
besser wieder als Märchenbeschwörungen<br />
es könnten.<br />
RICHARD STRAUSS<br />
* 11. Juni 1864 in München<br />
† 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen<br />
Duett-Concertino F-Dur<br />
für Klarinette, Fagott und<br />
Orchester<br />
ENTSTEHUNG<br />
1946-1947, abgeschlossen am<br />
15. Dezember 1947<br />
URAUFFÜHRUNG<br />
4. April 1948, Lugano, Orchestra della Svizzera<br />
Italiana unter Leitung von Otmar Nussio<br />
mit Armando Basile (Klarinette) und Bruno<br />
Bergamaschi (Fagott) als Solisten<br />
ERSTMALS VON DER DRESDNER<br />
PHILHARMONIE GESPIELT<br />
BESETZUNG<br />
Solo-Klarinette, Solo-Fagott, Harfe, Streicher<br />
DAUER<br />
ca. 20 Minuten<br />
8
Gigantisches Pastorale<br />
Brahms‘ Zweite Symphonie<br />
Pastorale Szenen sind in der bildenden<br />
Kunst, in Dichtung und Musik meist<br />
recht intim – es werden eher kleine<br />
Formate verwendet, die Idyllik des Landlebens<br />
erträgt keine Monumentalität. Die<br />
Pastoralkompositionen des Barock begnügen<br />
sich mit einer eher beschränkten<br />
Ausdruckswelt. Stereotypen sind etwa die<br />
Bordunquinten oder ein ruhiger, sicilianohafter<br />
12/8-Takt.<br />
Johann Sebastian Bachs F-Dur-Pastorale<br />
für Orgel kann als ein Musterbeispiel<br />
der Gattung gelten. Auch die Konzerte<br />
Antonio Vivaldis enthalten zahlreiche<br />
Pastoralsätze. Gelegentlich allerdings<br />
unterbricht ein Sturm die ländlich-heitere<br />
Stimmung. In der Pastoralsymphonie<br />
Beethovens droht er das Gefüge des ganzen<br />
Werkes umzustürzen. Unversehens<br />
gewinnt die Musik fast apokalyptische<br />
Züge. Es entsteht nun doch eine das<br />
Intime weit transzendierende Weltlandschaft<br />
von äußerer und innerer Größe.<br />
Johannes Brahms, portraitiert von Otto Böhler in<br />
einem Scherenschnitt<br />
Vorausgegangen war der Pastoralsymphonie<br />
die Pastoralsonate: die Klaviersonate<br />
in D-Dur op. 28. Sie gibt sich gemäßigter<br />
als die Symphonie, liegt fast durchgehend<br />
im hellen Sonnenschein. Lediglich der<br />
langsame Satz zeigt düstere Züge, im Bild<br />
einer durch die Felder ziehenden katholischen<br />
Prozession.<br />
Die Zweite Symphonie von Johannes<br />
Brahms, in derselben Tonart wie Beethovens<br />
Sonate, wurde von ihrem Schöpfer<br />
in typisch irreführender, selbstironischer<br />
9
Weise angekündigt. Am <strong>22</strong>. November<br />
1877 schrieb Brahms an seinen Verleger<br />
Simrock: »Die neue Symphonie ist so melancholisch,<br />
daß Sie es nicht aushalten.<br />
Ich habe noch nie so was Trauriges, Molliges<br />
geschrieben: die Partitur muß mit<br />
Trauerrand erscheinen.« An anderer Stelle<br />
bezeichnete er sie als in f-Moll stehend.<br />
Die Wiener scherzten, wenn Brahms<br />
fröhlich sei, sänge er: »Das Grab ist meine<br />
Freude«. Mit diesem Klischee scheint<br />
Brahms selbst oft gespielt zu haben.<br />
Dem Charakter des Werkes näher kommt<br />
die Formulierung vom »neuen lieblichen<br />
Ungeheuer«, die der Komponist ebenfalls<br />
verwendete.<br />
In der Tat ist die Symphonie über weite<br />
Strecken von geradezu bezauberndem<br />
Liebreiz. In Teilen des ersten und dritten<br />
Satzes wird der Ton der frühen Orchesterserenaden<br />
von Brahms wieder wach,<br />
von denen die erste ebenfalls in D-Dur<br />
steht. Allerdings ist die Symphonie im<br />
Vergleich zur Serenade von ungeheurer<br />
innerer und äußerer Monumentalität.<br />
Dem widerspricht nicht, dass sie zur<br />
Gänze aus einem kleinen, unscheinbaren<br />
Motiv von lediglich vier Noten entwickelt<br />
ist, die zu Anfang in den Streicherbässen<br />
erscheinen: d-cis-d-A.<br />
Detail eines Albumblatts aus dem Jahr 1880, auf dem Brahms das<br />
eröffnende Motiv der Zweiten Sinfonie notiert hat mit<br />
jenem viertönigen Motiv im Bass, das Keimzelle des gesamten<br />
Werkes ist.<br />
<strong>10</strong>
Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass im<br />
Text von Albert Breier – wie auch auf dem hier abgebildeten<br />
Titelblatt der Erstausgabe des Werkes – ausdrücklich von<br />
einer »Symphonie« die Rede ist im Unterschied zu der in<br />
unseren Publikationen eigentlich gebräuchlichen Schreibweise<br />
»Sinfonie«. Eigentlich meinen beide Wörter dasselbe, aber im<br />
Begriff »Symphonie« schwang zumindest noch im<br />
19. Jahrhundert die Bedeutung mit, dass es sich um ein<br />
besonders anspruchsvolles, ambitioniertes Werk handele, und<br />
in diesem emphatischen Sinne ist die Zweite von Brahms gewiss<br />
eine »Symphonie«.<br />
Die gewaltige Gedankenarbeit, die zu dieser<br />
Art von Konstruktion nötig war, teilt<br />
sich dem unbefangenen Hörer aber kaum<br />
mit. So charakteristisch sind jeweils<br />
die aus dem Grundmotiv abgeleiteten<br />
Gestalten, dass man ihren Ursprung<br />
kaum wahrnimmt. Erst das aufmerksame<br />
Partiturstudium erschließt die ganze<br />
Vielfalt der Bezüge.<br />
Anders als Beethoven war Brahms nie ein<br />
Komponist der knappen Form. Die große<br />
zeitliche Ausdehnung mancher Werke<br />
von Beethoven musste sich deren Schöpfer<br />
hart erarbeiten; für Brahms war sie<br />
fast selbstverständlich: das Grüblerische,<br />
Nachsinnende seines Naturells ließ ihn<br />
von vornherein in beträchtlichen zeitlichen<br />
Dimensionen denken. Manchmal<br />
entstanden dabei Werke, die bloß »lang«<br />
sind, bei anderen – zu denen auch die<br />
Zweite Symphonie gehört – korrespondiert<br />
die Länge genau mit innerer Monumentalität.<br />
Diese tritt in der Symphonie<br />
in ein geradezu glückhaftes Verhältnis<br />
zur Entspanntheit des Ausdrucks.<br />
Es entsteht ein Werk, dessen »Größe«<br />
unbestritten ist, das aber gleichzeitg voll<br />
ist von intimen Seligkeiten. Einzelne Stel-<br />
11
len, wie der Schluss des dritten Satzes,<br />
besitzen geradezu etwas Vignettenhaftes,<br />
fügen sich aber dennoch ganz zwanglos in<br />
den übergreifenden Zusammenhang ein.<br />
Die dunkle Zone der Symphonie ist der<br />
zweite Satz, ein Adagio in der für Orchesterwerke<br />
höchst ungewöhnlichen und<br />
schwer spielbaren Tonart H-Dur. Brahms<br />
verwendet hier eine zwischen Dur und<br />
Moll schwankende Harmonik, wie man<br />
sie vor allem von Franz Schubert kennt.<br />
Ausgerechnet in diesem schwerblütigen<br />
Satz befindet sich aber ein Abschnitt im<br />
schwebenden 12/8-Takt, der wie ein<br />
Widerschein der fernen Pastoralseligkeit<br />
des Barock wirkt. Ein Stück Schäferpoesie<br />
ist hier mitten in die Symphonik des<br />
19. Jahrhunderts geraten.<br />
Das Finale der Zweiten Symphonie erscheint<br />
geradezu als ein Fest der guten<br />
Laune. Stehen seit dem Finale von<br />
Schuberts großer C-Dur-Symphonie fast<br />
alle derartigen Sätze unter dem Verdacht<br />
des bloß Gespielten, der unechten Fröhlichkeit,<br />
so gelingt es Brahms noch einmal,<br />
den wolkenlosen Himmel als wirk-<br />
Der verschlossene, introvertierte Johannes Brahms hat sich gegenüber<br />
einem Freund, der in einem Brief den ihm befremdlich und störend<br />
erscheinenden Einsatz der dunklen Farben von Posaunen und Tuba<br />
kurz nach Beginn der Sinfonie monierte, einmal offen gezeigt und ein<br />
wenig vom Geheimnis der Zweiten gelüftet: »Ebenso flüchtig sage ich,<br />
daß ich sehr gewünscht und versucht habe, in jenem ersten Satz ohne<br />
Posaunen auszukommen. (Die e-Moll-Stelle hätte ich gern geopfert, wie<br />
ich sie Ihnen also jetzt opfere.) Aber ihr erster Eintritt, der gehört mir,<br />
und ihn und also auch die Posaunen kann ich nicht entbehren. Sollte ich<br />
jene Stelle verteidigen, da müßte ich weitläufig sein.<br />
Ich müßte bekennen, daß ich nebenbei ein schwer melancholischer<br />
Mensch bin, daß schwarze Fittiche beständig über uns rauschen, daß –<br />
vielleicht nicht so ganz ohne Absicht in meinen Werken auf jene Sinfonie<br />
eine kleine Abhandlung über das große ‚Warum‘ folgt.« (Brahms spielt<br />
auf seine Motette »Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen« an.)<br />
12
lich erscheinen zu lassen, nicht als bloß<br />
gemalt. Die gewaltige Klangsteigerung des<br />
Schlusses wirkt keineswegs aufgesetzt;<br />
wie beim ausgelassenen D-Dur-Lärm der<br />
Trompeten Bachs findet hier bloß innerliche<br />
Hochstimmung ein Außen.<br />
Nach der problembeladenen Ersten<br />
Symphonie, die Brahms zwanzig Jahre<br />
Arbeit abverlangt hatte, wirkte die in<br />
äußerst kurzer Zeit entstandene Zweite<br />
wie die plötzliche Erscheinung eines<br />
Sonntagskindes. Sie wurde fast sofort<br />
beim Publikum sehr gut aufgenommen,<br />
der Erfolg ist ihr bis heute treu geblieben.<br />
Noch immer ist beim Hören das Gefühl<br />
gegenwärtig, ein gewöhnlicherweise verschlossener<br />
und zurückhaltender Freund<br />
äußere sich endlich einmal mit der in<br />
ihm angelegten, aber selten nach außen<br />
dringenden Herzlichkeit.<br />
JOHANNES BRAHMS<br />
* 7. Mai 1833 in Hamburg<br />
† 3. April 1897 in Wien<br />
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73<br />
ENTSTEHUNG<br />
Sommer und Herbst 1877 in Pörtschach und<br />
Lichtental (bei Baden-Baden)<br />
URAUFFÜHRUNG<br />
30. Dezember 1877 in Wien unter Leitung von<br />
Hans Richter<br />
ZULETZT VON DER DRESDNER<br />
PHILHARMONIE GESPIELT<br />
16. Juni 2017 unter Leitung von<br />
Michael Sanderling<br />
BESETZUNG<br />
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte,<br />
4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba,<br />
Pauken, Streicher<br />
DAUER<br />
ca. 43 Minuten<br />
13
DIRIGENT<br />
JAIME<br />
MARTÍN<br />
Im Jahr 20<strong>22</strong> übernimmt der spanische<br />
Dirigent Jaime Martín die<br />
Position des Chefdirigenten des<br />
Melbourne Symphony Orchestra.<br />
Seit 2019 ist er Musikdirektor des<br />
Los Angeles Chamber Orchestra,<br />
wobei sein Vertrag nun bis 2027<br />
verlängert wurde. Außerdem ist<br />
er Chefdirigent des irischen RTÉ<br />
National Symphony Orchestra.<br />
Seit 2013 ist er künstlerischer<br />
Leiter und Chefdirigent des Gävle<br />
Symphony Orchestra (Schweden)<br />
und wurde kürzlich als Erster<br />
Gastdirigent des Orquesta y Coro<br />
Nacionales de España (Spanisches<br />
Nationalorchester) für die Saison<br />
20<strong>22</strong>/<strong>23</strong> angekündigt.<br />
Nach vielen Jahren als hoch angesehener<br />
Flötist, der mit den<br />
wichtigsten Dirigenten unserer<br />
Zeit zusammengearbeitet hat,<br />
wandte sich Jaime Martín 2013<br />
ganz dem Dirigieren zu und wurde<br />
sehr schnell zu einem gefragten<br />
Musiker auf höchstem Niveau. Zu<br />
seinen jüngsten und zukünftigen<br />
Engagements gehören seine<br />
Debüts bei der Dresdner Philharmonie<br />
und beim Niederländischen<br />
Philharmonischen Orchester,<br />
erneute Einladungen zum<br />
London Symphony Orchestra,<br />
Sydney Symphony Orchestra,<br />
RTVE National Symphony Orchestra,<br />
Antwerp Symphony Orchestra,<br />
Colorado Symphony Orchestra<br />
und zum Gulbenkian Orchestra<br />
sowie eine Europatournee mit dem<br />
London Philharmonic Orchestra,<br />
die ihn durch neun Städte führen<br />
wird.<br />
In den letzten Jahren hat Jaime<br />
Martín eine beeindruckende Reihe<br />
von Orchestern dirigiert, darunter<br />
14
das hr-Sinfonieorchester, das<br />
Royal Liverpool Philharmonic<br />
Orchestra, das Royal Scottish<br />
National Orchestra, das Schwedische<br />
Radiosinfonieorchester, das<br />
Barcelona Symphony Orchestra,<br />
das New Zealand Symphony<br />
Orchestra, das Queensland Symphony<br />
Orchestra, die Deutsche<br />
Radio Philharmonie Saarbrücken,<br />
die Essener Philharmoniker und<br />
das Philharmonia Orchestra, die<br />
Academy of St Martin in the Fields,<br />
das Saint Paul Chamber Orchestra<br />
und das Orchestre Philharmonique<br />
de Radio France. Ihn verbindet<br />
eine enge Zusammenarbeit mit<br />
renommierten Solisten wie Anne<br />
Sophie von Otter, Joshua Bell, Pinchas<br />
Zukerman, Christian Tetzlaff,<br />
Viktoria Mullova und vielen anderen.<br />
Martín hat auch mehrere Urund<br />
Erstaufführungen von Werken<br />
der geleitet, darunter Werke von<br />
Ellen Reid, Andrew Norman,<br />
15
Missy Mazzoli, Derrick Spiva,<br />
Albert Schnelzer und Juan Pablo<br />
Contreras.<br />
Martín hat mit dem Gävle Symphony<br />
Orchestra eine Reihe von<br />
Aufnahmen für Ondine Records<br />
eingespielt; dazu gehören die<br />
Brahms-Serenaden, Brahms-<br />
Chorwerke mit dem Eric Ericson<br />
Chamber Choir und eine Aufnahme<br />
des Brahms-Klavierquartetts<br />
in der Bearbeitung von Arnold<br />
Schönberg, die 2019 veröffentlicht<br />
wurde. Außerdem hat er die Große<br />
C-Dur-Sinfonie von Schubert und<br />
Beethovens »Eroica« mit dem<br />
Orquestra de Cadaqués sowie verschiedene<br />
Aufnahmen mit dem<br />
Barcelona Symphony Orchestra<br />
für Tritó Records eingespielt. Im<br />
Jahr 2015 nahm er James Horners<br />
letztes sinfonisches Werk, Collages<br />
für vier Hörner und Orchester,<br />
mit dem London Philharmonic<br />
Orchestra auf.<br />
Martín ist der künstlerische Berater<br />
und frühere künstlerische Leiter<br />
des Santander Festivals. Er war<br />
Gründungsmitglied des Orquestra<br />
de Cadaqués, mit dem er dreißig<br />
Jahre lang verbunden war und<br />
dessen Chefdirigent er von 2012 bis<br />
2019 war.<br />
Jaime Martín ist Fellow des Royal<br />
College of Music in London, wo<br />
er eine Professur für Flöte innehatte.<br />
Heute arbeitet er mit vielen<br />
seiner ehemaligen Studenten in<br />
Orchestern auf der ganzen Welt<br />
zusammen.<br />
16
STUMMFILM UND LIVEMUSIK<br />
CHARLIE<br />
CHAPLIN<br />
SA 30. OKT <strong>2021</strong> I 18.00 & 20.30 UHR<br />
KULTURPALAST<br />
Die Dresdner Philharmonie spielt<br />
die Originalmusik von Chaplin<br />
›The Kid‹ USA, 1921<br />
Stummfilm, Komödie<br />
Regie und Musik: Charles Chaplin<br />
BENJAMIN POPE | Dirigent<br />
DRESDNER PHILHARMONIE<br />
Tickets ab 18 € | 9 € Schüler, Studenten<br />
ticket@dresdnerphilharmonie.de<br />
dresdnerphilharmonie.de<br />
© Roy Export S.A.S.
KLARINETTE<br />
FABIAN<br />
DIRR<br />
Fabian Dirr wurde in Erlangen<br />
geboren und begann seine musikalische<br />
Ausbildung mit sechs<br />
Jahren. Er war bereits Preisträger<br />
mehrerer Wettbewerbe, bevor er<br />
sein Studium an der Hochschule<br />
für Musik und Theater Hannover<br />
bei Hans Deinzer begann, das er<br />
als Meisterschüler beendete.<br />
Bereits während der Ausbildung<br />
sammelte er Erfahrungen in der<br />
Jungen Deutschen Philharmonie<br />
und als Mitglied zahlreicher<br />
Kammermusikensembles, bei den<br />
Kammermusiktagen Hitzacker,<br />
dem Hohenloher Musiksommer<br />
und dem Sächsisch-Böhmischen<br />
Musik-festival. Regelmäßig<br />
musizierte er mit der Deutschen<br />
Kammerphilharmonie Bremen.<br />
Nach Engagements bei der Nordwestdeutschen<br />
Philharmonie in<br />
Herford und dem Frankfurter<br />
Opern- und Museumsorchester<br />
war er Soloklarinettist der Münchner<br />
Philharmoniker. Seit 1995 ist<br />
Fabian Dirr Koordinierter Soloklarinettist<br />
der Dresdner Philharmonie.<br />
Als Orchestersolist gastierte er u. a.<br />
bei der Staatskapelle Dresden, den<br />
Bamberger Symphonikern, dem<br />
SWR Sinfonieorchester Baden-<br />
Baden und Freiburg, dem Rundfunk-Sinfonieorchester<br />
Berlin und<br />
dem Konzerthausorchester Berlin.<br />
Als Solist interpretierte er Werke<br />
von Weber, Mozart, Copland,<br />
Nielsen, Debussy und Rossini<br />
in Deutschland, Spanien und<br />
18
Finnland. Dabei arbeitete er u. a.<br />
mit Rafael Frühbeck de Burgos,<br />
Christopher Hogwood und Santtu<br />
Matias Rouvalli zusammen.<br />
Für sein solistisches und kammermusikalisches<br />
Schaffen erhielt er<br />
1996 den Kulturförderpreis der<br />
Stadt Erlangen. 2002 gastierte er<br />
als Solist bei der Internationalen<br />
Orgelwoche Nürnberg. Seit 1996 ist<br />
er Mitbegründer und musikalischer<br />
Leiter des Carus Ensemble Dresden.<br />
Fabian Dirr ist Professor für Klarinette<br />
an der Hochschule für Musik<br />
Carl Maria von Weber Dresden.<br />
19
FAGOTT<br />
DANIEL<br />
BÄZ<br />
Daniel Bäz, 1982 in Dresden geboren,<br />
erhielt bereits im Alter<br />
von sechs Jahren seinen ersten<br />
Klavierunterricht und studierte<br />
ab 1995 Fagott bei Mario Hendel.<br />
In dieser Zeit wurde er mehrfach<br />
Erster Preisträger und Finalist von<br />
nationalen Wettbewerben. Seine<br />
Studien in Köln bei Georg Klütsch<br />
schloss er mit dem Konzertexamen<br />
mit Auszeichnung ab. Nach<br />
einer ersten Festanstellung an der<br />
Robert-Schumann-Philharmonie<br />
Chemnitz ist Daniel Bäz seit<br />
2008 Koordinierter Solo-Fagottist<br />
der Dresdner Philharmoniker.<br />
Zahlreiche Tourneen mit diesem<br />
Orchester führten ihn durch weite<br />
Teile Europas, nach Nord- und<br />
Südamerika sowie nach Ostasien.<br />
Daneben ist er gern gesehener Gast<br />
bei führenden deutschen Sinfonieorchestern<br />
wie dem Gewandhausorchester<br />
Leipzig, dem Konzerthausorchester<br />
Berlin und dem<br />
NDR Elbphilharmonie Orchester<br />
Hamburg. Als Solist verbindet ihn<br />
eine regelmäßige Zusammenarbeit<br />
mit dem Philharmonischen Kammerorchester<br />
Dresden.<br />
Neben seiner Tätigkeit im Orchester<br />
sowie auf solistischem Gebiet<br />
liegt Daniel Bäz die Ausübung von<br />
Kammermusik am Herzen. Er ist<br />
Gründungsmitglied des Bläserquintetts<br />
Ménage à cinq, mit dem<br />
20
er 2007 nach erfolgreicher Teilnahme<br />
am Deutschen Musikwettbewerb<br />
Stipendiat des Deutschen<br />
Musikrats und Teilnehmer der<br />
52. Bundesauswahl Konzerte<br />
Junger Künstler wurde. Auch im<br />
Bereich der Musikvermittlung<br />
und Nachwuchsförderung war<br />
und ist Daniel Bäz sehr aktiv,<br />
u. a. im Rahmen der philharmonischen<br />
Schulprojekte und seit<br />
Sommer 2016 als Dozent beim<br />
Bundesjugendorchester.<br />
21
ORCHESTER<br />
DRESDNER<br />
PHILHARMONIE<br />
Die Dresdner Philharmonie blickt<br />
als Orchester der Landeshauptstadt<br />
Dresden auf eine 150-jährige<br />
Geschichte zurück. Mit der Eröffnung<br />
des sogenannten Gewerbehaussaals<br />
am 29. November 1870<br />
erhielt die Bürgerschaft Gelegenheit<br />
zur Organisation großer<br />
Orchesterkonzerte. Ab 1885 wurden<br />
regelmäßig Philharmonische<br />
Konzerte veranstaltet, bis sich das<br />
Orchester 19<strong>23</strong> seinen heutigen<br />
Namen gab. In den ersten Jahrzehnten<br />
standen Komponisten<br />
wie Brahms, Tschaikowski, Dvořák<br />
und Strauss mit eigenen Werken<br />
am Pult der Dresdner Philharmonie.<br />
Im Orchester spielten herausragende<br />
Konzertmeister wie Stefan<br />
Frenkel, Simon Goldberg oder die<br />
Cellisten Stefan Auber und Enrico<br />
Mainardi. Carl Schuricht und Paul<br />
van Kempen leiteten ab 1934 das<br />
Orchester; besonders van Kempen<br />
führte die Dresdner Philharmonie<br />
zu Spitzenleistungen. Der starke<br />
Fokus, den er in seinen Programmen<br />
auf die Musik Anton Bruckners<br />
legte, trug dem Orchester den<br />
Ruf eines »Bruckner-Orchesters«<br />
ein. Zu den namhaften Gastdirigenten,<br />
die damals zur Dresdner<br />
Philharmonie kamen, zählten<br />
Hermann Abendroth, Eduard<br />
van Beinum, Fritz Busch, Eugen<br />
Jochum, Joseph Keilberth, Erich<br />
Kleiber, Hans Knappertsbusch<br />
und Franz Konwitschny.<br />
Nach 1945 bis in die 1990er Jahre<br />
waren Heinz Bongartz, Horst<br />
Förster, Kurt Masur (seit 1994<br />
auch Ehrendirigent), Günther<br />
Herbig, Herbert Kegel, Jörg-Peter<br />
Weigle und Michel Plasson als<br />
Chefdirigenten tätig. In jüngster<br />
Zeit prägten Dirigenten wie Marek<br />
Janowski, Rafael Frühbeck de<br />
Burgos und Michael Sanderling das<br />
Orchester. Mit Beginn der Saison<br />
2019/2020 ist Marek Janowski<br />
noch einmal als Chefdirigent und<br />
künstlerischer Leiter zur Dredsner<br />
Philharmonie zurückgekehrt.<br />
<strong>22</strong>
Ihre Heimstätte ist der im April<br />
2017 eröffnete hochmoderne<br />
Konzertsaal im Kulturpalast im<br />
Herzen der Altstadt.<br />
Im romantischen Repertoire hat<br />
sich das Orchester einen ganz eigenen<br />
»Dresdner Klang« bewahrt.<br />
Darüber hinaus zeichnet es sich<br />
durch klangliche und stilistische<br />
Flexibilität sowohl für die Musik<br />
des Barock und der Wiener Klassik<br />
als auch für moderne Werke aus.<br />
Bis heute spielen Uraufführungen<br />
eine wichtige Rolle in den Programmen<br />
des Orchesters. Gastspiele in<br />
den bedeutenden Konzertsälen<br />
weltweit zeugen vom hohen Ansehen,<br />
das die Dresdner Philharmonie<br />
in der Klassikwelt genießt.<br />
Hochkarätig besetzte Bildungsund<br />
Familienformate ergänzen das<br />
Angebot für junge Menschen; mit<br />
Probenbesuchen und Schulkonzerten<br />
werden bereits die jüngsten<br />
Konzertbesucher an die Welt der<br />
klassischen Musik herangeführt.<br />
Den musikalischen Spitzennachwuchs<br />
fördert das Orchester in der<br />
Kurt Masur Akademie.<br />
Von ihrem breiten Spektrum zeugt<br />
auch die seit 1937 gewachsene<br />
Diskographie der Philharmonie.<br />
Ein neuer Höhepunkt wurde mit<br />
dem CD-Zyklus unter der Leitung<br />
von Michael Sanderling erreicht,<br />
der sich sämtlichen Sinfonien<br />
von Dmitri Schostakowitsch und<br />
Ludwig van Beethoven widmet<br />
(Sony Classical).<br />
<strong>23</strong>
ORCHESTERBESETZUNG<br />
DIE DRESDNER PHILHARMONIE<br />
IM HEUTIGEN KONZERT<br />
1. VIOLINEN<br />
Heike Janicke KV<br />
Dalia Richter KV<br />
Eva Dollfuß<br />
Julia Suslov-Wegelin<br />
Antje Becker KV<br />
Alexander Teichmann KV<br />
Annegret Teichmann KV<br />
Juliane Kettschau KM<br />
Thomas Otto KM<br />
Theresia Hänzsche<br />
Xianbo Wen<br />
Maciej Strzelecki<br />
Aleksandra Varaksina**<br />
Seoyoon Lee***<br />
2. VIOLINEN<br />
Markus Gundermann KM<br />
Cordula Fest KV<br />
Adela Bratu<br />
Constanze Sandmann KV<br />
Jörn Hettfleisch<br />
Dorit Schwarz KM<br />
Susanne Herberg KM<br />
Teresa Novák<br />
Steffen Gaitzsch<br />
Martin Eßmann*<br />
Sawako Kosuge**<br />
Szu-Fan Yeh***<br />
BRATSCHEN<br />
Hanno Felthaus KV<br />
Matan Gilitchensky<br />
Beate Müller KV<br />
Steffen Seifert KV<br />
Steffen Neumann KV<br />
Heiko Mürbe KV<br />
Andreas Kuhlmann KV<br />
Tilman Baubkus KM<br />
Harald Hufnagel<br />
Hyelin Yun**<br />
VIOLONCELLI<br />
Ulf Prelle KV<br />
Victor Meister KV<br />
Petra Willmann KV<br />
Rainer Promnitz KV<br />
Karl-Bernhard von Stumpff KV<br />
Clemens Krieger KV<br />
Daniel Thiele KV<br />
Dorothea Plans Casal<br />
KONTRABÄSSE<br />
Razvan Popescu<br />
Olaf Kindel KM<br />
Thilo Ermold KV<br />
Donatus Bergemann KV<br />
Ilie Cozmaţchi<br />
Alexander Brühl***<br />
FLÖTEN<br />
Kathrin Bäz<br />
Claudia Rose KM<br />
OBOEN<br />
Undine Röhner-Stolle KV<br />
Isabel Kern<br />
24
KLARINETTEN<br />
Daniel Hochstöger<br />
Inken Grabinski**<br />
PAUKE | SCHLAGWERK<br />
Stefan Kittlaus<br />
Oliver Mills KV<br />
Alexej Bröse<br />
Matthias Dölling*<br />
FAGOTTE<br />
Felix Amrhein<br />
Michael Lang KV<br />
Prof. Mario Hendel KV<br />
TROMPETEN<br />
Christian Höcherl KV<br />
Csaba Kelemen<br />
HARFE<br />
Nora Koch KV<br />
HÖRNER<br />
Sarah Ennouhi<br />
Torsten Gottschalk KM<br />
Dietrich Schlät KV<br />
Carsten Gießmann KV<br />
POSAUNEN<br />
Stefan Langbein KM<br />
Dietmar Pester KV<br />
Peter Conrad KV<br />
TASTENINSTRUMENTE<br />
Thomas Mahn*<br />
Jobst Schneiderat*<br />
TUBA<br />
Andrej Altergott*<br />
KM --> Kammermusiker | KV -> Kammervirtuos | * -> Gast | ** -> Akademie | *** -> Substitut<br />
25
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER<br />
Intendanz<br />
der Dresdner Philharmonie<br />
Schloßstraße 2, 0<strong>10</strong>67 Dresden<br />
T +49 351 4866-282<br />
dresdnerphilharmonie.de<br />
CHEFDIRIGENT UND<br />
KÜNSTLERISCHER LEITER<br />
Marek Janowski<br />
INTENDANTIN<br />
Frauke Roth (V.i.S.d.P.)<br />
TEXT<br />
Albert Breier<br />
Geboren 1961 in Paderborn (Ostwestfalen).<br />
Gelernt (das Komponieren, das<br />
Klavierspielen und das Schreiben) in<br />
Köln, Hamburg, Lübeck, Wien; vor<br />
allem aber aus Büchern und der<br />
Natur. Gelebt in Köln, Berlin, Potsdam<br />
und Dresden, in Innenstädten und in<br />
Gärten. Liebt die Musik (vor allem die<br />
von Ockeghem, Schubert, Feldman),<br />
die chinesische Malerei, die Mathematik<br />
und seine Familie.<br />
Der Text ist ein Originalbeitrag für<br />
dieses Heft; Abdruck nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung des Autors.<br />
REDAKTION<br />
Jens Schubbe<br />
BILDNACHWEISE<br />
faz.net S. 5 (Bartók)<br />
richardstrauss.at: S. 7<br />
(Strauss)<br />
Wikimedia Commons: S. 9<br />
(Brahms Silhouette)<br />
Brahmsinstitut Lübeck: S. <strong>10</strong><br />
(Autograph)<br />
lubranomusic.com: S. 11<br />
(Titelblatt)<br />
Chris Dunlop: S. 15 (Jaime<br />
Martín)<br />
Markenfotografie: S. 19 ff<br />
(Solisten, Orchester)<br />
MUSIKBIBLIOTHEK<br />
Die Musikabteilung der<br />
Zentralbibliothek (2. OG) hält<br />
zu den aktuellen Programmen<br />
der Philharmonie für Sie in<br />
einem speziellen Regal Partituren,<br />
Bücher und CDs bereit.<br />
Änderungen vorbehalten.<br />
Wir weisen ausdrücklich<br />
darauf hin, dass Bild- und<br />
Tonaufnahmen jeglicher Art<br />
während des Konzertes durch<br />
Besucher grundsätzlich<br />
untersagt sind.<br />
Die Dresdner Philharmonie als Kultureinrichtung der Landeshauptstadt<br />
Dresden (Kulturraum) wird mitfinanziert durch<br />
Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag<br />
beschlossenen Haushaltes.<br />
MEDIZINISCHES<br />
LABOR<br />
OSTSACHSEN<br />
DRESDEN<br />
BAUTZEN<br />
GÖRLITZ<br />
Gesundheitsparter<br />
der Dresdner<br />
Philharmonie
» FREI UND<br />
GELIEBT ...«<br />
SO 24. OKT <strong>2021</strong> | 11.00 Uhr<br />
KULTURPALAST<br />
Das Landesjugendorchester Sachsen spielt<br />
ein vielseitiges Programm mit Werken von<br />
Schubert, Strawinski, Krenek und Schtschedrin.<br />
Tobias Engeli | Dirigent<br />
Kilian Scholla | Klavier<br />
Landesjugendorchester Sachsen<br />
Auf Einladung der Dresdner Philharmonie<br />
In Kooperation mit dem Sächsischen Musikrat<br />
Tickets 20 € | 5 € Kinder<br />
ticket@dresdnerphilharmonie.de<br />
dresdnerphilharmonie.de<br />
© Landesjugendorchester Sachsen
TICKETSERVICE<br />
Schloßstraße 2 | 0<strong>10</strong>67 Dresden<br />
T +49 351 4 866 866<br />
MO – FR <strong>10</strong> – 19 Uhr<br />
SA 09 – 14 Uhr<br />
ticket@dresdnerphilharmonie.de<br />
Bleiben Sie informiert:<br />
dresdnerphilharmonie.de<br />
kulturpalast-dresden.de