2021_13_mein_monat

Foto: LFV-Tirol
extra-monat wildermieming
»Heißer« Einsatz bei Brandbekämpfung in
Griechenland
Wer nach Griechenland fährt,
packt normalerweise die Badehose
ein. Jörg Degenhart aus
Wildermieming hatte mehrere
Dutzend Kilogramm Spezialausrüstung
für Brandbekämpfung
im Gepäck, als er Anfang August
mit einer Spezialeinheit die Reise
auf den Peloponnes antrat.
Jörg Degenhart ist in der Landesfeuerwehrschule
in Telfs zuständig
für die Bereiche Bewerbe und
Flugdienst – zu Letzterem gehört
auch die Waldbrandbekämpfung,
die oft mittels Hubschraubern
oder Löschflugzeugen passiert.
„Wir bieten in Telfs seit vier Jahren
eine spezielle Ausbildung zur
Waldbrandbekämpfung
(aus der Luft
und am Boden) an
und sind da sicher
federführend für
ganz Österreich.
Teilweise werden
die Maßnahmen
auch in der Grundausbildung
behandelt.
Man muss bei
Waldbrandbekämpfung
gewisse Verhaltens-
und Sicherheitsregeln
unbedingt
einhalten,
denn durch die
Löschflüge kann
man den Brand
Kräfteraubender Einsatz in steilem Gelände (am Foto der Tiroler Lukas
Kaufmann aus Zirl)
Jörg Degenhart (r.) mit den Verbindungsoffizieren der griechischen Feuerwehren, in der
Mitte der Teamleiter-Stellvertreter des Waldbrandmodules Mike Leprich (LFV Salzburg)
zwar von oben eindämmen, aber
im Anschluss muss man immer zu
Fuß ins Gelände, um Glutnester
zu eliminieren.“
Als Griechenland Anfang August
um internationale Hilfe aufgrund
der ausgedehnten Waldbrände ansucht
und das Spezialmodul
„Ground Forest Firefighting –
Modul“ des Feuerwehrverbandes
Salzburg angefragt wird, wird auch
Jörg Degenhart kontaktiert. Er
nimmt Kontakt zu vier Feuerwehrkollegen
in Tirol auf, die bei
der Waldbrandbekämpfung bestens
ausgebildet sind und packt
die Koffer. Die fünf Feuerwehrmänner
Julian Hammerle, Christian
Mayer, Georg Crepaz, Lukas
Kaufmann und Jörg Degenhart
werden vom Schulleiter Georg
Waldhart in Telfs verabschiedet.
„Das war wirklich von einem Tag
auf den anderen. Zunächst alle
Unterlagen – von Pässen bis 3G-
Nachweisen und viele Formulare
vorbereiten, dann nach Salzburg,
um die anderen zu treffen und
schließlich mit 39 Mann und 12
Einsatzfahrzeugen in Richtung
Ancona zu starten. Auf der Fähre
nach Patras sind auch französische
Einsatzkräfte an Bord. „Das war
schon beeindruckend, als wir auf
der Fahrt durch Italien immer wieder
Menschen getroffen haben, die
uns gewinkt und »Daumen hoch«
gezeigt haben. Und im Hafen von
Patras haben uns Einheimisch und
Gäste applaudiert.“ Nach einer
Foto: Carlo Vanzini
14. OKTOBER 2021 41