schreibt. Aus älteren Chroniken geht hervor, dass wahrscheinlich Ware der Ideengeber war. Er hatte jedoch weder Zeit noch Interesse, sie in die Tat umzusetzen. Dieses Vorhaben wollte Berrill stemmen. Noch wichtiger aber: Ihm war es möglich, den enormen Aufwand zu finanzieren, der anfänglich betrieben werden musste, um potenzielle Mitglieder anzusprechen. In den Nachkriegsjahren ohne Internet, als längst nicht jede Familie einen Fernseher besaß, war das eine immense Herausforderung. Auf die besagten Aufrufe in der Presse meldete sich nur eine Handvoll Personen. Ware und Berrill rekrutierten im eigenen Freundeskreis. Letzterer kontaktierte Psychologen, inserierte in akademischen Zeitschriften. In Broschüren und Annoncen gingen sie mit dem Versprechen hausieren, dass nur eine Person von dreitausend die Hürde zur Mitgliedschaft nimmt – wie Serebriakoff später erkannte, aufgrund falscher Berechnungen. Demoskopischer Ansatz Die Anfangsschwierigkeiten waren überwunden, als sich im Dezember 1947 die ersten Mitglieder in einem Restaurant im Londoner Stadtteil Soho trafen. Der jährliche Beitrag, den Mitglieder an ihrem Geburtstag zahlen durften, betrug damals 30 Schilling, erst 1963 wurde er auf zwei Pfund erhöht. An jenem Abend wurde beschlossen, bei exakt 600 Mitgliedern – laut Berrill der Größe eines Clans – werde Schluss sein. Das seien genug, um aussagekräftige Meinungsumfragen durchzuführen. Die Vereinigung Hochbegabter sollte von Anfang an nicht dem Selbstzweck dienen: Da auf wissenschaftlicher und somit objektiver Grundlage ausgewählt, sollte unter <strong>Mensa</strong>-Mitgliedern Umfragen zu aktuellen Themen durchgeführt und die Ergebnisse politischen Entscheidungsträgern zugetragen werden. Die Meinung der klügsten Menschen sollte auch bei wichtigen Entscheidungen etwas zählen – zum Wohle aller. Frühes Scheitern Es war Berrills Auffassung vom Dienst an der Gesellschaft, wie sie bereits aus den frühen Anzeigen aus den Jahren 1947 und 1948 hervorgeht: Während gängige Meinungsumfragen nur Daten wie Alter oder Wohnort erhoben, könne der Nutzen der Meinung „von auf Intelligenz getesteten Menschen kaum überschätzt werden“. In einer anderen Publikation heißt es, die Mitgliedschaft habe zwei Ziele: Einen Beitrag zur Intelligenzforschung zu leisten und „einige Minister der britischen Krone zu unterstützen“. Berrills Versuche, die Regierung von dieser Idee zu überzeugen, scheiterten allerdings. Auch der zweite Gründer, Ware, der <strong>Mensa</strong> früh verließ, soll laut Serebriakoff eine ähnliche Haltung gehabt haben. Er sah sich demnach als Teil der englischen Upper Class und soll einmal gesagt haben, dass die anfängliche Idee von <strong>Mensa</strong> zwar eine gute gewesen sei, doch die Leute, die dazu gestoßen waren, hätten ihn „enttäuscht“. „The High IQ Club“ Ursprünglich wählte Berrill den Namen „The High IQ Club“, und er wollte ein monatliches Magazin namens „Mens“ (lateinisch für Verstand) herausgeben. Allerdings soll Ware ihn gewarnt haben, dass dieser Name zu Verwechslungen mit dem Magazin „Men Only“ führen könne. Schließlich entschied sich Berrill in Anlehnung an das lateinische Wort für Tisch für den Namen, der bis heute gilt. Darauf basiert auch das frühere Logo, das allerdings einige Mitglieder der ersten Stunde 8 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021
Peter Albrecht , 38, Deutschland Christina Angelidou, 69, Zypern Greg Vogel, 41, Frankreich Eun Joo Lee, 39, Korea Tsuneo Otani,41, Japan Tanja Satzinger, 43, Deutschland Evelyn Ethel Ruiz Moreno, 42, Peru Jörg Schaumberger, 54, Deutschland Caroline Pfannschmidt, 23, Deutschland Sanat Pai Raikar, 37, Indien Ana-Lena Schiefer, 32, Deutschland Michael Schulte, 56, Deutschland Ji-zhen Ho, Taiwan Eva Schinzel, 32, Deutschland Jasper Glenewinkel, 30, Deutschland Aki Yamashita, 34, Japan David Taletovics, 47, Ungarn Tamaki Sakai, 13, Japan Christine Fischer, 64, Deutschland Christian Favre, 53, Deutschland Paris Andreou Hadjipavlou, 8, Zypern Ng Hsiang Boon, 44, Malaysia Emilija Miloshevska, 40, Nordmazedonien Christian Guzman Elespuru, 43, Peru Yuuki Yonekura,41, Japan Judith Harraß, 50, Deutschland Prosenjit Das Gupta, Indien Adele Wong, 42, Singapur Zoltan Szabo, 40, Ungarn Julia Niggemeyer, 29, Deutschland Gabi Wolf, 52, Deutschland Hae Chan Moon, 27, Korea Takeharu Reno Hagiwara, 56, Japan Michael Hofmann, 39, Deutschland Cristina Dogot, 22, Italien Yoichi Matsudaira, 38, Japan Heiko Kunz, 41, Deutschland Sandra Krach, 22, Deutschland Ichiro Fujimoto, 58, Japan Michelle Roth, 24, Deutschland Yudai Koyama, 28, Japan Sheetal Harpale, 43, Indien