Mensa 75th anniversary special issue
An special issue to Mensa's 75th anniversary produced by MinD-Mag, the magazine of Mensa in Deutschland
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pha-Test“, einen Gruppentest, der im amerikanischen<br />
Heer verwendet wurde, um<br />
für jeden Rekruten möglichst effizient seine<br />
richtige militärische Verwendung finden<br />
zu können. Wer nicht lesen kann, der englischen<br />
Sprache nicht mächtig ist oder den<br />
Army-Alpha-Test nicht bestanden hat, wird<br />
mit dem sprachfreien Army-Beta-Test überprüft.<br />
1921<br />
Lewis Madison Terman (1877–1956) startet<br />
die längste Hochbegabtenstudie der Welt:<br />
die Genetic Studies of Genius, heute besser<br />
als „Terman-Studie“ bekannt. Sein Ziel:<br />
dem bis dahin vorherrschenden Klischee<br />
des verrückten Genies klare empirische<br />
Fakten entgegenzusetzen und zu beweisen,<br />
dass Hochbegabte keineswegs bebrillte,<br />
menschenscheue Hänflinge, sondern<br />
durchschnittlich Begabten in quasi jeder<br />
Hinsicht überlegen sind.<br />
Das gelingt ihm – unter anderem dadurch,<br />
dass er seine „Termiten“ bei der Umsetzung<br />
ihrer Potenziale unterstützt. Der Lohn: eine<br />
Rücklaufquote, die ihresgleichen sucht,<br />
und ein reichhaltiger längsschnittlicher Datensatz,<br />
der bis heute noch nicht vollständig<br />
ausgewertet ist. Mit dem negativen Genie-<br />
Stereotyp konnte er zumindest in den USA<br />
weitgehend aufräumen. Fun Fact: Zwei spätere<br />
Nobelpreisträger wurden in seinen<br />
Auswahltests als „nicht hochbegabt“ identifiziert<br />
…<br />
Die Studienstiftung des Deutschen Volkes<br />
wird gegründet – anfangs keineswegs mit<br />
dem Ziel der „Elitenförderung“, sondern<br />
vielmehr als Institution der studentischen<br />
Selbsthilfe mit einer klaren sozial orientierten<br />
Mission. Die Deutsche Studentenschaft,<br />
aus der später das Deutsche Studierendenwerk<br />
hervorging, hatte 1921 in Tübingen<br />
eine Wirtschaftshilfe gegründet, um begabte,<br />
aber mittellose Studierende zu unterstützen<br />
und so auch im Hochschulsektor<br />
Begabungsreserven zu erschließen.<br />
1946<br />
Roland Berrill und Lancelot Ware gründen<br />
in den Nachwehen des Zweiten Weltkriegs<br />
in Großbritannien einen Verein, der<br />
die klügsten Köpfe zusammenbringen soll.<br />
Das Ziel: Intelligenz soll zum Wohle der<br />
Menschheit genutzt werden, nicht dazu,<br />
sich gegenseitig zu bekriegen. Ursprünglich<br />
sollte der Verein „Mens“ (lateinisch für<br />
„Geist“) genannt werden; um dem möglichen<br />
Missverständnis vorzubeugen, es handele<br />
sich um eine reine Männergesellschaft,<br />
fiel die Entscheidung letztlich dann doch<br />
auf den Namen „<strong>Mensa</strong>“ (lateinisch für den<br />
„Tisch“, an dem alle gleichberechtigt zusammenkommen).<br />
Möglicherweise war auch Sir Cyril Burt,<br />
ein britischer Intelligenzforscher und späterer<br />
Präsident von <strong>Mensa</strong>, beteiligt, der in<br />
einer Radiosendung genau diese Idee einmal<br />
geäußert hatte.<br />
1925<br />
„The highly intelligent child must learn to<br />
suffer fools gladly – not sneeringly, not<br />
angrily, not despairingly, not weepingly –<br />
but gladly, if personal development is to<br />
proceed successfully in the world as it is.“<br />
Leta Stetter Hollingworth, What we know about<br />
the early selection and training of leaders. In:<br />
Teachers College Record, 40, (1939), Zitat: S. 586.<br />
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32 | mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021