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Mensa 75th anniversary special issue

An special issue to Mensa's 75th anniversary produced by MinD-Mag, the magazine of Mensa in Deutschland

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WIE ALLES ANFING<br />

sie durch politische Spannungen zunichte<br />

gemacht. So blieb <strong>Mensa</strong> lange ein First-<br />

World-Phänomen.<br />

Im Jahr 1984, fast vierzig Jahre, nachdem<br />

sich Berrill und Ware während einer Zugfahrt<br />

begegneten, zählte der Verein 67.000<br />

Mitglieder, davon keine 200 in Deutschland.<br />

Heute – nach 75 Jahren – sind es nach Angaben<br />

von <strong>Mensa</strong> International weltweit mehr<br />

als 145.000, in Deutschland sind es inzwischen<br />

mehr als 15.000 Mitglieder. Mit Berrills<br />

kühner Idee einer kleinen, geschlossenen<br />

Vereinigung – einer Auswahl der intelligentesten<br />

Menschen –, die mit ihrer Sicht<br />

auf Themen und Problemstellungen die Politik<br />

beeinflussen könnten, hat <strong>Mensa</strong> in<br />

seiner heutigen Form nichts zu tun.<br />

Schon kurz nachdem Berrill in den 1940er<br />

Jahren unzählige Annoncen geschaltet hatte,<br />

die alle auf den Zweck des Einsatzes von<br />

Intelligenz zur Lösung gesellschaftlicher<br />

Probleme hinwiesen, musste er feststellen,<br />

dass die Meinung der Mitglieder alles andere<br />

als übereinstimmend war, wie die ersten<br />

Umfragen zeigten.<br />

Ein Artikel aus der New York Times von<br />

1960 beschrieb <strong>Mensa</strong> nahezu spöttisch als<br />

Vereinigung, „deren Mitglieder keinen anderen<br />

Auftrag haben als zu reden, zu essen<br />

und zu trinken, und die nichts anderes gemein<br />

haben als einen höheren IQ als 99 Prozent<br />

der Menschen“. Neben dieser Zahl, tatsächlich<br />

sind es 98 Prozent – dem einzigen<br />

Merkmal, in dem alle Mitglieder übereinstimmen<br />

– ist es wohl auch das Spektrum<br />

der Meinungen und Perspektiven, die <strong>Mensa</strong><br />

heute ausmachen, auch wenn die Gründer<br />

ironischerweise mit immensem Aufwand<br />

exakt das Gegenteil bezweckten.<br />

Überliefert ist jedenfalls, dass Berrill, der<br />

1962 an einem Schlaganfall starb, einmal<br />

bei einem Treffen zu einem anderen M gesagt<br />

haben soll: „Sie haben die neurotische<br />

Tendenz zu widersprechen.“ Dessen Antwort:<br />

„Das sehe ich anders.“<br />

Anna Reuß ist wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Lehrstuhl für Internationale Politik und<br />

Konfliktforschung der Universität der Bundeswehr<br />

in München.<br />

Wer sich näher für die Historie von <strong>Mensa</strong><br />

interessiert, ist herzlich willkommen in der<br />

SIG-<strong>Mensa</strong>Geschichte.<br />

Kontaktdaten im eMVZ.<br />

Spott in der<br />

New York Times<br />

mind magazin sonderheft 75 jahre mensa | oktober 2021 | 13

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