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Industrieanzeiger 17.2021

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schaft zwei mal impfen. Ebenfalls erwähnenswert<br />

ist, dass wir durch Corona keine<br />

direkten Krankheitsfälle im Unternehmen<br />

hatten.<br />

Wie hat sich die Pandemie auf die<br />

Umsatzentwicklung ausgewirkt?<br />

Wir haben den Umsatz im Jahr 2020 um<br />

12 Prozent einschränken müssen. Hier<br />

waren wir sicher in einer ganz passablen<br />

Situation, da die Aufträge bei uns immer<br />

sechs bis zwölf Monate vor uns liegen<br />

und dann abgearbeitet werden. Also wir<br />

hatten noch genügend Aufträge aus 2018<br />

und 2019 vorliegen, welche in der Regel<br />

in zwölf oder 18 Monaten erst zur Ausführung<br />

kommen. Daher waren die Auswirkungen<br />

der Pandemie bei uns nicht so<br />

stark. Wir haben natürlich in 2020 einen<br />

Einbruch an Auftragseingängen verzeichnet,<br />

weil die Entscheidungen bei unseren<br />

Kunden zurückgehalten wurden. Aber wir<br />

haben keine Aufträge verloren, sondern<br />

sie wurden verschoben. Das führt nun<br />

natürlich zu einem Auftragsstau bei uns.<br />

Ihre Anlagen lassen sich oftmals miteinander<br />

kombinieren und der Kunde<br />

bekommt eine maßgeschneiderte Lösung.<br />

Ist das ein Alleinstellungsmerkmal<br />

von Haro?<br />

Die Geschäftsziele, die wir haben, verbinden<br />

sich alle mit den Zielrichtungen des<br />

Kunden. Der Kunde hat bestimmte Ziele<br />

und will sie jetzt umgesetzt<br />

haben. Die maßgeschneiderte<br />

Lösung entsteht dann erst<br />

durch ein langes Beratungsgespräch<br />

mit uns. Hierin liegt<br />

auch eine unserer Stärken. In<br />

der Beratung haben wir ganz<br />

bestimmt ein Auftreten, was<br />

viele andere Anbieter in dieser Weise so<br />

nicht machen.<br />

Haro ist vor allem bekannt durch seine<br />

Rollenbahnen. Was zeichnet diese im<br />

Vergleich zu Marktbegleitern besonders<br />

aus?<br />

Unser Firmenname stammt von Hackländer<br />

und Rollen. Mein Vater hat sich als<br />

junger Mensch selbstständig gemacht<br />

und sich gesagt: ´Ich brauche Rollen´.<br />

Und was machen wir heute aus den Rollen?<br />

Wir fertigen Rollenbahnanlagen oder<br />

Fördertechnikanlagen. Dazu sind im Laufe<br />

der Zeit ganz viele andere Elemente hinzu<br />

gekommen, wie Gurtbandförderer, Gliederbandförderer,<br />

Kettenförderer und Vertikalförderer.<br />

Also alles Entwicklungen innerhalb<br />

von 60 Jahren, die immer sehr<br />

nah an den Bedürfnissen des Kunden<br />

orientiert sind. Das ist unsere Philosophie.<br />

Wir begleiten den Kunden und entwickeln<br />

unsere Anlagen dann auf die einzelnen<br />

Bedürfnisse hin weiter. In unseren An -<br />

lagen stecken in der Regel 70 bis 80<br />

Prozent Standardelemente, der restliche<br />

Anteil kommt je nach Anforderung hinzu<br />

und somit entsteht eine individuelle Kundenlösung.<br />

Die Digitalisierung ist im Maschinenbau<br />

vollends angekommen. Wie spiegelt<br />

sich diese bei Ihnen und Ihren Anlagen<br />

wider?<br />

Wir arbeiten bei Haro schon seit Jahrzehnten<br />

papierlos. Dies war auch eine<br />

meiner Lieblingsentscheidungen, was interne<br />

Abläufe angeht. Unsere Anlagen<br />

sind natürlich auch digital vernetzt und<br />

sie können dadurch remote überwacht<br />

werden. So bieten wir dem Kunden<br />

Sicherheit und Unterstützung im Störungsfall.<br />

Dies wird heute von den Kunden<br />

auch gefordert und vorausgesetzt.<br />

Bei größeren Unternehmen ist das eine<br />

Standardanforderung an uns. Wir weisen<br />

» Wir gehen in der Entwicklung neuer<br />

Anlagen sehr stark auf die Wünsche und<br />

Anforderungen unserer Kunden ein. «<br />

aber auch kleinere Kunden darauf hin,<br />

dass es doch sinnvoll wäre, über eine<br />

digitale Schnittstelle zur Anlage nachzudenken.<br />

Wir können so durch Predictive<br />

Maintenance dem Kunden eine höhere<br />

Ausfallsicherheit geben.<br />

Sie führen das Unternehmen in der<br />

zweiten Generation. Ist die Unternehmensnachfolge<br />

bereits geregelt?<br />

Meine Frau ist neben mir ebenfalls im<br />

Unternehmen tätig und wir haben drei<br />

Die Vertikalförderer von Haro eignen sich sowohl<br />

für mehrgeschossige Produktionshallen als auch<br />

für kleinere Produktionsbetriebe, in denen dank<br />

des Vertikalförderers jeder Quadratmeter optimal<br />

ausgenutzt wird.<br />

Kinder. Zwei von ihnen sind bereits im<br />

Unternehmen tätig. Mit den beiden ist<br />

vereinbart, dass sie unser Unternehmen<br />

dann in dritter Generation<br />

fortführen werden.<br />

Wir hatten das ausführlich besprochen<br />

und ich habe ihnen<br />

die Option offen gelassen.<br />

Schlichtweg gab es drei Möglichkeiten:<br />

Wenn ich in den<br />

Ruhestand wechsle, kann die Firma verkauft<br />

werden oder Prokuristen werden<br />

dafür eingestellt. Die dritte Option war,<br />

dass meine Kinder Verantwortung übernehmen<br />

und das Unternehmen Haro weiterführen.<br />

Für mich ist es toll und beruhigend<br />

zu wissen, dass zwei meiner Kinder<br />

dazu bereit sind, den Laden zu übernehmen.<br />

Sie sagten mir, dass sei genau ihre<br />

Welt und daher möchten sie Haro in dritter<br />

Generation weiterführen.<br />

Bild: Haro<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 67

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