Industrieanzeiger 17.2021
12.10.2021 Ausgabe 17 | 2021 www.industrieanzeiger.de Interview Gesellschaftsrecht Transparenzregister belegt Unternehmen mit neuen Pflichten » Seite 20 Messe Blechexpo Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Prozesseffizienz im Fokus » Seite 26 Arbeitsschutz Die CO 2 -Ampel, das einfache Mittel gegen Corona » Seite 74 Trumpf-Werkzeugmaschinen- Chef Dr. Stephan Mayer über neue Maschinen und strategische Entwicklungen » Seite 54 TOPSTORY Blechfertigung Von der Plattform zum digitalen Öko system – neue Strukturen für die Blechteilebeschaffung » Seite 48 Wissen für Entscheider in der Produktion
- Seite 2 und 3: ECOBIN Innovatives Behältersystem
- Seite 4 und 5: » INHALT 17 | 2021 143. JAHRGANG T
- Seite 6 und 7: » Augenblicke der Technik 6 Indust
- Seite 8 und 9: » NACHRICHTEN Maschinenbau erwarte
- Seite 10 und 11: Ticker » Produktionsverlagerung |
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- Seite 40 und 41: Zwei Beispiele aus der Praxis Festo
- Seite 42 und 43: Salesforce. Die Nr. 1 bei CRM. Plat
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- Seite 46 und 47: Wenn Bauteile eigenständig mit der
- Seite 48 und 49: TOPSTORY » BLECHTEILEFERTIGUNG Die
- Seite 50 und 51: TOPSTORY » BLECHTEILEFERTIGUNG Hoc
12.10.2021 Ausgabe 17 | 2021 www.industrieanzeiger.de<br />
Interview<br />
Gesellschaftsrecht<br />
Transparenzregister belegt<br />
Unternehmen mit neuen Pflichten<br />
» Seite 20<br />
Messe Blechexpo<br />
Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />
und Prozesseffizienz im Fokus<br />
» Seite 26<br />
Arbeitsschutz<br />
Die CO 2<br />
-Ampel, das einfache<br />
Mittel gegen Corona<br />
» Seite 74<br />
Trumpf-Werkzeugmaschinen-<br />
Chef Dr. Stephan Mayer über<br />
neue Maschinen<br />
und strategische<br />
Entwicklungen<br />
» Seite 54<br />
TOPSTORY<br />
Blechfertigung<br />
Von der Plattform zum digitalen<br />
Öko system – neue Strukturen für<br />
die Blechteilebeschaffung<br />
» Seite 48<br />
Wissen für Entscheider in der Produktion
ECOBIN<br />
Innovatives Behältersystem für das C-Teile-Management<br />
Ausgezeichnet mit dem German Design Award 2020<br />
Dank einer rundum gerundeten Innenkante und vertikal beweglicher Schiebeklappen ist<br />
die Entnahme selbst kleinster Artikel einfacher denn je. Die Anordnung der Klappen an<br />
Kurz- und Längsseite erlaubt zudem eine freie Platzierung der Boxen im Regal.<br />
Durch den speziellen Waffelboden können die Behälter sicher und stabil im<br />
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2 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
» MEINUNG<br />
Das einfache Mittel<br />
gegen Corona<br />
Die Corona-Pandemie bestimmt nach wie vor unseren Alltag. Neben Impfschutz,<br />
Schnelltests und Masken ist vor allem das regelmäßige Lüften eine<br />
wichtige Maßnahme gegen Ansteckung – sei es im Büro, in der Werkstatt<br />
und vor allem in der Schule. Doch wer kümmert sich darum, wer schaut auf<br />
die Uhr und öffnet regelmäßig die Fenster? Schon an so einer Kleinigkeit<br />
kann die Sache scheitern.<br />
Manchmal kommt man auch mit einfachen Lösungen den entscheidenden<br />
Schritt weiter. Diese Erfahrung machte das Unternehmen Hymer, ein<br />
Spezialist für Reisemobile. Zunächst wurden die Azubis mit CO 2 -Messgeräten<br />
ausgerüstet, die dann über drei Monate den ganzen Tag in allen Bereichen<br />
der Firma unterwegs waren, um den CO 2 -Gehalt der Luft zu messen, denn<br />
viel Kohlendioxid deutet auch auf eine hohe Aerosolkonzentration hin.<br />
Die Lösung ist zwar einfach, aber sehr aufwendig.<br />
Besser ging es schließlich mit einer dreistufigen Signalsäule, die über Plug<br />
& Play installiert wird. Der Nutzer muss nur das Netzteil einstecken und<br />
warten, bis sich das Gerät selbständig kalibriert hat. Danach ist die Ampel<br />
einsatzbereit und misst auch schon die aktuelle CO 2 -Konzentration in der<br />
Umgebungsluft. Diese wird über die drei Ampelfarben gemäß der offiziellen<br />
Empfehlung des Bundesumweltamts dargestellt.<br />
Bei einer CO 2 -Konzentration von unter 1000 ppm (parts per million, also<br />
Volumenteile pro eine Million Volumenteile) leuchtet die Ampel grün und zeigt<br />
damit an, dass die Raumluft in Ordnung ist. Übersteigt die Konzentration<br />
diesen Wert, leuchtet die Ampel gelb und signalisiert, dass ein Lüften em -<br />
pfohlen wird. Das rote Signal zeigt an, dass ein Stoßlüften angesagt ist, da die<br />
Konzentration über 2000 ppm liegt. Wird der Grenzwert von 3000 ppm überschritten,<br />
dann macht ein rotes Blinklicht richtig Alarm: Sofort alle Fenster auf!<br />
Besser kann man regelmäßiges Lüften nicht organisieren. Und die Ampel hat<br />
noch einen Nebeneffekt: Leuchtet sie grün, kann sich jeder zu Recht sicher<br />
fühlen. Wer sich für das Thema interessiert, dem empfehle ich den Beitrag<br />
ab Seite 74 in dieser Ausgabe.<br />
FAULHABER Motion Control<br />
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Uwe Schoppen<br />
Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
uwe.schoppen@konradin.de<br />
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WE <strong>Industrieanzeiger</strong> CREATE MOTION » 17 | 2021 3
» INHALT 17 | 2021 143. JAHRGANG<br />
TOPSTORY<br />
Blechfertigung<br />
Die Plattformökonomie<br />
wandelt sich in Richtung<br />
digitaler Ökosysteme<br />
» Seite 48<br />
Bild: Gorodenkoff/stock.adobe.com<br />
Die nächste Runde der digitalen Transformation der Produktion ist ein -<br />
geleitet – die Plattformökonomie entwickelt sich hin zu Ökosystemen.<br />
» Seite 48<br />
NEWS & MANAGEMENT<br />
Industrienews<br />
VDMA erwartet 2022 ein leicht erhöhtes Produktionsplus 08<br />
Nachhaltigkeitsstudie zeigt mangelnde Umsetzung auf 10<br />
Handlungsexpertise für KI-Vorhaben 12<br />
Windenergie-Anteil für Stromerzeugung unter Vorjahr 16<br />
Menschen 18<br />
» Gesellschaftsrecht<br />
Das neu aufgelegte Transparenzregister belegt<br />
Unternehmen mit weiteren Pflichten 20<br />
Produktentwicklung<br />
Market Intelligence führt zu besserem Kundenverständnis<br />
und gestaltet die Variantenvielfalt bedarfsorientiert 22<br />
Marketing-Budgets<br />
Der Bundesverband Industrie Kommunikation hat gemeinsam<br />
mit Statista die Marketing-Budget-Studie vorgestellt 24<br />
MESSE BLECHEXPO/SCHWEISSTEC<br />
» Überblick Blechexpo/Schweisstec<br />
Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Prozesseffizienz<br />
sind die zentralen Themen des Messedoppels 26<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Sowohl einfach und intuitiv zu bedienen als auch flexibel,<br />
leistungsstark und automatisiert 27<br />
Digitalisierung<br />
Neue Software-Funktionen ebnen den<br />
Weg in die digitale Zukunft vernetzter Betriebe 32<br />
Entgraten<br />
Abrasive Tellerbürsten entgraten und verrunden<br />
Laserzuschnitte oder Stanzteile prozessintegriert 33<br />
Schweißtechnik<br />
Industrie 4.0 bietet großen Nutzen für das Schweißen.<br />
Tipps für die Umsetzung gibt der Fachverband DVS 46<br />
TECHNIK & WISSEN<br />
TOPSTORY<br />
» Blechteilebeschaffung<br />
Die Strukturen entwickeln sich von der<br />
Plattformökonomie hin zum digitalen Ökosystem 48<br />
» Interview<br />
Trumpf-Werkzeugmaschinen-Chef Dr. Stephan Mayer<br />
über neue Maschinen und strategische Entwicklungen 54<br />
Blechteilefertigung<br />
Metallbauer verbessert mit cleverem<br />
Energiekonzept die eigene Nachhaltigkeit 56<br />
Laserschneiden<br />
Mit Bildverarbeitung und Automation lässt sich<br />
die Prozesseffizienz beim Laserschneiden pushen 58<br />
Hängebahn-Strahlanlagen<br />
Rump Strahlanlagen hat die Anlagenserie Capsor<br />
Foundy eigens für Aluminium-Sandgussteile entwickelt 60<br />
Logistik<br />
Elektrogroßhändler Fega & Schmitt setzt<br />
auf Packet-Rollbehälter mit Tracker von Wanzl 62<br />
Interview Intralogistik<br />
Haro-Geschäftsführer Christoph Hackländer erläutert,<br />
wie das Unternehmen durch die Pandemie gekommen ist 66<br />
Modernisierung<br />
Stahl Crane Systems erneuert die Kranlage<br />
bei Stahlbau Schauenberg 68<br />
Fahrerlose Transportsysteme<br />
Tünkers Maschinenbau entwickelt und fertigt<br />
FTS-Varianten, die sich modular erweitern lassen 70<br />
Antriebstechnik<br />
Extor setzt neuartiges Lagersystem mit<br />
präzisen Zahnstangengetriebe von Leantechnik um. 72<br />
» Arbeitsschutz<br />
CO 2 -Ampel liefert sichere Daten zur Luftqualität 74<br />
4 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Nächste Messe:<br />
08.03.-10.03.2022 LogiMAT<br />
Bild: Trumpf<br />
Interview Trumpf-Werkzeugmaschinen-Chef<br />
Dr. Stephan Mayer über die neuen Einsteigermodelle.<br />
» Seite 54<br />
Betriebsbedarf<br />
Schutz vor elektrostatischen Entladungen<br />
bietet nur ein gelebtes Schutzkonzept 78<br />
Technologietag Leichtbau 2021<br />
Themen des hybriden Kongresses sind nachhaltiger<br />
Leichtbau und die Leichtbau-Entwicklungen in China 80<br />
Das<br />
nach da?<br />
<br />
PRODUKTE & SERVICE<br />
Meinung 03<br />
Augenblicke der Technik 06<br />
Produkte 81<br />
Impressum 83<br />
Vorschau 88<br />
Zuletzt 90<br />
ZUM TITELBILD<br />
Für das Strahlen von Gussteilen aus Aluminium und anderen<br />
Leichtmetallen hat Rump eigens die Hängebahn-Strahlanlagen<br />
der Serie Capsor Foundry entwickelt. Mehr dazu lesen Sie ab<br />
Seite 60. Bild: Rump Strahlanlagen<br />
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Wir beraten Sie gerne.<br />
www.haro-gruppe.de<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 5
» Augenblicke<br />
der Technik<br />
6 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 7
» NACHRICHTEN<br />
Maschinenbau erwartet<br />
2022 ein geringes Produktionsplus<br />
Von Januar bis Juli des laufenden Jahres verzeichnete der Maschinen- und<br />
Anlagenbau laut des Branchenverbands VDMA ein reales Produktionsplus von<br />
7,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Diese positive Entwicklung wird jedoch<br />
zunehmend von Liefer- und Materialengpässen getrübt.<br />
In den ersten sieben<br />
Monaten von 2021<br />
verzeichnete der<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
ein Auftragseingangsplus<br />
von<br />
30 % gegenüber Vorjahr.<br />
Das soll in den<br />
kommenden Monaten<br />
für eine weiterhin<br />
hohe Kapazitätsauslastung<br />
und Produktionszuwächse<br />
sorgen.<br />
Bild: industrieblick/stock.adobe.com<br />
Während sich die Auftragsbücher im Maschinenund<br />
Anlagenbau in den vergangenen Monaten trotz<br />
Pandemie wieder füllten, kämpfen viele Unternehmen<br />
mit zunehmenden Material- und Lieferengpässen.<br />
„Laut unserer aktuellen VDMA-Blitzumfrage von<br />
Anfang September haben inzwischen 81 % der Maschinenbaufirmen<br />
merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen<br />
in ihren Lieferketten“, betonte VDMA-<br />
Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. „Drastisch zugenommen<br />
haben insbesondere Knappheiten von elektrotechnischen<br />
und Elektronikkomponenten. Darüber<br />
hinaus leiden knapp zwei Drittel der Befragten unter<br />
Beeinträchtigungen in der Logistik- und Transportabwicklung.<br />
Das ist jeweils deutlich mehr als selbst<br />
zu Spitzenzeiten der Pandemie Mitte April 2020.“<br />
Eine Entspannung speziell bei der Zulieferung von<br />
Vorprodukten sei zumindest für die kommenden drei<br />
Monate nicht zu erwarten. „40 % der befragten<br />
Maschinenbaufirmen rechnen sogar mit zunehmenden<br />
Problemen, 52 % mit gleichbleibenden Herausforderungen“,<br />
erläutert Wiechers. Daher sei trotz der<br />
guten Auftragslage auch mit Blick auf das kommende<br />
Jahr noch Vorsicht geboten. „Für 2022 gehen wir<br />
von einem etwas schwächeren Produktionszuwachs<br />
von real 5 % aus. Insgesamt dürfte der Aufschwung<br />
aber intakt bleiben. Außerdem wird all das, was aus<br />
Knappheitsgründen in diesem Jahr nicht mehr gefertigt<br />
werden kann, im nächsten Jahr umgesetzt”,<br />
prognostiziert der VDMA-Chefvolkswirt.<br />
In den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres<br />
verzeichnete der Maschinen- und Anlagenbau ein<br />
reales Produktionsplus von 7,1 % im Vergleich zum<br />
Vorjahr. Die Auftragseingänge stiegen von Januar bis<br />
einschließlich Juli sogar um 30 % zum Vorjahr (Inland:<br />
+20 %, Ausland: +36 %). Das wird in den kommenden<br />
Monaten nach Einschätzung der VDMA-<br />
Volkswirte für eine weiterhin hohe Kapazitätsauslastung<br />
sowie Produktionszuwächse sorgen. Für das Gesamtjahr<br />
2021 bleiben die Volkswirte bei ihrer Einschätzung<br />
eines Wachstums von 10 %. Damit würde<br />
die Branche ihrem Produktionswert von 2019 zwar<br />
ein gutes Stück nähergekommen. Zwischenzeitliche<br />
Hoffnungen auf ein noch höheres Wachstum werden<br />
sich aber wohl nicht erfüllen. In einigen Fachzweigen,<br />
speziell bei den Herstellern von Teilen und Komponenten,<br />
sowie in Asien gebe es erste Anzeichen für<br />
ein geringeres Expansionstempo. „Andere kommen<br />
jetzt erst richtig in Schwung, müssen aber wegen der<br />
zahlreichen Engpässe Abstriche bei ihren Produk -<br />
tionsplänen machen“, schränkt Wiechers ein.<br />
Diese Einschätzung findet sich bestätigt in der<br />
jüngsten VDMA-Blitzumfrage, an der knapp 600<br />
Unternehmen teilnahmen. Demnach können derzeit<br />
neun von zehn Firmen in Folge von Produktionsbehinderungen<br />
weniger umsetzen, als unter anderen<br />
Bedingungen möglich wäre. Das dämpft auch die<br />
Umsatzerwartungen für das laufende Jahr: Knapp die<br />
Hälfte der Maschinenbauer beziffern die Verringerung<br />
des Umsatzwachstums 2021 infolge von Materialengpässen<br />
auf 1 bis 5 Prozentpunkte, weitere<br />
28 % prognostizieren sogar einen Abschlag von 5 bis<br />
10 Prozentpunkten. (nu)<br />
8 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 9
Ticker<br />
» Produktionsverlagerung | Der<br />
Werkzeughersteller Walter AG will,<br />
seine Produktion am Hauptsitz<br />
Tübingen künftig auf maßgeschneiderte<br />
Sonderwerkzeuge konzentrieren.<br />
Die Fertigung des Standardprogramms<br />
an Werkzeugkörpern soll<br />
an den Standort in Wuxi, China,<br />
verlagert werden. So will das Unternehmen<br />
seine Position im internationalen<br />
Wettbewerb sichern.<br />
» Expertenrat | Im September<br />
wurde der „Rat für technologische<br />
Souveränität“ des Bundesforschungsministeriums<br />
(BMBF)<br />
gegründet. Das elfköpfige Gremium<br />
mit Vertretern aus Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft hat die<br />
Aufgabe, Empfehlungen für das<br />
BMBF zur Stärkung der technolo -<br />
gischen Souveränität Deutschlands<br />
und der EU zu erarbeiten.<br />
» Kooperation | Die Friedrich<br />
Lütze GmbH und das Institut für<br />
Gebäudeenergetik, Thermotechnik<br />
und Energiespeicherung (IGTE) der<br />
Uni Stuttgart wollen gemeinsam<br />
die Forschung auf dem Gebiet der<br />
thermischen Auslegung und<br />
Optimierung von Schaltschränken<br />
weiter vorantreiben.<br />
» Spatenstich | Der französische<br />
Elektrotechnikkonzern Schneider<br />
Electric verlegt seinen deutschen<br />
Hauptsitz auf den Düsseldorfer<br />
Euref-Innovationscampus. Auf<br />
40.000 m 2 soll ein attraktives<br />
Umfeld für Firmen, Start-ups und<br />
wissenschaftliche Einrichtungen<br />
entstehen, das die von der Bundesregierung<br />
gesteckten CO 2<br />
-Klimaschutzziele<br />
für 2045 erfüllt.<br />
Nachhaltigkeitsstudie<br />
Klimaschutz: Nur die Hälfte<br />
der Hersteller leistet ihren Beitrag<br />
Technologie spielt eine Schlüsselrolle in den Nachhaltigkeitsstrategien von Produktions -<br />
unternehmen, an der praktischen Umsetzung der Nachhaltigkeit hapert es aber noch.<br />
Lediglich 51 % der produzierenden<br />
Unternehmen weltweit bemühen sich<br />
darum, einen Beitrag gemäß des Pariser<br />
Klimaabkommens zu leisten und<br />
durch verminderte CO 2<br />
-Emissionen<br />
dem Temperaturanstieg entgegenzuwirken.<br />
Deutsche und französische<br />
Firmen gehen hier voran: Von ihnen<br />
arbeiten bereits 68 beziehungsweise<br />
67 % daran, nachhaltige Hersteller zu<br />
werden, indem sie versuchen, die<br />
sechs „R“ – Reduce, Reuse, Recycle,<br />
Recover, Redesign und Remanufacture<br />
– umzusetzen und ihre gesamte<br />
Wertschöpfungskette nachhaltig zu<br />
gestalten. Zu diesem Ergebnis kommt<br />
die Studie „Sustainable operations:<br />
A comprehensive guide for manufacturers“<br />
des Capgemini Research<br />
Institute, für die 1.000 Führungskräfte<br />
von Firmen mit über einer Milliarde<br />
US-Dollar Umsatz jährlich in zwölf<br />
Ländern befragt wurden.<br />
56 % der befragten Hersteller fokussieren<br />
sich auf den Einsatz digitaler<br />
Technologien, um nachhaltiger zu<br />
werden. Jedes fünfte Unternehmen<br />
strebe einen klimaneutralen Geschäftsbetrieb<br />
an; zwei von fünf Unternehmen<br />
verfolgen das Ziel, bis<br />
2030 zu 100 % mit erneuerbaren<br />
Energien zu arbeiten.<br />
Hersteller würden zudem große Vorteile<br />
durch bisherige Nachhaltigkeitsmaßnahmen<br />
bemerken. So registrieren<br />
89 % der Befragten, die Nachhaltigkeitsinitiativen<br />
implementieren,<br />
eine verbesserte Markenreputation;<br />
81 % verzeichnen ein positiveres<br />
Umwelt-, Sozial- und Governance-<br />
Rating für ihr Unternehmen. Zudem<br />
erzielten 97 % Effizienz- und Produktivitätssteigerungen<br />
und mehr als<br />
zwei Drittel der Hersteller sparten<br />
Verpackungskosten ein. Ebenfalls<br />
jeder zweite bemerkt eine gestiegene<br />
Mitarbeitermotivation, heißt es.<br />
Umsetzung<br />
mangelhaft<br />
Fertiger sind sich der Vorteile<br />
einer Nachhaltigkeitsstrategie<br />
bewusst.<br />
Aber erst 10 % der Firmen<br />
verfolgen einen ganzheitlichen<br />
Ansatz zur nachhaltigen<br />
Fertigung. Nur ein<br />
Fünftel sieht die Thematik<br />
vollständig in die Fertigungsstrategie<br />
integriert.<br />
Bild: Yuttana Studio/stock.adobe.com<br />
10 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
ANTRIEBSKETTEN UND KETTENRÄDER<br />
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Traditionshersteller KÖBO bietet maßgeschneiderte Förder- und Transportlösungen<br />
Innovative Kettentechnologie<br />
Seit über 125 Jahren entwickelt und produziert KÖBO in Wuppertal Spezial-Förder- und Transportketten für alle Industrien<br />
in allen erdenklichen Bauarten und Abmessungen.<br />
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eine Kette ist wie die andere, aber<br />
alle eint die hohe Qualität für<br />
lange Lebensdauer und rationellen Einsatz.<br />
KÖBO-Ketten stehen seit jeher<br />
für hohe Standzeiten, geringe Reibwerte<br />
und ein Maximum an Produktivität.<br />
Das nach DIN 9001 zertifizierte Qualitätsmanagement<br />
garantiert zudem die<br />
gleichbleibende Güteklasse der Produkte.<br />
Möglich wird dies durch den Einsatz von<br />
optimal geeigneten Werkstoffen und die<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung der verschiedenen<br />
Kettenbestandteile. So konnte<br />
das Unternehmen z. B. durch die permanente<br />
Weiterentwicklung der Rolleneinheit<br />
eine Optimierung für das Back-Business<br />
schaffen. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Gleitlagern stellt diese sich als deutlich<br />
wirtschaftlicher dar.<br />
Individuelle Kundenlösungen<br />
Jede Förder- und Transportlösung hat individuelle<br />
Anforderungen, die von den<br />
KÖBO-Ingenieuren detailliert analysiert und<br />
ausgewertet werden. Ob durch Maßaufnahmen<br />
vor Ort, anhand von Mustern in unserem<br />
Werk oder mit Koordination der lokalen<br />
Wartungsteams – das KÖBO-Team setzt<br />
alles daran, die optimale Kettenkonstruktion<br />
für den Kunden zu realisieren.<br />
Je nach Anforderung können für die Kettenproduktion<br />
korrosionsbeständige Werkstoffe<br />
und hochlegierte Stähle verwendet<br />
werden.<br />
Dabei setzt die KÖBO-Entwicklung alles daran,<br />
den Verschleiß zu minimieren. Durch<br />
eine Vergrößerung der Bolzen und Buchsen<br />
wird beispielsweise die Flächenpressung<br />
minimiert. Durch eine Veränderung der<br />
Dimensionen im Kettengelenk kann die<br />
Flächenpressung minimiert und somit eine<br />
längere Laufzeit der Kette erreicht werden.<br />
Immer die passenden Räder<br />
Erst die richtigen Kettenräder bringen die<br />
Ketten effizient ins Rollen, denn Ketten<br />
und Räder greifen ineinander. KÖBO fertigt<br />
Kettenräder in verschiedenen Ausführungen<br />
für alle Anforderungen.<br />
Kontakt:<br />
KÖBO GmbH & Co.KG<br />
Hatzfelder Str. 115 • 42281 Wuppertal<br />
Tel.: 0202 / 7093-0<br />
E-Mail: info@koebo.com<br />
In allen Industrien zu Hause<br />
Die Anwendungsbereiche der hochwertigen<br />
KÖBO Produkte sind breit gestreut<br />
und haben sich vielfach bewährt. Zu nennen<br />
wären beispielhaft:<br />
• Schüttgutindustrie<br />
• Stahlindustrie<br />
• Holzindustrie<br />
• Lebensmittelindustrie<br />
• Automobilindustrie<br />
• Papierindustrie<br />
• Fahrtreppenindustrie<br />
• Recyclingindustrie<br />
• Freizeitparkindustrie<br />
Man sieht, KÖBO Ketten sind in allen Elementen<br />
zu Hause und in allen Umgebungen<br />
zuverlässig einsatzfähig.<br />
DIE KÖBO KETTE<br />
KANN‘S<br />
Maßgefertigte Förderketten und<br />
Kettenräder für den wirtschaftlichen<br />
und nachhaltigen Einsatz.<br />
www.koebo.com<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 11<br />
Lebensmittel • Fahrtreppen • Automobil • Stahl • Recycling • Schüttgut • Holz • Papier • Freizeitparks
» NACHRICHTEN<br />
Expertise<br />
Wie der Einsatz von KI anwenderfreundlich gelingt<br />
reichen Fördermöglichkeiten im KI-Umfeld<br />
Gebrauch gemacht hat, sollte der<br />
Nutzen der KI-Anwendungen bei der Befragung<br />
in den Vordergrund gestellt werden.<br />
Dies gelinge glaubwürdiger durch<br />
Berichte anderer Unternehmen, die auf<br />
die eigene Problemsituation beziehungsweise<br />
Herausforderung übertragbar sind,<br />
wie der Bericht der Plattform feststellte.<br />
Beispiele aus der Industrie zeigen daher<br />
auf, welche Anwendungen aus dem Produktionskontext<br />
bereits erfolgreich realisiert<br />
werden konnten – aber auch, welche<br />
Herausforderungen und Verbesserungspotenziale<br />
bestehen, beispielsweise vereinfachte<br />
Antragsverfahren und schnellere<br />
Bewilligungsentscheidungen. Auf der<br />
Basis dieser Erkenntnisse wurden abschließend<br />
die erkannten Stärken,<br />
Schwächen, Chancen und Risiken des<br />
Einsatzes von KI-Anwendungen in KMU<br />
zusammengefasst, um systematisch<br />
Handlungsoptionen für eine erfolgreiche<br />
strategische Antwort abzuleiten. Ein Leit-<br />
Bild: Alexander Limbach/stock.adobe.com<br />
Die Expertise der Plattform Industrie 4.0 zeigt<br />
grundlegende Vorgehensweisen bei der Durchführung<br />
von KI-Vorhaben auf und liefert Anwendungsbeispiele<br />
aus der industriellen Praxis.<br />
Nur ein Bruchteil mittelständischer Unternehmen<br />
habe schon Erfahrungen mit<br />
künstlicher Intelligenz (KI) gesammelt. Zu<br />
diesem Schluss kommt die aktuelle Expertise<br />
„KI zur Umsetzung von Industrie 4.0<br />
im Mittelstand“, in der der Forschungsbeirat<br />
der Plattform Industrie 4.0 den Einsatz<br />
und die unternehmerischen Potenziale<br />
von KI-Lösungen untersuchte.<br />
Ein Grund sei die immer noch unzureichende<br />
digitale Infrastruktur, die eine<br />
mangelnde Datenqualität zur Folge hat.<br />
Ein anderer ist das fehlende Know-how,<br />
um Sensorik, Datenerfassung sowie die<br />
Aufbereitung und Anwendung von KI-Algorithmen<br />
zu planen und umzusetzen.<br />
Obwohl KI von vielen Befragten zwar laut<br />
einer vorherigen Online-Befragung als<br />
wichtiges Thema für das Geschäftsmodell<br />
erkannt werde, komme es in der Mehrzahl<br />
der mittelständischen Unternehmen nicht<br />
dazu, dieses Know-how aufzubauen.<br />
Da bisher nur eine kleine Anzahl der befragten<br />
Unternehmen von den umfangfaden<br />
bietet KMU des Maschinen- und<br />
Anlagenbaus eine Orientierung, wie Probleme<br />
aus dem Produktionskontext mit<br />
KI-Anwendungen gelöst werden können.<br />
Die Expertise zeigt grundlegende Vorgehensweisen<br />
bei der Durchführung von KI-<br />
Vorhaben auf und liefert Anwendungsbeispiele<br />
aus der industriellen Praxis. Sie ist<br />
auf produzierende kleine und mittlere<br />
Unternehmen (KMU) fokussiert und vergleicht<br />
ihre Situation mit der von großen<br />
Unternehmen.<br />
Das Expertisen-Positionspapier wurde in<br />
Zusammenarbeit mit dem Institut für<br />
Produktionsmanagement, Technologie<br />
und Werkzeugmaschinen (PTW) der Technischen<br />
Universität Darmstadt auf Basis<br />
einer Online-Befragung erstellt.<br />
Zuliefermesse FMB<br />
Schnell und zielgerichtet zum richtigen Kontakt<br />
Besucher der Messe FMB können jetzt schon<br />
feste Termine mit Ausstellern vereinbaren, die<br />
ihnen noch nicht bekannt sind.<br />
Per Online-Matchmaking können Besucher<br />
der 16. FMB – Zuliefermesse Maschinenbau,<br />
die am 10. November in Bad<br />
Salzuflen ihre Tore öffnet, feste Termine<br />
mit Ausstellern vereinbaren – auch mit<br />
jenen, die ihnen noch nicht bekannt sind.<br />
„Aussteller und Besucher können eine<br />
Bild: Easyfairs<br />
Vorauswahl treffen und damit nicht nur<br />
den Messebesuch effizienter gestalten,<br />
sondern auch die Anzahl der Kontakte<br />
reduzieren“, sieht Christian Enßle, Head<br />
of Cluster FMB, einen zusätzlichen Vorteil<br />
des B2B-Matchmaking in der pandemiebedingten<br />
Situation.<br />
Für diese Art der Kontaktanbahnung melden<br />
sich Aussteller und Besucher der<br />
Messe auf der Matchmaking-Plattform<br />
(unter www.fmb-messe.de) an, hinterlegen<br />
ein Profil mit ihrem konkreten Bedarf<br />
oder Angebot und schauen sich die Profile<br />
der anderen Teilnehmer auf der Plattform<br />
an. Wenn das Profil zum Bedarf passt, buchen<br />
sie einfach den gewünschten Gesprächspartner.<br />
Zum Abschluss erhalten<br />
sie einen individualisierten Terminplan<br />
mit Meetings, die im 20-Minuten-Takt in<br />
einem nur dafür vorgesehenen Messebereich<br />
stattfinden.<br />
Laut Veranstalter Easyfairs schaffe auch<br />
die breite Ausrichtung der FMB über das<br />
ganze Spektrum der Zulieferindustrie hinweg<br />
beste Voraussetzungen dafür, dass<br />
Aussteller neue potenzielle Kunden gewinnen<br />
und die Besucher Kontakte zu<br />
neuen Zulieferern knüpfen könnten.<br />
Damit adressiere die FMB zwei Themen,<br />
die im Maschinenbau und ganz generell<br />
in der Industrie hoch oben auf der Agenda<br />
stehen: Digitalisierung und aktuelle Versorgungsengpässe.<br />
Die Messebesucher<br />
würden regionale und verlässliche Zulieferer<br />
kennenlernen und einen Überblick<br />
über aktuelle Innovationen für den Maschinenbau<br />
und die moderne, nach den<br />
Grundsätzen von Industrie 4.0 organisierte<br />
Produktion erhalten. Organisiert wurde<br />
das B2B-Matchmaking von der NRW.<br />
Bank, der Zenit GmbH und der Kreiswirtschaftsförderung<br />
Lippe.<br />
12 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Neubau<br />
Yaskawa baut neue Europazentrale in Hattersheim<br />
Bild: A. Barnitzke/Konradin<br />
Der japanische Robotik- sowie Antriebsund<br />
Automatisierungsspezialist Yaskawa<br />
hat in Hattersheim am Main bei Frankfurt<br />
den Grundstein für seine neue Europazentrale<br />
gelegt. Der Neubau<br />
mit einem Investi -<br />
Anzeige<br />
tionsvolumen von rund<br />
23 Mio. Euro soll 2023 bezugsfertig<br />
sein und löst<br />
dann die bisherige Europa-<br />
Zentrale im nahen Eschborn<br />
ab. Hattersheim ist<br />
als Headquarter künftig<br />
Sitz des europäischen Yaskawa-Managements<br />
und<br />
zudem Hauptsitz des Drives & Motion-<br />
Bereichs. Die europäische Robotics-Divi -<br />
sion von Yaskawa hat ihren Sitz weiter in<br />
Allershausen bei München.<br />
Die neue Europazentrale soll auch ein<br />
Aushängeschild mit Innovations- und<br />
Schulungszentrum werden, denn der vierstöckige<br />
Bürokomplex bietet nicht nur<br />
... aber sicher<br />
www.infoteam.de<br />
4.220 m² Bürofläche für rund 220 Mitarbeiter,<br />
auch die europäische Yaskawa-<br />
Academy für Schulungen befindet sich<br />
zusammen mit einem Innovationszen-<br />
Grundsteinlegung für die neue Europa-Zentrale<br />
in Hattersheim: Yaskawas Management mit<br />
Architekt, Bauunternehmer und Stadt Hattersheim.<br />
Zweiter von links: Yaskawa-Europe-CEO<br />
Bruno Schnekenburger.<br />
trum und angeschlossenem<br />
Showroom im Erdgeschoss<br />
auf einer Fläche<br />
von 1.150 m².<br />
Auch mit einer energiesparenden<br />
Bauweise mit<br />
großen Fenstern, Photovoltaikanlage<br />
auf dem<br />
Dach sowie E-Mobility-<br />
Ladestationen im Parkhaus<br />
setze der Neubau verschiedene Akzente<br />
und unterstreiche Yaskawas Initiativen in<br />
Sachen Nachhaltigkeit. (ab)<br />
Konecranes<br />
C-Serie<br />
Elektrischer<br />
Kettenzug<br />
• <br />
• Hochwertiger Motor<br />
• <br />
• <br />
• <br />
• Rutschkupplung<br />
• <br />
konecranes.de<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 13
» NACHRICHTEN<br />
Softwareentwicklungsprojekt<br />
Schaeffler und DMG Mori digitalisieren Werkzeugbau<br />
Die DMG Mori AG und die Schaeffler AG<br />
vertiefen ihre langjährige Geschäftsbeziehung.<br />
Auf dem DMG Mori Partner Summit<br />
2021 im September in<br />
Pfronten hat der Werkzeugmaschinenhersteller<br />
Anzeige<br />
DMG Mori vom Automobilzulieferer<br />
Schaeffler<br />
einen Software-Entwicklungsauftrag<br />
zur Digitalisierung<br />
des Werkzeugbaus<br />
erhalten. Gemeinsam wollen<br />
die Unternehmen ein<br />
dynamisch integriertes Fertigungssystem<br />
entwickeln und weltweit bei Schaeffler<br />
implementieren. Schaeffler ist mit einer<br />
Filteranlagen zur Aufbereitung<br />
von Industriewasser!<br />
Vielzahl von Industrieanwendungen bereits<br />
seit 2014 ein bedeutender Technologiepartner<br />
von DMG Mori, wie es heißt.<br />
Gemeinsam mit Up2parts<br />
und Istos entwickelt DMG<br />
Mori im ersten Schritt ein<br />
vollständig integriertes<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
AUF DER HOMEPGAGE!<br />
System für die kosteneffiziente<br />
Fertigung. Das System<br />
automatisiere die bisher<br />
einzelnen Prozessschritte<br />
Design, Planung<br />
und Programmierung.<br />
Studie Netzwerk-Sicherheit<br />
Lücken im privaten Mobilfunk-Sicherheitsportfolio<br />
Bild: ivanko80/stock.adobe.com<br />
Eine Studie von Trend Micro und GSMA<br />
Intelligence zeigt Sicherheitsprobleme sowie<br />
-chancen in privaten 5G-Netzwerken auf.<br />
Trend Micro, ein Anbieter von Cyber -<br />
sicherheitslösungen, veröffentlichte zusammen<br />
mit GSMA Intelligence eine<br />
Studie, derzufolge 68 % der Netzwerkbetreiber<br />
private drahtlose Netzwerke an<br />
Unternehmenskunden verkaufen – der<br />
Rest plant, dies bis 2025 zu tun. Fast die<br />
Hälfte der Betreiber hält es für äußerst<br />
wichtig, in Sicherheit zu investieren, um<br />
langfristige Umsatzziele zu erreichen. Zu<br />
diesem Zweck planen 77 % der Betreiber,<br />
Sicherheit als Teil ihrer privaten Netzwerklösungen<br />
anzubieten. Außerdem:<br />
• sehen 51 % der Netzwerkbetreiber<br />
Edge Computing als wichtigen<br />
Bestandteil ihrer künftigen Unter -<br />
nehmensstrategie an.<br />
• nennen 48 % der Betreiber einen Mangel<br />
an adäquaten Kenntnissen oder<br />
Tools zur Erkennung von Schwachstellen<br />
als eine der größten Sicherheits -<br />
herausforderungen hinsichtlich 5G.<br />
• haben 39 % nur einen begrenzten Pool<br />
an Sicherheitsexperten.<br />
• kämpfen 41 % mit Schwachstellen in<br />
der Netzwerkvirtualisierung.<br />
Anzeige<br />
Rump Strahlanlagen<br />
Leichtmetalle leicht gestrahlt<br />
12.10.2021 Ausgabe 17 | 2021 www.industrieanzeiger.de<br />
Mit der CAPSOR® Foundry von RUMP<br />
STRAHLANLAGEN GmbH & Co lassen sich<br />
die Gussteile aus Aluminium und anderen<br />
Leichtmetallen genauso perfekt bearbeiten<br />
wie Produkte aus Gusseisen oder<br />
Stahl. Das Power & Free – Fördersystem<br />
bringt die Transporthänger mit den Werkstücken<br />
von der Beladestelle direkt in den<br />
Strahlbereich, in dem durch Oszillation<br />
und Rotation der Teile im Strahlbereich<br />
der wartungsfreundlichen Hochleistungs-<br />
Turbostrahler diese schnell bis zur<br />
gewünschten Oberflächenqualität veredelt<br />
werden.<br />
Durch vorbereitete Strahlprogramme und<br />
automatisierte Prozesse beschränken sich<br />
manuelle Eingriffe auf ein Minimum.<br />
Neben Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit<br />
zeichnet sich die innovative<br />
Foundry Serie durch geringe Installa -<br />
tionszeiten bis zur Inbetriebnahme aus.<br />
Gesellschaftsrecht<br />
Transparenzregister belegt<br />
Unternehmen mit neuen Pflichten<br />
» Seite 20<br />
Messe Blechexpo<br />
Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />
und Prozesseffizienz im Fokus<br />
» Seite 26<br />
Arbeitsschutz<br />
Die CO 2<br />
-Ampel, das einfache<br />
Mittel gegen Corona<br />
» Seite 74<br />
TOPSTORY<br />
Wissen für Entscheider in der Produktion<br />
Blechfertigung<br />
Von der Plattform zum digitalen<br />
Öko system – neue Strukturen für<br />
die Blechteilebeschaffung<br />
» Seite 48<br />
Interview<br />
Trumpf-Werkzeugmaschinen-<br />
Chef Dr. Stephan Mayer über<br />
neue Maschinen<br />
und strategische<br />
Entwicklungen<br />
» Seite 54<br />
Bild: Rump Strahlanlagen<br />
14 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Dateninfrastruktur<br />
Europäische Initiative<br />
Gaia-X wächst weiter<br />
3D-Druck<br />
Großraumdrucker liefern<br />
Bauteile im XXL-Format<br />
Bild: NicoElNino/stock.adobe.com<br />
Gerade für spezialisierte KMU mit schützenswerten<br />
Geschäftsgeheimnissen wird Datensouveränität bei<br />
ihrer digitalen Transformation immer wichtiger.<br />
Mit der Commerzbank, der Deutschen<br />
Bahn und der Software AG haben sich zuletzt<br />
drei deutsche Konzerne der Initiative<br />
Gaia-X angeschlossen. Das digitalpoli -<br />
tische Vorhaben der Bundesregierung und<br />
der Europäischen Union zielt auf den<br />
Aufbau einer europäischen Dateninfrastruktur<br />
ab, die Datensouveränität und<br />
-sicherheit für Europa schaffe. Entstehen<br />
soll ein digitales Ökosystem auf Basis von<br />
Open Source, das Kollaboration und Innovationen<br />
durch eine datenschutzkonforme<br />
Nutzung von Daten fördert und dabei<br />
einer Monopolisierung entgegenwirkt,<br />
heißt es. Die Grundlage dafür, die soge-<br />
nannten Federated Services, sind vollständig<br />
beschrieben und werden nun<br />
entwickelt.<br />
Ende Juli hatte das Bundeswirtschaftsministerium<br />
elf Gewinner-Konsortien gekürt,<br />
die im Rahmen eines Förderwett -<br />
bewerbs verschiedene Anwendungen im<br />
digitalen Ökosystem Gaia-X eingereicht<br />
hatten. Für die Förderung der Leuchtturmprojekte<br />
stehen knapp 180 Mio. Euro<br />
bereit. Die Projekte des Förderwettbewerbs<br />
zeigen, wie Unternehmen flexible,<br />
unabhängige Infrastrukturen nutzen können,<br />
die mit den europäischen Datenschutzrichtlinien<br />
konform gehen. Dieses<br />
Potenzial von Gaia-X haben viele Unternehmen<br />
noch nicht erkannt, so einer der<br />
Leuchtturmpartner. Besonders für die vielen<br />
spezialisierten kleinen und mittleren<br />
Unternehmen mit ihren schützenswerten<br />
Geschäftsgeheimnissen sei Datensouveränität<br />
ein relevantes Thema: Sie alle<br />
müssten sich darauf verlassen können,<br />
dass ein flexibler und sicherer Datenfluss<br />
– auch über das eigene Unternehmen hinaus<br />
– im Rahmen der DSGVO-Richtlinien<br />
gewährleistet ist, und dass ihre Daten<br />
sicher vor dem Zugriff Unbefugter sind.<br />
Die Leichtbauweise von 3D-gedruckten Tribo-<br />
Komponenten reduziert laut Igus den Materialeinsatz<br />
und die Produktionszeit um bis zu 80 %.<br />
Bei der Herstellung im Großformat-<br />
3D-Drucker setzt Produzent Igus auf die<br />
Tribofilamente Iglidur I150 und die optisch<br />
detektierbare blaue Variante Iglidur<br />
I151. Damit können schmierfreie Sonderteile<br />
für Bewegungen hergestellt werden.<br />
Die Kunststoffe sind gemäß der EU-Verordnung<br />
10/2011 für die Lebensmittelindustrie<br />
zertifiziert. Beide Filamente lassen<br />
sich auf 3D-Druckern nutzen, bei denen<br />
die Düsentemperatur auf 250 °C einstellbar<br />
ist. Sie sind auf großen Filament-Rollen<br />
mit einem Gewicht von 8 kg verfügbar<br />
und eignen sich für die Fertigung von<br />
großen Bauteilen in Großraumdruckern.<br />
Bild: Igus<br />
C-Gate<br />
IoT Platform<br />
Besuchen Sie uns auf der Schweisstec:<br />
26. bis 29.10.2021 in Stuttgart<br />
Halle 7, Stand 7416<br />
Digitalisierung in der Schweißtechnik<br />
Die Digitalisierungsplattform C-Gate IoT Platform<br />
ermöglicht ein bedarfsorientiertes Management von<br />
Schweiß- und Roboterdaten. Mit dem ganzheitlichen<br />
Informations- und Kommunikationstool visualisieren<br />
Sie die Performance Ihrer Roboteranlagen, lokalisieren<br />
Sie Engpässe und steigern Sie die Effizienz Ihrer<br />
Schweißfertigung.<br />
Weld your way.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 15
» NACHRICHTEN<br />
Erneuerbare Energien<br />
Flaute sorgt für Rückgang der Windenergie<br />
Bild: Konradin Mediengruppe<br />
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme<br />
ISE hat die Daten zur öffent -<br />
lichen Nettostromerzeugung für das erste<br />
Halbjahr 2021 vorgestellt. Mit einem Anteil<br />
von 47,9 % an der Nettostromerzeugung<br />
zur öffentlichen Stromversorgung –<br />
also dem Strommix, der aus der Steckdose<br />
kommt – lag die Erzeugung aus erneuerbaren<br />
Energien deutlich unter dem Vorjahr<br />
(55,8 %). Solar- und Windenergieanlagen<br />
speisten gemeinsam 87,3 TWh in<br />
das öffentliche Netz ein, gegenüber<br />
102,9 TWh im ersten Halbjahr 2020. Dies<br />
lag vor allem am Rückgang der Windkraft<br />
um 20,5 %. Die Stromproduk tion aus<br />
Braunkohle (+ 37,6 %), Steinkohle<br />
(+38,9 %), Gas (+18,6 %), Wasserkraft<br />
(+15,9 %) und Kernenergie (+7,1 %) stieg<br />
dagegen an. Nachdem im ersten Halbjahr<br />
2020 die Stromerzeugung und die Last<br />
aufgrund der durch die Corona-Pandemie<br />
rückläufigen Industrieproduk tion zurückgegangen<br />
war, lagen sie 2021 wieder auf<br />
dem Niveau der Vor-Corona-Zeit.<br />
Die angegebenen Werte berücksichtigen<br />
die bis Juli verfügbaren Monatsdaten des<br />
Flaute in den Windparks: Die Windenergie ging<br />
gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 wetter -<br />
bedingt deutlich zurück. Sie blieb dennoch mit<br />
Abstand die wichtigste erneuerbare Energiequelle.<br />
Statistischen Bundesamtes zur Elektrizitätserzeugung<br />
und zur Ein-und Ausfuhr<br />
von Elektrizität bis einschließlich April<br />
2021. Die Daten für Mai und Juni wurden<br />
auf Basis von Stundenwerten der Leipziger<br />
Strombörse EEX und der vier Übertragungsnetzbetreiber<br />
50 Hertz, Amprion,<br />
Tennet, TransnetBW hochgerechnet.<br />
RKW-Studie<br />
Start-ups und Mittelstand können gut miteinander<br />
Bild: BillionPhotos.com/stock.adobe.com<br />
In Deutschland entstehen zunehmend Unterstützungsangebote,<br />
welche die Kooperationen<br />
zwischen mittelständischen Unternehmen und<br />
Start-ups erleichtern sollen.<br />
Das RKW-Kompetenzzentrum hat das<br />
dritte Update der Studie „Mittelstand<br />
meets Startup 21: Potenziale der Zusammenarbeit“<br />
im Rahmen eines Online-<br />
Events vorgestellt. Ein wichtiges Ergebnis<br />
der Studie ist, dass der Anteil an Unternehmen,<br />
die mit Start-ups kooperieren,<br />
bei 36 % liegt. Dieser Wert bleibe für die<br />
betrachteten Branchen nach wie vor<br />
relativ stabil, wie der Vergleich mit den<br />
Ergebnissen aus den Studien der Jahre<br />
2017 und 2018 zeigt. Außerdem seien<br />
gute persönliche und berufliche Netzwerke<br />
sowie Kontakte zum Führungspersonal<br />
der Start-ups und Unternehmen weiterhin<br />
die wichtigsten Voraussetzungen für<br />
eine erfolgreiche Kooperationen.<br />
Für die Studie wurden 250 kleine und<br />
mittlere Unternehmen (KMU) zum Kooperationsverhalten<br />
mit Start-ups befragt.<br />
Im Fokus stehen dabei die Branchen<br />
Chemie und Pharma, Informations- und<br />
Kommunikationstechnik sowie Fahrzeugund<br />
Maschinenbau. In Deutschland stehen<br />
etwa 70.000 Start-ups rund 400.000<br />
mittelständischen Betrieben gegenüber.<br />
Kooperation<br />
Gemeinsame Forschung an der Montage der Zukunft<br />
Universal Robots (UR) forscht als neues<br />
Mitglied des Center XL Assembly am<br />
RWTH Aachen Campus ab sofort an Fragestellungen<br />
für die Montage der Zukunft.<br />
Ziel der Zusammenarbeit ist es, gemeinsam<br />
mit einem interdisziplinären<br />
Wissenschaftlerteam Technologien zur<br />
verbesserten Resilienz und Nachhaltigkeit<br />
von Montagesystemen zu entwickeln und<br />
für Anwender nutzbar zu machen.<br />
„Unsere Mitgliedschaft im Center XL Assembly<br />
ist eine große Chance, mit erfahrenen<br />
Forschern aus unterschiedlichen<br />
Fachrichtungen zusammenzuarbeiten“,<br />
sagt Andrea Alboni, General Manager<br />
Western Europe von Universal Robots.<br />
„Für uns liegt der Fokus darauf, unseren<br />
Anwendern bestmögliche Konzepte für<br />
künftige Montagesysteme in der Industrie<br />
zur Verfügung zu stellen“.<br />
Das Center XL Assembly sei dafür die<br />
ideale Plattform, denn es vereine Wirtschaft<br />
und Wissenschaft unter einem<br />
Dach. „Damit wird der Raum geschaffen,<br />
wo Montage-Innovationen kreiert werden<br />
können“, so Alboni weiter.<br />
Mobiler Manipulator mit 5G im Einsatz in der<br />
Großbauteilmontage.<br />
Bild: Hüttemann/WZL/XL Assembly<br />
16 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Arbeitskleidung nutzen,<br />
ohne sie zu kaufen.<br />
Mit allem Komfort.<br />
MEWA #textilsharing<br />
Einfach entlastend: Wer Berufsbekleidung, Putztücher und andere Betriebstextilien<br />
über MEWA bezieht, handelt nicht nur nachhaltig, sondern muss sich auch selbst um<br />
nichts mehr kümmern. Holen, Waschen, Instandhalten, Bringen – der einzigartige<br />
MEWA Service-Kreislauf lässt keine Wünsche offen. So geht Nutzen statt Besitzen.<br />
mewa.de/textilsharing<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 17
» MENSCHEN<br />
Bild: Peter Schoppe<br />
Führungswechsel<br />
bei Aras<br />
Mit Wirkung zum 1. Juli 2021 hat Peter Schoppe die<br />
Leitung von Aras, einem führenden Plattformanbieter<br />
für digitale Industrieanwendungen in Deutschland,<br />
übernommen. Der studierte Diplom-Ingenieur<br />
für Elektrotechnik verfügt über mehr als 20 Jahre<br />
Erfahrung in der Führung von Geschäftseinheiten in<br />
den Bereichen Embedded Systems und Product Lifecycle<br />
Management (PLM). Schoppe war unter anderem<br />
in leitenden Funktionen im Vertrieb, Projektmanagement<br />
sowie in der Entwicklung bei Industrieunternehmen<br />
tätig, darunter T-Systems.<br />
Neuer CEO bei<br />
Argo-Hytos<br />
Die bereits im März angekündigte<br />
organisatorische Veränderung bei der<br />
Argo-Hytos Group AG ist am 1. Juli 2021 in<br />
Kraft getreten. Christian Kienzle hat die Position des CEO an<br />
Erich Hofer übergeben und wird sich in seiner neuen Rolle<br />
als Verwaltungsratspräsident verstärkt um die organisato -<br />
rische und strategische Ausrichtung der Gruppe kümmern.<br />
Hofer ist mit einer kurzen Unterbrechung seit 10 Jahren in<br />
verschiedenen Positionen für das Unternehmen tätig. Im<br />
Jahr 2017 übernahm er die Position des CFO der Argo-<br />
Hytos-Gruppe, die er auch weiterhin ausüben wird.<br />
Von 2001 bis 2004 führte Hofer als Group CFO den Technologiekonzern<br />
Schneeberger. Anschließend begleitete er als<br />
aktiver Verwaltungsrat einer US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft<br />
Unternehmen und Start-ups. Seit 2015<br />
ist Hofer wieder für die Argo-Hytos-Gruppe tätig.<br />
Bild: Argo-Hytos<br />
Neuer Vorstand gewählt<br />
Generationswechsel<br />
an der Führungsspitze<br />
Bild: Bosch<br />
Die Mitgliedsfirmen des Fachverbands Antriebstechnik im<br />
VDMA haben in der turnusmäßigen Mitgliederversammlung<br />
einen neuen Vorstand gewählt. Bernd Neugart von der Neugart<br />
GmbH (2.v.l.) wurde zum neuen Vorsitzenden und<br />
Dr. Stefan Spindler, Schaeffler Technologies AG & Co. KG,<br />
(3.v.l.) zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.<br />
„Wir freuen uns darauf, die erfolgreiche Zusammenarbeit im<br />
Vorstand im Dienst der Antriebstechnik fortzusetzen und<br />
danken Wilhelm Rehm für seine erfolgreiche siebenjährige<br />
Zeit als Vorsitzender in diesem Ehrenamt“, sagte Hartmut<br />
Rauen, Geschäftsführer des Fachverbands Antriebstechnik<br />
im VDMA (1.v.l.).<br />
Mit Blick auf die Geschäftslage verzeichnet die Antriebstechnik<br />
eine positive Entwicklung: Von Januar bis Juli 2021<br />
stiegen die Auftragseingänge um 40 % gegenüber 2020.<br />
Bosch vollzieht zum 1. Januar 2022 den lang vorbereiteten<br />
Generationswechsel an der Führungsspitze:<br />
Der Aufsichtsratschef und Chef der Robert Bosch<br />
Industrietreuhand KG (RBIK) Franz Fehrenbach (2.v.l.)<br />
geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Prof.<br />
Stefan Asenkerschbaumer (1.v.l). Dr. Volkmar Denner<br />
(2.v.r.) übergibt den Vorsitz der Bosch-Geschäftsführung<br />
an Dr. Stefan Hartung (1.v.r.) und widmet sich<br />
als Scientific Advisor von Bosch der Forschung in der<br />
Quantentechnologie. Stellvertretender Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung wird Dr. Christian Fischer.<br />
Bild: VDMA<br />
18 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 19
» NEWS & MANAGEMENT<br />
Bild: bluedesign/stock.adobe.com<br />
Neuerungen im Gesellschaftsrecht<br />
Transparenzregister belegt<br />
Unternehmen mit neuen Pflichten<br />
Verstöße gegen die Transparenzpflicht<br />
werden vehement verfolgt. Wird ein<br />
Bußgeld verhängt, so wird dies –<br />
im Sinne eines modernen Prangers –<br />
auf der Website des Bundesverwaltungsamts<br />
veröffentlicht.<br />
Am 1. August 2021 ist das Transparenzregister- und Finanzinformationsgesetz Geldwäsche in<br />
Kraft getreten. Dieses verpflichtet alle transparenzpflichtigen Gesellschaften, ihren wirtschaftlich<br />
Berechtigten zu ermitteln und dem Transparenzregister zur Eintragung mitzuteilen. Für eine<br />
Vielzahl von Unternehmen bedeutet dies einen hohen bürokratischen Aufwand, der keinesfalls<br />
ignoriert werden sollte.<br />
» Dr. Christoph Bentele und Alexandra Wagner, Rechtsanwälte bei Grub Bahmann Rechtsanwaltspartnerschaft in Ludwigsburg<br />
In den Medien ist das Thema Geldwäsche derzeit<br />
vor allem aufgrund der Turbulenzen um die beim<br />
Zoll angesiedelte Financial Intelligence Unit (FIU)<br />
präsent. Weit unterhalb des Radars der öffentlichen<br />
Aufmerksamkeit ist am 1. August 2021 jedoch eine<br />
Gesetzesänderung in Kraft getreten, die es in sich<br />
hat: Die bisher geltende Mitteilungsfiktion des<br />
Transparenzregisters wurde aufgehoben.<br />
Was versteckt sich hinter dieser scheinbar kleinen<br />
Änderung? Bisher galt gemäß der sogenannten Mitteilungsfiktion,<br />
dass eine Rechtseinheit ihren wirtschaftlich<br />
Berechtigten nur dann an das Transparenzregister<br />
melden musste, wenn sich dieser nicht<br />
aus den im Handelsregister zugänglichen Informationen<br />
ergeben hat. Beispielweise wenn Treuhand -<br />
abreden bestehen. In aller Regel mussten Unternehmen<br />
also nicht aktiv werden und keine gesonderte<br />
Meldung an das Transparenzregister abgeben. Das<br />
hat sich nun geändert.<br />
Das Transparenzregister ist ein elektronisches<br />
Register, welches Auskunft über die wirtschaftlich<br />
Berechtigten von Gesellschaften und Vereinigungen<br />
geben soll. Zweck des Transparenz registers ist es, zu<br />
verhindern, dass illegale Vermögenswerte durch<br />
komplexe Firmenkonstruktionen verschleiert werden.<br />
Mit der jüngsten Gesetzesänderung wurde das Transparenzregister<br />
nun zum Vol l register aufgewertet.<br />
Wer muss melden?<br />
Die neuen Meldepflichten zum Transparenzregister<br />
betreffen grundsätzlich alle eingetragenen Unternehmen<br />
und Körperschaften, also etwa AG, GmbH,<br />
UG (haftungsbeschränkt), Genossenschaften, Stiftungen,<br />
SE sowie eingetragene Personengesellschaften<br />
wie OHG, KG und Partnerschaften. Nicht betroffen<br />
von der Mitteilungspflicht sind Einzelunternehmer,<br />
eingetragene Kaufleute und Gesellschaften<br />
20 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
ürgerlichen Rechts. Außerdem bestehen Erleichterungen<br />
für Vereine. Allerdings gibt es keine Möglichkeit<br />
der Konzernmeldung, sondern jede Gesellschaft<br />
muss eine separate Meldung tätigen.<br />
Was ist zu melden?<br />
Zu melden ist stets der oder die unmittelbar oder<br />
mittelbar wirtschaftlich Berechtigte der Gesellschaft.<br />
Nur natürliche Personen können wirtschaftlich<br />
Berechtigte sein, im Sinne des Geldwäschegesetzes<br />
nämlich jede natürliche Person, die unmittelbar oder<br />
mittelbar mehr als 25 % der Kapitalanteile hält,<br />
mehr als 25 % der Stimmen kontrolliert oder auf<br />
vergleichbare Weise entsprechende Kontrolle ausübt.<br />
Die erforderlichen Angaben ergeben sich zunächst<br />
aus anderen elektronisch abrufbaren Registern<br />
(Handels-, Genossenschafts-, Partnerschaftsregister).<br />
Die Ermittlung des wirtschaftlich Berechtigten<br />
kann aber sehr kompliziert sein, denn es sind nicht<br />
nur die gesellschaftsvertraglichen Regelungen, sondern<br />
auch sämtliche abweichenden Absprachen wie<br />
Treuhandmodelle und atypische Stimmrechts- und<br />
Gewinnverteilungen zu berücksichtigen. Auch Fälle<br />
mit Auslandsbezug, etwa bei internationalen Konzernstrukturen,<br />
sind hochkomplex, denn die Suche<br />
nach dem wirtschaftlich Berechtigten macht nicht<br />
an Ländergrenzen halt. Kann auf der letzten Stufe<br />
keine natürliche Person als wirtschaftlich Berechtigter<br />
ermittelt werden, gilt der gesetzliche Vertreter<br />
oder geschäftsführende Gesellschafter oder Partner<br />
des Vertragspartners als wirtschaftlich Berechtigter.<br />
Die Meldung selbst erfolgt über die Website des<br />
Transparenzregisters und ist mitunter in komplexen<br />
Fällen mit einer Vielzahl von Rückfragen<br />
durch die Sachbearbeiter<br />
Verstöße gegen die Transparenzpflichten<br />
können mit einer<br />
und der Anforderung weitergehender<br />
Unterlagen und Daten verbunden.<br />
Insofern empfiehlt sich in die-<br />
Geldbuße in Höhe von bis zu<br />
100.000 Euro, in Sonderfällen<br />
sen Fällen die Einschaltung eines<br />
auch bis zu 5 Mio. Euro,<br />
auf das Gesellschaftsrecht spezialisierten<br />
Beraters, der auch über die<br />
geahndet werden.<br />
Übergangsfristen Bescheid weiß. So ist die<br />
Deadline für AG, SE und KGaA am 30. März 2022,<br />
für GmbH und Partnergesellschaften am 30. Juni<br />
2022 und für OHG und KG am 31. Dezember 2022.<br />
Pflicht zu Änderungsmitteilungen<br />
Mit einer einmaligen Meldung ist es zudem nicht<br />
getan. Die juristischen Personen und eingetragenen<br />
Personengesellschaften müssen Angaben zu den<br />
wirtschaftlich Berechtigten einholen, aufbewahren,<br />
auf dem aktuellen Stand halten und der registerführenden<br />
Stelle Änderungen unverzüglich elektronisch<br />
mitteilen.<br />
Nach der gesetzlichen Regelung sind Verstöße<br />
gegen die Transparenzpflichten eine Ordnungswidrigkeit<br />
und können mit einer Geldbuße in Höhe von<br />
bis zu 100.000 Euro, in Sonderfällen auch bis zu<br />
5 Mio. Euro, geahndet werden. Es zeigt sich bereits,<br />
dass Verstöße gegen die Transparenzpflicht vehement<br />
verfolgt werden. Wird ein Bußgeld verhängt, so<br />
wird dies übrigens – im Sinne eines modernen Prangers<br />
– auf der Website des Bundesverwaltungsamts<br />
veröffentlicht.<br />
IM ÜBERBLICK<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 21
» NEWS & MANAGEMENT<br />
Bild: Complexity Management Academy<br />
Market Intelligence beschreibt den Prozess von der Aufnahme und Ableitung von Informationen aus dem Markt bis zur Nutzung der Erkenntnisse im<br />
Innovations- und Entwicklungsprozess. Der Complexity Management Congress (CMC) am 17. und 18. November 2021 greift auch dieses Thema auf.<br />
Market Intelligence führt zu besserem Kundenverständnis<br />
Variantenvielfalt muss sich am<br />
Kundennutzen orientieren<br />
Die Markt- und Nutzungsdatenanalyse erlaubt ein tiefergehendes Verständnis der realen<br />
Produktnutzung und daraus entstehender Bedarfe und sie schafft eine Brücke zwischen der<br />
Nutzungs- und der Entwicklungsphase moderner Produkte. Mit neuen Methoden lassen sich<br />
Varianten und Komplexität bedarfsgerecht auslegen, was große Potenziale für die Effektivität<br />
von Entwicklungsaktivitäten und für das Vermeiden unnötiger Kosten bietet. Dies lässt sich<br />
unter Beachtung von Best-Practices mit hoher Ressourceneffizienz erzielen.<br />
» Prof. Günther Schuh, Maximilian Kuhn und Benjamin Lender, alle vom WZL der RWTH Aachen University<br />
Eine zentrale Grundlage für die Entwicklung<br />
erfolgreicher Produkte ist<br />
die Orientierung an der tatsächlichen<br />
Nutzung. Dass dies nicht immer ganz einfach<br />
ist, zeigt das Beispiel eines Druck -<br />
maschinenherstellers, der die Höchstgeschwindigkeit<br />
der Maschinen als Zielwert<br />
für die Entwicklung festgelegt hat. Die<br />
Hypothese: Eine höhere Druckgeschwindigkeit<br />
bedeutet mehr Output pro Minute<br />
und damit höhere Umsätze für Anwender<br />
der Druckmaschine. Als die Anwendungs -<br />
daten systematisch untersucht wurden,<br />
stellte sich heraus, dass kaum Maschinen<br />
in den oberen Geschwindigkeitsbereichen<br />
betrieben wurden. Die Nutzungshypothese<br />
entsprach nicht der Realität.<br />
Variantenvielfalt geht stets mit Komplexität<br />
und Kosten einher. Vielfalt ist zu<br />
fördern, wo das Kostennutzenverhältnis<br />
günstig ist, und zu vermeiden, wo dies<br />
nicht der Fall ist. Um dies zu tun, müssen<br />
jedoch die Bedürfnisse verstanden werden.<br />
Um die Bedürfnisse der Kunden sowie<br />
die Nutzung der Produkte besser zu<br />
verstehen und hieraus Implikationen für<br />
die Entwicklung abzuleiten, können neue<br />
Methoden der Markt- und Nutzungsdatenanalyse<br />
verwendet werden: die sogenannte<br />
Market Intelligence (MI).<br />
MI umfasst Methoden und Tools, welche<br />
die Aufnahme, Auswertung und<br />
Interpretation von Informationen aus und<br />
über den Markt ermöglichen. Exemplarische<br />
Input-Daten, die wesentlichen<br />
Schritte zum Aufbau der MI und Anwendungsbeispiele,<br />
die die Handhabung der<br />
internen und externen Varianz unterstüt-<br />
zen, sind in der Grafik beispielhaft dar -<br />
gestellt.<br />
Die erfolgreiche Umsetzung einer MI<br />
wird von Unternehmen häufig als eine<br />
komplexe und mit hohem Aufwand verbundene<br />
Aufgabe betrachtet. Dass dies<br />
nicht so sein muss, zeigt eine Studie des<br />
Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der<br />
RWTH Aachen University und der Complexity<br />
Management Academy aus dem<br />
Jahr 2020. Ziel der Studie war die Ermittlung<br />
von Erfolgsfaktoren, um eine zielgerichtete<br />
MI in Unternehmen umzusetzen.<br />
Ein Faktor ist die Zentralisierung der MI<br />
und die damit verbundene Bereitstellung<br />
von Informationen für das Unternehmen.<br />
So konnte festgestellt werden, dass besonders<br />
erfolgreiche Unternehmen dedizierte<br />
Ressourcen für die Implementie-<br />
22 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
ung einer MI schaffen. Hierbei wird<br />
besonders die damit einhergehende Effizienz<br />
dieser Fokussierung von Ressourcen<br />
ersichtlich. Eine der erfolgreichsten MI-<br />
Abteilungen der Studie besteht lediglich<br />
aus einer einzelnen Person, die sich vollständig<br />
dieser Aufgabe widmet.<br />
Ein weiterer Faktor ist der umfang -<br />
reiche Markt für Software, der die Mitarbeitenden<br />
bei der Implementierung einer<br />
MI unterstützen kann. So existieren etwa<br />
Crawler, die Diskussionen aus Wartungsforen<br />
und Rezensionen automatisiert einlesen,<br />
analysieren und die Informationen<br />
aufbereiten. Weiterhin gibt es Datenbankprogramme,<br />
die diverse IT-Systeme<br />
des Unternehmens einbinden und Visualisierungshilfen,<br />
die die Ergebnisse zentral<br />
in Dash boards darstellen und weitgehend<br />
automatisiert aktuell halten. Der wachsende<br />
Markt dieser Werkzeuge senkt die<br />
Hürden für den Einstieg in die neuen<br />
Technologien. Wichtig für die Datenanalyse<br />
und -interpretation ist eine Aktualisierung<br />
der Informationen in festgelegten<br />
Intervallen. Weiterhin sind die korrekte<br />
Interpretation der Daten sowie geregelte<br />
Prozesse zur Handhabung widersprüch -<br />
lichen Analyseergebnisse wichtig.<br />
Darüber hinaus sind organisatorische<br />
Hürden für die erfolgreiche Umsetzung<br />
einer MI zu beachten. Ein Hemmnis für<br />
die Nutzung datenbasierter Erkenntnisse<br />
kann ein „not-discovered-here“-Effekt<br />
sein, der analog zum „not-inventedhere“-Effekt<br />
mit einer Abwehrhaltung der<br />
Organisation einhergeht. Diese Hürde<br />
lässt sich durch Transparenz der MI-Prozesse<br />
sowie Einbinden der Mitarbeitenden<br />
überwinden. Ist diese Hürde genommen,<br />
konnten erfolgreiche Unternehmen Vertrauen<br />
in die MI schaffen. So gab ein<br />
Großteil der entsprechenden Unternehmen<br />
an, dass den Ergebnissen aus der MI<br />
mehr Vertrauen entgegengebracht wird,<br />
als dem reinen Bauchgefühl.<br />
Zusammengefasst ist Market Intelligence<br />
ein erfolgversprechendes Werkzeug<br />
für ein besseres Kundenverständnis, das<br />
die Grundlage für eine bedarfsorientierte<br />
Gestaltung der Produktvielfalt bildet.<br />
Durch den Einsatz einer MI fand der eingangs<br />
genannte Hersteller von Druck -<br />
maschinen heraus, dass die Kunden in<br />
Wirklichkeit keine besonders hohen<br />
Druckgeschwindigkeiten, sondern schnelle<br />
Farbwechsel benötigen. Aus dieser<br />
Erkenntnis wurde die Entwicklung einer<br />
neuen Generation von Druckmaschinen<br />
abgeleitet.<br />
Weitere Werkzeuge, die Unternehmen<br />
bei der Planung des Produktportfolios sowie<br />
der zielgerichteten Gestaltung von<br />
Produkten im Kontext des Komplexitätsmanagements<br />
unterstützen können, demonstriert<br />
der diesjährige Complexity<br />
Management Congress. Dieser findet am<br />
17. und 18. November 2021 digital statt.<br />
Mehr dazu: https://complexity-congress.com/<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 23
» NEWS & MANAGEMENT<br />
bvik informiert über Marketing-Budget-Entwicklung 2021<br />
B2B-Marketing-Budgets<br />
im „New Normal“<br />
Der Bundesverband Industrie Kommunikation (bvik) hat zusammen mit dem Fördermitglied<br />
Statista die neue Entscheider-Studie „B2B-Marketing-Budgets“ vorgelegt. Die gute Nachricht:<br />
Die Ausgaben für internes und externes Marketing 2021 sind im Vergleich zum Vorjahr um<br />
16 % gestiegen. Die Schlechte: Vom Vorkrisen-Niveau sind sie weit entfernt.<br />
» Janina Osman, bvik-Verbandsreferentin Webentwicklung, Studien und Hochschulmarketing<br />
Marketing im New Normal: bvik Studie identifiziert positive Trends und<br />
große Herausforderungen für das B2B-Marketing.<br />
bvik-Studie<br />
„B2B-Marketing-Budgets 2021“<br />
Die detaillierten Ergebnisse der bvik-Studie „B2B-Marketing-<br />
Budgets 2021“ stehen Mitgliedern des bvik-Vereins<br />
kostenfrei zur Verfügung. Nicht-Mitglieder können eine<br />
kostenfreie Kurzfassung als Management Summary auf der<br />
bvik-Website herunterladen oder den ausführlichen Report<br />
gegen eine Schutzgebühr von 250 Euro zuzüglich<br />
Mehrwertsteuer bestellen.<br />
Mehr Infos zur Studie gibt es<br />
über den QR-Code oder unter:<br />
http://hier.pro/DLCgK<br />
Der rasante Wandel, den wir seit Monaten erleben,<br />
spiegelt sich in den B2B-Marketing-Budgets<br />
wider. Interne und externe Budgets erholen sich,<br />
aber die Herausforderungen steigen und ein Erreichen<br />
der Budgets wie vor der Coronakrise ist nicht<br />
absehbar“ erläutert Ramona Kaden, Geschäftsführerin<br />
des Bundesverbands Industrie Kommunikation<br />
(bvik). Deutsche Industrieunternehmen investierten<br />
im Vergleich zum Vorjahr zwar 16 % mehr in den Bereich<br />
Marketing und Kommunikation – das belegt die<br />
Studie, die der bvik seit 2011 jährlich durchführt. Zudem<br />
rechne nur ein geringer Anteil der befragten<br />
B2B-Marketer mit Budget-Kürzungen für 2022.<br />
Anhaltender Trend zur Digitalisierung<br />
Auch bei der Verteilung der Marketing-Budgets auf<br />
die verschiedenen Maßnahmen und Kanäle lassen<br />
sich laut der Umfrage Umbrüche feststellen: Für<br />
klassische Printwerbung und Produktinformationen<br />
Bild: Blue Planet Studio/stock.adobe.com<br />
24 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
wird erstmalig weniger Geld ausgegeben als für<br />
Online-Maßnahmen. Hier manifestiert sich der anhaltende<br />
Fokus auf digitale Kanäle.<br />
Besonders interessant hierbei: Mittlerweile setzen<br />
knapp 40 % der B2B-Unternehmen (2015 waren es<br />
nur 5 %) auf Marketing-Automationssysteme, um<br />
eine personalisierte Kommunikation crossmedial mit<br />
ihren Stakeholdern zu ermöglichen. Allerdings werden<br />
hier offenbar die Potenziale bei weitem noch<br />
nicht ausgeschöpft, da es an Ressourcen und vor allem<br />
Know-how in den Marketing-Abteilungen fehlt,<br />
wie ein Großteil der Befragten angab.<br />
Persönlicher Kontakt bleibt zentral<br />
Der größte Budget-Anteil fließt mit rund 27 % erwartungsgemäß<br />
nach wie vor in den Bereich „Messen und<br />
Events“. Gleichzeitig ist der Bereich im Vergleich zu<br />
2018 jedoch um 10 % gesunken – aus krisenbedingt<br />
nachvollziehbaren Gründen. Interessant ist in diesem<br />
Kontext aber, dass die befragten B2B-Marketer in 2021<br />
fast die Hälfte ihrer Messe-Budgets für die Umsetzung<br />
von reinen Präsenz-Veranstaltungen vor Ort auf nationalen<br />
und internationalen Leitmessen einsetzen beziehungsweise<br />
eingeplant haben. Der persönliche Kundenkontakt<br />
bleibt im B2B-Umfeld nachweislich ein<br />
zentraler Faktor. Bedenklich ist, dass die Marketing-<br />
Ausgaben im Schnitt nur rund 0,5 % des Gesamtumsatzes<br />
der Unternehmen betragen. Um den globalen<br />
Wettbewerbsanforderungen und dem geänderten<br />
Kundenverhalten gewachsen zu sein, müssten die Investitionen<br />
deutlich steigen, unterstreicht auch Kai<br />
Halter, Vorstandsvorsitzender des bvik und Director<br />
Marketing bei ebm-papst Mulfingen.<br />
Auf den ersten Blick spiegelt die bvik-Studie positive<br />
Trends für das B2B-Marketing. Dr. Andreas Bauer,<br />
bvik-Vorstand und Initiator der Studie, bewertet<br />
die Ergebnisse differenziert: „Wenn für B2B-Marketers<br />
das ‚New Normal‘ heißt: mehr Bedeutung innerhalb<br />
des Unternehmens, mehr Analytics-basiert,<br />
mehr Effizienz durch Marketing Automation, dann<br />
herzlich willkommen ‚New Normal‘. Aber die Herausforderungen<br />
für Marketing, Kommunikation und<br />
Dienstleistung bleiben enorm. Denn oft zeigen Analytics<br />
nur einen Ausschnitt, aber nicht die großen<br />
Zusammenhänge, die gerade im B2B eine langfristige<br />
multikausale Betrachtung erfordern,“ so Bauer.<br />
salvagnini.de<br />
Halle 1; Stand 1607<br />
STANZ-LASERSCHNEIDSYSTEM MIT<br />
ADAPTIVER HYBRID-TECHNOLOGIE<br />
LASERSCHNEIDEN FÜR<br />
DESIGN OHNE LIMITS<br />
MANIPULATOR MIT DOPPELWAGEN<br />
UND VARIABLE EINSTELLUNG<br />
MULTIPRESSEN-STANZKOPF MIT<br />
THICK-TURRET-WERKZEUGEN<br />
S1 implementiert innovative und originale Elemente, so wird sie zur Lösung<br />
für einen größeren Anwendungsbereich als vergleichbare herkömmliche<br />
Technologien und auf dem Markt einzigartig.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 25
» BLECHEXPO<br />
Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Prozesseffizienz sind die zentralen Themen<br />
Fit für eine sich verändernde<br />
Welt in der Blechteilefertigung<br />
Im bewährten Doppelpack laden die 15. Blechexpo und die 8. Schweisstec vom<br />
26. bis 29. Oktober 2021 aufs Stuttgarter Messegelände ein. Aussteller und<br />
Fachbesucher können dort endlich wieder Lösungen für aktuelle und künftige<br />
Herausforderungen in der Blech-, Profile- und Rohrteile-Fertigung im<br />
persönlichen Gespräch diskutieren.<br />
SICHERHEIT<br />
Informationen zum<br />
Hygienekonzept „Safe Expo“<br />
der Messe Stuttgart und der<br />
Blechexpo/Schweisstec<br />
finden Sie unter:<br />
http://hier.pro/apflO<br />
Bild: P. E. Schall<br />
Ganz so eng werden<br />
die Besucherströme<br />
nicht sein, wenn das<br />
Messedoppel Blech -<br />
expo/Schweisstec Ende<br />
Oktober wieder als<br />
Präsenzveranstaltung<br />
stattfindet. Es gelten<br />
die Sicherheitsregeln<br />
der Messe Stuttgart.<br />
Blechexpo in Kürze<br />
Das Messedoppel bestehend aus der<br />
15. Blechexpo und der 8. Schweisstec<br />
findet als Präsenzveranstaltung<br />
wieder in Stuttgart statt.<br />
Termin: 26. bis 29. Oktober 2021<br />
Ort: Messegelände Stuttgart<br />
Blechexpo: Halle 1 und 3 bis 10<br />
Schweisstec: Halle 7<br />
Öffnungszeiten: Dienstag bis<br />
Donnerstag 9 bis 17 Uhr,<br />
Freitag 9 bis 16 Uhr<br />
Veranstalter: P. E. Schall GmbH &<br />
Co. KG, Frickenhausen,<br />
Weitere Infos:<br />
www.blechexpo-messe.de,<br />
www.schweisstec-messe.de<br />
Bei uns herrscht Aufbruchstimmung“,<br />
freut sich Georg Knauer, Projektleiter<br />
fürs Messedoppel Blechexpo/Schweisstec<br />
bei Veranstalter P. E. Schall. „Unsere Aussteller<br />
freuen sich darauf, ihre Weiterentwicklungen<br />
in Sachen Blech- und Metallverarbeitung<br />
Ende Oktober den Fachbesuchern<br />
zeigen zu können.“<br />
Um am Puls der Zeit zu bleiben und sich<br />
über Trends und Neuheiten in der Blechbearbeitung<br />
und Fügetechnik zu informieren,<br />
trifft sich das Fachpublikum vom<br />
26. bis 29. Oktober auf der 15. Blechexpo<br />
und der 8. Schweisstec. Zentrale Themen<br />
sind Digitalisierung, Nachhaltigkeit und<br />
eine hohe Prozesseffizienz im Rahmen<br />
einer sich rasch verändernden Produk -<br />
tionswelt. In diesem Kontext erleben die<br />
Besucher Detail- und Systemlösungen<br />
für die Prozessketten der Blech-, Pro -<br />
file- und Rohrteile-Fertigung sowie der<br />
thermischen und mechanische Be- und<br />
Verarbeitung.<br />
Ganz oben auf der Agenda der Unternehmen<br />
steht alles rund um die Vernetzung<br />
– sowohl prozesstechnisch als auch<br />
digital. Dieses Thema wird die betrieb -<br />
liche und geschäftliche Zukunft maßgeblich<br />
prägen. Dem Wandel der industriellen<br />
Produktion auf verschiedenen Ebenen<br />
werden die Branchenplayer durch Vernetzung<br />
und Kooperation begegnen.<br />
Aussteller und Fachbesucher profitieren<br />
von den Synergieeffekten des Messedoppels<br />
und dem praxisorientierten Konzept.<br />
Die prozesstransparenten Vorführungen<br />
vollautomatisierter Blechbearbeitungsmaschinen<br />
mit Robotik und Portallösungen<br />
sowie Anlagenperipherie mit Steuerungen<br />
und Software unterstützen Fachbesucher<br />
bei Entscheidungen für weitere<br />
Investitionsvorhaben. (mw)<br />
26 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Automatisierte Blechbearbeitung<br />
Hohe Schneidleistung und Automation erweitern das Einsatzspektrum<br />
Bystronic (Halle 1, Stand 1711/1809) zeigt<br />
leistungsstarke Maschinen, zu denen<br />
unter anderem die ByStar Fiber mit 15 kW<br />
Laserleistung und die BySmart Fiber mit<br />
10 kW gehören. Die hohe Schneidleistung<br />
ermöglicht es den Anwendern, ein breites<br />
Spektrum an Blechen noch schneller und<br />
präziser schneiden.<br />
Automatisiertes Laserschneiden ist ein<br />
entscheidendes Kriterium für den Erfolg.<br />
Deshalb präsentiert Bystronic die Be- und<br />
Entladelösungen ByTower Compact sowie<br />
ByTrans Extended. Die Systeme, die den<br />
Materialfluss organisieren, bieten ein<br />
hohes Mass an Flexibilität.<br />
Mit der ByTube 130 präsentieren die<br />
Schweizer eine schnelle, einfache und<br />
effiziente Lösung für die Rohrbearbei-<br />
tung. Das breite Anwendungsspektrum<br />
für alle metallischen Werkstoffe mit<br />
Durchmessern von 10 bis 130 mm und<br />
Rohmateriallängen von bis zu 8,5 m eröffnet<br />
neue Möglichkeiten.<br />
Die bewährten Biegelösungen Xpert Pro,<br />
Xpert 80 und Xpert 40 mit dem mobilen<br />
Biegeroboter runden das Ausstellungsprogramm<br />
ab. Das Stichwort lautet: Automatisierung<br />
auf Abruf. Der Roboter<br />
Mit der TruLaser Serie 1000 präsentiert<br />
Trumpf (Halle 1, Stand 1404) eine 2D-<br />
Laserschneidmaschine für Einsteiger mit<br />
gesteigerter Produktivität und höherer<br />
Präzision. Erstmals kommt bei diesem<br />
Maschinentyp die Funktion HighSpeed<br />
Eco zum Einsatz. Dabei leitet eine spezielle<br />
Düse das Schneidgas zielgerichtet auf<br />
das Blech. Dadurch steigt laut den Ditzingern<br />
die Vorschubgeschwindigkeit um<br />
zirka 70 %, während der Gasverbrauch<br />
um rund 60 % sinkt. Die Maschine<br />
schneidet Bleche damit deutlich schneller<br />
als herkömmliche 2D-Lasermaschinen.<br />
Zudem verfügt die neue Serie erstmals<br />
auch über die Technologie CoolLine. Diese<br />
sprüht automatisch Wassernebel aufs<br />
Blech und sorgt für Kühlung während des<br />
Schneidprozesses. So lassen sich selbst<br />
25 mm dicke Bleche präzise schneiden.<br />
Neu bei diesem Maschinentyp ist zudem<br />
der intelligente Kollisionsschutz „Smart<br />
Collision Prevention“. Trumpf setzt dabei<br />
auf einen innovativen Algorithmus, der<br />
beispielsweise berechnet, in welcher Reihenfolge<br />
die Teile geschnitten werden<br />
müssen, um die Kippgefahr zu minimiewird<br />
in weniger als 10 min an die Abkantpresse<br />
angedockt und wechselt vom<br />
manuellen Betrieb zur vollautomatischen<br />
Produktion.<br />
Bild: Bystronic<br />
2D-Laserschneidmaschine<br />
Einsteigeranlage mit 70 % schnellerem Vorschub<br />
ren. Das reduziert die Stillstandzeiten und<br />
verbessert die Effizienz.<br />
„Die neue Generation der TruLaser 1000<br />
eignet sich mit der hohen Produktivität,<br />
dem breiten Anwendungsspektrum und<br />
der einfachen Bedienung ideal für Unternehmen,<br />
die ins 2D-Laserschneiden einsteigen<br />
wollen“, sagt Produktmanager<br />
Jean-Baptiste Karam. Auch das Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis der Maschinen sei<br />
für Einsteiger attraktiv.<br />
Die neue Maschinenserie lässt sich einfach<br />
und intuitiv bedienen. Die Parameter<br />
für verschiedene Materialien und Blechdicken<br />
sind bereits in der Software hinterlegt.<br />
Der Bediener kann das Schneidprogramm<br />
per Knopfdruck auswählen und<br />
Bild: Trumpf<br />
direkt loslegen. Dabei eignet sich die Tru-<br />
Laser Serie 1000 für eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Materialien – Edelstahl, Aluminium,<br />
Kupfer oder Titan schneidet sie<br />
mühelos. Dadurch können sie Unternehmen<br />
für ein breites Anwendungsspektrum<br />
nutzen. Zur einfachen Bedienbarkeit trägt<br />
zudem ein automatischer Düsenwechsler<br />
bei. Mit der Technologie, die sich bereits<br />
bei der Vorgängermaschine bewährt hat,<br />
tauscht die neue TruLaser 1000 automatisch<br />
die Schneiddüse aus, sobald das<br />
Material wechselt. Das macht manuelles<br />
Eingreifen durch das Personal überflüssig<br />
und reduziert die Rüstzeit.<br />
Die neue Maschinengeneration ist ab der<br />
Blechexpo 2021 in drei Außenmaßen erhältlich:<br />
3 m x 1,5 m, 4 m x 2 m und 6 m x<br />
2,5 m. Anwender können zwischen verschiedenen<br />
Laserleistungen von 2 bis<br />
6 kW wählen. Die neuen Maschinen eignen<br />
sich nicht nur für Einsteiger. Mit der<br />
hohen Produktivität und den Automatisierungsoptionen<br />
adressiert sie auch Kunden,<br />
die ihre Kapazitäten im 2D-Laserschneiden<br />
erhöhen und die Effizienz ihrer<br />
Fertigung steigern wollen.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 27
» BLECHEXPO<br />
Steuerung ermöglicht neben grafischem jetzt auch freies Programmieren<br />
Biegen – intuitiv oder individuell<br />
Mit der Schwenkbiegemaschine Turbo2plus wird das Biegen von Dach- und Fassadenprofilen<br />
laut RAS Reinhardt (Halle 1, Stand 1604) schneller und ein facher denn je. Dem Mangel an<br />
Fachkräften beugt der Sindelfinger Maschinenbauer durch die Integration der Bendex-Software<br />
vor, die jetzt um den OpenEditor ergänzt wird.<br />
Die Schwenkbiegemaschine Turbo2plus<br />
biegt Kassetten, Boxen, Paneelen und<br />
Profilen aus Dünnblech.<br />
Die Bendex-Software der Schwenkbiegemaschine<br />
Turbo2plus programmiert<br />
Biegeteile automatisch, bewertet<br />
alternative Biegestrategien und zeigt bei<br />
Bedarf am Bildschirm den späteren Biegeablauf.<br />
Wer im Büro programmieren<br />
möchte nutzt die Office-Software und<br />
kann die Programme direkt an die Maschine<br />
senden.<br />
RAS hat die Software jetzt um den<br />
OpenEditor erweitert. Mit dieser Eingabeart<br />
können Bediener an der Maschine jede<br />
Maschinenbewegung individuell steuern<br />
und Biegeabläufe ganz nach ihren Vorlieben<br />
programmieren. Bislang lag der Fokus<br />
der Entwickler vorwiegend auf den Grafikfunktionen<br />
der Bendex-Steuerung.<br />
Obwohl die Grafiksteuerung eine sinnvolle<br />
Biegefolge anbietet, wollen manche<br />
Maschinenbediener die Profile lieber in<br />
der gewohnten Sequenz biegen. Durch die<br />
zusätzliche OpenEditor-Programmierung<br />
sind nun beide Arbeitsweisen möglich.<br />
Weniger geübte Anwender können am<br />
Touch-Monitor das gewünschte Profil<br />
zeichnen, und die Bendex-Software pro-<br />
grammiert den Biegeablauf automatisch.<br />
In der OpenEditor-Programmierung übernimmt<br />
der Bediener vollständig das<br />
Rudert. Aber auch dabei muss er auf hilfreiche<br />
Funktionen nicht verzichten.<br />
Die Turbo2plus ist für 3200 mm x 2 mm<br />
Stahlblech sowie für 2540 mm x 2,5 mm<br />
verfügbar. Ein 4060 mm-Modell folgt in<br />
Kürze. Neben dem Spitzwerkzeug erlaubt<br />
ein ausgeklügeltes Werkzeugsystem die<br />
Fertigung von bis zu 145 mm tiefen Kassetten.<br />
Diese Werkzeuge gibt es in zwei<br />
Bild: RAS Reinhardt<br />
Varianten – mit großem Freibereich vor<br />
dem Werkzeug für nach innen ragende<br />
Biegeschenkel oder mit großem Freiraum<br />
hinter dem Werkzeug für schmale und<br />
schlanke Biegeteile.<br />
Die Werkzeugsegmente werden mit<br />
einem Schnellspannsystem in der Oberwange<br />
fixiert, wodurch sich kurze Rüstzeiten<br />
ergeben. Ein großer 24“-Touch-<br />
Monitor hängt an einem Schwenkarm. Er<br />
zeigt, welche Werkzeugform und welche<br />
Segmente an welcher Stelle entlang der<br />
Arbeitslänge benötigt werden. Ein Sensorsystem<br />
erkennt die aktuell verwendete<br />
Werkzeughöhe und kann unterscheiden,<br />
ob die Spitzwerkzeuge oder höhere Oberwangen-Werkzeuge<br />
im Einsatz sind. Das<br />
erhöht die Sicherheit für Bediener und<br />
Maschine. Sobald der Bediener ein Biegeprogramm<br />
startet, positioniert der Servo-<br />
Hinteranschlag das Werkstück auf der<br />
Biegelinie.<br />
Zu den weiteren Exponaten der Schwaben<br />
gehören die Schwingschnittschere<br />
Powercut 2, das Schwenkbiegesystem<br />
Flexi2bend oder das Biegecenter Multibend-Center<br />
ECO als kostengünstige Einsteigerlösung<br />
ins automatische Biegen.<br />
Bild: RAS Reinhardt<br />
Mit dem OpenEditor<br />
erweitert RAS die<br />
Programmiermöglichk<br />
eiten der Schwenk -<br />
biegemaschine<br />
Turbo2plus.<br />
28 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Künstliche Intelligenz<br />
Start-up optimiert Bauteilkonstruktion automatisiert<br />
VERBINDUNGSELEMENTE<br />
& BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />
Mit über 130 Jahren<br />
Erfahrung zählt REYHER<br />
zu den führenden<br />
Handelsunternehmen für<br />
Verbindungselemente<br />
und Befestigungstechnik<br />
in Europa und beliefert<br />
Kunden weltweit.<br />
Bild: Optimate<br />
Mit einem Mausklick liefert die digitale<br />
Bauteiloptimierung des Start-ups Optimate<br />
(Halle 1, Stand 1404) eine fehlerfreie<br />
und wirtschaftliche Lösung für eine<br />
Blechteil-Konstruktion. Dafür vereint Optimate<br />
Machine-Learning-Modelle und<br />
Hochtechnologie-Algorithmen mit intelligentem<br />
Feature Engineering, um sekundenschnell<br />
das Optimierungspotenzial<br />
anzeigen und eine Fehleranalyse abgeben<br />
zu können. Auf der Blechexpo 2021 stellen<br />
die jungen Gründer am Trumpf-Stand<br />
erstmals ihre Entwicklung der Öffentlichkeit<br />
vor – inklusive einer Weltneuheit.<br />
Für die Teileoptimierung in der Blechkonstruktion<br />
braucht es vor allem eins: jahrelange<br />
Erfahrung, um sowohl Fehler als<br />
auch Optimierungspotenzial einer Konstruktion<br />
zu erkennen. „Und wenn der Experte<br />
in den Ruhestand geht, nimmt er<br />
das ganze Wissen mit“, beschreibt Martina<br />
Trinczek das Dilemma, das für sie und<br />
Jonas Steiling zur Gründungsidee wurde.<br />
Seit Sommer 2020 sind sie zusammen<br />
Geschäftsführer von Optimate.<br />
Das Start-up beschleunigt auf seiner Online-Plattform<br />
die Konstruktion einfacher<br />
Blechteile mithilfe von maschinellem Lernen<br />
und spezieller Algorithmik. Die dafür<br />
genutzte „Erfahrung“ sind Tausende von<br />
3D-CAD-Daten, die in drei Kategorien<br />
„hoch optimierbar“, „optimierbar“ und<br />
„nicht optimierbar“ eingruppiert und mit<br />
herkömmlichen Konstruktionsregeln sowie<br />
intern entwickeltem Feature Engineering<br />
analysiert wurden.<br />
Die Nutzung der Plattform ist einfach: Die<br />
Anwender laden ihre CAD-Datei hoch,<br />
wählen das Material, aus dem das Teil gefertigt<br />
werden soll, und aktivieren den<br />
Repariermodus. Auf einen Klick bekommen<br />
sie das Optimierungspotenzial sowie<br />
Fehler und Warnungen angezeigt.<br />
Mit dem Repariermodus bietet Optimate<br />
bereits für einige Features eine automatisierte<br />
Korrektur des Bauteils mit anschließendem<br />
Download der CAD-Datei an. Ziel<br />
ist, dem Anwender eine vollautomatisierte<br />
Lösung anzubieten, die Materialverschnitt<br />
reduziert und kostspielige Fertigungsschritte<br />
ersetzt.<br />
„Unsere Vision ist eine Teileoptimierung,<br />
die maximal zuverlässig und absolut effizient<br />
arbeitet“, sagt Steiling. „Damit<br />
können unsere Kunden nachhaltiger konstruieren,<br />
Kosten senken und effizienter<br />
fertigen.“ Ein weiterer Schritt feiert auf<br />
der Blechexpo Weltpremiere: der innovative<br />
Optimierungsalgorithmus, der bei<br />
Bauteilen ohne regelbasierte Konstruktionsfehler<br />
und mit dennoch hohem Optimierungspotenzial<br />
zum Einsatz kommt.<br />
Mobiles<br />
Kanban-Regal<br />
Lösung für flexible<br />
Montagearbeitsplätze<br />
Mobiles Untergestell<br />
mit feststellbaren Rollen<br />
1.000 kg Traglast und<br />
42 Behälterplätze<br />
F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 29
» BLECHEXPO<br />
Stanz-Laser-Kombimaschine<br />
Bearbeitungszentrum stanzt, formt und schneidet<br />
Die neue Stanz-Laser-Kombimaschine S1<br />
von Salvagnini ist mehr als die Summe<br />
aus einer Stanz- und einer Lasermaschine:<br />
Sie ist ein vollständiges Bearbeitungszentrum,<br />
das Teile stanzt, formt, schneidet<br />
und mit Gewindebohrungen versieht.<br />
Die S1 optimiert den Produktionsprozess,<br />
Bild:Salvagnini<br />
reduziert Abfall und Verschwendung indem<br />
sie mehrere Tätigkeiten in einem<br />
Arbeitsgang zusammenfasst und Bedienereingriffe<br />
reduziert.<br />
Der Multipressenkopf der S1 mit ausgereifter<br />
Hybridtechnologie ist laut Salvagnini<br />
patentiert. Die in einer soliden Matrizenstruktur<br />
untergebrachten Werkzeuge<br />
sind jederzeit verfügbar. Der Mehrfachpressen-Stanzkopf<br />
eliminiert Rüstvor -<br />
gänge und verkürzt Zykluszeiten. Die<br />
hochpräzise Ausrichtung von Stanzwerkzeug<br />
und Matrize sorgt für eine qualitativ<br />
hochwertige Fertigung und eine längere<br />
Lebensdauer der Werkzeuge.<br />
Der innovative Manipulator mit zwei unabhängigen<br />
Wagen und Zangen, die sich<br />
auf dem selben Wagen unabhängig bewegen<br />
können, ermöglicht maximale<br />
Erreichbarkeit der Blechtafel und große<br />
Bearbeitungsflexibilität. Zudem verbessert<br />
er auch die Prozesseffizienz, indem er<br />
Stillstandszeiten eliminiert.<br />
Auch in der Stand-Alone-Version ist die<br />
S1 mit einer kompakten Be- und Entladeautomation<br />
ausgestattet, die den Platzbedarf<br />
der Anlage nicht vergrößert und<br />
die während der Ent ladephase vom Portalroboter<br />
mit zwei Greifvorrichtungen<br />
profitiert.<br />
Das breitgefächerte Angebot an Auto -<br />
mationslösungen von Salvagnini kann zur<br />
kundenspezifischen Anpassung aller<br />
Systeme genutzt werden und verbessert<br />
deren Effizienz. Damit lässt sich die<br />
Stanz-Laser-Kombimaschine auch mit<br />
Folgebearbeitungen koppeln und der<br />
Produktionsprozess mit den individuellen<br />
Anforderungen des Betriebs harmo -<br />
nisieren.<br />
Schwenkbiegemaschine<br />
Von der Blechbearbeitungsmaschine bis zum industriellen Biegezentrum<br />
Bild: Schroeder<br />
Die Schröder Group (Halle 1, Stand 1709)<br />
präsentiert auf der Blechexpo ein breites<br />
Angebot an Blechbearbeitungsmaschinen.<br />
Das Highlight unter den Exponaten<br />
soll eine Erfolgsgeschichte fortsetzen.<br />
Die PowerBend Professional, eine der beliebtesten<br />
Schwenkbiegemaschinen des<br />
Herstellers, erfuhr eine Neuauflage und<br />
ist jetzt noch flexibler in ihren Einsatzmöglichkeiten.<br />
Die auffälligste Änderung<br />
an der PowerBend Professional, die Ble-<br />
che mit einer Dicke von bis zu 3 mm<br />
biegt, ist mehr Platz: Der Oberwangenhub<br />
für den Freiraum beim Handhaben von<br />
Werkstücken wurde von 350 auf 500 mm<br />
erhöht. Mehrere Antriebe wurden komplett<br />
auf Servosteuerung umgestellt, wodurch<br />
unter anderem eine schnellere und<br />
genauere Positionierung des Drehmittelpunktes<br />
möglich ist. Umrichter-gesteuerte<br />
2 × 3,0 kW bewegen die Biegewange.<br />
An der Maschine finde auf der Blechexpo<br />
zudem eine Weltpremiere statt: Hans<br />
Schröder Maschinenbau stellt das erste<br />
optische Winkelmesssystem für die In -<br />
line-Qualitätssicherung beim Schwenkbiegen<br />
vor.<br />
Ebenfalls verbessert wurde die Motor -<br />
tafelschere PDC-NC. Sie hat eine komfortable<br />
Touch-Display-Steuerung bekommen,<br />
und ihre wichtigste funktionelle Erweiterung<br />
ist die Kettenmaßfunktion für<br />
den Serienschnitt mit der Voreinstellung<br />
von bis zu 99 verschiedenen oder sich<br />
wiederholenden Anschlagmaßen.<br />
Neben einer zweiten Schere, der MHSU<br />
mit pneumatisch gesteuerter Blechhochhaltevorrichtung,<br />
zeigt das Unternehmen<br />
die industrielle Schwenkbiegelösungen<br />
EVO Center (4000 mm × 3,0 mm) mit<br />
vollautomatischem Werkzeugwechsler.<br />
Ein Detail gibt es an der motorischen<br />
Abkantbank MAKU zu entdecken: ein<br />
zweiachsiger Hinteranschlag zum konischen<br />
Biegen, mit dem man beispielsweise<br />
komfortabel steckbare Attika- oder<br />
Mauerabdeckungen, Dachrandabschlüsse<br />
und Ortgangbleche herstellen kann.<br />
30 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Best choice.<br />
Cutting. Bending. Automation.<br />
Automatisierte Produktion:<br />
Effizienz rund um die Uhr<br />
ByStar Fiber 15 Kilowatt mit ByTrans Extended:<br />
Automatisiertes Laserschneiden ist ein erfolgsentscheidendes<br />
Kriterium. Deshalb können<br />
Bystronic Kunden dank leistungsstarker Maschinen<br />
und optimierten Abläufen auf Lösungen<br />
zählen, die sie im Wettbewerb noch konkurrenzfähiger<br />
machen. Die Systeme organisieren den<br />
Laserschneideprozess und den Materialfluss vollund<br />
halbautomatisch und bieten somit extrem<br />
viel Flexibilität.<br />
Live erleben!<br />
Blechexpo Stuttgart<br />
in der Halle 1,<br />
Stand 1711/1809<br />
bystronic.com<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 31
» BLECHEXPO<br />
Weg in die digitale Zukunft<br />
Neue Funktionen für<br />
die vernetzte Fabrik<br />
Mit seinen Software-Lösungen will Lantek (Halle 1,<br />
Stand 1011) Blechfertiger der digitalen Fertigung<br />
und der vernetzten Fabrik immer näherbringen.<br />
Bild: Lantek<br />
Lantek Flex3d, die Softwarelösung fürs Bearbeiten von Rohrund<br />
Profilformaten, trägt mit 24 Neuerungen im Update 2021<br />
dem wachsenden Markt für Rohrschneidmaschinen Rechnung.<br />
Das Software-Update Global Release<br />
2021 von Lantek kommt mit mehr als<br />
50 Neuerungen und Verbesserungen.<br />
Der IT-Experte Lantek unterstützt seit<br />
35 Jahren Betriebe aller Größen auf<br />
dem Weg in ihre digitale Zukunft. Das<br />
Software-Update 2021 umfasst mehr als<br />
50 Verbesserungen und Neuerungen.<br />
Neue Features in den CAD/CAM-Software-Paketen<br />
Expert und Flex3D<br />
erleichtern, automatisieren und beschleunigen<br />
die Blechbearbeitung sowie das<br />
Rohr- und Profilschneiden. Mit MES und<br />
Integra können mehr Formate importiert<br />
werden und Analytics kommt als Cloud-<br />
Anwendung und weiteren Leistungskennzahlen.<br />
Lantek Expert 2021, die Programmier -<br />
lösung für 2D-Schneid- und Stanzmaschinen,<br />
kommt mit 25 neuen Funktionen.<br />
Sie trägt zur Vereinfachung und<br />
Automatisierung der Prozesse beim<br />
Schneiden, Stanzen und Scheren von<br />
Blechteilen bei. Die Software-Ver sion beschleunigt<br />
das Einlesen von Geometrien<br />
durch eine intelligente Drag&Drop-Funktion<br />
für den intuitiven Import. Sie verbessert<br />
das Erkennen und Verwalten doppelter<br />
Teile, bietet Anwendern mehr Flexibilität<br />
während des Imports über neue<br />
Anpassungsmöglichkeiten der Zusatzinformation<br />
und erweitert die Verwaltungsfunktionen<br />
von Zeichnungen. Ein neues<br />
Feature erlaube das nachträgliche,<br />
gleichmäßige Verteilen der Bauteile einer<br />
Verschachtelung auf dem ungenutzten<br />
Teil der Platte. Das erleichtert die manuelle<br />
Entnahme aus dem Restgitter.<br />
Verbessert wurde zudem der Import<br />
externer 3D-CAD-Konstruktionen mit<br />
dem Assembly-Importer. Jetzt können die<br />
meisten 3D-Formate automatisch importiert<br />
und abgewickelt werden, unter<br />
gleichzeitiger Berücksichtigung des verwendeten<br />
Kantwerkzeugs. Dadurch bekommt<br />
die abgewickelte Geometrie die<br />
korrekten Maße, damit im Biegeprozess<br />
Bild: Lantek<br />
das Werkstück entsteht, das der 3D-Konstruktion<br />
entspricht.<br />
Lantek Flex3d 2021, die Lösung fürs<br />
Rohr- und Profilschneiden, trägt mit 24<br />
Neuerungen dem wachsenden Markt für<br />
Rohrschneidmaschinen Rechnung. Die<br />
Umstellung auf die 64-Bit-Architektur<br />
steigert die Benutzerfreundlichkeit und<br />
Leistungsfähigkeit. Im Vergleich zur Vorgängerversion<br />
öffnet sie Verschachtelungen<br />
um bis zu 28 % schneller, reduziert<br />
die Programmierzeit um bis zu 15 % und<br />
optimiert die Verschachtelungseffizienz<br />
um weitere 5 %. Auch Lantek Flex3d bietet<br />
jetzt „Drag&Drop“ für den intuitiven<br />
und einfachen Import von Dateien. Es<br />
können auch Dateien importiert werden,<br />
die Anhänge in Microsoft Outlook sind.<br />
Software as a Service<br />
Mit dem Software-Update 2021 präsentiert<br />
Lantek seine erste Anwendung nach<br />
dem Modell „Software as a Service“<br />
(SaaS) – Lantek Analytics 2021. Dabei<br />
werden Software und IT-Infrastruktur der<br />
cloud-basierten Anwendung von Lantek<br />
selbst betrieben, bereitgestellt und automatisch<br />
immer auf dem aktuellen Stand<br />
gehalten. Der Nutzer bucht die Dienstleistung<br />
in Form eines Abonnements und hat<br />
dann über jedes Gerät von überall und<br />
jederzeit Zugang.<br />
Lantek Analytics ist eine Art „Lupe“, mit<br />
der Unternehmen sehen, was im Werk vor<br />
sich geht und wo sie einen weiteren<br />
Schritt in Richtung der intelligenten digitalen<br />
Fabrik gehen können. (mw)<br />
32 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Gewindewerkzeuge<br />
Gewindewerkzeuge für die Blechbearbeitung<br />
Bild: Bass<br />
Die Gewindefurcher der Duramax-Familie<br />
von Bass (Halle 4, Stand 4403) stehen für<br />
hohe Schnittgeschwindigkeiten, lange<br />
Standzeiten und hohe Prozesssicherheit.<br />
Spezielle Geometrien ermöglichen ihren<br />
Einsatz in einem breiten Werkstoffspektrum,<br />
von Stahl und rostfreiem Stahl bis<br />
hin zu Messing oder Kupfer. Von der Gewindeformeinheit<br />
bis zur konventionellen<br />
Bearbeitung sind die Gewindefurcher des<br />
Herstellers für jeden Anwendungsfall geeignet.<br />
Spezielle Anbindungen für Hersteller<br />
wie Trumpf oder Amada sind im<br />
Standard verfügbar. Die Kunden können<br />
sowohl auf ein breites Katalogprogramm<br />
für die Blechbearbeitung zurückgreifen,<br />
als auch auf individuelle Lösungen passgenau<br />
für die jeweilige Anwendung. So<br />
kann jedes Werkzeug auch mit interner<br />
Kühlmittelzufuhr und radialem Kühlmittelaustritt<br />
(KR) gefertigt werden.<br />
Normalien<br />
Portfolio wird<br />
stetig ausgebaut<br />
Ein Highlight des Messestands<br />
von Meusburger (Halle<br />
6, Stand 6111) ist der spezielle<br />
Bereich für Konstrukteure,<br />
wo die Besucher in die<br />
Funktionen und Bereiche der<br />
Online-Welt des Normalien-<br />
Spezialisten eingeführt werden.<br />
Es besteht die Möglichkeit<br />
einen Einblick in die Assistenten<br />
und Konfiguratoren<br />
für Stanzgestelle zu erhalten,<br />
die die Zusammenstellung<br />
von zu einander passenden<br />
Platten und die Berechnung<br />
der dazugehörigen Einbauteile<br />
mit anschließendem<br />
CAD-Export ermöglichen.<br />
Immer mehr Kunden ent -<br />
decken die Vorteile von kurzfristig<br />
lieferbaren Normgestellen<br />
im Gegensatz zu individuellen<br />
Einzelanfertigungen.<br />
Eine logische Entwicklung,<br />
da mit der voranschreitenden<br />
Globalisierung immer<br />
kürzere Projektdurchlaufzeiten<br />
und Effizienzsteigerungen<br />
erforderlich sind, um am<br />
internationalen Markt zu bestehen.<br />
Durch den Einsatz<br />
der hochwertigen Normalien<br />
ergäben sich erhebliche Kosteneinsparungspotenziale.<br />
Das Produktportfolio für den<br />
Stanzwerkzeugbau wird deshalb<br />
stetig erweitert.<br />
SAFE SUPPLY CHAIN MANAGEMENT<br />
IMMER<br />
PERFEKT<br />
VERSORGT!<br />
Unser ganzheitliches C-Teile-Management sorgt nicht nur für niedrige<br />
Prozesskosten, sondern auch für höchste Versorgungssicherheit in<br />
turbulenten Zeiten.<br />
Von der frühzeitigen Identifikation potenzieller Engpässe über die Erarbeitung<br />
und Implementierung strategischer Beschaffungsoptionen bis<br />
zum laufenden Monitoring – mit unserem Safe Supply Chain Management<br />
betreiben wir aktives Risikomanagement für alle unsere Kanban-Kunden.<br />
AKTIVES<br />
RISIKOMANAGEMENT<br />
Interessiert? Kontaktieren Sie uns!<br />
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CHAIN<br />
MANAGEMENT<br />
02<br />
03<br />
Implementierung<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 33
» BLECHEXPO<br />
Spanntechnik<br />
Integriertes Werkzeughandling vom Lager zur Presse<br />
Bild: Roemheld<br />
Ein integriertes Konzept fürs Handling<br />
und den Wechsel von Umform- und<br />
Stanzwerkzeugen präsentiert Roemheld<br />
(Halle 8, Stand 8506). Mit ihm lassen sich<br />
Werkzeuge einfach, schnell und sicher<br />
lagern, zur Presse transportieren und am<br />
Maschinentisch positionieren, zentrieren<br />
und spannen. Außerdem zeigt der Rüstzeitoptimierer<br />
zwei Neuheiten: eine elektrisch<br />
angetriebene Wechselkonsole für<br />
Werkzeuge bis 50 t und ein doppelt<br />
wirkendes Bogenspannelement für gerade<br />
Spannränder mit Spannkräften von bis zu<br />
450 kN und mechanischer Verriegelung.<br />
Beim integrierten Werkzeughandling lassen<br />
sich abgestimmte Komponenten für<br />
die gesamte Prozesskette je nach Aufgabenstellung<br />
individuell miteinander kombinieren.<br />
Das umfangreiche Sortiment<br />
umfasst zahlreiche Ausführungen von Regalanlagen,<br />
Transportwagen und -leisten,<br />
Trag- und Wechselkonsolen sowie Spannelemente<br />
bis hin zu Magnetspannplatten.<br />
Damit gelingt ein effizientes Werkzeughandling<br />
für nahezu alle Anforderungen.<br />
Verschiedene Regaltypen können zur gewünschten<br />
Größe zusammengestellt werden.<br />
Mit Wechselwagen – je nach Modell<br />
manuell oder akkubetrieben elektrisch<br />
unterstützt – werden die Werkzeuge vom<br />
Lager zur Presse transportiert. Über manuell<br />
oder elektrisch angetriebene Konsolen<br />
lassen sie sich einfach in die Maschine<br />
einbringen. Rollen- und Kugelleisten, die<br />
in Lagerböden, Transport- und Maschinentischen<br />
integriert werden, sorgen dafür,<br />
dass auch schwere Werkzeuge mühelos<br />
von Hand bewegt werden können.<br />
Für eine sichere Handhabung über die gesamte<br />
Prozesskette hinweg sorgt ein einheitliches<br />
Andocksystem, mit dem alle<br />
Regale, Transportwagen und Konsolen<br />
ausgestattet sind. Auf diese Weise können<br />
Werkzeuge erst dann bewegt werden,<br />
wenn die Komponenten fest miteinander<br />
verbunden sind.<br />
Eine große Auswahl an mechanischen,<br />
hydraulischen, elektromechanischen und<br />
magnetischen Spannsystemen steht für<br />
das Positionieren, Zentrieren und Spannen<br />
der Werkzeuge in der Presse zur Verfügung.<br />
Profilieranlage<br />
Rüsten mit Bedienerführung und codierten Werkzeugen<br />
Die Produktivität von Profilieranlagen<br />
steht bei Profilmetall (Halle 3, Stand<br />
3105-1) im Mittelpunkt. Vorausschauende<br />
Wartung und die Simulation des Umformprozesses<br />
und der Werkzeuge sorgen<br />
für effizientere Abläufe. Prozesssicheres<br />
Rüsten und ein schneller Produktionsstart<br />
gelingen mit einer neuen Bedienerführung<br />
und codierten Werkzeugsystemen.<br />
Profilmetall entwickelt und<br />
fertigt modulare Profilieranlagen<br />
mit zahlreichen<br />
Adaptionen, darunter ein<br />
Modul mit integriertem Faserlaser<br />
zum Einsatz auf allen<br />
gängigen Profilieranlagen.<br />
Hochpräzise Rollformwerkzeuge,<br />
Stanzwerkzeuge<br />
sowie Ablängsysteme<br />
gehören zum Portfolio.<br />
Einen schnellen Produk -<br />
tionsstart und prozesssicheres Rüsten ermöglicht<br />
das System aus codierten Werkzeugen<br />
und Bedienerführung. Vor allem<br />
beim Rollformen von Profilen mit vielen<br />
Varianten wird so ein Vertauschen von<br />
Werkzeugen vermieden und der Rüstvorgang<br />
vereinfacht. Mit RFID-Chips codierte<br />
Werkzeugsysteme erlauben es, die für<br />
den jeweiligen Rollensatz hinterlegten<br />
Bild: Profilmetall<br />
Daten für eine Bedienerführung beim<br />
Rüsten zu nutzen. Dabei leitet die Steuerung<br />
den Anlagenführer durch einen interaktiven<br />
Dialog und zeigt ihm, wie und<br />
wo die richtigen Werkzeuge an der Anlage<br />
zu positionieren sind.<br />
Zur mobilen Überwachung und Steuerung<br />
der Produktionsprozesse entwickelt der<br />
Rollformspezialist momentan eine Software-Lösung.<br />
Damit können Zustandsund<br />
Verbrauchsdaten via Internet über<br />
jedes browserfähige Endgerät analysiert<br />
und beeinflusst werden.<br />
Für das neue Faserlasermodul wurde eine<br />
entsprechend den Laserschutzregeln zertifizierte<br />
kompakte Laserkabine entwickelt.<br />
Die Laserleistung von bis zu 12 kW<br />
wird so sicher nutzbar. Das in sich geschlossene<br />
System kann in unterschied -<br />
lichen Positionen in den Rollformprozess<br />
eingebracht werden.<br />
34 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
So gestaltet<br />
der Mittelstand<br />
den digitalen<br />
Aufbruch<br />
Unternehmen wie Festool und Weber Maschinenbau<br />
gestalten ihre digitale Transformation mit Salesforce.<br />
Erfahren Sie, welche fünf Erfolgsfaktoren Trailblazer<br />
bei der Digitalisierung verbinden.<br />
Sebastian Springer,<br />
Head of Global<br />
Online Marketing<br />
bei Festool<br />
Andreas Wege,<br />
Projektmanager CRM<br />
Integration bei Weber<br />
Maschinenbau
Erfolgsfaktor<br />
Innovation<br />
im Mittelstand<br />
Die Corona-Pandemie hat es gezeigt: Der Mittelstand<br />
kann bei der Digitalisierung den Turbo zünden!<br />
In meiner Arbeit für Salesforce Deutschland begleite<br />
ich täglich Entscheider:innen aus dem Mittelstand<br />
bei ihrem Wandel.<br />
Viele Unternehmen haben nicht nur erfolgreich<br />
Prozesse digitalisiert und ihren Kundenservice neu<br />
gestaltet. Sie ergreifen auch die Chance, all ihre<br />
Abläufe zu hinterfragen und zu verbessern, sich<br />
neue Geschäftsmodelle zu erschließen und ihr<br />
ganzes Unternehmen zu transformieren. Denn bei<br />
der Digitalisierung geht es nicht nur um Technologie.<br />
Plattformen können die Art der Zusammenarbeit<br />
in allen Bereichen verändern – von Verwaltung<br />
und Marketing über Vertrieb und Service bis hin<br />
zur Produktion.<br />
Wir erleben bei unseren Kund:innen, wie sie den Wandel<br />
gestalten – und welche Erfolgsfaktoren sie gemeinsam<br />
haben. Hier geben wir Ihnen einen Überblick über ihre<br />
Prioritäten – und das, was sie verbindet.<br />
Von<br />
Kathrin Mihalus-Dianovski<br />
Als Area Vice President ist sie bei<br />
Salesforce Deutschland für den<br />
Mittelstand verantwortlich. Bevor sie<br />
2019 zu Salesforce kam, hat sie zuvor<br />
in verschiedenen Vertriebspositionen<br />
die Transformation eines namhaften<br />
Konsumgüterunternehmens<br />
mitgestaltet.<br />
Auszeichnung Die WirtschaftsWoche hat Salesforce<br />
im Bereich CRM zum „Besten Mittelstandsdienstleister<br />
2021“ gewählt. Dafür hat das Marktforschungsinstitut<br />
ServiceValue knapp 13.000 Entscheider:innen aus dem<br />
Mittelstand befragt.
Wie gelingt<br />
Digitalisierung?<br />
Mit ihrer Digitalisierung schaffen<br />
erfolgreiche Unternehmen neue<br />
Prozesse, die die Zusammenarbeit<br />
der Mitarbeiter:innen vereinfachen<br />
und beschleunigen.<br />
Mittelständische Unternehmen, die<br />
ihre Transformation erfolgreich<br />
gestalten, nehmen bei ihrem Wandel<br />
auch Kultur, Skills und Prozesse in<br />
den Blick, um eine neue Unternehmenskultur<br />
entstehen zu lassen. So<br />
eine produktive und offene Unternehmenskultur<br />
bildet die Basis für<br />
erfolgreiche Change-Projekte. Genau<br />
hier begleitet Salesforce Kund:innen<br />
nicht nur als Technologieanbieter,<br />
sondern auch als Partner und<br />
strategischer Berater.<br />
Unternehmen wie Festool und<br />
Weber Maschinenbau sind Vorbilder,<br />
wie sich die Transformation erfolgreich<br />
gestalten lässt.<br />
1.<br />
2.<br />
Nicht alles<br />
auf einmal<br />
Viele Unternehmen starten mit<br />
kleinen Initiativen: Sie führen Piloten<br />
durch, um Lösungen in Echtzeit zu<br />
testen und zu validieren. Das ist ein<br />
guter Weg, um Veränderungen –<br />
auch in Arbeitsweisen und Verhalten<br />
– durchzuspielen und vor der<br />
Einführung im ganzen Unternehmen<br />
zu erproben und nachzujustieren.<br />
Die digitale Transformation ist ein<br />
fortlaufender Prozess. Deshalb ist es<br />
wichtig, klare Ziele zu benennen und<br />
iterative Zeitpläne festzulegen.<br />
Unterstützung der<br />
Führungsebene<br />
sichern<br />
Das Management spielt eine<br />
wichtige Rolle für den Projekterfolg.<br />
Wenn die Geschäftsleitung und<br />
die Führungskräfte der einzelnen<br />
Bereiche die Vorteile der Vorhaben<br />
klar erkennen, können sie ihre<br />
Unterstützung und ihr Know-how<br />
einbringen, um Hindernisse zu<br />
beseitigen. Datenvisualisierung<br />
und echte Cases helfen, greifbare<br />
Mehrwerte zu vermitteln und<br />
das Management datengestützt<br />
zu überzeugen.
3.<br />
Silos vermeiden<br />
Kollaborative Prozesse verbessern<br />
die Ergebnisse – und stützen die<br />
gemeinsame Vision und Kultur.<br />
Gemeinsame Portale, digitale<br />
Plattformen und Lösungen für<br />
die Zusammenarbeit bringen die<br />
individuellen Perspektiven und das<br />
Fachwissen jedes Teammitglieds zur<br />
Geltung. Sie tragen dazu bei, Silos<br />
zu überwinden. Denn sowohl Daten<br />
als auch Know-how steckt zu oft in<br />
diesen fest.<br />
4.<br />
Auf Kund:innen<br />
fokussieren<br />
Mit einer ganzheitlichen Sicht<br />
auf Kund:innen lassen sich deren<br />
Bedürfnisse und Erwartungen besser<br />
erkennen. Dafür werden alle Daten<br />
zum Kaufentscheidungsprozess<br />
und Kundeninteraktionen zentral<br />
zugänglich gemacht. So lässt sich ihre<br />
Customer Journey gestalten – und<br />
Unternehmen können besser auf ihre<br />
Kunden eingehen.<br />
82 %<br />
88 %<br />
82 % der Führungskräfte wollen<br />
finden, dass verstreute Daten<br />
eine mittlere bis schwere<br />
Herausforderung für das<br />
Management darstellen.<br />
mit Hilfe der Digitalisierung<br />
die Verbesserung der<br />
Bedarfsplanung erreichen.<br />
Quelle: Manufacturing Trends Report 2021,<br />
Salesforce Research<br />
Quelle: Manufacturing Trends Report 2021,<br />
Salesforce Research
5.<br />
Neue<br />
Kompetenzen<br />
erschließen<br />
Digitale Kompetenzen sind für<br />
alle unverzichtbar, von den<br />
Auszubildenden über den Vertrieb<br />
bis zum Management. Denn sie sind<br />
in jedem Job erforderlich, nicht nur<br />
in der IT-Abteilung. Auch das Fach-<br />
Know-how entwickelt sich stetig<br />
weiter. Deshalb setzen Unternehmen<br />
auf digitale Schulungs-, Lern- und<br />
Qualifizierungsinstrumente.<br />
Festool<br />
„ Dank Salesforce steuern wir<br />
Vertriebs- und Marketingprozesse<br />
sehr effizient und holen das<br />
volle Potenzial aus unseren<br />
Daten heraus.“<br />
Sebastian Springer,<br />
Head of Global<br />
Online Marketing<br />
93 %<br />
derer, die der<br />
Mitarbeitererfahrung eine hohe<br />
Priorität einräumen, sagen, dass<br />
ihre Teams mit den vorhandenen<br />
Werkzeugen und Technologien<br />
ihre Arbeit effizient erledigen.<br />
Weber<br />
Maschinenbau<br />
„Dank Salesforce haben wir<br />
unseren Vertrieb und Service<br />
weltweit auf zukunftsfähige<br />
Pfeiler gestellt.“<br />
Andreas Wege,<br />
Projektmanager<br />
CRM Integration<br />
Quelle: Making Technology an Integral Part<br />
of Your Employee Experience Strategy,<br />
Harvard Business Review (2020)
Zwei Beispiele<br />
aus der Praxis<br />
Festool: Zentrales Zentrales Datenmanagement Datenmanagement<br />
Herausforderung<br />
Festool ist Hersteller von<br />
Elektro- und<br />
Druckluftwerkzeugen. Bisher<br />
arbeitete Festool mit<br />
dezentralen CRM-Systemen.<br />
Mit einem neuen System<br />
wollte das Unternehmen die<br />
Endkunden- und die Service-<br />
Datenbank vernetzen und<br />
weltweiten Zugriff gewähren.<br />
Lösung<br />
Festool hat Salesforce binnen<br />
eines Jahres in 23 Märkten<br />
implementiert und alle Daten<br />
in die Sales und Service<br />
Cloud überführt. So kann<br />
Festool die Beziehung zu<br />
Endkund:innen noch besser<br />
managen und datenbasierte<br />
Entscheidungen treffen.<br />
Ergebnis<br />
Festool kann auf weltweit<br />
einheitliche Kundenprofile<br />
zugreifen und erhält<br />
dadurch eine zentrale<br />
Sicht auf hochwertige<br />
Daten, um zielorientiert<br />
kundenzentrierte<br />
Geschäftsprozesse<br />
aufzubauen.<br />
International und transparent<br />
Herausforderung<br />
Weber Maschinenbau<br />
entwickelt Slicer,<br />
Verpackungsmaschinen und<br />
Automatisierungslösungen<br />
für lebensmittelverarbeitende<br />
Betriebe.<br />
2017 gründete das<br />
Unternehmen zusätzlich zu<br />
den bereits vorhandenen<br />
Tochtergesellschaften elf<br />
weitere weltweit: Service,<br />
Sales und Marketing sollten<br />
stärker vernetzt werden. Die<br />
gesamte Kunden-, Projektund<br />
Kontaktpflege sollte<br />
lokal vor Ort erfolgen.<br />
Lösung<br />
Weber entschied sich für<br />
Salesforce im Vertrieb und<br />
Service, um die Kundenanforderungen<br />
schnell zu<br />
erfassen, Umsätze besser<br />
planen zu können, die<br />
Projektarbeit innerhalb<br />
der internationalen Teams<br />
zu vereinfachen und um<br />
alle Servicetechniker:innen<br />
über ihre mobilen<br />
Endgeräte einzubinden.<br />
Ergebnis<br />
Vertriebsmitarbeiter:innen<br />
weltweit pflegen<br />
Stammdaten selbst,<br />
erstellen und pflegen ihre<br />
Verkaufsprojekte und<br />
Angebote, die Kolleg:innen<br />
im Headquarter werden<br />
entlastet. Insgesamt wurden<br />
die Vertriebs- und Serviceprozesse<br />
verschlankt. Und<br />
Weber kann die Customer<br />
Journey per 360-Grad-<br />
Sicht auf den Kunden<br />
besser abbilden.
6 Prioritäten von<br />
Trailblazern im<br />
Mittelstand<br />
Innovative, erfolgreiche Unternehmen – echte Trailblazer – setzen folgende Schwerpunkte:<br />
Kundenzentrierte<br />
Innovationen<br />
schaffen<br />
Bei allem, was Unternehmen tun,<br />
sollten die Kund:innen im Mittelpunkt<br />
stehen. Es geht immer darum, sie<br />
zu unterstützen. Denn am besten<br />
differenzieren sich Unternehmen durch<br />
das Kundenerlebnis und ihren Service.<br />
Kundenwissen<br />
teilen<br />
Mittelständische Unternehmen kennen<br />
ihre Kund:innen ganz genau. Wenn sie<br />
diese Daten ihren Mitarbeiter:innen<br />
zugänglich machen und interne Silos<br />
aufbrechen, können sie bei jedem<br />
Kundenkontakt aus diesem wertvollen<br />
Wissen schöpfen.<br />
In weitere Märkte<br />
expandieren<br />
Viele Mittelständler expandieren<br />
für ihr Wachstum häufig in andere<br />
Regionen. Dabei helfen Plattformen,<br />
die weltweit alle Regionen nutzen<br />
können. So können sie effektiv<br />
Akquisitionen orchestrieren und<br />
Partnerschaften skalieren.<br />
Lieferkette<br />
digitalisieren<br />
Unterbrechungen in der Lieferkette<br />
bremsen die Produktion. Eine<br />
digitalisierte Supply Chain schafft<br />
Transparenz und optimiert den<br />
Austausch mit den Zulieferern. So<br />
lassen sich viele Engpässe vermeiden.<br />
Fachkräfte anziehen<br />
Auch mittelständische Unternehmen<br />
spüren den Fachkräftemangel. Wer<br />
eine wertebasierte Kultur konsequent<br />
verfolgt und sich so abhebt, gewinnt<br />
neue Talente, fördert das Engagement<br />
der Mitarbeiter:innen – und so auch<br />
Produktivität und Mitarbeiterbindung.<br />
Effi zienz steigern<br />
Eine Digitalisierung von Prozessen<br />
erlaubt Organisations- und<br />
Kosteneffizienz – auch in der<br />
Kooperation mit Partnern. Sie<br />
schafft höhere Qualitätsstandards<br />
und ermöglicht Innovation bei<br />
Produkten, Dienstleistungen und<br />
Geschäftsprozessen.<br />
Fünf Erfolgsfaktoren, wie<br />
Unternehmen dies angehen:<br />
1<br />
Nicht alles<br />
auf einmal<br />
2<br />
Unterstützung der<br />
Führungsebene<br />
sichern<br />
3<br />
Silos vermeiden<br />
4<br />
Auf Kund:innen<br />
fokussieren<br />
5<br />
Neue<br />
Kompetenzen<br />
erschließen<br />
Mehr im<br />
Innenteil
Salesforce. Die Nr. 1 bei CRM.<br />
Platz 1 bei CRM Anwendungen laut IDC 2020 Revenue Market Share Worldwide.<br />
Source: IDC, Worldwide Semiannual<br />
Software Tracker, April 2021.<br />
19.5%<br />
19.5%<br />
4.8%<br />
4.8%<br />
4.8%<br />
4.8%<br />
4.0%<br />
4.0%<br />
3.8%<br />
3.8%<br />
2016 2017 2018 2019 2020<br />
2016 2017 2018 2019 2020<br />
salesforce.com/de/num1crm<br />
Der CRM-Markt umfasst die folgenden von IDC definierten funktionalen Märkte: Produktivität und Management von Vertriebsteams,<br />
Management von Marketingkampagnen, Kundenservice, Contact Center, Werbung und Anwendungen für den digitalen Handel.<br />
© 2021 salesforce.com, inc. Alle Rechte vorbehalten. Salesforce.com ist ein eingetragenes Warenzeichen von salesforce.com, inc., ebenso wie<br />
andere Namen und Marken.<br />
Mehr über uns<br />
Salesforce ist weltweit führend im Bereich Customer Relationship Management<br />
(CRM) und unterstützt seine Kund:innen bei ihrer digitalen Transformation.<br />
Salesforce bringt als integrierte, KI-gestützte CRM-Plattform die Bereiche<br />
Marketing, Vertrieb, Kundenservice, stationären Handel und Online-Handel, IT<br />
und Datenanalyse zusammen. Alle Abteilungen erhalten so eine einheitliche,<br />
gemeinsame Sicht auf ihre Kundendaten und lernen ihre Kund:innen besser<br />
kennen und verstehen. Ihre Teams haben dabei nicht nur eine gemeinsame<br />
Sicht auf alle relevanten Daten in Salesforce: Customer 360 ermöglicht die<br />
Integration von Daten aus anderen Systemen und bildet dadurch eine zentrale<br />
Informationsquelle – eine wahrhaftige Single Source of Truth.<br />
Entdecken Sie, wie auch Sie von<br />
Salesforce profitieren können.<br />
salesforce.com/de/mittelstand
BLECHEXPO «<br />
Bürstenlösungen für das automatisierte Entgraten<br />
Mit Präzision und Effizienz<br />
zur runden Kante<br />
Bürstenhersteller Kullen-Koti (Halle 3, Stand 3410) zeigt seine Werkzeugbürsten fürs<br />
vollautomatisierte Entgraten metallischer Bauteile und Halbzeuge. Ein Highlight bilden<br />
dabei die abrasiven Tellerbürsten, die unter anderem beim prozessintegrierten Verrunden<br />
von Laserzuschnitten oder Stanzteilen eine zentrale Rolle spielen.<br />
Bild: Kullen-Koti<br />
Die gegossenen Tellerbürsten gewinnen zunehmend an Bedeutung beim Realisieren prozessintegrierter<br />
und vollautomatisierter Entgratlösungen.<br />
Leistungsfähige Abrasivbürsten zum<br />
prozessintegrierten Entgraten und<br />
Verrunden finden sich heute in vielen<br />
Werkzeug-Magazinen moderner Bearbeitungszentren.<br />
Eine führende Rolle spielen<br />
dabei die Tellerbürsten und Innenbürsten<br />
aus dem Portfolio von Kullen-Koti. Sie<br />
lassen sich kunden- und anwendungs -<br />
spezifisch auslegen und stehen als schleifende<br />
Werkzeuge oft direkt neben den<br />
Fräsköpfen und High-Speed-Bohrern<br />
in den Schnellwechsel-Magazinen der<br />
Fer tigungs- und Roboterzellen.<br />
Auf der Blechexpo bilden diese technischen<br />
Bürsten das thematische Zentrum<br />
des Messeauftritts von Kullen-Koti. Insbesondere<br />
für Experten aus dem Werkzeugmaschinenbau,<br />
der Fertigungsautomatisierung<br />
und der robotergestützten<br />
Metallbearbeitung ist das Angebot der<br />
Reutlinger interessant.<br />
Neben den weit verbreiteten Walzenbürsten<br />
von Kullen-Koti gewinnen die gegossenen<br />
Tellerbürsten und die gedrehten<br />
Innenbürsten des Unternehmens zunehmend<br />
an Bedeutung bei der Realisierung<br />
prozessintegrierter und vollautomatisierter<br />
Entgratlösungen. Zur hochflexiblen<br />
Rund-um-Bearbeitung großer Guss- und<br />
Schmiedeteile werden die Tellerbürsten<br />
beispielsweise als Entgratwerkzeug für<br />
Industrieroboter eingesetzt. Geht es hingegen<br />
um das gezielte Verrunden der<br />
Kanten vorgefertigter Laser-, Stanz- und<br />
Brennteile, so erweisen sich die mit mehreren<br />
oszillierenden und rotierenden Tel-<br />
lerbürsten bestückten Planetenköpfe vollautomatisierter<br />
Fertigungslinien als optimale<br />
Lösung. Besonders erwähnenswert<br />
ist hierbei laut Kullen-Koti, dass sich die<br />
Tellerbürsten durch tief in die Bürstenkörper<br />
eingegossene, sehr dicht stehende<br />
Besätze auszeichnen, die eine extreme<br />
Formstabilität aufweisen. Das ermöglicht<br />
nicht nur hohe Abtragleistungen, sondern<br />
auch eine sehr präzise, homogene und<br />
definierte Kantenbearbeitung.<br />
Sind die Tellerbürsten vorrangig für die<br />
Außenbearbeitung konzipiert, so bewähren<br />
sich die gedrehten Innenbürsten des<br />
Unternehmens beim Entgraten und Finishen<br />
von Bohrungen, Innengewinden und<br />
Hohlkörpern. Zudem zählt das Verrunden<br />
von Kanten an O-Ring-Einstichen, Querbohrungen<br />
und anderen Verschneidungen<br />
sowie auch das Ausreinigen von Innengewinden<br />
zu den Anwendungsgebieten dieser<br />
Abrasivbürsten. Die Innenbürsten sind<br />
mit zylindrischen, konischen oder abgestuften<br />
Querschnitten lieferbar. (mw)<br />
Bild: Kullen-Koti<br />
Die Tellerbürsten haben tief in die Bürstenkörper<br />
eingegossene, sehr dicht stehende Besätze, die<br />
eine extreme Formstabilität bieten. Das ermöglicht<br />
hohe Abtragleistungen und eine sehr<br />
präzise, homogene Kantenbearbeitung.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 43
» BLECHEXPO<br />
Pressentechnik<br />
„Digital Suite“ für vernetzte Umformtechnik in Aktion erleben<br />
Bild: Schuler<br />
Zu Beginn des Jahres hat Schuler (Halle 8,<br />
Stand 8306) mit der „Digital Suite“ seine<br />
Lösungen zur Vernetzung der Umformtechnik<br />
vorgestellt. Welcher konkrete<br />
Nutzen damit verbunden ist, davon können<br />
sich Anwender auf der Fachmesse<br />
Blechexpo am Beispiel einer C-Gestell-<br />
Presse des Typs CFL 160 selbst überzeugen.<br />
Darüber hinaus erleben die Besucher,<br />
wie sich mit Hilfe von „Schuler Connect“<br />
Pressenstillstände schnell beheben und<br />
Service-Einsätze minimieren lassen.<br />
„Schuler ist der erste Pressenhersteller, der<br />
auch voll vernetzte C-Gestell-Pressen anbietet“,<br />
sagt Geschäftsführer Frank Klingemann,<br />
der die Division Industry leitet.<br />
„Damit haben wir nahezu unser gesamtes<br />
Produktspektrum digitalisiert.“ Betreiber,<br />
die sich für die Industrie 4.0 fit machen<br />
wollen, müssen aber nicht zwangsläufig<br />
ihre Presse austauschen: Schuler bietet<br />
auch viele Lösungen an, die für Bestandsanlagen<br />
nachrüstbar sind. Sie helfen beim<br />
Produktionsstart, dem laufenden Betrieb<br />
sowie bei der Instandhaltung.<br />
Außerdem präsentiert Schuler seine mechanischen<br />
Transferpressen, die sowohl<br />
mit als auch ohne Servo-Antrieb erhältlich<br />
sind, und seine hydraulischen An -<br />
lagen zur Produktion von Teilen für den<br />
automobilen Leichtbau – sei es mit Formhärten<br />
(Hot Stamping), Innenhochdruck-<br />
Umformung (IHU oder Hydroforming)<br />
oder faserverstärkten Kunststoffen (Composites).<br />
Für viele Anwendungsfälle liefert<br />
Aweba gleich die passenden Werkzeuge.<br />
Die Schuler-Unternehmenstochter unterstützt<br />
ihre Kunden aus der Automobilund<br />
Zulieferindustrie aber auch beim<br />
Wandel zur E-Mobilität mit Werkzeugen<br />
und Druckgießformen für Elektromotoren<br />
oder Batteriegehäuse.<br />
Umformtechnik<br />
Weniger Ausschuss beim Tiefziehen von Blechteilen<br />
Fürs Tiefziehen von Blechteilen präsentiert<br />
iLariz (Halle 8 Stand 8415) die Technologien<br />
Draw.Control und Draw.Monitor.<br />
Draw.Control reduziert laut den Stuttgartern<br />
Ausschuss und schont so Ressourcen.<br />
Die In-Line-Prozessregelung greift aktiv<br />
und vollautomatisch direkt in den Umformprozess<br />
ein, erkennt äußere Störgrößen<br />
sowie Schwankungen der Werkstoffund<br />
Prozessparameter und kompensiert<br />
sie. Mögliche Fehler am Bauteil werden<br />
somit eliminiert bevor sie entstehen.<br />
Um die Technologie zu integrieren, wird<br />
ein Umformwerkzeug mit Sensorik, Aktorik<br />
und einer Regelungseinheit ausgestattet,<br />
die auf prozessrelevanten Führungsgrößen<br />
basiert. Das autarke System ist<br />
werkzeuggebunden und unabhängig von<br />
der Presse sowie deren Steuerung. Es besteht<br />
aus Standard-Industriekomponenten.<br />
Neben neuen können auch existierende<br />
Werkzeuge ausgestattet werden.<br />
Die Innovation hat das Potential, Ausschusskosten<br />
deutlich zu senken und so<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der Nutzer zu<br />
stärken. Bereits mit ersten Prototypen<br />
konnte eine Reduzierung der theore -<br />
tischen Ausschussquote von mindestens<br />
30 % erreicht werden. Der ressourcenund<br />
energieschonende Aspekt leistet<br />
einen wichtigen Beitrag, den CO 2<br />
-Footprint<br />
der lokalen Produktion reduzieren.<br />
Hinzu kommt, dass der Bedarf an Blechbauteilen<br />
seit Jahren steigt. So werden<br />
für neue Fahrzeugmodelle stets neue Umformwerkzeuge<br />
benötigt. Der Umstieg auf<br />
die Elektromobilität erhöht den Bedarf<br />
Bild: iLariz<br />
weiter, da in E-Fahrzeugen mehr Blechteile<br />
verbaut werden als in Fahrzeugen<br />
mit konventionellem Antrieb. Aufgrund<br />
der komplexer werdenden Bauteile und<br />
-konstruktionen, neuen und leichteren<br />
Werkstoffen sowie allgemeinen Bestrebungen<br />
hinsichtlich Umwelt- und Ressourcenschonung<br />
wächst der Bedarf an<br />
Systemen zur Ausschussreduzierung.<br />
Neben Draw.Control stellt iLariz mit<br />
Draw.Monitor auch sein Einstiegsprodukt<br />
in die digitale Blechumformung vor. Es<br />
dient der Prozessüberwachung und Qualitätssicherung<br />
beim Tiefziehen. Durch die<br />
simulationsbasierte Auslegemethodik<br />
zum definierten Positionieren von Sensortechnik<br />
im Werkzeug entstehen repräsentative<br />
Sensorsignale, die die Grundlage<br />
für eine ereignisorientierte Prozessüberwachung<br />
mit Draw.Monitor bilden. Anhand<br />
dieser Messkurven können Prozessschwankungen<br />
entdeckt und Qualitätsmängel<br />
schon während des Umformprozesses<br />
erkannt und visualisiert werden.<br />
44 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Einfach<br />
Systembaukasten<br />
Individuelle Lösungen für die Schweißfertigung<br />
Bild: Cloos<br />
Von „Einstieg“ bis „Premium“ und vom<br />
Handschweißgerät bis zum verketteten<br />
Robotersystem kann Cloos nach eigenen<br />
Angaben die passende Schweißlösung liefern<br />
(Halle 7, Stand 7416). Das Schweißgerät<br />
Quineo StarT zum Beispiel soll einen<br />
einfachen Einstieg ins Schweißen bieten,<br />
das modulare Qineo NexT ermögliche<br />
manuelles Schweißen ebenso wie den<br />
„Multiprozess für das automatisierte<br />
Roboterschweißen“. Und Qineo QuesT<br />
ergänzt das Portfolio für High -<br />
end-WIG-Applikationen. Laut<br />
Cloos zeichnen sich alle neuen<br />
Qineo-Stromquellen durch<br />
digitale Konnektivität, Energieeffizienz<br />
und Integrationsmöglichkeit<br />
neuer Schweißprozesse<br />
aus.<br />
Das für die Automation konzipierte<br />
Qirox-System hingegen<br />
umfasst Roboter mit „mehr als<br />
20 verschiedenen Typen“<br />
sowie Positionierer, Sicherheitstechnik,<br />
Software, Sensorik mit Schnittstelle zur<br />
Prozesstechnologie. Cloos erhebt für sich<br />
den Anspruch, „eine Robotermechanik für<br />
jede denkbare Anwendung“ bieten zu<br />
können. Digitale Lösungen verbesserten<br />
die Schweißtechnik und würden stetig<br />
ausgebaut. Zu ihnen gehört zum Beispiel<br />
die „C-Gate IoT-Platform“, über die Anwender<br />
in Echtzeit auf Infos zur Schweißproduktion<br />
zugreifen können.<br />
Bild: Lorch Schweißtechnik<br />
Package-Lösungen<br />
Effizienter Schweißen mit „smarter“ Technik<br />
Unter dem Motto „Smart Welding“ will<br />
Lorch auf der Messe zeigen, wie innova -<br />
tive Schweißtechnik die Produktivität<br />
nochmals deutlich steigern kann (Halle 7,<br />
Stand 7506): Im Fokus stehen automatisierte<br />
Schweißlösungen und ein neuer<br />
Schweißprozess, mit dem sich qualitativ<br />
hochwertige Sichtnähte mit sehr guter<br />
Nahtoptik „wesentlich schneller“ schweißen<br />
lassen sollen.<br />
Als Lösung für eine einfache<br />
Automatisierung präsentiert<br />
der Aussteller das „Lorch<br />
Cobot Welding Package“: Es<br />
soll kleineren und mittleren<br />
Unternehmen ermöglichen,<br />
Schweißvorgänge einfach zu<br />
automatisieren und Arbeitsabläufe<br />
zu optimieren. Mit<br />
dem neuen Dreh-Kipptisch<br />
Cobot Turn 100 A demonstriert<br />
der Anbieter, wie die<br />
kollaborative Schweißfertigung deutlich<br />
effizienter gestaltet und der Schweißer<br />
entlastet werden kann (Foto). Zusätzlich<br />
präsentiert er im Rahmen der Kooperation<br />
mit Yaskawa die Roboterschweißzelle<br />
„ArcWorld RS“.<br />
Für das Handschweißen stellt der Hersteller<br />
den neuen Schweiß prozess MicorTwin<br />
vor, der für die Leistungsklassen bis 500 A<br />
der MicorMIG-Pulse-Serie verfügbar ist.<br />
... die gesuchte<br />
Metallfeder<br />
finden<br />
federnshop.com<br />
auswählen anfragen berechnen wissen<br />
(+49) 07123 960-192<br />
service@gutekunst-co.com<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 45
Wenn Bauteile eigenständig mit der<br />
Produktionsanlage kommunizieren<br />
und sich Menschen, Maschinen<br />
und industrielle Prozesse vernetzen,<br />
dann geht es um Industrie 4.0.<br />
Bild: Blue Planet Studio /stock.adobe.com<br />
Plädoyer des DVS: Vom Fortschritt profitieren<br />
Industrie 4.0 in der Schweißtechnik<br />
Gerade auch auf der Fachmesse Schweisstec ist Industrie 4.0 ein großes Thema.<br />
Der Fachverband DVS sieht darin eine Chance für die Unternehmen. Doch wie sollten<br />
sie vorgehen in der Schweißtechnik? Der DVS hat dazu ein Whitepaper verfasst und<br />
stellt die Handreichung hier in Kurzform vor.<br />
» Isabel Nocker von der DVS Media GmbH, Düsseldorf<br />
Wenn Bauteile eigenständig mit der Produk -<br />
tionsanlage kommunizieren und sich Menschen,<br />
Maschinen und industrielle Prozesse vernetzen,<br />
dann sprechen wir von Industrie 4.0 (I4.0) – und<br />
es kommen noch viele weitere digitale Funktionen<br />
hinzu. Doch was bedeutet das konkret für die<br />
Schweißtechnik? Und wie können die Betriebe und<br />
Anwender vor Ort davon profitieren?<br />
Mit diesen Fragen beschäftigt sich ein Expertenteam<br />
im DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />
und verwandte Verfahren e. V., und zwar die Arbeitsgruppe<br />
„Industrie 4.0“. Sie hat ein Whitepaper veröffentlicht,<br />
das für kleine und mittlere Unternehmen<br />
(KMU) konkrete Tipps und Einstieg hilfen gibt und<br />
über die Potenziale von I4.0 informiert.<br />
Wo stehen wir?<br />
Laut einer Studie des Verbands Bitkom gehen im Jahr<br />
2020 lediglich 25 % der befragten Unternehmen davon<br />
aus, dass I4.0 voraussichtlich „keinen Einfluss<br />
auf ihr Geschäftsmodell haben wird“. 2019 waren<br />
davon noch mehr als 30 % überzeugt.<br />
Trotz dieser Einschätzung wird die Digitalisierung in<br />
schweißtechnischen Betrieben oft eher zögerlich<br />
eingesetzt. „Wenn die Digitalisierung gelingt, dann<br />
haben Beschäftigte und Betriebe einen echten<br />
Vorteil“, ist hingegen Jens Jerzembeck überzeugt,<br />
Leiter Forschung und Technik im DVS und Initiator<br />
des Whitepapers. „Nämlich dann, wenn wir gesamte<br />
Prozessketten digital abbilden können. Oder wenn<br />
wir für die oftmals beim Schweißen als lästig empfundenen<br />
Pflichten – zum Beispiel die Dokumenta -<br />
tionspflicht – digitale Lösungen finden.“<br />
Ein Grund für den häufig eher punktuellen Einsatz<br />
von IT-Lösungen ist der aktuelle „digitale Reifegrad“<br />
in der Schweißtechnik. Bei einer Umfrage im Jahre<br />
2019 gaben mehr als 70 % der Befragten an, dass die<br />
funktionsbezogene digitale Expertise im eigenen<br />
Unternehmen „mäßig“ bis „nicht gut“ sei.<br />
46 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
BLECHEXPO/SCHWEISSTEC «<br />
Wer profitiert von Industrie 4.0?<br />
Schweißer, die Schweißaufsicht, Ingenieure, Hersteller<br />
und Kunden können von Arbeitserleichterungen,<br />
Optimierungen sowie Ersparnis von Zeit, Kosten und<br />
Ressourcen profitieren. Der Grund: Was am Ende der<br />
Prozesskette herauskommt, ist besser und wirtschaftlicher<br />
als vorher. Das fertige Bauteil wird selbst<br />
Informationsträger und damit „intelligent“.<br />
Im DVS-Whitepaper sind deshalb drei Vorteile klar<br />
erkennbar:<br />
• Industrie 4.0 steigert die Produktqualität<br />
• Industrie 4.0 erhöht die Wirtschaftlichkeit<br />
• Industrie 4.0 vergrößert den Kundennutzen<br />
So kann Industrie 4.0 zum Beispiel dafür sorgen,<br />
Ressourcen zu schonen. In der IT-basierten Fertigung<br />
lassen sich die Parameter optimieren, Abschmelz -<br />
leistungen erhöhen und der Prüfumfang der Bauteile<br />
erheblich reduzieren.<br />
Der Fertigungsprozess wird effizienter, wenn sich<br />
alle Parameter nach der Gesamtanlageneffektivität<br />
richten. Dies geschieht, wenn es eine ganzheitliche<br />
Maschinenüberwachung gibt. Auch bei der Dokumentation<br />
für die Haftung gibt es deutliche Einsparpotenziale.<br />
Laut einer Fraunhofer-Studie gehen zum<br />
Beispiel 62 % der Unternehmen in der Produktion<br />
davon aus, dass mobile Geräte den Aufwand der<br />
Dokumentation drastisch reduzieren werden.<br />
„IT-Anwendungen tragen dazu bei, die Qualität des<br />
Bauteils zu optimieren und zu sichern. Damit möglichst<br />
viele in der Schweißtechnik davon profitieren<br />
können, bringt der DVS die Akteure miteinander ins<br />
Gespräch“, so Jan Pitzer, Obmann der Arbeitsgruppe<br />
im DVS und Schweißfachingenieur bei der Carl Cloos<br />
Schweißtechnik GmbH. „Die Frage ist nicht, ob die<br />
Digitalisierung kommt. Die Frage ist wohl vielmehr,<br />
wer mit dabei ist.“<br />
DVS-Whitepaper: www.dvs-ev.de/whitepaper<br />
Mehr Infos: www.dvs-home.de/themen/industrie-40<br />
Kontakt: Jens Jerzembeck, jens.jerzembeck@dvs-hg.de,<br />
Tel.: +49 211 1591–173, www.dvs-home.de<br />
Jan Pitzer, Obmann<br />
der Arbeitsgruppe<br />
Industrie 4.0 im DVS<br />
und Schweißfach -<br />
ingenieur bei Cloos:<br />
„Die Frage ist nicht,<br />
ob die Digitalisierung<br />
kommt. Die Frage ist<br />
wohl vielmehr, wer<br />
mit dabei ist.“<br />
Mehrsprachige<br />
Katalogproduktion<br />
Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen<br />
oder versionierten<br />
Kataloge sind wir bestens<br />
gerüstet – speziell wenn es um<br />
das Know-how beim Projektmanagement<br />
Ihrer hochkomplexen<br />
Aufträge geht.<br />
Individuelle Tools, die perfekt auf<br />
Ihr Projekt abgestimmt sind, be -<br />
schleunigen und vereinfachen<br />
den Gesamtprozess.<br />
Wir können viel für Sie tun,<br />
sprechen Sie uns an.<br />
Bild: J. Pitzer<br />
www.konradindruck.de<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 47
TOPSTORY » BLECHTEILEFERTIGUNG<br />
Die nächste Runde der digitalen<br />
Transformation der Produktion ist<br />
eingeleitet – die Plattformökonomie<br />
entwickelt sich hin zu Ökosystemen.<br />
Bild: Gorodenkoff/stock.adobe.com<br />
Neue Strukturen in der Blechteilebeschaffung<br />
Von der Plattform<br />
zum Ökosystem<br />
Digitale Ökosysteme sind der nächste Schritt in der Transformation zur<br />
digitalisierten Fertigung. Ausgehend von Plattformen entstehen neue Strukturen<br />
und neue Geschäftsmodelle für die Beschaffung von Zeichnungsteilen, auch<br />
für Blechteile.<br />
» Volker Albrecht, Fachjournalist in Bamberg<br />
48 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Seit der Vorstellung des Konzepts Industrie 4.0 hat<br />
sich in der Industrie viel getan. Die Automati -<br />
sierung der Produktionssysteme einerseits und die<br />
digitale Vernetzung der Maschinen andererseits wurden<br />
vorangetrieben. In vielen Betrieben ist das Erfassen<br />
vielfältiger Daten rund um die Produktionsprozesse,<br />
Betriebs- und Maschinenzustände oder die<br />
Rahmenbedingungen Standard. Die Daten stehen in<br />
Echtzeit bereit, werden aber oft nur zum Teil genutzt.<br />
So sind die meisten Fertigungsbetriebe zwar noch<br />
nicht zur durchdigitalisierten Smart Factory mutiert,<br />
aber sie sind vorbereitet für die weiteren Entwicklungen<br />
der digitalen Transformation. Und die geht in<br />
Richtung Vernetzung in globalen, digitalen Ökosystemen<br />
respektive Produktions-Ökosystemen.<br />
Mit den im Jahr 2021 vorgestellten Entwicklungen<br />
im „Projekt Industrie 4.0“ stehen Basistechnologien<br />
von Industrie 4.0, insbesondere der digitale Zwilling,<br />
die dazu erforderliche Datenstruktur der Ver -<br />
waltungsschale sowie die europäische Daten-Cloud<br />
Gaia-X, vor der Anwendung in industriellen Kernbranchen.<br />
Kooperation in digitalen Ökosystemen<br />
Ein digitales Ökosystem definieren Dr. Matthias Naab<br />
und Dr. Marcus Trapp vom Fraunhofer IESE als ein<br />
sozio-technisches System, in dem voneinander unabhängige<br />
Unternehmen und Menschen kooperieren<br />
und kollaborieren. Dabei sollten Community-basierte<br />
Ökosysteme ohne kommerziellen Hintergrund und<br />
kommerzielle plattformbasierte Ökosystemen unterschieden<br />
werden.<br />
Kommerzielle digitale Ökosysteme entstehen rund<br />
um eine digitale Plattform, die über diverse Dienste<br />
die Zusammenarbeit der Teilnehmer unterstützt. Diese<br />
Systeme adressieren Bedürfnisse potenzieller Kunden,<br />
die erst durch die Zusammenarbeit mehrerer<br />
Partner befriedigt werden können. Der Gesamtnutzen<br />
ergibt sich aus der Kombination der vermittelnden<br />
digitalen Plattform und den interagierenden Systempartnern,<br />
was zu Netzwerkeffekten führt. Die Einbindung<br />
in ein solches digitales Netzwerk erfordert von<br />
den teilnehmenden Unternehmen eine Abkehr von<br />
traditionellen Geschäftsmodellen, die sich vor allem<br />
durch den Schutz des Know-hows und der Kernkompetenzen<br />
auszeichnen. In digitalen Ökosystemen<br />
werden Daten, Wissen und auch Aufträge geteilt und<br />
zum Teil zentrale Geschäftsaktivitäten wie etwa die<br />
Kundenakquise und die Kundenbetreuung oder die<br />
Rechnungsstellung an die Plattform übertragen. Bekannte<br />
Beispiele für digitale Ökosysteme im B2C-<br />
Bereich sind Flixbus, Airbnb oder Uber. Die jeweiligen<br />
Plattformbetreiber konzentrieren sich hierbei auf das<br />
digitale, automatisierte Vermitteln von Dienstleistungen<br />
über das Internet, ohne dabei einen einzigen<br />
Bus, ein Hotel oder ein Fahrzeug zu besitzen.<br />
In Anlehnung an diese Modelle sind im Beschaffungsmarkt<br />
für Blech-, Dreh- und Frästeile sowie<br />
beispielsweise den 3D-Druck ähnliche Plattformen<br />
mit Anzeichen digitaler Ökosysteme entstanden. Im<br />
einfachsten Fall handelt es sich um Marktplätze, in<br />
denen Auftraggeber über Suchkriterien geeignete<br />
Lieferanten finden, Anfragen verschicken und Angebote<br />
einholen können. Verfeinerte Versionen dieser<br />
Marktplätze verfügen über Maschinendaten der Lieferanten<br />
und können so über spezielle Algorithmen<br />
automatisch zu einem Auftrag die Lieferanten herausfiltern,<br />
die über die entsprechende Fertigungs-<br />
Bild: Tom Oettle<br />
Die Zeit ist reif<br />
Beschaffungsplattformen bieten den Anbietern und den<br />
Abnehmern – nicht nur von Blechteilen – interessante<br />
Möglichkeiten. Ihre Strukturen entwickeln sich zunehmend<br />
in Richtung digitaler Ökosysteme. Fertigungsbetriebe sollten<br />
diese schnell wachsenden Kooperations- und Vertriebskanäle<br />
nicht ignorieren. Die Zeit ist reif, sich mit ihrer Hilfe<br />
zukunftsfähig aufzustellen – ohne sich jedoch in eine zu<br />
große Abhängigkeit von einzelnen<br />
Partnern zu begeben. Zumindest sollten<br />
sich Fertiger bei geplanten Investitionen<br />
gut überlegen, welche Ausstattungen<br />
und Schnittstellen nötig<br />
sind, um einem solchen Netzwerk<br />
erfolgreich beitreten zu können.<br />
Mona Willrett,<br />
Redakteurin <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
Digitale Ökosysteme<br />
bestehen in der Regel<br />
aus einer gemanagten<br />
Plattform über die<br />
Konsumenten und<br />
Anbieter miteinander<br />
in geschäftliche<br />
Beziehung treten.<br />
Bild: Fraunhofer IESE<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 49
TOPSTORY » BLECHTEILEFERTIGUNG<br />
Hochautomatisierte<br />
Fertigungstechnik<br />
alleine wird künftig<br />
keine Erfolgsgarantie<br />
sein. Die Strukturen<br />
der Kunden-Lieferanten-Beziehungen<br />
verschieben<br />
sich hin zur<br />
Plattformökonomie.<br />
Geschäftsgang bei<br />
V-Industrie: Zeichnungsdaten<br />
werden<br />
vom Algorithmus<br />
bearbeitet und an das<br />
passende Fertigungsunternehmen<br />
vermittelt.<br />
Kunde und Fer tiger<br />
schließen den Vertrag<br />
miteinander ab.<br />
ausrüstung verfügen. Das kann soweit gehen, dass<br />
die Maschinen der Lieferanten –wie beispielsweise<br />
beim Plattformbetreiber V-Industry – per Hardware-<br />
Konnektierung an die Plattform angebunden sind.<br />
Zielgenau erkennen entsprechend programmierte Algorithmen<br />
dann anhand aktueller Maschinendaten,<br />
welcher Auftrag zu welchem Termin bei welchem<br />
Fertiger bearbeitet werden kann. Die Auftragsmodalitäten<br />
handeln die Protagonisten dabei direkt aus.<br />
Anders handhaben es Fertigungsplattformen wie<br />
beispielsweise Laserhub oder Kreatize, die sich nach<br />
den Prinzipien des 2009 von Prof. Bo Hu Li und Prof.<br />
Lin Zhang erstmals vorgestellten Cloud-Manufacturing<br />
oder des Manufacturing-as-a-Service organisieren.<br />
Hinter diesen Fertigungsplattformen steht auf<br />
der einen Seite ein Netzwerk-geprüftes selbständiges<br />
Fertigungsunternehmen, dessen Maschinen mit der<br />
Plattform vernetzt sind – sozusagen über eine Art<br />
digitaler Zwilling. Bei einer Anfrage prüfen Algorithmen<br />
auf Basis der hochgeladenen CAD-Teilezeichnung<br />
innerhalb von Minuten die Machbarkeit des<br />
Bauteils, kalkulieren ein Angebot und ermitteln<br />
mögliche Lieferanten und Liefertermine. Wird das<br />
Angebot angenommen, bereitet die Plattform die<br />
Auftragsdaten fertigungsgerecht auf und schickt sie<br />
zum ausgewählten Fertigungsunternehmen. Die<br />
Bild: Albrecht<br />
eingesetzte Quoting-Software ermittelt den Preis<br />
nicht nach Angebot-Nachfrage-Kriterien, sondern<br />
errechnet ihn nutzungsorientiert nach den vom<br />
Plattformbetreiber mit den Fertigern abgestimmten<br />
Aspekten.<br />
Bei dieser Form des Cloud-Manufacturing verfolgen<br />
die Betreiber unterschiedliche Geschäftsmodelle.<br />
Zum einen treten sie auf Kundenseite als Auftragnehmer<br />
und auf Lieferantenseite als Auftraggeber<br />
auf. In diesem Fall übernehmen die Plattform -<br />
algorithmen alle administrativen Aufgaben von<br />
der Terminverfolgung, Organisation der Logistik bis<br />
zur Rechnungsstellung und Reklamationsbearbeitung.<br />
Kunde und Fertigungsunternehmen kommen<br />
nicht in Kontakt. Zum anderen treten einige Platt -<br />
formen als reine Vermittler auf und bieten innerhalb<br />
ihres Ökosystems Cloud-Dienste für spezielle ad -<br />
ministrative Leistungen.<br />
Ihre Umsätze erwirtschaften die Plattformen durch<br />
monatliche Pauschalbeträge für die Plattformnutzung,<br />
durch Provisionen je Auftrag oder aus der<br />
Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis.<br />
Das Geschäftsmodell basiert darauf, dass alle administrativen<br />
Vorgänge rund um einen Fertigungsauftrag<br />
weitgehend digital und automatisch abgearbeitet<br />
werden. Bei Bedarf binden die cloudbasierten<br />
Plattformen weitere Cloud-Dienste ein, wie beispielsweise<br />
die CAD-Software Onshape. Auch für die<br />
Machbarkeitsprüfung, die Angebotserstellung oder<br />
für KI-gestützte Datenauswertungen setzen die<br />
Plattformbetreiber auf Cloud-Services.<br />
Neue Ansätze in der Forschung<br />
Die Cloud-Manufacturing-Plattformen zeigen, wie in<br />
Industrie 4.0 – neben den Produkten – digitale<br />
Dienstleistungen und Services für die Wertschöpfung<br />
an Bedeutung gewinnen. Das gilt aber nicht nur auf<br />
der Beschaffungsseite, sondern auch auf der Produktionsseite.<br />
Dort entstehen auf der Basis des digitalen<br />
Bild: V-Industry<br />
50 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Wertschöpfungstiefe,<br />
Fertigungssteuerungsmodell. Berichtswesen,<br />
Qualitätsmanagement, Standards<br />
<br />
Personalbeschaffung und Fortbildung,<br />
Wissensmanagement, agile Methode,<br />
Verankerung des „digitalen Denkens“<br />
Dimensionen der digitalen Fabrik.<br />
<br />
Digitale Lieferkette, Geschäftsmodell & Produktion,<br />
Netzwerkpartner, Schutz des geistigen Eigentums,<br />
Standortstruktur der Produktion<br />
<br />
Automatisierung & Robotik, Logistik & Transport,<br />
Additive Fertigung, Sensortechnologie,<br />
Konnektivität, AR & VR, „Digital Twins“<br />
<br />
Cloud. & Edge-Computing, Big Data,<br />
Analytics, KI, ERP- & MES-Systeme<br />
Bild: Roland Berger<br />
Zwillings der Fertigungsanlagen Produktions-Ökosysteme,<br />
die über Fabrik- und Unternehmensgrenzen<br />
hinweg Produktionssysteme vernetzen. Plattformdienste<br />
sollen es dort dereinst mithilfe künstlicher<br />
Intelligenz ermöglichen, Produktionsprozesse innerhalb<br />
des Ökosystems über Unternehmensgrenzen<br />
hinweg zu organisieren und zu steuern.<br />
Tatsächlich stehen derartige Produktions-Ökosysteme<br />
noch am Anfang, entsprechend laufen zahl -<br />
reiche Forschungsprojekte, die die Möglichkeiten des<br />
Konzepts ausloten. So arbeiten beispielsweise die<br />
Ipri gGmbH und das IPH-Stuttgart im BMWi-Projekt<br />
KapShare an einer Plattform, über die KMU Nach -<br />
frageschwankungen im Markt ausgleichen können,<br />
indem sie ihre Produktionskapazitäten anderen<br />
Firmen zur Verfügung stellen. Die Plattform soll die<br />
freien Produktionskapazitäten dann per Algorithmus<br />
vermitteln.<br />
Sicherheit.<br />
Made in Germany.<br />
Als Technologie- und Innovationsführer stehen wir mit Qualitätsprodukten<br />
made in Germany als Garant für höchste Arbeitssicherheit. Ein Versprechen,<br />
das wir seit Generationen als Familienunternehmen einlösen und nun mit einem<br />
für alle sichtbaren Zeichen bekräftigen: Eine Familie. Ein Name. Eine Mission.<br />
Aus der Günzburger Steigtechnik wird die MUNK Group. www.munk-group.com<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 51
TOPSTORY » BLECHTEILEFERTIGUNG<br />
Beispiele möglicher Use-Cases:<br />
Die Plattform Industrie<br />
4.0 hat sie in diesem<br />
Sommer freigeschaltet:<br />
die Industrie-4.0-<br />
Verwaltungsschale<br />
und ihre Einsatz -<br />
möglichkeiten.<br />
ERP<br />
Plug-&-Play /<br />
Systemintegration<br />
Herstellerübergreifende<br />
Interoperabilität<br />
Condition Monitoring<br />
Business Excellence<br />
z.B. Ausschreibung und Abrechnung<br />
Plattform<br />
Bild: Plattform Industrie 4.0<br />
Im Forschungsprojekt Smart Factory Web, das vom<br />
Fraunhofer IOSB durchgeführt wurde, geht es um ein<br />
Netzwerk intelligenter Fabriken, mit dem die beteiligten<br />
Firmen ihre Auftragserfüllung verbessern. In<br />
diesem Ökosystem sollen Cloud-Services die Gesamtkapazitäten<br />
optimieren, indem sie über Produktionsstätten<br />
hinweg Fertigungsfähigkeiten anpassen und<br />
Ressourcen, Assets und Inventar teilen. Das Smart<br />
Factory Web bietet die technische Basis für neue Geschäftsmodelle,<br />
die einen flexiblen Einsatz von Produktionsressourcen<br />
über Standorte hinweg nutzen<br />
wollen. Das Forschungsprojekt zeigt zudem auf,<br />
welche industriellen Standards wie OPC UA und<br />
AutomationML solche Ökosysteme für die Fabrik-zu-<br />
Fabrik-Interoperabilität nutzen sollten. Solche<br />
Stand ard-Schnittstellen sind wichtig, wenn Unternehmen<br />
entweder das Ökosystem wechseln oder mit<br />
mehreren Ökosystem parallel arbeiten wollen.<br />
Ein reales digitales Produktions-Ökosystem ist bei<br />
Mercedes Benz jüngst mit dem Mercedes-Benz Cars<br />
Operations 360 (MO360) in der neuen Factory 56 in<br />
Sindelfingen aktiv geschaltet worden. Das System integriert<br />
Informationen über die wichtigsten Produktionsprozesse<br />
und IT-Systeme aus mehr als 30 Mercedes-Benz-Pkw-Werken<br />
weltweit. Mit MO360 wird<br />
etwa die auf Kennzahlen basierende Produktionssteuerung<br />
optimiert. Ein praktischer Aspekt: MO360<br />
stellt in Echtzeit jedem Mitarbeiter bedarfsgerechte<br />
Informationen und Arbeitsanweisungen bereit.<br />
Investoren setzen auf diese Modelle<br />
In der produzierenden Industrie wird aktuell über<br />
Plattformen und Ökosystem nur ein geringer Anteil<br />
am Gesamtumsatz erzielt. Viele fertigende Unternehmen,<br />
vor allem KMU, stehen nach einer Bitkom-<br />
Befragung den digitalen Plattformen und Ökosystemen<br />
kritisch gegenüber. Investoren indes setzen auf<br />
deren Zukunftsfähigkeit und haben die Gründer in<br />
den letzten Jahren mit Millionenbeträgen ausgestattet.<br />
Die danken es mit Wachstumsraten von mehreren<br />
hundert Prozent im Jahr und einer schnellen<br />
Weiterentwicklung der Plattformen.<br />
<br />
<br />
Sicherheit für<br />
autorisierte<br />
Partner<br />
<br />
<br />
Fabrik A<br />
Data & Service<br />
Integration<br />
<br />
<br />
Fabrik B<br />
Plug<br />
&<br />
Work<br />
<br />
<br />
Neu<br />
Bild: Fraunhofer IOSB<br />
Integration mit<br />
IOT-Services für<br />
verteilte Systeme<br />
Verbindung über industrielle<br />
Standards (OPC Unified<br />
Architecture, AutomatiolML)<br />
Smart Factory Web ist ein Testbed für ein Netzwerk intelligenter Fabriken, die<br />
ihre Gesamtproduktivität verbessern wollen. Gleichzeitig zeigt es die Standards,<br />
wie etwa OPC UA, die Plattformen nutzen sollten.<br />
52 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Insgesamt kommen die digitalen Ökosysteme dem<br />
Bedarf der Verbraucher nach individualisierten Produkten<br />
entgegen. Gerade junge Unternehmen mit<br />
kreativen Produktideen, die nicht auf Massenproduktion<br />
zielen, bietet das Cloud-Manufacturing in digitalen<br />
Ökosystemen erhebliche Vorteile, wie die zahlreichen<br />
Anwenderberichte auf den Websites der<br />
Plattformen zeigen. Diesen Unternehmen bieten die<br />
Ökosysteme einen schnellen und einfachen Zugriff<br />
auf Fertigungskapazitäten, ohne dabei in Maschinen<br />
investieren oder Fertigungswissen aufbauen zu müssen.<br />
Letztlich geht die Vision dahin, alle Teile einer<br />
Konstruktion über verteilte Fertiger in digitalen Ökosystemen<br />
fertigen zu lassen. Selbst die Montage der<br />
einzelnen Bauteile zum fertigen Produkt könnte auf<br />
diese Weise ausgelagert werden. Zudem sammeln die<br />
Plattformen in diesen Ökosystemen Daten über Aufträge<br />
und Produktionssysteme. Von Cloud-Diensten<br />
angebotene KI-gestützte Auswertungen erlauben<br />
dann beispielsweise Vorhersagen im Hinblick auf<br />
kommende Bedarfe. Indem sehr flexibel innerhalb<br />
des Produktions-Ökosystem nur das produziert wird,<br />
was tatsächlich im Markt abgesetzt werden kann,<br />
können diese Netzwerke in Zukunft zudem zur Ressourcenschonung<br />
beitragen.<br />
Experten erwarten bis 2025 ein Anwachsen des<br />
Marktanteils des Cloud-Manufacturings auf rund<br />
35 % weltweit. Das sollten Fertigungsunternehmen –<br />
auch in der Blechbearbeitung – im Auge behalten,<br />
wenn es darum geht, ihre traditionellen Geschäftsmodelle<br />
auszubauen. Bekannte Kunden-Lieferanten-<br />
Beziehungen werden zwar auch weiterhin bestehen.<br />
Die Zeit für den Einstieg in die Plattformökonomie<br />
allerdings ist derzeit günstig. Der Aufbau von Webshops<br />
alleine reicht künftig nicht mehr.<br />
TRANSPORTIERT<br />
AUTONOM<br />
AGV-Katalog<br />
hier<br />
info@tuenkers.de<br />
www.tuenkers.de<br />
AGV_2020_4C_103x150_V2.indd 1 09.02.2<br />
Bild: Mercedes Benz<br />
Mit dem MO360 ist bei<br />
Mercedes Benz in Sindelfingen<br />
ein Produktions-<br />
Ökosystem freigeschaltet<br />
worden, das die weltweiten<br />
Produktionsstätten<br />
des Automobilherstellers<br />
integriert.<br />
Wir denken<br />
einen Schnitt weiter.<br />
Wasserstrahl-Schneidanlagen von StM.<br />
stm<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 53
» TECHNIK & WISSEN » Interview<br />
Trumpf-Werkzeugmaschinen-Chef Dr. Stephan Mayer über neue Maschinen und Strategien<br />
„Damit wollen wir Kunden erreichen, die<br />
uns noch nicht auf dem Schirm hatten“<br />
„Mit unseren neuen Einstiegsmaschinen erweitern wir unser Portfolio. Das ändert aber nichts an<br />
unserem Anspruch, Technologieführer zu sein. Wir investieren viel, um unsere Highend-Produkte<br />
weiterzu ent wickeln“, sagt Dr. Stephan Mayer. Der Ingenieur leitet seit dem 1. Juli 2021 den<br />
Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen bei Trumpf und ist Mitglied der Gruppengeschäftsführung.<br />
» Mona Willrett, Redakteurin <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
„Wir werden unser Angebot im Einstiegsbereich<br />
kontinuierlich erweitern“, sagt Dr.<br />
Stephan Mayer. Er löste zum 1. Juli 2021<br />
Dr. Heinz-Jürgen Prokop als Leiter der<br />
Trumpf-Werkzeugmaschinen-Sparte ab.<br />
deutlich mehr Betriebe arbeiten bereits<br />
automatisiert und im Mehrschichtbetrieb.<br />
Daraus resultiert ein anderer Bedarf.<br />
Herr Dr. Mayer, Trumpf stellt neue Einsteigermaschinen<br />
vor. Um welche handelt<br />
es sich und was kommt noch?<br />
Wir werden mittelfristig ein ganzes Portfolio<br />
an neuen Einsteigermaschinen in<br />
den Markt einführen. Auf der Blechexpo<br />
stellen wir die 2D-Laserschneidmaschine<br />
TruLaser 1000, eine automatisierte Laserschweißanlage<br />
und eine Schwenkbiegemaschine<br />
vor. Wir arbeiten aber auch an<br />
einer nochmals günstigeren Rohrschneide-Anlage.<br />
Darüber hinaus kommen noch<br />
Automatisierungslösungen für Einsteiger<br />
dazu. Unser Fokus lag hier bislang auf der<br />
komplett mannlosen Fertigung und der<br />
Smart Factory. Aber nicht immer ist eine<br />
Highend-Automatisierung erforderlich,<br />
um die Anforderungen des Kunden zu<br />
erfüllen. Oft reichen einfachere Lösungen,<br />
etwa eine Handhabungshilfe fürs halb -<br />
automatisierte Fertigen.<br />
Wann sind diese Maschinen verfügbar?<br />
Die TruLaser 1000 und die Laserschweißanlage<br />
führen wir zur Blechexpo ein, die<br />
anderen folgen sukzessive. Teilweise bieten<br />
wir diese Maschinen in Asien etwa ein<br />
halbes Jahr früher an, weil der dortige<br />
Markt in diesem Segment größer ist. Dort<br />
starten viele Fertigungsbetriebe mit sehr<br />
einfachen Anlagen. In Europa sind die<br />
meisten Blechfertiger schon weiter und<br />
Bild: Trumpf<br />
Und wo werden sie gebaut?<br />
Die neue TruLaser Serie 1000 wird wie bereits<br />
die Vorgängerserie an den Trumpf-<br />
Standorten in Grüsch in der Schweiz, in<br />
Farmington in den USA und in Taicang in<br />
China gefertigt. Damit sind wir gut aufgestellt,<br />
um die unterschiedlichen Märkte<br />
schnell zu bedienen.<br />
Wie unterscheiden sich diese Maschinen<br />
von den bisherigen Produkten?<br />
Die neue Generation der TruLaser-Serie<br />
1000 wird deutlich günstiger sein als die<br />
Vorgängerserie. Trotzdem haben wir es<br />
geschafft, die Maschinen schneller und<br />
dynamischer zu machen. Den Anwendern<br />
stehen im Einstiegssegment jetzt auch<br />
Optionen zur Verfügung, die bislang den<br />
höherwertigen Serien vorbehalten waren.<br />
Um das zu erreichen, sind die Einsteigermaschinen<br />
in jenen Bereichen einfacher<br />
ausgestattet, die für eine hohe Automatisierung,<br />
Effizienz, Flexibilität und maximalen<br />
Durchsatz entscheidend sind. Keine<br />
Abstriche gibt es hingegen bei der Präzision,<br />
der Lebensdauer oder der Sicherheit.<br />
54 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Welche Zielgruppen sprechen Sie mit<br />
diesen Einsteigermaschinen an?<br />
Die neue TruLaser-Serie 1000 ist die richtige<br />
Maschine für Kunden, die selten in<br />
großen Stückzahlen fertigen, deren Teileund<br />
Materialspektrum weniger breit gefächert<br />
ist oder die weniger Automatisierung<br />
benötigen. Diese Kunden können<br />
jetzt zu günstigen Konditionen von<br />
den Vorteilen der Trumpf-Welt hinsichtlich<br />
Qualität, Lebensdauer<br />
oder Service profitieren. Wer voll<br />
ausgelastet ist, große Stückzahlen<br />
– auch bei sehr unterschiedlichen<br />
Teilen – produzieren will und einen<br />
hohen Automatisierungsgrad anstrebt,<br />
der kauft auch künftig eine Maschine<br />
der Serien 3000 oder 5000.<br />
Zu den Optionen der TruLaser 1000 gehört<br />
‚Smart Collision Prevention‘. Handelt<br />
es sich dabei um die von anderen<br />
Trumpf-Maschinen bekannte Funktion?<br />
Ja. Wir bieten künftig viele Optionen –<br />
speziell Software-Funktionen – Modellunabhängig<br />
an. ‚Smart Collision Preven -<br />
tion‘ ist ein Beispiel für eine Funktiona -<br />
lität, die auch dem Betreiber einer Einsteigermaschine<br />
einen großen Nutzen<br />
bieten kann. In diesem Fall prüft ein Algorithmus,<br />
ob es beim Schneiden zur Kolli -<br />
sion mit kippenden Teilen kommen kann<br />
und optimiert gegebenenfalls die Prozessparameter<br />
so, dass diese Kollision<br />
vermieden wird. Ein Beispiel für eine<br />
Hardware- Lösung, die künftig auch für<br />
die 1000er-Serie verfügbar sein wird, ist<br />
HighSpeed Eco, eine spezielle Düse, die<br />
einen um 70 Prozent höheren Vorschub<br />
ermöglicht – und das bei einem 60 Prozent<br />
geringeren Gasverbrauch.<br />
Werden diese Optionen bei allen Modellen<br />
den gleichen Stand haben?<br />
Ja. Die Optionen, die wir anbieten, haben<br />
von der Einsteiger- bis zur Highend-<br />
Maschine die gleichen Funktionalitäten<br />
und auch den gleichen Preis.<br />
Welche Ziele haben Sie sich mit den<br />
Einsteigermaschinen gesetzt?<br />
Wir müssen der Realität ins Auge sehen:<br />
Aus Asien kommen billige Maschinen, die<br />
manchem Anwender trotzdem gut genug<br />
» Ich freue mich darauf, den<br />
Besuchern der Blechexpo unser<br />
Portfolio zu zeigen – vom Entry<br />
Level bis zur Highend-Lösung. «<br />
erscheinen. Das können wir nicht ignorieren.<br />
Auch solchen Kunden – beispielsweise<br />
einer Schlosserei mit wenig Schneid -<br />
volumen – wollen wir interessante Maschinen<br />
anbieten, die im Vergleich zu<br />
chinesischen Modellen einfacher zu bedienen<br />
und zu pflegen sind, die eine<br />
höhere Präzision und Zuverlässigkeit bieten,<br />
für die ein besserer Service verfügbar<br />
ist und die letztlich einfach auch nachhaltiger<br />
sind. Mit der neuen TruLaser-<br />
Serie 1000 bieten wir unseren Kunden<br />
eine Maschine an, die für einfache Anwendungen<br />
optimiert ist.<br />
Welche weiteren Highlights stellen Sie<br />
auf der Blechexpo vor?<br />
Eine echte Revolution wird eine Lösung<br />
sein, die es künftig möglich macht, auf<br />
Standard-2D-Laserschneidmaschinen Fasen<br />
in verschiedenen Winkeln herzustellen.<br />
Das ist hochinteressant, um beispielsweise<br />
Schweißkanten zu erzeugen, oder<br />
Senkungen an Bohrungen. Die Technologie<br />
basiert überwiegend auf dem Zusammenspiel<br />
von selbst entwickelten, innovativen<br />
Schneidprozessen und speziellen<br />
Algorithmen in der Steuerung der Maschine.<br />
Somit lässt sich das Verfahren zukünftig<br />
sogar bei vielen Maschinen nachrüsten.<br />
Mehr dazu auf der Messe.<br />
Was hat´s mit der gerade vorgestellten<br />
Laser-Blanking-Anlage auf sich?<br />
Wir haben – zusammen mit Siemens und<br />
Arku – eine Anlage entwickelt, bei der das<br />
Blech direkt vom Coil über eine Richtanlage<br />
in die Laserschneidmaschine geführt<br />
wird. Am Ende steht ein Roboter, der die<br />
geschnittenen Teile abstapelt. Der Vorteil<br />
dieses Konzepts: Weil der Prozess kontinuierlich<br />
läuft, erreichen wir im Vergleich<br />
zu einer Tafelanlage einen viel höheren<br />
Durchsatz. Stillstandzeiten beim Wechsel<br />
der Blechtafeln entfallen. Außerdem kann<br />
man aus dem endlosen Blech größere Teile<br />
schneiden. Dieses Konzept ist unter anderem<br />
im Automobilbereich hochinteressant.<br />
Gegenüber den bisher dort üblichen<br />
Press- und Stanzanlagen haben wir einen<br />
riesigen Vorteil: Unsere Anlage ist konturflexibel.<br />
Wo andere neue Werkzeuge herstellen<br />
müssen, können wir innerhalb von<br />
Minuten umprogrammieren. Zudem sind<br />
die Anschaffungskosten geringer.<br />
Welche Hoffnungen verbinden<br />
Sie mit der Blechexpo?<br />
Wir haben viel über Einstiegsmaschinen<br />
geredet. Ich möchte schon<br />
betonen, dass wir uns nach wie<br />
vor ganz klar als Technologieführer<br />
sehen und wir viel investieren, um unsere<br />
Highend-Produkte weiterzuentwickeln.<br />
Beispiele dafür sind höhere Laserleistungen,<br />
das vorher angesprochene<br />
Erzeugen von Fasen auf Standardmaschinen,<br />
das Entwickeln von Gesamtlösungen<br />
für Fertigungsprozesse oder auch unsere<br />
Smart-Factory-Konzepte. Mit dem Entry<br />
Level erweitern wir unser Portfolio. Mein<br />
Wunsch für die Blech expo ist, dass wir<br />
auch Kunden erreichen, die uns bisher<br />
noch nicht auf dem Schirm hatten. Ihnen<br />
wollen wir zeigen, dass wir auch für sie<br />
die richtigen Angebote haben. Ich freue<br />
mich auf die persönlichen Gespräche und<br />
darauf, endlich wieder ein Stück Normalität<br />
zurückzugewinnen.<br />
Sie haben vor Kurzem die Leitung des<br />
Geschäftsbereichs Werkzeugmaschinen<br />
übernommen. Welche Ziele haben Sie?<br />
Ich war ja schon vorher in der Geschäftsleitung<br />
aktiv, insofern wird es sicher keine<br />
dramatischen Veränderungen geben.<br />
Wir entwickeln uns zunehmend zum Lösungsanbieter.<br />
Es geht immer seltener um<br />
einzelne Maschinen, sondern darum, gemeinsam<br />
mit dem Kunden dessen Fertigungs-<br />
und Prozessprobleme zu lösen.<br />
Mir ist wichtig, dass wir Lösungen bringen,<br />
die dem Kunden einen echten Mehrwert<br />
bieten. Außerdem will ich den Service<br />
an den Bedarf der Anwender anpassen<br />
und das Trumpf-Portfolio im Einstiegssegment<br />
weiter ausbauen.<br />
Trumpf ist vom 26. bis 29. Oktober 2021 auf der<br />
Stuttgarter Blechexpo in: Halle 1, Stand 1404<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 55
» TECHNIK & WISSEN<br />
Blechfertiger verbessert mit modernem Energiekonzept die eigene Nachhaltigkeit<br />
Solarstrom erzeugt Stickstoff<br />
Druckluftmanagement, Abwärmenutzung und sparsame Schneid- und Biegemaschinen –<br />
Brand Metallbau hat seine Energieeffizienz optimiert und den Stromverbrauch halbiert.<br />
Ein Stickstoffgenerator versorgt eine ByStar Fiber-Laserschneidanlage von Bystronic.<br />
Bild: Patrick Hürlimann/Bystronic<br />
Das Hochregallager ist<br />
über eine Automa -<br />
tionslösung mit der<br />
energieeffizienten<br />
Schneidmaschine By-<br />
Star Fiber verbunden.<br />
Durch konsequentes Optimieren der Infrastruktur<br />
konnte Brand Metallbau seinen Stromverbrauch<br />
auf die Hälfte reduzieren. Statt 250.000 kWh pro<br />
Jahr sind es heute nur noch 125.000. Geschäftsführer<br />
Alex Brand zeigt die Energiedatenauswertung des<br />
Elektrizitätswerks nicht ohne Stolz. „Man sieht deutlich,<br />
was die Investitionen gebracht haben“, sagt er.<br />
Als Brand vor sieben Jahren beschloss, die Energiebilanz<br />
seines Betriebs zu verbessern, hatte die Druckluftaufbereitung<br />
oberste Priorität. Mit der 2014 installierten<br />
Anlage hat er das Druckluftmanagement<br />
optimiert: Brauchte es bis dahin drei große Kompressoren,<br />
sind es seither nur noch zwei kleine. Intelligente<br />
Zwischenspeicher versorgen die Maschinen<br />
bedarfsgerecht. Heute wird nur noch so viel Druckluft<br />
erzeugt, wie tatsächlich gebraucht wird.<br />
Metallbauer Brand stellt nebenbei als Lohnfertiger<br />
auch Blechteile her. Die Kunden kommen vorwiegend<br />
aus dem Metall- und dem Maschinenbau, aber auch<br />
aus anderen Branchen. Um die anstehenden Aufträge<br />
flexibel abarbeiten und Termine zuverlässig einhalten<br />
zu können, nutzt er verschiedene Maschinen von<br />
Bystronic. Dank der neuen Schneid- und Biegemaschinen,<br />
die 2018 installiert wurden, konnte der<br />
Betrieb seine Energieeffizienz nochmals um 30 %<br />
verbessern. Neben zwei Abkantpressen des Typs<br />
Xpert Pro 320 und einer Xpert 80, setzte er als einer<br />
der ersten Kunden in der Schweiz die Laserschneidanlage<br />
ByStar Fiber 4020 mit einer 10 kW-Strahlquelle<br />
ein. Die hatten ihm die Experten des Maschinenbauers<br />
empfohlen, um alle Materialqualitäten<br />
und -dicken flexibel bearbeiten zu können.<br />
„Die Maschine ist eigentlich zu schnell für den<br />
Kanton Uri“, scherzt der Chef. Nur einen Steinwurf<br />
entfernt, in Altdorf, steht das Denkmal des Schweizer<br />
Nationalhelden Wilhelm Tell. In der ländlichen Umgebung<br />
wirkt der hoch produktive Faserlaser fast wie<br />
ein Raumschiff. Während früher manuell gefertigt,<br />
die Schneidanlage mit Kran oder Stapler beladen<br />
wurde, will Brand heute weitgehend mannlos produzieren.<br />
Möglich macht das die Automatisierungs -<br />
lösung ByTrans Cross 4020, die Blech bis zum Format<br />
4 m x 2 m handhabt und das Hochregallager nahtlos<br />
mit der Schneidmaschine verbindet. So lässt sich die<br />
hohe Leistung der ByStar Fiber auch in der sonst eher<br />
beschaulichen Gegend ausreizen. Einzig das breite<br />
Spektrum der zu verarbeitenden Materialien mit Dicken<br />
von 0,5 bis 25 mm setzt bisweilen noch heute<br />
eine gewisse Überwachung voraus.<br />
Doppelte Leistung, gleicher Verbrauch<br />
Doch der Faserlaser ist nicht nur hochproduktiv, sondern<br />
auch energieeffizient. Bei gleicher Stromzufuhr<br />
bringt er im Vergleich zum alten CO 2<br />
-Laser die doppelte<br />
Leistung. Und auch die drei Xpert-Biege -<br />
maschinen tragen zum geringeren Stromverbrauch<br />
bei. Dafür sorgt unter anderem die Funktion „Energy<br />
Saver“. Werden die Abkantpressen nicht gebraucht,<br />
gehen sie in den Standby-Modus – ähnlich wie ein<br />
Auto an einer roten Ampel. Die alten Maschinen verbrauchten<br />
auch in unproduktiven Phasen Strom.<br />
Dem modernisierten Maschinenpark ging eine<br />
ganze Reihe von Energiesparmaßnahmen voraus.<br />
Schon länger nutzte der Betrieb die Abwärme der<br />
Schneid- und die Biegemaschinen, um mit der Luft<br />
aus der Produktionshalle die kältere Halle zu wärmen.<br />
Zudem optimierte Brand die Isolation der Fassade<br />
und baute eine neue Heizung ein, wodurch die<br />
Heizkosten weiter gesenkt werden konnten. Auch die<br />
56 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Hersteller für CNC-Drehteile<br />
101 JAHRE<br />
ERFAHRUNG!<br />
Ein Stickstoffgenerator, dem die hauseigene Photovoltaikan -<br />
lage den nötigen Strom liefert, sorgt seit Kurzem für noch<br />
mehr Autonomie.<br />
Beleuchtung wurde bei der Sanierung der Produk -<br />
tionshalle erneuert. Die neuen LED-Leuchten brauchen<br />
rund 80 % weniger Strom als die alten Lampen.<br />
Die Solarzellen auf dem Firmendach liefern im<br />
Sommer bis zu 12 MWh Strom pro Monat. 85 % verbraucht<br />
der Betrieb selbst, der Rest wird ins Netz<br />
eingespeist. Dank der Photovoltaikanlage verursacht<br />
die elektrische Energie nur einen geringen Teil der<br />
Energiekosten. Netzgebühren und CO 2<br />
-Abgaben<br />
würden deutlich stärker ins Gewicht fallen, bemerkt<br />
Alex Brand. „Teuer sind vor allem die Leistungsspitzen,<br />
wenn mehrere Maschinen gleichzeitig laufen.<br />
Doch da wir den Grundverbrauch senken konnten,<br />
sind heute auch die Spitzen kleiner.“ Um diese Leistungsspitzen<br />
noch weiter zu reduzieren, gilt es, die<br />
Auslastung gleichmäßiger zu verteilen. Doch das ist<br />
eine Herausforderung. In der Hektik des Tagesgeschäfts<br />
lassen sich Prozesse wie Schneiden, Biegen<br />
und Schweißen nur begingt gestaffelt ausführen.<br />
Clevere Alternative zu Flüssiggas<br />
Um die Energie dennoch möglichst wirtschaftlich zu<br />
nutzen, kann der Metallbaubetrieb den selbstproduzierten<br />
Strom neuerdings auch in Stickstoff umwandeln.<br />
Möglich macht dies ein Generator, der Stickstoff<br />
für den Faserlaser produziert und damit eine<br />
CO 2<br />
-neutrale Alternative zu Hochdruckflaschen oder<br />
Flüssiggaslieferungen bietet. Neben der Kostenersparnis<br />
von rund 30 % schätzt Alex Brand die Unabhängigkeit<br />
von Gaslieferanten. Und natürlich sei er<br />
auch stolz, zu den Ersten zu gehören, die eine solche<br />
Anlage besitzen. Ein weiterer Pluspunkt: Die Nachtruhe<br />
der Nachbarn wird nicht mehr gestört – der alte<br />
Stickstofftank ließ manchmal mitten in der Nacht<br />
unter ohrenbetäubendem Getöse Druck ab. (mw)<br />
Bild: Patrick Hürlimann/Bystronic<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 57
» TECHNIK & WISSEN<br />
Mithilfe des AVS-Systems<br />
lassen sich bereits gestanzte oder<br />
gelochte Blechtafeln schnell<br />
zentrieren und ausrichten.<br />
Bild: Salvagnini<br />
Bildverarbeitung und Automation pushen Prozesseffizienz beim Laserschneiden<br />
Ein Auge für scharfe Schnitte<br />
Mit maschineller Bildverarbeitung, Automatisierung und Digitalisierung bietet Salvagnini<br />
seinen Kunden verschiedene Möglichkeiten, ihr Laserschneidsystem an den jeweiligen Bedarf<br />
anzupassen. Damit haben die Anwender – neben der Laserleistung – noch andere Stell -<br />
schrauben, um die Produktivität und Qualität ihrer Prozesse zu optimieren.<br />
Die Entwicklung hin zu einer schlanken, auftragsbezogenen<br />
Fertigung prägt Salvagninis Produktentwicklung<br />
bereits seit einiger Zeit. Beispiele dafür<br />
sind die Laserschneidanlagen L3 und L5. Während<br />
erstere ein flexibles System für alle Anwendungsbereiche,<br />
Materialien und Blechdicken ist, schneidet<br />
letztere mittlere und dünne Bleche hochdynamisch.<br />
Insbesondere bei der L5 und dort, wo vorrangig dünne<br />
Bleche verarbeitet werden, stellt der italienische<br />
Maschinenbauer einen Trend zu vergleichsweise kleinen<br />
Laserleistungen fest. Dass leistungsstarke<br />
Strahlquellen nicht immer die perfekte Lösung seien,<br />
werde von den Kunden bestätigt.<br />
Für jene Anwendungen, die eine leistungsstarke<br />
Stahlquelle erfordern, bietet Salvagnini aber auch<br />
Faserlaser mit 6 oder 10 kW an. Von ihnen profitiert<br />
vor allem die L5, deren hohe Dynamik und Schnittgeschwindigkeit<br />
sich damit noch besser ausnutzen lassen.<br />
Seit Anfang 2021 verfügen beide Produktlinien<br />
zudem über höhere Positioniergeschwindigkeiten in<br />
X- und Y-Richtung.<br />
Doch die Entwicklungsaktivitäten beschränken<br />
sich nicht auf die Strahlquelle. Die Ingenieure in Sarego<br />
arbeiten vor allem in drei Bereichen. „Der erste<br />
Schwerpunkte liegt im Vereinfachen der Prozesse“,<br />
sagt Pierandrea Bello, Produktmanager für Laser-<br />
Technologie bei Salvagnini. Um das zu erreichen, setzen<br />
die Entwickler unter anderem auf Systeme für<br />
die maschinelle Bildverarbeitung. Weitere Bereiche<br />
sind die Automatisierung sowie die Digitalisierung<br />
58 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
und die Prozessoptimierung mithilfe der Produk -<br />
tionsmanagement-Software OPS.<br />
Um die Flexibilität weiter zu steigern und den Anwendungsbereich<br />
auszubauen, haben die Italiener<br />
das AVS-System eingeführt. Mit ihm lassen sich<br />
Blechtafeln sowie bereits gestanzte oder gelochte<br />
Teile schneller zentrieren und auszurichten. Dadurch<br />
könne die Laserschneidanlage zur Bearbeitungssta -<br />
tion werden, die dem Stanzen nachgeordnet ist, sagt<br />
Bello. Hinter dem Akronym SVS verbirgt sich ein<br />
Sheet/Scrap Vision System, das hilft, Reststücke für<br />
Einzelchargen und den Ersatz von Ausschuss zu nutzen.<br />
SVS erstellt direkt auf der Maschine eine DXF-<br />
Datei, die als Startformat fürs rasche, einfache und<br />
fehlerfreie Verschachteln zu schneidender Teile verwendet<br />
wird. Das System wird in Kombination mit<br />
Streamlaser, der On-Board-Version von Salvagnini<br />
CAM, geliefert. Es ist in zwei Ausführungen erhältlich:<br />
SVS1 erfasst über eine Einzelkamera Verschnitt -<br />
reste in einem Arbeitsbereich von 1600 mm x<br />
1500 mm, SVS2 überblickt mit zwei Kameras einen<br />
Arbeitsbereich von 3000 mm x 1500 mm.<br />
Die neueste Innovation ist das Nozzle Vision System.<br />
Das NVS prüft die Zentrierung des Laserstrahls<br />
sowie den Zustand der Strahldüse und gleicht verschiedene<br />
Ungenauigkeiten schnell und intuitiv aus.<br />
Auch beim Laserschneiden spielt die Automatisierung<br />
eine immer wichtigere Rolle. „Aus unserer Sicht<br />
wirkt sie sich nicht nur hinsichtlich der Effizienz einzelner<br />
Operationen positiv aus, sondern vor allem bezogen<br />
auf den gesamten Produktionsprozess“, sagt<br />
Bello. „Mit unserer IoT-Lösung Links, die kontinuierlich<br />
Daten von weltweit verknüpften Systemen überwacht,<br />
haben wir die Effizienz verschiedener Konfigurationen<br />
erfasst und eine Vielzahl von Variablen<br />
analysiert“, berichtet er. Das Ergebnis sei erstaunlich:<br />
Während Stand-Alone-Lösungen eine durchschnittliche<br />
Effizienz von rund 60 % aufweisen, erreichen<br />
Bild: Salvagnini<br />
automatisierte Systeme höhere Werte im Bereich von<br />
80 oder sogar 90 %, wenn das LTWS-Lager miteinbezogen<br />
wird. Je nach Bedarf bietet Salvagnini unterschiedliche<br />
Automationslösungen und Konzepte an.<br />
Prozesseffizienz hat seit Jahren eine große Bedeutung<br />
in der Industrie. „Wir nehmen uns dieses Themas<br />
bereits seit 1993 an, als wir die modulare Software<br />
OPS zur Produktionsverwaltung auf den Markt<br />
brachten“, sagt Bello. OPS erhält die Produktionsliste<br />
vom Datenverwaltungssystem des Betriebs in Echtzeit<br />
und liefert dem Programmierer eine aktualisierte<br />
Version. Die Software unterstützt die Tätigkeiten des<br />
Programmierers durch Definieren von Prioritäten,<br />
automatischem Erstellen von Maschinenprogrammen<br />
sowie deren Übermittlung an die Produktionsabteilung.<br />
Sie prüft die Verfügbarkeit von Rohmaterialien<br />
und erstellt für jedes Teil in Echtzeit eine<br />
aktualisierte Rückmeldung ans Datenverwaltungssystem<br />
des Betriebs. Im Vergleich zu anderen verfügbaren<br />
Prozessverwaltungssystemen kann OPS laut<br />
Bello die zur Prozessautomatisierung erforderlichen<br />
Regeln und Algorithmen bestimmen und dem System<br />
so Intelligenz verleihen. Die automatische OPS-Verwaltung<br />
eliminiert Tätigkeiten mit geringem Mehrwert<br />
und die damit verbundenen Wartezeiten. (mw)<br />
Ein hochdynamisches<br />
Laserschneidsystem L5,<br />
das über eine Be- und<br />
Entladeeinheit mit<br />
einem LTWS-Blechlager<br />
verbunden ist.<br />
Das Nozzle Vision System NVS prüft den Laserstrahls sowie den<br />
Zustand der Strahldüse und gleicht Abweichungen aus.<br />
Bild: Salvagnini<br />
Beim SVS1 erfasst eine Einzelkamera die Verschnittreste in<br />
einem Arbeitsbereich von 1600 mm x 1500 mm.<br />
Bild: Salvagnini<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 59
» TECHNIK & WISSEN<br />
Capsor Foundry: Strahlen von Aluminium-Sandgussteilen<br />
Hängebahn sorgt für<br />
Durchlauf beim Strahlen<br />
Hängebahnen sind ein Kernelement in Strahlanlagen: Sie müssen hoch verschleißfest sein<br />
und einen stetigen Durchlauf sicherstellen. So sorgen sie für Wirtschaftlichkeit. Die Rump<br />
Strahlanlagen GmbH & Co. KG hat zur Bearbeitung von Aluminium-Sandgussteilen eigens<br />
die Hängebahn-Strahlanlagen der Serie Capsor Foundry entwickelt.<br />
» Frank P. Jakobs-Thiedecke, stellvertretender Teamleiter Technical Sales bei Rump Strahlanlagen<br />
Die Serie Capsor Foundry wurde entwickelt,<br />
um Aluminium-Sandgussteile<br />
auch bei anspruchsvollen Geo -<br />
metrien mit optimalem Strahlergebnis zu<br />
bearbeiten. Die hier vorgestellte Anlage<br />
bietet als Gießerei-Variante dieser Kompaktserie<br />
einen maximalen Nutzdurchmesser<br />
von 1,5 m und eine maximal nutzbare<br />
Anhängehöhe von 1, 55 m bei einer<br />
Anhängelast von bis zu 200 kg je Transporthänger.<br />
Mit zwei wartungsfreundlichen Hochleistungs-Turbostrahlern<br />
vom Typ R410<br />
mit einer Antriebsleistung von jeweils<br />
15 kW wird das zu behandelnde Strahlgut<br />
in kurzer Zeit bis zur gewünschten Oberflächenqualität<br />
gestrahlt.<br />
Der Bediener positioniert die Werk -<br />
stücke außerhalb der Maschine auf dem<br />
Transporthänger. Nach dem Einbringen in<br />
die Strahlkammer mittels eines „Power &<br />
Free“-Fördersystems und dem pneuma -<br />
tischen Schließen der Kammertüren<br />
werden die Werkstücke durch die gleichzeitige<br />
Rotation und Oszillation vor den<br />
Turbostrahlern allseitig gestrahlt.<br />
Unbehandelte Aluminiumgusstrauben mit Sandanhaftungen.<br />
Bild: Rump Strahlanlagen<br />
Umlaufende Hängebahn<br />
in L-Form<br />
Um Stillstandzeiten zu vermeiden, verläuft<br />
das Hängebahnsystem umlaufend<br />
L-förmig, so dass der Nutzer im ständigen<br />
Wechsel mit zehn Transporthängern<br />
arbeiten kann. Während ein Werkstück-<br />
Gehänge in der Strahlkammer gestrahlt<br />
wird, be- und entlädt der Bediener die<br />
anderen Gehänge, die sich außerhalb der<br />
Kammer befinden.<br />
60 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Bild: Rump Strahlanlagen<br />
Gestrahlte Aluminiumwerkstücke verlassen die<br />
Hängebahn-Strahlanlage der Serie Capsor Foundry.<br />
Die Luft gelangt über den Filter durch<br />
eine Abluftrohrleitung mit Deflektor -<br />
haube senkrecht durchs Dach ins Freie.<br />
Das so gereinigte Strahlmittel fließt in<br />
den Strahlmittelkreislauf zurück und wird<br />
erneut den Turbostrahlern zugeführt.<br />
Zur Entleerung des Sammelbehälters,<br />
der unterhalb des Filtertrichters steht,<br />
löst der Bediener dessen Arretierung an<br />
der Flammendurchschlag-sicheren Zellradschleuse.<br />
Nun kann er ihn einfach<br />
herausziehen.<br />
Der Schaltschrank ist mit einer<br />
speicherprogrammierbaren Steuerung mit<br />
100 vorwählbaren Strahlprogrammen<br />
ausgerüstet.<br />
Des Weiteren besticht diese innovative<br />
Foundry-Serie von Rump durch sehr<br />
geringe Aufstellungs- beziehungsweise<br />
Montagezeiten. Optional lassen sich die<br />
Hängebahn-Strahlanlagen noch mit<br />
Magnetabscheider und Sichterstufe ausstatten,<br />
um Form- und Kernsandanteile<br />
aus dem Strahlmittel zu entfernen.<br />
Ebenso kann eine (Teil-)Auskleidung aus<br />
Werkzeugstahl zur Verschleißreduzierung<br />
integriert werden.<br />
Das Power & Free-Fördersystem ist mit<br />
einer Steig- und Gefällestrecke vor und<br />
nach der Maschine ausgestattet. So wird<br />
es dem Kunden ermöglicht, die Strahl -<br />
anlage ohne ein eigenes Fundament im<br />
Betrieb aufzustellen.<br />
Über einen unterhalb der Strahlkammer<br />
befindlichen Trichter und eine Förderrinne<br />
wird das ausgestrahlte Strahlmittel zum<br />
Becherwerk zurückgefördert. In der nachfolgenden<br />
Windsichtung entzieht ein einstellbarer<br />
Luftstrom diesem Strahlmittel<br />
spezifisch leichtere Partikel und Sand -<br />
anteile und führt sie der seitlich stehenden<br />
druckstoßfesten Filteranlage zu.<br />
Manganhartstahl trotzt<br />
Verschleiß<br />
Insgesamt betrachtet handelt es sich bei<br />
der Capsor-Foundry-Serie um hoch<br />
verschleißfeste und anspruchsvolle<br />
Strahl anlagen, bei der die stark abrasiv<br />
beanspruchten Komponenten aus hoch -<br />
verschleißfestem Manganhartstahl bestehen.<br />
Zu ihnen gehören die Kammer, die<br />
Gehäuse der Turbostrahler und die durch<br />
das Strahlmittel direkt beaufschlagten<br />
Flächen. Die Anlagen zeichnen sich<br />
außerdem durch eine sehr hohe<br />
Wartungsfreundlichkeit und Langlebigkeit<br />
aus.<br />
SPS-Steuerung mit 100<br />
vorwählbaren Strahlprogrammen.<br />
Bild: Rump Strahlanlagen<br />
HYMER-Konfigurator auf A+A<br />
Foto: Hymer-Leichtmetallbau GmbH & Co. KG<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 61
TOPSTORY » Logistik<br />
Bild: Wanzl<br />
Die Paketrollbehälter von<br />
Wanzl sind vielseitig einsetzbar<br />
und auch für den<br />
Staplertransport geeignet.<br />
Elektrogroßhändler setzt auf Paketrollbehälter mit Tracker<br />
Volle Kontrolle über<br />
den Logistik-Prozess<br />
Mit smarten Rollcontainern des Herstellers Wanzl konnte der Elektrogroßhändler<br />
Fega & Schmitt den Transport vom Zentrallager zu den Verteilerzentren optimieren.<br />
Die leeren Behälter werden platzsparend zusammengefaltet und wieder zurück -<br />
geschickt. Die neue Lösung ist auch gut für die Umwelt, denn Packhilfsmittel wie<br />
Folie werden nicht mehr gebraucht.<br />
62 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Mit rund 1.000 Mitarbeitern gehört Fega &<br />
Schmitt zu den führenden Elektrogroßhändlern<br />
in Mittel- und Süddeutschland. Das Unternehmen ist<br />
seit 25 Jahren Teil des Würth-Konzerns. Beliefert<br />
werden in erster Linie Industriekunden und Handwerksbetriebe.<br />
Um den Transport vom Zentrallager in<br />
Heilsbronn an die Verteilerzentren effizienter zu gestalten,<br />
wandte sich Fega & Schmitt an die Firma<br />
Wanzl, einen Spezialisten für intralogistische Optimierung.<br />
„Unsere Waren sollten schneller und vor<br />
allem qualitativ einwandfrei zum Endverbraucher<br />
gelangen“, erklärt Roland Huber, Projektmanagement<br />
Logistik bei Fega & Schmitt. Dabei spielte auch der<br />
Umweltaspekt eine wichtige Rolle. „Wir wollen keine<br />
Einweg-Lademittel mehr benutzen, sondern setzen in<br />
Zukunft auf Mehrweg-Lösungen“, so Huber. „Folien<br />
und Verpackungen aller Art möchten wir dauerhaft<br />
vermeiden.“<br />
Bisher wurden täglich Bildschirme, Lampen und<br />
Kühlschränke auf Euro-Paletten gepackt und mit<br />
einer Stretch-Folie umwickelt. Anschließend holten<br />
verschiedene Speditionen die Paletten ab und brachten<br />
sie in das regionale Verteilerzentrum, wo die<br />
Packstücke in die Transporter verladen wurden. Dieser<br />
Ablauf sollte optimiert werden. Die Artikel aus<br />
dem Zentrallager in Heilsbronn sollen künftig in Rollcontainern<br />
und Gestellen zu den Verteilerzentren<br />
transportiert werden. Bei einer Recherche zum Thema<br />
Lademittel stieß der Großhändler auf die Firma<br />
Wanzl. „Die Referenzen und das Sortiment haben uns<br />
beeindruckt“, sagt Huber. „Nach der Kontaktaufnahme<br />
mit der Account Managerin Anna Fischer hat uns<br />
der Kundenservice auf Anhieb überzeugt.“ Auch für<br />
Wanzl ist die Zusammenarbeit mit dem Kunden<br />
wichtig. „Wir treten als Lösungsanbieter für die Optimierung<br />
des gesamten Versandprozesses auf“, so<br />
Cassandra Hieber, Produktmanagement Digital Solutions<br />
Material Handling & Retail und Projektverantwortliche<br />
Asset Tracking bei Wanzel. „Das beginnt<br />
bei der Konzepterstellung und dem Lieferantenscreening<br />
im Partnernetzwerk und geht über das Projektmanagement<br />
und die Schulung der Mitarbeiter beim<br />
Kunden bis zur Rollout-Begleitung.“<br />
Mit den Paketrollbehältern von Wanzl bekommt<br />
der Großhändler eine Lösung für alle Fälle. Die Pakete<br />
werden nicht beschädigt, der Transport auf dem Lkw<br />
ist platzsparend und Packhilfsmittel wie Folie werden<br />
nicht gebraucht. „Der Versand zu den einzelnen Bereichen<br />
erfolgt schneller und die Prozessschritte<br />
werden verschlankt“, versichert Huber. Die Rollen der<br />
Container sind mit Schutzblechen vor Beschädigungen<br />
geschützt und können daher mit einem Gabelstapler<br />
transportiert werden. Die vierseitig geschlossene<br />
Bauweise sorgt für eine optimale Ladungssicherung.<br />
Eine Feststellvorrichtung verhindert schließlich<br />
das Wegrollen beim Beladen und Entladen. Ein Rollcontainer<br />
kann Ware mit einem Gewicht von maximal<br />
500 kg aufnehmen.<br />
Eine Asset-Tracking-Lösung dämmt den Schwund<br />
des kompletten Containers ein und optimiert den<br />
Rücktransport des Leerguts und das Bestandsmanagement.<br />
Fega & Schmitt ist der erste Elektrogroßhändler<br />
in Deutschland, der seine Prozesse mithilfe<br />
von Tracking optimiert. Wanzl hat dafür die Rollcontainer<br />
mit einem Tracker ausgestattet. Das Prinzip<br />
des Asset Tracking ist ökonomisch und effektiv: An<br />
ein Asset – dies kann ein Ladungsträger, der Rollcontainer<br />
oder die Ware selbst sein – wird ein kleiner<br />
Bild: Wanzl<br />
Schrittmacher für den Handel<br />
Wanzl ist ein familiengeführtes Unternehmen in dritter<br />
Generation mit rund 4.600 Mitarbeitern und 12 internationalen<br />
Produktionsstandorten. Die Firma gilt als Pionier der<br />
Selbstbedienung und Schrittmacher für den internationalen<br />
Handel. Zu den Geschäftsbereichen zählen Shop Solutions,<br />
Retail Systems, Material Handling, Airport, Access Solu -<br />
tions und Hotel Service. Zum Portfolio gehören Produkte,<br />
Systeme und kundenindividuelle Lösungen in Premium -<br />
qualität rund um Einkauf und Verkauf, Warenpräsentation,<br />
Transport und Sicherheit.<br />
Die Container sind mit einem Tracker ausgestattet und können bei Verlust<br />
schnell gefunden werden.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 63
TOPSTORY » Logistik<br />
Funksender angebracht. Damit lässt sich die Position<br />
und der Einsatz des Assets zu jeder Zeit lückenlos<br />
verfolgen und analysieren. Über eine Webanwendung<br />
kann der Nutzer auf die Informationen zugreifen und<br />
gegebenenfalls Maßnahmen einleiten. Mit den Daten<br />
ist nicht nur die volle Kontrolle über den Logistik-<br />
Prozess möglich, sie bilden zugleich die Basis für die<br />
Analyse und Optimierung der Lieferabläufe. Die Ortung<br />
erfolgt über das 0G-Sigfox-Netz.<br />
Asset Tracking senkt<br />
Kosten für Lademittel um 75 %<br />
Ist die Ware am Ziel angekommen, werden die leeren<br />
Container platzsparend in eine L-Form zusammengefaltet,<br />
ineinandergeschoben und wieder zurück zu<br />
Fega & Schmitt geschickt. Da das System permanent<br />
überwacht wird, funktioniert dieser Kreislauf ohne<br />
Probleme. „Den Vorteil des Trackingsystems sehe ich<br />
darin, dass wir jederzeit die Lademittel im Blick<br />
haben, die mit einem Sender ausgestattet sind“, sagt<br />
Huber. „In der Vergangenheit haben wir nicht immer<br />
alle Lademittel zuverlässig zurückbekommen oder sie<br />
sind beschädigt wieder bei uns angekommen.“ Das<br />
hat hohe Kosten verursacht, da immer wieder Lademittel<br />
nachgekauft werden mussten. Außerdem kann<br />
Huber die Verfügbarkeit aller eingesetzten Ladungsträger<br />
verfolgen. „Durch das Asset Tracking konnten<br />
wir die Ausgaben für neue Lademittel um 75 Prozent<br />
reduzieren“, freut sich der Logistik-Experte.<br />
Bei der Entwicklung und Implementierung des<br />
Asset Trackings setzt Wanzl auf seinen Partner BOX<br />
ID Systems mit Sitz in Garching bei München. Mit<br />
einer kosteneffizienten Komplettlösung kann der<br />
Elektrogroßhändler seinen Behälter- und Materialfluss<br />
intern und länderübergreifend verfolgen, automatisieren<br />
und optimieren. Dafür werden aktive Tra-<br />
cking-Sensoren mit mehreren Jahren Laufzeit verwendet,<br />
mit denen sich Ladungsträger europaweit<br />
orten lassen. Zusätzlich werden weitere Daten aus<br />
anderen Ident-Technologien wie beispielsweise QR-<br />
Code, Barcode oder RFID mit eingebunden und über<br />
die Software der Spezialisten aus Bayern zusammengeführt.<br />
Dadurch hat der Nutzer immer den Überblick<br />
über die Verteilung seiner Logistik-Assets in der<br />
Lieferkette. Das manuelle Bestandsmanagement wird<br />
durch eine automatische und kontinuierliche Inventur<br />
über alle relevanten Standorte ersetzt. Zudem<br />
werden kritische Prozesse und Parameter automatisch<br />
überwacht.<br />
Die Garchinger lieferten für Fega & Schmitt die<br />
komplette Tracking-Lösung. Diese setzt sich zusammen<br />
aus Tracking-Devices, Cloud-Service und einer<br />
speziellen Supply Chain Analytics Software. Der Elektrogroßhändler<br />
wurde bei der Implementierung begleitend<br />
unterstützt. Dazu gehörten eine Anforderungs-Analyse,<br />
die Umsetzung eines Pilot-Projekts<br />
und schließlich das finale Roll-Out. Im ersten Schritt<br />
wurden die konkreten Anforderungen bei Fega &<br />
Schmitt für das Tracking und die relevanten KPIs und<br />
Funktionen gemeinsam mit dem Produkt- und Projektmanagement<br />
von Wanzl analysiert. Auf dieser<br />
Basis wurde die passende Lösung aus Hardware und<br />
den Software-Funktionen konfiguriert. Zudem stand<br />
auch der Fertigungsprozess bei Wanzl im Fokus, bei<br />
dem die Tracking-Devices und QR-Codes an die Behälter<br />
angebracht wurden. Dafür wurden Prozesse<br />
und Tools entwickelt, um die Montage flexibel und<br />
einfach zu gestalten.<br />
Die Mitarbeiter bei Fega & Schmitt können sogar<br />
den Status eines Ladungsträgers per Smartphone<br />
oder einem anderen mobilen Endgerät erfassen. Dafür<br />
muss lediglich der QR-Code des Ladungsträgers<br />
Bild: Wanzl<br />
Bild: Wanzl<br />
Eine Übersichtskarte zeigt den Standortverlauf der getrackten<br />
Paketrollbehälter.<br />
Der Tracker sendet die aktuelle Position des Lademittels<br />
an die Zentrale.<br />
64 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Bild: Wanzl<br />
eingelesen werden. Danach wird der Anwender auf<br />
eine Webapplikation weitergeleitet, wo sich der<br />
Status des Ladungsträgers verwalten lässt. Hier stehen<br />
Menüpunkte wie Schadensmeldung, Service und<br />
Reparatur zur Verfügung. Und es lassen sich Fotos<br />
hinterlegen, zum Beispiel von beschädigten Ladungsträgern<br />
oder benötigten Ersatzteilen. Dadurch wird<br />
das Ersatzteilemanagement erheblich erleichtert.<br />
Rund 400 Paketrollbehälter hat Wanzl bereits an<br />
Fega & Schmitt ausgeliefert. Der Elektrogroßhändler<br />
hat damit gute Erfahrungen gemacht und will wei -<br />
tere 800 verschiedene Ladungsmittel mit Tracker bestellen.<br />
Geplant sind zum Beispiel Paketrollbehälter,<br />
Lampenrollcontainer, Langgutgestelle und Systempaletten.<br />
„Wir sind zufrieden mit dem Paketrollbehälter,<br />
sodass wir bereits zwei neue Ladungsträger<br />
inklusive Tracker zusammen mit Wanzl planen und<br />
entwickeln“, sagt Huber. „Aufgrund meiner guten<br />
Erfahrungen frage ich inzwischen bei jeder logis -<br />
tischen Ausrüstung auch mal bei Wanzl nach.“ (us)<br />
Im leeren Zustand<br />
lassen sich die<br />
Paketrollbehälter<br />
platzsparend<br />
zusammenfalten<br />
und ineinanderschieben.<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 65
» TECHNIK & WISSEN » Interview<br />
Interview mit Christoph Hackländer, Geschäftsführer von Haro<br />
„Eine enge Kundenorientierung liegt<br />
in unserer Unternehmens-DNA“<br />
Die Rüthener Haro Anlagen- und Fördertechnik GmbH ist ein Hersteller von Förderanlagen und<br />
-technik und bietet Lösungen für den Bereich der innerbetrieblichen Logistik an. Im Gespräch<br />
erläutert Geschäftsführer Christoph Hackländer, wie es dem mittelständischen Unternehmen während<br />
der Coronakrise ergangen ist und wie die Unternehmensnachfolge geregelt ist.<br />
» Alexander Gölz, Chefredakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
Herr Hackländer, was zeichnet Ihr<br />
Unternehmen Haro aus?<br />
Wir sind bei Haro sehr stark kundenorientiert.<br />
Man könnte sagen, wir sind Kümmerer.<br />
Der Wunsch des Kunden hat für<br />
uns daher stets oberste Priorität. Um die<br />
Belange unserer Kunden erfüllen zu können,<br />
reagieren wir schnell, flexibel,<br />
freundlich und sehr kompetent. Wir nehmen<br />
sehr genau zur Kenntnis, was der<br />
Kunde möchte und gehen individuell darauf<br />
ein. Somit bekommt er bei uns alles<br />
aus einer Hand. Das bedeutet, wir holen<br />
den Kunden bei seiner Aufgabenstellung,<br />
bei welcher er noch nicht weiß, wie er<br />
sein Lagerproblem lösen möchte oder<br />
kann, ab. Hier kommen wir ins Spiel und<br />
bieten ihm einen individuellen Lösungsansatz<br />
an. Das ist für mich die Haro-DNA.<br />
Wie ist Haro bislang durch die Corona-<br />
Pandemie gekommen?<br />
Glücklicherweise sind wir sehr unbeschadet<br />
durch diese schwierige Zeit gekommen.<br />
Zum einen haben wir unseren Mitarbeitern<br />
regelmäßig Masken und Tests<br />
zum Schutz ihrer Gesundheit zur Verfügung<br />
gestellt. Zum anderen konnten wir<br />
nach dem Impfstoffdurchbruch recht<br />
schnell Impfungen bei uns im Hause anbieten.<br />
Dies wurde auch mit großer Begeisterung<br />
angenommen und so konnten<br />
wir mehr als 90 Prozent unserer Beleg-<br />
Bild: Haro<br />
Christoph Hackländer führt den<br />
Familienbetrieb Haro Anlagen- und<br />
Fördertechnik in zweiter Generation.<br />
Die dritte ist bereits im Unternehmen<br />
tätig.<br />
66 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
schaft zwei mal impfen. Ebenfalls erwähnenswert<br />
ist, dass wir durch Corona keine<br />
direkten Krankheitsfälle im Unternehmen<br />
hatten.<br />
Wie hat sich die Pandemie auf die<br />
Umsatzentwicklung ausgewirkt?<br />
Wir haben den Umsatz im Jahr 2020 um<br />
12 Prozent einschränken müssen. Hier<br />
waren wir sicher in einer ganz passablen<br />
Situation, da die Aufträge bei uns immer<br />
sechs bis zwölf Monate vor uns liegen<br />
und dann abgearbeitet werden. Also wir<br />
hatten noch genügend Aufträge aus 2018<br />
und 2019 vorliegen, welche in der Regel<br />
in zwölf oder 18 Monaten erst zur Ausführung<br />
kommen. Daher waren die Auswirkungen<br />
der Pandemie bei uns nicht so<br />
stark. Wir haben natürlich in 2020 einen<br />
Einbruch an Auftragseingängen verzeichnet,<br />
weil die Entscheidungen bei unseren<br />
Kunden zurückgehalten wurden. Aber wir<br />
haben keine Aufträge verloren, sondern<br />
sie wurden verschoben. Das führt nun<br />
natürlich zu einem Auftragsstau bei uns.<br />
Ihre Anlagen lassen sich oftmals miteinander<br />
kombinieren und der Kunde<br />
bekommt eine maßgeschneiderte Lösung.<br />
Ist das ein Alleinstellungsmerkmal<br />
von Haro?<br />
Die Geschäftsziele, die wir haben, verbinden<br />
sich alle mit den Zielrichtungen des<br />
Kunden. Der Kunde hat bestimmte Ziele<br />
und will sie jetzt umgesetzt<br />
haben. Die maßgeschneiderte<br />
Lösung entsteht dann erst<br />
durch ein langes Beratungsgespräch<br />
mit uns. Hierin liegt<br />
auch eine unserer Stärken. In<br />
der Beratung haben wir ganz<br />
bestimmt ein Auftreten, was<br />
viele andere Anbieter in dieser Weise so<br />
nicht machen.<br />
Haro ist vor allem bekannt durch seine<br />
Rollenbahnen. Was zeichnet diese im<br />
Vergleich zu Marktbegleitern besonders<br />
aus?<br />
Unser Firmenname stammt von Hackländer<br />
und Rollen. Mein Vater hat sich als<br />
junger Mensch selbstständig gemacht<br />
und sich gesagt: ´Ich brauche Rollen´.<br />
Und was machen wir heute aus den Rollen?<br />
Wir fertigen Rollenbahnanlagen oder<br />
Fördertechnikanlagen. Dazu sind im Laufe<br />
der Zeit ganz viele andere Elemente hinzu<br />
gekommen, wie Gurtbandförderer, Gliederbandförderer,<br />
Kettenförderer und Vertikalförderer.<br />
Also alles Entwicklungen innerhalb<br />
von 60 Jahren, die immer sehr<br />
nah an den Bedürfnissen des Kunden<br />
orientiert sind. Das ist unsere Philosophie.<br />
Wir begleiten den Kunden und entwickeln<br />
unsere Anlagen dann auf die einzelnen<br />
Bedürfnisse hin weiter. In unseren An -<br />
lagen stecken in der Regel 70 bis 80<br />
Prozent Standardelemente, der restliche<br />
Anteil kommt je nach Anforderung hinzu<br />
und somit entsteht eine individuelle Kundenlösung.<br />
Die Digitalisierung ist im Maschinenbau<br />
vollends angekommen. Wie spiegelt<br />
sich diese bei Ihnen und Ihren Anlagen<br />
wider?<br />
Wir arbeiten bei Haro schon seit Jahrzehnten<br />
papierlos. Dies war auch eine<br />
meiner Lieblingsentscheidungen, was interne<br />
Abläufe angeht. Unsere Anlagen<br />
sind natürlich auch digital vernetzt und<br />
sie können dadurch remote überwacht<br />
werden. So bieten wir dem Kunden<br />
Sicherheit und Unterstützung im Störungsfall.<br />
Dies wird heute von den Kunden<br />
auch gefordert und vorausgesetzt.<br />
Bei größeren Unternehmen ist das eine<br />
Standardanforderung an uns. Wir weisen<br />
» Wir gehen in der Entwicklung neuer<br />
Anlagen sehr stark auf die Wünsche und<br />
Anforderungen unserer Kunden ein. «<br />
aber auch kleinere Kunden darauf hin,<br />
dass es doch sinnvoll wäre, über eine<br />
digitale Schnittstelle zur Anlage nachzudenken.<br />
Wir können so durch Predictive<br />
Maintenance dem Kunden eine höhere<br />
Ausfallsicherheit geben.<br />
Sie führen das Unternehmen in der<br />
zweiten Generation. Ist die Unternehmensnachfolge<br />
bereits geregelt?<br />
Meine Frau ist neben mir ebenfalls im<br />
Unternehmen tätig und wir haben drei<br />
Die Vertikalförderer von Haro eignen sich sowohl<br />
für mehrgeschossige Produktionshallen als auch<br />
für kleinere Produktionsbetriebe, in denen dank<br />
des Vertikalförderers jeder Quadratmeter optimal<br />
ausgenutzt wird.<br />
Kinder. Zwei von ihnen sind bereits im<br />
Unternehmen tätig. Mit den beiden ist<br />
vereinbart, dass sie unser Unternehmen<br />
dann in dritter Generation<br />
fortführen werden.<br />
Wir hatten das ausführlich besprochen<br />
und ich habe ihnen<br />
die Option offen gelassen.<br />
Schlichtweg gab es drei Möglichkeiten:<br />
Wenn ich in den<br />
Ruhestand wechsle, kann die Firma verkauft<br />
werden oder Prokuristen werden<br />
dafür eingestellt. Die dritte Option war,<br />
dass meine Kinder Verantwortung übernehmen<br />
und das Unternehmen Haro weiterführen.<br />
Für mich ist es toll und beruhigend<br />
zu wissen, dass zwei meiner Kinder<br />
dazu bereit sind, den Laden zu übernehmen.<br />
Sie sagten mir, dass sei genau ihre<br />
Welt und daher möchten sie Haro in dritter<br />
Generation weiterführen.<br />
Bild: Haro<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 67
Durch die Erneuerung<br />
der Krananlage steigerte<br />
Stahlbau Schauenberg<br />
die Kapazitäten eines<br />
erweiterten Außenlagers<br />
am Standort Ihringen.<br />
Bild: Martinus Menne<br />
Stahl Crane Systems erneuert Krananlage bei Stahlbau Schauenberg<br />
Neuer Kran trotzt Wind und Wetter<br />
Mit der Modernisierung einer Krananlage steigerte Stahlbau Schauenberg die Kapazitäten<br />
seines Außenlagers am Standort in Ihringen. Weitere Vorteile der Maßnahme sind<br />
Zeitersparnisse beim Beladen und Entladen der Lkw sowie mehr Flexibilität und Sicherheit<br />
beim Materialtransport. Das Projekt wurde von Innokran durchgeführt, dem zertifizierten<br />
Kranbaupartner von Stahl Crane Systems.<br />
Die Schwerpunkte der Stahlbau<br />
Schauenberg GmbH liegen in den<br />
Bereichen Anlagenbau sowie Industrieund<br />
Gewerbebau. Die internationale Unternehmensgruppe<br />
mit Hauptsitz in<br />
Kirchzarten verfügt über sechs Standorte,<br />
davon drei in Deutschland. Am Hauptsitz<br />
befindet sich der Anlagenbau für Prozessund<br />
Raffinerieöfen, chemische und petrochemische<br />
Anlagen sowie Kraftwerke. Im<br />
30 km entfernten Werk in Ihringen ist der<br />
begleitende Stahlbau angesiedelt.<br />
Bereits seit 2009 kommen für den Umschlag<br />
des Stahls in Kirchzarten Krananlagen<br />
und Hebezeuge von Stahl Crane Systems<br />
zum Einsatz. Mittlerweile wurden<br />
mit dem zertifizierten Partner Innokran<br />
fünf Projekte realisiert. Das jüngste Vorhaben<br />
ist die Modernisierung einer Krananlage<br />
in Ihringen. Dort werden pro Jahr<br />
bis zu 5.000 t Stahl verarbeitet, wobei die<br />
Stahlprofile im Außenbereich gelagert<br />
werden. Um mehr Kapazitäten zu schaffen,<br />
wurde das Außenlager im Jahr 2019<br />
um ein Drittel erweitert. „Der alte Kran<br />
mit einer Spannweite von 12,5 Metern<br />
und einer Traglast von sechs Tonnen war<br />
den Anforderungen auf dem größeren Ge-<br />
lände nicht mehr gewachsen“, erzählt<br />
Werner Broß, Fertigungsleiter bei Stahlbau<br />
Schauenberg für die Werke in Kirchzarten<br />
und Ihringen. „Wir haben uns daher<br />
für eine Modernisierung entschieden.“<br />
Der neue Halbportalkran mit einer<br />
Spannweite von 19 m sollte den effizienten<br />
Materialtransport auf dem gesamten<br />
Außengelände ermöglichen und mit einer<br />
Traglast von 10 t Schwerstarbeit leisten<br />
können. Wie bei einem ähnlichen Projekt<br />
in Kirchzarten entschied sich Stahlbau<br />
Schauenberg auch bei diesem Kran für ein<br />
Hubwerk mit einem Seilzug SH 50 in<br />
68 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
TECHNIK & WISSEN «<br />
kompakter Bauform mit geringen Anfahrund<br />
Bauhöhenmaßen. „Wir haben selbst<br />
die Anpassungen der Kranbahnen übernommen“,<br />
erzählt Broß. „Hierzu mussten<br />
wir bei der aufgestelzten Kranbahn auf<br />
der Hallenseite lediglich die Kranbahnträger<br />
ersetzen und die Kranbahn um<br />
24 Meter verlängern.“ Die aufgeständerte<br />
Kranbahn wurde komplett entfernt und<br />
eine neue, längere Kranbahn auf neue<br />
Fundamente am Boden gerichtet.<br />
Die hallenseitige Kranbahn war nicht<br />
dafür konzipiert, die horizontal wirkenden<br />
Führungskräfte beim Beschleunigen und<br />
Bremsen aufzunehmen. „Daher haben wir<br />
zur Entlastung der oberen Kranbahn an<br />
der unteren bodenseitigen Kranbahn der<br />
Portalstützen horizontale Führungsrollen<br />
angebracht, um die Spurführungskräfte<br />
abzutragen“, erklärt Christoph Fischer,<br />
Geschäftsführer und Kransachverstän -<br />
diger von Innokran. „Die gesamte Krankonstruktion<br />
wurde hierzu besonders steif<br />
ausgelegt.“ Weitere Besonderheiten sind<br />
die zusätzlichen Fahrantriebe, die Wind -<br />
sicherung und die Stillstandheizungen.<br />
Insbesondere Outdoor-Krane bieten<br />
eine große Angriffsfläche für Wind und<br />
müssen mitunter starken Windlasten<br />
trotzen. Die gesamte Statik des neuen<br />
Halbportalkrans ist daher entsprechend<br />
ausgelegt. Zusätzlich verfügt der Kran<br />
über vier anstelle von zwei Fahrantrieben,<br />
sodass ein sicherer Betrieb selbst bei<br />
Windstärke 7 möglich ist. Auch wenn die<br />
Krananlage nicht in Betrieb sein sollte, ist<br />
sie durch eine Windsicherung zwischen<br />
den Fahrantrieben vor starken Winden<br />
und auch Stürmen gesichert.<br />
Neben dem Wind sind Krane für den<br />
Außeneinsatz allen möglichen Witterungseinflüssen<br />
ausgesetzt. Deswegen<br />
besteht auch das Problem von Korrosion<br />
und der Bildung von Kondensation in den<br />
Schaltanlagen und Motoren aufgrund<br />
wechselnder Temperaturen. Der seitlich<br />
an der Kranbrücke angebrachte Steuerschrank<br />
ist daher aus Edelstahl. Die Obergurtkatze<br />
ist durch eine spezielle Dachkonstruktion<br />
vor Niederschlägen geschützt.<br />
Sämtliche Schaltanlagen, Motoren<br />
und Hubwerke sowie Katzfahr- und<br />
Kranfahrwerke sind darüber hinaus mit<br />
Stillstandheizungen ausgestattet.<br />
Werner Broß, Fertigungsleiter bei Stahlbau<br />
Schauenberg für die Werke in Kirchzarten und<br />
Ihringen: „Im Projektverlauf mussten wir keine<br />
großen Einschränkungen hinnehmen, da wir<br />
mit dem alten Kran weiterarbeiten konnten.“<br />
Der neue Halbportalkran hat vieles verändert.<br />
Neben der optimalen Ausnutzung<br />
der erweiterten Lagerkapazitäten ergeben<br />
sich laut Broß vor allem Vorteile durch<br />
immense Zeitersparnisse und eine höhere<br />
Flexibilität beim Materialtransport. Hierzu<br />
tragen die maximalen Geschwindigkeiten<br />
von Hubwerk (8 m/min), Katzfahrwerk<br />
(20 m/min) und Kranfahrwerk (40 m/min)<br />
bei. „Für uns waren aber vor allem die<br />
maximale Traglast von zehn Tonnen und<br />
die Hubhöhe von sieben Metern entscheidend“,<br />
betont der Fertigungsleiter.<br />
Durch die Erweiterung des Außenlagers<br />
gelangen die Lkw ohne umständliches<br />
Rangieren auf das Gelände. Und mit dem<br />
neuen Kran wird beim Beladen und Entladen<br />
zusätzlich Zeit gespart. „Wir müssen<br />
das Material für den Transport nicht mehr<br />
Bild: Martinus Menne<br />
um 90 Grad drehen, sondern können nahezu<br />
die gesamte Spannweite des Krans<br />
ausnutzen, um die Stahlprofile parallel zu<br />
verfahren“, beschreibt Broß die Vorteile.<br />
Die Lasten nehmen nach Aussage des<br />
Fertigungsleiters zu, da das Einzelgewicht<br />
der angelieferten Profilgebinde in den<br />
letzten Jahren immer schwerer wurde.<br />
„Früher mussten wir die Lasten aufteilen<br />
oder einzeln aufnehmen. Durch die höhere<br />
Traglast können wir jetzt die Gebinde<br />
komplett anheben und sparen damit viel<br />
Zeit“, freut sich Broß. Und da das Hubwerk<br />
mit einem Lastkollektivspeicher zur<br />
Überwachung der wichtigsten Parameter<br />
inklusive der Maximallast ausgestattet<br />
ist, wird das Heben, Transportieren und<br />
Absenken besonders sicher. Nicht zuletzt<br />
wegen seiner Hubhöhe von 7 m bietet der<br />
neue Kran zudem mehr Flexibilität. Nun<br />
lassen sich selbst bei Lkw mit Planen die<br />
Lasten über die Seitenwände anheben.<br />
Bedient wird der Portalkran über eine<br />
Funkfernsteuerung. Für den Kranführer<br />
bedeutet das mehr Komfort und vor allem<br />
mehr Sicherheit beim Lastentransport.<br />
Der Bediener kann den Kran von einem<br />
sicheren Standort aus steuern und muss<br />
nicht über Stahlprofile steigen wie bei<br />
kabelgebundenen Systemen. So konnte<br />
auch der Arbeitsschutz durch die neue<br />
Kranlösung weiter verbessert werden.<br />
Auch mit dem Verlauf des Projekts ist<br />
Werner Broß zufrieden: „Wir mussten<br />
keine großen Einschränkungen hinnehmen,<br />
weil wir mit dem alten Kran weiterarbeiten<br />
konnten.“ (us)<br />
Bild: Innokran<br />
Die Obergurtkatze ist<br />
durch eine spezielle<br />
Dachkonstruktion vor<br />
Niederschlägen geschützt.<br />
Alle Schalt -<br />
anlagen, Motoren,<br />
Hubwerke sowie Katzfahr-<br />
und Kranfahrwerke<br />
sind zudem mit<br />
Stillstandheizungen<br />
ausgestattet.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 69
Tünkers fertigt seine fahrerlosen Transportsysteme<br />
(FTS) in Serie – mit einer<br />
Produktionskapazität von bis zu 1.000<br />
Fahrzeugen pro Jahr und Schicht.<br />
Bild: Tünkers<br />
Flexibel einsetzbare fahrerlose Transportsysteme<br />
Autonom transportieren in<br />
Logistik und Produktion<br />
Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind oft fester Bestandteil moderner Logistik- und<br />
Automationsprozesse. Tünkers Maschinenbau entwickelt und fertigt FTS-Varianten, die sich<br />
modular erweitern lassen und über durchdachte Features für Industrieanforderungen verfügen.<br />
» Nico Schröder, Korrespondent <strong>Industrieanzeiger</strong>, Augsburg<br />
Als variantenreiche Möglichkeit des autonomen<br />
Transports bietet Tünkers Maschinenbau fahrerlose<br />
Transportsysteme (FTS) an. Die selbst entwickelten<br />
FTS zeichnen sich durch moderne Technik und<br />
Präzision aus. Eine hohe Flexibilität der Systeme soll<br />
es den Anwendern zudem ermöglichen, ihre Automationsprozesse<br />
nach eigenen Wünschen umzusetzen.<br />
Durch eine Serienfertigung in Ratingen, mit einer<br />
Produktionskapazität von bis zu 1.000 Fahrzeugen<br />
pro Jahr und Schicht, sieht sich Tünkers zukunfts -<br />
orientiert am FTS-Markt aufgestellt und in die Lage<br />
versetzt, auf individuelle Kundenanfragen einzugehen.<br />
„Unsere Lösungen sollen durch Modularität<br />
schnell zu integrieren, einfach zu reparieren und in<br />
großer Stückzahl wirtschaftlich einsetzbar sein“, sagt<br />
Tünkers-Geschäftsführer André Tünkers. Aktuelle<br />
Entwicklungen in den Bereichen Plattform-FTS, Cart-<br />
FTS sowie Gabelstapler-FTS zeigen beispielhaft, wie<br />
flexibel die entsprechenden FTS für unterschiedliche<br />
Automationsaufgaben geeignet sind.<br />
Die Plattform-FTS sind besonders für Montage -<br />
linien geeignet. Durch individuelle Aufnahmen<br />
können unterschiedliche Bauteile aufgenommen und<br />
sicher transportiert werden. Ein optionaler Hubtisch<br />
ermöglicht eine ergonomische Höhenanpassung. Das<br />
Plattform-FTS Automated TRoll verfügt beispiels -<br />
weise über ein aktives Kettengreifsystem, das die<br />
vollautomatische Aufnahme von Großladungsträgern<br />
ermöglicht. Durch eine beidseitige Be- und Entlademöglichkeit<br />
in Kombination mit einer omnidirektionalen<br />
Fahrweise sei das FTS besonders flexibel<br />
einsetzbar. Die optionalen 3D-Kameras detektieren<br />
70 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
TECHNIK & WISSEN «<br />
beispielsweise Gabelstaplerzinken sicher im Raum.<br />
Digitale LEDs visualisieren Ereignisse und Fahrbewegungen.<br />
Modulare fahrerlose Transportsysteme<br />
Ein Beispiel dafür, wie sich fahrerlose Transportsys -<br />
teme um andere Module des Tünkers-Automationsbaukastens<br />
erweitern lassen, sind Cart-FTS. Ein aktuelles<br />
Modell ist Cart TACT 1610. Durch seine omni -<br />
direktionale Fahrweise ist es sehr flexibel einsetzbar.<br />
Durch den Einsatz eines Hubtisches, eines Greifsystems,<br />
einer Rollenbahn oder eines Staufördersystems<br />
kann es modular erweitert werden.<br />
Für den autonomen Transport von Paletten, Boxen<br />
sowie Sonderladungsträgern hat der Hersteller seine<br />
Gabelstapler-FTS optimiert. Durch ihre robuste und<br />
kompakte Bauform wird ihnen eine sichere Navi -<br />
gation auch durch enge Gänge ermöglicht. Das<br />
Gabelstapler-FTS Stacker zum Beispiel ist in der Lage,<br />
sich in engen Gängen mit hoher Genauigkeit zu<br />
bewegen.<br />
Als Spezialist für Automationstechnik entwickelt<br />
und fertigt Tünkers moderne FTS, die viel Hightech an<br />
Bord haben: So werden die Navigationsdaten der FTS<br />
von Personen-Sicherheitsscannern oder Kamerasystemen<br />
erfasst. Die entsprechende Auswertung<br />
erfolgt über dynamische Algorithmen zur simultanen<br />
Positionsbestimmung und Kartierung, welche die<br />
Position im Raum bestimmen und die Navigation auf<br />
neue Umgebungsmerkmale anpassen.<br />
Schutz für<br />
Mensch und<br />
Maschine<br />
Individuelle Faltenbälge, Abdeckungen, Unfallschutz:<br />
• Faltenbälge<br />
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Jetzt mit 10 kW<br />
Bild: Tünkers<br />
»Unsere FTS sind Teil des<br />
Tünkers-Baukastens ‚neun Module<br />
der Automation‘.«<br />
André Tünkers<br />
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Edelstahl bis 50 mm<br />
Stahl / Aluminium bis 30 mm<br />
Kupfer / Messing bis 18 mm<br />
XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />
XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />
Kleinteile, Einzelteile<br />
CNC-Abkanten bis 4 m/320 t<br />
Zertifiziert nach ISO 9001 und ISO 14001<br />
Werkseigene PK nach EN 1090<br />
Mat.-Kennz. nach RL 2014/68/EU<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 71
» TECHNIK & WISSEN<br />
Zahnstangengetriebe als Basis eines neuen Intralogistik-Systems<br />
Auf dem Weg nach oben<br />
Der Intralogistik-Spezialist Extor hat ein neuartiges Lagersystem für schnelldrehende<br />
Konsumgüter entwickelt. Mit speziellen Rover-Log-Regalbediengeräten lassen sich<br />
großvolumige Waren platzsparend, flexibel und kostengünstig auf engstem Raum lagern.<br />
Herzstück des Logistikkonzepts sind präzise Zahnstangengetriebe von Leantechnik.<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Neue Regalbediengeräte,<br />
sogenannte Rover Logs,<br />
bieten interessante<br />
Möglichkeiten, große Güter<br />
präzise zu lagern.<br />
Rover Logs von Extor<br />
eignen sich für den<br />
Transport großvolu -<br />
miger Güter. Für hohe<br />
Positioniergenauigkeit<br />
sorgen Leantechnik-<br />
Zahnstangengetriebe.<br />
Bild: Extor<br />
Transportwagen fahren automatisch auf einer Art<br />
Schienensystem durch die Halle. Plötzlich stoppen<br />
sie und der Ladungsträger in ihrem Inneren<br />
schiebt sich langsam in die Höhe. Mit einem leisen<br />
Klickgeräusch schließt sich das Schnellverriegelungssystem<br />
und verbindet den Behälter mit den<br />
anderen Transportboxen zu einer stabilen frei tragenden<br />
Säule. Das automatische Lagersystem basiert<br />
auf speziellen Regalbediengeräten, den sogenannten<br />
Rover Logs, die aus einem Shuttle und einem<br />
Ladungsträger (Bin) bestehen. Entwickelt wurde es<br />
von Extor aus Hannover – einem Unternehmen, das<br />
sich auf Warehouse-Lösungen für Waren mit hoher<br />
Umschlagfrequenz und geringen Logistik-Margen<br />
spezialisiert hat.<br />
Rover Log bietet den Anwendern folgende Vorteile:<br />
Sie sparen zum einen teure Fördertechnik wie Gabelstapler.<br />
Dadurch entfällt die normalerweise für die<br />
Fahrzeuge benötigte Rangierfläche, die stattdessen<br />
als Lagerraum zur Verfügung steht. Zum anderen<br />
sind keine umfangreichen Regalsysteme erforderlich,<br />
da die Tragstrukturen aus aufgestapelten Ladungsträgern<br />
robust genug sind. Das schafft weiteren<br />
Stauraum und reduziert die Installationskosten im<br />
Vergleich zu herkömmlichen Lösungen deutlich.<br />
Intralogistik nutzt Zahnstangengetriebe<br />
In jedem Rover Log befindet sich ein Hubtisch, der<br />
von vier Lifgo-5.1-Zahnstangengetrieben von Leantechnik<br />
zum Be- oder Entladen angehoben und<br />
abgesenkt wird, sobald das Regalbediengerät unter<br />
einem Lagerplatz zum Halten gekommen ist. In einer<br />
Lagersäule können Waren mit einem Gesamtgewicht<br />
von bis zu 820 kg zu einer Säule von 8,95 m über<br />
72 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
dem Hallenboden übereinandergestapelt werden.<br />
Das entspricht neun großen Ladungsträgern mit<br />
einer Höhe von je 720 mm oder 13 kleinen Ladungsträgern<br />
mit einer Höhe von jeweils 480 mm. Jeder<br />
Ladungsträger ist dabei mit einem RFID-Tag ausgestattet,<br />
sodass seine genaue Position in Echtzeit<br />
abrufbar ist – auch bei einem Stromausfall.<br />
Die Rover Logs befördern die Güter von Kommissionierports<br />
aus zu den Lagerplätzen. Diese Ports sind<br />
ebenso Bestandteil des Lagersystems wie die Trag-<br />
Fahrstruktur – eine Art Schienennetz, das unterhalb<br />
der Lagerplätze verläuft und auf dem sich die Rover-<br />
Logs mit einer Geschwindigkeit von bis zu 3 m/s<br />
bewegen. Das Lagersystem funktioniert automatisch,<br />
sodass der Anwender keine zusätzliche Fördertechnik<br />
oder Sorter-Anlagen benötigt. Lediglich an den Kommissionierports<br />
ist zum Be- und Entladen der Regalbediengeräte<br />
noch Personal erforderlich. Ihren Strom<br />
erhalten die Rover Logs durch die Trag-Fahrstruktur<br />
auf dem Hallenboden. Einen Teil davon erzeugen sie<br />
durch Umwandlung der beim Auslagern entstehenden<br />
Brems- und Bewegungsenergie sogar selbst,<br />
genauer gesagt durch Rekuperation.<br />
Das Lagersystem ist modular erweiterbar, kann<br />
jederzeit nachgerüstet werden und lässt sich an verschiedene<br />
Gebäudestrukturen anpassen. Diese Flexibilität<br />
bieten auch die Leantechnik-Zahnstangen -<br />
getriebe, denn sie werden nach dem Baukasten-<br />
Prinzip gefertigt und sind deshalb beliebig miteinander<br />
kombinierbar. Auf Wunsch sind als sogenanntes<br />
Lean-Systems auch Komplettlösungen verfügbar, die<br />
exakt nach Kundenwunsch gebaut werden und sofort<br />
einsetzbar sind. Weltweit verwenden Unternehmen<br />
aus verschiedener Branchen die Zahnstangen -<br />
getriebe sowie funktionsfertige Anlagen für Huboder<br />
Positionieraufgaben. (sc)<br />
Bild: Leantechnik<br />
Leantechnik-<br />
Zahnstangengetriebe<br />
sorgen dafür, dass die<br />
Ladung der RoverLogs<br />
präzise und schnell<br />
ein- und ausgelagert<br />
wird.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 73
Bild: Werma Signaltechnik<br />
CO 2 -Ampeln liefern sichere Daten zur Luftqualität bei Hymer<br />
Das Mittel gegen Corona<br />
Der Spezialist für Reisemobile Hymer setzt auf CO 2 -Ampeln, um die Gesundheit und Sicherheit<br />
von Mitarbeitern, Kunden und Besuchern zu gewährleisten. Die Modelle des Herstellers<br />
Werma zeigen an, wann wie zu lüften ist. Die Signale sind dank starker LEDs auch bei direkter<br />
Sonneneinstrahlung gut zu erkennen.<br />
Die Corona-Pandemie ging auch an Hymer nicht<br />
spurlos vorbei. Einerseits konnte sich der Reisemobil-Hersteller<br />
über den anhaltenden Trends zum<br />
„Caravaning“ und somit über volle Auftragsbücher<br />
freuen. „Wir können im Moment gar nicht so viel<br />
produzieren, wie der Markt fordert“, sagt Markus<br />
Bächle, Teamleiter Instandhaltung Elektrowerkstatt<br />
bei Hymer. Auf der anderen Seite hatte das Unternehmen<br />
wie viele andere auch mit Lieferengpässen,<br />
positiven Corona-Fällen in der Belegschaft und<br />
strengen Auflagen des Ordnungs- und Gesundheitsamtes<br />
zu kämpfen. „Uns liegt natürlich viel daran,<br />
die Gesundheit aller Mitarbeiter zu schützen“, so<br />
Bächle. „Es ist unser oberstes Ziel, Ansteckungen am<br />
Arbeitsplatz zu vermeiden und allen Personen vor Ort<br />
ein sicheres Gefühl zu geben.“<br />
Hymer hat deswegen in der letzten Zeit eine Reihe<br />
von Maßnahmen getroffen. So kam man den Anforderungen<br />
der Behörden zuvor und hat die Auszu -<br />
bildenden mit CO 2 -Messgeräten ausgerüstet. „Sie<br />
waren drei Monate lang den ganzen Tag in allen<br />
Bereichen des Unternehmens unterwegs und haben<br />
die CO 2 -Werte in der Umgebungsluft gemessen“, erzählt<br />
Bächle. „Wir wollten einfach beweisen, dass<br />
unsere Luftqualität in Ordnung ist und wir unsere<br />
Mitarbeiter vor einer Ansteckung am Arbeitsplatz<br />
schützen, so gut das eben möglich ist.“<br />
Doch das Unternehmen aus Bad Waldsee ging<br />
noch einen Schritt weiter und suchte eine Lösung,<br />
die noch exakter ist. „Wir wollten allen Anwesenden<br />
permanent und zuverlässig den aktuellen Status der<br />
Luftqualität anzeigen“, sagt Bächle. Die Messungen<br />
74 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
TECHNIK & WISSEN «<br />
Die CO 2 -Ampel stellt bei Hymer den<br />
aktuellen CO 2 -Gehalt in der Raumluft<br />
dar und signalisiert eindeutig, klar und<br />
leicht verständlich in drei Farben, ob<br />
ein Lüften notwendig ist oder nicht.<br />
durch die Azubis hätten zwar grundsätzlich gute<br />
Werte geliefert, allerdings seien diese Daten zu sporadisch,<br />
nicht verlässlich genug und vor allem für die<br />
Mitarbeiter vor Ort nicht direkt zu sehen.<br />
So begab sich der Leiter der Instandhaltung auf die<br />
Suche nach geeigneten Geräten, um den CO 2 -Gehalt<br />
in der Raumluft permanent zu messen und für alle<br />
eindeutig sichtbar darzustellen. Er stieß dabei auf<br />
eine Lösung des Signalgeräteherstellers Werma.<br />
Bächle kannte die Firma bereits, denn bei Hymer sind<br />
seit geraumer Zeit Signalsäulen und das funkbasierte<br />
MDE-System „Smartmonitor“ im Einsatz. „Wir sind<br />
zufrieden mit den cleveren Lösungen aus Rietheim-<br />
Weilheim“, versichert Bächle. „Aber wir haben uns<br />
natürlich auch Produktalternativen angesehen.“<br />
Allerdings seien hier die Leuchtelemente und Signale<br />
viel zu klein gewesen, um in den großen Produk -<br />
tionshallen von Hymer wahrgenommen zu werden.<br />
Einige andere Produkte waren laut dem Leiter der Instandhaltung<br />
nicht exakt genug. „Wir haben nicht<br />
lange überlegt und schließlich zwölf CO 2 -Ampeln für<br />
einen ersten Probelauf bei Werma bestellt“, so Bächle.<br />
Diese wurden dann in einem separaten Produk -<br />
tionsbereich auf Herz und Nieren getestet. Die Ampeln<br />
hängen zentral und etwas höher, sodass man sie<br />
von überall gut sehen kann. Das gab allen Anwesenden<br />
gleich ein sicheres Gefühl. Die Mitarbeiter seien<br />
sofort von dieser Art der Anzeige begeistert gewesen.<br />
Inzwischen sind bereits mehr als 30 CO 2 -Ampeln<br />
von Werma in den Fertigungshallen bei Hymer in-<br />
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Mehr als 30 CO 2 -Ampeln sind in den Fertigungshallen und<br />
verschiedenen Produktionsbereichen bei Hymer installiert<br />
– wie hier in der Holzbearbeitung.<br />
Bild: Werma Signaltechnik<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 75<br />
Unbenannt-1 1 08.09.21 14:12
» TECHNIK & WISSEN<br />
stalliert. Ausgestattet sind die Bereiche Holzteilefertigung,<br />
Schäumerei, Polsterei, Vormontage, Seitenwandvormontage,<br />
die Lehrwerkstatt und die riesige<br />
Montagehalle, wo die Fahrzeuge fertiggestellt werden.<br />
Hier sind an jeder der vier Montagelinien vier<br />
Ampeln montiert. Insgesamt 16 Modelle tragen in<br />
der 80 m x 180 m großen Halle einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Sicherheit der Mitarbeiter bei.<br />
Die Lösung zur CO 2 -Messung in der Raumluft besteht<br />
aus einer dreistufigen Signalsäule, die über<br />
Plug & Play sofort einsatzbereit und einfach zu installieren<br />
ist. Der Nutzer muss einfach das mitgelieferte<br />
Netzteil einstecken und warten, bis selbstän -<br />
dige Kalibrierung beendet ist. Danach ist die Ampel<br />
einsatzbereit. Sofort wird die aktuelle CO 2 -Konzentration<br />
in der Umgebungsluft gemessen und über die<br />
drei Ampelfarben gemäß der offiziellen Empfehlung<br />
des Bundesumweltamts dargestellt.<br />
Bei einer CO 2 -Konzentration von unter 1.000 ppm<br />
(parts per million, also Volumenteile pro eine Million<br />
Volumenteile) leuchtet die Ampel grün und zeigt<br />
dadurch an, dass die Raumluft in Ordnung ist. Übersteigt<br />
die Konzentration den Wert von 1.000 ppm,<br />
leuchtet die Ampel gelb und signalisiert, dass ein<br />
Lüften empfohlen wird. Das rote Signal zeigt an, dass<br />
ein Stoßlüften notwendig ist, da die Konzentration<br />
über 2.000 ppm liegt. Wird der Grenzwert von<br />
3.000 ppm überschritten, verdeutlicht ein rotes<br />
Blinklicht die akute Dringlichkeit des Lüftens.<br />
Markus Bächle, Leitung Instandhaltung Elektrowerkstatt<br />
bei Hymer: „Die Mitarbeiter waren sofort von dieser Art der<br />
Anzeige begeistert.“<br />
Markus Bächle freut sich, dass die CO 2 -Ampel gut<br />
funktioniert und von den Mitarbeitern angenommen<br />
wird: „Die Ampel ist eindeutig, leicht verständlich<br />
und nicht erklärungsbedürftig. Alle Anwesenden sehen<br />
sofort, wenn das Signal auf gelb wechselt und<br />
ein Lüften notwendig ist.“ Zudem sind die Signale<br />
dank der Rundum-Abstrahlung über 360° von allen<br />
Seiten sichtbar. Die extrem hellen LEDs garantieren,<br />
dass sie auch bei direkter Sonneneinstrahlung und<br />
heller Umgebung gut zu erkennen sind.<br />
Mit den CO 2 -Ampeln von Werma lässt sich langfristig<br />
die Luftqualität in geschlossenen Räumen verbessern,<br />
da durch das regelmäßige und zuverlässige<br />
Stoßlüften eine hohe Kohlendioxid- und Aerosolkonzentration<br />
vermieden wird. Die Raumluft werde<br />
dadurch nicht nur hygienischer und besser, sie unterstütze<br />
auch die Produktivität. (us)<br />
Bild: Werma Signaltechnik<br />
Auch in der Ausbildungswerkstatt<br />
ist<br />
eine Ampel angebracht.<br />
Leuchtet das<br />
grüne Signal, liegt<br />
die CO 2 -Konzentration<br />
unter 1.000 ppm<br />
und zeigt somit an,<br />
dass die Raumluft in<br />
Ordnung ist.<br />
Bild: Werma Signaltechnik<br />
76 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 77
Bild: item<br />
Schutz vor elektrostatischen Entladungen<br />
Damit das Vertrauen der Kunden<br />
nicht erschüttert wird<br />
Der Mensch spürt eine elektrostatische Entladung erst ab 3.500 Volt. Bei elektronischen Bauteilen<br />
führen aber bereits 100 Volt zu Schäden am Produkt. Mitarbeiter bemerken so einen Vorfall selten.<br />
Abhilfe schafft nur die konsequente Umsetzung eines gelebten Schutzkonzepts.<br />
gende Faktoren sind synthetische Kleidung<br />
und isolierende Schuhe, ungeeignete<br />
Werkzeuge und Betriebsmittel, Teppichböden<br />
und normale Bürostühle. Beim<br />
Menschen reicht für eine Aufladung oft<br />
schon das bloße Laufen über einen Fußboden.<br />
Von ESD geschädigte elektronische<br />
Bauteile zeigen bei nachträglicher Überprüfung<br />
mit einem Elektronenmikroskop<br />
sichtbare Aufschmelzungen und Krater<br />
auf der Siliziumoberfläche. Je feiner die<br />
einzelnen Strukturen sind, desto empfindlicher<br />
sind sie gegenüber ESD. Dabei<br />
wird das betroffene Bauteil oft nicht sofort<br />
unbrauchbar. Bei der Qualitätssiche-<br />
In der Industrie werden elektrosta -<br />
tische Entladungen (ESD, also Electrostatic<br />
Discharge) meist nicht erkannt oder<br />
einfach unterschätzt. Sie können jedoch<br />
bei fehlenden Schutzvorkehrungen schon<br />
ab der Annahme elektronischer Bauteile<br />
im Wareneingang über die gesamte Produktionskette<br />
bis hin zur Auslieferung an<br />
den Kunden auftreten.<br />
Damit eine elektrostatische Entladung<br />
überhaupt zustande kommt, muss zunächst<br />
eine Aufladung erfolgen. Diese<br />
entsteht durch Reibung, Trennung oder<br />
den einfachen Kontakt von zwei belie -<br />
bigen Materialien mit unterschiedlichen<br />
elektrostatischen Potenzialen. Begünstirung<br />
zeigt es keine fehlerhaften Funktionen.<br />
Wird das beschädigte Bauteil an den<br />
Kunden ausgeliefert, kann der dortige<br />
Ausfall etliche Folgen nach sich ziehen.<br />
Zu den Konsequenzen von ESD-Schäden<br />
gehören Reklamationen, Garantieleistung<br />
sowie Ausschuss- und Reparaturkosten.<br />
Weit schlimmer ist aber, dass beschädigte<br />
elektronische Bauteile das Vertrauen der<br />
Kunden erschüttert. Im schlimmsten Fall<br />
droht der Verlust des Lieferantenstatus.<br />
Da ESD von verschiedenen Faktoren in<br />
der Produktionsumgebung ausgelöst werden<br />
kann, muss ein Schutz aktiv im gesamten<br />
Unternehmen etabliert und regelmäßig<br />
überprüft werden. Die DIN EN<br />
78 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
Eine ESD-Schutzzone darf nur von<br />
geschultem Personal mit entsprechender<br />
Schutzausrüstung betreten werden.<br />
61340-5-1 sieht hierzu ein ESD-Kontrollprogramm<br />
vor, in dem die wesentlichen<br />
Bestandteile eines individuellen Konzepts<br />
für alle Mitarbeiter verbindlich dokumentiert<br />
sind. Dazu gehört ein Schutzverfahren<br />
für die gesamte Prozesskette inklusive<br />
Zulieferer und Kunden. Die ESD-Koordinatoren<br />
und Mitarbeiter müssen gut ausgebildet<br />
sein und normgerechte Schutzkleidung<br />
tragen. In den ebenfalls normgerecht<br />
eingerichteten Schutzzonen müssen<br />
alle relevanten Punkte täglich kontrolliert<br />
werden. Außerdem zählen die Einhaltung<br />
des Personenschutzes und regelmäßige<br />
interne Audits zu den Vorgaben. Integraler<br />
Bestandteil für die Umsetzung ist ein<br />
entsprechend ausgebildetes Personal mit<br />
Verständnis für die ESD-Problematik. Für<br />
diesen Zweck hat die item Industrietechnik<br />
GmbH beispielsweise einen kostenfreien<br />
E-Learning-Kurs für ihre Lernplattform<br />
item Academy entwickelt.<br />
Bestandteile des Kurses ist unter anderem<br />
das richtige Verhalten von Mitarbeitern<br />
innerhalb der sogenannten Electrostatic<br />
Protected Area (EPA), also einer<br />
ESD-Schutzzone. Dabei kann es sich um<br />
einen einzelnen Arbeitsplatz, eine definierte<br />
Fläche oder ein ganzes Gebäude<br />
handeln. Grundlage ist, dass elektronische<br />
Bauteile nur in diesen Bereichen gehandhabt<br />
oder montiert werden dürfen. Zu<br />
diesem Zweck müssen alle verwendeten<br />
Materialien ableitfähig und auf gleichem<br />
Potenzial geerdet sein. Elektrostatische<br />
TECHNIK & WISSEN «<br />
Aufladungen und Potenzialunterschiede<br />
werden dadurch sicher vermieden. Im Gegensatz<br />
zu ungeschützten Bereichen<br />
(UPA) darf eine EPA nur von geschultem<br />
Personal und unterwiesenen Besuchern<br />
mit entsprechender Schutzausrüstung<br />
betreten werden.<br />
Zu einer EPA gehört ein spezieller ESD-<br />
Boden, der elektrische Aufladungen, wie<br />
sie etwa beim Gehen entstehen können,<br />
sicher ableitet. Allerdings nutzt er wenig,<br />
wenn Personen in diesem Bereich keinen<br />
elektrischen Kontakt zum Boden haben.<br />
Normale Schuhe wirken oft wie Isolatoren.<br />
Leitfähige Schuhe oder Schuherdungsbänder<br />
verbinden den Körper hingegen leit -<br />
fähig mit dem ESD-Boden. Trockene Luft<br />
wirkt zudem als Multiplikator bei der Entstehung<br />
elektrostatischer Aufladungen.<br />
Falls baubedingt machbar, sollte die rela -<br />
tive Luftfeuchtigkeit in den zu schützenden<br />
Bereichen auf einem Wert von mindestens<br />
30 % gehalten werden.<br />
Soweit möglich, dürfen generell keine<br />
aufladbaren Materialien im Handhabungsbereich<br />
verwendet werden. Insbesondere<br />
bei Transport und Lagerung ist<br />
auf einen Schutz der Elektronikteile durch<br />
entsprechende Wagen und Behälter zu<br />
achten. Insgesamt sollten alle verwendeten<br />
Bauteile als ESD-sensitiv betrachtet<br />
werden, auch wenn das Risiko je nach<br />
Material und Bauweise schwankt.<br />
Nicht zuletzt muss das ESD-Schutzkonzept<br />
in einem Unternehmen konsequent<br />
gelebt werden, zusammen mit Koopera -<br />
tionspartnern und Dienstleistern. Nur so<br />
führen die getroffenen Maßnahmen zum<br />
gewünschten Erfolg. (us)<br />
Erdungsanschluss:<br />
Der Mitarbeiter muss<br />
beim Handling von<br />
ESD-sensitiven Bau -<br />
teilen ein ESD-Armband<br />
als Schutz gegen<br />
elektrostatische Auf -<br />
ladungen tragen.<br />
Helden sollten<br />
nicht warten.<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 79
» TECHNIK & WISSEN<br />
Nah und fern – dies kennzeichnet<br />
den Technologietag Leichtbau 2021<br />
in doppelter Hinsicht: Zum einen<br />
findet der Kongress hybride statt,<br />
zum anderen richtet sich der Blick<br />
auf den Leichtbau-Bedarf weltweit.<br />
Bild: Leichtbau BW<br />
Technologietag Leichtbau: 9. und 10. November in Präsenz und online<br />
Leichtbau 2021 – nah und fern<br />
Zum „größten Leichtbaukongress Süddeutschlands“ lädt Leichtbau BW am 9. und 10. November<br />
ein. Der hybride Kongress findet erstmals als Global Lightweight Summit statt und beleuchtet<br />
Chancen für deutsche Unternehmen bis hinein nach China. Der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit:<br />
Präsentiert werden Leichtbaulösungen für den Weg aus der Klimakrise.<br />
Leichtbau ist eine wunderbare Chance, die Dinge<br />
neu zu betrachten“, sagt Prof. Michael Braungart:<br />
Der Auftritt des renommierten Umwelt forschers<br />
als „Special Guest“ auf dem Technologietag Leichtbau<br />
2021 in Stuttgart deutet die Richtung an, in die<br />
der diesjährige Kongress geht: „Nachhaltigkeit durch<br />
Leichtbau in der Praxis“ ist das Leitthema, Ziel sind<br />
Wege aus der Klimakrise durch Lösungsansätze, die<br />
Gewicht minimieren.<br />
Dazu passt, dass sich der hybride abgehaltene Kongress<br />
über Ländergrenzen hinweg an ein internationales<br />
Publikum wendet. Durch die Zusammenarbeit<br />
von Leichtbau BW mit China, Kanada und European<br />
Lightweight Association (ELA) findet das Event erstmalig<br />
als „Global Lightweight Summit“ statt.<br />
„Der Technologietag verbindet Klimaneutralität,<br />
Leichtbau und Globalisierung und bietet Teilnehmern<br />
eine einzigartige globale Perspektive,“ sagt Dr. Lihe<br />
Chen von der Deing Science & Technologies Co. Ltd.,<br />
Mitorganisator der chinesischen Session.<br />
Die internationale Ausrichtung soll dazu einladen,<br />
„Chancen auf internationalen Märkten zu erkennen<br />
und die eigene Wettbewerbsposition gezielt zu verbessern“,<br />
heißt es bei Leichtbau BW. Darüber hinaus<br />
biete der Technologietag neben aktuellen technischen<br />
Entwicklungen und Impulsen die Möglichkeit,<br />
das berufliche Netzwerk zu erweitern.<br />
Der erste Kongresstag ist Vorträgen, Themeninseln<br />
und 1:1-Meetings gewidmet. Der zweite Tag bietet<br />
drei exklusive Touren zu DLR und Zeiss, den Textilund<br />
Faserforschern DITF und Teamobility und zum<br />
Fraunhofer ICT und Rosswag an.<br />
Sechs Sessions laden am 9. November zum Mit -<br />
diskutieren an. Morgens geht es um den Erfahrungsaustausch<br />
mit China, neue Materialien und kreislauffähigen<br />
Leichtbau. Nachmittags sind Kanada, Best<br />
Practices und neuartiges Fliegen im Fokus.<br />
In den Keynotes tritt Special Guest Prof. Braungart<br />
auf, der für das Cradle-to-Cradle-Design bekannt ist.<br />
Marc Kirchhoff, VDMA, erörtert die CO 2<br />
-freie Lieferkette<br />
und Dr. Matthias Harsch von „Life Cycle Simulation“<br />
geht den Auswirkungen des Grean Deals der<br />
EU auf Leichtbau und Lieferketten nach. (os)<br />
www.leichtbau-technologietag.de<br />
80 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
PRODUKTE «<br />
Raumklima<br />
Mobiler Luftreiniger filtert Krankheitserreger<br />
und Aerosole aus der Luft<br />
Für den mobilen Luftreiniger AF 100 bietet<br />
Conrad Electronic jetzt den High Protect<br />
13 Solution Filter von Kärcher für die<br />
zuverlässige Beseitigung von Krankheitserregern<br />
und Aerosolen an. Trotz seines<br />
wirksamen Filters erreiche der AF 100<br />
einen Luftdurchsatz von 650 m³/h. Eine<br />
Aktivkohleschicht und antibakterielle<br />
Beschichtung sind serienmäßig mit dabei.<br />
Der AF 100 bietet ein robustes Design,<br />
hohe Flexibilität und spezialisierte Filtersätze,<br />
heißt es. Damit lässt sich die Konzentration<br />
von Viren, Keimen und anderen<br />
Schadstoffen wie Staub, Pollen und Allergene<br />
in der Raumluft verringern.<br />
Für den Luftreiniger bietet Händler Conrad<br />
einen aus zwei Filtern bestehenden<br />
Filtersatz an, der aus H13-Filtermaterial<br />
von Kärcher zur Filtration von Krankheitserregern<br />
und Aerosolen besteht. Der Filter<br />
besitzt eine antibakterielle Silberionen-<br />
Beschichtung gegen Krankheitserreger<br />
sowie eine Aktivkohleschicht gegen Gerüche,<br />
chemische Dämpfe und andere<br />
Schadstoffe. Der Luftreiniger ist mit robusten<br />
Rollen am Gerät ausgestattet.<br />
Sein geräuscharmer Motor (minimale<br />
Lautstärke von 27 dB(A)) eigne sich in<br />
Kombination mit einem Ventilator für<br />
Raumgrößen bis 100 m² und ermögliche<br />
einen Luftdurchsatz von maximal<br />
780 m 3 /h. Das Gerät hat die Abmessungen<br />
713 x 380 x 380 mm, wiegt 11,3 kg<br />
und hat eine Nennleistung von maximal<br />
80 W. Die Luftqualität wird über das Display<br />
und eine Farbskala visualisiert.<br />
Bild: Conrad Electronic SE<br />
Die neuen Tork Reinigungstücher<br />
helfen dabei, Ihre Effizienz zu<br />
steigern<br />
Wir wissen, dass Sie unter ständigem<br />
Druck stehen, Ihre Produktivität zu<br />
verbessern und Nachhaltigkeitsziele<br />
zu erreichen, während Sie gleichzeitig<br />
strenge Leistungsstandards einhalten.<br />
Das neue ineinander gefaltete Design,<br />
das eine Einzeltuchentnahme garantiert,<br />
sorgt für einen einfacheren und<br />
schnelleren Zugang sowie weniger Abfall.<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 81
» PRODUKTE<br />
Drehmomentschlüssel<br />
Manuelles Schrauben von 5 bis 1000 Nm<br />
Bei Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben<br />
müssen Schraubverbindungen<br />
nach dem Wiederzusammenbau oft auf<br />
ihr korrektes Drehmoment überprüft werden.<br />
Für diese Arbeiten an nicht sicherheitskritischen<br />
Bauteilen bietet Atlas<br />
Copco Tools die kompakten Pro-Drehmomentschlüssel<br />
der ACTW-Serie an.<br />
Die Baureihe umfasst insgesamt fünf<br />
Modelle für einen Drehmomentbereich<br />
von 5 bis 1000 Nm; alle fünf Schlüssel<br />
bieten laut Hersteller eine hohe Drehmo-<br />
ment-Wiederholgenauigkeit von ±4 %<br />
gemäß EN ISO 6789:2017.<br />
Dank der klar ablesbaren doppelten Skala<br />
am ergonomischen Handgriff ist die<br />
Drehmomenteinstellung in Nm und ft-lb<br />
einfach. Durch ihre kompakte Bauweise<br />
und das geringe Gewicht erleichtern die<br />
ACTW-Schlüssel das Arbeiten unter beengten<br />
Platzverhältnissen. Die<br />
Werkzeuge<br />
geben ein<br />
deutlich<br />
hörbares Klick-Signal beim Erreichen des<br />
voreingestellten Drehmoments ab. Diese<br />
akustische Rückmeldung gibt dem Bediener<br />
Sicherheit über das Schraubresultat.<br />
Der Schnellwechselmechanismus am soliden<br />
Ratschenkopf weist abtriebsseitig die<br />
gängigen Vierkantgrößen von 1/4“, 3/8“,<br />
1/2“, 3/4“ und 1“ auf.<br />
Bild: Atlas Copco Tools Central Europe GmbH<br />
CNC-Schneidsystem<br />
Autogen- und Plasma-Brenner gleichzeitig am Portalarm platzierbar<br />
Bild: Thermacut<br />
Für den kleinen Einsatzfall hat Thermacut sein Schneidsystem<br />
Ex-Track CNC konzipiert, mit dem metallverarbeitende Betriebe<br />
schnell und wirtschaftlich arbeiten können, heißt es. Das XY-<br />
Portal mit seinem Arbeitsbereich von 3.000 x 1.500 mm – ausgerüstet<br />
mit Autogen- oder Plasma-Schneidbrenner – schneidet<br />
das gewünschte Bauteil mit einer maximalen Schneidgeschwindigkeit<br />
von 3.000 mm/min. aus dem gewählten Blech aus. Der<br />
Vertikalhub des Brenners ist 100 mm.<br />
Das System habe eine ähnliche Funktionalität wie größere<br />
Schneidportale. Per CNC-Technik schneidet es einfache wie<br />
komplexe Formen exakt und mit hoher Wiederholgenauigkeit.<br />
Das System ist transportabel, sodass es von zwei Personen zum<br />
Einsatzort – sogar auf die Baustelle – getragen werden kann.<br />
Maschinenelemente<br />
Schutz für sensible Elektronik<br />
Um die sensible Elektronik in Outdoor-<br />
Schaltschränken und Telekommunika -<br />
tionsgehäusen zu schützen und nur autorisierten<br />
Personen den Zugang zu gewähren,<br />
hat Emka eine Outdoor-Lock-Lösung<br />
entwickelt: den Low-Power-Outdoor-<br />
Griff. Er schützt vor Vandalismus, Saboteuren<br />
und Hackern, aber auch vor Beschädigungen<br />
durch Unfälle, Gewitter<br />
oder Hochwasser.<br />
Eine LoRa/NB-IoT-Verbindung übermittelt<br />
Daten an das zentrale Network Opera -<br />
tions Center (NOC), in dem der verantwortliche<br />
Mitarbeiter den Status aller<br />
Schränke per Real Time Monitoring auf<br />
dem Display überwachen kann. Dazu<br />
gehört, wie lange Verschluss und Tür geöffnet<br />
sind, wie hoch die Temperatur im<br />
Gehäuse ist, ob dort Wasser eindringt<br />
oder der Schrank um mehr als 8° geneigt<br />
wird.<br />
Nach einer automatischen Meldung im<br />
Störfall kann das NOC einen Techniker<br />
gezielt zum Einsatzort schicken. Dort<br />
kann der komplett stromlose, batteriebetriebene<br />
Schrank mit einem kompatiblen<br />
Schlüssel oder Smartphone geöffnet werden,<br />
sofern der Zugang vorab gewährt<br />
wurde. Das Ergebnis: Der Betreiber profitiert<br />
von einer effizienten Wartung, hat<br />
die volle Kontrolle über den Status und<br />
spart Zeit sowie Kosten.<br />
Bild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG<br />
82 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
IMPRESSUM<br />
Elektrohydrostatisches Antriebssystem<br />
Zwei Welten in einer Lösung<br />
Die elektrohydrostatischen Antriebssysteme<br />
(EAS) von Moog kombinieren den<br />
elektrohydraulischen (EH) und elektromechanischen<br />
(EM) Antrieb in einer Lösung.<br />
Das jüngste Modell in dieser Serie heißt<br />
Compact EAS und eignet sich für Anwendungen,<br />
die programmierbare Bewegungsabläufe<br />
benötigen und hohe Anforderungen<br />
an die Wiederholgenauigkeit<br />
stellen. Typische Einsatzgebiete sind laut<br />
Anbieter unter anderem Stanzmaschinen<br />
in der Metallverarbeitung,<br />
aber auch beim Pressen, Stanzen und<br />
Schneiden von Glas, Keramik, Kunststoffen<br />
und Leder profitieren Maschinen<br />
von der Leistungsfähigkeit<br />
der Compact EAS. Das Antriebssystem<br />
besteht aus sechs Elementen:<br />
Servomotor, Innenzahnradpumpe,<br />
Ausgleichsbehälter, Steuerblock,<br />
Absperrventil und Zylinder. Im<br />
Gegensatz zu konventionellen<br />
Seitendruckstücke<br />
Bauteile sind universell und sicher fixiert<br />
Für den Vorrichtungsbau hat Ganter die fixierenden<br />
Seitendruckstücke der Reihe GN<br />
415 entwickelt. Sie sind kompakter als bisherige<br />
Varianten und anpassbar, heißt es.<br />
Bild: Otto Ganter<br />
Hydrauliksystemen ist alles integriert: es<br />
gibt keine Leitungen oder Schläuche.<br />
Pumpenleistung und Drehrichtung werden<br />
vom Servomotor gesteuert, wodurch<br />
Wege- oder Proportionalventile überflüssig<br />
werden und eine definierte lineare Bewegung<br />
des Zylinders entsteht. Kräfte,<br />
Geschwindigkeit und Position auf dieser<br />
linearen Betätigungsachse sind frei programmierbar.<br />
Bild: Moog GmbH<br />
Die Normelemente-Familie GN 415 steht<br />
in drei Größen zwischen 22 und 39 mm<br />
Breite mit jeweils zwei Federdruckstärken<br />
bereit. Wichtig seien die beiden Schieberformen,<br />
sowohl das keilförmige wie auch<br />
das zylindrisch abgerundete Druckstück<br />
fixieren Bauteile nicht nur seitlich, sondern<br />
üben einen zusätzlichen Niederzug -<br />
effekt aus.<br />
Alle Druckstücke können zur optimierten<br />
Anpassung an die Bauteile-Geometrie in<br />
90°-Schritten um ihre Längsachse gedreht<br />
werden – dazu muss lediglich die<br />
zentrale Schieberschraube gelöst werden.<br />
Die Druckstücke gibt es als Kunststoff-<br />
Ausführung in POM sowie in Edelstahl<br />
mit glatter oder reibungsverbesserter,<br />
geriffelter Druckfläche. Letztere werden<br />
im Metallspritzguss-Verfahren produziert<br />
und unterliegen damit nur minimalen<br />
Maßtoleranzen.<br />
erscheint dienstags ISSN 0019–9036<br />
Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung e.V.<br />
(WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder des Verbandes erhalten<br />
den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Zusammenarbeit<br />
im Fachbereich der Gießereitechnik mit der Zentrale für<br />
Gussverwendung, Düsseldorf.<br />
Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeug-<br />
maschinen); Prof. Dr.-Ing. Thomas Bergs (Technologie der<br />
Fertigungsverfahren); Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />
und Qualitätsmanagement); Prof. Dr.-Ing.<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. Günther Schuh (Produktions systematik),<br />
WZL RWTH Aachen<br />
Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Chefredaktion:<br />
B. A. Alexander Gölz (ag), Phone +49 711 7594–438;<br />
Stellv. Chefredakteur: Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />
Phone +49 711 7594–454<br />
Redaktion:<br />
Kyra Kutter (kk), Phone +49 711 7594–475;<br />
B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391;<br />
Frederick Rindle (fr), Phone +49 711 7594–539;<br />
Dipl.-Inf. (FH) Uwe Schoppen (us), Phone +49 711 7594–458;<br />
M. A. Nico Schröder (sc), Phone +49 170 6401879;<br />
Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />
Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) Mona Willrett (mw),<br />
Phone +49 711 7594–285<br />
Ständige freie Mitarbeiter:<br />
Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Karin Faulstroh (kf),<br />
Michael Grupp (mg), Sabine Koll (sk), Markus Strehlitz (ms),<br />
Henriette Steuer (hs)<br />
Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />
Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />
Layout: Laura Gehring, Jonas Groshaupt, Michael Kienzle,<br />
Ana Turina<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />
Auftragsmanagement:<br />
Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />
Zurzeit gilt Preisliste Nr. 81 vom 1.10.2021.<br />
Leserservice: <strong>Industrieanzeiger</strong> +49 711 7252–209,<br />
konradinversand@zenit-presse.de<br />
Erscheinungsweise: dienstags (20 x jährlich)<br />
Bezugspreis: Inland jährlich 208,60 € inkl. Versandkosten und<br />
MwSt; Ausland 208,60 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 7,55 €<br />
(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten).<br />
Bestellungen erbitten wir an den Verlag. Sofern die Lieferung nicht<br />
für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />
Abonnement bis auf Widerruf. Bezugszeit: Das Abonnement kann<br />
erstmals vier Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />
werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />
von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt<br />
entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
Auslandsvertretungen:<br />
Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court,<br />
Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />
862589, Fax 01256 862182, E-Mail: jsp@trademedia.info;<br />
USA: D.A. Fox Advertising Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza,<br />
19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881,<br />
Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht<br />
unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr. Alle im <strong>Industrieanzeiger</strong> erscheinenden<br />
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch<br />
Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen gleich welcher Art<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2021 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 83
» PRODUKTE<br />
Hubtisch<br />
Schwere Werkstücke ohne Hilfe heben und wenden<br />
Der Hubtisch Wendolift RL von Barth ist<br />
eine Weiterentwicklung des Hubtisches H<br />
1000 Accudrive und mache das Arbeiten<br />
sicherer und leichter. Arbeitszeit wird laut<br />
Anbieter gespart, weil der Einsatz von<br />
Hilfspersonen beim Anheben und Wenden<br />
schwerer Werkstücke nicht mehr erforderlich<br />
ist. Mit wenigen Handgriffen und<br />
ohne Kraftanstrengung bewegt ein einzelner<br />
Mitarbeiter das Werkstück mithilfe<br />
der Arbeitstische an den nächsten Arbeitsort<br />
oder in die Position, die für den<br />
nächsten Arbeitsschritt optimal ist.<br />
Das Grundgerät mit dreiteiliger<br />
Arbeitsplatte verfügt über eine<br />
Wendevorrichtung, pneumatisch<br />
aktivierbare Röllchenleisten, ausziehbare<br />
Werkstücksicherung,<br />
robuste Hydraulik mit Akku-Antriebsaggregat<br />
(inklusive Ladegerät)<br />
und solide Fernbedienung. Die<br />
pneumatisch aktivierbaren Röllchenleisten<br />
machen den Tisch noch komfortabler<br />
und effizienter. Das erleichtert nicht nur<br />
das Beschicken über zuführende Rollenbahnen,<br />
sondern auch das Positionieren<br />
Bild: Barth GmbH<br />
schwerer Werkstücke auf dem Tisch durch<br />
eine einzelne Arbeitskraft.<br />
Schutzhandschuh<br />
Schnittfester Schutzhandschuh auf Bio-Basis verzichtet auf fossile Ressourcen<br />
Bild: Ejendals<br />
Ejendals präsentiert mit den Modellen Tegera 906 und Tegera 909<br />
zwei neue Schnittschutz-Handschuhe. Basis des neuartigen Handschutzes<br />
ist die Bio-basierte Dyneema-Faser des Herstellers DSM –<br />
die wie es heißt weltweit erste ultrahochmolekulare Polyethylenfaser<br />
(UHMW-PE) auf Bio-Basis. Diese Hochleistungsfasern bieten dieselbe<br />
Festigkeit, Belastbarkeit und Zuverlässigkeit wie die erdölbasierten<br />
Varianten, sind jedoch nicht auf die fossilen Ressourcen angewiesen<br />
und verringern den CO 2<br />
-Fußabdruck bei der Produktion um<br />
90 %. Die Faser wird aus nachwachsendem Rohmaterial (Holz) aus<br />
nachhaltiger FSC- und PEFC-zertifizierter Forstwirtschaft gewonnen.<br />
Das Team kann im Umgang mit scharfkantigen und gefährlichen Gegenständen<br />
auf einen robusten, komfortablen, wasser- und ölabweisenden<br />
Handschuh zurückgreifen, der präzises Arbeiten ermögliche.<br />
Machine-Learning-Lösung<br />
Abweichungen frühzeitig erkennen<br />
Kaspersky Machine Learning for Anomaly<br />
Detection ist ab sofort kommerziell erhältlich.<br />
Damit lassen sich Abweichungen<br />
in den Produktionsprozessen frühzeitig<br />
erkennen und Ausfallzeiten reduzieren.<br />
Die Lösung ist mit Machine-Learning-<br />
(ML-)Algorithmen ausgestattet, die die<br />
Telemetrie von Maschinensensoren analysieren.<br />
Sie warnt vor Maschinenfehlern, sobald<br />
sich die Parameter des Herstellungsprozesses<br />
(Tags) unerwartet verhalten. Kaspersky<br />
Machine Learning for Anomaly De-<br />
tection bietet darüber<br />
hinaus eine funktionsreiche<br />
visuelle<br />
Oberfläche für die<br />
detaillierte Analyse<br />
der Anomalien sowie<br />
Tools, mit denen das Produkt in vorhandene<br />
Systeme integriert werden kann, um<br />
Warnungen an die Dashboards der Nutzer<br />
zu senden.<br />
Das neuronale Netzwerk analysiert in<br />
Echtzeit die Telemetrie verschiedener<br />
Sensoren, die im Produktionsprozess verwendet<br />
werden. Die Lösung erkennt bereits<br />
geringfügige Abweichungen, wie<br />
beispielsweise eine Änderung der Signaldynamik<br />
oder Signalkorrelationen, und<br />
benachrichtigt die Nutzer, bevor die Werte<br />
ihre Grenzbereiche erreichen und die<br />
Leistung beeinflussen.<br />
Bild: Kaspersky Labs GmbH<br />
84 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
ENTSCHEIDEND IST<br />
AM ARBEITSPLATZ.<br />
ESET Cloud Office Security bietet einen umfassenden Schutz für Ihre Microsoft<br />
365-Cloud-Anwendungen und macht Co-Working in Teams rundum sicher.<br />
Jetzt testen – abgesichert in 5 Minuten<br />
ESET.DE/ECOS<br />
IT SECURITY: EINFACH. SICHER. PASSGENAU.<br />
ESET BIETET HÖCHSTMÖGLICHE FLEXIBILITÄT ZUM<br />
OPTIMALEN SCHUTZ VON UNTERNEHMENSDATEN –<br />
EGAL OB MSP, CLOUD ODER ON-PREMISES.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 85
<strong>Industrieanzeiger</strong> präsentiert Ihnen<br />
Partner der Industrie.<br />
Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und kompetente lösungsorientierte Partner<br />
der Industrie!<br />
Antriebstechnik/Fluidtechnik Automatisierung<br />
Arbeitsschutz Betriebsbedarf Gebrauchtmaschinen<br />
HMI Industrie 4.0 Materialfluss/Logistik Robotik<br />
Spanende Fertigung Spanlose Fertigung<br />
Montage-, Handhabungstechnik Kunststoffverarbeitung<br />
Lasertechnik Mikrosystemtechnik/Nanotechnologie<br />
Smart Energy Oberflächentechnik Qualitätssicherung<br />
Verbindungstechnik Verpackungstechnik<br />
Werkstoffe Werkzeug-/Formenbau<br />
Werkzeugmaschinen Schmiermittel Zulieferung<br />
Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungs spektrum finden Sie im<br />
Firmenverzeichnis auf industrieanzeiger.de.<br />
Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />
Bookmark!<br />
www.industrieanzeiger.de/firmenverzeichnis<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />
www.schrauben-gross.de<br />
Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />
und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />
Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />
Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />
über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />
Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />
107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />
bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />
zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />
Keller & Kalmbach GmbH<br />
www.keller-kalmbach.de<br />
Ist Ihr C-Teile-Management fit für die Zukunft?<br />
Wir überzeugen Sie mit großem technischen<br />
Know-how bei Verbindungselementen und<br />
bieten Ihnen eine Produktpalette rund um<br />
C-Teile, die kaum Wünsche offen lässt.<br />
Wir stehen für höchste Versorgungssicherheit<br />
und entwickeln kundenindividuelle und maßgeschneiderte<br />
Logistikkonzepte für Produktion<br />
und MRO. Sorgen Sie mit dem passenden C-Teile-<br />
Konzept für effiziente Beschaffungsprozesse und<br />
Abläufe in Ihrem Unternehmen. Diskutieren Sie<br />
mit unseren Experten, wie Sie Ihre Wertschöpfung<br />
steigern können.<br />
Lederer GmbH<br />
www.c-teile-management.info<br />
Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation<br />
& Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile,<br />
Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente<br />
u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />
und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />
Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />
Bestellung und Beschaffung, Bevorratung<br />
und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />
sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />
– Verbindungselemente<br />
– Norm- und Standardartikel<br />
– Sonder- und Zeichnungsteile<br />
– C-Teile-Management<br />
86 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
PARTNER DER INDUSTRIE<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
CNC-LASERSCHNEIDEN<br />
DRUCKLUFTTECHNIK<br />
F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />
www.reyher.de<br />
E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,<br />
Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – wenn<br />
es um Verbindungselemente und Befestigungs technik<br />
geht, ist REYHER Ihr kompetenter Partner. Hohes<br />
Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte tech nische<br />
Kompetenz haben eine lange Unternehmens tradition.<br />
Über 130 000 verschiedene Artikel stehen bei einer<br />
Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend<br />
bereit. Kunden aus Industrie und Handel werden<br />
weltweit aus einem der modernsten und größten<br />
Schrauben-Logistikzentren schnell und zuverlässig<br />
beliefert.<br />
Schages GmbH & Co.KG<br />
www.schages.de<br />
NEU: Laserschneiden mit 10 kW-Fiberlaser<br />
Als mehrfach zertifizierter High-Tech Laser-Blechbearbeiter<br />
aus Krefeld bieten wir wirtschaftliche Lösungen<br />
für die weiterführende Metallverarbeitung.<br />
Flexibilität ist unsere Stärke<br />
– Edelstahl rostfrei bis 50 mm, Stahl/Alu bis 30 mm,<br />
Kupfer/Messing bis 18 mm<br />
– XXL-Fasenschneiden bis 3 m x 12 m<br />
– XXL-Rohrschneiden bis 12 m Länge<br />
– Kleinteile, Einzelteile, Prototypen<br />
– CNC-Abkanten bis 4 m/320 t<br />
Zertifizierungen:<br />
ISO 9001 und ISO 14001, Werkseigene PK nach EN 1090,<br />
Mat.-Kennz. nach RL 2014/68/EU.<br />
Airgroup GmbH & Co. KG<br />
www.airgroup.eu<br />
Die Airgroup, ein Servicenetz ausgewählter, zertifizierter<br />
Drucklufttechnik-Anlagenbauer und Drucklufttechnik-Serviceunternehmen.<br />
Mit 17 Partnerbetrieben<br />
an 20 Standorten und rund 430 Mitarbeitern<br />
– davon mehr als 100 Servicetechniker – garantiert<br />
Ihnen die Airgroup einen 24 Std.-Anlagenservice,<br />
einheitlich hohe Standards in Quali tät, Fachkompetenz<br />
und der Ausarbeitung innovativer Druckluftkonzepte<br />
sowie die schnelle Bereitstellung von<br />
Mietkompressoren.<br />
Airgroup GmbH & Co. KG<br />
Im Ostpark 15, 35435 Wettenberg<br />
Phone +49 641 984682-0, Fax +49 641 984682-29<br />
info@airgroup.eu, www.airgroup.eu<br />
FEDERN<br />
KOMPONENTEN + SYSTEME<br />
LASERBESCHRIFTUNG/ETIKETTEN<br />
Schweizer GmbH & Co. KG<br />
www.schweizer-federn.de<br />
Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />
bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />
Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 120 Mitarbeiter<br />
hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />
aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />
Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />
GmbH & Co. KG umfasst:<br />
• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />
• Draht- und Stanzbiegeteile<br />
• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
LBT GmbH & Co. KG<br />
www.laser-beschriftung.de<br />
• Materialschonend durch berührungslose Bearbeitung<br />
• An unzugänglichen Stellen, z.B. in Bohrungen wo<br />
Druckverfahren versagen<br />
• BLACK MARKING, ein neues Beschriftungsverfahren<br />
für das Schwarzmarkieren<br />
• Variable Texte und Grafiken aus Kundendaten<br />
• Data-Matrix, Barcode und QR-Code zur<br />
Bauteilnachverfolgung-Traceability<br />
• Data-Matrix Plättchen ECC200 zur<br />
Leiterplattenkennzeichnung per SMD-Automat<br />
• Eigene Produkte wie Etiketten, Frontplatten,<br />
Typenschilder<br />
• Kostengünstig, kurze Lieferzeiten<br />
Fon 089-38 39 42 0 | info@l-b-t.de | www.l-b-t.de<br />
ROBOTIK<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Weitere Fakten zu Unternehmen, Details<br />
zum Angebots- und Leistungsspektrum<br />
finden Sie im Firmenverzeichnis auf<br />
industrieanzeiger.de.<br />
Unter folgendem Link gelangen Sie zur<br />
Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />
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www.industrieanzeiger.de/firmenverzeichnis<br />
Franke GmbH<br />
www.franke-gmbh.de<br />
Auf der Suche nach einer besonders raumsparenden<br />
Konstruktion erfand Erich Franke im Jahre 1936 einen<br />
neuen Lagertyp: das Drahtwälzlager. Sein Prinzip der<br />
vier Laufringe haben wir im Laufe der Jahre kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Heute ist Franke als Spezialist für<br />
Wälzlager und Linearsysteme weltweit bekannt. An<br />
unserem Stammsitz in Aalen beschäftigen wir 280 Mitarbeiter.<br />
Darüber hinaus sind wir mit zahlreichen Vertretungen<br />
weltweit präsent. Die von Erich Franke entwickelte<br />
Vier-Punkt-Geometrie bildet die ideale<br />
Voraussetzung für individuelle Produktlösungen, denn<br />
sie erlaubt größtmögliche Variabilität. Unsere Kunden<br />
haben die freie Wahl bezüglich Werkstoff, Geometrie,<br />
Größe, Bohrbild, Verzahnungen oder Abdichtungen.<br />
Albert Pasvahl GmbH & Co.<br />
www.pasvahl.de<br />
Als Schraubenspezialist mit über 80 Jahren Erfahrung<br />
stehen wir für Qualität und Zuverlässigkeit.<br />
Wir liefern bis zu 34 Millionen Spezialschrauben –<br />
direkt ab Lager:<br />
• Passschrauben<br />
• Vierkantschrauben<br />
• Verschlussschrauben<br />
• Flachkopfschrauben<br />
• Schrauben mit Zapfen/Spitze<br />
• Rändelschrauben<br />
• Messingschrauben<br />
• Sonderanfertigungen nach Vorgaben<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 87
» VORSCHAU<br />
TOPSTORY<br />
Die Leitmesse für die additive Fertigung,<br />
die Formnext, findet vom 16. bis 19. November<br />
2021 wieder als Präsenzveranstaltung in Frankfurt<br />
statt. Wir zeigen vorab einige Highlights.<br />
ELEKTROMOBILITÄT<br />
Der chinesische Batteriehersteller Svolt kommt nach<br />
Europa. Wenn die Fabrik in Überherrn im Saarland 2025<br />
ihre volle Größe hat, soll eine Produktionskapazität von<br />
24 Gigawattstunden im Jahr erreicht werden. Im<br />
Interview spricht der President Europe & Vice President<br />
Svolt Energy Technology von Svolt, Kai-Uwe Wollenhaupt,<br />
über die Pläne von Svolt und die Antriebsarten der<br />
Zukunft.<br />
DATENINFRASTRUKTUR<br />
Bild: Mathias Kutt/Mesago<br />
Cloud Computing ist die Basistechnologie für viele tech -<br />
nische Innovationen in Alltag und Industrie. Mit dem weiteren<br />
Wachstum von Funktechnologien wie 5G wird der<br />
weltweite Mobilfunkdatenverkehr deutlich zunehmen.<br />
Falls diese Datenautobahn allerdings ausfällt, kann das<br />
vor allem in der industriellen Fertigung äußerst proble -<br />
matisch werden. Resilientes Edge Computing kann eine<br />
Alternative sein, wenn es zum Cloud-Ausfall kommt.<br />
Der <strong>Industrieanzeiger</strong> 18/2021 erscheint am 02.11.2021<br />
Servoantriebe<br />
Neue Motoren für Sinamics S210<br />
Siemens ergänzt sein Einkabel-Servoantriebssystem<br />
Sinamics S210 um neue Servomotoren<br />
und erweitert dadurch den<br />
Einsatzbereich. Speziell für den Einsatz in<br />
der Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />
bringt das Unternehmen mit dem Simotics<br />
S-1FS2 eine Motorausführung im<br />
Edelstahlgehäuse, höchster Schutzart<br />
Bild: Siemens AG<br />
IP67/IP69 sowie hochauflösenden 22-Bit-<br />
Absolut-Multiturngebern auf den Markt.<br />
Der Servomotor erfüllt alle hygienischen<br />
Bedingungen und kann beim Mischen und<br />
Rühren, Klimatisieren und Lüften, Dosieren<br />
und Befüllen, etc. von Endprodukten<br />
der Nahrungsmittel-, Getränke und Pharmaindustrie<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Servo-Planeten-Getriebemotoren<br />
Simotics S-1FK2 kommen zum Einsatz,<br />
wenn hohe Taktzahlen mit einer leichten<br />
und trägheitsarmen Getriebeausführung<br />
erreicht werden sollen oder wenn es um<br />
Trägheitsanpassung zum präzisen Bewegen<br />
schwerer Lasten geht.<br />
Die Motoren sind fertig montiert und als<br />
Einheit in einer Vielzahl an Getriebeübersetzungen<br />
und -baugrößen erhältlich. Die<br />
thermische Auslegung erfolgt über den<br />
digitalen Zwilling im TIA (Totally Integrated<br />
Automation) Selection Tool.<br />
88 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
PRODUKTE «<br />
Bürstenelemente<br />
Lässt empfindliche Bauteile<br />
auf Fasern schweben<br />
Bei der Verarbeitung von empfindlichen Fronten<br />
entsteht oft Ausschuss, wenn beim innerbetrieb -<br />
lichen Transport nicht auf die richtige Fixierung geachtet<br />
wird. Das TRW-System vom baden-württembergischen<br />
Hersteller technischer Bürsten, Mink<br />
Bürsten, soll hier Abhilfe leisten: Es fixiert und stützt<br />
empfindliche Oberflächen und sensible Bauteile.<br />
Herkömmliche Einsätze zur Transportsicherung, etwa<br />
aus Styropor, Teppichen oder Gummi haben laut<br />
Mink bei der Sicherung entscheidende Nachteile: Sie<br />
sind nur mäßig flexibel und eingelagerte Schmutzpartikel<br />
können die Oberflächen der Werkstücke beschädigen.<br />
Die flexiblen Fasern der Bürstenelemente<br />
des Beborstungsspezialisten passen sich dagegen<br />
sanft an das Transportgut an und schützen es so vor<br />
Beschädigungen. Die Bürsten bieten sich somit vor<br />
allem für den schonenden und sicheren Transport<br />
hochsensibler Bauteile an. Vorhandene Ladungs -<br />
träger können mit einzelnen Bürstenelementen des<br />
Systems nachgerüstet werden. Dabei übernimmt der<br />
Anbieter die kundenspezifische Auslegung der Ladungsträger<br />
für den sicheren Schutz des Transportgutes<br />
bei optimaler Raumausnutzung.<br />
Die weiteren Vorteile für den Kunden: Bauteile werden<br />
oberflächenschonend fixiert und gelagert. Zudem<br />
werden Mattierungen und Kratzer zuverlässig<br />
vermieden, heißt es. Auch kleinere Bauteile lassen<br />
sich mit dem System fixieren. Das wiederum verbessere<br />
die innerbetriebliche Transportsicherheit und<br />
Stoßschäden beim Einlegevorgang können vermieden<br />
werden. Das Standardsortiment an Bürstenva -<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021 89
» ZULETZT<br />
Imperiale<br />
Maßstäbe<br />
Behaupte keiner, Boris Johnson wäre kein Pfundskerl.<br />
Seinem Beschluss, vom metrischen zum imperialen<br />
Maßsystem zurückzukehren, wird im<br />
Vereinigten Königreich applaudiert und macht durchaus<br />
Sinn. Zwar blieb auf der Insel während der EU-<br />
Zugehörigkeit auch die beliebte britische Währung,<br />
das Pfund, ebenso unangetastet wie die in Meilen<br />
gemessene Entfernung. Doch anders bei Gewichtseinheiten<br />
wie etwa Pfund und Unzen: Im me-<br />
Bild: Ingus Evertovskis/stock.adobe.com<br />
trischen Martyrium mussten Geschäfte Gewichtsangaben auch in Kilogramm angeben.<br />
Der Rückfall in imperiale Zeiten passt ohnehin besser zum Linksverkehrs auf der<br />
Insel. Den hat man trotz der langen EU-kontinentalen Geiselhaft beibehalten.<br />
Allerdings ist dies der Notwendigkeit geschuldet, es den in englischen Städten zahlreich<br />
verkehrenden Reitern und Kutschfahrern zu ermöglichen, halbwegs durch die<br />
chronisch verstopften Straßen zu kommen. Schließlich hat man ein Pferd seit Mittelalterzeiten<br />
so bestiegen, dass man als Rechtshänder sein Schwert links am Gürtel<br />
trägt, also behinderungsfrei von der linken Seite. Ein Umgewöhnen der Reiter wäre<br />
wegen des rigorosen Schwertgebrauchs im Straßenverkehr zum Scheitern verurteilt.<br />
Nun, da auf der Insel das metrische System Napoleons – er hat auch den<br />
Rechtsverkehr in weiten Teilen des Kontinents durchgeboxt – eliminiert wird, müssen<br />
die Reiter nicht mehr fürchten, eines Tages mit Gewalt auf die rechte Spur umerzogen<br />
zu werden. Damit dürfte auch das Tragen des Schwertes im Straßenverkehr entfallen.<br />
Die Reiter haben nun die Gewissheit, ihr Imperium nicht mehr vor dem Zugriff kontinentaler<br />
Kaiser beschützen zu müssen.<br />
Ohnehin „safe“ ist ihre Queen. Königin Elizabeth hat ja nicht nur Gott, der sie<br />
beschützt, sondern auch den Pfundskerl Boris Johnson, der die Maßstäbe auf der Insel<br />
wieder imperial zurechtrückt. (dk)<br />
90 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021
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92 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 17 | 2021