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Wanderzeit, Ausgabe Oktober 2021

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Wanderzeit

Kopfzeile Text 1

Ausgabe 3 | Oktober 2021 | Jahrgang 20 Magazin des Deutschen Wanderverbandes www.wanderverband.de

Wanderbares Deutschland

20 Jahre Qualität

121. Deutscher Wandertag

Zu Gast im Remstal

Tag des Wanderns

Bundesweit über 270 Aktionen

Schutzgebühr 2 €

3|2021 Wanderzeit

Wandern Wege Naturschutz Kultur Medien Familie Jugend


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2 Kopfzeile Text

3

BEREIT

F R NEUE

HORIZONTE?

Liebe Leserin, lieber Leser,

20 Jahre „Wanderbares Deutschland“.

Ob Qualitätswege, Qualitätsregionen

oder Qualitätsgastgeber:

Die Initiative steht

für Transparenz und nachhaltig

attraktive Wanderangebote (ab

Seite 4). Dass die vielen Facetten

des Wanderns öffentlich zunehmend bekannter

werden, ist auch Verdienst des Tages des Wanderns.

Dessen Veranstaltungen mussten zwar in diesem

Jahr coronabedingt in den September verschoben

werden – dennoch waren die bundesweit 270 Aktionen

ein voller Erfolg (Seite 12). Bleibt zu hoffen, dass

das Wandern nach der Bundestagswahl endlich die

strukturelle und finanzielle Unterstützung erhält, die

seiner Bedeutung für Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft

und Gesundheit entspricht (Seite 13).

J. Kuhr/DWV

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr

Ihr

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6

6

7

10

12

13

14

Inhalt

20 Jahre Transparenz für tolle Wege und Gastgeber: „Wanderbares

Deutschland“ feiert Geburtstag

Wanderbar! – Wenn zwei große Magazine ihre Stärken

vereinen

Neue DWV-Broschüre gibt Tipps für Tier-Begegnungen

Schulwandern: Multiplikator*innen ausgebildet

121. Deutscher Wandertag: Im August 2022 treffen sich

Wandernde aus ganz Deutschland im Remstal

Tag des Wanderns: Bundesweit begeistern 270 Aktionen

DWV-Wahlprüfsteine – Halten die Parteien, was sie vor den

Wahlen versprochen haben?

Messe: Nach fast 20 Jahren TourNatur informiert der Deutsche

Wanderverband nun während des Caravan Salon über

seine Angebote

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß,

Präsident des Deutschen

Wanderverbands

Titelbild: DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß während der Urkundenübergabe

für die frisch zertifizierten „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ Anfang September

in Düsseldorf. Foto: J. Kuhr/DWV, Schleife:electriceye - stock.adobe.com & S.5

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Wanderzeit 3|2021 3|2021 Wanderzeit



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5

20 Jahre „Wanderbares Deutschland“

Transparenz und

Wissenstransfer

Vor 20 Jahren startete die Qualitätsinitiative

„Wanderbares Deutschland“. Seitdem steht

sie nicht still. Transparent war sie immer.

Passionierte Wanderin, Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau,

Geographiestudium mit Schwerpunkt nachhaltige

Regionalentwicklung und Tourismus: Als Ute

Dicks dem Deutschen Wanderverband (DWV) im Jahr

2001 die Idee präsentierte, eine Qualitäts- und Entwicklungsoffensive

für den Wandertourismus in Deutschland zu starten,

wusste die heutige DWV-Geschäftsführerin, wovon sie

sprach. „Die Wünsche von immer anspruchsvoller werdenden

Wandernden hatten vielerorts nicht viel mit der Realität

zu tun. Dabei war diese Zielgruppe schon damals auch für die

Tourismuswirtschaft interessant. Zugleich sahen wir die Gefahr

einer schwindenden Wanderinfrastruktur in Deutschland

und die Herausforderungen für das Ehrenamt.“

Im damaligen Präsidenten des DWV, Karl Schneider, und dem

DWV-Präsidium fand Dicks schnell Verbündete. „Wir wollten

die Initiative auch dafür nutzen, das Wissen in den Gebirgsund

Wandervereinen mit dem der touristischen Anbieter zu

verbinden“, sagt die Geographin. Wichtig war ihr zufolge

schon damals ein transparenter Qualifizierungsprozess, an

dem möglichst alle Akteure beteiligt sein sollten. Auch die

Vermarktung der Wanderangebote sollte ein wichtiger Bestandteil

der Initiative sein. Die Idee überzeugte auch den

Deutschen Tourismusverband (DTV). Mit ihm zusammen hob

der DWV im September 2001 das vom Bund geförderte Projekt

„Wanderbares Deutschland“ aus der Taufe.

Um eine Grundlage zu bekommen für

die künftige Arbeit, beschlossen die

Verantwortlichen, einen „Praxisleitfaden

zur Förderung des Wandertourismus“ zu erarbeiten. Außerdem

sollte es gleich zu Beginn eine Internetplattform geben,

die einen Überblick zu den Wanderangeboten in

Deutschland bot. Als Projektreferent kam der Geograph Erik

Neumeyer ins Team, der gerade seine Diplomarbeit über Wanderwegequalität

geschrieben hatte: „Bei ´Wanderbares

Deutschland` ging es anfangs darum, die Bedürfnisse der

Wanderer zu ermitteln, um daraus abzuleiten, welche prüfbaren

Kriterien attraktive Wanderangebote erfüllen müssen.“

Schon im Sommer 2002 ging die Homepage www.wanderbares-deutschland.de

mit 42 attraktiven Wanderwegen inklusive

Übersichtskarten, Etappen, touristischen Highlights, Höhenprofilen

und Kontaktadressen – damals ein Novum – ans

Netz. Dafür arbeiteten Wandervereine und Touristiker*innen

eng zusammen. Zugleich erschien der Praxisleitfaden. Neumeyer:

„Darin waren erstmals alle wichtigen Informationen

zum Wandertourismus in Deutschland vereint.“ Ein knappes

halbes Jahr später veröffentlichten DTV und DWV mit der

„Qualitätsoffensive Wandern“ konkrete Qualitätskriterien für

Wanderwege und wanderfreundliche Gastgeber auf Grundlage

der Bedürfnisse von Wandernden. Die Qualitätskriterien

für Qualitätswege und Qualitätsgastgeber „Wanderbares

Deutschland“ waren geboren. Doch gerade jetzt endete die

öffentliche Förderung des Projekts. Der Vorstand und die

DWV-Mitglieder entschieden daraufhin, die Qualitätsinitiative

unter alleiniger Regie des DWV weiterzuführen.

Die ersten Zertifizierungen starteten im Frühjahr 2004. Zentrales

Element waren und sind neben den für jede und jeden

transparenten 23 Wahl- und 9 Pflichtkriterien Schulungen,

mit denen der DWV vor Ort Wegeexpert*innen für die jeweilige

Region ausbildet. Liane Jordan, die bei der inzwischen für

die Umsetzung touristischer Themen gegründeten DWV Service

GmbH das Thema Zertifizierungen leitet: „Bis heute ba-

siert unsere Qualitätsinitiative auf dem Prinzip des Wissenstransfers.

Wir bilden in den Regionen Personen aus, die Wege

erfassen und selbständig bewerten. Die Zertifizierung ist der

letzte Schritt.“ Bundesweit seien inzwischen 1.760 Personen

als Bestandserfasser*innen ausgebildet worden.

Als erster Weg bekam im September 2004 der rund 70 Kilometer

lange Eggeweg im Teutoburger Wald die Urkunde als „Qualitätsweg

Wanderbares Deutschland“. Der Weg wurde seitdem alle

drei Jahre erfolgreich nachzertifiziert. Der heutige DWV-Präsident

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß: „Dass die meisten Wege nach der ersten

Zertifizierung auch in die Nachzertifizierungen gehen, zeigt,

dass sich die Auszeichnung für die Betreiber*innen der Qualitätswege

lohnt und es zeigt, wie nachhaltig die Initiative ist.“

Rauchfuß unterstützte die Qualitätsinitiative schon vor seiner

Wahl zum DWV-Präsident im Jahr 2007, wo er konnte. Die Urkundenübergabe

an die Vertreter*innen der frisch zertifizierten Wege

etwa war für ihn schon als Vizepräsident Ehrensache. Das bedeutete

damals und bedeutet heute richtig Arbeit: Bundesweit gibt

es inzwischen fast 300 „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“

mit einer Gesamtlänge von fast 16.000 Kilometern.

Der nächste Schritt in der Geschichte der Initiative waren die

„Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“. Nach der

Einführung des Siegels im Jahr 2005 in Bayern war die Resonanz

groß. Wenige Wochen später meldeten sich über hundert

Betriebe für eine Zertifizierung an. Auch hier setzt der DWV auf

Kooperationen in den Regionen, auch hier werden Prüfer*innen

vor Ort geschult, die die Betriebe bewerten und zum Beispiel

prüfen, ob es kompetente Beratung, einen Hol- und Bringservice

sowie die Möglichkeit, durchnässte Klamotten unkompliziert

zu trocknen, gibt. Bundesweit bieten heute 1.420 „Qualitätsgastgeber

Wanderbares Deutschland“ ihren Gästen diesen

besonderen Service. Jan Fillisch, der die Qualitätsgastgeber

beim DWV aktuell betreut: „Obwohl viele Betriebe wegen Corona

vor großen Schwierigkeiten standen und stehen.“

„Wanderbares Deutschland“ wird auch international zum

Vorbild. Das zeigen die „Leading Quality Trails – Best of Europe“

(LQT) der Europäischen Wandervereinigung. Jordan: „Die

Kriterien der Europäischen Qualitätswege orientieren sich zu

großen Teilen an denen der ´Qualitätswege Wanderbares

Deutschland`“. Der erste LQT, der die Prüfung 2012 besteht,

ist der Lechweg in Österreich und Deutschland.

Die DWV-Qualitätsinitiative steht nicht still. 2014 folgt die

nächste Etappe: Mit den Sauerland

Wanderdörfern wird die erste Region

als „Qualitätsregion Wanderbares

Deutschland“ zertifiziert, es folgten der Frankenwald

sowie das ZweiTälerLand und das Räuberland im Spessart.

Das Zertifikat Qualitätsregion „Wanderbares Deutschland“

hebt die ausgezeichneten Gebiete in die Königsklasse aller

Wanderregionen, ein Rundum-Sorglos-Paket für Wandernde.

Service, ÖPNV, Unterkünfte oder Wege: Hier stimmt alles. Im

Jahr 2015 dann der nächste Entwicklungsschritt: Neben den

längeren, oftmals mehrere Tagesetappen umfassenden Wanderwegen,

zertifiziert der DWV nun auch kurze, thematische

Qualitätswege „Wanderbares Deutschland“. Die DWV-Prüfkriterien

hierfür gehen über die für die längeren Qualitätswege noch

hinaus, denn die Wege müssen bestimmte Themen vertiefen.

Beispiel „familienspaß“: Die höchstens zehn Kilometer langen

besonders familienfreundlichen Wege sind extrem abwechslungsreich,

sie dürfen höchstens 300 Meter am Stück gerade

verlaufen und müssen Kindern alle zwei Kilometer naturnahe

Spielmöglichkeiten geben. Neben diesen familienfreundlichen

Wegen zertifiziert der DWV kulinarisch wertvolle Strecken. Außerdem

gibt es die „stadtwanderung“, das „kulturerlebnis“, das

„naturvergnügen“ sowie „komfortwandern“. Dazu kommen das

„winterglück“ und die „traumtouren“.

Vorläufiger Höhepunkt ist im vergangenen Jahr die komplette

Überarbeitung der Website www.wanderbares-deutschland.de.

Neumeyer: „Dazu haben wir uns entschlossen, weil die Nachfrage

nach Informationen über Wanderwege, Wanderregionen sowie

Gastgeber*innen und praktischen Tipps auch angesichts

der Corona-Pandemie extrem gestiegen ist.“ Die Seite ist ein inhaltlich

wie optisch überzeugendes und modernes Portal mit

Informationen zu nahezu allen Aspekten des Wanderns. Wie vor

19 Jahren. Nur, dass sie nun auch auf dem Smartphone, Tablet,

Notebook oder PC gut funktioniert und aus den 42 über 300

Wege inklusive GPS-Tracks geworden sind. Dazu kommen Hintergrundwissen,

Studien und Informationen zu Qualitätsgastgebern

und -regionen sowie Wanderreisen. Dicks: „Dass sich aus

dem vom Bund bis 2003 finanzierten Kooperationsprojekt

´Wanderbares Deutschland` von DWV und DTV unter der Regie

des DWV beziehungsweise der DWV Service GmbH eine so

nachhaltige Erfolgsgeschichte entwickeln würde, hätte ich vor

20 Jahren nicht zu träumen gewagt.“ Gerade werde ein Onlineund

Printmedienangebot zum Wandern entwickelt (s. nächste

Seite), das der Geschäftsführerin zufolge keinen Wunsch offen

lässt. Es geht also weiter.

Jens Kuhr

G. Baumann/DWV

privat

privat

J. Kuhr/DWV

J. Kuhr/DWV

G. Baumann/DWV

privat

J. Kuhr/DWV

J. Kuhr/DWV

Um „Wanderbares Deutschland“ kümmern sich: Mizgin Acar (Marketing und Website), Daniel Stein und Liane Jordan

Jens Kuhr (Öffentlichkeitsarbeit) sowie Erik Neumeyer und Ute Dicks (Geschäftsführung).

(Zertifizierungen), Jan Fillisch als Elternzeitvertretung für Tanja Thielmann (Gastgeber), Nina Probst (studentische Mitarbeiterin Social Media),

Im Praxisleitfaden zur Förderung des Wandertourismus ist Basiswissen

zum Wandern und zu Wegen gebündelt.

Wanderzeit 3|2021 3|2021 Wanderzeit



6 Fachbereiche Medien und Naturschutz

Fachbereiche Kultur und Wandern

7

Medien

Neues Magazin: wanderbar! auf allen Kanälen

Auf 176 Seiten: Top-Wanderziele

bei uns + unseren Nachbarn

WANDERBARES Deutschland

NIEDERSACHSEN: Ein Hoch auf den Norden

FRANKEN: Ganz schön schön hier

WANDERSÜDEN: Schwarzwald,

Schwäbische Alb & Co.

WANDERBARES Österreich

Die schönsten Wanderziele

EXPERTENWISSEN

Wie Wandern Körper

und Seele guttut

Ausgabe 01|2022 7,50 e

anderbar!

Österreich 6,50 e | Schweiz 8 sfr | BeNeLux 6,80 e

Zeit zum

Durchatmen

WANDERBARES Südtirol

Die schönsten Wanderziele

Das Magazin für WanderGlück und NaturGenuss

Ein neuer, frischer Titel, eine starke Reichweite

und ein weit reichendes Angebot: Die beiden bewährten

Jahresmagazine Wanderbares Deutschland

und Ferienwandern werden zum Halbjahresmagazin

wanderbar! zusammengeführt. Das

haben der Nature Fitness Verlag und die Deutscher

Wanderverband Service GmbH jetzt auf

den Weg gebracht. Das neue Magazin soll künftig

jeweils im Frühling und Herbst erscheinen

und die Vorteile der bisherigen Magazine in sich

vereinen: wanderbar! wird mit hochwertigen

Text- und Fotostrecken Wanderregionen und

-wege vorstellen sowie über wanderfreundliche

Gastgeber, geführte Wanderungen und Wanderreisen

informieren. Kurzum: Das „Magazin für

WanderGlück und NaturGenuss“ – so der Untertitel

– bietet alles Wissenswerte für die perfekte

Wanderung oder einen reizvollen Wanderurlaub.

Neu ist, dass die Print-Ausgaben durch ein umfassendes Online-Angebot ergänzt

werden. Es enthält nicht nur viele Inhalte aus dem Magazin wanderbar!. Nutzerinnen

und Nutzer bekommen hier jede Menge Mehrwert, der über die Print-Ausgabe

weit hinausgeht. Darunter sind zusätzliche Wege- und Regionsinformationen ebenso

wie attraktive Podcasts und Insider-Tipps. Außerdem werden Facebook, Instagram

und der neue Wanderbares-Deutschland-Newsletter eingebunden.

Herausgeber Ulrich Pramann, Inhaber des Nature Fitness Verlags: „Mit dem neuen

Magazin wollen wir Wanderer und Naturliebhaber inspirieren und Lust aufs Entdecken

machen – und zwar auf allen Kanälen. Mehr geht wohl kaum.“ Auch Erik Neumeyer,

Prokurist der Deutscher Wanderverband Service GmbH, sieht wunderbare

Perspektiven: „Ich rechne damit, dass wanderbar! zum führenden Magazin für das

Wandern im deutschsprachigen Raum wird: Allein bei der Printausgabe rechnen

wir mit einer Viertelmillion Leserinnen und Leser. Der Online-Bereich kommt dann

noch dazu.“

Naturschutz

Waldstrategie 2050

Das Bürgerschaftliche Engagement der

vielen Ehrenamtlichen in den DWV-Mitgliedsvereinen

wird in der im September

vom Bundesministerium für Ernährung

und Landwirtschaft (BML) veröffentlichten

Waldstrategie 2050 ausdrücklich gewürdigt.

In der Strategie spiegelt sich

wider, dass Ehrenamtliche bei der Pflege

von Wanderwegen, bei der Besucherlenkung

und als kompetente Ansprechpartner*innen

eine wichtige Rolle spielen.

Der DWV hatte sich mit Unterstützung

des Schwarzwaldvereins und des Landesverbands

Sachsen-Anhalt bei der

Strategie intensiv eingebracht.

Das Soziale im Naturschutz

„Das Soziale im Naturschutz. Theorie -

Praxis - Handlungserfordernisse.“ heißt

ein lesenswerter, kürzlich vom Bundesamt

für Naturschutz (BfN) herausgegebener

Autor*innenband. Beschrieben

wird dort das Projekt „Schulwandern –

Draußen erleben. Vielfalt entdecken.

Menschen bewegen.“, das der Deutsche

Wanderverband von 2014 bis 2017 zusammen

mit der Johannes Gutenberg-

Universität Mainz durchgeführt hat. Die

Autorinnen Annette Doerpinghaus und

Katja Beisheim kommen zu dem Ergebnis,

dass „das Potenzial des Projektes

auch im Hinblick auf soziale Aspekte genutzt

werden konnte, beispielsweise

durch die Teilnahme von Kindern verschiedener

Lebensrealitäten“. Die Schullandschaft

bilde einen gesellschaftlichen

Querschnitt ab, sodass das Erleben

der Zusammenhänge der vielfältigen Lebensräume

und -gemeinschaften die

Möglichkeit böte, die Bedeutung des

Naturschutzes innerhalb der Schülerinnen-

und Schülergeneration in die Breite

der Gesellschaft zu tragen.

Insgesamt stellt der von Dr. Lars Berger

betreute Band das Soziale im Naturschutz

in Theorie und Praxis dar und

präsentiert aus der Analyse des Zusammenwirkens

Erkenntnisse für die zukünftige

Ausrichtung und Bearbeitung

des Themas. Zu bekommen ist das BfN-

Skript 605 kostenlos zum Download

unter www.bfn.de/skripten.html

Neue DWV-Broschüre: Tipps für Tier-Begegnungen

Immer mehr Menschen verbringen ihre Freizeit in der Natur. Das ist nicht nur gesund,

sondern schärft auch die Sinne für die Natur und deren Schutz. Um Probleme

zu vermeiden, die sich aus dem Zusammentreffen von Menschen und Tieren

ergeben können, hat der Deutsche Wanderverband (DWV) jetzt eine 16-seitige

Broschüre mit Hinweisen für das richtige Verhalten von Menschen in der Landschaft

entwickelt. Dabei flossen Anregungen und Praxiserfahrungen von

Fachwart*innen aus DWV-Mitgliedsorganisationen bundesweit ein. Unter fachlicher

Leitung des DWV-Naturschutzwartes Theo Arend wurde dieses Wissen in der

Redaktion mit Hilfe von ansprechenden Skizzen und Zeichnungen zusammengefasst.

Und für alle, die wissen wollen, wer auf den Wegen

zuvor unterwegs war, sind die in der Broschüre abgebildeten

Tierspuren hilfreich. Vom Hund über

Dachs, Fuchs und Wolf bis zum Igel oder Eichhörnchen

ist alles dabei. Die Broschüre

„Wandern und Vorsicht Wild“ gibt es als

Download auf www.wanderverband.de und

ist für DWV-Mitglieder kostenfrei zu bekommen

unter info@wanderverband.de.

Kultur

Was ist Heimat?

„Heimat“ ist aktuell ein Begriff, der – positiv

besetzt – fast in aller Munde ist, als

Gegenpol zur einst gefeierten Globalisierung.

Der Bund Heimat und Umwelt

Deutschland (BHU) hat mit dem Bundeskongress

2019 das Thema „Heimat in

Zeiten des Umbruchs“ aufgegriffen, das

in Buchform wegen Corona erst jetzt erschienen

ist. Dabei ging es um die Frage,

was genau „Heimat“ ist – und vor

allem: Wer Heimat wie definiert. Dass

dabei einige Parteien und Gruppierungen

einen längst überholt geglaubten,

rückwärtsgewandten Heimatbegriff betonen,

mag so manchen erschrecken.

Fakt ist: Heimat ist und bleibt ein moralisch-ethischer

Begriff voller Emotionen!

In dem Band sind auch die Tagungsbeiträge

des Deutschen Forums Kulturlandschaft,

das unter dem Thema „Gesundheit

und Landschaft“ 2019 in

Berlin tagte, versammelt. Dabei ist ein

Aufsatz von DWV-Verbandskulturwart

Dr. Peter Kracht über „Frühes Badewesen

in Westfalen“. Die Bäder in Westfalen

konnten zwar

nicht mit den „großen“

Gesundheitsorten

wie Bad Ems,

Bad Kissingen, Baden-Baden

oder

Karlsbad mithalten

– sie haben aber

bis heute ihren

„westfälisch-heimatlichen“

Charme behalten.

Der lesenswerte Band ist zu bekommen

beim BHU, E-Mail: info@bhu.de

Johannes-Rau-Weg

Der Fichtenweg in Iserlohn heißt seit dem

6. Juli Johannes-Rau-Weg. Die Namensänderung

ist eine Anregung des Sauerländischen

Gebirgsvereins und bezieht

sich auf eine Wanderung des ehemaligen

Bundespräsident Johannes Rau: Vor 20

Jahren fand in Iserlohn der 101. Deutsche

Wandertag statt. Ehrengast war am

6. Juli 2001 der damalige Bundespräsident,

der erste Besuch eines Staatsoberhauptes

in Iserlohn seit fast 160 Jahren.

Bei seinem Besuch wanderte Rau auf

dem Fichtenweg zum Danzturm.

Wandern

Schulwandern: Multiplikator*innen ausgebildet

DWV-Vizepräsident Werner Mohr (links) überreichte den 14 frisch gebackenen Multiplikator*innen

für das Thema Schulwandern im September in Weil der Stadt ihre Zertifikate und dankte dem

Ausbildungsteam Margit Elgner-Eisenmann, Stefan Österle, Tilman v. Kutzleben und Tilman Fuchs

für ihren Einsatz.

Wie kann das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) stärker in den schulischen

Alltag integriert werden? Diese Frage zog sich wie ein roter Faden durch die

Multiplikator*innen-Fortbildung „Schulwandern, Bildung für nachhaltige Entwicklung

und Draußen lernen“ vom 19. bis 22. September. „Die Teilnehmenden erarbeiteten

anhand von schnell umsetzbaren Draußenaktivitäten und Gruppenarbeiten interessante

Konzepte, um die Ausbildung von Schulwanderführer*innen zu fördern“, so Margit

Elgner-Eisenmann, Referentin aus dem Schwarzwaldverein. Dabei habe es ständig

einen Bezug zu den verschiedenen Bildungsplänen der Bundesländer gegeben. „Die

Teilnehmenden mussten sich vorab über Bezüge zu BNE-Themen in den Bildungsplänen

ihres Bundeslandes informieren und sich auf einen kleinen Beitrag mit Bezügen zu

Nachhaltigkeit, Biodiversität und Ökosystemen vorbereiten“, so Elgner-Eisenmann,

„und diese Beiträge wurden während der Veranstaltung immer wieder eingestreut.“

Natürlich vermittelte die vom Deutschen Wanderverband (DWV) in Kooperation mit der

Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg organisierte Fortbildung den Teilnehmenden

auch, wie Kinder in und mit der Natur unterrichtet werden können. Ermöglicht

wurde diese Fortbildung dank der finanziellen Unterstützung aus der Fjällräven

Arctic Fox Initiative. Die Initiative „Draußen lernen“ des DWV hatte sich im vergangenen

Jahr um eine Förderung beworben und wurde als eines von drei internationalen Projekten

von Arctic Fox ausgewählt. In bundesweit sechs Tagesfortbildungen wurden zunächst

90 Lehrer*innen für die Schulpraxis geschult, 14 Teilnehmende erhielten nun

das Zertifikat als Multiplikator*innen.

Gesunde Aktionstage

„(Wieder) in Bewegung kommen“ war das

Motto der Aktionstage Gesundheitswandern,

zu denen der Deutsche Wanderverband

mit seinem Partner Crataegutt®

vom 17. bis 19. September aufgerufen

hatte. 37 DWV-Gesundheitswanderführer-

*innen brachten deutschlandweit rund

600 Menschen in Bewegung, darunter

auch einige, die dieses Angebot zuvor

nicht kannten und nun weiter mitmachen

wollen. Gut angenommen wurde das unterwegs

verteilte Stimmungsbarometer.

Wandertagswimpel gestartet

Am 4. September haben um 9:15 Uhr

elf Personen die Wandertagswimpel-

Wanderung gestartet. Der Wimpel muss

rund 400 Kilometer von Bad Wildungen

in die Wandertagshauptstadt 2022,

Fellbach, zu Fuß getragen werden. Dort

soll er am 3. August um 18.30 Uhr auf

dem Marktplatz an den Präsidenten des

Deutschen Wanderverbands, Dr. Hans-

Ulrich Rauchfuß, übergeben werden.

Erst dann kann der 121. Deutsche Wandertag

im Remstal beginnen.

T. von Kutzleben

Wanderzeit 3|2021

3|2021 Wanderzeit



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Fachbereiche Familie, Wege und Deutsche Wanderjugend

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Familie

Kita-Wanderungen

In einer zweitätigen Schulung bildet

der DWV Ende Oktober Multiplikator-

*innen für das Wandern in Kitas aus. In

Carlsberg in der Pfalz kommen dafür

DWV-Wanderführer * innen® und DWV-

Gesund heitswander führer* innen® zusammen.

Organisiert wird die Schulung

gemeinsam mit der BKK Pfalz als Kooperationspartner

der DWV-Initiative „Let’s

go – Familien, Kids und Kitas“.

Familien-Fortbildungen

Das Wandern mit Kindern und Familien

war in den vergangenen Monaten Thema

einer Reihe von Fortbildungen des DWV

mit seinen Mitgliedsvereinen: dem Eifelverein

in Mayen, dem Spessartbund in

Rottenberg, dem Sauerländischen Gebirgsverein

in Arnsberg, dem Schwäbischen

Albverein in Bissingen an der Teck

und dem Westerwald-Verein im Stöffel-

Park. Beste Voraussetzungen für spannende

Familienwanderungen.

Neue Auszeichnung für Kitas

Die Abteilung Bad Sassendorf des Sauerländischen

Gebirgsvereins (SGV) und

die Kita Sonnenkamp in Soest – das

passt zusammen. Gemeinsam haben

Wanderführer*innen und Erzieher*innen

dort eine Kooperation aufgebaut, die

den Kindern und ihren Familien zugutekommt.

Dafür gab es nun eine Auszeichnung

und das Hausschild von „Let’s go

– Familien, Kids und Kitas“. Damit ist die

Kita Sonnenkamp die erste Einrichtung,

die nach den neuen Vergabe-Bedingungen

ausgezeichnet wurde. Danach können

Einrichtungen, die mit Wandervereinen

zusammenarbeiten, leichter durch

den Deutschen Wanderverband gewürdigt

werden.

In Soest haben übrigens schon 46 Kinder

das Deutsche Wanderabzeichen erwandert.

Die Kita hat gelernt, dass auch kleine

Dinge spannend und dass die Eltern im

Kita-Alltag ein Gewinn für alle Beteiligten

sein können. Nicht zuletzt erleben sich Eltern

und Kinder beim Wandern aktiv als

Familie. Und: Im SGV Bad Sassendorf ist

im Rahmen der Kooperation bereits eine

neue Familiengruppe entstanden.

Video zum Aufräumtag

Ein Videoclip zum Aufräumtag des Fichtelgebirgsverein

Speichersdorf (Foto)

gibt einen Einblick in die dortige Familienarbeit.

Weitere Videos zur Familienarbeit

sollen folgen. Dank einer Spendenpartnerschaft

mit dem Outdoor-Ausrüster

Globetrotter hat der Deutsche Wanderverband

Gelder zur Stärkung des Themas

erhalten. Sie werden in Abstimmung

mit den DWV-Mitgliedsvereinen

dafür eingesetzt, zur Familienarbeit zu

qualifizieren sowie diese mit Videoclips,

Reportagen und Fotos intern und extern

sichtbarer zu machen.

Martina Dötsch

Wenn Sie bei alltäglichen Dingen, wie z. B. Treppensteigen,

häufiger außer Atem geraten, kann das daran

liegen, dass die Leistung von Herz und Kreislauf nachlässt.

Denn mit zunehmendem Alter verliert das Herz

oft an Pumpkraft und die Elastizität der Gefäße nimmt

ab. Doch keine Sorge, das müssen Sie nicht einfach

hinnehmen.

So bleiben Sie auch weiterhin aktiv

Mit Crataegutt® und dem darin enthaltenen Weißdorn-Spezialextrakt

steht Ihnen eine gut verträgliche

Unterstützung aus der Natur zur Verfügung, mit der

Sie bereits frühzeitig etwas tun können, um auch in

Zukunft aktiv zu bleiben.

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Einnahme von 2 Tabletten am Tag fühlen

Sie sich oft schon nach wenigen Wochen fitter und

belastbarer.

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ein aktives Leben!

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Wege

Neuer Stadtwanderweg

Mit der Eröffnung des

zweiten Stadtwanderweges

in Kassel Mitte September

liegt der Hessisch-

Waldeckische Gebirgsverein

(HWGV) Kassel im

Trend. Der neue Stadtwanderweg

Süd führt

Wandernde vom Druseltal

über den Brasselsberg,

Nordshausen, Ober- und

Niederzwehren bis in den Süden der

Documenta-Stadt. Der 23 Kilometer lange

Wanderweg ist in beiden Richtungen

markiert und perfekt an den ÖPNV angeschlossen.

Damit entspricht er dem

Wunsch von immer mehr Menschen, von

der eigenen Haustür aus unkompliziert

zu Wanderungen in die nähere Umgebung

des Wohnortes aufzubrechen.

Ebenfalls praktisch: Unter www.stadtwanderwege-kassel.de/stadtwanderweg-ks-sued/

steht eine GPX-Datei zur

Orientierung zum Download bereit.

Herbstpfingstlager in der Pfalz

Torsten Flader

Wanderung mit professioneller Führung.

Ende September sind rund 100 Kinder,

Jugendliche und Familien in der

Pfalz zum traditionellen Pfingsttreffen

zusammengekommen. Die Verschiebung

von Pfingsten in den Herbst war

coronabedingt nötig geworden. Der

Stimmung tat dies keinen Abbruch.

Die Gruppen aus der Pfalz, dem Odenwald,

der Eifel und von der schwäbischen

Alb hatten gemeinsam ein buntes

Programm auf die Beine gestellt.

Es gab eine große Eröffnung mit FAIR.

STARK.MITEINANDER., Theater, vielfältige

IG-Angebote, das „berüchtigte“

Chaosspiel, Lagerfeuerabende und

eine große Wanderung mit verschiedenen

Stationen. Bei den Stationen

gab es abwechslungsreiche Aufgaben

zu erfüllen und abends wurden die

Sieger*innen gekürt. Die Verpflegung

fand in Eigenregie statt, alle waren

von dem begeistert, was die Küche

servierte. Die Gruppen fuhren ganz

begeistert vom Herbstpfingstlager

nach Hause und wir freuen uns auf ein

baldiges Wiedersehen.

Torsten Flader

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Wanderzeit 3|2021 3|2021 Wanderzeit



10

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Advertorial

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und einer Vielzahl an Gastgeber*innen bieten sich als Ausgangspunkte

für Wanderungen an.

Wanderfans können etwa auf dem neu entwickelten, 215 Kilometer

langen RemstalWeg das gesamte Gebiet vom Remsursprung

in Essingen bis zur Mündung in den Neckar in Neckarrems

erkunden. Zudem erfüllen von den 59 neuen Rund- und

Streckenwanderwegen im Remstal sechs Wege die Qualitätskriterien

des Deutschen Wanderverbands. Bewährt ausgeschildert

durch den Schwäbischen Albverein finden alle

Wanderfreund*innen hier also gepflegte Wege von insgesamt

etwa 700 Kilometern Länge, die mit dem öffentlichen Nahverkehr

gut erreichbar und sicher zu begehen sind.

Dichte Laubwälder, sonnige Weinberge und lauschige Flussauen: Das Wandern im Remstal ist eine Reise wert.

H. Potthoff

170 unterschiedliche Wanderungen

und Tourenangebote

Rund 200 Wanderführerinnen und Wanderführer des Schwäbischen

Albvereins haben gut 170 unterschiedliche Wanderungen

und Touren für den Deutschen Wandertag geplant. Entstanden

ist ein abwechslungsreiches Programm: Anspruchsvolle Routen,

Weitwanderungen oder mittelschwere Wanderungen sind ebenso

dabei wie entspannende Genussrunden, gemütliche Touren

mit Atem- und Achtsamkeitsübungen oder Gesundheitswanderungen.

Dazu kommen echte Premieren: Beim „Bike & Hike“-

Programm etwa geht es mit dem Fahrrad zu den Ausgangspunkten

von Rundwandertouren. Und beim „Walk & Swim“ wechseln

sich Wanderetappen mit erfrischenden Schwimmeinlagen ab.

Für Familien mit Kindern und Jugendlichen bieten die Familiengruppen

des Albvereins spannende Aktionen nach dem Motto:

raus in die Natur, Tiere beobachten, Pflanzen bestimmen, Hütten

bauen, im Wald basteln und spielen.

Für alle, die gerne etwas früher anreisen, bietet der Schwäbische

Albverein ab Samstag, 30.07. ein attraktives „Vorprogramm“

an mit Touren im Schwäbisch-Fränkischen Wald, in

Stuttgart oder auf der Schwäbischen Alb.

Remsi –„Wanderbiene“ mit vielen Vorteilen

Bebop Media

Einer von vielen lohnenden Wanderwegen: Der RemstalWeg.

wie Eintrittskarte für zahlreiche Museen und Freibäder. Außerdem

berechtigt sie zur kostenlosen Nutzung des Öffentlichen

Nahverkehrs im gesamten Tal.

Infos zum Wanderprogramm:

Schwäbischer Albverein

0711-22 58 50

dwt@schwaebischer-albverein.de

www.dwt2022.de

Infos zu Unterkünften, Bestellung von Programmheften

und Wandertagsplaketten:

Remstal Tourismus

07151-27 20 20

info@remstal.de

www.dwt2022.de

Genieße das Wandertal

Begleitet werden alle Gäste des Wandertags von der Wanderbiene

Remsi. Die handliche Wandertagsplakette aus Holz ist

das Ticket für alle Wanderungen, Führungen und Touren so-

Vom 3. bis 7. August 2022 treffen sich

Wandernde aus ganz Deutschland im

Remstal zum 121. Deutschen Wandertag.

Wandern – das ist Natur, Luft, Bewegung, Familienzeit, Glück.

Beim 121. Deutschen Wandertag 2022 vom 3. bis 7. August im

Remstal lassen sich all diese Dinge mit Gleichgesinnten erleben.

Mit Naturliebhaber*innen, Sportler*innen, Feierabendwandernden

und Genussmenschen, Familien, Singles, Jung und Alt.

Seit 120 Jahren treffen sich einmal im Jahr Wandernde zum

Deutschen Wandertag – immer in einer anderen Region. 2022

laden der Schwäbische Albverein und das gesamte Remstal

unter dem Motto „Genieße das Wandertal“ zum weltweit größten

Wanderfest ein. Wandertagsmittelpunkt ist Fellbach, idyllisch

gelegen am Fuße des 470 Meter hohen von Weinbergen

gesäumten Kappelbergs. Hier und im gesamten Remstal erleben

die Gäste während der fünf Tage aussichtsreiche Wanderungen,

lebendige Führungen, Vorträge, Konzerte und vieles

mehr. Zudem organisiert der Deutsche Wanderverband (DWV)

interessante Fachtagungen sowie seine Vorstands sitzungen

und die Jahreshauptversammlung.

Die Rems – Lebensader des Tals

Entlang der Rems, die sich 80 Kilometer lang durch das sonnige

„Wandertal“ schlängelt, finden Wandernde dichte Laubwälder,

lauschige Flussauen, sonnige Weinberge, steile Anstiege

zu attraktiven Aussichtspunkten und viele gemütliche

Einkehren. Die 21 beteiligten Dörfer und Städte im Remstal

mit ihrer je eigenen Kultur, zahlreichen Sehenswürdigkeiten

Bebop Media

Überraschende Aussichten in einer überwältigenden Kulturlandschaft machen nicht nur Familien Spaß. Zumal, wenn während der Wanderung

auch noch ein spannendes Abenteuer am Bach wartet.

H. Potthoff

Wanderzeit 3|2021 3|2021 Wanderzeit



12 Tag des Wanderns

Wegweiser

Wandern

schafft

Zusammenhalt

Wer sich davon überzeugen wollte, dass Michael Kretschmer nicht nur

gerne wandert, sondern auch geübt mit dem Spaten ist, war bei der

Zentralveranstaltung zum Tag des Wanderns am 17. September genau

richtig. Zur Feier des Tages pflanzte der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen

gemeinsam mit DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß im Arboretum Klingenthal

zwei Stechpalmen, Baum des Jahres 2021. Kretschmer lud alle

Besucher*innen der Veranstaltung dazu ein, die einzigartigen Landschaften

Sachsens zu erkunden. Er freue sich, den diesjährigen Tag des Wanderns als

Schirmherr unterstützen zu können. Wegen der Corona-Pandemie hatte der DWV

die öffentlichen Aktivitäten zum Tag des Wanderns am 14. Mai auf den 17. September

verschoben. Rauchfuß sagte während der vom Verband Vogtländischer

Gebirgs- und Wandervereine ausgerichtete Zentralveranstaltung in Klingenthal,

dass viele Menschen den Tag des Wanderns am 14. Mai trotz Corona genutzt

hätten, um nach der Zeit des Stillstands beim Wandern wieder in Bewegung zu

kommen. Rauchfuß und Kretschmer betonten den gesellschaftlichen Zusammenhalt

und Gemeinsinn, der durch das Wandern geschaffen werde. Wandern

verbinde über politische, regionale und gesellschaftliche Grenzen hinweg.

Mit bundesweit über 270 Aktionen zum Tag des Wanderns 2021 und den zugleich

stattfindenden Aktionstagen Gesundheitswandern wurden viele Menschen

in Deutschland auf ganz unterschiedliche Weise zum Wandern animiert.

So hatte der Schwäbische Albverein vier Schulklassen der St. Josef Schule

Schwäbisch Gmünd zu vier Inklusionswanderungen eingeladen und nahm

dies zum Anlass zu fordern, dass Menschen mit Behinderung(en) mehr Teilhabe

ermöglicht werden solle. Bei einer gemeinsamen Wanderung des Forstamtes

Wolfhagen und des DWV-Naturschutzwarts Theo Arend im nordhessischen

Naturpark Habichtswald wurden den Teilnehmenden die Anforderungen an

eine nachhaltige Forstwirtschaft vor Augen geführt und über den im Hinblick

auf den Klimawandel nötigen Waldumbau informiert. Außerdem konnten sich

viele Menschen während rund 50 Wanderungen von den Vorteilen des DWV-

Gesundheitswanderns© überzeugen.

Der diesjährige Tag des Wanderns wurde unterstützt von der Sparkassen-Finanzgruppe

als Hauptsponsor. Außerdem unterstützten die Partner Wikinger

Reisen, LOWA, KOMPASS Verlag und der KOSMOS Verlag den bundesweiten

Aktionstag sowie Crataegutt® als Partner der Aktionstage Gesundheitswandern.

Im kommenden Jahr sollen wieder alle Veranstaltungen am eigentlichen

Tag des Wanderns am 14. Mai stattfinden.

G. Baumann/DWV

Ingrid Bär

Gertrud Helm

Erik Neumeyer/DWV

Bilder von oben: Im Habichtswald

informierte DWV-Naturschutzwart Theo

Arend über nachhaltige Forstwirtschaft.

Beste Laune herrschte auch bei

der Wanderung des Westerwald-Vereins

Selters, der Wanderung von Gesundheitswanderführerin®

Sylvia Bensch

sowie der Pflanzaktion von Sachsens

Ministerpräsident Michael Kretschmer

und DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich

Rauchfuß sowie den anschließenden

Gesprächen. In Bad Säckingen überraschte

ein als Schriftsteller Joseph

Victor von Scheffel (bekannt durch sein

Versepos „Trompeter von Säckingen“)

verkleideter Mann die Wandernden.

G. Baumann/DWV

Sylvia Bensch

Digitale Zukunft

Auch wenn es in vielen Wandervereinen

durch die Corona-Pandemie einen Entwicklungsschub

hinsichtlich von Digitalisierung

gegeben hat, gibt es offene Fragen.

Wie zum Beispiel können durchgehende

Kommunikationsstrukturen über

alle Ebenen hinweg aussehen oder wie

lassen sich mithilfe digitaler Tools mehr

jüngere Menschen an der Vereinsarbeit

beteiligen? Antworten darauf soll modellhaft

das bis Ende 2024 laufende Projekt

„Wandern, Naturschutz und regionale

Identität – drei Wandervereine im Netzwerk

Deutscher Wanderverband gehen

gestärkt in die digitale Zukunft“ liefern.

Beteiligt daran sind neben dem Deutschen

Wanderverband (DWV) der Harzklub,

der Odenwaldklub und der Spessartbund.

Nach aufwändiger Beantragung

erhielt der DWV Mitte September

den Bewilligungsbescheid für das vom

Bundesministerium des Innern, für Bau

und Heimat und der Bundeszentrale für

politische Bildung geförderte Projekt. Die

inhaltliche Umsetzung übernimmt das

Netzwerk Bahnhof Langstadt e.V., mit den

Expert*innen für digitale Beteiligungsprozesse,

Valentina Petermann und Klaus

Schüller. Für den DWV betreuen Ute Dicks

und Christine Merkel das Projekt.

Neu im DWV-Team

J. Kuhr/DWV

Mit Lucas Simon (links) und Leon-Noel

Hochhaus gibt es zwei neue Gesichter

in der DWV-Geschäftsstelle. Der 27-jährige

Master-Geograph Simon ist Spezialist

für die Themen Regionalentwicklung,

Tourismus, Geoinformationssysteme

und Natursport. Praktische Erfahrungen

sammelte er u.a. bei der BTE

Tourismus- und Regionalberatung. Der

20-jährige Hochhaus macht nach dem

Abi im Frühjahr ein freiwilliges ökologisches

Jahr beim DWV und erhofft sich

davon Anregungen für seine berufliche

Zukunft. Den DWV hat er sich wegen

des Themas Natur ausgesucht und weil

er gerne wandert.

J. Kuhr/DWV

3|2021 Wanderzeit

frank peters - stock.adobe.com

Wahlprüfsteine des Deutschen Wanderverbands

Die Wahlen zum 20. Deutschen Bundestag sind Geschichte. Die Wahlversprechen

der im Bundestag vertretenen Parteien hoffentlich nicht. Wer künftig prüfen will, ob

sie Wort halten, bekommt einen Maßstab dafür mit den Wahlprüfsteinen des Deutschen

Wanderverbands (DWV). Darin hat der DWV die Parteien vor der Wahl im

September danach gefragt, wie sie künftig mit den DWV-Forderungen nach strukturellen

Veränderungen und finanzieller Unterstützung umgehen werden. Die Antworten

gibt es unter www.wanderverband.de/verband/standpunkte.

Die Leser*innen erfahren dort, dass es hinsichtlich der Frage nach der Zuständigkeit

eines federführenden Bundesministeriums für das Wandern Unterschiede

gibt. Anders als die FDP, die eine institutionelle Förderung des Wanderns für sinnvoll

hält und das Bundesumwelt- bzw. das Bundeswirtschaftsministerium für zuständig

hält, setzt die SPD auf die Stärkung des Amtes des Tourismusbeauftragten

der Bundesregierung. Er soll durch einen regelmäßig tagenden Staatssekretärsausschuss

unterstützt werden. CDU/CSU wollen in den Wahlprüfsteinen eine bundesweite

Koordinierungsstelle „Wandern“ zwar „gerne prüfen“, sehen hier aber

zunächst eine Aufgabe für Länder und Kommunen, da diese für Wanderwege zuständig

seien. Bündnis 90/Die Grünen wollen eine weit reichende Verkehrswende,

die den Fußverkehr und seine Rolle im Mobilitätsmix stärker berücksichtigt.

Neues aus Europa

EWV-Wahlen

Boris Mícíc (Foto)

ist Anfang Oktober

während der

Jahrestagung der

EWV in Sibiu (Rumänien)

für weitere

vier Jahre

zum Präsidenten der EWV gewählt

worden. Zweite Vizepräsidentin

wurde Sophie Chipon aus Frankreich.

Sie löst Armand Ducornet ab.

Als Schatzmeister ist Joep Naper

aus den Niederlanden gewählt worden,

als erster Beisitzer Steen Kobberø

aus Dänemark.

J. Kuhr/DWV

x

Ducornet ausgeschieden

Nach elf Jahren

Engagement als

zweiter Vizepräsident

der Europäischen

Wandervereinigung

ist Armand Ducornet

aus Frankreich in diesem Jahr

nicht mehr zur Wahl angetreten. Ducornet

war maßgeblich beteiligt an

der Entwicklung der Qualitätskriterien

für die Leading Quality Trails –

Best of Europe.

L. Jordan/DWV

13



14 Wegweiser

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Wanderverband informiert

auf dem Caravan Salon

1

Nachdem der Deutsche Wanderverband

(DWV) fast 20 Jahre während

der Messe TourNatur über seine

Leistungen informiert hat, präsentierte

er sich in diesem Jahr erstmals während

des Caravan Salon. DWV-Geschäftsführerin

Ute Dicks (5): „Am Messestandort

Düsseldorf Begegnungen zu schaffen

war uns wichtig. Wandern und Caravan

ergänzen sich sehr gut, daher ist die

Idee der Messe Düsseldorf richtig, dem

Trend in einem 10-tägigen Messekonzept

mehr Präsenz zu geben. Uns ermöglicht

es, die vielen Angebote und Anliegen

des DWV an eine neue Zielgruppe zu

geben. Mit noch mehr Outdoor kann sich

der Caravan Salon zu einer optimalen

Plattform entwickeln.“

Während der Messe überreichten Boris

Mícíc (1; 3. von rechts), Präsident der Europäischen

Wandervereinigung, DWV-

Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß (1;

links) und Ute Dicks den Vertreter*innen

von 25 frisch zertifizierten „Qualitätswegen

Wanderbares Deutschland“ die Urkunden.

Ein weiterer Höhepunkt der Messe

war das Fachforum „Wandern im

Klimazeitalter – Bedrohung und Chance

?!“. Dort stellte Professor Andreas Matzarakis,

Leiter des Zentrums für Medizin-

Meteorologische Forschung des Deutschen

Wetterdienstes in Freiburg dar,

welche Folgen der menschgemachte Klimawandel

in Form von Extremniederschlägen,

Stürmen, Dürren und Waldbränden

für das Wandern und dessen

Infrastruktur haben wird. Ewald Lienen

(3), Klimaaktivist und ehemaliger Fußballer

rief dazu auf, der Politik Druck zu machen

bis sie Maßnahmen ergreift, die den

Klimawandel wirklich begrenzen. Martin

Grünebaum (2) von den Landesforsten

Rheinland-Pfalz sagte während der erstmals

gemeinsam vom DWV und dem Königswinterer

Kreis organisierten Veranstaltung

(4), dass der Wald auch in seiner

Funktion als Erholungsraum systemrelevant

und deswegen öffentlich zu fördern

sei. Wie sehr der Klimawandel schon heute

vielen Wanderregionen zusetzt, veranschaulichte

Dicks. Um die anstehenden

Probleme zu bearbeiten, seien Netzwerke

aller beteiligten Akteur*innen wichtig.

Zusammen mit dem Wandermagazin und

der Region Lippe organisierte der DWV

während der Messe zudem eine Kinder-

Rallye (6). Eine willkommene Erholungspause

bekamen viele Besucher*innen

des Caravan Salon in der DWV-Wanderlounge.

Dank Unterstützung der Ehrenamtlichen

des Westerwaldvereins (7),

Zweigverein Köln, und einer Kooperation

mit Krombacher alkoholfrei kommen deren

Erlöse der Vereinsarbeit des Westerwaldvereins

zu Gute. Einen Teil des Geldes

wird die DWV Service GmbH zudem

an den Eifelverein spenden, um ihn beim

„Aufbauprojekt Wanderwege-Infrastruktur

des Eifelvereins“ nach der Flutkatastrophe

zu unterstützen.

2

4

5

7

Fotos: J. Kuhr/DWV

3

6

Voller Geschmack.

Volle Erfrischung.

Impressum

Wanderzeit ist

das Magazin des

Deutschen

Wanderverbandes

Erscheinungsweise vierteljährlich (März, Juni,

September, Dezember). Redaktionsschluss ist

jeweils der 10. des Vormonats

Wanderzeit kann für 2,00 € pro Ausgabe

abonniert werden

Herausgeber: Verband Deutscher Gebirgs- und

Wandervereine e.V. (kurz: Deutscher Wanderverband)

Präsident: Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß; Kleine

Rosenstraße 1-3, 34117 Kassel

Tel. 0561-9 38 73-0, Fax 0561-9 38 73-10;

info@wanderverband.de, www.wanderverband.de

Redaktionsteam: Jens Kuhr (Leitung Redaktionsbüro),

Ute Dicks, Gerald Baumann; Anzeigen:

Mizgin Acar, Tel. 0561-9 38 73-16;

Druck und Versand: Boxan, Repro + Druck, Kassel;

Auflage: 10.200

Gestaltung: Maria Rufle, www.maria-rufle.de

Termine

18.-20.10. Deutscher Tourismustag und DTV Mitgliederversammlung (Berlin)

21./22.10. Jahrestagung des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz

(Berlin)

21.10. DWV-Beitragskommission (Kassel)

23.10. Festakt 30 Jahre Thüringer Wanderverband (Suhl)

10.11. Aufsichtsratssitzung DWV Service GmbH (Kassel)

11.11 DWV-Satzungskommission (Kassel)

12.11. DWV-Vorstandssitzung (Kassel)

26.11. DNR Mitgliederversammlung (digital)

Alle Termine vorbehaltlich der jeweiligen Corona-Situation

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Wanderzeit 3|2021 3|2021 Wanderzeit



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Wanderzeit 3|2021

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