Glücksburg Living 06/21 Oktober & November
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— SPOTLIGHT —<br />
„Liebe Kinder, legt euch doch gerne in die<br />
Mitte auf eine Decke und schaut in den<br />
Sternenhimmel. Das ist Planetarium pur!“<br />
Die Mitarbeiter des Planetariums kommen<br />
selten mit erhobenem Zeigefinger daher. Die<br />
Strahlkraft des virtuellen Sternenhimmels,<br />
die Dimensionen und die Schönheit sind<br />
Grund genug, sich seine eigenen Gedanken<br />
zu machen und so den Kindern auch in<br />
Kindervorstellungen ein erlebnisorientiertes<br />
Lernen zu ermöglichen. Werner Penke ist<br />
Lehrbeauftragter der Hochschule Flensburg<br />
und hält regelmäßig Vorträge für Groß und<br />
Klein. Er tut dies aus Überzeugung. Allein in<br />
den ersten 10 Jahren haben 40.000 Kinder<br />
den Weg in das Planetarium gefunden. Die<br />
Crux bei der Sache: Da das Planetarium<br />
von Beginn an zu 100% aus privater Hand<br />
finanziert wurde, war die Situation für Menke<br />
untragbar. Auch finanzielle Fördermaßnahmen<br />
wurden nicht bewilligt, so dass<br />
das Planetarium zeitweise seinen Betrieb<br />
einstellen musste.<br />
1995 starb Joseph Menke, seine Frau Erika<br />
Menke und Tochter Sybille Jargstorf brachten<br />
sein Lebenswerk in eine Stiftung ein, um das<br />
Planetarium langfristig zu erhalten.<br />
Durch die Kooperation mit der Hochschule<br />
Flensburg konnte gemeinsam mit dem<br />
Institut für Physik Menkes Philosophie in<br />
<strong>Glücksburg</strong> weiterleben. Zeitgleich wurde<br />
der Verein „Sternenfreunde Flensburg-<br />
<strong>Glücksburg</strong> e.V“ ins Leben gerufen und am<br />
24.01.1996 eröffnete Rainer Christiansen mit<br />
einer Vorführung feierlich das Planetarium.<br />
Im Jahr 2000 kam es zu einer offiziellen<br />
zweckgebundenen Schenkung an die<br />
Hochschule. Diese Schenkung sollte später<br />
jedoch wieder rückgängig gemacht werden.<br />
Der Grund: Durch die Schenkung bekam<br />
die Hochschule ein ‚Sondervermögen‘. Das<br />
fiel dem Ministerium jedoch erst ungefähr 15<br />
Jahre später auf und die Hochschule durfte<br />
dann keine Investitionen mehr dort tätigen.<br />
Aufgrund der Einschränkungen wurde das<br />
Planetarium wieder an Sybille Jargstorf<br />
zurückübertragen— die Hochschule Flensburg<br />
ist nun Mieter.<br />
Die Technik des Planetariums ist auf dem<br />
neuesten Stand, zeigt Bilder, die zum<br />
Träumen einladen und doch bleibt ein kleiner<br />
Wermutstropfen, wenn man am Gebäude<br />
entlangspaziert. Eine Optik, aus der man so<br />
viel mehr machen könnte.. „Im Prinzip dürfen<br />
wir an dem Gebäude gar nichts verändern,<br />
da das Gebäude unter Denkmalschutz<br />
steht“, so Rainer Christiansen.<br />
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UNTER DENKMALSCHUTZ<br />
Das Planetarium von außen.<br />
Foto: Jens Schallock