reisen EXCLUSIV - Herbst 2021
"Lieblingshotels - Neueröffnungen - Wellness" * Lieblingshotels 2021 * Neueröffnungen 2021 * Wellness-Hotels 2021 * City Hotel Tipps * Kempinski Berchtesgaden * Six Senses Ibiza * Four Seasons St.Petersburg * Mountainbiken in Livigno, Italien * Schlemmen im Tessin, Schweiz * Planschen in der Karibik * Segeltörn in Indonesien * Dominica - die karibische Schönheit * Tobago - Sechs To-Dos * Traumstrände auf den Bahamas * und vieles mehr
"Lieblingshotels - Neueröffnungen - Wellness"
* Lieblingshotels 2021
* Neueröffnungen 2021
* Wellness-Hotels 2021
* City Hotel Tipps
* Kempinski Berchtesgaden
* Six Senses Ibiza
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* Mountainbiken in Livigno, Italien
* Schlemmen im Tessin, Schweiz
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* Tobago - Sechs To-Dos
* Traumstrände auf den Bahamas
* und vieles mehr
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<strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong><br />
Deutschland € 7,90 · Schweiz SFR 13,50 · Österreich € 9,00<br />
Mountainbiken in<br />
LIVIGNO, ITALIEN<br />
Schlemmen im<br />
TESSIN, SCHWEIZ<br />
Segeln in<br />
INDONESIEN<br />
Planschen in der<br />
KARIBIK<br />
Lieblings<br />
HOTELS<br />
PLUS NEUERÖFFNUNGEN & WELLNESS
Trend<br />
wahr<br />
sager<br />
Zur<br />
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EDITORIAL<br />
DER FLAUSCHANGRIFF<br />
Richtig warm wird mir ums Herz, wenn ich an einen Wellnessurlaub denke.<br />
Bisschen planschen, ein wenig schwitzen, viel Salat essen und gaaaanz<br />
viel Ruhe. Und das alles am besten im Bademantel. Dem flauschigen<br />
Riesen aus dem Hotelkleiderschrank. Oder etwa nicht?<br />
Leider ist mir selten ein geeigneter Bademantel in meiner Hotelvergangenheit begegnet.<br />
Und wo trägt man ihn überhaupt in der Öffentlichkeit, wenn nicht im Krankenhaus<br />
oder eben im Hotel? Im Zeitalter der Wellnessbereiche, wo auch das hinterletzte<br />
Berghotel ein Vermögen in Poollandschaften und Ruheoasen investiert, ist<br />
der Bademantel das allerwichtigste Accessoire. Aber doch nur, wenn er auch passt.<br />
Ein Spa-Urlaub ist eine Reise ins Glück. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Hotelgäste<br />
im Fahrstuhl halbnackt präsentieren. Denn kaum ein Bademantel hält, was<br />
er halten sollte, im wahrsten Sinne des Wortes.<br />
Neulich stehe ich bepackt und bejackt – also gerade frisch eingecheckt – in einem<br />
Fahrstuhl, als ein Herr in Frotteeschlappen und – sagen wir es so – viel zu kurzem und<br />
zu knappem Bademantel die Aufzugskabine betritt. Ich war kurz davor, die Notbremse<br />
zu ziehen, um noch das Weite zu suchen, denn ehrlich gesagt war der<br />
Anblick für mich zu viel Information. Aber gleichzeitig hatte ich Mitleid mit dem Kerl.<br />
Denn ich kenne das Problem.<br />
Wenn ich in einem Hotel einchecke, begegnen mir die Frotteemäntel meist in Größe<br />
XS. Ich bekomme sie dann nicht einmal über den Arm geschoben, geschweige denn<br />
zugebunden. Mein Mann, fast stolze zwei Meter groß, sieht in den meisten Mänteln<br />
aus, als hätte man ihm den Kinderbademantel übergezogen. So fällt Entspannen<br />
schwer.<br />
Foto: Privat; Illustration: AnnAnastasia/Shutterstock.com<br />
Natürlich hat der Mantel für mich nicht die Bedeutung wie für Dittsche, der in seinem<br />
gestreiften Exemplar gerne mitten im Imbiss steht. Oder wie der Morgenmantel,<br />
in dem Hugh Hefner gewohnt hat (Ob dieser nach Kleidung suchte, die man im<br />
Fall der Fälle einfach superschnell ablegen kann?). Aber zum Wohlfühlfaktor gehört<br />
es schon. Diese Weichheit des Seins.<br />
Deshalb mein kleiner Appell. In Fünf-Sterne-Hotels wird der Gast ja häufig zum Zimmer<br />
begleitet. Eine gute Gelegenheit, um abzuschätzen, ob alles passt und im Notfall<br />
nachzujustieren. Oder wie wäre es, für ein Wellnessaufenthalt die gewünschte<br />
Größe vorweg abzufragen. Damit der Gast nicht halbnackt durchs Hotel auf der Suche<br />
nach einem neuen Mantel umherirren muss. Wäre das nicht eine total verrückte<br />
Idee, wenn der Bademantel im Hotelkleiderschrank einfach mal passen würde?<br />
Jennifer Latuperisa-Andresen<br />
Instagram @fraumuksch<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
3
4<br />
RAJA AMPAT<br />
1<br />
BERGE<br />
INHALT
KARIBIK<br />
87<br />
<strong>2021</strong><br />
Lieblings<br />
HOTELS<br />
»Trudele durch die Welt.<br />
Sie ist so schön, gib dich ihr hin,<br />
und sie wird sich dir geben.«<br />
Kurt Tucholsky<br />
TRAUMREISE<br />
KARIBIK<br />
Fotos: Kapreski/Shutterstock.com, Andre John Edwin Musgrove, Marie Tysiak, Tassilo Pritzl<br />
24 Segeltörn<br />
Wo der Pazifik gegen samtgrüne Berge<br />
strandet, buhlen bunte Fischschwärme<br />
um die Aufmerksamkeit der Schnorchler.<br />
Redakteurin Marie Tysiak war im<br />
indonesischen Inselparadies<br />
Raja Ampat auf Segeltörn.<br />
BERGE<br />
32 Seven Summits<br />
Das ist ja der Gipfel: Bei der Recherche<br />
zu dem höchsten Gipfel pro Kontinent<br />
sind wir am Ende nicht nur auf die berüchtigten<br />
Seven Summits gestoßen.<br />
38 Livigno<br />
Und Action: Das italienische Alpenstädtchen<br />
ist unter Mountainbikern äußerst<br />
beliebt. Kein Wunder, denn unzählige<br />
Trails versprechen einen Heidenspaß.<br />
44 Tessin<br />
Im Kanton Tessin sind die Seen palmengesäumt,<br />
die Alpengipfel hoch, und man<br />
spricht Italienisch. Weswegen es sich<br />
noch lohnt, zu kommen, ist die Küche.<br />
Wir haben uns durchprobiert!<br />
50 Neu auf Ibiza<br />
Das hippe Luxushotel Six Senses liegt<br />
abgelegen an der Nordspitze der Insel und ist<br />
besonders für Wellnesssuchende ein Traum.<br />
56 Neue Hotels<br />
Achtung, in diesen tollen Neueröffnungen<br />
sollte man sich einen Aufenthalt gönnen.<br />
Können wir nur empfehlen!<br />
66 Pompös in St. Petersburg<br />
Herrlich abgehoben findet unsere Reporterin<br />
Simone Sever das Four Seasons St. Petersburg,<br />
und erklärt uns, warum ein bisschen Prunk guttut.<br />
70 City-Hotel-Tipps<br />
Drei sehenswerte Städte, drei schlafenswerte<br />
Hotels – ab nach Amsterdam, Budapest<br />
und London.<br />
76 Hoch oben in Berchtesgaden<br />
Pool und Alpenpanorama spielen im Kempinski<br />
Berchtesgaden eine Nebenrolle, wenn man zu<br />
den kulinarischen Genießern gehört.<br />
80 Wellness-Hotels<br />
Die Logenplätze zum Wohlergehen sind diese<br />
glorreichen sieben Wellness-Hotels<br />
in Deutschland.<br />
88 Dominica<br />
Eine karibische Schönheit, die noch<br />
nicht jeder kennt – zwischen Regenwald,<br />
Bergen und Thermalquellen.<br />
94 Tobago<br />
Kleine sandige Buchten, eine romantisch<br />
zerklüftete Küste und ein Naturschutzgebiet:<br />
Sechs To-Dos für einen gelungenen Urlaub.<br />
96 Sint Maarten<br />
Reichen 37 Traumstrände zum Urlaubsglück?<br />
Ganz nebenbei: Natürlich gibt es noch<br />
mehr zu entdecken.<br />
102 Bahamas<br />
700 Inseln, unzählige Traumstrände und<br />
mehr als vier Dutzend Schweine: Klingt nach<br />
Traumurlaub – ist es auch!<br />
STANDARDS<br />
3 Editorial<br />
6 Reisenews<br />
8 Esskalation<br />
10 Für kleine Weltenbummler<br />
12 Städtetipp Melbourne<br />
14 Kulturtipp<br />
16 Take away<br />
18 Nachgelesen<br />
19 Vorfreude<br />
105 Kolumne<br />
106 Impressum<br />
107 Abo
eisenews<br />
Grönland ist nicht nur die größte Insel der Welt, sondern auch einer der<br />
Orte, wo der Klimawandel sichtlich spürbar ist: 320 Milliarden Tonnen Eis hat<br />
Grönland allein im Sommer 2019 verloren. Über die Geschichte, die Kultur<br />
der Inuit und den Klimawandel informiert das neue Ilulissat Icefjord Centre in<br />
Westgrönland, das umgeben von gigantischen Eisbergen und mit Blick auf<br />
den Icefjord Kangia liegt. Spektakulär ist aber auch die Architektur. Aus der<br />
Vogelperspektive ähnelt das markant gedrehte Gebäude aus Stahl, Holz und<br />
Glas einem Bumerang. Oder einer Schneeeule, die auf einem Berg landet,<br />
wenn es nach der bekannten dänischen Architektin Dorte Mandrup geht,<br />
die das Icefjord Center konzipiert hat. So oder so ist der Blick auf und vom<br />
Center auf die arktische Landschaft atemberaubend schön. Und<br />
unbedingt schützenswert! www.isfjordscentret.gl/en<br />
WEISSE WUNDERWELT<br />
6<br />
frühling 2016
HOLLA DIE WALDFEE!<br />
ICH SEH' ROT<br />
Knallrot sind die Flieger der neuen isländischen Billigflug-Airline,<br />
die seit Juni <strong>2021</strong> ihre Gäste von Reykjavík aus<br />
in neun Destinationen in Europa bringt. In Deutschland<br />
fliegt die Airline von und nach Berlin. Ein guter Grund, mal<br />
wieder im ungestümen Island vorbeizuschauen und über<br />
die Wintermonate Nordlichter zu bestaunen! Um € 70 pro<br />
Strecke, www.flyplay.com<br />
Mikroabenteuer gefällig? Aber<br />
bitte mitten in der Ruhe der Natur,<br />
gemütlich sollte es sein mit einem<br />
gewissen Komfort! Da hätten wir<br />
was: Die Waldcamps des jungen<br />
europäischen Tourismusunternehmens<br />
Nutchel, die mit einem<br />
neuen Glamping-Konzept Ruhesuchenden<br />
einen Zufluchtsort<br />
bieten. Die Gäste logieren in Cosy<br />
Cabins, komfortablen Tiny Houses<br />
mit allem Komfort, die dank<br />
des großen Panoramafensters<br />
mit der Natur zu verschmelzen<br />
scheinen. Ultimatives Hygge-Feeling<br />
inklusive. Bisher gibt es zwei<br />
Waldcamps: Das Nutchel Forest<br />
Camp Les Ardennes direkt an der<br />
luxemburgischen Grenze und seit<br />
Oktober <strong>2021</strong> hat das Waldcamp<br />
L’Alsace im französischen Elsass<br />
eröffnet. www.nutchel.de<br />
Fotos: Adam Mørk (2), teledisco (2), KJ Greenland, Philip Ruggli, MIke Swigunski<br />
DAS IST<br />
DER HIT!<br />
Die Nacht befreit<br />
zum Tag machen und<br />
tanzen, bis die Sohlen<br />
qualmen. Lange nicht<br />
mehr gemacht, nun<br />
aber wieder unbesorgt<br />
möglich: mit der teledisko,<br />
der kleinsten Disco<br />
der Welt. Rein in die<br />
umfunktionierte Telefonzelle<br />
und abtanzen.<br />
Selbst der amtierende<br />
Bundespräsident hat<br />
schon eine flotte Sohle<br />
aufs Parkett gelegt. Und<br />
keine Sorge: Was in<br />
der teledisko passiert,<br />
bleibt in der teledisko!<br />
Drei der sechs telediskos<br />
stehen in Berlin, die<br />
anderen sind buchbar.<br />
www.teledisko.com<br />
HOCHGEFÜHLE<br />
»Senda dil Dragun« ist der längste Baumwipfelpfad<br />
der Welt und windet sich in<br />
Graubünden durch den Laaxer Wald. Rund<br />
1,6 Kilometer spazieren Wagemutige auf<br />
Höhe der Baumkronen entlang. Wer nicht<br />
schwindelfrei ist, bloß keinen Blick nach<br />
unten werfen, denn es geht zwischen zwei<br />
und 28 Metern hinunter. Der Ausblick auf<br />
das Bergpanorama ist eh viel schöner.<br />
Runterkommen ist dann leicht und rasant:<br />
Über eine 73 Meter lange Rutsche saust man<br />
wieder hinab. Nicht nur für kleine Besucher<br />
ein Heidenspaß. auf.reise/laax<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
7
esskalation<br />
Auch wenn das Cover es nicht vermuten lässt, der Inhalt ist absolut nachkochenswert.<br />
Denn die ARD-Buffet-Köche Vincent Klink und Sybille Schönberger präsentieren in<br />
diesem Buch tolle Gerichte aus heimischen Produkten und beweisen, dass Regionalität<br />
alles andere als eintönig ist. Beliebte Spezialitäten aus deutschen Regionen wie<br />
Schwarzwaldforelle, Badischer Meerrettich oder Nordseekrabben werden<br />
mit passenden Rezepten vorgestellt. Und ganz nebenbei lernen wir auch<br />
etwas über die Produkte. Beispielsweise, dass wir im<br />
Kohlrabianbau Europameister sind. Oder, dass wir<br />
rohes Hähnchenfleisch nicht waschen sollten.<br />
»ARD Buffet – Regionale Genüsse«,<br />
GU Verlag, 240 S., € 24<br />
UNBEDINGT nachkochen!<br />
8<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>
AFTERNOON-Tea<br />
Afternoon Tea für daheim: Keine Zeit, um nach<br />
London zu <strong>reisen</strong>, aber unheimlich Appetit auf Scones<br />
und Clotted Cream? Kein Problem: Mit der »Cream<br />
Tea Box to go« des Reisebüro Britain & Ireland Tours<br />
(BITS) kommt der Afternoon Tea nach Hause. Die<br />
Box enthält köstliche Scones, Erdbeermarmelade,<br />
Clotted Cream und English Breakfast Tea. Box ab € 9,<br />
zu bestellen unter: www.britain-ireland-tours.de<br />
Wenn Desserts wie Kunstwerke ausschauen, ist man<br />
beim Kusama Afternoon Tea im Londoner Rosewood<br />
Hotel gelandet. Inspiriert von der neuen Ausstellung<br />
»Yayoi Kusama: Infinity Mirror Rooms«, die derzeit in<br />
der Tate Gallery of Modern Art in London zu sehen<br />
ist, bietet das Hotel seinen Gästen diesen spektakulären,<br />
neuen Art Afternoon Tea. Japanische Aromen<br />
treffen auf traditionelles französisches Gebäck und<br />
große Patisserie-Kunst. Kunst am Törtchen! Fasst<br />
zu schön zum Anbeißen, aber auch definitiv viel zu<br />
lecker, um sie nicht ratzeputz aufzuessen! Ab € 75<br />
pro Person, www.rosewoodhotels.com<br />
NICHT<br />
KLOTZEN,<br />
sondern<br />
kleckern!<br />
Nicht nur für<br />
Strandtage ein<br />
witziges Accessoire:<br />
Die Korbtasche »Ice<br />
Cream« macht mit<br />
ihrem fröhlich-leckeren<br />
Design auch<br />
an grauen <strong>Herbst</strong>tagen<br />
gute Laune.<br />
Lust auf ein Eis?<br />
Immer! Um € 37,<br />
von rice über<br />
tausendkind.de<br />
DAS GEHT RUNTER WIE Öl<br />
Komplimente bekommen wir doch alle gerne. Mit<br />
dem nachhaltigen Gesichtsserum von Circly, einem<br />
neuen Münchener Label, wird man definitiv welche<br />
einheimsen. Kaffeeöl sorgt dafür, dass der Teint<br />
strahlt wie nach einem erholsamen Urlaub. 30 ml,<br />
€ 19, www.circly.eu<br />
GESCHMACK VON Welt<br />
Fotos: PR (2), Gräfe und Unzer Verlag /Wolfgang Schardt , Manufactum, Florian Kottlewski, Patricia Niven<br />
MeisterKÜCHE<br />
Keiner kocht besser in Berlin als er: Michael Schulz ist<br />
»Berliner Meisterkoch <strong>2021</strong>«. In seinem Restaurant »Irma<br />
la Douce« vereint er französisches Handwerk mit großem<br />
Ideenreichtum und Kreativität. So serviert er zu Klassikern<br />
der französischen Küche wie Austern und Rindertartar<br />
saisonale Produkte wie Waldpilze, Trüffel oder Rübchen.<br />
Oder er lässt indische, türkische oder skandinavische<br />
Komponenten mit in seine Gerichte einfließen. Deswegen<br />
bezeichnet die Jury ihn auch als einen »immer neugierigen<br />
und experimentierfreudigen Grenzgänger«, der »eine aromenreiche,<br />
klare und ganz auf den Geschmack fokussierte<br />
Küche« auf den Tisch bringt. Damit hat er Anfang <strong>2021</strong><br />
schon den ersten Michelin-Stern eingeheimst.<br />
www.irmaladouce.de<br />
Damit das Chili auch wie das Original schmeckt: Die Gewürzmischung<br />
von Schusters Würzerei hilft den Tex-Mex-Klassiker<br />
in der eigenen Küche gekonnt nachzukochen. Doch nur die<br />
wenigsten wissen, dass der scharfe Klassiker nicht aus Lateinamerika,<br />
sondern ursprünglich aus Texas kommt. Und dass<br />
Mais nicht dazu gehört. »Texanisches Chili«, um € 6, über<br />
www.manufactum.de<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
9
kleine weltenbummler<br />
SPIELLAUNE<br />
Die Autofahrt ist lang, die Laune langsam im Keller? Wie<br />
wäre es mit einem kleinen Spielchen? Hier unsere Top 5!<br />
1. Ich packe meinen Koffer! Der Klassiker braucht keine<br />
Erklärung, oder? Aber Achtung, je älter man wird, desto<br />
schwieriger wird es dann doch. Richtig gutes Gedächtnistraining!<br />
2. Wer bin ich? Einmal fühlen wie Jennifer Lopez, doch<br />
Moment, kennt mein Kind die Sängerin? Also vielleicht<br />
doch besser jemanden aus dem Kinderkanal oder aus<br />
der näheren Verwandtschaft wählen.<br />
3. Ich sehe, was, was du nicht siehst!<br />
Zugegeben, wenn sich das Auto bewegt,<br />
ist es immer schwierig, etwas außerhalb des<br />
Pkws zu nehmen.<br />
4. Lieder summen: Ob Papi den neuesten Song<br />
von Apache errät? Spätestens ab dem Einschulungsalter<br />
könnte es Konflikte geben.<br />
Während Mama noch »Fuchs, du hast die<br />
Gans gestohlen« summt, wird auf der Hinterbank<br />
ein Rap angestimmt.<br />
Kinderleicht<br />
Auf zum Zeltwochenende! Nicht ohne den Rucksack von<br />
Lässig. Wasserabweisend ist er ideal für kleine Weltentdecker<br />
und ihre kleinen und großen Abenteuer des Alltags. tenrucksack »Mini Backpack, Adventure Tipi«, um € 40,<br />
Kindergar-<br />
www.laessig-fashion.de<br />
10 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>
Hoch die Hände,<br />
Wochenende!<br />
Bei Regen oder Sonnenschein. Ob drinnen oder<br />
draußen. Mitten in Hamburg oder im Umland: Der<br />
»Wochenender – Lieblingsorte für Familien in und<br />
um Hamburg« gibt jede Menge Tipps, was man unternehmen<br />
kann. Von den besten Spielplätzen über<br />
Boots- und Kanuverleihe bis hin zu Kulturorten für<br />
Kinder, Parks oder Feldern zum Obstpflücken.<br />
€ 18, www.wochenender-buch.de<br />
Schu(h)biduuu<br />
Mit den schicken Sneakern von Lotta & Emil, einem<br />
nachhaltigen Label aus Osnabrück, spazieren kleine<br />
Füße stylish durch den <strong>Herbst</strong>. Ob im Kita-Alltag oder<br />
beim Kurztrip in Rom. Und Mama bekommt direkt<br />
auch noch ein Paar verpasst. Partnerlook ist eben<br />
cool. Sneaker fürs Kind ab € 55, für Mütter ab € 65,<br />
www.lottaundemil.de<br />
Fotos: PR (3), Sheraton Maldives Full Moon Resort & Spa (2), Sunny Studio/Shutterstock.com<br />
Im Spa mischt sich die ganze Familie ihre eigene Gesichtsmaske<br />
aus essbaren Zutaten zusammen und hat einen Heidenspaß beim<br />
Auftragen. Im Kochkurs bereiten alle gemeinsam thailändische,<br />
maledivische oder indische Spezialitäten für das Abendessen vor<br />
und beim Pflanzen von Korallen lernt Groß und Klein viel darüber,<br />
wie sich Riffe wiederherstellen lassen – so sieht ein erlebnisreicher<br />
Familien-Urlaubstag im Sheraton Maldives Full Moon Resort &<br />
Spa aus. Das Resort beweist, dass die Malediven nicht nur eine<br />
perfekte Honeymoon-Destination<br />
sind, sondern auch eine<br />
traumhafte Kulisse für Urlaub<br />
mit der ganzen Familie.<br />
www.sheratonmaldives.com<br />
herbst <strong>2021</strong>
städtetipp<br />
MELBOURNE<br />
AUF EINEN<br />
SPAZIERGANG!<br />
Für Besucher, die zum ersten Mal nach<br />
Melbourne kommen oder etwas tiefer<br />
einsteigen wollen: Nehmt euch einen<br />
Guide! Der erklärt dann die Hintergründe<br />
der AC/DC Lane, weiß viel über<br />
Architektur und kennt die coolsten<br />
Adressen. www.localing.com.au<br />
WER DAS URBANE LEBENSGEFÜHL MAG,<br />
WIRD IN MELBOURNE GLÜCKLICH: STREET-<br />
ART UND EXZELLENTEN KAFFEE GIBT ES<br />
AN JEDER ECKE. DIE STADT IST VOLLGE-<br />
STOPFT MIT KULINARISCHEN FINESSEN.<br />
UND INMITTEN DER STADT LASSEN SICH<br />
URALTE ABORIGINES-TRADITIONEN<br />
ENTDECKEN. VIER TAGE SOLLTE MAN<br />
MINDESTENS BLEIBEN, ABER AUCH SCHON<br />
24 STUNDEN REICHEN ZUM GLÜCK.<br />
12 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>
Fotos: Jennifer Latuperisa-Andresen (3), Archie Sartracom, ShotPrime Studio<br />
REISE IN DIE VERGANGENHEIT<br />
Der Koorie Heritage Trust wurde 1985 zum Schutz und zur Erhaltung<br />
der Koorie-Kultur gegründet. Die Koories sind Aborigines<br />
im Südosten Australiens. Wer hier vorbeischaut, lernt etwas über<br />
die Kunst, das Handwerk, über die Artefakte und die mündlichen<br />
Überlieferungen. Neben den Galerieräumen gibt es an der<br />
Flusspromenade einige Stationen mit Kunst und Wissensspots.<br />
Authentisch spannend. www.koorieheritagetrust.com<br />
WO DIE COOLNESS SCHLÄFT<br />
Das Ovolo Laneways Hotel ist, wenn<br />
man die Lobby betritt, schmal und<br />
klein und sehr persönlich. Die Zimmer<br />
hingegen sind groß und luftig und für<br />
einen langen Aufenthalt wie geschaffen.<br />
Wirklich niedliches Hotel in der<br />
Little Bourke Street, nur wenige Schritte<br />
vom Parlamentsgebäude entfernt. Es<br />
müssen ja nicht immer die protzigen<br />
Paläste sein. www.ovolohotels.com<br />
Auf ein Gläschen Wein<br />
Im Embla trifft Rustikal auf Schick. Dieses<br />
Restaurant. mit seiner offenen Küche, übrigens<br />
einer der besten Plätze im Haus ist an<br />
der Küchenbar, kombiniert Köstlichkeiten mit<br />
exzellenten Tropfen. Die Weinkarte ist eklektisch,<br />
mit kleinen handgemachten Weinen,<br />
die neben internationalen Spitzenweinen<br />
serviert werden. www.embla.com.au<br />
Wow vietnamesisch!<br />
Nach einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit<br />
mit den besten Köchen aus Sydney<br />
ist Chefkoch Khanh Nguyen in Melbourne<br />
gelandet. Sein Ziel: die vietnamesische<br />
Küche aus der Billig-Ecke zu holen. Im<br />
Hipster-Restaurant Sunda, im Industriallook,<br />
kredenzt der Meister keine spießige<br />
Tradition, sondern mutige Neuerfindungen<br />
von südostasiatischen Favoriten mit<br />
lokalen Einflüssen. Eines der besten<br />
Restaurants der Stadt. Unser Favorit<br />
war die chipsartige Känguru-Sehne.<br />
Klingt komisch? Ist aber sensationell.<br />
www.sunda.com.au<br />
RAUCHZEICHEN IM PARK<br />
Der Royal Botanic Garden ist eine erholsame Oase im Trubel<br />
der Großstadt. Und eine wahre Schönheit. Interessanter wird<br />
es bei einem Spaziergang mit einem Aborigine-Führer. Plötzlich<br />
eröffnet der Garten mit seiner reichhaltigen Flora eine Tür zu<br />
einer neuen Ebene. Die der lokalen Speisen und Heilmittel. Die<br />
der Traditionen und Weisheiten. Berührend ist die traditionelle<br />
Räucherzeremonie, die neben der Begrüßung und Reinigung<br />
des Geistes auch ein Verständnis und Respekt für die Sitten und<br />
das Erbe der einheimischen Boon Wurrung und Woiwurrung<br />
vermittelt. auf.reise/botanic-gardens-victoria<br />
Kaffee und Croissant<br />
Für ein Croissant nach Australien?<br />
Auf jeden Fall. Im Lune werden 20.000<br />
Gebäckhörnchen pro Woche gebacken.<br />
Und wer eine buttrige Leckerei<br />
haben möchte, der muss eventuell<br />
Schlange stehen. Aber auch der Kaffee<br />
ist nicht zu missachten. Beides lecker<br />
und für ein schnelles Frühstück vor<br />
dem Sightseeing perfekt..<br />
www.lunecroissanterie.com<br />
13
events<br />
Museen sind gähnend langweilig? Unsere drei Tipps gewiss nicht!<br />
Hier lohnt es sich sogar, allein der Museen wegen hinzu<strong>reisen</strong>.<br />
Andenes auf der norwegischen Insel Andøya gilt als einer der weltbesten Walbeobachtungsorte. Ab dem Jahr 2022 können<br />
Besucher für eine spektakuläre Walsichtung sogar an Land bleiben: »The Whale«, das sich imposant in Form einer Walflosse aus<br />
den zerklüfteten Felsen erhebt, ist ein architektonisches Wunderwerk. Allein der Gang auf das geschwungene, steinerne Dach des<br />
rund 4.500 Quadratmeter großen Museums mit Blick weit hinaus auf den Atlantik ist eine Attraktion. Von hier aus lassen sich auch<br />
bestens Nordlichter beobachten. Im Inneren von »The Whale« wird der Wal und seine Begegnungen mit den Menschen stehen.<br />
www.thewhale.no/en<br />
1<br />
DER KURS STEHT AUF KUNST..<br />
Wenn sich der Stararchitekt Tadao Andō und der Kunstsammler<br />
und Milliardär François Pinault zusammentun, kommt ein<br />
zeitgenössisches Museum der Superlative heraus. Wo? Im<br />
Herzen von Paris, in der denkmalgeschützten ehemaligen Handelsbörse.<br />
Mit minimalen Eingriffen hat der Stararchitekt aus<br />
der Börse einen beeindruckenden Kunsttempel geschaffen. Die<br />
Werke sind nicht minder beachtlich: Pinaults außergewöhnliche<br />
Sammlung, immerhin gehört der Franzose zu den einhundert<br />
einflussreichsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst,<br />
umfasst über 10.000 Gemälde, Skulpturen, Videos, Fotografien,<br />
Klangarbeiten, Installationen und Performances von fast 350<br />
Künstlern aus aller Welt. Rund 150 Werke von 32 Künstlern<br />
werden zunächst gezeigt und von Zeit zu Zeit ausgetauscht.<br />
www.pinaultcollection.com/fr/boursedecommerce<br />
WALBEKANNTSCHAFT.<br />
3IM DUNKLEN IST GUT TANZEN.<br />
Dunkelheit hat stets etwas<br />
Mystisches und Geheimnisvolles.<br />
Das fand auch der<br />
Berliner Künstler Christopher<br />
Bauder, der nun der »dunklen<br />
Materie« ein eigenes<br />
Museum widmet. Doch bei<br />
»Dark Matter« geht es nicht<br />
allein um die Dunkelheit, sondern<br />
um ihr Zusammenspiel<br />
mit den Lichtinstallationen<br />
des Künstlers. Und diese sind<br />
spektakulär. Die Besucher<br />
tauchen ab in eine Parallelwelt<br />
aus Licht, Bewegung<br />
und elektronischer Musik.<br />
Ein berauschendes Erlebnis.<br />
www.darkmatter.berlin<br />
Fotos: The Whale. Dorte Mandrup. Renderings by Mir- Bergen, Foto by WHITEvoid, Bourse de Commerce — Pinault Collection © Tadao Ando Architect & Associates, Niney et Marca Architectes, Agence Pierre-Antoine Gatier Photo Patrick Tourneboeuf<br />
14<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>
ANZEIGE<br />
Besondere Orte, die bei dieser Reise entdeckt werden können, sind zum Beispiel das Café Sacher in Wien, der einzigartige Ausblick<br />
vom Burgpalast auf Budapest oder das Erlebnis-Restaurant UFO watch.taste.groove in Bratislava.<br />
Die Schönheit der Donau entdecken<br />
Besondere Momente an Bord & entspanntes Cityhopping mit VIVA Cruises<br />
Als zweitlängster Fluss Europas durchfließt die Donau ganze zehn Länder auf ihrem Weg vom<br />
Schwarzwald über das Donaudelta bis ins Schwarze Meer – so viele Länder wie kein anderer Fluss auf<br />
der Welt. Mit VIVA Cruises entdecken Gäste bei einer achttägigen Flusskreuzfahrt die beeindruckenden<br />
Landschaften und Städte, die das Ufer der Donau zu bieten hat.<br />
Die Reise startet in Passau, danach folgt ein Highlight auf das<br />
nächste. Melk, Wien, Budapest, Bratislava und Linz – bei dieser<br />
Flusskreuzfahrt erleben Urlauber gleich sechs Weltstädte in vier<br />
verschiedenen Ländern. Gemächlich geht es von Stadt zu Stadt, denn<br />
entspannter als bei einer Flusskreuzfahrt könnte Cityhopping nicht sein.<br />
Wer von der Donau nicht genug kriegen kann, entdeckt bei der 16-tägigen<br />
Reise »Naturerlebnis Donau Delta«, die bis zum Mündungsgebiet in<br />
das Schwarze Meer führt, weitere spannende Städte, die abwechslungsreichsten<br />
Landschaften und beeindruckende Sightseeing-Erlebnisse.<br />
An Bord der VIVA TIARA genießen Gäste Entschleunigung pur. Dazu tragen<br />
nicht nur die lichtdurchfluteten Kabinen und Suiten und die lockere<br />
Atmosphäre an Bord bei, sondern vor allem das VIVA All-Inclusive.<br />
Hier sind bei allen Reisen ganztags neben Vollpension auch die gesamte<br />
Barkarte mit hochwertigen Getränken, erstklassiger Service, ein Begrüßungssekt<br />
und die Trinkgelder bereits enthalten.<br />
Wir verlosen die Sieben-Nächte-Flusskreuzfahrt »Donau Weltstädte«<br />
für zwei Personen in einer Junior Suite auf dem Rubin Deck<br />
inklusive VIVA All-Inclusive im Gesamtwert von bis zu 3.590 Euro.<br />
Der Gewinner kann aus insgesamt neun Terminen von März bis Juni<br />
2022 nach Verfügbarkeit wählen. An- und Abreise, Ausflüge sowie<br />
weitere Ausgaben an Bord sind in dem Gewinn nicht enthalten. Der<br />
Gewinn ist weder übertragbar noch auszahlbar. Die Umwandlung in<br />
einen Wertgutschein ist nicht möglich.<br />
Für die Teilnahme am Gewinnspiel beantworten Sie bitte eine<br />
Frage unter: www.<strong>reisen</strong>-exclusiv.com/viva-cruises<br />
INFO<br />
Informationen zu VIVA Cruises, allen Reisen und Buchungen finden<br />
Interessierte in jedem Reisebüro, unter www.viva-cruises.com oder<br />
telefonisch unter 0211 27403250<br />
Heerdter Sandberg 30, 40549 Düsseldorf, Tel. +49 211 274 032 50,<br />
info@viva-cruises.com<br />
15
takeawayaway<br />
TRÄUM DICH WEG!.<br />
Ob Fern- oder Heimweh: Die Illustrationen von<br />
Eco Travel Poster machen bei Anblick glücklich<br />
und versetzen in die alte Heimat Hamburg oder<br />
in den letzten Neuseeland-Urlaub. Gründerin<br />
Katinka Reinke fertigt wahre Reisekunst<br />
auf Papier – und das mit grünem<br />
Bewusstsein. Die Poster kosten € 27,<br />
www.ecotravelposter.de<br />
ELEFANTÖS.<br />
Die Schwimmshorts von Nikben<br />
verbreitet schon vor dem Urlaub<br />
gute Laune. Wo es hingeht? Na,<br />
nach Tansania. Erst auf Safari<br />
Elefant, Leopard und Giraffe<br />
Hallo sagen und dann ab rüber<br />
nach Sansibar und an den<br />
Traumstränden relaxen. Aus<br />
recycelten Plastikflaschen<br />
hergestellt, € 79,<br />
https://nikben.com<br />
Wenn selbst Alltagsfahrten zum Abenteuer werden,<br />
ist man auf dem E-Fatbike von Leoncycle unterwegs.<br />
Das Design erinnert an den Spirit amerikanischer<br />
Motorräder, und so düst man gefühlt wie<br />
auf der Route 66 durch die Stadt, übers Land, auf<br />
weichen Sandpisten oder sogar über Schnee. Dank<br />
robustem Rahmen, guter Federung, noch besserem<br />
Antrieb und ultrafetten Reifen. Das ET.Cycle-Fatbike<br />
gibt es in zwei Ausführungen mit unterschiedlicher<br />
Akkuleistung (bis zu 200 Kilometer Reichweite).<br />
Ab € 1.379, www.leoncycle.de<br />
BORN TO BE WILD.<br />
HAPPY HAUT!.<br />
Majoran, Basilikum und Hopfen<br />
regenerieren die Haut sozusagen<br />
im Flug. Denn wer oft über<br />
mehrere Zeitzonen hinweg reist<br />
und unregelmäßig schläft, beansprucht<br />
auch seine Gesichtshaut.<br />
Der sanfte Balsam gehört in<br />
jedes Travelkit: »Heavy Jet Lag<br />
Balm« von Bynacht, 15 ml, € 75,<br />
über www.niche-beauty.com<br />
Den To-go-Becher des<br />
dänischen Designlabels Hay<br />
liebt man gleich doppelt:<br />
Wegen seiner hübschen<br />
Farben und weil er Kaffee,<br />
Tee oder Chai Latte unterwegs<br />
zuverlässig warm<br />
hält. In zwei verschiedenen<br />
Größen (350 ml und<br />
500 ml) erhältlich, ab € 39,<br />
www.hay.dk/de<br />
SEELENWÄRMER.<br />
LUFTIKUS.<br />
Das Paddleboard von Capital<br />
Sports sieht nicht nur richtig<br />
stylisch aus, sondern lässt sich<br />
auch in jedem Urlaubsgepäck<br />
verstauen. Ankommen, aufpumpen<br />
und raus aufs kühle Nass zum SUP.<br />
Ob auf dem See oder im Meer. Für<br />
Anfänger wie für Fortgeschrittene.<br />
»Downwind Cruiser 9.8 aufblasbares<br />
Paddelboard-Komplettset«,<br />
in zwei verschiedenen Größen<br />
erhältlich, ab € 300,<br />
www.capitalsports.de<br />
Fotos: PR (5), Sterling Lorence Photography<br />
16<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
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Zu Tisch in Italien<br />
Hochgenüsse auf den Schlemmerrouten und Weinstraßen<br />
Italiens Küche ist weltweit einmalig, eine Geschmacksexplosion von Aromen und Gewürzen, die<br />
gepaart mit köstlichen Düften unverwechselbar ist. Diese Einzigartigkeit hat auch die UNESCO erkannt,<br />
denn sowohl die mediterrane Küche als auch die Pizza gehören zum immateriellen Erbe des<br />
südeuropäischen Landes. Zudem weist Italien eine unglaubliche Vielfalt unterschiedlicher<br />
Gerichte auf, denn jede Gemeinde, Provinz oder Region hat ihre eigene Spezialität.<br />
Fotos:Archivio fotografi co Ente Turismo Langhe Monferrato Roero, Paolo Barone, Alessandro Castiglioni<br />
Ricotta oder Schinken auf den Schlemmerouten<br />
Verschiedene Regionalküchen erleben und schmecken Besucher auf den<br />
zahlreichen Schlemmerrouten Italiens. Hier kommt immer Frisches aus der<br />
jeweiligen Gegend auf den Tisch. Denn lokale Produkte stehen in Italien<br />
hoch im Kurs. Insgesamt gibt es im Land 299 DOP-, IGP- und STG-Produkte,<br />
also Lebensmittel mit geschützter Ursprungsbezeichnung oder geschützter<br />
geografi scher Angabe. Dazu gehören beispielsweise der Radicchio aus<br />
Treviso, der Ricotta Romana oder der San-Daniele-Schinken. In ganz Italien<br />
feiert man zudem je nach Jahreszeit die lokalen Erzeugnisse mit speziellen<br />
Märkten, den sogenannten »sagre«, und speziellen Menüs. So huldigt man<br />
im <strong>Herbst</strong> der Trüffel, den Kastanien oder den Pilzen. Für Besucher sind<br />
diese Feste eine gute Gelegenheit, um die traditionellen Lebensmittel und<br />
Gerichte kennenzulernen. Viele der Orte liegen an den sogenannten »Sentieri<br />
del Gusto«, also den Schlemmerrouten, wie beispielsweise die Straße<br />
des San-Daniele-Schinkens im Friaul. Es gibt monothematische Wege und<br />
auch solche, die sich mehreren Spezialitäten der Gegend widmen.<br />
Italien steht für ausgezeichnete Wurstwaren wie zum Beispiel Prosciutto<br />
di Parma, Culatello Zibello oder Spalla cotta von San Secondo.<br />
Genusswandern auf 150 Weinstraßen<br />
Zum Essen reicht man in Italien einen guten Wein, und der<br />
Rebensaft spielt eine große Rolle in der Kulinarik des Landes:<br />
Rund 150 Weinstraßen, die Strade del Vino, an denen insgesamt<br />
1.450 Gemeinden und 3.300 Weinkeller liegen, laden zum<br />
Genusswandern und zum Besuch beim Winzer ein. Ziel ist die<br />
Förderung des Weintourismus und des turismo slow, also eines<br />
langsamen, nachhaltigen Tourismus. Ein besonderes Highlight für<br />
Einheimische und Gäste sind die vielen Weinfeste, die von Nordbis<br />
Süditalien gefeiert werden. Eines der bekanntesten ist die<br />
»Festa dell‘Uva e del Vino« in Bardolino am Gardasee, das seit<br />
über 90 Jahren stattfi ndet und wo besonders der gleichnamige<br />
Wein ausgeschenkt wird.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.enit.de und www.italia.it/de<br />
Zur Zeit der alten Griechen war der Name Italiens »Oenotria«, da die<br />
Halbinsel schon damals für ihre außergewöhnlich guten Weine bekannt war.
nachgelesen<br />
Von Erlebnissen auf Schienen erzählt die britische Journalistin<br />
Monisha Rajesh wunderbar lebhaft in ihrem jüngst veröffentlichten<br />
Buch »In 80 Zügen um die Welt«. <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>-Autorin<br />
Simone Sever hat sie – Seite für Seite – begleitet.<br />
IN 80 ZÜGEN<br />
UM DIE WELT<br />
Irgendwie sitze ich mit im Abteil, als Monisha Rajesh und ihr Verlobter<br />
Jem im Eurostar um 14:31 Uhr den Bahnhof St. Pancras in London<br />
Richtung Paris verlassen. Es ist der Beginn einer Reise eines 70.000 Kilometer<br />
langen Abenteuers auf Schienen. Um so richtig in Reiselaune zu<br />
kommen und meine europäische Komfortzone zu verlassen, brauche ich<br />
allerdings 23 Züge und ähnlich viele Seiten, um in Moskau einzufahren.<br />
Ich muss gestehen, ich fahre eher selten mit dem Zug – und das trotz<br />
meiner Flugangst. Aber unter uns, ich träume davon, irgendwann einmal<br />
an der Bar im Orient-Express, dem Belmond Royal Scotsman oder der<br />
Transsibirischen, die übrigens, so lerne ich im Buch, eine Route und kein<br />
Zug ist, Platz zu nehmen und je nach Zielort einen White Russian oder<br />
Gin Tonic zu bestellen.<br />
Die real erlebten Zugmomente der Autorin finden allerdings nicht<br />
unbedingt an der schicken Zugbar statt, sondern mittendrin im Trubel<br />
der Abteile. Gern auch mal bei nicht funktionierender Klimaanlage, etwa<br />
in der Hitze Sibiriens. Zwischen Moskau und Irkutsk hält der Zug »an<br />
etwa 80 Stationen« lässt Monisha ihre Leser teilhaben. Ich kann mir<br />
ein Bild machen von den russischen Bahnstationen: »äußerst hübsch:<br />
pfefferminzfarben gestrichen mit weißen Umrandungen und alten<br />
Uhrentürmen«, beinahe zeitgleich habe ich den Geruch von »in Papier<br />
gewickeltem geräuchertem Omulfisch, einer regionalen Spezialität« in<br />
der Nase. Die szenischen Reiseerzählungen sind informativ, immer erfahre<br />
ich nebenbei auch etwas zur Geschichte, zu lokalen Besonderheiten,<br />
zu Landschaft und Leuten. Zugfahrten, die nicht langweilig werden.<br />
Mit jedem Kapitel, mit jeder Zugnummer, jeder neuen Geschichte,<br />
wird das Paar aus London mehr und mehr zu sympathischen Reisekumpanen,<br />
die man tatsächlich auf irgendeiner der Zugfahrten irgendwo<br />
auf unserem schönen Planeten hätte kennenlernen können. Es lohnt,<br />
Monisha Rajesh und ihren Verlobten kennenzulernen und ihre<br />
»Hommage an das Reisen mit dem Zug« in einem Zug zu verschlingen.<br />
Fotos: Marc Sethi<br />
»In 80 Zügen um die Welt«<br />
von Monisha Rajesh, Edel Books,<br />
S. 400, € 17,95<br />
18 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
VORFREUDE<br />
Stadt, Land, Fluss: Durch die hübsche Altstadt Luxemburgs<br />
tänzeln, in Sri Lanka Löwenmut beweisen und auf den<br />
Faröerinseln ein blaues Wunder erleben. Bei diesen drei<br />
Reisezielen ist man in seinem Element.<br />
FREUDENTÄNZCHEN<br />
Verliebt in Luxemburg? Und wie! Denn wo sonst kann man ein ganzes Land an nur einem Wochenende<br />
erkunden. Und genau das macht den ganz eigenen Charme des letzten Großherzogtums der Welt aus:<br />
Es wirkt weltmännisch, ist dabei aber auch herrlich provinziell. Alte Festungen treffen auf futuristische<br />
Glasbauten. Wer zunächst den schönsten Blick auf die ehemalige Festung erhaschen möchte, sollte die<br />
Corniche entlangspazieren, ein Weg direkt am Rand des Felsens, auf dem die Altstadt Luxemburgs thront.<br />
Hungrig geworden? Dann auf in die hübsch verwinkelte Altstadt, in der sich so einige kulinarische<br />
Höhepunkte verstecken – von feiner Sterneküche bis rustikale Spezialitäten. Da kann man auch<br />
schon einmal ein Freudentänzchen aufführen vor Glück!<br />
Foto: Damir Babacic; Text: Ulrike Herder<br />
19
VORFREUDE | Sri Lanka<br />
Wie man dort hinauf kommt, saust es einem wohl<br />
unweigerlich durch den Kopf, wenn man dieses atemberaubende<br />
Bild anschaut. Mitten im Dschungel von<br />
Sri Lanka erhebt sich ein massiger Monolith. »Sigiriya«<br />
nennen die Einheimischen den Koloss, was so viel wie<br />
Löwenfels bedeutet, denn er erinnert in seiner Form<br />
an einen liegenden Löwen. Der 200 Meter hohe Fels<br />
ist Unesco-Weltkulturerbe und gehört zu den kulturell<br />
bedeutendsten Stätten Sri Lankas. Im 5. Jahrhundert soll<br />
der damalige Thronfolger aus Angst vor seinem rachsüchtigen<br />
Halbbruder auf den Felsen geflohen sein und<br />
sich die Festung gebaut haben lassen, deren Ruine auf<br />
dem Sigiriya thront. Der Aufstieg birgt ein paar Überraschungen<br />
in luftiger Höhe, wie die Wandmalereien der<br />
Wolkenmädchen. Apropos Höhe, auch heutzutage ist<br />
der Aufstieg noch eine kleine Herausforderung – und es<br />
bedarf wohl einigen Mutes, die teils steilen Treppen zu<br />
erklimmen und dann wieder hinabzusteigen. Doch wer<br />
das sagenhafte 360-Grad-Panorama und die Festung<br />
nach rund zwei Stunden erreicht, ist froh, den Löwenmut<br />
bewiesen zu haben. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert,<br />
auch wenn manche sich mit Flip-Flops auf den Weg<br />
machen!<br />
20
LÖWENMUT<br />
Foto: Dylan Shaw<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
21
Die Faröerinseln sind ein Land für besondere<br />
Fälle: Der Múlafossur-Wasserfall stürzt<br />
sich todesmutig von den Klippen in den<br />
bewegten Atlantik. Im Hintergrund ducken<br />
sich die hübschen Häuschen des Örtchens<br />
Gásadalur vor kargen Felsen. Bis zum Jahr<br />
2004 war der Ort einer der isoliertesten<br />
Flecken Europas, wo der Postbote einen<br />
vier Kilometer langen beschwerlichen Weg<br />
meistern musste, bevor er den Bewohnern<br />
ihre Briefe zustellen konnte. Wer hier<br />
hingelangen wollte, musste dies zu Fuß<br />
oder per Helikopter tun. Mittlerweile gibt<br />
es eine Zufahrtsstraße. Gásadalur liegt im<br />
Westen der Insel Vágar, eine von insgesamt<br />
18 Inseln, die sich in einem gleichen: einer<br />
kargen und rauen Landschaft, an der man<br />
sich nicht sattsehen kann, die stets wie<br />
vom Winde verweht scheint. Mit herzlichen<br />
Einwohnern, die sich ebenso furchtlos wie<br />
der Múlafossur-Wasserfall den unwirtlichen<br />
Lebensbedingungen entgegenwerfen.<br />
22<br />
herbst <strong>2021</strong>
VORFREUDE | Faröerinseln<br />
BUNGEESPRUNG DER NATUR<br />
Foto: Rogerio Toledo<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
23
text & fotos<br />
BMarie Tysiak<br />
Paradies<br />
Das letzte<br />
REDAKTEURIN MARIE HAT IN DER INSELWELT VON<br />
RAJA AMPAT IN WESTPAPUA DAS LETZTE PARADIES<br />
GEFUNDEN. UNTERWEGS AUF EINEM SEGELTÖRN<br />
AUF DER LUXUSYACHT PRANA BY ATZARÓ.<br />
Foto: Prana By Atzaró<br />
24<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
WELTGESCHICHTEN | Westpapua<br />
Foto: Prana By Atzaró<br />
Ein Erlebnis, das Herzklopfenmomente<br />
hervorruft – und eine Landschaft, die<br />
in ihrer vollkommenen Schönheit keine<br />
Worte findet.<br />
25
26
WELTGESCHICHTEN KARIBIK | | Westpapua Dominica<br />
Den schönsten Platz auf dem Boot habe ich zweifelsohne<br />
bereits gefunden. An der Bugspitze fläze ich, müde von<br />
zwei Tagen Flughafentreiben und Jetlag, rücklinks in den<br />
samtweichen Kissen. Die Sonne wärmt mein Gesicht, der<br />
leichte Wind spielt mit meinen Haaren. Es riecht nach<br />
Meer, die warme und klebrige Luft schmeckt salzig. Meine Augen sind<br />
geschlossen. Nur unbewusst nehme ich wahr, wie im Hintergrund unsere<br />
Crew die Prana By Atzaró abfahrbereit macht; da ist das Rattern<br />
der Ankerkette, das Quietschen beim Einholen der Tenderboote.<br />
Angekommen im Paradies<br />
Ich muss eingeschlafen sein. Ein lautes Platschen holt mich jäh zurück.<br />
Als ich die Augen öffne, weiß ich nicht, wo ich bin oder wie lange<br />
ich geschlafen habe. Über mir der hohe Mast des Zweimasters, das<br />
polierte Teakholz reflektiert das gleißende Sonnenlicht. Sehr aufmerksam<br />
hat jemand mir ein Sonnensegel aufgespannt, als ich geschlafen<br />
haben muss.<br />
Um ehrlich zu sein, wirkt meine Umgebung noch wie im Traum.<br />
So schön. Wir haben just inmitten einer tiefblauen Bucht geankert;<br />
Kreise ziehen vom leicht wankenden Boot über die sonst spiegelglatte<br />
Wasseroberfläche. Ich folge ihnen, bis sie kaum hörbar an den Kalksteinsäulen<br />
zurückprallen, die uns wie ein mächtiges, natürliches Amphitheater<br />
umgeben.<br />
Ein Meer aus Kalksteinfelsen<br />
Die haushohen Felsen, die unsere 55 Meter messende Yacht wie eine<br />
Nussschale erscheinen lassen, öffnen sich an einer Stelle zu einer kleinen<br />
Sandbucht, die gerade Platz für ein Dutzend dicht gewachsener<br />
Kokospalmen bietet. Als wäre die gesamte Szenerie inszeniert, liegt<br />
eine perfekt gereifte grüne Frucht wie drapiert auf dem weiß erstrahlenden<br />
Strand.<br />
Die Kreise enden hier und rollen zu zarten Wellen aus, der Strand<br />
ist völlig leer. Unser Boot ist der einzige Gast dieser berührenden<br />
Oper, die die Natur hier gerade spielt. Auch die kommenden Akte bleiben<br />
so unglaublich wunderbar. Die folgenden Tage verschwimmen zu<br />
einem herrlichen, in gleißendes Sonnenlicht und türkisblau getauchten<br />
Gefühl, das seither einen Platz tief in meinem Herzen einnimmt.<br />
Jeden Tag ein neues Abenteuer an Bord<br />
Jeden Morgen wachen wir an einem neuen wundersamen Ort auf,<br />
denn wir cruisen die langen Strecken nachts. Jeder Tag an einem dieser<br />
aufregenden Ankerplätze beginnt mit einem ausgedehnten und herzhaften<br />
Frühstück, frische Tropenfrüchte und reichlich Kaffee, an dem<br />
eleganten Mahagoni-Holztisch auf Deck zwei. Chefkoch Fazi scheint<br />
seine stets heitere Laune in jedes seiner Gerichte einzukochen.<br />
Dann folgen die vormittäglichen Schnorcheltrips. Was sich oberhalb<br />
der Wasseroberfläche als eine Bandbreite aus Türkistönen um einen gigantischen<br />
Kalksteinfelsen äußert, entpuppt sich beim Blick durch die<br />
Taucherbrille als wahres Labyrinth. Bei meinem liebsten Schnorchelspot<br />
vor der Insel Wayag öffnet sich der Fels unter Wasser zu Höhlen<br />
und Bögen, Lichtstrahlen schießen von allen Seiten durchs Wasser. In<br />
einer dieser kleinen Höhlen lungert hier, abseits der großen Meeresströme,<br />
ein Schwarm Riffhaie. Drumherum bevölkern die exotischsten und<br />
buntesten Korallen bizarre Formationen unter Wasser – über 75 Prozent<br />
aller weltweit vorkommenden Korallen leben in Raja Ampat.<br />
Dramatische Sonnenuntergänge vom obersten Deck<br />
Die Sommerabende bringen eine erfrischende Brise mit sich. Barfuß<br />
und in Sommerkleid wanke ich mit einem Drink zum Überlaufen voll<br />
mit frischem Mangosaft die Treppe hinauf zum obersten Sonnendeck<br />
der Prana by Atzaró. Der Name ist Programm, denn der blutrote Feuerball<br />
versinkt gerade dramatisch hinter einem kleinen, unbewohnten<br />
Eiland der Kategorie Trauminsel.<br />
Als wäre diese Kulisse nicht genug, fliegt ein riesiger Schwarm<br />
Fledermäuse aus dem tropischen Dickicht auf und quert lautstark<br />
schnatternd den farbenprächtigen Himmel. Für sie ist der Beginn der<br />
Dämmerung die Einladung dazu, raus in die Welt dieses letzten Paradieses<br />
zu schwärmen. Fehlt nur noch ein Delfin, der vor der sinkenden<br />
Sonne in einer Silhouette Sprünge vollführt. Es ist so kitschig – und<br />
wunderbar.<br />
Eine Segelyacht der Extraklasse<br />
Mein Blick schweift über das wundervolle Boot, das unter mir im<br />
letzten Sonnenlicht erstrahlt. Die Prana By Atzaró, die seit 2018 das<br />
indonesische Archipel Raja Ampat besegelt, ist einer Phinisi nachempfunden,<br />
dem traditionellen zweimastigen indonesischen Handelsboot<br />
– nur verkörpert es absoluten Luxus. Morgen werden wir tatsächlich<br />
die vollen Segel hissen, aktuell gleiten wir mit geräuschloser Motorenkraft<br />
daher.<br />
Auf drei Decks verteilen sich die Gästekabinen, wobei das Wort<br />
irreführend ist. Egal ob die Masters Suite auf dem oberen Deck mit<br />
eigener Terrasse und Badewanne mit Meerblick oder die kuschelige<br />
Banda Suite auf dem unteren Deck: Gemütliche Queensize-Betten,<br />
Regendusche und eine stilvolle, von Holz und Muscheln geprägte Einrichtung<br />
finden sich in jeder der neun Kabinen. Jedes Eckchen auf dem<br />
Boot versprüht Eleganz.<br />
Eine Crew mit Herz<br />
Das Boot, die unsagbare Landschaft dieses Paradieses – aber vor allem<br />
ist es die knapp 20-köpfige Crew der Prana By Atzaró, die diesen Trip<br />
zu einer dieser Reisen macht, die es so nur einmal im Leben gibt.<br />
»Once in a lifetime«, wie man so treffend im Englischen sagt. Eines<br />
Spätnachmittags zum Beispiel, als wir einen Bootsausflug vorbei an<br />
den besonders magischen Felskegeln, dicht mit Farnen überwuchert<br />
vor der Insel Waigeo, unternehmen, winkt uns plötzlich jemand von<br />
einem kleinen Strand her zu.<br />
Beim Näherkommen erkenne ich: Es ist Bootskapitän Michael, der<br />
uns freudig begrüßt. Hinter ihm ein gedeckter weißer Tisch auf dem<br />
weichen Sand einer kleinen Bucht, Lampions schmücken die Szene.<br />
Musik schwappt herüber, als wir schließlich vor dieser wunderschönen<br />
Überraschung haltmachen. Dahinter, zwischen zwei Kokospalmen gerahmt,<br />
brutzelt Chefkoch Fazi auf einem Grill köstlich duftende Hummer.<br />
Eine Beachbar mit kalten Getränken steht vor einem Kreis aus<br />
Sitzsäcken bereit, die sich um einen Stapel Holz reihen, der uns später<br />
herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 27
WELTGESCHICHTEN | Westpapua<br />
»Die Sonne wärmt<br />
mein Gesicht, der<br />
leichte Wind spielt<br />
mit meinen Haaren.<br />
Es riecht nach Meer,<br />
die warme und klebrige<br />
Luft schmeckt salzig.<br />
Meine Augen sind<br />
geschlossen.«<br />
28 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
herbst 2020 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 29
WELTGESCHICHTEN | Westpapua<br />
Neugierig und mit ansteckend<br />
guter Laune begrüßen die Kinder der<br />
Dörfer seltene Neuankömmlinge.<br />
Blindtext des Amanpulo<br />
wurden nach dem<br />
Vorbild der traditionellen<br />
Wohnhäuser, der<br />
sogenannten Bahay<br />
Kubo, entworfen.<br />
Die Menschen in Raja Ampat , wie hier<br />
in Yenbuba, leben vom Fischfang – auch<br />
wenn vor allem Tauch-Touristen immer<br />
häufiger das bislang unberührte Paradies<br />
für sich entdecken.<br />
für ein Lagerfeuer am Strand dienen wird. Es gibt ein Beach-BBQ, das<br />
ich so schnell nicht mehr vergessen werde.<br />
Die Tage an Bord vergehen wie im Flug<br />
Mit einem Kanu erkunde ich am letzten Nachmittag eine sanft grüne<br />
Mangrovenlandschaft, die sich hinter einer hohen Wand aus Sandstein<br />
auftut. Ein Steg gewährt mir Zutritt zu der felsigen Insel, die dramatisch<br />
aus der seichten Landschaft ausbricht. Ein hölzerner Schriftzug<br />
heißt mich willkommen: »PIYANEMO – Save our nature«. Ich binde<br />
das schmale Boot an, eine Frau eilt herbei und hilft mir an Land. Drei<br />
Jungs, um die zehn Jahre alt, lugen neugierig aus dem Holzhaus, das<br />
sich als kleiner Shop für Zigaretten, Cola, Handyguthaben und ein<br />
paar wenige, handgemachte Souvenirs entpuppt. Ihre gekräuselten<br />
Haare sind vom vielen Salzwasser hellblond geblichen, ihre dunkelbraunen<br />
Beinchen stecken in abgetragenen Basketball-Shorts und<br />
Flip-Flops. Ich blicke nicht weniger neugierig zurück.<br />
Mit der Politik bleibt es kompliziert<br />
Ein Dutzend verschiedener Papua-Stämme ist in Raja Ampat beheimatet.<br />
Die meisten der knapp 60.000 Einwohner verteilen sich auf kleine<br />
Dörfer wie zum Beispiel Yenbuba, entlang der Küste: bunte Häuser,<br />
fein säuberlich gezogene Pfade, kleine Gärten, ein Tante-Emma-Laden,<br />
eine Schule und eine prunkvolle Kirche.<br />
Die Menschen in Westpapua leben vom Fischfang, auch wenn<br />
langsam, aber stetig mehr Touristen kommen. Raja Ampat hat sich<br />
längst einen Namen auch außerhalb Indonesiens gemacht, besonders<br />
bei Tauchern. Doch mit der Politik bleibt es schwierig, auch wenn man<br />
als Tourist nichts davon mitbekommt. Westpapua, der westliche Teil<br />
der Insel Neuguinea, zu dem das Inselparadies Raja Ampat gehört, ist<br />
durch einen umstrittenen Deal zwischen den USA und den Niederländern<br />
seit 1969 Teil von Indonesien.<br />
Eine Historie der Ausbeutung, die beendet werden muss<br />
Die christlichen Papuas wurden daraufhin systematisch durch Umsiedelung<br />
muslimischer Indonesier verdrängt, ihre ungeahnten Bodenschätze<br />
werden durch dubiose Verträge von ausländischen Firmen<br />
ausgebeutet, die Umwelt dabei mutwillig zerstört. So befindet sich<br />
beispielsweise die größte Goldmine der Welt auf Westpapua. Die<br />
Papuas, deren Heimat es schließlich ist, die der größte Langzeitumweltzerstörung<br />
Indonesiens zum Opfer fällt, bleiben ungehört. Ihr<br />
langwieriger Wunsch nach Unabhängigkeit wird seither vom indonesischen<br />
Militär gewaltsam unterdrückt.<br />
Die Artenvielfalt überall in Westpapua ist eine der höchsten der<br />
Welt, die Kultur der Menschen einzigartig. Dieses Paradies muss geschützt<br />
werden, auch wenn die Regierung leider wenig dafür tut. Doch<br />
in jüngster Zeit hat sie zumindest Raja Ampat – aber eben nur einen<br />
kleinen Teil dieser Inselwelt – zu einem Naturschutzgebiet erklärt.<br />
Das letzte Paradies auf Erden<br />
Ich habe die Aussichtsplattform am höchsten Punkt der Insel erreicht.<br />
Kapitän Michael wartet bereits grinsend und drückt mir einen kalten<br />
Drink in die Hand. Noch schwer atmend trete ich an die hölzerne Brüstung.<br />
Vor mir erstreckt sich die Inselwelt in all ihren Facetten. Zweifelsohne:<br />
Raja Ampat ist das letzte Paradies auf Erden. Weit unter mir<br />
höre ich entfernt das Knattern eines Boots, ich erkenne die blonden<br />
Schöpfe der drei Jungs, die sich immer weiter entfernen, ehe sie hinter<br />
einem Kalksteinkegel verschwinden. Wir müssen Raja Ampat beschützen,<br />
nachhaltiger Tourismus kann dabei eine Schlüsselrolle spielen.<br />
Das wunderschöne Segelboot Prana By Atzaró, das dort draußen<br />
imposant in der tiefstehenden Sonne auf mich wartet, bedeutet diese<br />
Zukunft – und wird hoffentlich noch vielen Menschen einen Einblick<br />
in dieses letzte Paradies auf Erden gewähren.<br />
INFO<br />
Die Luxus-Segelyacht Prana By Atzaró segelt halbjährig um<br />
die Komodo-Inseln und dem Archipel Raja Ampat in Westpapua,<br />
beide in Indonesien. Das Boot mit seinen neun komfortablen<br />
Kabinen wird im Gesamtpaket vermietet, die Segeltörns dauern<br />
meist mindestens vier Tage. In dem Tagespreis ab ca. 12.500<br />
Euro sind bis zu 18 Passagiere (also ab ca. 700 Euro pro Person/<br />
pro Nacht) inklusive luxuriöser und umfangreicher Verpflegung,<br />
Crewservice, Massage-Anwendungen an Bord, das gesamte<br />
Programm (bis zu zwei Tauchgänge täglich, Kanus, weiterer<br />
Wassersport, Schnorcheln, Angeln, Landausflüge etc.) enthalten.<br />
Die knapp 20-köpfige Crew ist mit Leib und Seele bemüht, jedem<br />
Wunsch auf diesem Trip nachzukommen. Es wird unvergesslich –<br />
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ERLEBNISSE<br />
Gleich an der Bergstation Gaislachkogl bei<br />
Sölden prangt auf über 3.000 Metern dieses<br />
futuristische Gebäude zwischen den schneebedeckten<br />
Gipfeln, spektakulärer Drehort<br />
des James-Bond-Films Spectre. Fans des<br />
Superagenten besuchen die multimediale Erlebniswelt<br />
»007 Elements«. Nebenan wartet<br />
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Die »Munich Mountain Girls« stürmen gemeinsam die<br />
schönsten Gipfel, tauschen sich aus und inspirieren sich zu<br />
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die Leser daran teilhaben. Von ihren Lieblingstouren über<br />
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31
32 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
Die Idee, alle Seven Summits zu erreichen, wird dem amerikanischen Unternehmer<br />
Richard »Dick« Bass zugeschrieben. Erst mit rund 50 Jahren entdeckte er seine Liebe<br />
für die Berge und schaffte es bis 1985 – im Alter von 55 Jahren – als Erster, die jeweils<br />
höchsten Berge der Kontinente zu besteigen. Da für ihn der auf dem Festland Australiens<br />
liegende Mount Kosciuszko als höchster Berg Australiens gilt, bezeichnet man diese<br />
Zusammenstellung der Seven Summits auch als Bass-Liste.<br />
Bergsteiger-Legende Reinold Messner sieht den Puncak Jaya in Neuguinea als den<br />
höchsten Berg Australiens an – und vollendete nur ein Jahr später, 1986, als Zweiter<br />
diese Variante aller Seven Summits. Als Messner-Liste bezeichnet man daher diese<br />
schwierigere Zusammenstellung. Reinold Messner bestieg zudem bis 1986 als erster<br />
Mensch alle 14 Achttausender – ohne jegliche Unterstützung von Sauerstoffflaschen!<br />
Bis 2016 haben über 400 Bergsteiger nach einer der beiden Listen die Seven Summits<br />
bestiegen, etwa 17 Prozent von ihnen waren Frauen. Der jüngste Bergsteiger war bei der<br />
Vollendung gerade mal 15 Jahre alt (Jordan Romero aus den USA), der älteste vermutlich<br />
76 Jahre (Werner Berger aus Südafrika/Kanada).
BERGE | Seven Summits<br />
B text<br />
Marie Tysiak<br />
Sie sind berüchtigt und sagenumwoben:<br />
die höchsten Berge der Kontinente. Bekannt als die<br />
»Seven Summits« faszinieren sie seit jeher Bergsteiger und Gipfelstürmer.<br />
Ihr Antlitz ist ehrwürdig, der Aufstieg eine sportliche Hochleistung.<br />
Wir stellen die sieben höchsten Gipfel der Welt vor<br />
– und kommen dabei sogar auf neun »Summits«!<br />
Europa: Elbrus<br />
Europas höchster Gipfel – das ist doch der Mont<br />
Blanc (4.810 Meter). Oder etwa nicht? Hier gehen<br />
die Meinungen tatsächlich auseinander, je<br />
nachdem, wo man die innereurasische Grenze<br />
genau zieht. Diese ist bis heute nämlich nicht<br />
definitiv geklärt. Neben der in Europa vorherrschenden<br />
Ansicht, nördlich des Kaukasus die<br />
Kontinente zu trennen, sieht eine ebenso weit<br />
verbreitete Grenzziehung das Kaukasus-Gebirge<br />
selbst als Grenze zwischen Asien und<br />
Europa. Nach dieser Definition ist der weitaus<br />
höhere Mount Elbrus auf russischem Gebiet<br />
im Kaukasus die höchste Erhebung des europäischen<br />
Kontinents.<br />
Der Mount Elbrus ist ein erloschener Vulkan,<br />
der von 22 Gletschern überzogen ist. 145<br />
Quadratkilometer Eis bedecken den Berg samt<br />
seines Doppelgipfels – und stellen Gipfelstürmer<br />
vor eine rutschige Herausforderung. Denn<br />
auch wenn die Infrastruktur mit ausgebauten<br />
Skigebieten, Seilbahnen und Hütten vergleichsweise<br />
gut ist, verlangt der Mount Elbrus Bergsteigern<br />
nach wie vor eine enorme Fitness ab.<br />
Doch wer den Aufstieg meistert, wird mit einem<br />
atemberaubenden Panoramablick über<br />
den Kaukasus belohnt.<br />
Südamerika: Cerro Aconcagua<br />
Die Anden durchziehen den gesamten südamerikanischen Kontinent, unzählige weiße<br />
Gipfel reihen sich wie an einer Perlenkette von Peru bis an die Südspitze Chiles entlang<br />
– es ist die längste Gebirgskette der Erde. In Argentinien befindet sich der höchste Gipfel<br />
der Kette: Der unaussprechliche Cerro Aconcagua misst fast 7.000 Meter und ist damit<br />
der höchste Berg außerhalb Asiens.<br />
Fünf Gletscher befinden sich an den Hängen des schroffen Berges, der lange fälschlicherweise<br />
für einen Vulkan gehalten wurde – vermutlich aufgrund seiner markanten<br />
Form. Für die Inka war der Cerro Aconcagua heilig, 1985 entdeckten Bergsteiger eine<br />
Opferstätte samt Mumie und Opfergaben auf einer Höhe von fast 5.200 Metern.<br />
Verschiedene Routen führen auf den Gipfel – die Nordseite ist technisch vergleichsweise<br />
leicht zu besteigen –, doch aufgrund der extremen Höhen müssen etliche Tage zur<br />
Akklimatisierung unterwegs eingeplant werden. Ein erfahrener Bergsteiger sollte man<br />
deshalb in jedem Fall sein.<br />
HÖHE 6.961 Meter<br />
ERSTBESTEIGUNG Nach anderen, bereits erfolglosen Versuchen war 1897 schließlich der<br />
Schweizer Bergsteiger Matthias Zurbriggen mit seiner Expedition erfolgreich.<br />
SCHWIERIGKEIT technisch: mittelschwer, aber die Höhenkrankheit stellt trotz<br />
ausreichender Vorbereitung eine Gefahr dar.<br />
DAUER ca. 3 Wochen inklusive Akklimatisierung<br />
ANBIETER Bei Hauser Exkursionen lässt sich zu regelmäßigen Terminen mit<br />
Gruppenexpeditionen der Aconcagua-Gipfel besteigen. 21 Tage kosten € 5.590<br />
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Fotos: Dmitri Vaccinium, Tom Clearly<br />
HÖHE 5.642 Meter (Westgipfel)<br />
und 5.621 Meter (Ostgipfel)<br />
ERSTBESTEIGUNG Der 21 Meter niedrigere<br />
Ostgipfel wurde vermutlich früher bestiegen.<br />
Für den höheren Westgipfel gelten heute die vier<br />
Mitglieder eines britisch-schweizerischen<br />
Expeditionsteams als Erstbesteiger (1874).<br />
SCHWIERIGKEIT technisches Können: medium;<br />
körperliche Herausforderung: mittelschwer<br />
DAUER mit nötiger Akklimatisierung<br />
mindestens eine Woche notwendig<br />
ANBIETER zum Beispiel über Hauser<br />
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herbst <strong>2021</strong><br />
33
Für Australien und Ozeanien kämpfen gleich<br />
drei Berge um den Titel als höchster Berg des<br />
Kontinents – das liegt daran, ob man den<br />
Kontinent politisch, geografisch oder kulturell<br />
betrachtet. Da die drei Gipfel den Titel jeweils<br />
auf ihre Weise verdienen, stellen wir sie alle vor.<br />
Australischer Kontinent:<br />
Puncak Jaya<br />
Australien: Mount Kosciuszko<br />
Schnee in Australien? Ja, den gibt es. Ganz im Südosten des Landes, im letzten Zipfel<br />
von New South Wales, hebt sich der Mount Kosciuszko als höchster Gipfel der<br />
Snowy Mountains empor, immerhin 2.228 Meter. An 140 Tagen liegt hier tatsächlich<br />
Schnee – an seinen Berghängen befindet sich das Zentrum von Australiens Wintertourismus.<br />
Den langen, aber machbarem Weg hinauf nahm 1840 erstmals der<br />
polnische Entdecker Pawel Strzelecki auf sich<br />
und benannte den Gipfel nach seinem Nationalhelden<br />
Tadeus Kościuszko. Ob der Mount<br />
Kosciuszko nun der höchste Gipfel Ozeaniens<br />
ist, darüber lässt sich streiten. Fakt ist: Der<br />
Gipfel ist der höchste Punkt auf Australiens<br />
Festland – und wird kulturell oft als der Gipfel<br />
des australischen Kontinents angesehen.<br />
HÖHE 2.228 Meter<br />
ERSTBESTEIGUNG 1840 durch den polnischen Entdecker Pawel Strzelecki.<br />
SCHWIERIGKEIT leicht | DAUER Tagestour<br />
ANBIETER ohne Begleitung möglich, geführte Touren kosten vor Ort ab ca. € 30<br />
Ozeanien: Aoraki/Mount Cook<br />
Nimmt man nun allerdings Australien gemeinsam mit Neuseeland und den pazifischen<br />
Inseln – so wie Ozeanien inklusive Australien oft politisch gesehen wird –,<br />
so befindet sich in Neuseeland ein höherer Gipfel. Der Aoraki bzw. Mount Cook<br />
(beide Namen sind offiziell), die höchste Erhebung der neuseeländischen Alpen auf<br />
der Südinsel, misst 3.724 Meter. Benannt ist er zu Ehren des britischen Entdeckers<br />
James Cook, der als erster Europäer Neuseeland umrundete und für die Briten politisch<br />
einnahm. Der markante und felsige Gipfel, der im gleichnamigen Nationalpark<br />
samt seiner umliegenden Gletscher<br />
geschützt ist, bildet eine spektakuläre<br />
Kulisse vieler Orte der Südinsel. Eine<br />
Besteigung ist auf verschiedenen Routen<br />
möglich – doch trotz der vergleichsweise<br />
geringen Höhe muss man einige<br />
Tage für den Aufstieg einplanen.<br />
HÖHE 3.724 Meter<br />
ERSTBESTEIGUNG1894 gelang den drei neuseeländischen Bergsteigern Jack Clarke,<br />
Tom Fyfe und George Graham der Aufstieg.<br />
SCHWIERIGKEIT medium | DAUER ca. 6 Tage<br />
ANBIETER über alpine Guides New Zealand, 6 Tage ab ca. € 3.500<br />
www.alpineguides.co.nz<br />
Unter Bergsteigern allgemein anerkannt gilt allerdings<br />
der 4.883 Meter hohe Puncak Jaya (oft auch<br />
Carstensz-Pyramide genannt) in Indonesien als<br />
der höchste Gipfel des australischen Kontinents.<br />
Was zunächst vielleicht etwas verwirrend klingt,<br />
ist eigentlich ganz einfach: Geologisch reicht der<br />
australische Kontinent, also die kontinentale Platte,<br />
auf der Festlandaustralien liegt, bis nach Neuguinea.<br />
Dort liegt auf der indonesischen Hälfte<br />
der Insel in West-Papua der vulkanische Gipfel.<br />
Geografisch gehört der Puncak Jaya (zu Deutsch<br />
etwa Siegesgipfel) zu Australien, politisch gesehen<br />
allerdings zu Indonesien. Die Besteigung des<br />
Berges ist, trotz seiner vergleichsweise geringen<br />
Höhe, klettertechnisch dem Mount Everest gewachsen.<br />
Selbst professionelle Gipfelstürmer sind<br />
vielen Schwierigkeiten ausgesetzt. Wer nicht mit<br />
dem Helikopter anreist, muss tagelang durch den<br />
Dschungel waten, um schließlich zum Fuß des<br />
Berges zu gelangen. Heftige Kletterpassagen über<br />
blanken Fels, eine schlechte Infrastruktur und<br />
politische Unruhen erschweren das Bergglück.<br />
Denn: An den Hängen des Puncak Jaya liegt die<br />
größte Goldmine der Welt. Die Ausbeutung Westpapuas<br />
durch die indonesische Regierung in Zusammenarbeit<br />
mit amerikanischen Unternehmen<br />
ist seit Jahrzehnten Ursache für den gewaltsamen<br />
Konflikt zwischen Regierung und den Ureinwohnern.<br />
Nachdem das Gebiet lange abgeriegelt war,<br />
kann der Gipfel seit 2005 mit behördlicher Genehmigung<br />
wieder bestiegen werden – die Lage kann<br />
sich allerdings schlagartig ändern.<br />
HÖHE 4.884 Meter<br />
ERSTBESTEIGUNG Nach mehreren Versuchen<br />
gelang erst 1962 die Besteigung des höchsten Gipfels.<br />
Die Expedition wurde geleitet von dem österreichischen<br />
Bergsteiger Heinrich Harrer, seine drei Begleiter<br />
waren der Neuseeländer Philipp Tempel, der<br />
Australier Russell Kippax und der Niederländer<br />
Albertus Huizenga.<br />
SCHWIERIGKEIT schwer<br />
DAUER 10 bis 21 Tage, je nachdem, ob man mit dem<br />
Helikopter anreist<br />
ANBIETER ab ca. € 2.550 pro Person bei einer<br />
Besteigung zu viert über<br />
www.adventurealternative.com<br />
Fotos: Almazoff/Shutterstock.com, Siripong Jitchum/Shutterstock.com, Jade Stephens, Steve Halama<br />
34<br />
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herbst <strong>2021</strong>
BERGE | Seven Summits<br />
Nordamerika: Mount Denali<br />
Sie haben den Namen Mount Denali noch nie gehört? Das mag vielleicht<br />
daran liegen, dass der höchste Berg Nordamerikas bis 2015 offiziell<br />
als Mount McKinley bekannt war. Doch unter der Präsidentschaft<br />
Obamas erhielt der Berg in Alaska nun final wieder seinen ursprünglichen,<br />
einst von der indigenen Bevölkerung Alaskas zugewiesenen<br />
Namen: Denali. Der Mount Denali ragt stolze 6.190 Meter im Süden<br />
Alaskas im gleichnamigen Nationalpark empor – kein anderer Gipfel<br />
überblickt sein Umfeld wie dieser. Durch diese frei stehende Lage sind<br />
die Wetterbedingungen am Mount Denali extrem, oft verhüllt eine dicke<br />
Wolkenschicht den Gipfel. Hinzu kommt die Kälte, einst wurden<br />
auf dem Mount Denali sogar minus 73 Grad Celsius gemessen! Der<br />
heftige Wind, nicht selten bis zu 160 Stundenkilometer, erschwert die<br />
Besteigung.<br />
HÖHE 6.190 Meter<br />
ERSTBESTEIGUNG Als erster Mensch auf dem Gipfel gilt Walter Harper<br />
aus Alaska, der 1913 mit einer Expeditionsgruppe in einer Seilschaft der<br />
Aufstieg gelang.<br />
SCHWIERIGKEIT technisch mittelschwer, aber die extremen<br />
Wetterbedingungen, das schroffe Terrain und die Höhe erfordern enorme<br />
Erfahrung und Anpassungsfähigkeit; nur für erfahrene Bergsteiger geeignet<br />
DAUER ca. drei Wochen samt Akklimatisierung<br />
ANBIETER ab ca. € 9.500 über Amical Alpin, immer im Mai und Juni<br />
www.amical-alpin.com<br />
35
Afrika: Kibo<br />
Der Kibo im Kilimandscharo-Massiv ist der höchste Berg Afrikas. Er liegt nur wenige<br />
Hundert Kilometer vom Äquator entfernt in Tansania und ist einer der drei erloschenen<br />
Vulkane des Bergmassivs. Die vergletscherte Eiskappe des Gipfels wirkt wie eine<br />
kitschig-gemalte Kulisse der von Akazien gesäumten umliegenden Savanne. Er ist der<br />
höchste frei stehende Berg der Welt, denn er hebt sich fast 5.000 Meter aus der Ebene<br />
empor. Jedes Jahr versuchen Zehntausende Bergsteiger, den Kraterrand am Gipfel zu<br />
erreichen. Doch: Der Kibo hat es mit seinen knapp 5.900 Metern in sich! Trotz guter Infrastruktur<br />
machen extreme Temperaturunterschiede und viele Höhenmeter den Gipfel<br />
zu einer sportlichen Herausforderung, die man nicht »mal eben« an seinen Safari-Urlaub<br />
anschließen kann – auch wenn viele Touranbieter genau das vermitteln wollen.<br />
Ausreichend Zeit für Erholung und Akklimatisierung sind unabdingbar. Oft wird der<br />
Kibo fälschlicherweise synonym mit dem dazugehörigen Gebirge, dem Kilimandscharo,<br />
gleichgesetzt. Neben dem Gipfel des Vulkans Kibo ragt südlich der Vulkan Mawenzi<br />
felsig empor, seine Besteigung ist weitaus schwieriger (5.148 Meter). Der dritte Gipfel,<br />
der Shira, ist mit einer Höhe von fast 4.000 Metern vergleichsweise leicht zu besteigen.<br />
HÖHE zwischen 5.895 und 5.902 Metern<br />
ERSTBESTEIGUNG Nach mehreren Versuchen gelang es dem deutschen Hans Meyer und<br />
dem Österreicher Ludwig Purtscheller in Begleitung von Einheimischen (deren Namen nicht<br />
sicher belegt sind) bei einer Expedition 1889, den Krater und Gipfel des Kibo zu erreichen.<br />
SCHWIERIGKEIT mittelschwer, aber es muss ausreichend Zeit eingeplant werden<br />
DAUER mindestens 5 Tage<br />
ANBIETER zum Beispiel über Hauser Exkursionen, verschiedene Routen und Termine,<br />
ab ca. € 1.875. www.hauser-exkursionen.de<br />
36 herbst <strong>2021</strong>
BERGE | Seven Summits<br />
Asien: Everest<br />
Antarktika: Mount Vinson<br />
Fotos: Ben Spoelhof, Sergey Pesterev, Lua Carlos Martins/Shutterstock.com, Sebastian Pena Lambarri<br />
Er ist der größte Gipfel der Erde, berühmt und berüchtigt:<br />
der Mount Everest in Nepal. Über dem Dach<br />
der Welt im Himalaja ragt er fast 8.900 Meter in den<br />
Himmel und ist damit mit Abstand der höchste der<br />
14 Berge der Welt, die über 8.000 Metern reichen –<br />
die übrigens alle in Asien beheimatet sind. Reinhold<br />
Messner bezwang den Giganten ganz ohne Sauerstoff<br />
– der Berg hat längst Kultstatus bei Bergsteigern erlangt.<br />
Leider bringt der Ansturm besonders in den<br />
letzten Jahren immer wieder negative Schlagzeilen:<br />
Schlangestehen am Gipfel, Müll im Basislager, hunderte<br />
Verunglückte entlang des Weges. Es müssen<br />
Lösungen gefunden werden. Denn neben einem der<br />
extremsten Orte der Welt stellt der Mount Everest<br />
für viele Menschen einen heiligen Ort dar, der Himmel<br />
und Erde verbindet. Im hinduistischen und buddhistischen<br />
Glauben, dem auch das Volk der Sherpa<br />
angehört, die in der Everest-Region leben, ist der<br />
Gipfel Sitz der Götter. Viele Sagen ranken sich um<br />
den höchsten Berg der Welt. Den Sherpas ist es sehr<br />
wichtig, dass vor der Besteigung eine sogenannte Puja-Zeremonie<br />
durchgeführt wird, um dem Zorn der<br />
Berggötter zu entgehen. Erst dann dürfen Bergsteiger<br />
auf den Gipfel.<br />
HÖHE 8.848 Meter<br />
ERSTBESTEIGUNG 1953 erreichten der<br />
neuseeländische Bergsteiger Edmund Hillary gemeinsam<br />
mit dem nepalesischen Bergsteiger und Sherpa Tenzing<br />
Norgay den Gipfel. Die beiden Gipfelstürmer verband eine<br />
jahrelange Freundschaft.<br />
SCHWIERIGKEIT brutal<br />
DAUER etwa 60 Tage mit Akklimatisierung<br />
ANBIETER zum Beispiel über Adventure Consultants für<br />
ca. € 60.000. www.adventureconsultants.com<br />
Der letzte der Seven Summits wurde erst 1958 bei einem Expeditionsflug entdeckt –<br />
der Mount Vinson in Antarktika. Denn ja, Antarktika, wie der Name offiziell lautet,<br />
ist ein Kontinent. Er umfasst die Klimazone Antarktis samt ihrer Eisfläche und dem<br />
Südpolarmeer.<br />
Während fast die gesamte Landmasse des Kontinents von dem größten Eisschild<br />
der Erde bedeckt ist, durchziehen auch einige massige Gebirgsketten und Vulkane<br />
Antarktika und ragen aus dem dicken Eis heraus. Der höchste von ihnen ist mit<br />
4.897 Meter der Mount Vinson, benannt nach dem amerikanischen Politiker und<br />
Unterstützer der Antarktis-Forschung Carl Vinson. Er erhebt sich in der sogenannten<br />
Sentinel Range auf dem von Chile beanspruchten Gebiet.<br />
Auch wenn der Mount Vinson als vergleichsweise einfach zu besteigen gilt,<br />
sind besonders die Wetterbedingungen mit extremer Kälte und Stürme oft unberechenbar<br />
und erfordern eine Menge Flexibilität, Erfahrung und Durchhaltevermögen.<br />
Alleine die Anreise dorthin ist ein Abenteuer. Belohnt werden die Bergsteiger<br />
allerdings mit zahlreichen Gletscherüberschreitungen, steilen Abhängen, offenen<br />
Höhenplateaus und spektakulären Gipfelketten.<br />
HÖHE ca. 4.897 Meter<br />
ERSTBESTEIGUNG 1966 gelang insgesamt zehn Bergsteigern und Polarforschern<br />
einer medial groß angelegten und internationalen Expedition die Erstbesteigung.<br />
SCHWIERIGKEIT mittelschwer | DAUER etwa 20 Tage<br />
ANBIETER zum Beispiel über Alpin Welten als Gruppe inklusive Flug für ca. € 40.000.<br />
www.alpinewelten.com<br />
Oder über Polar Adventures buchbar, 12 Tage kosten hier ca. € 38.000<br />
www.polaradventures.de<br />
sommer 2016 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 37
BERGE | Livigno<br />
Im Rausch<br />
der Berge von<br />
LI<br />
GN VI<br />
O<br />
38 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>
Foto: Tassilo Pritzl<br />
text & fotos<br />
BMarie Tysiak<br />
GANZ IM NORDEN ITALIENS WARTET IN EINEM ABGELEGENEN TAL<br />
DAS GANZ GROSSE ABENTEUER AUF MOUNTAINBIKE-FANS:<br />
LIVIGNO. HIER FÜHREN UNZÄHLIGE TRAILS DIE 3.000ER HINAB.<br />
UNSERE REDAKTEURIN MARIE HAT SICH DAS E-BIKE<br />
GESCHNAPPT UND ES AUSPROBIERT.<br />
39
Zack. Da war wieder eines dieser ungeschossenen Fotos.<br />
Schottersteinchen springen lauthals unter meinen breiten<br />
Reifen weg, als ich scharf in die Rechtskurve biege.<br />
Nach dem Scheitelpunkt löse ich die Bremse und das<br />
E-Mountainbike bekommt einen merklichen Schub. Im<br />
Augenwinkel sehe ich, wie das Bike vor mir in die kommende<br />
Linkskurve geht, dahinter breitet sich der Stelvio-Nationalpark<br />
in all seiner Pracht aus: Die waldreichen Hänge laufen im Tal zusammen,<br />
wo sich der Lago di San Gaicomo in einem stechenden Helltürkis<br />
staut. Dahinter übermannt die schroffe Gipfelkette des Cima de<br />
la Casina mit 3.180 Metern die Szenerie. Die Silhouette der Mountainbikerin<br />
davor, wie sie ihr Bike scharf gen Hang neigt, ihr Körper<br />
sich allerdings genau entgegengesetzt gegen die Fliehkraft der Kurve<br />
stemmt – es wäre das perfekte Foto gewesen, das ich nie geschossen<br />
habe. Davon gibt es so viele auf diesem Trip.<br />
Aber vielleicht hat es auch etwas Gutes, dass man beim E-Mountainbiken<br />
keine Hand frei hat. Man muss sich durchgehend konzentrieren<br />
und der Kopf ist dadurch erstaunlich frei von anderen Gedanken. Seit<br />
wir von der Seilbahn Carosello 3000 auf fast 3.000 Metern gestartet<br />
sind, sind wir durchgehend auf Achse, wörtlich gemeint. Jetzt geht<br />
es steil bergab entlang der Bergflanke: Ich stehe in den Pedalen, die<br />
Knie und Ellenbogen angewinkelt, um die Unebenheiten abzufedern.<br />
Meine Armmuskeln und Oberschenkel zittern bei jeder kurzen Pause.<br />
Seit langer Zeit habe ich nicht mehr so etwas Aufregendes gemacht.<br />
Ich bin blutige Anfängerin, aber mutig, wie ich finde. Und dieser Adrenalinrausch<br />
fühlt sich unglaublich gut an.<br />
In der Mountainbike-Community ist das italienische Alpenstädtchen<br />
Livigno längst kein Geheimtipp mehr. Es könnte auch kaum<br />
perfekter liegen: Lang gezogen und schmal schmiegt es sich auf<br />
1.800 Metern in das abgeschiedene Tal, das Jahrhunderte nur von Sü-<br />
Daaa geht's lang: In den<br />
Bergen von Livigno sind<br />
die Trails nicht immer<br />
auf den ersten Blick erkennbar,<br />
so schmal ist<br />
der Mountainbike-Pfad<br />
manchmal.<br />
40<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
BERGE | Livigno<br />
DAS MAGISCHE MORGENLICHT<br />
KLETTERT WIE IN ZEITLUPE ÜBER<br />
DIE BERGKÄMME UND BESTRAHLT<br />
IN EINER WUNDERSAMEN<br />
ZEREMONIE GIPFEL FÜR GIPFEL.<br />
den aus erreichbar war und nun durch einen Tunnel auch im Norden<br />
an die Schweiz angebunden ist. Zu drei Seiten erheben sich also die<br />
Berge, gigantisch hoch. Seilbahnen führen hinauf in die unwirkliche<br />
alpine Landschaft, Trails aller Schwierigkeitsgrade wieder hinunter<br />
ins Tal. Hier reihen sich die schmucken Holzchalets an der schmalen<br />
Hauptstraße entlang, die sich zu Stoßzeiten die E-Mountainbiker<br />
mit Fußgängern und Autofahrern teilen. Outlet-Shops verkaufen Outdoor-Mode<br />
zu sagenhaften P<strong>reisen</strong>, Eisdielen, Vinotheken und Pizzerien<br />
zeugen davon, dass das italienische Dolce Vita auch seinen Weg<br />
hierher in den letzten Winkel von »Bella Italia« gefunden hat.<br />
Die Gruppe hält an. Unser Guide Nicola winkt uns Mountainbiker<br />
zu sich. Er erklärt, was nun ansteht: eine Passüberquerung, der Trela-Pass.<br />
Doch wir müssen uns beeilen, denn es ziehen dunkle Wolken<br />
auf, die Regen mit sich bringen. Und dann werden die Trails besonders<br />
rutschig. Wir treten also in die Pedale. Das kleine Stück bergauf meistern<br />
unsere E-Mountainbikes lässig, ich verstehe, warum sich die elektrifizierten<br />
Räder hier durchgesetzt haben. Die Federung gleicht grobe<br />
Wurzeln und selbst große Steine auf dem schmalen Trail mühelos aus.<br />
Dann wird der Pfad schmaler, der Hang nach links steiler. Nicola vor<br />
uns schlängelt sich durch das Gebirge, als wäre es ein Kinderspiel.<br />
Ich versuche, konzentriert zu bleiben und bloß nicht zu langsam zu<br />
fahren, denn dann wird es tendenziell schwieriger, die Balance zu halten.<br />
Schwindelfreiheit ist hier absolutes Muss. Ich schlage mich gut,<br />
erhalte ein Lob von Nicola und bin tatsächlich etwas stolz. Nur wenige<br />
Male muss ich mir eingestehen, dass die ein oder andere Passage eine<br />
Nummer zu groß für mich ist und ich schiebe. Doch sobald der Pass<br />
geschafft und die Baumgrenze wieder erreicht ist, flitzen wir durch<br />
dichten Nadelwald, der Trail schlängelt sich im Slalom hindurch. Es<br />
41
BERGE | Livigno<br />
Höhenflug: Dank des E-Motors kommt das<br />
Mountainbike mühelos die 3.000er hoch. Beim<br />
Runterdüsen hebt man dann gern mal ein<br />
bisschen ab, wenn's über kleinere Hügel geht.<br />
Foto: Tassilo Pritzl<br />
42
macht einen Heidenspaß, zu merken, wie sehr sich das Fahrrad schon<br />
nach kurzer Zeit fast wie eine Verlängerung meines Körpers anfühlt,<br />
ganz natürlich eben.<br />
Als der Letzte unserer Gruppe aus den Bäumen am Trailende gesaust<br />
kommt, beginnt es, zu regnen. Perfektes Timing – wir erreichen<br />
noch trocken das Ristoro Val Alpisella am Ufer des großen Stausees,<br />
der Livigno nach Norden begrenzt. Serviert wird Polenta, das hier in<br />
den unwirtlichen Alpen jahrelang die Bevölkerung im Winter ernährte.<br />
Denn früher, wie ich später im MUS!, dem Museum für Livigno<br />
samt seinem hoch gelegenen Stadtteil Trepalle, lerne, war das Leben<br />
hier einst ein Knochenjob. In den harten Wintern war das Dorf von<br />
der Außenwelt abgeschnitten und das örtliche Bauernvolk völlig auf<br />
sich allein gestellt. Deswegen erklärte Napoleon Livigno zur zollfreien<br />
Zone, wovon die Stadt noch heute profitiert. Das lockte besonders<br />
Schmuggler an – einer von ihnen sollte später in den Geschichten von<br />
Don Camillo und Peppone Weltruhm erlangen.<br />
Denn 1948 besuchte der Schriftsteller Giovannino Guareschi den<br />
Stadtteil Trepalle in den Bergen, der manchen Quellen nach als Europas<br />
höchstgelegener, dauerhaft besiedelter Ort gilt. Dort lernte er<br />
den örtlichen Pfarrer, einen gewissen Don Alessandro Parenti, kennen,<br />
ebenso den Schmuggler Giàn. Die Begegnung mit den tüchtigen<br />
Menschen aus Livigno, die mehrere Monate bei bis zu minus 30 Grad<br />
Celsius in ihrem Bergdorf verharrten und geschmolzenen Schnee tranken,<br />
beeindruckte Guareschi sehr, besonders der engagierte Priester.<br />
Don Parenti inspirierte den Schriftsteller so sehr, dass er ihn später zu<br />
mehreren Geschichten und Erzählungen verewigte: Don Camillo, der<br />
gemeinsam mit dem Schmuggler Peppone in Geschichten und Filmen<br />
ein Sinnbild für das ländliche Italien wurde, ist in Wahrheit der Priester<br />
aus Trepalle in Livigno.<br />
Seit 1951 ist Livigno auch im Winter erreichbar. Das lockte wiederum<br />
Skifahrer an, die die Livigno-Alpen für sich entdeckten und dem Ort<br />
seinen reichen Tourismus bescherten. Auch wenn das Alpenstädtchen<br />
für seinen Wintersport bekannt wurde (und hier auch einige Wettkämpfe<br />
der Olympischen Winterspiele 2026 ausgetragen werden) – Livigno<br />
ist auch im Sommer ein ebenbürtiger und spannender Outdoor-Spielplatz.<br />
Allen voran eben für Mountainbiker. Und so kommt es, dass ich<br />
am kommenden Tag noch ein paar weitere Trails ausprobieren mag.<br />
Es ist Sonnenaufgang. Ich stehe mutterseelenallein am Monte delle<br />
Rezze, einer kargen Schönheit auf fast 3.000 Metern. Wo früher<br />
Schäfer in einer Hütte unterkamen, steht heute ein steinernes Häuschen<br />
zwischen Felsen, Wildblumen wackeln wacker im Wind. Hier<br />
gibt es einen warmen Unterschlupf samt Ofen, wo wir die Nacht verbracht<br />
haben. Hergekommen sind wir über Trails, die ich mich früher<br />
kaum zu wandern gewagt hätte – doch plötzlich sehe ich die Berge mit<br />
ganz neuen Augen.<br />
Das magische Morgenlicht klettert wie in Zeitlupe über die Bergkämme<br />
und bestrahlt in einer wundersamen Zeremonie Gipfel für<br />
Gipfel. Diesmal habe ich meine Kamera zur Hand. Auch wenn es viele<br />
Fotos gibt, die ich in Livigno nicht geschossen habe, die Erlebnisse<br />
bleiben allesamt fest in meinem Gedächtnis verankert, wo die vorbeirauschenden<br />
Alpen noch lange nachwirken. Diesen Rausch der Berge<br />
von Livigno werde ich irgendwann wieder erleben, ganz bestimmt.<br />
INFO<br />
ESSEN Im Rifugio Costaccia wird in einer Berghütte Gourmetküche<br />
vom Feinsten serviert, zum Beispiel Hummer mit Kartoffelschaum.<br />
www.sitas.ski<br />
SCHLAFEN Die Montivas Lodge ist eine schlichte, aber<br />
schöne Unterkunft auf 4-Sterne-Niveau. DZ ab € 120 pro Nacht.<br />
www.montivas.com<br />
E-BIKE-TOUREN Bike Livigno bietet geführte E-Bike-Touren in<br />
die umliegende Bergwelt an. www.bikelivigno.com<br />
MUSEUM Museum Im »MUS! Museo di Livigno e Trepalle« im<br />
Herzen von Livigno erfahren Interessierte alles über die Entwicklung<br />
der einst abgeschiedenen Bergdörfer zum Outdoor-Paradies<br />
für Bergefans. www.museolivigno.it<br />
Mehr Infos über Livigno und die Region gibt es bei livingo.eu<br />
Unser Reise-Tipps findet ihr unter: auf.reise/livigno<br />
Alles, was das Wanderherz begehrt:<br />
Im Rifugio Costaccia wird auf einer<br />
Berghütte Gourmetküche serviert.<br />
herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 43
BERGE | Tessin<br />
Schlemmen im<br />
TESSIN<br />
Höhlenschmaus: Die Grotto Dei<br />
Pescatori liegt gleich am Ufer des<br />
Luganer Sees, bei der Anreise mit<br />
dem Boot passiert man auch die<br />
schöne Altstadt von Gandria (rechts).<br />
44<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
La Dolce Vita<br />
in der Schweiz<br />
text & fotos<br />
BMarie Tysiak<br />
VON ITALIEN EINGERAHMT, LIEGT RUND UM LUGANO IM<br />
KANTON TESSIN DER SÜDLICHSTE ZIPFEL DER SCHWEIZ.<br />
NICHT NUR DER SONNENGEKÜSSTE WEIN VON HIER IST<br />
ETWAS GANZ BESONDERES. DIE FRISCHEN ZUTATEN DER<br />
REGION LADEN FEINSCHMECKER AUS ALLER WELT ZUM<br />
SCHLEMMEN EIN. VÖLLIG VERDIENT WURDEN DIESES<br />
JAHR DESWEGEN DREI KÖCHE IM TESSIN NEU MIT DEM<br />
MICHELIN-STERN AUSGEZEICHNET. REDAKTEURIN<br />
MARIE TYSIAK DURFTE SICH DURCHPROBIEREN.<br />
45
So ein Käse: Marialuce ist ein großer<br />
Fan des lokalen Gin Bisbino. Deshalb<br />
reibt sie ihren traditionellen Käse<br />
damit ein – mit großem Erfolg. Heute<br />
benutzen Sterneköche ihre Produkte.<br />
.<br />
.<br />
Einen schoneren Empfang<br />
im Tessin hatte ich mir nicht<br />
vorstellen konnen. .<br />
EIN WEINGUT WIE VON EINER ANDEREN WELT<br />
Ganz leise raschelt der Wind durch die grünen Reben. Noch hängen<br />
hier junge Merlot-Trauben, die im kommenden <strong>Herbst</strong> in fein säuberlicher<br />
Handarbeit geerntet werden. In hochmodernen Tanks reifen diese<br />
dann in der frisch renovierten Kellerei des Weinguts Tenuta Castello<br />
di Morcote zu einzigartigen Tropfen heran, die sich weit über den Tessin<br />
einen Namen gemacht haben. Die Weine des zweigeteilten, insgesamt<br />
zwölf Hektar messenden Weinguts sind nicht nur biozertifiziert,<br />
sondern werden zudem biodynamisch angebaut. Das bedeutet: Neben<br />
den reinen, schadstofffreien Zutaten wird auch der Boden nach der<br />
Lehre Rudolph Steiners als lebender Organismus behandelt und nach<br />
dem Mondkalender komplett natürlich bewirtschaftet. Alles bleibt in<br />
Balance, natürlicher Dünger kommt zum Beispiel von Eseln, die in<br />
den Wintermonaten in den Weinbergen weiden. Es ist eine der vielen<br />
Innovationen, mit denen Gaby Gianini das Weingut, das sie von ihrem<br />
Großvater übernahm, heute prägt. Vielleicht ist ihr diese natürliche<br />
und tiefe Schönheit zu verdanken, die dieser Ort ausstrahlt.<br />
Ob man nun an die Kraft der biodynamischen Bewirtschaftung<br />
glaubt oder nicht; das Ambiente des Weinguts Tenuta Castello di<br />
Morcote könnte nicht schöner sein: Die steilen Hänge am Ufer des<br />
Luganer Sees bieten einen Rundumblick auf die umliegenden Berge<br />
und das tiefblaue Wasser, das sich im Tal ausbreitet. Am Ufer unter<br />
uns das historische Künstlerdorf Morcote, über uns die tief stehende<br />
Sonne, die die gegenüberliegende Seeseite – die bereits zu Italien gehört<br />
– in ein zauberhaftes Licht taucht. Schon die Römer kultivierten<br />
hier Wein. Das hingegen mittelalterliche Fort oberhalb der Weinberge<br />
dient heute als spektakuläre Kulisse: Im Innenhof ist der weiße Tisch<br />
bereits gedeckt zum phänomenalen Dinner bei Sonnenuntergang.<br />
Gaby geleitet uns erzählend durch die geschwungenen Reben hinauf,<br />
sammelt hier und da ein paar Blumen am Wegesrand, um sie dann,<br />
oben angekommen, in die Vase zu stellen, die auf der Tafel bereitsteht.<br />
Eine beeindruckende Frau, die das Weingut nun gemeinsam mit ihrem<br />
Mann in vierter Generation führt. Einen schöneren Empfang im Tessin<br />
hätte ich mir nicht vorstellen können.<br />
MARIALUCE UND IHRE KÄSEGROTTE<br />
Am nächsten Morgen treffe ich Marialuce Valutini in dem beschaulichen<br />
Dorf Sagno im wunderschönen Valle di Muggio in den Tessiner Bergen<br />
südlich des Luganer Sees. Die kleine, kurzhaarige Frau sprüht nur so vor<br />
Energie. Sie winkt mir freudig zu, als ihr grauhaariger Schopf um die<br />
schmale Gasse gebogen kommt. Während sie nach dem großen Schlüssel<br />
für die schwere Pforte zur Grotte kramt, plaudert sie los. Gestikulierend<br />
erzählt sie, dass es hier in ihrem Heimatdorf viele dieser historischen<br />
Kammern gibt, die, tief in den kalkhaltigen Berg geschlagen, seit<br />
Jahrhunderten den Familien als natürliche Kühlschränke dienen. Denn:<br />
Die Temperatur in den Grotten bleibt das ganze Jahr konstant kühl. Als<br />
sie die große Tür öffnet, kommt mir ein Geruch entgegen, der augenblicklich<br />
verrät, wozu Marialuce die Familiengrotte heute nutzt: Sie reift<br />
hier Käse. Und zwar nicht nur irgendeinen Käse, sondern einige der<br />
besten und besonderen Sorten des Tessins, die aus frischer Rohmilch<br />
der umliegenden Höfe des Valle di Muggios produziert werden.<br />
Ihrer neuesten Käsekreation liegt eine schöne Geschichte zugrunde,<br />
wie sie auch nur in einem solch malerischen Ort geschrieben wird:<br />
Zur alljährlichen Kastanienernte im <strong>Herbst</strong> kommt das Dorf zu einem<br />
Fest zusammen, lokale Produzenten bieten hierzu auf einem kleinen<br />
Markt ihre regionalen Köstlichkeiten an. So auch Marialuce, die ihren<br />
Käse gleich neben dem Gin-Stand der vier jungen Herren Martino,<br />
John, Rupen und Giona verkaufte, die erst vor wenigen Monaten mit<br />
dem Destillieren ihres Lieblingsdrinks unter dem Start-up Bisbino begonnen<br />
hatten. Ein paar Gin Tonics später hatte Marialuce den Entschluss<br />
gefasst, ihren Käse während der Reifung von nun an mit dieser<br />
köstlichen Spirituose einzureiben – anstelle von Wein. Gesagt getan,<br />
die neu kreierte Sorte fand schnell viele Liebhaber: Gincarlin – in Anlehnung<br />
an den traditionellen Zincarlin, wie man diese würzigen, gereiften<br />
Käsehüttchen hier nennt. Das ungleiche Duo von Marialuce<br />
und den Jungs von Bisbino, deren Gins mit den Botanicals aus dem<br />
eigenen Kräutergarten am Hang des Dorfes verfeinert werden, erregte<br />
schnell Aufmerksamkeit. Heute ist Marialuces Käse innerhalb kürzester<br />
Zeit ausverkauft, die Jungs erzeugen mittlerweile hauptberuflich<br />
fast ein Dutzend verschiedene Spirituosen und Biere.<br />
Er schmeckt aber auch einfach einzigartig, der würzige Gincarlin<br />
von Marialuce. So gut, dass Chefkoch Domenico Ruberto des Splendide<br />
Royal Hotels aus dem nahen Lugano ihn für viele seiner Kreationen<br />
nutzt – für die der 35 Jahre junge Italiener aus Kalabrien dieses Jahr mit<br />
dem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Wer den berüchtigten Käse<br />
probieren mag, der ist herzlich zum Mittag eingeladen, wo der Gincarlin<br />
die Pizza aus dem mobilen Pizzaofen verfeinert – und zum Abend<br />
natürlich die Gourmet-Menüs des I Due Sud. Selbstverständlich wird<br />
zu allem gern ein frischer Gin Tonic mit dem Bisbino aus Sagno serviert<br />
– bei schönster Aussicht über Lugano, seine pittoreske Seepromenade<br />
und die wankenden Ausflugsboote gleich vor der Terrasse.<br />
46<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
BERGE | Tessin<br />
Morcote im südlichsten Zipfels des Tessin, gleich am Ufer des Luganer Sees gelegen, war im Mittelalter für seine vielen Künstler bekannt,<br />
die ihre Spuren in den schmalen Gassen hinterließen. An den Südhängen oberhalb wachsen sonnengeküsste Trauben, die Basis für einige<br />
der besonderen Weine der Region.<br />
Reifeprüfung: Das Weingut<br />
Tenuta Castello di Morcote<br />
wird von Gaby Gianini in vierter<br />
Generation geführt.<br />
47
BERGE | Livigno Tessin<br />
Leinen los: Eine Fahrt mit der historischen »Gandria« über den<br />
Luganer See weckt augenblicklich Urlaubsgefühle.<br />
Auf den Punkt: Das Mosaik vom rohen Zackenbarsch sieht nicht<br />
nur spektakulär aus. Es schmeckt auch so! Jetzt wissen wir, warum<br />
Chefkoch Cristian Moreschi aus der Villa Principe Leopoldo<br />
dieses Jahr einen Michelin-Stern ergattert hat!<br />
IN ACHT GÄNGEN DURCH DAS TESSIN GEREIST<br />
Domenico Ruberto ist aber nur einer von drei Köchen, die sich seit diesem<br />
Jahr über die Auszeichnung von Michelin freuen dürfen. Ich besuche<br />
Cristian Moreschi in der Villa Principe Leopoldo oberhalb von Lugano.<br />
Wer durch die Eingangshalle auf die Terrasse schreitet, versteht,<br />
warum das Taxi auf dem Weg hierher manchmal in den ersten Ganz zurückschalten<br />
muss: Das Fünf-Sterne-Anwesen befindet sich weit oberhalb<br />
des Sees. Die Palmen und Zitrusbäume auf der Terrasse vor der Kulisse<br />
des Sees, dahinter die grünen Fensterläden der mit Jasminblüten<br />
übersäten Villa, einem Adelshaus aus den frühen 1900er-Jahren, zeigen<br />
ganz klar: Das Tessin ist mediterran – so sehr, dass man manchmal glatt<br />
vergisst, sich in der Schweiz zu befinden. Aber zugegeben – einst wurde<br />
die Region tatsächlich von Mailand aus regiert. Doch Napoleon überließ<br />
den Menschen nach seiner Eroberung die Wahl – und so gehört das<br />
Tessin seit ca. 1800 zur Schweiz. Nicht zuletzt die Kulinarik zeugt von<br />
dieser Vergangenheit und der Nähe zu Italien.<br />
Und so sitze ich mit einem weißen Merlot des Tessiner Weinguts<br />
Gialdi vor dem ersten Gang des Abends. Cristian Moreschi hat Gänseleber<br />
mit Rhabarber, Erdbeeren und Portwein so verfeinert, dass<br />
ich einfach nur baff bin, da ich – zugegeben – bei Leber anfangs oft<br />
skeptisch bin, obwohl ich längst eines Besseren belehrt wurde. Es<br />
ist ein Gedicht – und obwohl man es nicht glauben mag: Von Gang<br />
zu Gang übertrifft er sich selbst. Und das ist eine wahre Kunst, denn<br />
es werden insgesamt acht Gänge aufgetischt. Die Weinbegleitung ist<br />
auf den Punkt, die Weine oft lokal und perfekt abgestimmt. Zwischen<br />
dem kunstvoll angerichteten Zackenbarsch und dem Tessiner Kaninchenrücken<br />
bin ich mir sicher: Dieser Stern ist mehr als verdient. Und<br />
für die Kulisse kann man glatt noch einen weiteren drauflegen. Als<br />
zum Abschluss ein »Or Noir« jeden Schokoladentraum in den Schatten<br />
stellt, schaut Chefkoch Cristian Moreschi höchstpersönlich vorbei –<br />
ich strahle ihn einfach nur glückstrunken an. Okay, etwas Wein war<br />
auch im Spiel. Waren ja immerhin acht Gänge.<br />
EINE BOOTSFAHRT ZU HISTORISCHEN UFERN<br />
Zum Abschluss dieser kulinarischen Tour durch das Tessin möchte<br />
ich am letzten Abend ein Essen der traditionellen Art genießen. Dazu<br />
muss ich auf ein Boot, das mich von Lugano vorbei an der fotogenen<br />
Altstadt von Gandria auf die andere Uferseite bringt. Denn hier – nur<br />
vom Wasser aus erreichbar – liegt bei Caprino die Grotto de Pescatori.<br />
Die Höhle, die (genau wie Marialuces Käsegrotte) einst genutzt<br />
wurde, um Wein, Käse und Salami kühl zu lagern, etablierte sich im<br />
Laufe der Jahrhunderte zum Treffpunkt, genau wie die anderen Grottos<br />
an dieser Uferseite. Man speiste auf den kleinen Tischen vor der<br />
Grotte, es wurde getanzt und gefeiert. Heute sind die Holzbänke voll<br />
besetzt, als das Boot an dem kleinen Anleger stoppt. Lautes Lachen<br />
ist zu hören, Weingläser klirren, der Duft von gebratenem Fisch liegt<br />
in der Luft. Ich denke kurz an Gaby Gianini zurück und wie sie, völlig<br />
in sich ruhend, ihren Weinberg hochspaziert ist, dabei hier und da<br />
die Blätter gestreichelt hat – und mit ihrer Hingabe perfekte Zutaten<br />
hervorbringt. Die Menschen im Tessin wissen es zu schätzen, was die<br />
Natur ihnen gibt. Und diese Tradition wird durch die Innovation der<br />
Tessiner bereichert, wenn ich zum Beispiel so an den Gincarlin von<br />
Marialuce denke. »Slow Food« ist hier seit Jahrtausenden Lebensrealität<br />
in einer modern interpretierten Küche. Und das macht das Tessin<br />
zu einem echten Geschmackserlebnis.<br />
INFO<br />
Mehr Infos zum Tessin gibt es unter www.ticino.ch<br />
SCHLAFEN Das Weingut Tenuta Castello di Morcote bietet<br />
neben Weinverkostungen und Abendessen zwölf Zimmer in seinem<br />
zugehörigen Boutique-Hotel. www.relaiscastellodimorcote.ch<br />
In der Villa Principe Leopoldo (www.leopoldohotel.com) speisen<br />
und schlafen Gäste auf höchstem Niveau oberhalb des Sees.<br />
An der Promenade in Lugano lädt das Hotel Splendide Royal ein<br />
(www.splendide.ch).<br />
48<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
HOTEL<br />
Hoch lebe<br />
das PALACE!<br />
Ein Märchenschloss, fünf Generationen und 125 Jahre<br />
Tradition: Am 29. Juli 1896 öffnete das Badrutt’s Palace<br />
Hotel in St. Moritz. Und mauserte sich schon bald zu<br />
einem der besten Hotels der Welt. Hollywoodlegenden<br />
wie Alfred Hitchcock, Audrey Hepburn, Marlene Dietrich<br />
oder Charlie Chaplin checkten hier ein und schätzten vor<br />
allem den erstklassigen Service. Der ist bis heute auf allerhöchstem<br />
Niveau. So wie auch die Hans Badrutt Suite.<br />
Eine der exklusivsten Hotelsuiten der Schweiz mit einem<br />
Zimmerpreis von bis zu rund 23.000 Euro die Nacht in<br />
der Hochsaison. www.badruttspalace.com<br />
RAUMDUFT<br />
Warum nicht selbst duften wie<br />
eine edle Suite? Eben nach<br />
einer betörenden Mischung<br />
aus Mandarine, Brombeere,<br />
Orchidee, Veilchen und<br />
Moschus. Das Parfum von<br />
Vilhelm Parfumerie namens<br />
»Room Service« ist inspiriert<br />
von Hollywoodlegende<br />
Greta Garbo, die sich gerne<br />
im Carlyle Hotel in New York<br />
vor der Welt zurückzog und<br />
genau diesen blumigen Duft<br />
ihrer Suite liebte. 100 ml, EdP,<br />
€ 210, über<br />
www.ausliebezumduft.de<br />
Fotos: PR/Soneva Fushi (2), Badrutt‘s Palace Hotel (2), PR<br />
Pinseln auf Inseln<br />
Soneva Fushi, das Barfuß-Luxusresort auf den Malediven,<br />
hat nun ein Inselatelier. Der Makers‘ Place ist ein vollständig<br />
kohlenstoffneutrales Atelier, in dem Kunststoff- und<br />
Aluminiumabfälle zu Kunstwerken, praktischen Gegenständen<br />
und Baumaterialien recycelt werden. Aufgebaut und<br />
initiiert hat Soneva das Atelier mit dem britischen Künstler<br />
Alexander James Hamilton. Allein in den ersten drei Tagen<br />
haben Künstler und Gäste 15.000 Aluminiumdosen, die aus<br />
dem Meer gefischt worden sind, zu Kunst verarbeitet. Ein<br />
tolles Projekt! www.soneva.com<br />
herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 49
HOTEL<br />
text<br />
Jennifer Latuperisa-Andresen<br />
EIN<br />
BESSERES ICH<br />
Es fühlt sich ein bisschen so an, als wäre es schon immer hier:<br />
Dabei begrüßt das Six Senses Ibiza an der Nordspitze Ibizas<br />
seine Gäste erst seit dem Sommer <strong>2021</strong>. Das Fünf-Sterne-<br />
Refugium, das in typischer Six-Senses-Manier nachhaltig erbaut<br />
wurde, fügt sich harmonisch in die Balearenlandschaft ein.<br />
Chefredakteurin Jennifer Latuperisa-Andresen durfte<br />
das Resort in der Bucht von Xarraca besuchen und<br />
sich selbst dabei behutsam optimieren.<br />
50<br />
herbst 2020
SIX SENSES Ibiza<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
51
HOTEL<br />
Bei Ankunft Aussicht: Wobei sich das Wörtchen Aussicht auch prima mit Entspannung oder Genuss ersetzen ließe. Typisch Six Senses eben.<br />
Platzhaltertext: Die Themen-Suiten des Hotels treiben den Zeitsprung auf die<br />
Spitze. Bis ins Detail ausgeklügelt, widmen sie sich je einem Künstler oder einer<br />
Alexander Archipenko.<br />
52
WELLNESS IST IN DAS<br />
GESAMTE SIX-SENSES-<br />
ERLEBNIS INTEGRIERT UND<br />
WIRD ZU EINER FREUDIGEN<br />
LEBENSWEISE.<br />
Es ist dieser typische hitzige Sound des Sommers, der die Luft<br />
am Nachmittag mit Zikadengesängen erfüllt. Ein leichter,<br />
warmer Wind weht, während ich auf der ultrabequemen Terrassencouch<br />
meiner Junior-Suite eine landestypische Siesta<br />
halte, weniger landestypisch ist das Handy in meiner Hand.<br />
Noch bin ich anscheinend nicht angekommen. Im Urlaub. Eine E-Mail<br />
hier, einen Text redigieren da. Es wird Zeit, mal auf sich zu achten, sage<br />
ich mir. Ich angel mir das Buch vom Tisch, und währenddessen bemerke<br />
ich das meditative Plätschern des Infinitypools. Der nur drei Schritte<br />
entfernt ist. Ich entscheide mich für das Abtauchen in der Unendlichkeit<br />
zum Rhythmus der Chill-out-Beats. Hach, gute Entscheidung!<br />
Das Six Senses Ibiza im hohen Norden der ehemaligen Hippieenklave<br />
der 60er-Jahre fügt sich mit seinen 116 Gästezimmern und Suiten<br />
nicht nur farblich in die ibizenkische Landschaft ein. Es ist zugleich<br />
ein Spiegelbild der inseltypischen Vitalität, die immer schon mit Naturverbundenheit<br />
und Mystik und ihrem eigenen Inselstil verzaubert<br />
hat. Und so finden sich die Farben der Insel überall auf dem Gelände<br />
des acht Hektar großen Resortareals: die rote Erde, die im Schein der<br />
Sonne Wärme und Gastfreundschaft gleichermaßen ausstrahlt, wird<br />
immer wieder geschmückt mit dem grauen Grün der Olivenblätter<br />
teils hundertjähriger knorriger Bäume und schmeichelnden lokalen<br />
Holztönen. Eben diese farblichen Kombinationen finden sich auch in<br />
meiner Junior-Suite. Im blassen Olivenblattgrün hat sich das formschöne<br />
Sofa mit elegant gepaspelten Kissen seidig glänzend an der<br />
Wand positioniert. Über die weichen hölzernen Linien des Schreibtisches<br />
und des Schranks mag man immer wieder mit der Hand hinüberfahren,<br />
fühlen sie sich doch so natürlich schön an, wie sie eben<br />
auch aussehen. Auch im offenen Bad mit frei stehender Badewanne<br />
geben natürliche und lokale Materialien den Ton an. Im Kleiderschrank<br />
wartet eine inseltypische Basttasche, die mir sehr gut gefällt.<br />
Perfektion fängt eben im Kleinen an.<br />
Alles, was ich für den Tag brauche, findet schnell Platz in meiner<br />
neuen Lieblingstasche, die für die nächsten Tage an mir hängen bleibt.<br />
Inseltypisch mit leichtem Strohhut und flatterndem Sommerkleid<br />
finde ich schnell den Weg zum Küstenjetty. Hier haben die Wellen<br />
die Klippen teilweise rundgelutscht. Heute ist es zu rau zum Schwimmen.<br />
Hätte ich in einer der spektakulären Cave-Suiten, die direkt in<br />
die Klippen gebaut sind, eincheckt, hätte ich gleich gesehen, dass der<br />
Wellengang für einen Meeresplansch zu stark gewesen wäre. Und das<br />
wäre längst nicht der einzige Pluspunkt. Denn dann könnte ich auch<br />
Abend für Abend auf der 26 Quadratmeter großen Terrasse den uneingeschränkten<br />
Blick auf den Sonnenuntergang und die ganz besondere<br />
Energie der goldenen Stunde genießen. Oder wie wäre es, gleich die<br />
Nacht auf der wolkenweichen und formschönen Außenliege zu verbringen<br />
und bequem die Sterne zu zählen? Das Zimmer kommt auf<br />
die Wunschliste, für meinen nächsten Aufenthalt!<br />
Ähnlich bequem wie die Liegen in den Cave Suiten sind auch die<br />
stylischen 1970er-Jahre-Togo-Sessel, die Michel Ducaroy einst für Ligne<br />
Roset entwarf und in die ich mich erst mal fallen lasse. Das Sitzgefühl<br />
kenne ich, denn ich durfte mit der Designikone im Wohnzimmer<br />
aufwachsen und weiß deshalb auch aus erster Hand, dass Aufstehen<br />
eine kniffelige Angelegenheit ist. Denn einerseits ist es so bequem,<br />
dass ewiges Verweilen eine echte Option ist. Insbesondere wenn der<br />
freundliche Service noch einen gesunden,grünen Smoothie serviert.<br />
Und weil andererseits das Erheben fast die Geschicklichkeit eines Bodenturners<br />
voraussetzt, der aus der tiefsten Hocke direkt in den Stand<br />
springen kann. Grund genug also, um Ruhe zu bewahren und die Hektik<br />
des Alltags einfach ausschleichen zu lassen. Ich lümmle mich in<br />
einen Sessel und beobachte die anderen Gäste. Die Atmosphäre ähnelt<br />
hier – dank der superhohen Decken und des hippen Interieurs – eher<br />
einem noblen DJ-Eigenheim als einem Hotel. Sehr cool.<br />
Auch Nachhaltigkeit wird im gesamten Six Senses seit jeher großgeschrieben.<br />
Das ist auch dem Gründervater der neuen israelischen<br />
Küche wichtig, Starkoch Eyal Shani, der hier in seiner ersten europäischen<br />
Dependance aufkochen lässt. Unter dem Motto »Eat with Six<br />
Senses« wird nicht nur im Farmer‘s Market orientalisch lecker aufgetischt,<br />
was im Landesinneren in Santa Gertrudis auf dem 400 Jahre<br />
alten Anwesen The Farm angebaut wird. Auch im Wohnzimmer der<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
53
HOTEL<br />
Wo das Ich sich wandelt: Im Six Senses Spa<br />
wird der Mensch im Ganzen betrachtet. Auch<br />
hier in der dazugehörigen Rose Bar gibt es<br />
on top noch einen prächtigen Ausblick.<br />
mediterranen Plaza, dem Flaggschiff des Six Senses Ibizas, im HaSalon,<br />
kommen die Köstlichkeiten des prominenten Kochs aus Tel Aviv<br />
beim Farm-to-Table-Konzept auf die Teller.<br />
Ich nehme am Abend unter uralten Olivenbäumen an einer langen,<br />
einladenden Tafel Platz. In den Baumkronen scheinen Tausende von<br />
Glühwürmchen zu leuchten, Fremde werden schnell zu Freunden, der<br />
Spirit der Insel ist greifbar, die Mezze-Platten ibizenkisch beeinflusst,<br />
der biodynamische Wein mundet, und die Nacht – ganz inseltypisch –<br />
scheint nie enden zu wollen.<br />
Das Angebot des hauseigenen Spas erstreckt sich über 1.200 Quadratmeter<br />
und bietet nach einer langen Nacht diverse Möglichkeiten,<br />
mich wieder in Topform zu bringen: Ich könnte, wenn ich wollte, im<br />
hochmodernen Fitnessbereich überflüssige Pfunde der letzten Nacht<br />
abstrampeln. Giftiges im Hamam ausschwitzen. Ein ganzheitliches<br />
Anti-Aging-Programm mit Ernährungsberatung und modernen Heilmethoden<br />
klingt verlockend. Ich könnte auch auf dem Yoga-Deck versuchen,<br />
meine innere Mitte zu finden oder im Boxring in Deckung<br />
gehen. Doch ich entscheide mich unter anderem für Biohacking, eine<br />
Anleitung zur Selbstoptimierung, bei der ich nicht nur energetisch<br />
neu aufgeladen werde, sondern mir auch schnelle Wege zu besserem<br />
Wohlbefinden gezeigt werden. Gestartet wird die Prozedur mit Elektroden<br />
am Kopf bei einem Wellness-Screening. Ein paar Fragen musste<br />
ich zuvor beantworten. Meine nackten Füße stehen auf Metallplatten,<br />
meine Hände liegen ebenfalls auf solchen und nebenbei werden<br />
noch Blutdruck und Puls gemessen. Und ja, ich bin aufgeregt. Richtig<br />
nervös. Und das Ergebnis ist überraschend genau und gleichzeitig<br />
auch gut zu wissen. Ich bekomme eine ausführliche Beratung, wie ich<br />
meine Gesundheit optimieren kann. Das fängt bei Ingwer und Kurkuma<br />
am Morgen an und endet mit Detox und Arztempfehlung. Ich<br />
bekomme einen genauen Plan, welche Anwendungen des traumhaft<br />
schönen Spas ich am besten buchen sollte. Kein Muss, nur ein Kann.<br />
Und nachdem mein Puls sich beim Screening fast überschlug und ich<br />
mich anscheinend im Alltag zuviel bewege, freue ich mich auf eine<br />
beruhigende Massage und eine anschließende Sauerstofftherapie. Ja,<br />
richtig gehört.<br />
Mit Aussicht aufs Meer nehme ich in einem bequemen Sessel in<br />
der Rose Bar Platz und bekomme die Maske über die Nase gestülpt.<br />
Fühlt sich eigenartig an, ich lerne aber, dass die Sauerstofftherapie als<br />
eine der »effizientesten Methoden zur Beruhigung, Entgiftung und<br />
Entschlackung des Körpers« gilt. Also lehne ich mich zurück. Auf dem<br />
Spa-Menü des Hotels lese ich derweil: »Von der Nahrung, die du isst,<br />
bis hin zur Art und Weise, wie du schläfst, den Menschen, die du triffst,<br />
und der Erde unter deinen Füßen. Wellness ist in das gesamte Six-Senses-Erlebnis<br />
integriert und wird zu einer freudigen Lebensweise.« Genau<br />
darauf lass ich mich jetzt ein, um mein bestes, gut gelauntes Selbst<br />
hier zu treffen.<br />
INFO<br />
Six Senses Ibiza Carrer Camí de sa Torre, 71, 07810 San Joan<br />
Bautista, Illes Balears, Spanien, www.sixsensesibiza.com<br />
WELLBEING Um die Gäste zu mehr Bewusstsein, Leidenschaft,<br />
Wiederverbindung und einem wiedererwachten Selbstbewusstsein<br />
zu führen, bietet Six Senses Ibiza während der kühlen<br />
Jahreszeit mehrtägige Retreats, sozusagen Wellbeing-Seminare,<br />
an. Beispielsweise zum Thema Meditation oder Yoga.<br />
PREIS DZ ab € 390 inkl. Frühstück<br />
Illustration: Kapreski/Shutterstock.com ; Fotos: Assaf Pinchuk (2), Jennifer Latuperisa-Andresen (3), Six Senses Hotels (3)<br />
54 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
ANZEIGE<br />
Lass es dir gut gehen im<br />
AYURVEDA RESORT MANDIRA<br />
Dass das Gute so nah liegt, ist im Ayurveda Resort Mandira in Bad Waltersdorf in Österreich<br />
keine Floskel, sondern eine Tatsache und der beste Beweis, dass man für eine gute Ayurveda-Kur<br />
nicht den beschwerlichen Weg nach Indien auf sich nehmen muss.<br />
Das Hotel ist ein Kraftort zum Auftanken mitten in<br />
der grünen Steiermark! Ob für Ruhesuchende oder<br />
auch für Gäste mit akuten gesundheitlichen Beschwerden.<br />
Man könnte getrost seinen ganzen Aufenthalt<br />
im Wellnessbereich verbringen. Morgens bei Yoga an der<br />
frischen Luft im weitläufigen Garten mit anschließender<br />
Meditation starten, danach eine wohltuende Ayurveda-Massage,<br />
und nachmittags bekommt nichts und niemand einen<br />
von der Liege am Outdoor-Pool weg. Höchstens vielleicht die<br />
Aussicht auf das Abendessen.<br />
Wer ins Ayurveda Hotel & Resort Mandira für eine Ayurveda-Kur eincheckt,<br />
bekommt ein eigens auf ihn abgestimmtes Programm aus Behandlung,<br />
Ernährung und Bewegung. Das Konzept: Holistic Ayurveda.<br />
Basierend auf den ältesten holistischen Heilmethoden der Welt, aber<br />
zugeschnitten auf die Bedürfnisse unserer modernen westlichen Gesellschaft.<br />
So kann der Gast Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht bringen.<br />
Und auch die Achtsamkeit für sich mit zurück in den Alltag nehmen.<br />
Schnuppern Sie in die Welt des Holistic Ayurveda, genießen<br />
Sie unsere köstliche Mandira-Ayurveda-Vollpension<br />
und erfahren Sie die wohltuende und ausgleichende<br />
Wirkung von ayurvedischen Behandlungen, Yoga und<br />
Meditation.<br />
Das Ayurveda Hotel & Resort Mandira verlost zusammen<br />
mit <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> ein Ayurveda Tasting für 2<br />
Übernachtungen für 2 Personen im DZ im Wert von € 918.<br />
Das Ayurveda Tasting beinhaltet Mandira-Vollpension, 1 Vishesh –<br />
Energie-Ausgleichsmassage pro Person, 1 Upana – Salz-Öl-Peeling<br />
aus der Kraft der Natur pro Person, Teilnahme an Yoga, Meditation<br />
& Aktivitäten laut Wochenprogramm, Benützung des Ayurveda-Spas<br />
und der hoteleigenen Thermal-Heilquelle.<br />
Für die Teilnahme am Gewinnspiel beantworten Sie bitte eine<br />
Frage unter: www.<strong>reisen</strong>-exclusiv.com/ayurveda-tasting<br />
INFO<br />
Ayurveda Hotel & Resort Mandira<br />
Wagerberg 120, 8271 Bad Waltersdorf, www.mandira-ayurveda.at<br />
55
NEUE HOTELS<br />
56<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>
DA<br />
MÜSST<br />
IHR HIN!<br />
text Ulrike Herder<br />
Sie sind neu und spektakulär anders. Sie sind durchgestylt,<br />
aber dennoch gemütliche Rückzugsoasen. Sie inspirieren,<br />
daheim seine vier Wände zu verschönern. Und sie begeistern<br />
mit ihrer Lage. Acht neu eröffnete Luxusherbergen,<br />
die ihr besuchen solltet.<br />
Illustration: Kapreski/Shutterstock.com,<br />
Fotos: Rocco Forte Hotels (2)<br />
VILLA IGIEA, A ROCCO FORTE HOTEL<br />
Sizilien, Italien<br />
Willkommen in der Villa Igiea, einem prächtigen Jugendstilpalast, wunderschön eingebettet in eine blühende<br />
Gartenlandschaft Siziliens. Hebt man seinen Blick über diesen duftenden Garten Eden hinaus, liegt einem der<br />
Golf von Palermo zu Füßen. Schöner geht es nicht? Dann hat man noch nicht eines der 55 Zimmer oder eine<br />
der 17 Junior-Suiten und 28 Suiten bezogen. Die Zimmer sind elegante, liebevoll eingerichtete Rückzugsorte,<br />
in denen man sich sofort heimisch fühlt. Kein Wunder, schließlich gehört die Villa zur noblen<br />
Rocco-Fortes-Gruppe, deren Handschrift im edlen Design klar zu erkennen ist. In Kombination mit<br />
den historischen Überbleibseln eine wirklich gelungene Liaison! Ab € 300 in der Nebensaison,<br />
www.roccofortehotels.com<br />
herbst <strong>2021</strong> 57
NEUE HOTELS<br />
THE GOODTIME HOTEL<br />
Miami, USA<br />
Kaum schallt der Megahit »Happy« von Superstar Pharrell<br />
Williams aus dem Radio, muss man mitwippen und<br />
bekommt gute Laune. Die gleiche Wirkung hat sein<br />
erstes Hotel, das er zusammen mit seinem Geschäftspartner<br />
David Grutman in Miami eröffnet hat. Das<br />
Goodtime Hotel macht auch »happy«. Warum? Wegen<br />
seiner durchgestylten Coolness, der beruhigenden Farben,<br />
des durchdachten Designs und des Retrogefühls.<br />
Der optimistische Art-déco-Einfluss des Viertels South<br />
Beach zieht sich durch das ganze Haus. So bewundert<br />
man die gestreiften pastellfarbenen Fliesen im Pool, die<br />
tropische Wandmalerei in der Lobby und die hübschen,<br />
sehr außergewöhnlichen, geschwungenen Barstühle,<br />
die man am liebsten für daheim einpacken würde. Die<br />
266 Gästezimmer des »Goodtime Hotels« sind in pastelligen<br />
Pink- und Grüntönen gehalten. Ganz klar, wer da<br />
kitschig denkt, weiß nicht was cool ist. Gute Energie,<br />
gute Vibes, guter Ort ergeben: eine gute Zeit! Ab € 154<br />
die Nacht im DZ, www.thegoodtimehotel.com<br />
58 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>
LE MÉRIDIEN<br />
Malediven<br />
Hallo Inseltraum – wir kommen!<br />
Bildschön liegt das Le Méridien<br />
Maledives auf der natürlichen<br />
Insel Thilamaafushi im Lhaviyani-Atoll.<br />
Und hier möchte man<br />
nur eins: abtauchen. Dabei ist<br />
das Luxusresort ein Paradies<br />
der Gelassenheit. Ein Refugium<br />
in all diesen Farben, die man<br />
unzählige Male auf Bildschirmschonern<br />
bewundert hat: ein<br />
Weiß, das einen unweigerlich<br />
die Sonnenbrille aus der Tasche<br />
ziehen lässt, und ein kristallines<br />
Türkis, das man nie zu fotografieren<br />
müde wird. Es ist das erste<br />
Resort der Hotelkette auf den<br />
Malediven, die sich ihrer touristischen<br />
Verantwortung bewusst<br />
ist und auf Nachhaltigkeit setzt<br />
– mit eigener Entsalzungsanlage,<br />
Solarpanelsystem und ausgeklügeltem<br />
Recyclingsystem. Und so<br />
verbringen die Gäste mit gutem<br />
Gewissen sorglose Tage in den<br />
154 Beach- und Watervillen.<br />
auf.reise/lemeridien<br />
Fotos: Alice Gao (2), PR (2)<br />
herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 59
NEUE HOTELS<br />
L’ESQUISSE HOTEL & SPA<br />
Elsass, Frankreich<br />
Schlafen wie Gott in Frankreich? Dann empfehlen wir<br />
das L’Esquisse Hotel & Spa in der Weinstadt Colmar im<br />
schönen Elsass. Wer jetzt an ein angestaubtes Hotel mit<br />
Weinbewuchs und Fassholzinterieur denkt, hat zu tief<br />
ins Glas geschaut, denn hier nächtigt man eher supermodern<br />
und luxuriös in einer Art Künstleratelier. Mit viel<br />
Liebe fürs Detail wurde hier ein urbaner Zufluchtsort<br />
für Design- und Kunstliebhaber geschaffen. Kunstvoller<br />
Höhepunkt ist ohne Zweifel die überdimensionale bronzefarbene<br />
Maske, die über der »K«-Bar hängt und vom<br />
Gesicht der Freiheitsstatue inspiriert ist. Auch die 57<br />
Zimmer, drei Suiten und zwei Penthouse-Apartments<br />
sind mit modernen Werken geschmückt. Kunst auf dem<br />
Teller serviert das hoteleigene Restaurant JY’S, das zwei<br />
Sterne innehat. Ab € 248 pro Nacht,<br />
www.lesquisse-colmar.com<br />
60 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
ONE&ONLY PORTONOVI<br />
Montenegro<br />
Fotos: Timothé Coutellier (2), Rupert Peace (2)<br />
Man könnte Tage damit verbringen, vom Pool, vom unheimlich bequemen<br />
Bett oder vom eigenen Balkon auf die wildromantische Boka<br />
Bay zu blicken. Der Anblick entschleunigt mit seiner vollkommenen<br />
Perfektion. Die Boka Bay liegt an der montenegrinischen Adriaküste<br />
unweit von Kotor mit seiner malerischen Altstadt umgeben von Kalksteinfelsen.<br />
Genau an diesem von Schönheit gesegneten Fleckchen<br />
Erde hat das neue One&Only Portonovi eröffnet, eine der edelsten<br />
Adressen an der Küste. Architektonisch spiegelt das Küstenresort den<br />
Stil alter venezianischer Paläste wider und richtet sich an stilbewusste<br />
Reisende, die auch gerne ihre eigene Yacht dabeihaben können. Die<br />
Luxusherberge verfügt über einen Yachthafen mit 238 Liegeplätzen<br />
sowie einen Hubschrauberlandeplatz. Und bietet auch in den 113<br />
Zimmern großzügig Raum und viel Geborgenheit. Ab € 435 pro Nacht.<br />
www.oneandonlyresorts.com/de/portonovi<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
61
NEUE HOTELS<br />
WILDERNESS SAFARIS DUMATAU<br />
Botswana<br />
Einatmen, ausatmen! Wenn große Elefantenherden plötzlich vor der eigenen Terrasse entlangmarschieren, stockt der Atem.<br />
Ein Aufenthalt im Dumatau Camp von Wilderness Safaris beschert euphorische Glücksmomente. Das nachhaltige Luxuscamp<br />
liegt im Linyanti Wildlife Reserve im Norden von Botswana, einem der am wenigsten besuchten Wildnisgebiete des Landes. So<br />
tummeln sich in und um den Fluss Linyanti nicht nur riesige Elefantenherden, sondern alles, was im afrikanischen Tierreich<br />
Rang und Namen hat. Die Gäste müssen es sich bloss in den acht superluxuriösen Suiten mit eigenem Pool bequem machen,<br />
den grandiosen Blick über die weite Osprey Lagoon genießen und der vorbeiziehenden Tierwelt zuschauen. Auch bei den Hubschrauber-Rundflügen,<br />
Bootstouren und klassischen Safarifahrten wird einem wohl ein ums andere Mal schwindelig vor Glück,<br />
dieses Naturparadies und seine wilden Bewohner erleben zu dürfen. Rund € 1.500 pro Nacht. auf.reise/dumatau<br />
Fotos: PR (2), Wilderness Safaris, Wilderness Safaris/Teagan Crniffe<br />
62 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
AMAN<br />
New York, USA<br />
In New York gewesen, aber das Hotel nicht einmal<br />
verlassen? Dann hat man im neuen Aman New York<br />
eingecheckt. Wäre einerseits schade, denn das Hotel<br />
liegt schön zentral – im legendären Crown Building in<br />
Manhattan – und ist perfekter Ausgangspunkt für jede<br />
Big-Apple-Erkundung. Andererseits hat man die Stadt<br />
hier wunderbar im Blick. Und ruht dabei vollkommen<br />
in sich. Denn auch das Haus in New York ist wie die<br />
anderen Herbergen der Aman-Kette ein minimalistisches<br />
Refugium. Ein Luxushotel der leisen Töne, das<br />
dadurch ganz groß wirkt. Nichts in den unaufgeregten<br />
83 Zimmern und Suiten lenkt den Gast von der Aussicht<br />
hinter den raumhohen Fenstern ab. So schwelgt<br />
man in den Köstlichkeiten des italienischen Signature-Restaurants<br />
Arva mit Blick auf den Central Park<br />
oder taucht im Spa ab, das sich über drei Etagen erstreckt,<br />
inklusive eines 20 Meter langen Pools.<br />
www.aman.com/hotels/aman-new-york<br />
herbst 2020<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
63
NEUE HOTELS<br />
GRÄFLICHER ANSITZ MAURN<br />
Südtirol, Italien<br />
Bei »Copernicus« wird im lichtdurchfluteten und exklusiven<br />
Loft mit frei stehender Badewanne entspannt, wobei<br />
der Blick auf die umliegenden Berge fällt. »Shakespeare« ist<br />
weniger modern, dafür aber sehr gemütlich. In die kleine<br />
Erkersuite mit Holzboden in Fischgrätverlegung und originaler<br />
Holzdecke möchte man am liebsten gleich einziehen.<br />
Die Suiten des Gräflichen Ansitz Maurn tragen berühmte<br />
Namen und entsprechend ein individuelles Design. Auch die<br />
Lage ist namhaft, denn der Ort St. Lorenzen liegt mitten im<br />
Unesco-Weltnaturerbe Dolomiten. Die Suiten sind zwischen<br />
35 und 220 Quadratmeter groß. Die 35 Quadratmeter große<br />
William-Shakespeare-Suite ist ab € 143 pro Nacht zu haben.<br />
www.maurn.it<br />
Fotos: maurn.it (3)<br />
64 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
ANZEIGE<br />
Hotel Botánico & The Oriental Spa Garden<br />
Den Inbegriff von Exzellenz im Urlaub erleben<br />
Meterhohe Palmen, ewiger Frühling und ein Gefühl wie im Dschungel – in der weitläufigen subtropischen<br />
Gartenanlage des Hotels Botánico & The Oriental Spa Garden auf Teneriffa ist der Alltag ganz weit weg:<br />
Gäste entspannen und genießen den Urlaub hier in luxuriösem Ambiente, erleben erholsame<br />
Behandlungen im mehrfach ausgezeichneten Spa, be<strong>reisen</strong> kulinarisch die ganze Welt auf einer<br />
unvergleichlichen Exkursion des Geschmacks und lernen bei Ausflügen die größte Insel der Kanaren<br />
mit ihrem ganzjährig milden Klima und der unvergleichlichen Landschaft kennen.<br />
Inmitten des Villenviertels La Paz auf Teneriffa befindet sich das Hotel<br />
Botánico & The Oriental Spa Garden, umgeben von einem 25.000 Quadratmeter<br />
großen botanischen Garten. Am Fuße des Teide, des höchsten Gipfels<br />
Spaniens, gelegen, wird das Traditionshotel wahrhaftig eins mit der Natur. Es ist<br />
das erste 5-Sterne-Deluxe-Hotel der Kanarischen Inseln und gehört seit 1998<br />
zur Gruppe The Leading Hotels of the World. Das Hotel Botánico hat sich während<br />
des Corona-Lockdowns nicht auf den wohlverdienten Lorbeeren der vergangenen<br />
Jahrzehnte ausgeruht. Stattdessen hat das vierfach in Folge als bestes<br />
Spa-Reiseziel in Europa ausgezeichnete Luxushotel im klassischen Stil die Zeit<br />
der Schließung genutzt, um zu renovieren und zahlreiche Upgrades zu realisieren.<br />
Nun überzeugt das Hotel Botánico mit moderner Technik und frischem Design.<br />
So ist es nicht nur der perfekte Ort für anspruchsvolle Paare, Familien und<br />
Allein<strong>reisen</strong>de, sondern auch für Hochzeiten, Geburtstage und Veranstaltungen<br />
aller Art. Ergänzt wird das Angebot durch das luxuriöse, 3.500 Quadratmeter<br />
große Spa, The Oriental Spa Garden, das europaweit seinesgleichen sucht. Hier<br />
werden Gäste mit verschiedenen Ritualen, Massagen sowie Fitness- und Schönheitsangeboten<br />
verwöhnt, können entspannen und Körper und Geist wieder<br />
miteinander vereinen. Auch für kulinarische Verwöhnerlebnisse auf höchstem<br />
Niveau ist gesorgt: In sieben Restaurants und Bars schlemmen sich Gäste um<br />
die Welt. Das Luxushotel hat noch ein weiteres, ganz besonderes kulinarisches<br />
Angebot: das »Slim & Wellness«-Programm. Dank hypokalorischer Gourmetkost,<br />
die individuell für jeden Gast zusammengestellt ist, werden nachhaltige Abnehmerfolge<br />
erzielt. Nebenbei wird die körperliche Fitness beinahe unbemerkt bei<br />
Thai-Chi, Yoga, Qi Gong, Pilates oder Meditation gefördert.<br />
INFO<br />
Hotel Botánico & The Oriental Spa Garden<br />
www.hotelbotanico.com/de/<br />
RESTAURANTS<br />
z The Oriental (Asiatisch)<br />
z The Slim (Hyperkalorisches<br />
Gourmetrestaurant)<br />
z Il Pappagallo (Mediterran)<br />
z Food Market (Buffet)<br />
z Palmera Real (Salat, Fisch,<br />
Paella)<br />
z Bar Hall (Piano-Bar)<br />
z Brunelli’s (Steaks; außerhalb<br />
des Hotels mit kostenlosem<br />
Shuttle Service erreichbar)<br />
SPA<br />
z 3.500 Quadratmeter<br />
z Im 25.000 Quadratmeter<br />
großen botanischen Garten<br />
z Rituale, Massagen, Schönheit<br />
und Fitness<br />
ZIMMER<br />
z Deluxe-Doppelzimmer<br />
z Ambassador-Junior-Suiten<br />
z Senator-Suiten<br />
z Penthouse-Suiten mit oder<br />
ohne Jacuzzi<br />
z Präsidentensuite<br />
DESTINATION<br />
z Shuttle Service<br />
z 10 Minuten zum Strand<br />
z 100 Kilometer (Süden)/<br />
25 Kilometer (Norden)<br />
zum Flughafen<br />
z Verschiedene Golfplätze<br />
z 8 Veranstaltungsräume<br />
65
HOTEL<br />
FOUR SEASONS HOTEL LION PALACE<br />
St. Petersburg<br />
66<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>
text<br />
Simone Sever<br />
IM PALAST<br />
DER LÖWEN<br />
Ein majestätischer Palast, zwei prachtvolle weiße<br />
Löwen und Aussichten auf Tage, die scheinbar nie enden.<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>-Autorin Simone Sever hat während der Weißen<br />
Nächte im Four Seasons Lion Palace im russischen<br />
St. Petersburg eingecheckt.<br />
Während ich die fünf Stufen an den Löwen aus weißem<br />
Marmor vorbeischreite, würde es mich in keiner<br />
Weise wundern, stiege Zar Alexander I. aus einer<br />
Kutsche. Es kommt anders. Beim Eintritt in das<br />
Four Seasons Lion Palace, mein Zuhause für die<br />
nächsten Tage und Nächte, wird fix und digital im Vorbeigehen meine<br />
Temperatur am Handgelenk gemessen. Wir schreiben das Jahr <strong>2021</strong>.<br />
Marmor, Stuck und Gold<br />
Die zeitlose Eleganz des Löwenpalasts spiegelt sich bereits im marmornen<br />
Boden der Empfangshalle, der mit seinen Ornamenten versucht,<br />
alle Blicke auf sich ziehen, doch es gibt noch mehr Schönes<br />
zu bestaunen. An der Rezeption verzaubert sogleich ein Gemälde des<br />
schneeumstöberten Prachtgebäudes. Ein gigantisches Blumenarrangement<br />
mit Pfingstrosen, Hortensien und Lotosblumen verströmt einen<br />
floralen Duft und setzt satte Farbakzente. Die Grand Staircase, Gewölbedecken,<br />
Granitsäulen, Marmor, Stuck, Gold … welch eine Pracht!<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
67
HOTEL<br />
ZU MEINER FREUDIGEN ÜBERRASCHUNG FINDE ICH<br />
EINEN STRAUSS BLUMEN UND EINE SCHOKOLADENE<br />
BALLERINA MIT TUTU AUS ROSA ESSPAPIER<br />
IN MEINEM ZIMMER. BOLSCHOJE SPASIBO!<br />
Terrassenzimmer mit Aussicht<br />
Schon öffnet sich die schwere Zimmertür aus warmem Walnussholz<br />
zu meinem Terrassenzimmer 521 im fünften Stock. Ein Baldachingekröntes<br />
Kingsize-Bett dominiert den Raum, der in seiner eleganten<br />
Mischung aus europäischem Stil und russischem Flair überzeugt und<br />
mit seinen technischen Details durchaus im 21. Jahrhundert angekommen<br />
ist. Auf einem der hochbeinigen Nachtschränke steht eine<br />
B&O Bluetoothbox bereit, mir den Sound meiner Reise zu spielen:<br />
Vivaldis »Sommer« der »Vier Jahreszeiten«. Was auch sonst! Von meiner<br />
großzügigen Terrasse, die mich ab dem Nachmittag mit Sonne<br />
verwöhnt und mir zudem einen Blick auf die goldene Kuppel der St.<br />
Isaaks-Kathedrale erlaubt, beobachte ich das rege Treiben der Parkgänger<br />
im Alexandrovsky-Garten. Der Sommer in St. Petersburg spielt<br />
sich unter freiem Himmel ab. Die Newa, der breite Strom, der täglich<br />
von unzähligen Ausflugsbooten befahren wird, durchfließt das<br />
Venedig des Nordens und ist nur einen kleinen Spaziergang entfernt.<br />
Überhaupt ist die Lage des Löwenpalasts optimal zentral. Der Newsky<br />
Prospekt, die achtspurige Einkaufsstraße, ist in nur wenigen Minuten<br />
zu Fuß erreichbar. Zur Ermitage, einem der größten und bedeutendsten<br />
Kunstmuseen der Welt, sind es nur wenige Schritte. Bliebe man,<br />
so erzählt man sich, nur eine Minute vor jedem Kunstwerk stehen,<br />
bräuchte es drei Jahre.<br />
Kultur mit zweierlei Kaviar<br />
Wer auf Reisen in Russland unterwegs ist, der wird um Kunst, Kultur<br />
und auch Kaviar kaum herumkommen. Ein leichter Lunch in der »Tea<br />
Lounge« des Four Seasons Hotels mit Kaviarverköstigung, dazu ein<br />
Glas Champagner … und zur kompletten Entspannung wartet dann<br />
das Black Caviar Facial Treatment im hauseigenen Spa. Eine kleine<br />
Runde im Pool, bevor es langsam Zeit wird, vor die Tür zu gehen. Die<br />
Concierge des Four Seasons Lion Palace hat Karten für das Mariinsky,<br />
das älteste Theater der Stadt, besorgt. Maria Khoreva, eine 21-jährige<br />
Ballerina, glänzt als Raymonda im gleichnamigen Ballett, das übrigens<br />
am 7. Januar 1898 in ebenjenem Theater seine Uraufführung feierte.<br />
Danke für den Fisch!<br />
Zurück im Hotel. Ein Drink an der »Xander Bar«. Dort treffe ich Head<br />
Mixologist Taras Zavalnyuk. Wer direkt an der Bar Platz nimmt, kann,<br />
während die Nase tief in die außergewöhnliche Cocktailkarte eintaucht,<br />
den Geschichten von Taras lauschen. Als Taras noch ein kleiner<br />
Junge war, so erzählt er, besuchte er eines Tages zum Frühlingsanfang<br />
mit seinem Vater den Markt, und der Duft frischer Gurken kitzelte<br />
ihre Nasen, obgleich es gar keine Gurkenzeit war. Vater und Sohn<br />
nahmen die Spur auf und fanden heraus, dass ein kleiner Fisch, der<br />
Koryushka, den Geruch der Gurken verströmte. Der Frühlingsdrink –<br />
natürlich stehen die vier Jahreszeiten im Fokus – in der »Xander Bar«<br />
leuchtet gurkengrün und heißt wie der kleine Fisch.<br />
Eine Ballerina zum Anbeißen<br />
Beschwingt vom wohlschmeckenden Koryushka und weil die Sonnenuntergänge<br />
in St. Petersburg besonders an der Newa so eindrucksvoll<br />
sein können, spaziere ich am Flussufer entlang, überquere die<br />
Schlossbrücke, um an den Rostrasäulen auf der Wassilijewsky-Insel<br />
eine ganz andere Tanzdarbietung als während der Ballettvorstellung<br />
erleben zu dürfen. Es haben sich Swing-, Salsa- und Bachata-Fans zusammengefunden.<br />
DJs legen auf, und während die Sonne den Himmel<br />
mit dramatischen Rot- und Orangetönen befeuert, tanzt man in St.<br />
Petersburg in die Weißen Nächte hinein.<br />
Es ist weit nach Mitternacht und immer noch hell. Zu meiner freudigen<br />
Überraschung finde ich einen rosafarbenen Strauß Blumen und<br />
eine schokoladene Ballerina mit Tutu aus rosa Esspapier in meinem<br />
Zimmer. Bolschoje spasibo! Vielen Dank. Meine Musikbox spielt inzwischen<br />
Salsa. An Schlaf ist noch lange nicht zu denken, die Zimmerterrasse<br />
genau der richtige Ort, um die Sommernacht nicht enden zu<br />
lassen. Irgendwann ganz spät – oder früh – fallen mir dann doch in<br />
meinem thronähnlichen Bett die Augen zu.<br />
Der perfekte Ort<br />
Es hat geklingelt. Ein gedeckter Frühstückstisch wird auf meine Terrasse<br />
gerollt: Eggs Benedict, frisch geschnittenes Obst, das so fruchtig<br />
schmeckt, als wäre es das erste Obst meines Lebens. Tee, Kaffee,<br />
Champagner … der Start in einen weiteren Tag muss noch etwas warten.<br />
Es ist einfach zu schön auf meiner Terrasse, die ich am liebsten<br />
gar nie wieder verlassen mag.<br />
INFO<br />
Four Seasons Hotel Lion Palace<br />
Zwei Personen im Premium Terrace Room um € 393,<br />
www.fourseasons.com/stpetersburg<br />
Unsere Reise-Tipps zu St. Petersburg findet ihr unter:<br />
auf.reise/reiseguide-st-petersburg<br />
Illustration: Kapreski/Shutterstock.com ; Fotos: Simone Sever (4), Peter Vitale (3)<br />
68 herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>
Gebettet unter einem güldenem Baldachin fällt das Aufstehen dennoch leicht. Der üppig gedeckte<br />
Frühstückstisch wartet auf der eigenen Terrasse – mit Blick über St. Petersburg.<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
69
CITY HOTELS<br />
HOTEL<br />
IM<br />
HIPHOP<br />
LOOK<br />
DREI HOTELS, DREI STÄDTE,<br />
DREI TIPPS FÜR EIN LANGES<br />
WOCHENENDE.<br />
text Jennifer Latuperisa-Andresen<br />
70<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>
W AMSTERDAM<br />
Es gibt Hotels, in denen ist eine kurze Orientierungsphase<br />
nötig. Das kann viele Gründe haben, manchmal<br />
sind die Wege durch die Häuser auch wirklich<br />
verwirrend. Aber am wichtigsten ist doch, dass man<br />
das schönste Fleckchen findet. Und da kommt im W<br />
Amsterdam eine kleine Schwierigkeit hinzu. Es sind<br />
nämlich zwei Häuser, die, von einer Straße getrennt,<br />
gegenüber liegen. Also, in welchen Sessel wollen wir<br />
zuerst versinken? Zur engeren Auswahl zählt, besonders<br />
in kühlen Monaten, die Bar. Gerne ein lauschiges<br />
Plätzchen am schwebenden Kamin mit Blick über<br />
die Stadt. Im Sommer ist es schon deutlicher. Da<br />
sucht man die Nähe des Rooftop-Pools mit der Rooftop-Bar.<br />
Eine chillige Atmosphäre inklusive. Doch<br />
das absolute Highlight ist das Spa. Das ist wirklich<br />
etwas ganz Besonderes. Es liegt in dem Haus, das<br />
früher einmal eine Bank war, und wurde in den dortigen<br />
Keller platziert. Also just da, wo einst das Gold<br />
gelagert wurde. Dementsprechend badet der Gast<br />
hinter dicken Tresortüren. Es ist zwar muckelig dunkel<br />
dort, aber wohltuend schön. Wer dorthin möchte,<br />
muss vorher einen Slot reservieren und kann sich<br />
dann zwei Stunden sorglos entspannen. Auch ohne<br />
eine Anwendung zu buchen. Ach ja, und dann sind<br />
da noch die tollen, super durchgestylten Zimmer. Mit<br />
den vielen kleinen Extras und dem Gefühl, an der<br />
Trendspitze zu urlauben. Supercool.<br />
auf.reise/whotel<br />
Illustration: Kapreski/Shutterstock.com ; Foto: Eric Laignel<br />
LIEBLINGSZIMMER Marvelous Suite. Plattenspieler<br />
mit passender Sammlung, Maisonette,<br />
Beamer für TV, Doppeldusche für zwei<br />
Personen. Ein wahrer Spaß! Und Hunde sind<br />
auch willkommen.<br />
LAGE Top. Mittendrin. Von hier aus lässt es<br />
sich prima zum Shoppingbummel aufbrechen,<br />
oder aber zur Grachtenfahrt.<br />
KAFFEE Der einzige Minuspunkt im Hotel ist<br />
das Frühstück. Das enttäuscht leider. Aber nur<br />
ein paar Schritte entfernt findet ihr eine wunderbare<br />
Understatement-Kaffeebar. Im Hummingbird<br />
wird der Kaffee handgeröstet, und die<br />
Besitzer Kees und Agavni servieren jede Spezialität<br />
auf den Punkt und backen ganz nebenbei<br />
köstliche Zimtschnecken. Spuistraat 217,<br />
www.hummingbird.amsterdam<br />
herbst <strong>2021</strong>
CITY HOTELS<br />
MATILD PALACE, BUDAPEST<br />
Oh wow! So könnte die erste Reaktion lauten, wenn der Matild Palace<br />
betreten wird. Der zum Unesco-Weltkulturerbe zählende Palast wurde<br />
in den vergangenen fünf Jahren aufwendig zu einem Luxushotel mit 130<br />
Zimmern umgebaut. Das Innendesign ist wirklich spektakulär und unterstreicht<br />
die berühmte Vergangenheit des Palasts, schafft aber gleichzeitig<br />
ein modernes, elegantes Ambiente. Die Zimmer sind wohl inspiriert vom<br />
üppigen Lebensstil des Budapests des frühen 20. Jahrhunderts. Jedes Zimmer<br />
ist über vier Meter hoch und greift die ungarische Herkunft und Kultur<br />
mit filigranen, handgefertigten Kopfteilen an den Betten, traditionellen<br />
Fischgrätenparkettböden und extravaganten Bädern im Spa-Stil auf, die an<br />
die ikonischen Thermalbäder Ungarns erinnern. Eine durchdachte Farbpalette<br />
aus Aquamarin, Grün, Gold und Kupfer schmückt die Zimmer und<br />
spiegelt die Farbtöne der außergewöhnlichen Budapester Dachlandschaft<br />
wider. Das Hotel bietet viele miteinander verbundene Familienzimmer<br />
für Städte<strong>reisen</strong> mit mehreren Generationen. Und wer es in Los Angeles<br />
bisher nicht geschafft hat, kann es nun in Budapest probieren: Wolfgang<br />
Pucks Küche. Der aus Österreich stammende Starkoch, der jährlich die<br />
Oscar-Verleihung mit seinen Köstlichkeiten bestückt, ist hier für das<br />
gastronomische Konzept verantwortlich. Deshalb gibt es nun ein Spago by<br />
Wolfgang Puck in Ungarn. Die Speisekarte bietet traditionelle ungarische<br />
Gerichte mit modernem Twist, die von regionalen Produkten inspiriert<br />
sind. Unser Lieblingsplatz: eindeutig die Rooftop-Bar The Duchess. Hier<br />
stimmen einfach Ausblick auf die Donau und das lukullische Bauchgefühl.<br />
auf.reise/matild<br />
LIEBLINGSZIMMER Für einen wirklich einzigartigen<br />
Aufenthalt bieten die Loft-Gästezimmer<br />
auf der obersten Etage durch große, schräge<br />
Fenster endlose Ausblicke entweder auf die<br />
Stadt oder die Donau. Die eklektische Mischung<br />
aus zeitgenössischem Design mit farbenfrohen<br />
Vintage-Möbeln und Kunstwerken zieht die Blicke<br />
der Kreativen auf sich und ist eine Anspielung auf<br />
die Künstlerfreunde der Herzogin, die früher im<br />
Palast verkehrten.<br />
LAGE Der geschichtsträchtige Palast, unweit der<br />
Donau, wurde vor 120 Jahren in der Belle Époque<br />
erbaut und entwickelte sich zum gesellschaftlichen<br />
Mittelpunkt der Stadt. Dementsprechend<br />
nächtigt der Gast hier in einer Sehenswürdigkeit<br />
und hat gleichzeitig die Pole-Position für alle<br />
anderen.<br />
BAR Es muss ja nicht immer super schick sein.<br />
Deshalb empfiehlt es sich, auch mal ins echte<br />
Nachtleben Budapests einzutauchen. Um die Ecke<br />
vom Hotel gibt es die beliebte GoodSpirit Whisky<br />
& Cocktail Bar. Hier ist die Aussicht zwar nicht<br />
atemberaubend, aber die Cocktails sind super,<br />
das Personal nett und die Gespräche geerdet.<br />
Veres Pálné u. 7, www.goodspiritbar.hu<br />
72 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
NOBEL<br />
HERBERGE<br />
Fotos: The Luxury Collection<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
73
NEUE HOTELS<br />
SUPER<br />
BOUTIQUE<br />
HOTEL<br />
74<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>
THE LONDONER<br />
Nagelneu ist das The Londoner. Und zwar gleich auf<br />
mehreren Ebenen. Zum einen, weil es just eröffnet<br />
hat, zum anderen weil es den Leicester Square mit<br />
neuem Leben erfüllt. Und dann ist es noch das erste<br />
»urbane Resort« Europas. 350 super schicke Zimmer<br />
und Suiten treffen auf sechs Gastronomiekonzepte auf<br />
insgesamt 16 Stockwerken. Hinzu kommt ein Kino<br />
und natürlich eine Wellnessetage.<br />
Auch der Name ist Programm, The Londoner,<br />
repräsentiert den Charakter der Stadt. Britischer<br />
Humor hier und da. Geradlinigkeit und doch ein paar<br />
Schnörkel. Und trotz der Größe ist das Hotel persönlich,<br />
detailverliebt und vor allem gastfreundlich. Und<br />
dann wäre da noch die Kunst. Das Hotel beherbergt<br />
eine von Experten zusammengestellte Auswahl an<br />
Kunstwerken, die dem Hotel Leben und Charakter<br />
verleihen. Die Kunstsammlung ist eine Mischung aus<br />
verschiedenen Preisklassen, Medien und Genres und<br />
umfasst sowohl klassische als auch zeitgenössische<br />
Werke und solche von aufstrebenden Designern.<br />
Und für die gestressten Gemüter gibt es The Retreat.<br />
Hier sollen Körper und Geist in Einklang gebracht<br />
werden. Deshalb werden erstklassige Fitness- und Ernährungstherapien<br />
mit verschiedenen Wellness-Praktiken<br />
kombiniert und lassen dieses Stockwerk zu<br />
einem ganzheitlichen Rückzugsort werden. Natürlich<br />
gibt es auch einen 25-Meter-Pool, einen Friseur, ein<br />
Nagelstudio und andere Angebote, die ein ganzheitliches<br />
Konzept für das Wohlbefinden bieten.<br />
www.thelondoner.com<br />
LIEBLINGSZIMMER Die Entscheidung fällt<br />
da schwer. Von der opulenten 200 Quadratmeter<br />
großen Duplex-Suite im Tower Penthouse<br />
bis hin zu den großzügigen Trafalgar Suiten –<br />
mit 119 Quadratmetern und beeindruckenden<br />
Wohnbereichen, Küchenzeile und Foyer.<br />
LAGE Der Leicester Square ist einer der<br />
bekanntesten Plätze in London. Er befindet sich<br />
östlich vom Piccadilly Circus sowie nördlich<br />
vom Trafalgar Square. Die Stadt plant hier noch<br />
einige Kunst- und Kultur-Projekte. Beste<br />
Ausgangsposition, um London zu erkunden.<br />
Fotos: Andrew Beasly<br />
SHOPPING Mega hip und ultracool ist das<br />
»Kaufhaus« Dover Street Market. Marken, die<br />
nicht jeder trägt, kombiniert mit Kunst befinden<br />
sich auf insgesamt vier Etagen. Nur ein paar<br />
Schritte entfernt. Absolut lohnenswert! 18-22<br />
Haymarket, london.doverstreetmarket.com<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 75
HOTEL<br />
text<br />
Simone Sever<br />
DEM HIMMEL<br />
SEHR NAH<br />
Am norddeutschen Elbufer träumt <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>-Autorin<br />
Simone Sever in Coronazeiten plötzlich von Bergen, Almwiesen<br />
und schneebedeckten Gipfeln. Bald schon sitzt sie maskiert und<br />
mit Abstand im Zug Richtung bayerische Alpenwelt. Auf 1.000<br />
Meter Höhe lässt sich unsere Reporterin vor Ort vom Service<br />
des Fünf-Sterne-Hotels Kempinski Berchtesgaden und von<br />
der einzigartigen Landschaft in den Bann ziehen.<br />
76<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst 2020 <strong>2021</strong>
KEMPINSKI Berchtesgaden<br />
herbst 2020<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
77
HOTEL<br />
Die Hufeisenform des Hotels verspricht Glück – und das bewahrheitet sich im Inneren. Allein der<br />
Ausblick aus den 138 Zimmern und dem Restaurant auf Wiesen, Tal oder Berge macht die Gäste froh.<br />
78
DER HIMMEL IST VERHANGEN.<br />
STERNENKLAR HINGEGEN DER<br />
BESUCH IM MICHELIN-STERNE-<br />
RESTAURANT PUR.<br />
Fotos: Kempinski Hotel Berchtesgaden (6), Kapreski/Shutterstock.com<br />
Mitten in den vorbeiziehenden Wolken stehe ich auf<br />
dem Balkon meines temporären Heims und bin beeindruckt,<br />
wie sich am Berghang die weißen Schwaden<br />
nebelartig um die Nadelbäume hüllen. Das<br />
einmalige Bergpanorama ist zum Greifen nah. Mal<br />
blasser, mal tiefgründiger vermischen sich die Farben, Nuance um<br />
Nuance. Ich bin die Wanderin mitten im Wolkenmeer … dabei schien<br />
gestern noch die Spätsommersonne. Von der bildschönen, handgearbeiteten<br />
Hutschn-Schaukel, die mit jedem Schwungholen das Kribbeln<br />
im Bauch verstärkte, konnte ich mich gar nicht sattsehen vom<br />
Blick ins Tal zum Untersberg und zum Hohen Göll. Doch auf 1.000<br />
Metern kommt der Wechsel der Jahreszeiten manchmal ganz plötzlich.<br />
Jetzt ist vom Tal nichts mehr zu sehen. Ein weiches Wolkenbad<br />
hat sich über die Senke gelegt und scheint Richtung Schaukel zu rufen:<br />
»Spring ab, du wirst aufgefangen, wolkenweich!« Besser nicht.<br />
Lieber am lodernden Feuer in der Lobby-Bar das Knistern und<br />
Knacken am offenen Kamin genießen. Ein heißer Tee der pure-alpine-Bio-Kräutertee-Hausmischung,<br />
ein Stück Eckerbichltorte, die<br />
sozusagen die Spitze des Berges darstellen soll, der einst für die Erbauung<br />
des luxuriösen Hauses abgetragen wurde. Am frühen Abend<br />
schmeicheln die Klänge des Haus-Pianisten melodiös im Ohr. Genau<br />
so hatte ich mir das vorgestellt. Meinen krönenden Entspannungsabend<br />
verbringe ich in meinem Zimmer, eines von insgesamt 138<br />
Zimmern und Suiten, die in dem modernen und architektonisch klaren<br />
Bau alpinen Lifestyle vermitteln. Der Roomservice rollt mir einen<br />
Caesar‘s Salad vor das Fenster. Die kalte, klare Luft erlaubt den Blick<br />
in die Sterne; nur schwach sind die Umrisse der Bergwelt erkennbar.<br />
Über Nacht ist der erste Schnee gefallen, und das Panorama vor<br />
meiner bodentiefen Fensterfront hat sich verändert. Hinter dem Nadelbaumberg<br />
ist plötzlich aus dem Nebel ein weiterer Berg aufgetaucht.<br />
Hoch ragt dieser nun schneebedeckt in den Himmel.<br />
Im Spa wartet meine Therapeutin Chudawan auf mich. Nach leichten<br />
Wanderungen der letzten Tage sind meine Füße dankbar über jeden<br />
Druck, der bei der Fuß-Reflexology ausgeübt wird. Eine knappe<br />
halbe Stunde Fußmassage braucht es nur, um mich energetisch kom-<br />
plett neu aufzuladen. Der dampfende Außenpool lockt. Mitten im<br />
spektakulären Panorama lasse ich mich treiben in 36 Grad warmem<br />
Wasser und bei erneut einsetzendem, leichtem Schneefall.<br />
Der Himmel ist verhangen. Sternenklar hingegen mein Besuch im<br />
hoteleigenen Michelin-Sterne-Restaurant Pur, wo Executive Chef Ulrich<br />
Heimann Fine Dining auf höchstem Niveau verspricht. Schon der<br />
Gruß aus der Küche: eine Waffel mit Räucheraal, Crème fraîche, Beef<br />
Tartar und Hechtkaviar, dazu ein Mousse von Steinpilz mit Hagebutte<br />
und Preiselbeere bringen mich auf den Geschmack. Zur überraschend<br />
zünftigen bayerischen Brotzeit mit Schwarzwälder-Schinken – einer<br />
Hommage an die Herkunftsregion des Chefkochs – werden Kräuterdips<br />
mit Frischkäse Kürbis-Zitrone und Pinie-Feige angeboten. Dazu<br />
ein Glas Ruinart Rosé Champagner. Lujah saog I!<br />
Zu jedem Mahl des Vier-Gang-Menüs wird ein anderer Wein gereicht.<br />
Eine Sommeliere erklärt die Wahl, und ich gebe mich ganz und<br />
gar ihrem geschmackvollen Wissen hin. Zur Languste mit Artischocke<br />
und grüner Tomate wird ein Scharzhofberger 2008er-Riesling Van<br />
Volxem von der Saar eingeschenkt. Ein Grüner Veltliner von Schloss<br />
Gobelsburg aus Niederösterreich harmoniert perfekt zum Huchen,<br />
einem Süßwasserfisch mit Spitzkohl und Estragon. Ein Pinot Noir<br />
Kirschgarten GG von Philipp Kuhn aus der Pfalz unterstreicht das Gedicht<br />
meines Hirschkalbsrückens. Zum Apfel-Kiwi-Sauerrahm-Dessert,<br />
das mich mit grüner Dillsoße irritiert, mundet der Dessertwein<br />
aus dem Friaul so gut, dass ich noch Tage später meine, die Geschmacksnuancen<br />
auf der Zunge zu spüren.<br />
In der letzten Nacht ist es kalt geworden, der Himmel sternenklar. Die<br />
Berge glänzen im Mondlicht. Schlafen mag ich bei diesem bildschönen<br />
Ausblick eigentlich gar nicht, doch im super gemütlichen Kingsize-Bett<br />
in feinster Bettwäsche fallen mir irgendwann dann doch die Augen zu.<br />
INFO<br />
Kempinski Berchtesgaden www.kempinski.com, Zimmer mit<br />
Aussicht für zwei Personen, inklusive Frühstück ab € 280.<br />
Unsere Reise-Tipps finden Sie unter: auf.reise/bdg<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
79
WELLNESS-HOTELS<br />
SPA DICH<br />
GLÜCKLICH!<br />
In der Sauna alles Belastende ausschwitzen,<br />
danach im Ruheraum wohlig eindösen und erst aufwachen,<br />
wenn die Hot-Stone-Massage ansteht. Das klingt doch nach<br />
einem perfekten Spa-Tag! Das Schöne: Um ein entspanntes<br />
Wellness-Wochenende zu verbringen, muss man nicht in ferne<br />
Länder schweifen. Unsere Wellness-Hotel-Lieblinge liegen<br />
allesamt in Deutschland.<br />
80
»Hier wird man zum Stubenhocker, denn sobald man den<br />
großartigen Wellnessbereich betreten hat, möchte man ihn für<br />
kaum einen Grund mehr verlassen müssen.«<br />
Ulrike Herder, Redakteurin<br />
SEEZEITLODGE AM BOSTALSEE Saarland<br />
Die Kelten hatten es gut. Jedenfalls, wenn sie sich so entspannt haben, wie die Seezeitlodge es prophezeit: Das Feuer in der Mitte des<br />
Ritualplatzes knistert und wärmt die Füße. Nun heißt es, in den Bademantel einmummeln und diesen Kraftort tief aufsaugen. Hoch über dem<br />
Bostalsee thront die Lodge, verkleidet mit Holzlamellen, lang gezogen wie ein gefällter Baumstamm. Neben dem gemütlichen und sehr stylischen<br />
Innendesign zieht sich der Naturbezug wie ein roter Faden durch das Hotel und greift das keltische Erbe der Region auf. So stehen in den<br />
Fluren und auch im sehr weitläufigen Spa Birkenstämme Spalier, denen laut keltischem Baumkreis eine große Heilwirkung nachgesagt wird. Der<br />
Sauna-Außenbereich ist einem keltischen Dorf nachempfunden – mit ebenjenem Ritualplatz als Mittelpunkt. Eine wohlige Entspannung stellt<br />
sich in der Seezeitlodge schnell ein. Kein Wunder, denn jeder noch so angespannte Muskel ist nach der Kräuterstempel-Massage butterweich.<br />
Zeit, ins Bett zu gehen? Dann ab in die »Wohlfühlkoje« oder ins »Familiennest«, wie die Zimmerkategorien genannt werden. Und während man<br />
eindöst, träumt man schon davon, morgen ganz früh im Infinity-Pool seine Runden zu ziehen, der die Illusion weckt, weit bis auf den Bostalsee<br />
hinaus schwimmen zu können. www.seezeitlodge-bostalsee.de<br />
Illustration: Kapreski/Shutterstock.com : Fotos: Günter Standl (2)<br />
herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
81
WELLNESS-HOTELS<br />
DAS GRASECK Garmisch<br />
Hoch oben in den Bergen Garmischs<br />
findet man ein exklusives Versteck: Das<br />
Graseck, ein Boutiquehotel mit gerade<br />
einmal 33 Zimmern. Nur über die hoteleigene<br />
Seilbahn gelangen die Gäste<br />
in diesen alpinen Entspannungstempel,<br />
der einst eine Forsthaus-Pension<br />
war. Die schneebedeckten Gipfel, der<br />
strahlende Sonnenschein über den<br />
Bergwiesen und die frische Gebirgsluft<br />
empfangen die Gäste. Der Urlaub<br />
beginnt mit einem Körper-Check des<br />
hoteleigenen Präventionszentrums.<br />
Blutzucker, Nierenwerte und Ultraschall<br />
des Bauchs – alles wird gecheckt, und<br />
anhand des Befunds werden die Treatments<br />
individuell bestimmt. Aber nicht<br />
nur die Entspannung bei den Massagen<br />
oder in den gemütlichen Schaukelliegen<br />
im Ruheraum, das Schwitzen in der Panorama-Sauna<br />
und Pilates bei Sonnenaufgang<br />
tragen dazu bei, dass die Gäste<br />
sich erholter denn je fühlen. Es ist der<br />
andauernde Blick auf die imposanten<br />
Gipfel des Wettersteingebirges, der ungemein<br />
beruhigt. Das I-Tüpfelchen des<br />
Aufenthalts: das ausgezeichnete Essen.<br />
Ein Genuss in jeglicher Hinsicht!<br />
www.das-graseck.de<br />
»Ein (herzer-)wärmender Saunagang in der<br />
Panorama-Sauna, anschließend mit einem guten Buch<br />
auf eine Schaukelliege im Ruheraum des Grasecks<br />
kuscheln – und mich dabei stets am Anblick des<br />
prächtigen Wettersteingebirges beglücken.<br />
Das ist meine perfekte Auszeit.«<br />
Linda Ruckes, Online-Redakteurin<br />
WEISSENHAUS GRAND VILLAGE RESORT & SPA HOTEL<br />
Ostsee<br />
Fast fühlt man sich wie ein Promi, wenn man das Weissenhaus Grand Village<br />
Resort an der Ostsee betritt. Jedenfalls wird hier jeder Gast so behandelt. Das<br />
Resort zählt ohne Zweifel zu den besten Adressen in Deutschland, was Entspannung<br />
angeht. Doch keine Spur von Fünf-Sterne-Haus-Steifheit, die man in manch<br />
einem Haus solcher Kategorie vorfindet. Stattdessen: natürliche Lässigkeit. Auch<br />
im 1.500 Quadratmeter großen Spa mit eigener Schlosstherme und unterirdischem<br />
Verbindungsgang zwischen Schloss und Wellness-Bereich fühlt man<br />
sich pudelwohl. Wer es noch exklusiver mag, der bucht entweder den privaten<br />
Bereich im Spa oder das Badehäuschen inmitten eines eigenen Gartens mit<br />
Meerblick. Das Reetdach-Cottage ist Unterkunft und privates Spa in einem, denn<br />
es bietet auch einen kleinen Wellness-Bereich mit eigener Sauna. Zwischendurch<br />
lässt man sich am Strand, in der Hohwachter Bucht, die frische Meeresbrise um<br />
die Nase wehen und im bescheiden klingenden Restaurant »Bootshaus« Gault-<br />
Millau-Punkte schmecken. www.weissenhaus.de<br />
82 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>
Fotos: Das Graseck (2), Ortner‘s Resort, Michael Poliza, Julia Breuer<br />
»Hier war ich in meinem Element!<br />
Das Ortner’s Resort hat mich<br />
verzaubert – mit einer nagelneuen<br />
Thermen-Spa-Welt und dem<br />
Element Wasser in seiner berauschendsten<br />
Form. Abtauchen und<br />
Abschalten leicht gemacht!«<br />
Claudia Scholz, Redaktionsassistentin<br />
ORTNER’S RESORT Bad Füssing<br />
Ab in den Süden: Wer im Ortner’s Resort im bayerischen Bad Füssing einen Aufenthalt bucht, muss nicht viel mehr als Badesachen einpacken.<br />
Schließlich wird man höchstwahrscheinlich eh die meiste Zeit in der wohltuenden Therme plantschen. Stolze sechs Pools sind mit Thermalwasser aus<br />
der eigenen Quelle gespeist. Wer Wasser liebt, ist hier in seinem Element. Eben Pool-Hopping auf höchstem Niveau. Ist die Haut dann schrumpelig,<br />
geht es zur Massage. Von klassischer Ganzkörpermassage über medizinische Bäder und Cranio-Sacrale-Behandlungen bis zu Naturfango – alles, was<br />
den Körper und Geist auf Vordermann bringt, steht auf dem Spa-Menü. Apropos, Menü. Wenn der Magen knurrt, gibt es auch genügend Auswahl:<br />
ob Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn im À-la-carte-Restaurant bis zu Flammkuchen nebst edlen Tropfen oder Fünf-Gang-Menü mit ausschließlich<br />
regionalen Produkten. Verwöhnprogramm auf ganzer Linie! www.ortners-resort.com<br />
»Hach, hier ist es einfach wunderschön.<br />
Und zwar zu jeder Jahreszeit. Denn<br />
das Weissenhaus liegt traumhaft an der<br />
Ostsee und in der Holsteinischen Schweiz<br />
– das macht die Natur drum herum<br />
perfekt. Und das Spa ist ein richtiger<br />
Lichtblick für die deutsche Wellness-Landschaft.<br />
Nicht nur weil es einen beheizten<br />
Außenpool gibt oder einen Sole-Whirlpool<br />
unter freiem Himmel. Es wartet ja sogar<br />
eine Schneegrotte zum Abkühlen. Und<br />
zwar auch im Hochsommer. Dieses Spa ist<br />
wie das dazugehörige Hotel: purer Luxus.«<br />
Jennifer Latuperisa-Andresen, Chefredakteurin<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 83
WELLNESS-HOTELS<br />
»Das BollAnts ist für mich ein Ort,<br />
an dem man zur Ruhe kommt, sich<br />
geborgen fühlt und neue Kraft tankt –<br />
eben ein bildschönes Wellness-Juwel<br />
im Herzen von Rheinland-Pfalz.«<br />
Claudia Scholz, Redaktionsassistentin<br />
BOLLANTS SPA IM PARK Bad Sobernheim<br />
Einmal durchkneten bitte! Paradiesischen Spa-Urlaub verspricht<br />
das BollAnts Spa im Park, denn hier findet man nicht nur die<br />
besten Massagen, sondern es ist ein Leichtes, direkt nach Anreise<br />
abzuschalten. Eigentlich braucht man nur durch die 120.000 Quadratmeter<br />
große, idyllische Parklandschaft des Resorts zu streifen,<br />
um den Gedanken Ruhe zu gönnen. Gesundheit wird im BollAnts<br />
großgeschrieben, schließlich schaut das Haus auf eine über<br />
100-jährige Geschichte als Gesundheitsresort zurück: Von Physiotherapie<br />
über klassische Massagen und Heilerde-Behandlung bis<br />
hin zum autogenen Training, Yoga und Pilates wird alles dafür getan,<br />
Körper, Geist und Seele Gutes zu tun. Neben dem bollants.Spa<br />
gibt es noch das Prana Spa, einen exklusiven Rückzugsort für eine<br />
limitierte Anzahl an Gästen, wo der Fokus noch intensiver auf neue<br />
Lebenskraft und Lebensenergie gelegt wird. Der perfekte Ort, um<br />
sich eine ganz persönliche Auszeit zu gönnen. www.bollants.de<br />
LANDHOTEL VOSHÖVEL<br />
Niederrhein<br />
Wenn ein Spa »Livingroom« heißt,<br />
klingt es schon verheißungsvoll.<br />
Ist es auch! Denn das Spa des<br />
Landhotels Voshövel strahlt pure<br />
Gemütlichkeit aus. Eben wie daheim.<br />
Ein Schlupfloch, in das man sich<br />
verkriecht, wenn der Alltag zu viel<br />
ist. Familie Klump hat am idyllischen<br />
Niederrhein in Schermbeck einen<br />
besonderen Rückzugsort geschaffen.<br />
Aus der ehemaligen Ausflugsgaststätte<br />
ihrer Urgroßeltern ist ein<br />
wahres Kleinod der Entspannung<br />
zwischen Wiesen und Wäldern<br />
entstanden. Persönlich, kreativ und<br />
ausgefallen, zeigen sich die 75 Zimmer<br />
und Suiten. Von der Tiffanysuite,<br />
die in türkisfarbenen Tönen und<br />
mit Art-déco-Möbeln begeistert, bis<br />
zum Penthouse Fuchsteufelswild mit<br />
rustikalen Naturmaterialien, Wänden<br />
aus Treibholz gepaart mit Designermöbeln.<br />
Auch das Spa geizt nicht mit<br />
Stil, Design und Gemütlichkeit. Eben<br />
Wohnzimmer-Wohlfühl-Atmosphäre,<br />
wo jeder dem nachgehen kann, was<br />
ihm gerade guttut: in der Sauna<br />
schwitzen, im weichen Wasserbett<br />
oder lauschigem Love Chair im<br />
Buch schmökern, im Innen- oder<br />
beheiztem Außenpool tiefschürfende<br />
Gespräche führen oder im Spa-Kino<br />
abschalten. Wer den Fokus auf das<br />
Wesentliche sucht, ist hier genau<br />
richtig. www.landhotel.de<br />
»Wer eine Auszeit vom Alltag<br />
nehmen möchte, wird das hippe<br />
Hotel Voshövel lieben! Das großzügige<br />
Spa ist allein architektonisch eines der<br />
schönsten und modernsten in ganz<br />
Deutschland. Ein Wochenende hier ist<br />
Urlaub pur, eine richtige Auszeit für<br />
alle Sinne! Und vor allem extrem<br />
gesund und entspannend.«<br />
Barbara Ackermann,<br />
Geschäftsführerin The Destination Office<br />
84<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>
»Es sich mal richtig gut gehen lassen,<br />
das kann man im Das Tegernsee besonders<br />
gut. Mein absoluter Lieblingsplatz: der<br />
beheizte Außenpool. Hier wähnt man sich<br />
förmlich zwischen Himmel und Erde.«<br />
Marie Tysiak, Redakteurin<br />
Fotos: BollAnts Spa im Park, Andrea Kiesendahl, Landhotel Voshövel, DAS TEGERNSEE<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
DAS TEGERNSEE Bayern<br />
Ab auf die Liege: Wenn die Tage mit Massierenlassen, Lesen, Kopf-frei-Machen,<br />
Planschen, Saunieren und Gut-Essen gefüllt sind, dann befindet man<br />
sich definitiv im »Das Tegernsee«. In Sachen Luxus, Design und Wellness<br />
eine der ersten Adressen in Bayern. Oberhalb des gleichnamigen Sees<br />
gilt »Das Tegernsee« als perfekter Rückzugsort mit besten Aussichten.<br />
Förmlich zwischen Himmel und Erde gelegen, eröffnet sich vom beheizten<br />
Außenpool und nahezu allen Hotelbereichen ein herrliches Panorama auf<br />
den See und die Voralpenkulisse. Auch von der Panorama-Sauna hat man<br />
einen sensationellen Ausblick auf das Tegernseer Tal; auf den Sonnendecks<br />
lässt man sich eingemummelt im Bademantel auch im Winter die<br />
Sonne auf den Bauch scheinen, und anschließend stärkt man sich an der<br />
Spa Bar mit einem Veggie-Wrap oder Obstsalat, bevor man sich eine Gesichts-<br />
oder Körpermassage mit hauseigenen Produkten gönnt. Hier wähnt<br />
man sich im Wellness-Olymp. www.dastegernsee.de<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
85
ANZEIGE<br />
VILA VITA Marburg<br />
Ein Verwöhn-Aufenthalt für Genießer<br />
Wenn die kalte Jahreszeit beginnt, ist es umso wichtiger, dem Genießer-Herz etwas Gutes zu tun und Seele<br />
und Geist bei Laune zu halten. Jetzt heißt es also: Koffer packen für ein genussreiches Wochenende!<br />
Dabei liegt das Gute in diesem Fall sehr nah, nämlich in der Stadt Marburg in Mittelhessen.<br />
Hier steht das Hotel Vila Vita Rosenpark für außergewöhnliche Verwöhn-Momente.<br />
Die weitläufigen, geschmackvoll eingerichteten Zimmer mit hochwertigen<br />
Materialien und modernem Design strahlen exklusive<br />
Gemütlichkeit aus und laden zu entspannten Stunden ein. Und<br />
auch der Urlaubstag beginnt vielversprechend: Beim reichhaltigen Frühstück<br />
steht hoteleigener Honig bereit, produziert von fleißigen Bienen<br />
aus dem direkten Umland. Auch Milch und Eier kommen aus der Region. In<br />
der »Vital«-Ecke gibt es Müsli in allen Variationen mit verschiedenen Toppings<br />
wie Chia-Samen, Walnüsse oder Sonnenblumenkerne.<br />
Gestärkt geht es auf Erkundungstour in die wunderschöne Marburger Altstadt<br />
und 400 Treppenstufen hinauf zum Landgrafenschloss, dem Wahrzeichen<br />
Marburgs. Von hier aus zeigt sich die Stadt von ihrer schönsten<br />
Seite. Direkt am Schloss befindet sich das Restaurant Bückingsgarten,<br />
das zum Speisen »with a view« einlädt. Bei Sonnenschein lockt die Terrasse<br />
mit erfrischenden Getränken und Köstlichkeiten. An kühleren Tagen<br />
oder bei Schmuddelwetter können es sich die Besucher im urigen<br />
Innenraum inklusive Burgmauer gemütlich machen.<br />
Nach der Stadttour bringt der Rosenpark Spa auf 1.000 Quadratmetern Entspannung.<br />
Auf der körperwarmen Wasserliege werden die Energiereserven<br />
aufgeladen, die Gelenke durch sanfte Hände gelockert und im Dampfbad die<br />
Muskeln entspannt. Ein Highlight: der Besuch in der Schneekabine – 365<br />
Tage im Jahr weißer Niederschlag und Abkühlung bei minus zehn Grad.<br />
Am Abend heißt es mediterran genießen im hoteleigenen Restaurant OLIVA.<br />
Wie wäre es als Vorspeise beispielsweise mit Maispoularden-Kroketten mit<br />
Béchamel-Sauce und Kräuter-Dip und »Trancio di Salmone«-Lachs-Steak<br />
aus dem Mibrasa-Ofen als Hauptspeise? Ob da noch Platz für Nachtisch<br />
ist? Aber sicher! In der benachbarten Eismanufaktur AROMA gibt es außergewöhnliche<br />
Kreationen, wie etwa gesalzene Erdnuss, Buttermilch-Karotte-Banane<br />
oder Krokant. Der Abschluss dieses perfekten Verwöhntages<br />
ist ein Besuch in der stylischen 360° Bar und Lounge, begleitet von einem<br />
Signature-Drink, kredenzt vom Barchef höchstpersönlich.<br />
INFO<br />
VILA VITA Marburg www.vilavitamarburg.de<br />
86
KARIBIK<br />
Fotos: Causeway/Shutterstock.com, Food-Photographer Jennifer Pallian, Roger@rogerpaperno.com<br />
BELIZE überrascht<br />
Das kleine zentralamerikanische Land Belize haben bis jetzt noch nicht viele auf dem<br />
Radar. Zum Glück. So hat man Maya-Stätten wie Caracol, eine der imposantesten<br />
Dschungelmetropolen der Mayas, fast ganz für sich alleine. Taucht am zweitgrößten<br />
Barriereriff der Welt ab und erkundet den Dschungel, der mit seinem Artenreichtum<br />
fasziniert. An der Küste treffen Besucher auf das indigene Volk der Garifunas,<br />
deren kreolische Küche, Tänze, Musik und religiöse Rituale von der Unesco als<br />
Weltkulturerbe ausgezeichnet worden sind. Eine Entdeckungsreise wartet.<br />
Den Kaffee auf?<br />
Wie wäre es denn dann mit einem »Blue Mountain<br />
Coffee-Peeling« in karibischer Kulisse, um wieder<br />
Energie zu tanken? Die Luxushotelkette Sandals<br />
bietet ihren Gästen ein ganz besonderes Spa-Erlebnis:<br />
Für die Behandlungen werden natürliche lokale Zutaten<br />
wie Kokosnuss, Ingwer, Rohrzucker, tropische<br />
Wurzeln und Früchte oder eben auch Blue Mountain<br />
Coffee benutzt, einer der wohl teuersten Bohnen<br />
der Welt aus Jamaika. Insgesamt gibt es 16 Sandals<br />
Resorts, die sich über die gesamte Karibik verteilen.<br />
www.sandals.de<br />
COCKTAIL<br />
O‘CLOCK<br />
Das Rezept basiert auf einem<br />
Versehen: In der Bar des<br />
Royal Bermuda Yacht Clubs in<br />
Hamilton auf Bermuda wurde<br />
traditionell der hiesige Goslings<br />
Rum mit einem Schuss<br />
Sprudelwasser getrunken.<br />
Doch eines Tages soll ein<br />
Barkeeper statt Wasser Ginger<br />
Beer genommen haben. Weil<br />
er den Rum zudem vergessen<br />
hatte, gab er ihn einfach<br />
obendrauf. Ein Segler an der<br />
Theke soll der dunkle Drink an<br />
eine dunkle, stürmische Wolke<br />
erinnert haben, unter der kein<br />
Segler bei Trost aufs Wasser<br />
gehe: Der Dark‘n Stormy ward<br />
geboren. Schon beim ersten<br />
Schluck wird einem ganz<br />
warm ums Herz.<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
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KARIBIK | Dominica<br />
DOMI<br />
88
text<br />
Simone Sever<br />
NATÜRLICH SCHÖN!<br />
WER NATUR, ABENTEUER UND WARME TEMPERATUREN DAS<br />
GANZE JAHR ÜBER SUCHT, WER KEINE LUST AUF BETTENBURGEN<br />
UND RESTAURANTKETTEN HAT UND LIEBER ABSEITS AUSGETRE-<br />
TENER WANDERPFADE SEINEN WEG FINDET, DESSEN NÄCHSTES<br />
REISETRAUMZIEL SOLLTE DOMINICA LAUTEN.<br />
NICA<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
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REPORTERIN SIMONE SEVER WAR SCHON<br />
VOR 30 JAHREN EIN KARIBIK-FAN. OB SIE IHRE DAMALIGE<br />
LIEBLINGSINSEL WIEDERERKANNT HAT?<br />
Dreimal muss ich umsteigen, um von Hamburg auf die karibische<br />
Insel Dominica zu kommen. Einen Direktflug gibt<br />
es nicht, denn der kleine Inselstaat der Kleinen Antillen in<br />
der östlichen Karibik verfügt zwar über zwei Flughäfen,<br />
allerdings nicht für große Maschinen, und so lande ich im<br />
Dunkel der Nacht gegen 19.30 Uhr in einer kleinen Propellermaschine<br />
auf Doh-mi-Nieh-ka (Betonung auf der dritten Silbe) und bin schon<br />
mittendrin in meinem Abenteuer durch Raum und Zeit.<br />
Es ist lange her, dass ich hier war. Vor fast 30 Jahren entdeckte<br />
ich mit meinem damaligen Freund zum ersten Mal das knapp 50 Kilometer<br />
lange und 22 Kilometer breite Inselchen. Ich weiß noch, der<br />
Flug war ein bumpy ride. Der hohe Strickhut eines Rastafarians, unter<br />
dem seine Locken in Schach gehalten wurden, drückte sich bei jedem<br />
Hüpfer der Maschine an die Decke, wo er sich zu meinem Vergnügen<br />
wie ein Ziehharmonika zusammen- und wieder auseinanderfaltete.<br />
Nach der sicheren Landung inspizierte der lokale Zoll akribisch Hut<br />
und Gepäck des dunkelhäutigen Mannes. Uns Hellhäutige winkte man<br />
einfach durch. »Das ist ja wieder typisch«, erlaubte ich mir im Vorbeigehen<br />
auf Deutsch zu bemerken, woraufhin der Rastafarian – am<br />
gefühlten Ende meiner damalig bekannten Welt – zu unserer Überraschung<br />
in breitestem Norddeutsch: »Joa, das is überall so!«, erwiderte.<br />
Der coole Typ, an dessen Namen ich mich nach so vielen Jahren leider<br />
nicht erinnere, kam aus Bremen, wo er einen Reggae-Club betrieb.<br />
Am Flughafenausgang trafen wir uns wieder und kamen ins Gespräch,<br />
der Bremer Rastamann half uns, die Mietautostation zu finden,<br />
wir boten ihm an, sein Gepäck in unseren Jeep zu werfen, und fuhren<br />
ihn zum Haus seiner Eltern, irgendeinen Berg hoch in der Nähe der Inselhauptstadt<br />
Roseau. Mit seiner Empfehlung für ein günstiges Hotel,<br />
dem Namen seines Rastafarian-Bruders, der uns dann am nächsten<br />
Tag mitnahm zur Indian River-Tour, und einer Einladung zum Essen<br />
für den nächsten Abend verabschiedeten wir uns vorerst.<br />
Jetzt, fast drei Jahrzehnte später kann ich gerade noch das Schild<br />
Indian River-Tour erkennen, als mein Taxi Richtung Hotel fährt. Auf<br />
den ersten Blick erscheint mir Dominica wenig verändert. Die Natur<br />
hab ich genauso üppig abgespeichert, die Straßen damals wie heute<br />
nicht überall in bestem Zustand, hier und da dröhnte scheppernde<br />
Musik aus den Hütten und Häusern am Straßenrand. Ich habe alte<br />
Fotos dabei. Vielleicht helfen die mir, den einen oder anderen Ort<br />
wiederzufinden. Wobei das schwierig ist, denn seit meinem letzten<br />
Besuch trafen vier verheerende Hurrikanes den Inselstaat. Maria im<br />
September 2017 fegte mit einer tödlichen Kategorie 5 über die Insel,<br />
die Zerstörungen sind auch heute noch sichtbar. Die Holzhütten auf<br />
meinen Fotos also eventuell gar nicht mehr existent.<br />
Ich erinnere mich an ein großes, schmiedeeisernes Tor, vor dem wir<br />
am Abend unserer Einladung klingelten: Der Mond stand schon am<br />
Nachthimmel, die Sterne leuchteten strahlender als die vereinzelten Straßenlaternen.<br />
Wir waren die Einzigen mit nordeuropäisch hellem Hautton<br />
weit und breit. Für die Einheimischen, die im Dorf noch unterwegs waren,<br />
sind wir zu dem Zeitpunkt definitive Hingucker. Heute ist das anders,<br />
der internationale Tourismus ist längst auch auf Dominica gelandet.<br />
Allerdings nicht in alles verzehrenden Schwärmen, sondern sanft wie eh<br />
und je mit Propellermaschinen und Kleinflugzeugen – abgesehen von den<br />
Kreuzfahrtschiffen, die dem Inselstaat dringend notwendige Einnahmen<br />
verschaffen – aber meist nur für ein paar Stunden in Rouseau anlegen.<br />
JOHNNY DEPP WAR AUCH SCHON HIER<br />
Auf dem Indian River, der an der Westküste ins Karibische Meer mündet,<br />
ist heute im Vergleich zu damals deutlich mehr los, etwa wenn<br />
gerade eines dieser großen Kreuzfahrtschiffe angelegt hat. Am frühen<br />
Abend, die Sonne zieht sich langsam zurück und die Kreuzfahrtschiffe<br />
sind unterwegs zu neuen Häfen, herrscht wieder Ruhe. Die Vögel<br />
singen, hier und da ist eine Krabbe zu sehen und sogar ein Leguan<br />
scheint sich im Dickicht der teils einhundert Jahre alten Mangroven zu<br />
sonnen. Der zweite Teil von »Fluch der Karibik« mit Johnny Depp, Keira<br />
Knightley und Orlando Bloom wurde in dieser einzigartigen Natur<br />
gedreht. Darauf einen Dynamite Punch an der Bush Bar!<br />
90 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
KARIBIK | Dominica<br />
Auf dem Indian River erlebten einst Johnny Depp, Keira Knightley und Orlando Bloom in dem Kino-Blockbuster »Fluch der Karibik« Abenteuer.<br />
Gute Wahl, denn Dominica ist nach wie vor so ursprünglich, dass man noch heute Piraten in den Mangroven vermuten könnte.<br />
herbst 2020<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
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KARIBIK | Dominica<br />
» ... ALS PLÖTZLICH EINE<br />
WASSERFONTÄNE IN DIE LUFT<br />
SCHIESST UND MIR VOR GLÜCK<br />
DIE TRÄNEN KOMMEN:<br />
DIREKT VOR UNS TREIBT<br />
EIN POTTWAL.«<br />
Walerfolg: Pottwale sind<br />
die Rekordhalter beim<br />
Tieftauchen. Bis zu zwei<br />
Stunden durchgehend und<br />
3.000 Meter tief tauchen<br />
sie hinab.<br />
92
Ein Mosaik aus steilen<br />
Klippen, roten Felsen<br />
und Flüssen, die von den<br />
Bergen herabströmen:<br />
Der Ort Calibishie im<br />
Norden Dominicas ist<br />
ein Geheimtipp.<br />
Fotos: Simone Sever (2), Mackenzie Weber, Althriveo, Don Cristian Ramsey/Shutterstock.com, David Svestka/Shutterstock.com, Janos Rautonen/Shutterstock.com<br />
VON RUM UND QUAKENDEN HÜHNERN<br />
Rum war es auch, den man uns damals zur Begrüßung anbot, als wir<br />
bei unserem Freund vor der elterlichen Tür standen. Wobei … erst mal<br />
war Skepsis. Wir klingelten, der dicke Dackel knurrte. Die Frau des<br />
Hauses warf einen Blick auf uns: Helle Haut! Fremde? Was wollen die<br />
so spät? Ganz im Ernst, meine Oma Emma hätte doch in umgekehrter<br />
Weise ganz genauso reagiert. Die alles umschlingende Herzlichkeit<br />
kam erst, als der Sohn sie erklärte. Da wurde der Rum rausgeholt, wir<br />
in die Arme genommen und gar nicht mehr losgelassen. Und es wurde<br />
für uns gekocht: Fisch im Bananenblatt. Ich hatte damals noch nicht<br />
mal einen Schimmer, dass Bananen Blätter haben und von Kochbananen<br />
im Leben noch nichts gehört. Draußen quakte es laut. »Berghühner«,<br />
erklärt der Vater. Verstanden hab ich das nicht, denn Hühner<br />
gackern doch. Sie sprachen hier auf den Inseln wohl eine andere Sprache.<br />
Erst jetzt weiß ich, dass die Mountainchicken gar keine Hühner,<br />
sondern Frösche, genauer Antillen-Ochsenfrösche waren, die in den<br />
1990er-Jahren gefangen und dann verspeist wurden. Heute sind die<br />
Berghühner fast ausgestorben.<br />
Meine alten Fotos helfen mir nicht dabei, weder das Dorf oder<br />
das Haus der damaligen Reisebekanntschaft wiederzufinden. Es sind<br />
immer wieder nur Fragmente, an die ich mich erinnere: Gefühle, Geräusche,<br />
Geschmack. In der Hauptstadt Roseau, die besonders hart<br />
vom Hurrikan Maria getroffen wurde, finde ich zur Mittagszeit »The<br />
Great Old House«, ein landestypisches Restaurant. Hier serviert man<br />
mir, was auch schon in meiner Erinnerung so famos geschmeckt hat:<br />
Fisch mit Kochbanane und eine große Portion Herzlichkeit des Besitzers<br />
Leonard.<br />
NATUR IM ÜBERFLUSS<br />
Ohne Auto und den Mut, auf der linken Straßenseite zu fahren, ist man<br />
ziemlich aufgeschmissen in Dominica, will man sich die Naturschönheiten<br />
der Insel nicht entgehen lassen, etwa die vulkanisch-schwarzsandigen<br />
Strände der Westküste. White sandy Beaches hat der Osten im<br />
Angebot mit wuchtigen atlantischen Wellen und weißer Gischt. Weichgewaschene,<br />
rötliche Felsen erinnern an den Ayers Rock der Aborigines<br />
und sind in Calibishie, einem Ort im Norden direkt am Atlantik, zu<br />
entdecken und über einen leichten Wanderweg gut erreichbar. Der eine<br />
oder andere Strand ist hingegen nur mit gutem Schuhwerk und Kletterlust<br />
zu erobern. Dann kann es aber sein, dass kein Mensch weit und<br />
breit zu sehen ist. Heiße Quellen, hochgelegene Seen im Nebel, zahlreiche<br />
Wasserfälle: Natur im Überfluss, das ist Dominica.<br />
Nur drei Tage und zwei Nächte hatte ich bei meinem ersten Besuch<br />
der Insel eingeplant und schaffte es am Ende natürlich nicht, alle Naturschönheiten<br />
zu besuchen. Ich reiste ab, ohne die Trafalga-Falls zu<br />
besuchen. »Es muss immer einen Grund für eine Wiederkehr geben!«,<br />
sagte ich mir damals und dachte dabei ganz sicher nicht, dass es 27<br />
Jahre brauchen würde, bevor ich endlich vor den wolkenkratzerhohen<br />
Zwillingswasserfällen stehen würden, die rauschend vom Berg fallen.<br />
WHALE WATCHING<br />
Einer der für mich beeindruckendsten Schätze der Insel ist aber nicht<br />
auf den 750 Quadratkilometern zu finden, es ist keiner der 365 Flüsse<br />
und auch nicht der Morne Diablotins, der mit 1.447 Metern höchste<br />
Berg des Eilandes. Für meinen Inselschatz fahre ich mit August, der sich<br />
gern mit dem Nachsatz »born in December!« vorstellt, und Pam vom<br />
Team PH Whale Watch Dominica raus ins Deep Blue. Ich würde so gern<br />
Wale sehen, und die Chancen in den tiefen Gewässern rund um Dominica<br />
sind das ganze Jahr über hoch. Mit einem kleinen, wendigen<br />
offenen Hartschalenboot und einem aus Küchenutensilien gebauten<br />
Sonargerät springen wir über die seichten Wellen auf der Suche nach<br />
den Giganten des Meeres. August hat jahrelange Erfahrungen und einen<br />
guten Riecher für die Meeresriesen. Plötzlich gibt er Gas. Wir schlagen<br />
hart auf den direkt von vorn kommenden Wellen auf, bis August das<br />
Gas wegnimmt. Sanft schaukeln wir jetzt auf dem tiefblauen Wasser.<br />
Meine leider ziemlich blinden Augen scannen die Wasseroberfläche.<br />
Nichts. Als plötzlich eine Wasserfontäne in die Luft schießt und mir vor<br />
Glück die Tränen kommen: Direkt vor uns treibt ein Pottwal.<br />
In angemessenem Abstand folgen wir dem Tier eine Weile, denn<br />
August weiß, bevor der Pottwal abtaucht, muss der Sauerstoff speichern.<br />
»Haltet eure Kameras bereit«, ruft er uns zu und direkt vor uns<br />
taucht der Meeresriese ab und zeigt höchst fotogen zum Abschied<br />
seine wunderschöne Fluke. Zum Schnorcheln im Champagner-Reef<br />
schaffe ich es nicht mehr, aber, es muss schließlich immer einen Grund<br />
geben, wiederzukommen! Es gibt so viele!<br />
INFO<br />
The Great Old House,19 Castle Street, Tel. +1 767-440-7549,<br />
www.facebook.com/thegreatoldhouse<br />
PH Whale Watch Dominica, Champagne Beach, Pointe Michel,<br />
www.ph-whale-watch-dominica.business.site<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
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KARIBIK | Tobago<br />
TOBAGO<br />
TO-DO<br />
KENNEN WIR ALLE: URLAUB DORT, WO WIR NOCH NIE<br />
WAREN, INITIIERT AUCH DAS BEDÜRFNIS, ALLES ZU ERLEBEN.<br />
DAMIT WEDER EINE AUFWENDIGE RECHERCHE NOCH DAS<br />
GEFÜHL VON »VERPASSEN« AUFKEIMT, HABEN WIR EINE<br />
PRAKTISCHE TO-DO-LISTE FÜR DIE BEZAUBERNDE<br />
KARIBIKINSEL TOBAGO ERSTELLT.<br />
94<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>
ÜBER DIESEM WASSER MÜSST IHR STEH’N<br />
Tobagos Postkartenstrand Pigeon Point ist nicht nur bei<br />
Sonnenanbetern beliebt, sondern auch bei Wassersportlern.<br />
Stand-up-Paddler, Kite- und Windsurfer finden hier perfekte<br />
Winde und Wellen. Pigeon Point liegt im touristisch erschlossenen<br />
Südwesten der Insel auf einer Landzunge.<br />
WENN DIE TIEFE DICH ERLEUCHTET<br />
Doch Tobago hat noch mehr »blaue« Abenteuer parat.<br />
Ein erhellendes Erlebnis ist eine Biolumineszenz-Tour.<br />
Mit dem Kajak oder dem Stand-up-Paddle<br />
geht es ab Pigeon Point am Abend bei Dunkelheit<br />
aufs Wasser. Dann wird bis zur Bon-Accord-Lagune<br />
gepaddelt, wo das Wasser, nachdem man es etwas<br />
aufgewühlt hat, zu leuchten beginnt wie eine Million<br />
schwimmender Glühwürmchen. Grund dafür ist das<br />
hiesige selbstleuchtende Plankton. Wow!<br />
Fotos: Tobago Tourism Agency (4), Healing with Horses (2), Jono Hirst<br />
SEEPFERDCHEN MAL ANDERS<br />
Ein Ausritt mit den Pferden der deutschen Auswanderin Veronika<br />
Danzer und ihrem Mann Lennon ist ein richtiges Abenteuer für Menschen<br />
mit oder ohne Reiterfahrung. Nachdem sich die Pferde ihre Reiter<br />
selbst ausgesucht haben, geht es über den Hafen von Buccoo in<br />
den Mangrovenwald bis zum Strand. Am Ende des Traumstrands geht<br />
es dann auf dem Rücken der Pferde ins Meer. Aber keine Sorge: Die<br />
Pferde gehen nur so weit ins Wasser, wie es für den Reiter in Ordnung<br />
ist. Die Gelassenheit, die Aura, das Gefühl – eine Erfahrung, die einen<br />
prägt und die man sich als Glücksmoment ewig verwahrt.<br />
THIS MUST BE UNDERWATER LOVE<br />
Wir bleiben am Pigeon Point, doch dieses Mal zieht es uns unter Wasser,<br />
denn mit dem Buccoo Reef, dem vorgelagerten Korallengarten,<br />
zeigt sich die Unterwasserwelt von ihrer schönsten Seite.<br />
EINE KARIBISCHE WANDERUNG<br />
Wer Tobago wirklich kennenlernen möchte, muss in das Main Ridge<br />
Forest Reserve, das älteste Naturschutzgebiet der westlichen Hemisphäre.<br />
Hier warten Wanderrouten für jedes Fitnesslevel. Wer nach<br />
seiner Tour verschnaufen möchte, findet in den Dschungelpools eine<br />
willkommene Abkühlung. Der Argyle Fall hat gleich drei Pools zu bieten.<br />
Unbedingt also auch Schwimmoutfit zur Wanderung einpacken!<br />
ABWÄRTS MIT SCHMACKES<br />
Selbstverständlich eignet sich die vulkanische Landschaft Tobagos auch<br />
perfekt, um sie mit dem Fahrrad zu erkunden. Auch hier kann man sich<br />
entscheiden: Dosiertes Abenteuer auf einer gemütlichen, abwechslungsreichen<br />
Radtour durch die sanften Hügel von Arnos Vale und Golden<br />
Lane oder pures Adrenalin bei einer Downhill-Mountainbiketour?<br />
Erinnerungswürdig werden die authentischen Abenteuer alle sein.<br />
Mehr Infos über: auf.reise/tobago<br />
herbst <strong>2021</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 95
text & fotos<br />
BMarie Tysiak<br />
EINE<br />
KLEINE<br />
WELT<br />
FÜR SICH<br />
EINE TRAUMHAFTE KARIBIKINSEL, ZWEI NAMEN, ZWEI MEERE, ZWEI HAUPT-<br />
STÄDTE UND ZWEI SPRACHEN, DREI WÄHRUNGEN, 37 TRAUMSTRÄNDE UND EIN<br />
GRÜNES INLAND HABEN UNKOMPLIZIERTE ENTSPANNUNG UND REICHLICH<br />
ABWECHSLUNG AUF LAGER! ZU BESUCH AUF SINT MAARTEN/ST. MARTIN,<br />
WO DIE WELT AUF 87 QUADRATKILOMETERN ZUSAMMENKOMMT.<br />
96<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong>
KARIBIK | Sint Maarten/St. Martin<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
97
KARIBIK | Sint Maarten/St. Martin<br />
»FÜR DIE EINHEIMISCHEN SIND WIR ZU DEM ZEITPUNKT<br />
DEFINITIVE HINGUCKER. HEUTE IST DAS ANDERS,<br />
DER INTERNATIONALE TOURISMUS IST LÄNGST<br />
AUCH AUF DOMINICA GELANDET.«<br />
»ERHOBENE ARME BEGRÜSSEN MICH AUF DER<br />
KARIBIKINSEL. TOUCHDOWN INSELLEBEN.«<br />
98 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>
KARIBIK | Dominica<br />
Die Aufteilung der Insel zwischen<br />
den Niederlanden und<br />
Frankreich soll eine wahre<br />
Schnapsidee gewesen sein:<br />
zwei Männer, ein Wettrennen<br />
um die Insel und jede Menge<br />
Wein und Gin spielten der<br />
Sage nach eine Rolle.<br />
BEACH-LIFE UNTER DER KARIBISCHEN SONNE<br />
Anflug Strand. Der linke Flügel des Airbus gleich unter meinem Fenster<br />
zittert im Wind, die Landeklappen stellen sich senkrecht. Unmittelbar<br />
dahinter: die Küste, zum Greifen nah. Erst felsige Klippen, darauf<br />
ein Pool. Ich kann die Leute im Wasser erkennen, die winken.<br />
Dann, als das türkise Wasser schon so flach ist, dass man die einzelnen<br />
Steine am Grund erkennen kann, rollen die Wellen plötzlich schaumig<br />
an den hellen Strand. Erhobene Arme, keine 15 Meter unter unserer<br />
KLM-Maschine, begrüßen mich auf der Karibikinsel, bevor wir im Rücken<br />
des berühmten Plane Spotter Beach Maho den Boden berühren.<br />
Touchdown Inselleben.<br />
Die zweigeteilte Insel, die zur einen Hälfte zu den Niederlanden<br />
und zur anderen zu Frankreich gehört, misst je keine 15 Kilometer in<br />
Breite und Länge. Doch schnell überschaubar ist sie dennoch nicht:<br />
Schon von oben erkenne ich, wie zerklüftet Sint Maarten/St. Martin<br />
zwischen den vielen Siedlungsgebieten ist. Riesige Lagunen, Landzungen<br />
und dichtbewachsene, grüne Hügel verschaffen nicht sofort<br />
intuitive Orientierung. Gute Anhaltspunkte sind daher immer die 37<br />
Strände der Insel, die sich zwischen den Klippen auftun!<br />
Unweit des Flughafens liegt die seichte Bilderbuchbucht Mullet<br />
Bay Beach dem Karibischen Meer zugewandt. Der Sand hier ist besonders<br />
fein, das glitzernde Türkis des Wassers wirkt tatsächlich wie<br />
gemalt. Strandliegen verteilen sich unter bunten Sonnenschirmen<br />
entlang des Strands, Abkühlung bieten Cocktails von der Strandbar<br />
und ein Bad in der perfekten Kulisse – meine absolute Lieblingsbucht.<br />
Wer es lieber rauer mag, der besucht den Orient Bay an der französischen<br />
Ostküste. Hier brausen die Wellen des Atlantiks an den langen<br />
Strand, Kitesurfer hüpfen in den Wellen auf und ab. Für Trubel und<br />
reichlich tolle Strandbars lockt die Grand Case an der Nordküste mit<br />
französischen Köstlichkeiten. Auf Pinel Island hingegen finde ich die<br />
absolute Ruheoase. Französische oder niederländische Inselhälfte, karibische<br />
oder atlantische Küste – jeder Strand für sich ist einzigartig<br />
und wunderschön.<br />
EINE INSEL, ZWEI LÄNDER – VIELE GESICHTER<br />
Hoch oben am Fort Louis, dessen Ruine über der wunderschönen<br />
Bucht der schnuckeligen Hauptstadt Marigot ragt, weht heute<br />
eine imposante französische Flagge. Doch tatsächlich war dieser Ort<br />
einst Schauplatz blutiger Schlachten mit anderen Seefahrernationen.<br />
Denn: Wie auf vielen anderen Karibikinseln hat der Kolonialismus<br />
auf Sint Maarten/St. Martin große Spuren, europäische Dominanz<br />
und eine multikulturelle Gesellschaft hinterlassen. Der Sage<br />
nach wurde die Insel, für die im Laufe der Jahrhunderte auch Großbritannien<br />
und Spanien vor allem aufgrund ihrer Lage und reichen<br />
Salzvorkommen Ansprüche stellten, zwischen den Niederlanden<br />
und Frankreich nach einer wahren Schnapsidee aufgeteilt: Um einen<br />
blutigen Konflikt der beiden Mächte zu verhindern, ließ man im<br />
17. Jahrhundert je einen Mann beider Nationen von einem gemeinsamen<br />
Startpunkt um die Küste laufen, der Franzose nach Norden, der<br />
Niederländer nach Süden. Wo sie sich schließlich wiedertrafen, wurde<br />
eine Linie zum Startpunkt gezogen, die bis heute eine friedliche und<br />
kontrollfreie Grenze bilden sollte. Der Franzose trank unterwegs Wein,<br />
der Niederländer allerdings puren Gin – und sicherte im Trunk daher<br />
seinem Heimatland einen flächenmäßig weitaus kleineren Teil der Insel.<br />
Die Grenze besteht bis heute und wird von vielen Inselbewohnern<br />
täglich und auch von Urlaubern ganz unbewusst passiert. Kontrollen<br />
gibt es keine.<br />
Doch den Unterschied zwischen den Inselhälften spürt man, auch<br />
wenn sich die Bevölkerung als Einheit sieht. Die französische Seite ist<br />
wesentlich europäischer geprägt – man bestellt gediegen in den bohemischen<br />
Beachbars auf Französisch und zahlt in Euro. Auf der niederländischen<br />
Seite hingegen schlemmt es sich in Plastikstühlen authentischer<br />
Street-Food-Spots für wenige US-Dollar, gefeiert wird dann in<br />
den angrenzenden Discos zu karibischen Tunes. Doch egal auf welcher<br />
Die hat man auf dem Schirm!<br />
Strände gibt es auf St. Martin/<br />
Sint Maarten für jeden<br />
Anspruch – ob brausende<br />
Wellen am Atlantik oder<br />
seichte Traumkulissen auf der<br />
karibischen Seite, wie hier der<br />
Long Beach vorm Belmond La<br />
Samanna.<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
99
KARIBIK | Sint Maarten/St. Martin<br />
Geschmackvoll: Die<br />
kreolische Küche zaubert<br />
wahre Kunstwerke<br />
aus Meerestieren. Das<br />
karibische Lebensgefühl<br />
bekommt man allerorts<br />
gratis dazu. Cheers!<br />
ACTION PUR IM ABENTEUERLAND<br />
Inselseite man sich befindet – die karibische Lebensfreude der Einheimischen<br />
ist überall gegenwärtig und höchst ansteckend.<br />
IN DEN KOCHTOPF UND HINTER DIE KULISSEN GESCHAUT<br />
Auf beiden Seiten der Insel kann man hervorragend essen. Ein Muss:<br />
die kreolische Küche probieren. Zum Beispiel auf der niederländischen<br />
Seite im The Captain’s Rib Shack – hier werden neben Ribs gefüllte<br />
Crab Backs klassisch mit Rice & Beans serviert. Bei Rosemary’s auf der<br />
französischen Seite gibt es Conch Ceviche von der karibischen Meeresschnecke,<br />
frittierten Mahi Mahi und geräucherten Hering. Frischen<br />
Lobster bekommt man überall auf der Insel – wie wäre es zum Beispiel<br />
im schicken La Perle Bleu gleich am Wasser? Wer sich durchprobieren<br />
mag, der genießt an der Grand Case französisch-karibische Küche in<br />
den verschiedenen Restaurants, im Ocean 82 schmeckt es besonders<br />
gut. Eine der schönsten Locations bietet sich am Indigo Beach im<br />
gleichnamigen Restaurant. Und wer es sich so richtig gut gehen lassen<br />
mag, der besteigt zum Sonnenuntergang eine »Wine & Cheese Cruise«<br />
und genießt französische Leckereien in atemberaubender Kulisse.<br />
Natürlich darf auch Rum auf der Insel nicht fehlen – er ist wichtigste<br />
Zutat des berüchtigten Black Cakes. In einem kleinen Familienbetrieb<br />
wird er auf der niederländischen Seite in der »Soualiga Rum Distillery«<br />
eigens produziert, »Soualiga«, »Insel des Salzes« war der vorkoloniale<br />
Name Sint Maartens/St. Martins. Delroy führt leidenschaftlich durch<br />
den kleinen Betrieb, an der Bar lässt es sich in Schummerlicht-Atmosphäre<br />
durch die verschiedenen Geschmackssorten probieren.<br />
Sowieso: Kleine Betriebe, die Besucher herzlich einladen, hinter die<br />
Kulissen zu blicken und das Leben auf der schönen Karibikinsel besser<br />
kennenzulernen, gibt es viele. Denn man ist stolz auf die lokalen Produkte<br />
der kleinen Insel. Bei Sint Maarten Nectar kann man bei der Produktion<br />
von naturbasierten Cremes und Beauty-Produkten mitmachen,<br />
beim Simpson Bay Fish Market zeigen einem die Barbesitzer gerne, wie<br />
sie den berüchtigten Bush Tea anmixen. Man kommt schnell ins Gespräch<br />
mit den Einheimischen – egal ob auf Englisch, Französisch oder<br />
Niederländisch. Und dann wird erzählt – vom bunten Karneval, vom<br />
tragischen Wirbelsturm Irma oder einfach nur vom Alltag auf der Insel.<br />
Kolumbus segelte einst am Martinstag an der zerklüfteten, wilden<br />
Insel vorbei und benannte sie nach dem Heiligen, der für das Teilen<br />
seines Mantels weltberühmt wurde. Wesentlich schneller und adrenalinreicher<br />
flitze ich nun gut 500 Jahre später über den tiefblauen<br />
Ozean – von Weitem wirkt Sint Maarten/St. Martin auch heute noch<br />
sehr verwunschen und abenteuerlich. Und das ist die Insel tatsächlich<br />
– nicht nur mit einem 340-PS-Jetski unterm Popo. Das hügelige<br />
Inselinnere ist überzogen mit dichter Vegetation, wie sich zum Beispiel<br />
bei einer Jeepsafari auf den Pic Paradis, mit 424 Metern der höchste<br />
Gipfel der Insel, zeigt. Die perfekten Voraussetzungen für Action der<br />
Superlative. Im Süden der Insel können sich Mutige von der steilsten<br />
und höchsten Zipline der Welt stürzen und im wahrsten Sinne über das<br />
grüne Blätterdach hinabfliegen. The Flying Dutchman bringt einen mit<br />
flotten 90 Stundenkilometern 800 Meter steil ins Tal. Wem das zu viel<br />
Adrenalinkick ist, der nimmt entspannt die Seilbahn wieder nach unten<br />
und genießt den Panoramablick.<br />
Der letzte Tag ist angebrochen. Noch liege ich auf einer der gemütlichen<br />
Strandliegen der Coco Beach Bar am Orient Bay, vor mir rollt<br />
der Atlantik rhythmisch an den Strand, Palmen rascheln im Wind. Ein<br />
letztes Mal werde ich gleich in die Wellen hüpfen, bevor es wieder zurück<br />
zum Flughafen geht. Ich möchte ein paar Stunden früher da sein<br />
– damit ich am Maho Beach die vormittägliche Ankunft der großen Airbus-Maschinen<br />
nicht verpasse. Eine Freundin hat mir von der kleinen<br />
Bar erzählt, die einem einen tollen Ausblick über den Strand samt Flugzeugen<br />
bietet, für den die Insel weltberühmt wurde. Dabei kann die<br />
Karibikinsel so viel mehr. Denn Sint Maarten/St. Martin vereint eine<br />
kleine Welt für sich.<br />
INFO<br />
Mehr Infos über die französische Inselhälfte gibt es bei<br />
www.st-martin.org, alles über die niederländische Insel unter<br />
vacationstmaarten.com<br />
HOTELTIPP Gleich am wunderschönen Long Beach liegt das<br />
Belmond La Samanna mit seinen 83 Zimmern und 8 Villen. Spa<br />
und Restaurant verwöhnen auf höchstem Niveau.<br />
www.belmond.com<br />
Unsere Reise-Tipps finden Sie unter: http://auf.reise/st-marteen<br />
100 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> herbst <strong>2021</strong>
»UND DANN WIRD ERZÄHLT – VOM<br />
BUNTEN KARNEVAL, VOM TRAGISCHEN<br />
WIRBELSTURM IRMA ODER EINFACH NUR<br />
VOM ALLTAG AUF DER INSEL.«<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
101
102<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
herbst <strong>2021</strong>
KARIBIK | Bahamas<br />
DIE SCHWIMMENDEN SCHWEINCHEN DER BAHAMAS<br />
STEHEN BEI VIELEN REISENDEN AUF DER WUNSCHLISTE.<br />
ABER WUSSTET IHR, DASS SIE GLEICH AUF MEHREREN INSELN<br />
ANZUTREFFEN SIND? WIR VERRATEN EUCH WO – BESTE<br />
VORAUSSETZUNGEN FÜR EIN TIERISCH GUTES INSELHOPPING!<br />
Wissenswert für eine schweindrucksvolle<br />
Tour: Mittlerweile leben auf rund fünf Inseln<br />
auf den Bahamas wild lebende Schweine.<br />
Wie genau die berühmten schwimmenden<br />
Schweine auf die Bahamas kamen, weiß man<br />
nicht genau. Gerüchte besagen, Piraten hätten sie hier vergessen.<br />
Andere Annahmen lassen vermuten, Seefahrer oder auch eifrige<br />
Geschäftsmänner hätten sie bewusst ausgesetzt.<br />
Fakt bleibt: Auf einigen unbewohnten Inseln auf den Bahamas<br />
wohnen Schweine, die von ihren Besitzern gefüttert und umsorgt<br />
werden. Wenn es ihnen zu heiß wird, nehmen sie lässig ein<br />
Bad. Lust, eine Runde mitzuschwimmen?<br />
herbst <strong>2021</strong><br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
103
KARIBIK | Bahamas<br />
EXUMA CAYS<br />
Big Major’s Spot – das Original<br />
Die Exuma Cays im Herzen der Bahamas sind die Geburtsstätte der<br />
schwimmenden Schweine. Wie auf einer Perlenkette reihen sich hier<br />
360 kleine Inseln auf. Great Exuma im Süden ist die größte dieser Inseln.<br />
Und inmitten dieser Kette liegt das unbewohnte Eiland Big Major’s<br />
Spot mit dem berühmten Pig Beach. Um zu der rund 20 Schweine<br />
großen Kolonie zu gelangen, empfiehlt sich eine Bootstour oder ein<br />
privater Bootscharter. Die Tour enthält mehrere Schnorchelstopps<br />
mit freundlichen Ammenhaien und neugierigen Wasserschildkröten.<br />
Auch die berühmte Thunderball-Grotte des gleichnamigen James-<br />
Bond-Films kann besucht werden. Von Georgetown, der Hauptstadt<br />
der Exumas, dauert die Fahrt etwa zwei Stunden – doch die Tour lohnt<br />
sich. Die türkisfarbenen Buchten mitsamt der Schnorchelstopps sind<br />
ein Erlebnis für sich! Ebenso werden von Nassau Ganztagestouren zu<br />
den Schweinen angeboten. Ab rund € 180 pro Person.<br />
EXUMA CAYS<br />
Barraterre – die Alternative<br />
Auch auf der Hauptinsel der Exuma Cays, Great Exuma, lebt eine Kolonie<br />
schwimmender Schweine. Ganz im Norden der Insel im Gebiet<br />
Barraterre. Die Fahrt von Georgetown dauert nur etwa eine halbe<br />
Stunde, der Ausflug ist also etwas kostengünstiger. Auch hier gilt: Der<br />
Weg ist das Ziel. Denn es locken beeindruckende Orte zum Erkunden<br />
der Unterwasserwelt der Exumas. Ab rund € 140 pro Person.<br />
ABACOS<br />
No Name Cay – die Unerfahrenen<br />
Auf nach No Name Cay. Denn auch auf der flachen Insel in den nördlichen<br />
Bahamas haben sich mittlerweile Schweine angesiedelt. Noch<br />
sind sie etwas scheu und schwimmen auch noch nicht so ausgiebig<br />
wie ihre Schwestern und Brüder auf den Exumas. Dafür hat man die<br />
Tiere mit etwas Glück ganz für sich allein. Bitte unbedingt Futter mitbringen.<br />
Denn auf dem kargen Eiland finden die Schweine wenig zu<br />
fressen und sind sehr dankbar über jede Leckerei. Wie kommt man<br />
hin? Am besten startet man von Green Turtle Cay oder Treasure Cay –<br />
je nachdem braucht man nur 20 Minuten zu den süßen Schweinen. Ab<br />
rund € 50 pro Person.<br />
SPANISH WELLS<br />
Die neuen Schweinchen vor Eleuthera<br />
Von Eleuthera oder Harbour Island ist man in nur 20 Minuten auf Spanish<br />
Wells vor Eleuthera. Seit Neuestem tummeln sich auch hier ein<br />
paar Schweinchen. Wer auf Nassau wohnt, dem empfehlen wir eine<br />
Ganztagestour hierher – Mittagessen am Strand einer einsamen Insel<br />
inklusive. Da die Schweine hier noch neu sind, haben sie sich noch<br />
nicht an Menschen gewöhnt. Von daher heißt es hier: Abstand halten.<br />
Doch die putzigen Vierbeiner aus der Ferne zu beobachten, macht<br />
mindestens genauso viel Spaß. Tagesausflug ab Nassau rund € 220 pro<br />
Person.<br />
LONG ISLAND<br />
Die ausgesetzten Schweinchen auf Sandy Cay<br />
Auf dem kleinen Sandy Cay hat Marvin seine Schweine angesiedelt.<br />
Mit seinem Boot nimmt er gerne Touristen von Long Island aus mit<br />
dorthin, die mit seinen süßen Schweinchen schwimmen und Fotos<br />
machen können. Unterwegs gibt es einen Stopp an einer Sandbank<br />
und bei einem Schiffswrack. Los geht’s am Seaside Village. Rund<br />
€ 290 fürs Boot für bis zu vier Personen.<br />
Mehr Infos zu den Bahamas findet ihr unter: auf.reise/bahamas<br />
Fotos: Courtsey of The Bahamas Ministry of Tourism&Aviation (2), Andre John Edwin Musgrove/Nassau (2), Bill SChild<br />
<strong>EXCLUSIV</strong>Bahamas<br />
104 <strong>reisen</strong> herbst <strong>2021</strong>
KOLUMNE<br />
Jedes Jahr tingelt Kolumnistin und<br />
PR-Agenturchefin Ala Zander um die<br />
Welt. Coronabedingt blieb sie erst<br />
einmal in der Nähe. Und hat für uns –<br />
ganz nebenbei - einen Geheimtipp<br />
auf Mykonos entdeckt. Du hast eine<br />
Spürnase, Ala!<br />
Fotos: PR (3), Privat<br />
R<br />
eisen mit Corona: Habt ihr euch schon dran gewöhnt? Für<br />
mich als leidenschaftlicher Frequent Traveller war das letzte<br />
Jahr mit seinen zwei langen Lockdowns natürlich eine<br />
ganz besondere Herausforderung, immerhin verbringe ich<br />
gute 200 Nächte im Jahr in Hotels. Das heißt vor allem<br />
auch, dass ich an 200 Tagen im Jahr an Room-Service, Zimmerreinigung<br />
und stets neu befüllte Minibars gewöhnt bin.<br />
Meine Mama war natürlich höchst besorgt, ich würde ohne Room-Service<br />
verhungern und nur noch in schmutziger Bettwäsche schlafen. Mitnichten,<br />
ich fand den erzwungenen Stillstand sogar durchaus interessant<br />
und lehrreich, kann jetzt sogar Kartoffeln kochen und war dann dennoch<br />
schnell wieder auf Tour, kaum war das Fliegen wieder möglich.<br />
Im <strong>Herbst</strong> 2019 wurde auf Mykonos ein von mir mit Spannung verfolgtes<br />
neues, nachhaltiges Hotelprojekt eröffnet: das Ikies of Mykonos.<br />
Unnötig zu erwähnen, dass die offizielle Eröffnung im Mai 2020 nicht<br />
stattfand und die ambitionierte Eigentümerfamilie – so wie wohl alle<br />
Hotelbesitzer weltweit – keinen blassen Schimmer hatte, ob es überhaupt<br />
eine Saison geben würde.<br />
Als die alteingesessene Familie Nazou vor einigen Jahren beschloss,<br />
auf dem eigenen Land eine Art »Eco-Villen-Dorf« zu realisieren, konnte<br />
sie nicht ahnen, wie sehr sie sich mit diesem Konzept quasi perfekt für<br />
die neue Welt rüstete: Auf einem weitläufigen Areal von über 30.000<br />
Quadratmetern zwischen der Altstadt von Mykonos und dem berühmten<br />
Beachclub Scorpios wurden 13 luxuriöse Villen erbaut, alle in feinsten<br />
Naturmaterialien und elegant und in die wilde Natur eingebettet.<br />
»Keep the Distance« ist hier Programm, jede Villa ist völlig individuell<br />
gestaltet, mal größer, mal kleiner, alle mit eigener Küche und Pool, alle<br />
stylisch-griechisch eingerichtet, und alle haben fabelhaften Sunset-View.<br />
Im September 2020 durfte ich dann endlich hin und in der neuen<br />
Traumdestination probewohnen. Kaum in eine der Luxusvillen eingezogen,<br />
fühlt es sich an wie die eigene. Genauso will man das eigene<br />
Ferienhaus haben, eine noch stilvollere und komfortablere Einrichtung<br />
geht nicht, und man kann sich dort komplett selbst versorgen, Kontakt<br />
zur Außenwelt absolut unnötig. Wer nicht mal selbst in den Supermarkt<br />
fahren will, dem wird alles in die Küche geliefert und bei Bedarf wird<br />
auch für einen gekocht, egal ob für die ganze Familie oder einen romantischen<br />
Honeymoon-Abend. Die gute Fee des Hauses ist die entzückende<br />
Managerin Effie, die sich um jeden noch so verrückten Wunsch ihrer<br />
Gäste kümmert und besser als jeder Concierge zu allem immer Rat und<br />
Hilfe bietet.<br />
Einmal dort, will man nicht mehr weg: der Pool, die Aussicht, die<br />
Stille, wozu an einen Beach, warum in einen Beachclub und überhaupt,<br />
wo kann man gechillter auf den Sunset warten? Chapeau, liebe Maria,<br />
mit dem Ikies of Mykonos hast du ein wirklich einzigartiges Hideaway<br />
inmitten des Trubels erschaffen, und das auch noch zu 100 Prozent coronakonform!<br />
Fotos: Ala Zander (3)<br />
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Einsendeschluss ist der 3. Dezember <strong>2021</strong>.<br />
erscheint viermal im Jahr bei der<br />
ella Verlag und Medien GmbH<br />
Emil-Hoffmann-Str. 55–59<br />
50996 Köln<br />
Tel.: 02236 84880<br />
Fax: 02236 848824<br />
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www.<strong>reisen</strong>exclusiv.com<br />
Chefredakteurin<br />
Jennifer Latuperisa-Andresen<br />
Art Director<br />
Alessandro Riggio<br />
Redaktion<br />
Ulrike Herder, Linda Ruckes,<br />
Frank Störbrauck, Marie Tysiak<br />
Mitarbeitende dieser Ausgabe<br />
Jan Malte Andresen<br />
Claudia Scholz<br />
Simone Sever<br />
Ala Zander<br />
Anzeigenleitung<br />
Susanne Gorny, sg@ella-verlag.com<br />
Anzeigen<br />
Andrea Vogel, av@ella-verlag.com<br />
Marketing & Kooperationen<br />
Margot Cremer,<br />
mcremer@ella-verlag.com<br />
Korrekturen<br />
Bärbel Philipp, textperlen.de<br />
Dokumentation<br />
Sebastian Münter<br />
Titelbild Jake Nackos<br />
Druck Bonifatius, Paderborn<br />
Vertrieb<br />
VU Verlagsunion KG, Hamburg<br />
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