ZAS MAGAZIN, 306. Ausgabe, Oktober 2021
Wer macht es mit wem? Olaf Scholz hat die Bundestagswahl zwar gewonnen. Wer regieren wird, bestimmen aber Grüne und die FDP.
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Psychische Gesundheit in
der Familie
Veranstaltungen zum Welttag Seelische Gesundheit
Prof. Dr. Christoph Bielitz
Foto: Sigma-Zentrum
Anlässlich des Welttages der
seelischen Gesundheit am 10.
Oktober hat der Gemeindepsychiatrische
Verbund (GPV) wieder ein
Veranstaltungsprogramm zusammengestellt.
Im Vordergrund der
vom 10. bis 21. Oktober stattfindenden
Vorträge, Filme, Lesung und
Begegnungen steht das Thema „(K)
eine_r ist alleine krank – Psychische
Gesundheit in der Familie“. Mit
dabei ist auch das Freiburger Sigma-Institut
(www.sigma-institut.
de) mit Veranstaltungen am 18. und
19. Oktober im Ärztehauses beim
Ev. Diakoniekrankenhaus.
Die Auftaktveranstaltung findet
am 10. Oktober um 17 Uhr im
Glashaus im Rieselfeld statt (Maria-Rudloff-Platz
1). Nach einem
Grußwort des Ersten Bürgermeisters
Ulrich von Kirchbach werden
Angehörige und Psychiatrie-Erfahrene
Einblicke geben in das (Zusammen-)
Leben mit einer psychischen
Beeinträchtigung und diese
zum Teil auch szenisch darstellen.
Als eine seit über 20 Jahren etablierte
Privatklinik für interdisziplinäre
Psychiatrie, Psychotherapie
und Psychosomatische Medizin in
Deutschland hat das Sigma-Zentrum
Bad Säckingen mit der Einrichtung
des Sigma-Instituts auf
die immer größere Nachfrage aus
dem Raum Freiburg reagiert. Am
Montag, 18. Oktober um 19 Uhr
stellt der Geschäftsführende Ärztliche
Direktor Professor Dr. Christoph
Bielitz im Ärztehaus beim
Diakoniekrankenhaus dar, dass die
systemische Therapie Probleme
nicht als Störung eines einzelnen
Menschen begreift, sondern als
Folge einer Störung im sozialen
Umfeld des Individuums – also des
Systems. Im Zentrum stehen dabei
die Wechselwirkungen zwischen
dem Betroffenen und seinem Umfeld.
„Seit einigen Jahren integriert
das Sigma-Institut diesen Ansatz
in das eigene multimodale Behandlungskonzept,
das auch systemische
Sichtweisen und Interventionen
berücksichtigt, durch
die Anwendung des sogenannten
Reflecting Teams“, erläutert Professor
Bielitz. Am Dienstag, 19.
Oktober um 19 Uhr steht das Thema
„Dem Kindeswohl verpflichtet“ auf
der Agenda: Die letzte Eskalationsstufe,
die es bei Konflikten um das
erheblich in Familienstrukturen
eingreifende Sorgerecht gibt, ist der
Streit vor Gericht. Von Gerichten in
Auftrag gegebene Gutachten sollen
das Gericht dabei unterstützen, zu
einer Entscheidung im Einzelfall zu
kommen und die richtige Balance
zwischen den Grundrechten junger
Menschen und deren Eltern oder
Sorgeberechtigten zu finden.
Professor Dr. Christoph Bielitz berichtet
über ein auch bundesweit
vielbeachtetes und umstrittenes
Sorgerecht-Urteil um ein 12-jähriges
Mädchen, bei dem die Expertise
des Freiburger Sigma-Instituts in
Anspruch genommen wurde.
Am Mittwoch, 6. Oktober um
19 Uhr findet im Konferenzbereich
(8. OG) des neuen Ärztehauses
(Wirthstraße 9) beim Diakoniekrankenhaus
ein Gesundheitsforum zum
Thema „Positive Psychologie: Werte“
statt. Insbesondere wird der
Zusammenhang von Werten und
der psychischen Gesundheit eines
Menschen beschrieben. Der Referent
Lukas Entezami, Psychologe und
Projektleiter im Sigma-Zentrum Bad
Säckingen, steht auch nach seinem
Vortrag für Fragen zur Verfügung.
Psychische Gesundheit ist in gewissem
Maß beeinflussbar. Von
den vielen Faktoren, die dabei zusammenwirken,
spielen Werte eine
Schlüsselrolle. Werte sind die Basis
von Denken, Handeln und Sein. Als
mit Gefühlen verbundene Aussagen
weisen sie auf ein Ziel hin und
bestimmen das tägliche Verhalten.
Diese bewertenden Gedanken beschäftigen
sich mit zentralen Dingen
im Leben wie die eigene Person,
Freunde oder Gesellschaft. Welchen
Effekt es hat, wenn Menschen in
Einklang mit ihren Werten leben,
Positive
Psychologie: Werte
Expertenvortrag im Ärztehaus beim
Diakoniekrankenhaus
weiß der auch als Trainer an der
Deutschen Gesellschaft für Positive
Psychologie tätige Psychologe
Lukas Entezami aus der Praxis zu
berichten: „Lebt ein Mensch nach
seinen Werten und steht er hinter
seinen Zielen, Bedürfnissen und
Lukas Entezami
Foto: Sigma-Zentrum
Prioritäten, empfindet er sein Leben
und das was er tut als sinnvoll.“
Werte sind also Dinge im Leben, die
einem Menschen wirklich wichtig
sind, was ihn antreibt und glücklich
macht. Schon in den 1980er Jahren
hat der Psychologieprofessor Shalom
Schwartz an der Hebräischen
Universität in Jerusalem seine
„Theorie grundlegender individueller
Werte“ entwickelt. Zusammen
mit einem internationalen Forscherteam
hat er aus ursprünglich
zehn Werten, die ein Mensch haben
kann, insgesamt 19 maßgebliche
Werte definiert und in einem Kreis
angeordnet. Der Kreis bringt zum
Ausdruck, dass alle Werte auf einem
geschlossenen Wertekontinuum
liegen und ähnliche Werte
sich nebeneinander befinden. Diese
19 Werte wurden schließlich auf
die vier Wertedimensionen Offenheit
für Veränderungen, Gemeinschaftsbezug,
Selbstbezug und
Bewahrung verdichtet: Innerhalb
jeder Wertedimension befinden
sich inhaltlich nahestehende Werte
(zum Beispiel Sicherheit und Tradition),
die wiederum kontrastierenden
Werten gegenüberstehen (zum
Beispiel Tradition vs. Selbstbestimmung).
In seinem Vortrag wird
Lukas Entezami zu einer Reflexion
bezüglich des eigenen Wertesystems
einladen und dessen Nutzen
für die eigene Weiterentwicklung
darstellen.
Eintritt ist kostenfrei und eine
Anmeldung erforderlich
(info@sigma-institut.de,
Telefon 0761 1518713-0).
Falls der Vortrag coronabedingt
nicht stattfinden kann, wird
dieser online angeboten und der
Zugangslink auf www.sigmazentrum.de
veröffentlicht.
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