Neue Szene_21-10_Epaper
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Staatstheater Augsburg
»Die Kunst des Wohnens« – Musikalische
Komödie von Georg Ringsgwandl
Ab 28.10. Theater im martini-Park
In einem hochmodernen Holz-Glas-Metall-Bau, den ein ambitionierter Architekt
auf eine Gründerzeitvilla aufgepfropft hat, lebt Dr. Feiler mit seiner Familie. Doch so
perfekt, wie es von außen aussieht, ist das Wohnen in diesen vier Wänden nicht:
Das Dach ist undicht und an sieben Stellen bricht sich der Regen Bahn ins traute
Heim. Auch sonst will das Leben der vierköpfigen Familie nicht so recht in Fahrt
kommen. Der angestrebte Chefarzt-Posten ist Dr. Feiler längst nicht sicher, die Tochter
versucht sich nur mäßig erfolgreich im Eventmarketing und der multiallergische
Sohn verlässt das Haus überhaupt nicht mehr. Doch dann bietet sich unerwartet ein
einfacher Ausweg aus der Misere: Ein Pakt mit dem Teufel soll es richten.
Der bayerische Kabarettist, Liedermacher und Arzt Georg Ringsgwandl hat eine
mit vielen Songs garnierte schwarze Komödie über große Ambitionen und kleines
Glück geschrieben. Regie führt Alexander Marusch, der nach der Erfolgsinszenierung
»Oscar« zum zweiten Mal sein komisches Talent in Augsburg unter Beweis stellt.
»In der Strafkolonie« – Kammeroper von Philip Glass
Ab 16.10. brechtbühne im Gaswerk
Der US-Komponist Philip Glass ist einer der wichtigsten Vertreter*innen der zeitgenössischen Musik. Für seine
vor gut 20 Jahren in Seattle uraufgeführte Kammeroper griff er auf Kafkas gleichnamige Erzählung zurück. In
ihr wohnt ein Forschungsreisender der öffentlichen Hinrichtung eines Verurteilten bei. Zwischen ihm und dem
zuständigen Offizier entspinnt sich eine Auseinandersetzung über Folter, Schuld, gerechte Strafe und das System.
Bis heute hat Kafkas Erzählung nichts von ihrer Brisanz verloren und verwandelt sich durch Glass’ minimal music
in einen soghaften Albtraum, der das Publikum nicht loslässt.
Aileen Schneider, eine begabte junge Regisseurin, die im Foyer des martini-Parks bereits die Kinderoper »Die große
Wörterfabrik« sowie zahlreiche kleinere Formate mit Einfühlungsvermögen und poetischer Kraft inszeniert hat, wird
diese düstere und eindringliche Kammeroper in kunstvoller Weise in der brechtbühne im Gaswerk umsetzen.
Aileen Schneider
Hinter den Kulissen
Zu Besuch bei der Soufflage
Andrea Neumann ist seit neun Jahren als Souffleuse für die Schauspielsparte am Theater Augsburg tätig. Die
studierte Sängerin war zuvor bei einer Tournee des Musicals »Buddy Holly« am Parktheater in Göggingen zu
Gast und hat sich in die Stadt verliebt. Als dann 2012 eine Stelle in der Soufflage ausgeschrieben war, bekam
sie den Job: »Mit Ende 40 ist es für eine Sängerin nicht mehr so einfach, Engagements zu bekommen, also bin
ich ans Theater nach Augsburg und damit auf die andere Seite der Bühne gewechselt.«
Nach der Premiere von Thomas Manns »Der Zauberberg« steht für Andrea jetzt die Vorbereitung auf die
Märchenkomödie »Der Drache« mit ihrer Premiere am 01.10. auf der brechtbühne im Fokus. In dieser Spielzeit
wird sie bei insgesamt neun Stücken soufflieren. Sie sitzt dabei in der ersten Reihe im Publikum und hat
auch die Aufgabe, bei Proben oder nach den Vorstellungen die Schauspieler*innen zu kritisieren, wenn diese
sich zu weit von den Textvorlagen entfernen. Andrea Neumann ist die dienstälteste von insgesamt drei fest
angestellten Souffleusen am Staatstheater Augsburg. Zwischen ihr und Kollegin Joane Reimann werden die
Produktionen der Schauspielsparte aufgeteilt, während Delia Maria Tedeschi für das Musiktheater souffliert.
Im Schauspiel werden Andrea und Joane in dieser Spielzeit von Regieassistentin Marlies Grasse unterstützt.