24Zoomfünfzig Jahre zurück und überlegen Sie, werfrüher alles da war und jetzt weg ist. Fast diekomplette Textilindustrie, NCR, Osram, Weltbild.Von manroland ist nicht viel übriggeblieben, dieBOWE Group ist in Augsburg auch viel kleiner.Das sind nur einige von sehr vielen Beispielen. Inden letzten fünfzig Jahren sind Industriearbeitsplätzeverloren gegangen, aber nicht nur hier,sondern überall, in Bayern weniger als sonst wo.Dafür entstehen neue Arbeitsplätze und in AugsburgsSüden wächst gerade etwas richtig Großes.Der Innovationspark, aber auch der TechnologieCampus Augsburg ist das Erfolgsmodell derZukunft. Hinzu kommen auch kurzfristig undflexibel verfügbare Flächen für Start-Ups, sieheRocket Factory und TubeSolar auf dem ehemaligenGelände von Osram/Ledvance, um nur einpaar Beispiele zu nennen.Der Technologie Campus ist das Geländevon Fujitsu Siemens, das von der AugsburgerFamilie Walter gekauft wurde?Richtig. Warum reden immer alle überSilicon Valley? Weil dort vor 50 Jahren eineMenge innovativer Leute auf engstem Raumzusammengearbeitet haben. Innovation entstehtdort, wo Menschen aus verschiedenen Unternehmenzusammen sprechen und arbeiten. Sie lösenProbleme, indem sie sich gegenseitig befruchten.Genau so eine Situation haben wir jetzt imAugsburger Süden in einer tollen Konstellation.Der Raum fängt am Siemens Technopark an, wodas IT-Gründerzentrum angesiedelt ist, mit demTONI-Park in direkter Nachbarschaft. Er ziehtsich über die gesamte Uni bis hin zum ehemaligenFujitsu Gelände. Diese Räume werdenirgendwann exponentiell wachsen und wir stehengerade erst am Anfang dieser Entwicklung. Ichweiß nicht, was am Ende dabei herauskommenwird, aber wenn Hunderte von innovativen undgut ausgebildeten Leuten auf einem Haufen arbeiten,dann kommt dabei etwas heraus, das wurdeschon tausendmal auf der ganzen Welt erprobt.Was hat sich denn in Augsburg aus Ihrer Sichtverändert, seit Sie wieder hier arbeiten?Vor allem die Stimmung hat sich massiv geändert.Es gibt viele Dinge, die das Selbstbewusstseinder Augsburger stärken, das beginnt schon mitdem FCA in der Bundesliga. Auch mehrere gutepolitische Entscheidungen haben dazu beigetragen,der Innenstadtumbau mit dem Königsplatzist äußerst gelungen und muss jetzt mit der Achsezum Bahnhof fertiggestellt werden. Dann habenwir ein echtes Schmuckstück als Innenstadt. DieUniklinik, alles was im wissenschaftlichen Bereichpassiert, die Hochschule, die eine tolle Entwicklungnimmt, einige erfolgreiche AugsburgerUnternehmen ... Es gibt hier also schon Dinge, diewirklich gut sind. Aber das ist kein Kippschalter,sondern ein kontinuierlicher Temperaturanstiegder Stimmung.Auch negative Entwicklungen können einepositive Wendung nehmen.Natürlich sind solche Einschläge immer ersteinmal bitter. Aber was habe ich früher in meinerMan braucht ein gutes Netzwerk,um viel zu erfahren und auch einspeisenund diskutieren zu können.alten Position gejammert, dass wir keine Flächenfür Firmen haben, die sich in Augsburg ansiedelnwollen. Jetzt gibt es sehr viele Interessenten undAnfragen für diese Flächen auf dem ehemaligenFujitsu Siemens Areal. Das ist auch überhauptnicht verwunderlich, denn sie haben dort eineFläche für Produktion in direkter Nachbarschaftzur Universität direkt an der B17. Ich kenne Bayernrelativ gut, aber ein solches Angebot gibt esnicht oft. Wir wissen zwar heute noch nicht, wasgenau dort entstehen wird, aber eines ist sicher:Das wird funktionieren, auch wenn wir durchCorona etwas Zeit verloren haben. (max)
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