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Zoom

fünfzig Jahre zurück und überlegen Sie, wer

früher alles da war und jetzt weg ist. Fast die

komplette Textilindustrie, NCR, Osram, Weltbild.

Von manroland ist nicht viel übriggeblieben, die

BOWE Group ist in Augsburg auch viel kleiner.

Das sind nur einige von sehr vielen Beispielen. In

den letzten fünfzig Jahren sind Industriearbeitsplätze

verloren gegangen, aber nicht nur hier,

sondern überall, in Bayern weniger als sonst wo.

Dafür entstehen neue Arbeitsplätze und in Augsburgs

Süden wächst gerade etwas richtig Großes.

Der Innovationspark, aber auch der Technologie

Campus Augsburg ist das Erfolgsmodell der

Zukunft. Hinzu kommen auch kurzfristig und

flexibel verfügbare Flächen für Start-Ups, siehe

Rocket Factory und TubeSolar auf dem ehemaligen

Gelände von Osram/Ledvance, um nur ein

paar Beispiele zu nennen.

Der Technologie Campus ist das Gelände

von Fujitsu Siemens, das von der Augsburger

Familie Walter gekauft wurde?

Richtig. Warum reden immer alle über

Silicon Valley? Weil dort vor 50 Jahren eine

Menge innovativer Leute auf engstem Raum

zusammengearbeitet haben. Innovation entsteht

dort, wo Menschen aus verschiedenen Unternehmen

zusammen sprechen und arbeiten. Sie lösen

Probleme, indem sie sich gegenseitig befruchten.

Genau so eine Situation haben wir jetzt im

Augsburger Süden in einer tollen Konstellation.

Der Raum fängt am Siemens Technopark an, wo

das IT-Gründerzentrum angesiedelt ist, mit dem

TONI-Park in direkter Nachbarschaft. Er zieht

sich über die gesamte Uni bis hin zum ehemaligen

Fujitsu Gelände. Diese Räume werden

irgendwann exponentiell wachsen und wir stehen

gerade erst am Anfang dieser Entwicklung. Ich

weiß nicht, was am Ende dabei herauskommen

wird, aber wenn Hunderte von innovativen und

gut ausgebildeten Leuten auf einem Haufen arbeiten,

dann kommt dabei etwas heraus, das wurde

schon tausendmal auf der ganzen Welt erprobt.

Was hat sich denn in Augsburg aus Ihrer Sicht

verändert, seit Sie wieder hier arbeiten?

Vor allem die Stimmung hat sich massiv geändert.

Es gibt viele Dinge, die das Selbstbewusstsein

der Augsburger stärken, das beginnt schon mit

dem FCA in der Bundesliga. Auch mehrere gute

politische Entscheidungen haben dazu beigetragen,

der Innenstadtumbau mit dem Königsplatz

ist äußerst gelungen und muss jetzt mit der Achse

zum Bahnhof fertiggestellt werden. Dann haben

wir ein echtes Schmuckstück als Innenstadt. Die

Uniklinik, alles was im wissenschaftlichen Bereich

passiert, die Hochschule, die eine tolle Entwicklung

nimmt, einige erfolgreiche Augsburger

Unternehmen ... Es gibt hier also schon Dinge, die

wirklich gut sind. Aber das ist kein Kippschalter,

sondern ein kontinuierlicher Temperaturanstieg

der Stimmung.

Auch negative Entwicklungen können eine

positive Wendung nehmen.

Natürlich sind solche Einschläge immer erst

einmal bitter. Aber was habe ich früher in meiner

Man braucht ein gutes Netzwerk,

um viel zu erfahren und auch einspeisen

und diskutieren zu können.

alten Position gejammert, dass wir keine Flächen

für Firmen haben, die sich in Augsburg ansiedeln

wollen. Jetzt gibt es sehr viele Interessenten und

Anfragen für diese Flächen auf dem ehemaligen

Fujitsu Siemens Areal. Das ist auch überhaupt

nicht verwunderlich, denn sie haben dort eine

Fläche für Produktion in direkter Nachbarschaft

zur Universität direkt an der B17. Ich kenne Bayern

relativ gut, aber ein solches Angebot gibt es

nicht oft. Wir wissen zwar heute noch nicht, was

genau dort entstehen wird, aber eines ist sicher:

Das wird funktionieren, auch wenn wir durch

Corona etwas Zeit verloren haben. (max)

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