29.09.2021 Aufrufe

Volkskrankheiten

Die Lebensqualität bei chronischen Krankheiten ist dann am höchsten, wenn es gelingt, die Krankheit in das Leben zu integrieren, und nicht, sich davon das Leben dirigieren zu lassen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist ein wissentlicher und informierter Umgang mit der Krankheit. Das beginnt nicht erst, wenn man betroffen ist, sondern schon davor. Die Kampagne dient dazu, die Bevölkerung über die wichtigsten Volkskrankheiten aufzuklären.

Die Lebensqualität bei chronischen Krankheiten ist dann am höchsten, wenn es gelingt, die Krankheit in das Leben zu integrieren, und nicht, sich davon das Leben dirigieren zu lassen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist ein wissentlicher und informierter Umgang mit der Krankheit. Das beginnt nicht erst, wenn man betroffen ist, sondern schon davor. Die Kampagne dient dazu, die Bevölkerung über die wichtigsten Volkskrankheiten aufzuklären.

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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />

Ein Überblick über verschiedene chronische Krankheiten<br />

Lesen Sie mehr auf www.volkskrankheiten.net<br />

<strong>Volkskrankheiten</strong><br />

FOTO: JACEK DYLAG VIA UNSPLASH<br />

Zwischen<br />

Hoffnung und<br />

Handlungsbedarf<br />

Diabetes<br />

So kann die Stoffwechselerkrankung<br />

(besser) ins Leben<br />

integriert werden<br />

Herz-Kreislauf<br />

Wie es sich anfühlt,<br />

wenn der Rhythmus<br />

fehlt<br />

3<br />

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Bitte beachten Sie, dass es sich bei den hier angeführten Produkten um Medizinprodukte zur Anwendung für Patienten<br />

handelt. Vor Gebrauch dieser Produkte muss die Gebrauchsinformation beachtet und ärztlicher Rat eingeholt<br />

werden. ACCU-CHEK, ACCU-CHEK INSTANT und MYSUGR sind Marken von Roche. © 2021 Roche Diabetes Care


2 Lesen Sie mehr unter volkskrankheiten.net<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

INTERVIEW<br />

Lungenkrebs: Hoffnung<br />

für Patient:innen<br />

Der Lungenkrebsspezialist OA Dr. Maximilian Hochmair hat<br />

Hoffnung für seine Patient:innen. Welche Entwicklungen und<br />

Fortschritte in den letzten Jahren dazu geführt haben, erklärt der<br />

Experte im Interview.<br />

Oberarzt Dr.<br />

Maximilian J.<br />

Hochmair<br />

Leiter der pneumoonkologischen<br />

Ambulanz und<br />

Tagesklinik Krankenhaus<br />

Nord – Klinik<br />

Floridsdorf<br />

Industry Manager: Paul<br />

Pirkelbauer Layout: Juraj<br />

Príkopa Managing Director:<br />

Bob Roemké Content<br />

and Production Manager:<br />

Viktoria Pisker<br />

Medieninhaber:<br />

Mediaplanet GmbH,<br />

Bösendorferstraße 4/23,<br />

1010 Wien, ATU 64759844<br />

FN 322799f FG Wien<br />

Impressum: https://<br />

mediaplanet.com/at/<br />

impressum/<br />

Druck: Mediaprint<br />

Zeitungsdruckerei<br />

Ges.m.b.H. & Co.KG<br />

Distribution: Der Standard<br />

Verlagsgesellschaft<br />

m.b.H. · Kontakt bei<br />

Mediaplanet:<br />

Tel: +43 (0) 1 236 34 38 0<br />

E-Mail: hello-austria@<br />

mediaplanet.com ET:<br />

29.09.2021<br />

Bleiben Sie in Kontakt:<br />

@MediaplanetWorld<br />

@austriamediaplanet<br />

FOTO: ZVG<br />

Wie ist die aktuelle Situation bezüglich<br />

Lungenkrebs in Österreich?<br />

Bezieht man sich auf die Zahlen der<br />

Statistik Austria 1 , so haben wir ca. 5.000<br />

Neuerkrankungen und 4.000 Tote pro<br />

Jahr. In den letzten fünf Jahren stellen wir<br />

einen Zuwachs von 500 Patient:innen pro<br />

Jahr fest. Das ist eindeutig keine positive<br />

Entwicklung. Sieht man sich den Nichtraucherschutz<br />

im europäischen Vergleich<br />

an, ist Österreich letztplatziert. Hier gibt es<br />

ganz großen Aufholbedarf. Die Gesetzesänderung<br />

hin zum generellen Rauchverbot<br />

in der Gastronomie ist jedenfalls positiv<br />

zu bewerten, wobei das nur ein Minimalziel<br />

ist. Denn generell ist bei 85–90 % der<br />

Lungenkrebs-Patient:innen das Rauchen<br />

schuld. Und obwohl Rauchen eindeutig der<br />

Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs ist, gibt<br />

es dennoch rund 10 % der Patient:innen, die<br />

nie geraucht haben.<br />

Welche Entwicklungen gibt es in der Diagnose-Stellung<br />

und in der Therapie?<br />

Wir können heute klar feststellen, worauf<br />

der Tumor zurückzuführen ist. In der<br />

Behandlung gibt es drei Säulen: Chirurgie,<br />

Strahlentherapie sowie systemische<br />

Therapie. Anhand von Gewebeproben wird<br />

versucht, eine gemeinsame Therapieentscheidung<br />

zu treffen. Wenn ein:e Patient:in<br />

nicht operabel oder nicht lokal behandelbar<br />

ist, kommt die systemische Therapie zum<br />

Tragen. Hier gibt es dann wiederum zwei<br />

Wege: Die zielgerichtete Therapie sowie<br />

die Immuntherapie plus/minus Chemotherapie.<br />

Das ist ein Riesenunterschied zu<br />

früher! Wir sehen einen enormen Zuwachs<br />

an Wissen zu unterschiedlichen genetischen<br />

Veränderungen. Daneben sprechen<br />

wir auch nicht mehr nur von Lungenkrebs,<br />

sondern von einem kleinzelligen oder<br />

nicht-kleinzelligen Lungenkrebs.<br />

Welche Fortschritte gibt es in der Behandlung<br />

von Lungenkrebs?<br />

Die Fortschritte hier sind wirklich absolut<br />

elementar! Wir können heute mit unterschiedlichen<br />

Techniken genetische Analysen<br />

durchführen und dann entsprechende<br />

Untergruppen behandeln. Einige genetische<br />

Veränderungen können wir gezielt mit<br />

Tabletten behandeln.<br />

Wie wirken sich die erweiterten Therapiemöglichkeiten<br />

auf die Lebensqualität<br />

und die Lebenserwartung der Patient:innen<br />

aus?<br />

Wir wissen, dass es bei den Patient:innen,<br />

bei denen eine zielgerichtete Therapie<br />

möglich wäre und die eine Chemotherapie<br />

bekommen, keinen Unterschied oder<br />

Fortschritt zu früher gibt. Wenn diese<br />

Patient:innen aber eine zielgerichtete<br />

Therapie erhalten, ist die Ansprechrate<br />

höher, sowie die Nebenwirkungsrate in<br />

der Regel niedriger im Vergleich zu einer<br />

Chemotherapie. Im Alltag muss man<br />

lediglich Tabletten einnehmen. So können<br />

Patient:innen beispielsweise ganz oft weiter<br />

arbeiten gehen. Auch die zeitliche Belastung<br />

durch die Behandlung ist geringer, weil die<br />

Patient:innen im Schnitt nur alle ein bis drei<br />

Monate zur Untersuchung kommen müssen.<br />

Und schließlich ist auch bei der Lebenserwartung<br />

eine deutliche Verbesserung<br />

eingetreten. Zwar können wir Patient:innen<br />

in der Regel nach wie vor nicht heilen, aber<br />

ihr Leben deutlich verlängern.<br />

Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie<br />

auf Lungenkrebspatient:innen?<br />

Prinzipiell zählen Lungenkrebspatient:innen<br />

zur Hochrisikogruppe. Wir wissen, dass<br />

Patient:innen, die an Lungenkrebs leiden<br />

und eine COVID-19 Infektion durchmachen,<br />

leider zu einem Drittel an der Infektion<br />

versterben. Das heißt gleichzeitig, dass<br />

die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen<br />

sowie die Impfung gerade für Lungenkrebspatient:innen<br />

hoch empfohlen sind.<br />

Können Patient:innen auch während einer<br />

Therapie geimpft werden?<br />

Läuft eine Immuntherapie oder eine<br />

zielgerichtete Therapie, stellt die Impfung<br />

kein Problem dar – das zeigen uns aktuelle<br />

Studiendaten. Auch während einer laufenden<br />

Chemotherapie können Lungenkrebspatient:innen<br />

geimpft werden. Die Impfung<br />

sollte aber immer erst nach ärztlicher Rücksprache<br />

erfolgen, damit diese nicht genau<br />

in einer Zeit, in der eine Immunschwäche<br />

vorliegt, verabreicht wird.<br />

Was kann man für die Zukunft der Behandlung<br />

von Lungenkrebs erwarten?<br />

Früher war bei allen Krebs-Patient:innen die<br />

Chemotherapie die vorherrschende Behandlungsmethode.<br />

Heute verstehen wir immer<br />

besser, warum ein Tumor wächst und auch<br />

wie Resistenzmechanismen funktionieren.<br />

Das hilft uns, den Tumor besser unter<br />

Kontrolle zu bringen. Beim Lungenkarzinom<br />

gab es früher wenig Entwicklung. Mittlerweile<br />

ist es aber fast schon ein Hype, sodass es so<br />

etwas wie eine Vorzeigeerkrankung ist, von<br />

der man auch bei anderen Erkrankungen<br />

lernen kann. Wir haben also Hoffnung für<br />

unsere Patient:innen!<br />

Quelle:<br />

1 <br />

www.statistik.at/web_de/statistiken/<br />

menschen_und_gesellschaft/gesundheit/<br />

krebserkrankungen/luftroehre_bronchien_<br />

lunge/index.html<br />

GLOSSAR<br />

Systemische Therapie = Eine Behandlung mit<br />

einem Medikament, das schlussendlich in den<br />

Blutkreislauf gelangt und damit den gesamten<br />

Körper (=das ganze System) erreicht. Dies<br />

kann eine Chemotherapie, ein zielgerichtetes<br />

Medikament oder auch ein Immuntherapeutikum<br />

sein.<br />

Zielgerichtete Therapie = Ein Medikament,<br />

das gezielt eine bestimmte Struktur der Krebszelle<br />

angreift. Das Ziel ist dabei in der Regel, die<br />

Vermehrung der Krebszelle zu verhindern und<br />

sie eventuell sogar zum Absterben zu bringen.<br />

Immuntherapeutikum = Das ist ein sehr weiter<br />

Begriff. In Bezug auf den Lungenkrebs und<br />

die hier momentan eingesetzten Medikamente<br />

ist damit ein Medikament gemeint, das die<br />

Zellen des Immunsystems aktiviert und sie dazu<br />

bringt, die Krebszellen unschädlich zu machen.<br />

Resistenzmechanismen = Krebszellen können<br />

gegen eine verabreichte Therapie resistent<br />

werden, indem sie genetische Veränderungen<br />

einleiten, die ihnen erlauben, trotz Therapie<br />

weiter zu wachsen. Da es sich hier um viele verschiedene<br />

Veränderungen handeln kann, nennt<br />

man diese gesammelt Resistenzmechanismen.<br />

Ansprechrate = Ein prozentualer Anteil der<br />

Patienten, bei denen sich die Krebserkrankung<br />

unter einer bestimmten Therapie deutlich<br />

zurückbildet bzw. in manchen Fällen sogar verschwinden<br />

kann.<br />

Durch intensive Forschung weiß man heute bereits sehr viel über die Gründe für die<br />

Entstehung von Lungenkrebs. Das Rauchen ist immer noch der größte Risikofaktor, da<br />

die vielen krebserregenden Substanzen im Tabakrauch genetische Veränderungen<br />

hervorrufen können, die in weiterer Folge zu einer Krebserkrankung führen können. Bei<br />

einem kleinen Teil der Patient:innen sind die genetischen Veränderungen anderweitig<br />

verursacht. Bis dato wurden beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs, dem häufigsten Typ<br />

des Lungenkrebs, bereits mehr als 15 genetische Mutationen gefunden, die zur Krebsentstehung<br />

beitragen können. Manche davon können heute bereits mit zielgerichteten Therapien<br />

behandelt werden. Das bedeutet, dass diese Medikamente zielgerichtet genau<br />

diese genetische Veränderungen angreifen und unschädlich machen. Dadurch kann das<br />

Wachstum der Krebszellen reduziert, oder in manchen Fällen auch gestoppt werden.<br />

Obwohl zielgerichtete Therapien zumeist besser verträglich sind als eine Chemotherapie,<br />

führen auch diese Medikamente bei manchen Patient:innen zu unangenehmen und<br />

Lebensqualitäts-beeinträchtigenden Nebenwirkungen, die mit dem behandelnden Arzt<br />

besprochen werden sollen, damit die Medikation an die individuelle Situation angepasst<br />

werden kann.<br />

PP-LQA-AUT-0120/09.2021<br />

Mit freundlicher Unterstützung von Pfizer Corporation Austria GmbH<br />

Ihr Partner in der Onkologie


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter volkskrankheiten.net 3<br />

EXPERTISE<br />

Atemnot mit<br />

COPD und<br />

Asthma<br />

Prim. Univ.-Prof. Wolfgang Pohl klärt über Asthma und COPD,<br />

also die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, auf.<br />

Ein Interview über das Licht am Ende des Tunnels und den<br />

dringenden Appell, erst gar nicht mit dem Rauchen zu beginnen.<br />

Text Werner Sturmberger<br />

Prim. Univ.-Prof.<br />

Wolfgang Pohl<br />

Generalsekretär der<br />

Österreichischen<br />

Lungenunion<br />

Besuchen Sie uns<br />

unter:<br />

www.lungenunion.org<br />

FOTO: ZVG<br />

COPD und Asthma haben sehr ähnlich<br />

Symptome. Worin unterscheiden sich die<br />

beiden Erkrankungen?<br />

Beide Erkrankungen sind chronische Atemwegserkrankungen,<br />

die sich aber grundlegend<br />

in ihrer Entstehungsgeschichte und<br />

auch in Bezug auf ihre Veränderungen in<br />

den Atemwegen unterscheiden. Asthma<br />

zeigt eine differenzierte Entzündungsreaktion,<br />

die häufig mit einer allergischen<br />

Reaktion einhergeht. Im Gegensatz zur<br />

COPD zeigt Asthma eine reversible Verlaufsform.<br />

Asthma-Patienten sprechen<br />

in der Regel sehr gut auf die Therapie an<br />

und können sogar ein Leben mit normaler<br />

Lungenfunktion leben. Die COPD hingegen<br />

wird meist durch Rauchen ausgelöst,<br />

geht immer mit einer eingeschränkten<br />

Lungenfunktion einher und zeigt einen<br />

voranschreitenden Verlauf, wobei neue<br />

Therapieformen eine durchaus akzeptable<br />

Lebensqualität erlauben.<br />

Auf Basis Ihrer jahrelangen Erfahrung –<br />

was wissen viele Menschen nicht über<br />

diese beiden Erkrankungsbilder? Wo<br />

kommt es nach wie vor zu „Schockmomenten“?<br />

Schockmomente sollten prinzipiell vermieden<br />

werden. Wir müssen Menschen<br />

aufklären und möglichst gut auf eine solche<br />

Situation vorbereiten. Um akuten Verschlechterungen<br />

bei Asthma vorzubeugen,<br />

braucht es zunächst ausgiebige Untersuchungsreihen.<br />

Die gute Nachricht ist, dass<br />

wir mit den heutigen Therapiekonzepten<br />

akute Asthmaanfälle praktisch vermeiden<br />

können – vorausgesetzt, die Patienten<br />

nehmen ihre Therapien auch regelmäßig<br />

ein. Denn leider ist die Therapietreue bei<br />

Asthmatikern nicht so gut, weil sie eben<br />

formidabel auf die Therapie ansprechen. Es<br />

gibt milde Verlaufsformen, die tatsächlich<br />

nur bei Bedarf eine Therapie benötigen,<br />

aber auch hier ist es wichtig, dass im Inhalator<br />

immer ein Cortison als Hemmer der<br />

chronischen Entzündungsreaktion mitverabreicht<br />

wird.<br />

Gibt es bei Asthma und COPD in Österreich<br />

eine hohe Dunkelziffer?<br />

Die Asthma Inzidenz liegt in Österreich<br />

bei Kindern bei circa 12 Prozent und bei<br />

Erwachsenen bei circa 6 Prozent. Behandlungsbedürftige<br />

COPD-Patienten gibt es<br />

500.000 in Österreich, die Dunkelziffer<br />

dürfte aber viel höher sein und liegt bei<br />

ungefähr 800.000 Patienten. 90 Prozent<br />

der Asthmatiker können wir gut behandeln.<br />

Nur 10 Prozent haben ein „schwieriges“<br />

Asthma, aber mit den neuen<br />

Antikörpertherapien können wir diese<br />

Asthma-Verlaufsformen hervorragend<br />

kontrollieren. Selbst für schwere Asthmatiker<br />

sehen wir damit Licht am Ende des<br />

Tunnels. Das können wir für COPD-Patienten<br />

im fortgeschrittenen Stadium leider<br />

nicht behaupten. Ob Asthma oder COPD<br />

– alle Patienten müssen in Bewegung<br />

bleiben. Daher empfehlen wir Sport sowie<br />

regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining<br />

angepasst an den Krankheitszustand.<br />

Das ist für Asthmatiker:innen sicher<br />

leichter als für COPD-Patienten, wobei für<br />

letztere entscheidend ist, mit dem Rauchen<br />

aufzuhören. Denn jede Zigarette ist<br />

eine schlechte Zigarette und wirkt gegen<br />

die Therapie.<br />

Hat sich die Situation der beiden chronischen<br />

Atemwegserkrankungen in<br />

Österreich durch die Corona-Pandemie<br />

verändert?<br />

Die Zahlen allein haben sich nicht verändert,<br />

aber wir sehen – wie etwa auch bei Patienten<br />

mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen – dass<br />

weniger Menschen zu uns ins Spital kommen,<br />

obwohl es ihnen schlecht geht. Auch<br />

die Behandlung von COPD und Asthma hat<br />

sich durch die COVID-Pandemie nicht verändert.<br />

Wir konnten auch erstmals zeigen,<br />

dass Patienten mit schwerem Asthma nicht<br />

unbedingt einen schweren Verlauf einer<br />

COVID-Erkrankung durchmachen – vorausgesetzt,<br />

sie erhalten eine Antikörpertherapie.<br />

Wir waren außerdem überrascht, dass<br />

Patienten mit COPD im Gegensatz zu dem,<br />

was uns chinesische Studien gezeigt haben,<br />

nicht häufiger an COVID erkranken.<br />

Inwiefern kann jede und jeder selbst<br />

COPD oder Asthma vorbeugen?<br />

Das ist eine sehr gute Frage! Leider kann<br />

man Asthma nicht direkt aus dem Weg<br />

gehen, weil die Erkrankung genetisch<br />

determiniert ist. Es hängt grundsätzlich<br />

stark von Umweltbedingungen ab, das<br />

heißt, wo ist man aufgewachsen, wo lebt<br />

man und so weiter. Wenn die Eltern oder<br />

Großeltern Allergiker oder Asthmatiker<br />

sind, haben die Kinder bzw. Enkelkinder ein<br />

erhöhtes Risiko für Asthma, ebenso wenn<br />

die Mutter während der Schwangerschaft<br />

raucht. Hier sieht man, welchen Einfluss<br />

die Umwelt bereits pränatal hat. Es ist<br />

wichtig, dass schon Jugendliche erst gar<br />

nicht mit dem Rauchen beginnen, denn<br />

sonst kann man auch bereits mit 40 Jahren<br />

eine COPD bekommen. Wir müssen aber<br />

auch bei nicht-rauchenden Menschen<br />

Umwelt- und Klimafaktoren, wie etwa<br />

Abgase, miteinbeziehen. Nach wie vor ist<br />

aber bei COPD das Rauchen die Hauptursache,<br />

also: Vorbeugung bedeutet nicht zu<br />

rauchen!<br />

Lesen Sie mehr unter<br />

volkskrankheiten.net<br />

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Sauerstoff ist Leben – mit<br />

medizinischem Sauerstoff<br />

zu mehr Lebensqualität<br />

Um optimal arbeiten zu können, brauchen unsere Körperzellen<br />

eine kontinuierliche Versorgung mit Sauerstoff. Diesen holen<br />

sie sich aus der Luft, die zu knapp 21 % aus Sauerstoff, zu 78 % aus<br />

Stickstoff und aus Spuren einiger anderer Gase besteht.<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO<br />

Der Sauerstoff wird in den Lungenbläschen<br />

(Alveolen) aus der Atemluft<br />

aufgenommen und über die Blutzirkulation<br />

in den gesamten Körper transportiert.<br />

Dort wird er in Stoffwechselvorgängen<br />

verbraucht und als Abfallprodukt entsteht.<br />

Kohlendioxid. Dieses gelangt über das<br />

Blut wieder zur Lunge und wird ausgeatmet.<br />

Da Sauerstoff nicht gespeichert<br />

werden kann, wird die Zufuhr bei erhöhter<br />

körperlicher Anstrengung durch die<br />

Atmung geregelt. Strengen wir uns an,<br />

atmen wir schneller und tiefer, um den<br />

Sauerstoff, der von den Muskeln verbraucht<br />

wurde, zu ersetzen.<br />

Wie viel Sauerstoff in der Lunge aufgenommen<br />

werden kann und wie schnell<br />

er von der Luft ins Blut gelangt, hängt vom<br />

Unterschied zwischen dem Sauerstoffgehalt<br />

der Luft und jenem des Blutes ab.<br />

Kommt das Blut sauerstoffarm in die Lunge,<br />

geht der Sauerstoff aus der Luft schneller<br />

ins Blut über, sodass insgesamt mehr<br />

aufgenommen wird. So stellt ein gesunder<br />

Organismus sicher, dass das Blut immer<br />

mit genügend Sauerstoff angereichert und<br />

jede Zelle optimal versorgt wird.<br />

Bei einer Erkrankung der Lunge aber<br />

wird zu wenig Atemluft in die Lungenbläschen<br />

befördert, um genügend Sauerstoff<br />

abzuladen und die Sauerstoffkonzentration<br />

des Blutes sinkt. Die Zellen werden nicht<br />

mehr ausreichend versorgt und es kann zu<br />

schweren Folgeerkrankungen kommen.<br />

Eine Sauerstoff-Langzeittherapie kann<br />

hier Abhilfe schaffen.<br />

Wir als Air Liquide Austria – VitalAire<br />

unterstützen Sie gerne als Patient:in bei allen<br />

Fragen rund um die Sauerstofftherapie.<br />

Unser Servicecenter<br />

erreichen Sie unter<br />

0810 242 144 oder<br />

über www.vitalaire.at


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Von Dr. Google<br />

zur Krankheitsakzeptanz<br />

Wie erleben Menschen mit chronischentzündlichen<br />

Darmerkrankungen<br />

(CED) ihre Krankheit, von ersten<br />

Symptomen über Arztbesuche und<br />

Therapien bis hin zum Alltag?<br />

Alles beginnt mit verschiedenen ersten Symptomen,<br />

die sich nicht von selbst bessern, wie z.B.<br />

langanhaltende Bauchschmerzen, Durchfälle,<br />

Gewichtsverlust oder Schwäche. Dr. Google<br />

wird befragt, erste Besuche bei Haus- und Vertrauensärzt:innen<br />

folgen, in der Hoffnung, ernst genommen zu<br />

werden.<br />

◦Das große Thema Scham kommt auf. Viele<br />

Betroffene erdulden ihre Beschwerden lange<br />

Zeit und schweigen dazu selbst vor der Familie<br />

oder im Freundeskreis.<br />

◦Spezielle Untersuchungen werden durchgeführt,<br />

Fachärztinnen und Fachärzte stellen<br />

die Diagnose, die CED-Patient:innen nach<br />

und nach verarbeiten müssen. Gefühle wie<br />

Verzweiflung, Verloren-Sein oder Todesängste<br />

entstehen.<br />

◦Die Diagnosestellungen passieren leider häufig<br />

viel zu spät, dabei ist das „Window of Opportunity“,<br />

um Medikamente frühzeitig einzusetzen,<br />

von großer Bedeutung, da jeder Krankheitsschub<br />

den Darm nachhaltig schädigt.<br />

◦CED-Patient:innen beginnen sich mit ihrer<br />

Therapie auseinanderzusetzen, die aus vielen<br />

Medikamenten in unterschiedlichen Formen<br />

wie Tabletten, Einläufen , Granulaten, Infusionen<br />

oder Injektionen besteht.<br />

◦Durch die große Anzahl an Medikamenten und<br />

entsprechenden möglichen Nebenwirkungen<br />

werden Betroffene dazu verleitet, die Therapie<br />

abzulehnen.<br />

◦Herkömmliche Therapien wirken oft erst nach<br />

mehreren Monaten unterschiedlich gut oder im<br />

schlimmsten Fall überhaupt nicht. Alternative<br />

Medikamente werden ausprobiert, Freundinnen<br />

und Freunde sowie Bekannte geben<br />

Ratschläge.<br />

◦Nicht nur die Suche nach der richtigen Therapie,<br />

sondern auch das Finden der individuell<br />

am besten passenden (Fach-)Ärztinnen und<br />

(Fach-)Ärzte dauert. Anreisezeiten und das<br />

Warten auf Termine bei Spezialist:innen sind<br />

oftmals lange.<br />

◦Betroffene fehlen immer wieder in der Schule<br />

und im Beruf. Ausbildung, Beruf und Erkrankungsmanagement<br />

unter einen Hut zu bringen,<br />

stellt dabei eine Herausforderung dar.<br />

◦Medikamente zu erhalten ist vielfach aufwändig:<br />

Verschreibungspflicht durch Chefärztinnen<br />

und Chefärzte, zu kleine Packungsgrößen und<br />

häufige Rezeptabholung bei Hausärzt:innen<br />

tragen dazu bei. Das E-Rezept bringt dafür<br />

Erleichterung.<br />

◦Ständige Kontrolluntersuchungen und Kontrolltermine,<br />

die zum Teil auch online oder<br />

telefonisch durchgeführt werden können, sind<br />

zeitintensiv.<br />

◦CED-Patient:innen müssen lernen, mit Nebenwirkungen<br />

umzugehen. Selbst wenn die<br />

Beschwerden besser werden, steht die Prophylaxe<br />

im Vordergrund und Medikamente müssen<br />

über Jahre eingenommen werden.<br />

◦Vielfältige Fragen rund um Themen wie<br />

Partnersuche, Sexualität und Familienplanung<br />

stellen sich ebenso wie eine mögliche Einstufung<br />

des durch die Erkrankung entstandenen<br />

Behinderungsgrades.<br />

◦Ratschläge sind auch Schläge und gut gemeint<br />

ist nicht immer gut geholfen. CED werden häufig<br />

nicht als ernsthafte Erkrankungen angesehen,<br />

da sie von außen nicht sichtbar sind.<br />

◦Menschen mit CED müssen sich mit Stigmatisierung<br />

und verschiedensten Tabuthemen<br />

auseinandersetzen. Das „Outing“– egal ob vor<br />

Freund:innen oder im Berufsleben – fällt nicht<br />

immer leicht, da chronisch krank zu sein häufig<br />

mit eingeschränkt und vermindert leistungsfähig<br />

gleichgesetzt wird.<br />

ÖSTERREICHISCHE MORBUS CROHN-COLITIS ULCEROSA VEREINIGUNG<br />

Dr. Sonja Gassner<br />

Oberärztin an der<br />

Universitätsklinik<br />

für Innere Medizin I<br />

Salzburg, mit Gastroenterologie-Hepatologie,<br />

Nephrologie,<br />

Stoffwechsel und<br />

Diabetologie<br />

FOTO: SALK<br />

CED und Pandemie:<br />

Kein Grund zur Panik<br />

Pandemie und Lockdown haben die Betreuung<br />

von Patient:innen mit chronischen Erkrankungen<br />

erschwert. CED-Expertin Sonja Gassner spricht mit<br />

uns über Herausforderungen und Voraussetzungen<br />

einer erfolgreichen Therapie.<br />

Wie hat sich der Lockdown auf die Betreuung<br />

der Patient:innen ausgewirkt?<br />

Patient:innen mit chronisch entzündlichen<br />

Darmerkrankungen (CED) haben natürlich viel<br />

häufiger Arzttermine als andere Patient:innen.<br />

Man kennt die Patient:innen darum recht gut und<br />

kann bereits aus ihrem Auftreten herauslesen, wie<br />

es ihnen geht. Das ist natürlich mit dem Umstieg<br />

auf Telemedizin vielfach weggefallen. Zum Glück<br />

konnte ich aber Patient:innen mit akuten Verläufen<br />

weiterhin in der Praxis empfangen. Vor<br />

allem bei jenen, die schon in stabiler Remission<br />

waren, hat sich der Umstieg auf Telemedizin aber<br />

bewährt und ist für aktiv im Berufsleben Stehende<br />

eine willkommene Alternative.<br />

CED-Patient:innen galten aufgrund der medikamentösen<br />

Unterdrückung des Immunsystems<br />

als COVID-19-Risikogruppe. Wie geht man<br />

damit um?<br />

Viele meiner Patient:innen waren, auch aufgrund<br />

der Berichterstattung, sehr verunsichert, obwohl<br />

die Datenlage noch sehr dünn war. Mittlerweile<br />

wissen wir, dass CED-Patient:innen bei COVID-19<br />

nicht im Vordergrund stehen, auch wenn sie<br />

prinzipiell zu den Risikopatient:innen gehören.<br />

Aufgrund der Erkrankung sind Patient:innen insgesamt<br />

anfälliger für Ängste, weshalb es wichtig<br />

war, da frühzeitig mit persönlichen Gesprächen<br />

entgegenzuwirken. Das Schlimmste wäre es<br />

nämlich, eine immunsuppressive Therapie abzusetzen<br />

und einen Schub zu riskieren. Der ist dann<br />

wesentlich wahrscheinlicher als eine t-Erkrankung<br />

mit schwerem Verlauf.<br />

Wie hat die Impfung die Situation verändert?<br />

Der Umstand, dass ich meine Patient:innen früh<br />

und selbst impfen konnte, hat sicherlich dabei<br />

geholfen, Ängste abzubauen. Was ich nicht<br />

mache, ist jetzt nach der Impfung die Anzahl der<br />

Antikörper zu bestimmen, denn es ist nach wie<br />

vor nicht klar, wie viele Antikörper man braucht.<br />

Wir wissen jedoch mittlerweile aus Studien, dass<br />

nahezu alle Patient:innen eine Immunantwort<br />

haben, die sie vor schweren Verläufen schützt.<br />

Was darf ich meinen behandelnden Arzt/meine<br />

behandelnde Ärztin alles fragen?<br />

Meine Patient:innen können mich prinzipiell alles<br />

fragen. Da spiele ich auch gern Hausärztin. Es ist<br />

besser, sie fragen mich als niemanden oder im<br />

schlimmsten Fall „Dr. Google“. Es braucht eine<br />

vertrauensvolle und kompetente Umgebung für<br />

die Behandlung der Krankheit, um möglichst viele<br />

Fragen beantworten zu können.<br />

Wie kann man erfolgreich mit einer chronischen<br />

Erkrankung wie CED umgehen?<br />

Nachdem man Frust und auch Wut ausgelebt<br />

hat, geht es darum, die Krankheit zu akzeptieren.<br />

Wir können sie nicht heilen, aber das Leben<br />

besser machen. Die Patient:innen sollten sich<br />

mit der Krankheit und ihrer Therapie beschäftigen,<br />

denn diese kann nur dann erfolgreich sein,<br />

wenn die Patient:innen auch wirklich mitmachen:<br />

Das heißt, Medikamente regelmäßig zu<br />

nehmen und auch früh genug auf Nebenwirkungen<br />

oder Verschlechterungen aufmerksam zu<br />

machen. Genauso wichtig ist es, auf die Ernährung<br />

zu achten und aktiv auf Stressreduktion<br />

hinzuarbeiten. Ernährung und das Leben als<br />

Ganzes müssen bei so einer Erkrankung einfach<br />

zusammenpassen.<br />

Haben Sie Patient:innen, denen das besonders<br />

gut gelingt?<br />

Ich betreue seit etwa zehn Jahren einen jungen<br />

Mann, der im Grunde völlig austherapiert war, als<br />

er zu mir kam. Er war extrem leistungsorientiert,<br />

sowohl im Beruf als auch beim Freizeitsport. Für<br />

die Ernährung blieb da wenig Zeit: Energy-Drinks,<br />

Fertigprodukte und Fast Food. So kann man die<br />

Erkrankung nicht bewältigen. Er ist von einem<br />

Schub in den nächsten gekommen. Dann hat<br />

er aber Schritt für Schritt begonnen, die Ernährung<br />

umzustellen und Arbeit und Sport auf ein<br />

realistisches Pensum herunterzufahren. Jetzt hat<br />

er die Erkrankung so weit im Griff, dass er von<br />

fünf Medikamenten auf eines reduzieren konnte.<br />

Er hat gemerkt: Man muss selber mithelfen und<br />

kann sehr viel beitragen. Mittlerweile sagt er, die<br />

Krankheit hilft ihm dabei, ein gesundes Leben zu<br />

führen. Immer, wenn es zu viel wird, zeigt ihm die<br />

Erkrankung, dass er den Fuß vom Gas nehmen<br />

muss.<br />

Was zeichnet ein gutes Verhältnis zwischen<br />

Ärzt:innen und Patient:innen aus?<br />

Die Patient:innen müssen wissen, dass sie<br />

jederzeit anrufen und vorbeikommen können.<br />

CED ist keine Erkrankung, die man wie am<br />

Fließband behandeln kann. Das braucht viel Zeit<br />

und eine stabile Betreuung, um ein gutes<br />

Verhältnis zueinander entwickeln zu können.<br />

Wichtig ist mir auch, dass mir meine Patient:innen<br />

vertrauen und auch offen zugeben, wenn sie<br />

es nicht mehr tun. Es ist dann besser, sie<br />

wechseln und bleiben in einer guten Betreuung<br />

bei Kolleg:innen. Ob im Spital oder im niedergelassenen<br />

Bereich, wir sind in Österreich in dem<br />

Bereich sehr gut aufgestellt.<br />

FOTO: GETTYIMAGES


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter volkskrankheiten.net 5<br />

PANEL<br />

Sponsored by Dexcom<br />

Drei<br />

Lebenswege<br />

mit Diabetes<br />

Die Diagnose Diabetes trifft die meisten Betroffenen<br />

unvorbereitet und mitten im Leben. Der Weg,<br />

damit umzugehen und sich davon nicht den<br />

Alltag bestimmen zu lassen, ist aber oft sehr<br />

unterschiedlich.<br />

Immer wachsam,<br />

ohne es selber<br />

sein zu müssen<br />

Mit dem G6 bietet DEXCOM nicht nur<br />

ein präzises und hoch komfortables<br />

CGM-System, sondern auch Apps<br />

und Tools mit wirklichem Mehrwert.<br />

So lässt sich Diabetes in das Leben<br />

integrieren, ohne es zu bestimmen.<br />

Leonie Baumgartner (16)<br />

Wann kam die Diagnose und wie ging es<br />

Ihnen kurz danach?<br />

Ich habe die Diagnose Diabetes (Typ 1) mit<br />

neun Jahren bekommen und habe damals<br />

als Kind natürlich überhaupt nicht gewusst,<br />

was da auf mich zukommt und was das<br />

jetzt bedeutet. Auch in meiner Familie gab<br />

und gibt es keine bekannten Fälle und so<br />

war das auch für meine Eltern eine völlig<br />

neue Situation und Herausforderung. Unser<br />

Hausarzt hat uns nach der Diagnose zu<br />

einem Spezialisten überwiesen und dann<br />

hat alles seinen Lauf genommen.<br />

Was haben Sie seitdem verändert, und<br />

vor allem, wie viel haben Sie dazugelernt?<br />

Ich habe durch die Diagnose Diabetes<br />

gelernt, meinen Körper besser zu spüren,<br />

für mich selbst ein besseres Gefühl zu<br />

entwickeln. Ich höre auf das, was mir mein<br />

Gabi Haller (61)<br />

Wann kam die Diagnose und wie ging es<br />

Ihnen kurz danach?<br />

Ich habe die Diagnose Diabetes im Jahr<br />

1966 als Kind bekommen und war mir<br />

der Tragweite natürlich überhaupt nicht<br />

bewusst. Damals war die Messung noch<br />

über den Harn und sehr unexakt, ich war<br />

oft von Unterzuckerungen betroffen. Für<br />

meine Eltern war das auch eine sehr schwere<br />

Zeit, auch finanziell. Mittlerweile kann<br />

ich sagen, dass zwischen Diabetes damals<br />

und heute Welten liegen.<br />

Was haben Sie seitdem verändert, und<br />

vor allem, wie viel haben Sie dazugelernt?<br />

Als Jugendliche wollte ich Diabetes verbergen.<br />

Ich hab die Krankheit versteckt,<br />

habe nicht darüber gesprochen. Ich wollte<br />

kein Mitleid. Und daher hab ich mich auch<br />

Kai Michael Weber (35)<br />

Wann kam die Diagnose und wie ging es<br />

Ihnen kurz danach?<br />

Ich habe die Diagnose Diabetes 2005<br />

bekommen, da war ich 19 Jahre alt. Zu<br />

Beginn war das für mich kein großes<br />

Thema. Ich hab bei meinem Großvater, der<br />

auch Diabetiker war, gesehen, dass man<br />

damit gut leben kann. Aber der Unterschied<br />

war: Er hat sich streng ans Messen<br />

und Spritzen gehalten. Ich mich zu Beginn<br />

nicht. Ich dachte, das geht auch so – und<br />

das war mein Fehler.<br />

Was haben Sie seitdem verändert, und<br />

vor allem, wie viel haben Sie dazugelernt?<br />

Nach einigen Krankenhausaufenthalten<br />

habe ich dann begonnen, an mir zu arbeiten<br />

und meine Einstellung zur Krankheit zu<br />

ändern. Ich habe mich eingelesen, habe<br />

Körper sagt und ich achte auch bewusster<br />

auf meine Bedürfnisse. Und auch meine<br />

Eltern sind rasch Diabetes-Experten wider<br />

Willen geworden.<br />

Wie schaffen Sie es, Diabetes ins Leben<br />

zu integrieren und sich nicht davon das<br />

Leben vorgeben zu lassen?<br />

Meine Eltern und vor allem auch ich haben<br />

in unserer Lebensweise nicht großartig<br />

etwas geändert. Natürlich beobachte ich<br />

meinen Zuckerwert am Handy ganz genau<br />

und an die regelmäßigen Insulinspritzen<br />

musste ich mich anfangs erst gewöhnen.<br />

Als ich jünger war, haben das meine Eltern<br />

übernommen, mittlerweile habe ich das<br />

selbst gut im Griff. Aber mein Leben lasse<br />

ich mir von meinem Diabetes sicher nicht<br />

bestimmen. Ich lebe mit dem Diabetes,<br />

versuche aber trotzdem, meine Ziele zu<br />

verfolgen und mein Leben zu genießen.<br />

nicht genug daran gehalten. Mit 35 Jahren<br />

bin ich leider erblindet, aber durch meinen<br />

Blindenführhund kann ich mein Leben sehr<br />

gut meistern. Und mit der Zeit lernt man<br />

auch seinen Körper viel besser kennen.<br />

Wie schaffen Sie es, Diabetes ins Leben<br />

zu integrieren und sich nicht davon das<br />

Leben vorgeben zu lassen?<br />

Ich habe mich vom Diabetes nie bremsen<br />

lassen. Ich bin ehrenamtlich engagiert,<br />

habe viel aus meinem Leben gemacht und<br />

ich habe auch nicht vor, kürzer zu treten.<br />

Ich bin viel am Berg unterwegs, alleine mit<br />

meinem Hund, und habe meinen Zuckerwert<br />

mit meinem Handy immer im Blick.<br />

Nach so langer Zeit ist der Diabetes mein<br />

Begleiter geworden – aber mein Leben lass<br />

ich mir davon nicht bestimmen.<br />

mich mit der Krankheit beschäftigt. Dank<br />

eines Freundes aus der Branche bin ich dann<br />

Teil einer Insulinpumpen-Studie an der Uni<br />

Innsbruck geworden. Das hat mein Leben<br />

grundlegend verändert. Und seit gut zwei<br />

Jahren habe ich mein Diabetes so gut im<br />

Griff, dass es zum stillen Begleiter wurde.<br />

Wie schaffen sie es, Diabetes ins Leben<br />

zu integrieren und sich nicht davon das<br />

Leben vorgeben zu lassen?<br />

Wichtig ist, sich an die Regeln zu halten<br />

und den Diabetes ernst zu nehmen. Wenn<br />

man das tut, kann man sein Leben ganz<br />

normal leben wie jeder andere auch. Durch<br />

die intensive Beschäftigung mit der<br />

Krankheit habe ich gelernt, ihre Mechanismen<br />

und ihre Eigenarten zu verstehen. Das<br />

erleichtert den Umgang damit sehr.<br />

Insulinpräparate und Applikatoren werden<br />

immer ausgereifter und effektiver.<br />

Zumindest dann, wenn sie zum richtigen<br />

Zeitpunkt zum Einsatz kommen.<br />

Dafür musste man früher regelmäßig den<br />

Blutzucker messen. Continuous Glucose<br />

Monitoring (CGM) macht das weitgehend<br />

hinfällig – das gilt insbesondere für das<br />

DEXCOM G6. Es muss nicht wie andere<br />

CGM-Systeme manuell kalibriert werden,<br />

indem alle zwölf Stunden der Blutzuckerwert<br />

bestimmt wird.<br />

Das Prozedere stellt für Diabetiker:innen<br />

zwar kein großes Hindernis dar – fällt es<br />

weg, vermisst das aber auch niemand. Im<br />

Gegenteil: Die Kontrolle des Blutzuckers<br />

wird zur Nebensache. Nur alle zehn Tage<br />

muss ein neuer Sensor an Oberarm, Bauch<br />

oder am oberen Gesäß angebracht werden,<br />

was dank des Applikators mühelos gelingt.<br />

Der Transmitter hält sogar ganze 90 Tage<br />

und schickt alle fünf Minuten Blutzuckerwerte<br />

an das Lesegerät, das Smartphone,<br />

die Smartwatch oder kompatible<br />

Insulin-Pumpen.<br />

Die Messung gibt nicht nur Auskunft über<br />

den aktuellen Wert, sondern auch darüber,<br />

in welche Richtung und wie schnell<br />

sich der Glucose-Spiegel verändert. Diese<br />

Information ist für Diabetes-Patient:innen<br />

Gold wert, denn so lassen sich frühzeitig<br />

Maßnahmen ergreifen, bevor der Glucose-<br />

Wert zu niedrig oder zu hoch ist. In Extremfällen<br />

schlägt das System bei zu hohen oder<br />

niedrigen Blutzuckerwerten Alarm und<br />

kann 20 Minuten vor einer Hypoglykämie<br />

vor dieser warnen – Zeit genug also, um sie<br />

mit entsprechenden Maßnahmen abzuwenden.<br />

Es ist natürlich auch möglich, selbst<br />

Grenzwerte zu definieren und so rechtzeitig<br />

verständigt zu werden, wenn sich der<br />

Blutzucker aus dem Zielbereich bewegt.<br />

Das alles, ohne ständig das Lesegerät oder<br />

Handy im Blick haben zu müssen.<br />

Konnektivität und Komfort<br />

Gerade Kinder haben häufig alles andere,<br />

nur nicht den eigenen Blutzuckerspiegel im<br />

Kopf. Eltern müssen dann für sie mitdenken.<br />

Die DEXCOM G6 und die Follower-App<br />

helfen dabei. Mit dieser können Blutzuckerwerte<br />

automatisiert an das Smartphone von<br />

Mama und Papa weitergeleitet werden. Dort<br />

stehen wiederum automatisierbare Alarmund<br />

Benachrichtigungsfunktionen bereit.<br />

Mit dem Diabetes erfolgreich zu leben,<br />

heißt auch, sich mit ihm zu beschäftigen.<br />

Mit „CLARITY“ bietet Dexcom ein Tool, um<br />

per App oder im Webportal die Entwicklung<br />

des Blutzuckers analysieren zu können. Die<br />

Werte können über diese Schnittstelle auch<br />

mit Diabetolog:innen geteilt werden und<br />

schaffen so einen wirklichen Mehrwert für<br />

Behandlung und Wohlergehen: Studien<br />

zeigen, dass DEXCOM CGM-Systeme vor<br />

Unterzuckerung schützen und langfristig<br />

dabei helfen, den als „Blutzuckergedächtnis“<br />

bekannten Hb1A1c-Wert zu senken. Im<br />

Alltag heißt das, den Blutzucker im Griff zu<br />

haben, ohne ständig daran denken zu<br />

müssen. Das schafft Platz für die Dinge, die<br />

wirklich wichtig sind.


6 Lesen Sie mehr unter volkskrankheiten.net<br />

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

NEWS<br />

Thrombosen<br />

erkennen und ernst nehmen<br />

Thrombosen können für betroffene Menschen ein großes Gesundheitsrisiko<br />

darstellen. Warnzeichen und Risikofaktoren sollten daher immer mit Ärzt:innen<br />

abgeklärt werden.<br />

Text<br />

Magdalena<br />

Reiter-Reitbauer<br />

Obwohl das Wort Thrombose<br />

vielleicht bekannt ist, liegen<br />

die Hintergründe für die Entstehung<br />

und Behandlung für<br />

viele Menschen dennoch im<br />

Dunkeln. Dabei kann das Wissen rund um<br />

Warnzeichen, Risikofaktoren und vorbeugende<br />

Maßnahmen sogar lebensrettend<br />

sein. Denn unbehandelt können Thrombosen<br />

für betroffene Menschen im schlimmsten<br />

Fall zu erheblichen gesundheitlichen<br />

Gefahren wie Schlaganfällen oder Lungenembolien<br />

führen.<br />

Blutgerinnsel in Venen und Arterien<br />

Relativ einfach erklärt, sind Thrombosen<br />

Blutgerinnsel in einem Gefäß. Diese<br />

krankhaften Blutpfropfen können sowohl<br />

in Venen als auch Arterien entstehen und<br />

damit zu einem Risiko für die Gesundheit<br />

werden, da sie die Gefäße verschließen. Je<br />

nachdem, ob sich ein Blutgerinnsel in einer<br />

Vene oder in einer Arterie bildet, kennt die<br />

Medizin unterschiedliche Bezeichnungen:<br />

Entsteht ein Blutgerinnsel in einer Schlagader,<br />

spricht man von einer arteriellen<br />

Thrombose. Bildet sich hingegen ein<br />

Blutpfropfen im sogenannten venösen<br />

System, zu dem im Übrigen paradoxerweise<br />

auch die Lungenschlagader zählt, wird<br />

dies als venöse Thromboembolie bezeichnet.<br />

Besonders häufig tritt diese Form der<br />

Thrombose in den Beinen auf, aber auch<br />

in den Venen im Becken- und Hüftbereich<br />

können sich Blutgerinnsel bilden.<br />

Wandernde und gefährliche Blutpfropfen<br />

Sowohl die venöse Thromboembolie als<br />

auch arterielle Thrombosen sind gefürchtet.<br />

Blutgerinnsel in den Schlagadern können<br />

schließlich in jede Arterie des Körpers<br />

wandern und damit etwa im Kopf einen<br />

Schlaganfall oder in den Herzkranzarterien<br />

einen Herzinfarkt auslösen. Die Ursache<br />

dafür kann zum Beispiel Vorhofflimmern<br />

sein. Im Gegensatz dazu liegt einer venösen<br />

Thromboembolie eine Gerinnungsstörung<br />

zugrunde. Wenn nun aufgrund dieser<br />

Störung Blutpfropfen aus den Bein-, Armoder<br />

Bauchvenen in die Lunge gelangen,<br />

kann dadurch die so gefährliche Pulmonalarterienembolie,<br />

die als Lungenembolie<br />

besser bekannt ist, entstehen. Wird diese<br />

nicht behandelt, können Menschen im<br />

schlimmsten Fall daran sogar versterben.<br />

Umso wichtiger ist es, bei ersten Anzeichen<br />

möglichst frühzeitig medizinische Hilfe in<br />

Anspruch zu nehmen.<br />

Schwellungen und Schmerzen als Anzeichen<br />

Weitläufig wird bei Thrombosen vor allem<br />

an Blutgerinnsel in den Beinen gedacht.<br />

Am häufigsten bilden sich diese hierbei<br />

in den Unterschenkeln und können dort<br />

bereits erste Warnzeichen wie Schwellungen<br />

oder rötliche sowie bläuliche Verfärbungen<br />

der Haut zeigen. Andere typische<br />

Symptome, bei denen Betroffene hellhörig<br />

werden sollten, können beispielsweise<br />

auch Schmerzen, Überwärmungen oder<br />

Spannungsgefühle sein. Wer viel, häufig<br />

oder lange sitzt, etwa durch Beruf, Reisen<br />

oder auch durch Erkrankungen, tut seinem<br />

oder ihrem Blutfluss nichts Gutes. Gleiches<br />

gilt für Flüssigkeitsmangel, der bis zur Austrocknung<br />

führen und ebenso wie Fettleibigkeit<br />

mit dem Auftreten von Thrombose<br />

in Verbindung stehen kann. Zusätzlich<br />

kann die Neigung zu Thrombosen auch vererbt<br />

werden, das heißt dass jeder Mensch<br />

ein individuelles Thromboserisiko aufweist,<br />

das allerdings bei Spezialist:innen gut<br />

abgeklärt werden kann.<br />

Sichere Vorbeugung von Thrombosen<br />

Um also Thrombosen vorzubeugen, kann<br />

jede und jeder Einzelne persönlich dafür<br />

sorgen, sein oder ihr individuelles Risiko<br />

nachhaltig zu senken. Regelmäßige<br />

Bewegung, Sport sowie ausreichend<br />

Flüssigkeit zu sich zu nehmen, sind<br />

ärztliche Empfehlungen, die nicht nur gut<br />

für die Gefäße, sondern ganz grundsätzlich<br />

gut für die Gesundheit sind. Wenn man<br />

bereits aufgrund von Untersuchungen<br />

weiß, dass man aufgrund familiärer<br />

Vorbelastung zu Thrombosen neigen kann,<br />

ist es außerdem sinnvoll, in Risikosituationen<br />

vorzubeugen. In solchen Risikosituationen,<br />

wie etwa auf langen Reisen, aber auch<br />

während einer Schwangerschaft, kann nach<br />

ärztlicher Rücksprache eine sogenannte<br />

Thromboseprophylaxe durchgeführt<br />

werden, um sich bestmöglich vor den<br />

Gefahren einer Thrombose zu schützen.<br />

Sponsored by BRISTOL MYERS SQUIBB und PFIZER<br />

Herzstolpern –<br />

Achten Sie auf Ihren Rhythmus<br />

Wenn das Herz beim Vorhofflimmern „stolpert“, kann das gefährliche<br />

Folgen haben. Die Initiative „Herzstolpern“ klärt über Risiken, Therapien<br />

und das richtige Pulsmessen auf.<br />

Takt und Rhythmusgefühl<br />

sind nicht nur in der Musik,<br />

sondern auch im menschlichen<br />

Körper gefragt. Wer<br />

seinen eigenen Puls misst,<br />

kann überprüfen, ob der<br />

Herzschlag im Rhythmus bleibt. Das ist<br />

wichtig, um mögliche Erkrankungen wie<br />

Vorhofflimmern rechtzeitig zu erkennen.<br />

Vorhofflimmern ist in den westlichen<br />

Ländern die am häufigsten auftretende<br />

Herzrhythmusstörung. Daher haben die<br />

beiden Pharmaunternehmen Pfizer und<br />

Bristol Myers Squibb die Initiative „Herzstolpern<br />

– Achten Sie auf Ihren Rhythmus“<br />

ins Leben gerufen. Über die Website www.<br />

herzstolpern.at erhalten Interessierte<br />

Informationen rund um das Thema Vorhofflimmern<br />

und können darüber hinaus<br />

Erklärungsvideos und wertvolle Tipps z. B.<br />

zum Pulsmessen einsehen.<br />

Frühzeitiges Erkennen von<br />

Vorhofflimmern<br />

Über 230.000 Menschen leiden alleine in<br />

Österreich an Vorhofflimmern. Mit dem<br />

Alter steigt das Risiko für diese Erkrankung.<br />

Durch Vorhofflimmern ist das Schlaganfallrisiko<br />

bis zu fünffach erhöht. Umso<br />

wichtiger sind die frühzeitige Erkennung<br />

und Behandlung von Vorhofflimmern, denn<br />

rund jeder dritte Schlaganfall ist in Österreich<br />

auf dieses „Herzstolpern“ zurückzuführen.<br />

Ältere Menschen bzw. deren<br />

Angehörige sollten daher regelmäßig Puls<br />

messen, um zu erkennen, ob das Herz noch<br />

im richtigen Takt schlägt. Wer einen unregelmäßigen<br />

Herzschlag bemerkt, sollte eine<br />

Ärztin bzw. einen Arzt aufsuchen, um einen<br />

möglichen Verdacht abzuklären und um bei<br />

entsprechender Diagnose eine geeignete<br />

Therapie zu erhalten.<br />

Achtung, Thrombose<br />

Die Initiative Herzstolpern klärt auch zu<br />

Entstehung, Symptomatik und Risiken<br />

einer Thrombose auf. Eine Thrombose entsteht<br />

durch ein Blutgerinnsel (Thrombus),<br />

das ein Blutgefäß teilweise oder ganz verschließt.<br />

Dies passiert häufig in den Beinvenen,<br />

kann jedoch auch in den Blutgefäßen<br />

der Lunge passieren, eine Lungenembolie<br />

kann die Folge sein. Diese kann lebensbedrohlich<br />

sein.<br />

Gemeinsame Initiative für mehr<br />

Bewusstsein<br />

Die beiden forschenden Pharmaunternehmen<br />

Pfizer und Bristol Myers Squibb haben<br />

bereits im Jahr 2007 ihre langjährige<br />

Erfahrung und Kompetenz auf dem Gebiet<br />

der Herz-Kreislauf-Erkrankungen gebündelt<br />

und sich zu einer internationalen<br />

Allianz in den Indikationen Vorhofflimmern<br />

und venöse Thromboembolie<br />

zusammengeschlossen. Neben der<br />

Erforschung und Entwicklung von<br />

modernen Medikamenten engagieren sich<br />

die beiden Unternehmen als verantwortungsvolle<br />

Partner im Gesundheitswesen<br />

auch in der Stärkung der Gesundheitskompetenz<br />

der Bevölkerung. Mit der Initiative<br />

Herzstolpern setzen sich Pfizer und Bristol<br />

Myers Squibb nun gezielt für die Aufklärung<br />

zu Vorhofflimmern, Schlaganfall und<br />

Thrombose ein. Denn egal wofür Ihr Herz<br />

schlägt – es soll im richtigen Rhythmus<br />

bleiben.<br />

Bristol Meyers Squibb GesmbH,<br />

Wien<br />

www.bms.com/at<br />

432-AT-2100101, 09/2021<br />

& Pfizer Corporation Austria<br />

GmbH, Wien<br />

www.pfizer.at<br />

PP-ELI-AUT-0755/09.2021<br />

www.herzstolpern.at


Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter volkskrankheiten.net 7<br />

EXPERTISE<br />

„Je eher eine Suchtproblematik<br />

behandelt wird, desto besser sind<br />

die Erfolgsaussichten.“<br />

Rund 370.000 Österreicher:innen sind von der Volksdroge Nr. 1, dem Alkohol, abhängig. Die Corona-Pandemie wirkt sich<br />

eindeutig auf das nationale Suchtverhalten aus, aber nicht bei allen Gruppen in dieselbe Richtung: bei vor allem in Gesellschaft<br />

Trinkenden kam es teils sogar zu Konsumrückgängen, insgesamt und bei anderen Gruppen aber zu einer Zunahme. Das<br />

betrifft auch das Suchtverhalten in Zusammenhang mit dem Internet, wie etwa Spiele, Wetten und Social Media.<br />

Prim. Dr. Wolfgang Preinsperger, Ärztlicher Direktor am Anton Proksch Institut in Wien, dazu im Interview.<br />

Der Begriff „Sucht“ ist allgegenwärtig<br />

und wird umgangssprachlich häufig gebraucht.<br />

Wann aber gilt eine Sucht als<br />

pathologisch?<br />

Im fachlichen Kontext spricht man nicht<br />

von Sucht, sondern von Abhängigkeit,<br />

gemeint ist jedoch dasselbe. Eine voll<br />

ausgeprägte Sucht oder Abhängigkeit zeigt<br />

sich im zwanghaften Bedürfnis nach einer<br />

Substanz – sei dies Tabak, Alkohol, Medikamente<br />

oder Opiate. Dabei müssen gewisse<br />

Kriterien erfüllt sein, damit eine Abhängigkeit<br />

vorliegt.<br />

Welche Kriterien sind das?<br />

1. Zwanghaftes Verlangen, eine Substanz zu<br />

konsumieren<br />

2. Kontrollverlust über das Ausmaß, die<br />

Menge sowie den Zeitpunkt oder die<br />

Dauer der Konsumation<br />

3. Körperliche und psychische Entzugserscheinungen<br />

wie etwa Angst, Zittern,<br />

Schweißausbrüche, Übelkeit, erhöhter<br />

Puls<br />

4. Dosissteigerung aufgrund einer zunehmenden<br />

Toleranzentwicklung<br />

5. Wachsender Interessenverlust sowie<br />

zunehmende Bedeutung, die Substanz zu<br />

beschaffen<br />

6. Trotz gesundheitlicher und sozialer<br />

Folgen wird weiterhin konsumiert<br />

Wenn mindestens drei dieser Kriterien über<br />

einen längeren Zeitraum gleichzeitig auftreten,<br />

spricht man von Abhängigkeit.<br />

Gibt es denn frühe Anzeichen, die auf eine<br />

beginnende Abhängigkeit hindeuten?<br />

Es gibt frühe, diskrete Hinweise, die<br />

allerdings von Betroffenen selbst nicht als<br />

problematisch gedeutet werden. Vielmehr<br />

bemerkt oftmals zuerst das Umfeld<br />

Auffälligkeiten: steigender Alkoholkonsum,<br />

zunehmende Berauschung oder der<br />

Konsum zu unüblichen Zeiten. Bei vielen<br />

Suchtsubstanzen kommt es zu psychischen<br />

Veränderungen: Die Betroffenen wirken<br />

„gedämpft“ oder sind hyperaktiv, sie haben<br />

einen ungewöhnlich schnellen Redefluss,<br />

oder ihr Denken und Sprechen sind verlangsamt.<br />

Auch körperliche Zeichen wie<br />

vergrößerte oder bei anderen Substanzen<br />

verengte Pupillen, Schweißausbrüche<br />

oder nachlassende Körperpflege können<br />

Anzeichen sein.<br />

Was raten Sie Außenstehenden, wenn<br />

diese einen Verdacht hegen?<br />

Zum Wesen einer Suchterkrankung gehört,<br />

dass sich die Betroffenen zu Beginn über das<br />

Ausmaß der Problematik nicht bewusst sind<br />

und es ein längerer Prozess ist, bis sie sich<br />

eingestehen können, dass ein Problem vorliegt.<br />

Außenstehenden rate ich, immer wieder<br />

das Gespräch zu suchen, die Problematik<br />

offen anzusprechen, Vertrauen aufzubauen<br />

und vielleicht auch nähere Angehörige<br />

miteinzubeziehen. Indem sich die Außenstehenden<br />

über Beratungsstellen und Behandlungsmöglichkeiten<br />

informieren, können sie<br />

den Betroffenen direkt vermitteln, dass es<br />

Wege und Hilfsangebote gibt.<br />

Wichtig ist, dass man Vorwürfe vermeidet.<br />

Die Betroffenen schämen sich zumeist sehr<br />

und werden von Schuldgefühlen geplagt.<br />

Wie schnell entwickelt sich eine Abhängigkeit?<br />

Eine Alkoholabhängigkeit entwickelt<br />

sich zum Beispiel langsam über Jahre<br />

hinweg und ist damit ein schleichender<br />

Prozess. Anders bei Opiaten – hier ist der<br />

Abhängigkeitsprozess deutlich schneller.<br />

Je eher eine Suchtproblematik an der<br />

Wurzel gepackt wird, desto besser sind die<br />

Erfolgsaussichten.<br />

Alkohol ist die Volksdroge Nummer 1 in<br />

Österreich, wird jedoch weit weniger<br />

stigmatisiert als andere Suchtmittel.<br />

Welche Rolle spielen hier gesellschaftliche<br />

Aspekte?<br />

Alkohol gilt auch in größerem Maße noch<br />

als gesellschaftlich akzeptiert. Oftmals<br />

ernten gar jene Anerkennung, die „viel“<br />

vertragen. Dabei werden die Folgen und<br />

das gesundheitsschädliche Potenzial von<br />

übermäßigem Alkoholkonsum unterschätzt<br />

und verharmlost. So sind etwa fünf Prozent<br />

oder 370.000 Österreicher:innen alkoholabhängig,<br />

knapp zehn Prozent konsumieren<br />

Alkohol in einem gesundheitsgefährdenden<br />

Ausmaß. Damit haben etwa eine Million<br />

Menschen in Österreich ein problematisches<br />

Trinkverhalten. Die sozioökonomischen<br />

Folgen sind massiv und man geht<br />

davon aus, dass eine Alkoholsucht die<br />

Lebenserwartung um durchschnittlich 20<br />

Jahre reduziert!<br />

Welche Auswirkungen hat die Corona-<br />

Pandemie auf die Suchtentwicklung?<br />

Es gibt gewisse Studien dazu, die allerdings<br />

differenziert zu betrachten sind. Das<br />

Suchtverhalten beim Alkohol änderte sich<br />

demnach vorübergehend in beide Richtungen.<br />

Jene reduzierten den Konsum, die<br />

hauptsächlich in gesellschaftlichen Runden<br />

konsumierten. Jene, die schon vor der<br />

Pandemie eher zuhause alleine getrunken<br />

haben, steigerten ihren Konsum. Manche,<br />

insbesondere jüngere Menschen, haben ein<br />

problematisches Konsumverhalten entwickelt,<br />

ausgelöst durch Faktoren wie Überforderung,<br />

Einsamkeit, Stress, dem Wegfall von<br />

sozialen Kontakten und Homeoffice.<br />

FOTO: THERESA WEY<br />

Dr. Wolfgang<br />

Preinsperger<br />

Ärztlicher Direktor,<br />

Anton Proksch<br />

Institut Wien<br />

Lesen Sie mehr unter<br />

www.api.or.at<br />

Der<br />

zuversichtliche Weg<br />

aus der Abhängigkeit<br />

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Leopold-Ungar-Platz 2<br />

1190 Wien, Österreich<br />

www.aoporphan.com


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Vor Gebrauch dieser Produkte muss die Gebrauchsinformation beachtet und ärztlicher Rat eingeholt werden.<br />

ACCU-CHEK, ACCU-CHEK INSTANT und MYSUGR sind Marken von Roche. Alle weiteren Produktnamen und Marken gehören den entsprechenden<br />

Eigentümern. © 2021 Roche Diabetes Care | www.accu-chek.at | Roche Diabetes Care Austria GmbH | 1210 Wien | Engelhorngasse 3

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