Dokumentation der Fachkonferenz "Kultursensible Altenhilfe"

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„Ältere MigrantInnen“
von Ayfer Aral Örs
Die Altenhilfeeinrichtungen, die sich üblicherweise mit Älteren
befassen, nehmen kaum die starken Wachstumsraten innerhalb
der Teilbevölkerung älterer Menschen mit Migrationshintergrund
zur Kenntnis. Deshalb gibt es nur vereinzelt Auseinandersetzungen
mit bzw. keine adäquaten Angebote für die
stets wachsende neue Zielgruppe älterer Migrantinnen und
Migranten. Der Arkadas e.V., als eine von türkischsprachigen
Zuwanderern 1989 gegründete Selbstorganisation, hat diese
Bedarfslücke aufgedeckt und ist bestrebt, diese mit dem Projekt
‚Ältere MigrantInnen’ seit 1999 zu einem gewissen Teil
abzudecken. Das Projekt fußt auf kommunalen Finanzmitteln,
die leider jährlich befristet sind und eine langfristige Planung
erheblich erschweren. Einer hauptamtlichen Mitarbeiterin
stehen je nach Bedarf und Saison ein bis zwei Honorarkräfte
und mehrere engagierte Ehrenamtliche zur Seite.
Zu den Angeboten, die wesentlich in türkischer Sprache
vorgehalten werden, zählen
• Informations – und Aufklärungsveranstaltungen (bspw.
zu Fragen der Gesundheit, des Rentenrechtes, ...)
• Soziale Beratung und Vermittlung
• Begegnungsmöglichkeiten und soziale Kontakte (v.a. in
unserem Café, Mittwochstreff)
• Fahrten und Ausflüge zur Erkundung des Lebensumfeldes
(div. Einrichtungen und Außenanlagen in Hannover und
Umgebung, Städtefahrten)
• Auslandsfahrten (einmal jährlich)
• Kurse mit unterschiedlichen Inhalten & abhängig von der
Nachfrage (teilw. in Kooperation mit vereinsinternen und
–externen Projekten)
• Übersetzungsarbeiten Türkisch / Deutsch
Im Zentrum unserer Projektarbeit stehen die älteren Migrantinnen
und Migranten mit ihren Bedürfnissen, weshalb die
Programminhalte auch in gemeinsamer Arbeit entwickelt
werden.
Die Inanspruchnahme unserer Angebote ist unabhängig
von einer Vereinsmitgliedschaft oder einer Zugehörigkeit zu
einer bestimmten Herkunftskultur. So sind Seniorinnen und
Senioren anderer Ethnien und Nationalitäten herzlich willkommen,
an den Aktivitäten teilzuhaben. Diejenigen, die unsere
Angebote nachfragen oder auch mitgestalten, sind teilweise
noch junge Ältere ab etwa 50 Jahren, meistens jedoch schon
früh verrentet. Das liegt daran, dass Alterungs- und Verschleißerscheinungen
unter Migrationserfahrungen eher auftreten,
was unter anderem mit einer misslichen Arbeits- und Wohnsituation
zusammenhängt.
Ein Hauptziel der Projektarbeit ist es, ein solidarisches und
geselliges Miteinander zu fördern, weil viele ältere Menschen
mit Migrationshintergrund unter sozialer Isolation und Einsamkeit
leiden, aber zugleich dazu neigen, sich im Alter auf
die kulturell-religiösen Wurzeln zu besinnen.
Das bedeutet im konkreten, gemeinsame Ausflüge zu unter-