28. September 2021
- Petition „Rettet den Grüngürtel" überreicht - Graz-Wahl 2021: Die Vorzugsstimmen-Kaiser - Landtag: 2G-Regel, Bodenschutz und nachhaltiges Bauen - Blutkonserve jetzt per Drohnen
- Petition „Rettet den Grüngürtel" überreicht
- Graz-Wahl 2021: Die Vorzugsstimmen-Kaiser
- Landtag: 2G-Regel, Bodenschutz und nachhaltiges Bauen
- Blutkonserve jetzt per Drohnen
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<strong>28.</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong>, E-PAPER AUSGABE<br />
Getty<br />
Quelle: ZAMG<br />
20°<br />
Auch am Mittwoch<br />
bleibt es<br />
noch spätsommerlich<br />
warm.<br />
Bei bis zu 20° ist<br />
es vormittags noch sonnig, am<br />
Nachmittag regnet es dann.<br />
Stadt<br />
Manfred Eber wurde als neuer Stadtrat<br />
der KPÖ präseniert. Außerdem wurden<br />
die Vorzugsstimmen ausgezählt. 2 u. 3<br />
Land<br />
In der Landtagssitzung wurde über<br />
Bodenschutz, 2G-Regelungen sowie<br />
Kinder und Jugendliche diskutiert. 4<br />
Petition soll<br />
den Grazer<br />
Grüngürtel<br />
retten<br />
KK, KPÖ/LANGMANN, LANDTAG/FISCHER<br />
Bürgerinitiative. Die zunehmende Verbauung der Stadt war nicht nur heißes Thema im Grazer Wahlkampf! Jetzt wurden auch Unterschriften<br />
einer Petition zum Erhalt des Grazer Grüngürtels – ausgehend vom Gritzenweg in Eggenberg – an die Stadtregierung übergeben. SEITE 2
2 graz<br />
www.grazer.at <strong>28.</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />
Petition „Rettet den<br />
Grüngürtel“ überreicht<br />
Manfred Eber soll der dritte Stadtrat<br />
der Grazer KPÖ werden. KP/FRITZ LANGMANN<br />
KP beschließt<br />
ihren 3. Stadtrat<br />
■ Nachdem die KPÖ bei der Gemeinderatswahl<br />
28,84 Prozent<br />
erhielt und zur stimmenstärksten<br />
Partei wurde, gewann sie auch einen<br />
dritten Sitz im Stadtsenat der<br />
steirischen Landeshauptstadt.<br />
Der Parteivorstand der KPÖ hat<br />
nun beschlossen, Manfred Eber,<br />
derzeit Klubobmann im Gemeinderat,<br />
als dritten Stadtrat zu<br />
nominieren. „Seine genaue und<br />
durchdachte Arbeitsweise, aber<br />
auch sein humorvolles Wesen<br />
finden weit über unsere Parteigrenzen<br />
hinweg Anerkennung“,<br />
lobt Parteichefin Elke Kahr.<br />
Die Anzahl der Corona-Infektionen<br />
in Graz ist gestiegen. GETTY<br />
Corona-Zahlen<br />
in Graz & GU<br />
■ Die Corona-Zahlen sind<br />
in Graz seit gestern leicht angestiegen:<br />
Die Sieben-Tage-<br />
Inzidenz beträgt aktuell 138,4<br />
Fälle pro 100.000 Einwohner<br />
(gestern: 136,7). In Graz-<br />
Umgebung liegt der Wert bei<br />
101,4 (gestern: 100,1). Der<br />
Steiermark-Durschnitt beträgt<br />
101,3. Die niedrigste<br />
Inzidenz gibt es mit 51,0 im<br />
Bezirk Murau. 324 Menschen<br />
sind in Graz bisher mit Corona<br />
gestorben, in GU 255.<br />
GEFÄHRDET. Nach<br />
einem Jahr Laufzeit<br />
wude die Online-Petition<br />
„Rettet den Grazer<br />
Grüngürtel“ an die<br />
Stadt übergeben.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Man könnte jetzt sagen,<br />
1.349 Unterschriften<br />
gegen die „Bausünden“<br />
in der Grazer Vorstadt, sind nicht<br />
die Welt. Stimmt. Aber dennoch<br />
haben sich die Initiatoren einer<br />
ursprünglich groß angelegten<br />
Online-Unterschriftensammlung<br />
mächtig ins Zeug gelegt.<br />
Organisator der Bürgerinitiative<br />
„Gritzenweg – Rettet den Grazer<br />
Grüngürtel“ ist Klaus Scheiber:<br />
„Trotz bzw. gerade wegen<br />
der Gemeinderatswahl haben<br />
wir die Petition und die Liste der<br />
1.349 Unterzeichner noch noch<br />
am 23. <strong>September</strong> an die (derzeitige)<br />
Grazer Stadtregierung übergeben,<br />
da diese einiges an der<br />
fehlgeleiteten Stadtentwicklung<br />
zu verantworten hat und noch<br />
mehrere Wochen im Amt sein<br />
wird. Sofort nach deren Angelobung<br />
werden wir aber auch das<br />
neue Regierungsteam mit unserem<br />
Anliegen konfrontieren.“<br />
In der Petition heißt es wörtlich:<br />
„Der Grazer Grüngürtel, ungemein<br />
wichtig für die Luft- und<br />
Lebensqualität aller Grazerinnen<br />
und Grazer, wird seit Jahren<br />
durch völlig unkontrollierte<br />
Bautätigkeit zerstört. Es fehlen<br />
entsprechende Bebauungspläne,<br />
die diese rein gewinnorientierte<br />
Entwicklung verhindern.<br />
Verbindliche Vorgaben sollten<br />
es unmöglich machen, dass anstelle<br />
eines vorhandenen Objekts<br />
eine Verbauung des Grundstücks<br />
in deutlich größerem Ausmaß als<br />
zuvor stattfindet. Es darf nicht<br />
sein, dass in Zeiten der zunehmenden<br />
Umweltproblematik<br />
freie Grünflächen schrankenlos<br />
versiegelt werden können. Wir<br />
Beispielfotos der Petition „Rettet den Grazer Grüngürtel“ entnommen, zeigen,<br />
was die Unterzeichner mit der Grünraumgefährdung meinen. SCHEIBER<br />
wollen nicht, dass unsere Kinder<br />
an den Folgen dieser fehlgeleiteten<br />
Stadtentwicklung leiden<br />
müssen.“<br />
Der Erstunterzeichner Klaus<br />
Scheiber hat die Petition an den<br />
noch amtierenden Grazer Bürgermeister<br />
Siegfried Nagl übergeben.<br />
Gleichzeitig schickte er<br />
Kopien an alle Stadtsenatsmitglieder.<br />
Die Stadtbaudirektion<br />
und das Stadtplanungsamt liegt<br />
derzeit noch im Zuständigkeitsbereich<br />
des Bürgermeisters. Wer<br />
künftig diese brisanten und offensichtlich<br />
auch wahlmitent-<br />
scheidenden Baubewilligungen<br />
verantworten muss, steht noch<br />
in den Sternen.<br />
Ausgangspunkt waren die Abrisse<br />
alter Villen im Bereich des<br />
Gritzenweges. Klaus Scheiber<br />
erweiterte dann das Anliegen<br />
von Anrainern auf den gesamten<br />
Grazer Grüngürtel in den Vorstadtbezirken:<br />
Auf ganz Eggenberg,<br />
Rosenberg, Ruckerlberg, St.<br />
Peter, Rosenhain. „Hier wurde<br />
schon vieles unwiederbringbar<br />
zerstört. Das grüne Graz ist nach<br />
wie vor gefährdet“, so Altstadtschützer<br />
Peter Laukhardt.<br />
Ein Beispiel aus Eggenberg: Das alte Haus am Gritzenweg Nr 3 musste der<br />
Spitzhacke weichen. Am Gritzenweg entstand die Bürger-Petition. GRAZERBE.AT
<strong>28.</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
Graz-Wahl <strong>2021</strong><br />
graz 3<br />
Die Vorzugsstimmen-Kaiser<br />
MANDATSVERTEILUNG. Die Briefwahlstimmen sind ausgezählt, jetzt steht auch die Anzahl der Vorzugsstimmen<br />
der einzelnen Kandidaten fest. Elke Kahr und Siegfried Nagl schafften es an die Spitze.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Inzwischen sind nicht nur alle<br />
Stimmen der Grazer Gemeinderatswahl<br />
ausgezählt, son-<br />
dern auch alle Vorzugsstimmen.<br />
Die meisten konnte die Wahlsiegerin<br />
Elke Kahr von der KPÖ<br />
gewinnen: 5306 waren es an der<br />
Zahl. Der amtierende Bürgermeister<br />
Siegfried Nagl schaffte<br />
➠<br />
Wie bei jeder Wahl konnten auch bei dieser Gemeinderatswahl Vorzugsstimmen<br />
für bestimmte Kandidaten vergeben werden, um diese vorzureihen. KK<br />
es mit 2614 auf Platz 2. Judith<br />
Schwentner von den Grünen kam<br />
auf 1841 Vorzugsstimmen, Mario<br />
Eustacchio von der FPÖ auf 1405.<br />
Michael Ehmann von der SPÖ<br />
brachte es auf 672, Philipp Pointner<br />
von den Neos auf 305.<br />
Abgesehen von den Spitzenkandidaten<br />
haben die Stadträte<br />
Kurt Hohensinner – der gestern<br />
ja zum neuen Chef der Grazer<br />
Volkspartei erkannt wurde – und<br />
Robert Krotzer (KPÖ) die Nase<br />
vorne: Hohensinner bekam 617<br />
Vorzugsstimmen, Krotzer 544.<br />
Die Beliebtesten<br />
Bei der ÖVP konnten außerdem<br />
der Göstinger Bezirksparteiobmann<br />
Markus Huber (396) und<br />
der bisherige Gemeinderat Peter<br />
Stöckler (348) relativ viele Vorzugsstimmen<br />
gewinnen. Bei der<br />
SPÖ schaffte es Gemeinderätin<br />
Anna Robosch mit 245 Vorzugsstimmen<br />
auf Platz 2. Bei der FPÖ<br />
konnte außer Eustacchio niemand<br />
mehr als hundert Vorzugsstimmen<br />
gewinnen. Der Göstinger<br />
Bezirksrat Alexis Pascuttini<br />
und Landesparteiobmann Mario<br />
Kunasek, der symbolhalber am<br />
letzten Listenplatz kandidierte,<br />
bekamen je 82. Bei den Grünen<br />
kam Christian Kozina mit 182<br />
Vorzugsstimmen auf Platz 2. Bei<br />
der KPÖ konnte Journalist Max<br />
Zirngast mit 115, die meisten<br />
nach den Regierenden erreichen.<br />
Bei den Neos kam Medizinstudent<br />
und Fraktionsleiter Lukas<br />
Hosemann auf 87 und schaffte<br />
damit die zweitmeisten Vorzugsstimmen.<br />
Niemand schafft es<br />
jedoch rein durch die direkten<br />
Stimmen in den Gemeinderat.<br />
Fahrradsicherheit im Mittelpunkt<br />
BESUCH. Wie der Radverkehr in Graz abläuft, schaute sich gestern eine Delegation aus Zürich an. Im<br />
Rahmen einer temporären Städtekooperation tauschten sich ExpertInnen aus Zürich und Graz aus.<br />
Um zu schauen, wie es in<br />
Graz gemacht wird, ist<br />
noch bis heute Abend<br />
eine Delegation aus der Schweiz<br />
zu Gast in der steirischen Landeshauptstadt.<br />
Im Rahmen einer<br />
temporären Städtekooperation<br />
zum Thema „Sicher Velofahren“<br />
tauschen sich ExpertInnen<br />
aus Zürich und Graz aus.<br />
Mitgereist (im Zug) war auch<br />
die Züricher Stadtpräsidentin<br />
Corine Mauch, die sich für<br />
die Gastfreundschaft bedankte:<br />
„Ich habe schon im Vorfeld<br />
viel davon gehört, wie<br />
pragmatisch Graz in puncto<br />
Radverkehr ist. Wir bemühen<br />
uns dahingehend ebenfalls<br />
und sehen Graz als Vorbild.“<br />
Am Vormittag wurden Mauch<br />
und ihre KollegInnen aus dem<br />
Züricher Stadtparlament von<br />
Verkehrsstadträtin Elke Kahr<br />
empfangen, am Nachmittag<br />
trug sich Corine Mauch ins Goldene<br />
Buch ein und wurde dazu<br />
von Stadtrat Günter Riegler begrüßt.<br />
In Zürich ist traditionell der<br />
ÖV-Anteil hoch, der Radverkehr<br />
eher niedrig, aber im Steigen<br />
begriffen. Der Anteil der mit<br />
dem Velo zurückgelegten Wege<br />
konnte in den letzten Jahren von<br />
vier auf acht Prozent verdoppelt<br />
werden. Für das kommende<br />
Frühjahr ist ein Gegenbesuch in<br />
Zürich in Aussicht genommen.<br />
Mehr dazu auf graz.at.<br />
Corine Mauch, Stadtpräsidentin von Zürich, trug sich ins Goldene Buch der<br />
Stadt ein. Stadtrat Günter Riegler empfing sie.<br />
STADT GRAZ/FOTO FISCHER<br />
NACHRICHTEN AUS DEM RATHAUS<br />
ENTGELTLICHE KOOPERATION
4 graz<br />
www.grazer.at <strong>28.</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />
Steirischer Landtag:<br />
2G Regel, Bodenschutz<br />
und nachhaltiges Baugesetz<br />
Heute trafen die steirischen Landtagsabgeordneten nach der Sommerpause erstmals wieder zur Sitzung zusammen. Es wurde und wird viel diskutiert.<br />
LT STMK/FOTO FISCHER<br />
POLITIK. Erstmals nach der Sommerpause kamen heute die steirischen Landtagsabgeordneten wieder<br />
zusammen. Diskutiert wurde über Corona-Maßnahmen, auch der Bodenschutz bleibt ein Thema.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Während sich die Grazer<br />
Politik nach dem überraschenden<br />
Ergebnis<br />
der Gemeinderatswahl immer<br />
noch etwas sammelt, traf die<br />
steirische Landespolitik heute<br />
Vormittag zur ersten Landtagssitzung<br />
nach der Sommerpause<br />
zusammen. Die Regierung will<br />
dabei unter anderem ein „Maßnahmenpaket<br />
zur Bewältigung<br />
der Folgen der Corona-Pandemie<br />
in der Kinder- und Jugendhilfe“<br />
auf Schiene bringen. Unter<br />
anderem soll eine Reduktion der<br />
Gruppengrößen in den Kinderund<br />
Jugendwohngruppen und<br />
eine Verstärkung der Elternarbeit<br />
geprüft werden.<br />
Außerdem stand eine Novelle<br />
des Baugesetzes auf der Tagesordnung.<br />
In neuen oder umfassend<br />
zu sanierenden Gebäude<br />
muss eine Solar- oder Fotovoltaikanlage<br />
integriert werden, so<br />
Landesrätin Ursula Lackner.<br />
2G ok?<br />
Die FPÖ um Stefan Hermann<br />
wollte von Landeshauptmann<br />
Hermann Schützenhöfer eine<br />
klare Positionierung gegen eine<br />
2G-Regel nach Wiener Vorbild.<br />
Schützenhöfer blieb vage, betonte<br />
aber, dass man „ nicht drohen<br />
oder verschärfen“ wolle. Gleichzeitig<br />
warnte er vor einem vierten<br />
Lockdown und dass es „von<br />
uns allen“ abhänge, ob weitere<br />
Maßnahmen nötig werden würden.<br />
Schützenhöfer sprach sich<br />
in seiner Antwort auch für bundesweit<br />
einheitliche Regelungen<br />
aus.<br />
Die Grünen brachten das<br />
Thema Bodenschutz aufs Tapet.<br />
„Das Wahlergebnis in Graz<br />
hat neuerlich gezeigt, dass das<br />
Thema Bodenschutz sehr viele<br />
Menschen bewegt – für uns Grüne<br />
wird das der Schwerpunkt der<br />
Landtagsarbeit im Herbst sein“,<br />
so Landtagsklubobfrau Sandra<br />
Krautwaschl im Vorfeld. Für den<br />
Herbst habe die Landesregierung<br />
eine Novelle der Bau- und<br />
Raumordnungsgesetze in der<br />
Steiermark avisiert: „Wir werden<br />
ganz genau drauf achten, dass<br />
den Worten Taten folgen.“ Aus<br />
Grüner Sicht müsse die Raumordnungsnovelle<br />
„eine echte<br />
Reform für Klima- und Bodenschutz<br />
sein.<br />
Die Neos um Klubobmann<br />
Niko Swatek setzten sich für eine<br />
Sicherstellung der Schulsozialarbeit<br />
in allen Bezirken ein – erst<br />
vor einer Woche forderte man<br />
unter anderem einen Schulsozialarbeiter<br />
für jede Schule in Graz<br />
sowie die Einrichtung sogenannter<br />
„Talentschulen“, die von Stadt<br />
bzw. Land zusätzliche Mittel zur<br />
Verfügung gestellt bekommen<br />
sollen.<br />
Die KPÖ – in Graz gerade zum<br />
großen Wahlsieger geworden<br />
– fordert unter anderem, die<br />
„Zweckentfremdung der Wohnbauförderung“<br />
zu beenden.<br />
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer sprach über eine 2G-Regel. LT-STMK/FOTO FISCHER<br />
derGrazer<br />
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10<br />
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<strong>28.</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz 5<br />
Blutkonserve jetzt per Drohne<br />
FORTSCHRITTLICH. Blutkonserven wurden bis jetzt mit dem Auto zu Spitälern und Ärzten gebracht.<br />
Dies könnte sich nun bald ändern, denn die erste Blutkonserve wurde per Drohne zugestellt.<br />
Von Nina Wiesmüller<br />
nina.wiesmueller@grazer.at<br />
In Österreich braucht rund<br />
alle 90 Sekunden ein Mensch<br />
eine Blutkonserve. Wenn ein<br />
Krankenhaus Nachschub bestellt,<br />
setzt sich ein Auto mit Fahrer<br />
in Bewegung, um das lebensrettende<br />
Blut zu liefern. Das Rote<br />
Kreuz erprobt jetzt neue Wege,<br />
um dabei Zeit und Ressourcen<br />
zu sparen: Erstmals wurde am<br />
22. <strong>September</strong> eine Blutkonserve<br />
per Drohne ausgeliefert. Die Aktion<br />
ist symbolisch, der Flug dauerte<br />
nur wenige Minuten, aber<br />
sie zeigt, wie Drohnen in Zukunft<br />
das Helfen erleichtern können.<br />
FH als Partner<br />
Die FH Joanneum begleitete das<br />
Projekt wissenschaftlich. „Die<br />
nötigen Technologien sind weltweit<br />
vorhanden. Hier konnten<br />
wir aber mit österreichischem<br />
Know-how erstmals demonstrieren,<br />
wie man einen sinnhaften<br />
Transport ermöglichen kann“,<br />
erklärte Holger Friehmelt, Leiter<br />
des Instituts Luftfahrt/Aviation.<br />
Auch das Rote Kreuz selbst<br />
sieht in dem vollautomatischen<br />
Transport über den Luftweg nur<br />
Vorteile. „Bereits jetzt verwenden<br />
wir Drohnen, etwa bei Personensuchen<br />
oder zur raschen Lageerhebung<br />
nach größeren Unfällen“,<br />
so Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant<br />
des Roten Kreuzes.<br />
„Blutkonserven mit Drohnen<br />
auszuliefern ist eine weitere<br />
vielversprechende Anwendung“,<br />
so Foitik. In Ruanda oder der<br />
Schweiz werden Konserven<br />
schon so transportiert.<br />
Künftig soll der Transport von lebensrettenden Blutkonserven nicht mehr<br />
über das Auto sondern per Drohne durch die Luft erfolgen.<br />
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6 graz<br />
www.grazer.at <strong>28.</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />
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Blaulicht<br />
Report<br />
✏ julian.bernoegger@grazer.at<br />
Unfall: 16-Jähriger<br />
schwer verletzt<br />
■ Gestern Vormittag kam es<br />
im Grazer Bezirk Eggenberg<br />
zu einem Verkehrsunfall: Eine<br />
27-Jährige wollte gegen 7.45<br />
Uhr mit ihrem Pkw bei einer<br />
Ausfahrt westlich der Plabutscher<br />
Straße nach links in Richtung<br />
Norden einbiegen. Dabei<br />
übersah die Frau wohl einen<br />
16-jährigen Mopedfahrer. Das<br />
Auto und das Moped kollidierten,<br />
der 16-Jährige wurde<br />
durch den Zusammenstoß von<br />
seinem Moped geschleudert<br />
und flog in den Grünstreifen.<br />
Danach prallte er gegen einen<br />
dort abgestellten Anhänger.<br />
Der Bursche erlitt bei dem Unfall<br />
eine schwere Verletzung an<br />
seiner linken Hand. Er wurde<br />
Dieser Mann überfiel am Samstagabend eine Tankstelle in Kalsdorf. Er war<br />
mit einer Pistole bewaffnet, nun fahndet die Polizei nach ihm.<br />
LPD/GETTY<br />
ins LKH Graz eingeliefert. Die<br />
27-jährige Autofahrerin blieb<br />
unverletzt.<br />
Autolenker prallte<br />
gegen Radfahrer (67 )<br />
■ In Eggenberg ereignete sich<br />
gestern zur Mittagszeit noch<br />
ein weiterer Unfall: Ein 67-jähriger<br />
Grazer fuhr gegen 11.40<br />
Uhr mit seinem Mountainbike<br />
auf der Burenstraße in Richtung<br />
Norden. Gleichzeitig wollte eine<br />
54-Jährige mit ihrem geparkten<br />
Auto in der Burenstraße wegfahren.<br />
Auch in diesem Fall dürfte<br />
die Frau den anderern Verkehrsteilnehmer<br />
wohl übersehen<br />
haben. Der 67-jährige Radfahrer<br />
führte eine Notbremsung<br />
durch, um einen Zusammenstoß<br />
zu vermeiden. Dabei kam<br />
er zu Sturz und blieb anschließend<br />
auf der Fahrbahn liegen.<br />
Er musste von der Rettung mit<br />
schweren Verletzungen ins Grazer<br />
LKH eingeliefert werden.<br />
Fahndung nach<br />
Tankstellen-Räuber<br />
■ Wie berichtet, überfiel ein<br />
bislang unbekannter Täter am<br />
Samstagabend eine Tankstelle<br />
in der Gemeinde Kalsdorf in<br />
Graz-Umgebung. Der Mann<br />
bedrohte einen 27-jährigen<br />
Angestellten mit einer Waffe<br />
und raubte Bargeld aus der<br />
Kassa. Die Staatsanwaltschaft<br />
Graz hat nun die Veröffentlichung<br />
eines Fotos aus einer<br />
Überwachungskamera angeordnet<br />
(links), um den Täter<br />
zu fassen. Das steirische Landeskriminalamt<br />
bittet unter:<br />
059/133 60 33 33 um Hinweise<br />
zu dem Mann auf dem Foto.<br />
Einbrecher-Trio<br />
auch in GU aktiv<br />
■ Wie heute Vormittag bekannt<br />
wurde, ging der Polizei<br />
im März ein Einbrecher-Trio<br />
ins Netz. Die Männer im Alter<br />
von 25 bis 31 Jahren sollen<br />
auch in Graz-Umgebung mehrere<br />
Einbrüche verübt haben.<br />
Seiersberg: Boba Boba, was?<br />
BOBA BOBA, PEARL MILK, BUBBLE TEA. Egal wie man es nennt, eins ist sicher: Das mit bunten,<br />
beim Zerbeißen platzenden Kügelchen gefüllte Teegetränk erobert gerade wieder die Welt.<br />
Zum ersten Mal „gebraut“<br />
wurde Bubble Tea in den<br />
1980er Jahren in Taiwan,<br />
vorerst ohne die für heutige<br />
Boba Bobas fast essentiellen Tapiokaperlen.<br />
Später verbreitete<br />
sich der Trend über Kalifornien<br />
in den Vereinigten Staaten aus<br />
und erreichte schließlich auch<br />
Europa.<br />
Die Basis dieser wortwörtlichen<br />
Geschmacksexplosion<br />
bildet gesüßter schwarzer<br />
oder grüner Tee. Dieser wird<br />
mit Milch oder Fruchtsirup gemischt.<br />
Anschließend verfeinert<br />
wird der Tee dann mit den<br />
charakteristischen Tapiokaperlen,<br />
Stärkekügelchen aus den<br />
Wurzeln von Maniok, der „Kar-<br />
toffel der Tropen“. Längst aber<br />
gibt es auch Alternativen für Tapiokaperlen,<br />
beispielsweise die<br />
mit Fruchtsirup gefüllten Alginatkugeln<br />
„Boba Pops“ oder gar<br />
Geleestückchen.<br />
Meistens wird Bubble Tea mit<br />
Eis kalt serviert, es gibt aber<br />
auch warme Varianten und seit<br />
einiger Zeit auch einen Bubble<br />
Coffee.<br />
Wer den Bubble Tea noch<br />
nicht probiert hat, kann das<br />
in der ShoppingCity Seiersberg<br />
bei „Tasty Donuts Bubble<br />
Tea im Haus 3 Ebene 1“ oder<br />
„TEEAMO im Haus 7 Ebene<br />
1“ nachholen und sich selber<br />
von diesem kreativen Getränke<br />
überzeugen.<br />
Bubble Tea wurde schon Mitte der 1980er Jahre in Taiwan erfunden und<br />
begeistert aktuell die Jugend in Österreich<br />
ADOBE STOCK<br />
NEWS AUS DER SHOPPINGCITY SEIERSBERG<br />
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<strong>28.</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
graz 7<br />
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Grazer<br />
Pfoten<br />
Der erst sieben Monate alte Habsburg liebt intensive Kuscheleinheiten. KK<br />
Dieser hübsche Kerl nennt in der Wohnung oder ein Haus<br />
sich Habsburg. Der junge mit Garten, ist ihm egal, hauptsache<br />
Kater ist besonders energiegeladen,<br />
er erfährt Liebe.<br />
aufgedreht und verspielt.<br />
Außerdem liebt er intensive Kuschelrunden<br />
mit seinen Besitzern<br />
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der Menschen sehr wohl. Eine<br />
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gratis und sicher.<br />
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Ab Mai kommen alle impfwilligen 50- bis 65-Jährigen an die<br />
Reihe: Bitte melden Sie sich unter www.steiermarkimpft.at an!<br />
Mehr erfahren Sie auch unter www.impfen.steiermark.at<br />
Allgemeine Coronavirusinformationen erhalten Sie telefonisch<br />
über die Hotline der AGES unter 0800 555 621
8 graz<br />
www.grazer.at <strong>28.</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />
Seit rund zehn Jahren ist Bernhard Binder der „Marktgraf von Lend“. KK<br />
Bernhard<br />
Binder,<br />
Marktgraf von Lend<br />
Bernhard Binder ist bereits seit zehn Jahren<br />
als Marktgraf am Lendplatz bekannt.<br />
Seit rund zehn Jahren ist er schon am<br />
Platz, in der „Vorstadt” und schätzt die<br />
einzigartige Atmossphäre.<br />
Warum haben Sie sich damals<br />
für den Lendplatz entschieden<br />
und nicht etwa<br />
für den beliebten Kaiser-<br />
Josef-Platz?<br />
Ich finde die Vorstadt einfach<br />
sehr spannend. Die Szene ist<br />
jung, es tut sich kulturell ständig<br />
etwas und es herrscht eine<br />
permanente Aufbruchstimmung,<br />
aber auf eine positive<br />
Art und Weise. Im Endeffekt<br />
war es eine reine Gefühlsentscheidung.<br />
Sie haben jetzt ja die Vorstadt<br />
erwähnt, was genau<br />
ist das eigentlich?<br />
Also eigentlich ist die Vorstadt<br />
ja etwas Historisches,<br />
Grazer<br />
Originale<br />
mehr oder weniger die rechte<br />
Murseite. Für mich symbolisiert<br />
sie aber hauptsächlich<br />
das junge, urbane Graz zwischen<br />
dem Lendplatz und der<br />
Griesgasse.<br />
Dann gibt es das beste Feierabendbier<br />
wohl auch<br />
hier in der Vorstadt oder?<br />
Puh, das ist schwierig, weil<br />
ich erstens seit Jahren selber<br />
keinen Alkohol trinke und ich<br />
zweitens immer erst so spät<br />
zusperre, dass da nichts mehr<br />
offen hat (lacht). Aber wenn,<br />
wäre es sicher ein Lokal hier in<br />
der Gegend. Alles hier ist jung,<br />
frech und offen – wo, wenn<br />
nicht hier? NINA WIESMÜLLER<br />
Jetzt<br />
mitdiskutieren<br />
www.facebook.com/derGrazer<br />
Nicht alle<br />
Immerhin haben 71,2 Prozent<br />
nicht KPÖ gewählt!<br />
Martin Koller<br />
* * *<br />
Stalingraz<br />
Stalingraz ist die beste Aussage,<br />
die ich bis jetzt gehört hab.<br />
Willy Bear<br />
* * *<br />
Wahlbeteiligung<br />
Über die Wahlbeteiligung<br />
macht sich keiner Gedanken?<br />
Erich Paier<br />
* * *<br />
Übertrieben<br />
Graz ist ,kommunistisch‘ ist<br />
übertrieben, schließlich ist Österreich<br />
de facto ein Zentralstaat,<br />
das heißt die Gemeinden<br />
verfügen über keine nennenswerten<br />
Gesetzgebungsbefugnisse.<br />
Was sehr bedauerlich ist,<br />
denn dringend erforderliche<br />
Reformen wie<br />
Meistkommentierte<br />
Geschichte<br />
des Tages<br />
KPÖ<br />
regiert<br />
in Graz<br />
Eigentlich war es ohnehin nur<br />
Formsache, aber auch das<br />
Endergebnis inklusive Briefwahl<br />
bescherte der KPÖ mit Elke Kahr<br />
einen fulminanten Wahlsieg.<br />
Im Stadtsenat gewinnen sie einen<br />
Posten dazu, die ÖVP muss<br />
einen abgeben. Wieder nicht<br />
dabei ist die SPÖ, deren Chef<br />
z.B. die drastische Kürzung der<br />
Politikergehälter ist keine Angelegenheit<br />
der Gemeinden, sondern<br />
sind Landesgesetze. Die<br />
allermeisten Gesetze kommen<br />
ohnehin vom Bund. Es kann<br />
aber auch nur bergauf gehen in<br />
Graz nach 18 Jahren Korruption<br />
und Misswirtschaft.<br />
Frankund Frei<br />
* * *<br />
Chance<br />
Eine große Chance für die Stadt<br />
Graz.<br />
Reinhard Weixler<br />
* * *<br />
Praller Sozialtopf<br />
Hoffentlich hat sie so viele Geldscheine.<br />
Denn es werden jetzt<br />
wohl mehr Bürger vorbeischauen<br />
zum Geld abholen. Und der<br />
Sozialtopf wird jetzt ja noch<br />
praller gefüllt. Das Bürgermeister-Gehalt<br />
ist ja um einiges höher<br />
als das eines Gemeinderates.<br />
Helfried Suschek<br />
* * *<br />
Für Alle<br />
Wenigstens eine der wenigen<br />
Parteien, die für den Menschen,<br />
der am Rande der Gesellschaft<br />
steht, was macht!<br />
Arnold Wirthl<br />
Michael Ehmann gab vor der<br />
Wahl bekannt, in diesem Fall<br />
zurückzutreten – er könnte den<br />
Posten aber noch „geschenkt bekommen“.<br />
Die FPÖ konnte den<br />
Stadtrat hingegen sichern. Unsere<br />
Leser diskutierten über den<br />
Ausgang der Gemeinderatswahl<br />
wie immer auf Facebook mit.<br />
REAKTIONEN & KOMMENTARE
<strong>28.</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />
Ausstellung: Jochen Rindt, Mythos Graz<br />
graz 9<br />
James Dean der Formel 1<br />
REBELL. Jochen Rindt war<br />
eine Ausnahme-Persönlichkeit.<br />
Eine Ausstellung<br />
im GrazMuseum beleuchtet<br />
jetzt die Grazer Zeit des<br />
Formel1-Weltmeisters.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Auch in diesem Jahr werden<br />
zu Allerheiligen wieder<br />
hunderte Fans Kerzen am<br />
Ehrengrab des Grazer Weltenbürgers<br />
und erfolgreichen Rennfahrers<br />
Jochen Rindt anzünden.<br />
Der „Popstar“ der 60er Jahre wurde<br />
1942 in Mainz geboren und ist<br />
in Graz am Ruckerlberg aufgewachsen.<br />
Jochen Rindt, als Kind<br />
noch eher schüchtern, bewegte<br />
sich cool, modern und todesmutig<br />
durch die Grazer Nachkriegsprovinz.<br />
Schon damals waren<br />
Weggefährten und Freunde fasziniert<br />
von der Ausstrahlung, die<br />
von ihm ausging. Damals ging<br />
Rindt am Abend vor seinem Rennen<br />
noch zu Partys, es wurde<br />
mehr geraucht als die Auspuffe<br />
der Motoren das taten. Alles war<br />
locker und Rindt hätte da in Rennanzug<br />
und Helm durchaus ein<br />
Filmschauspieler sein können.<br />
Dann die beisspiellose Karriere.<br />
Mit der Sicherheit war es zu<br />
dieser Zeit noch nicht weit her,<br />
es gab kaum Streckenposten,<br />
Leitschienen oder Rettungskräfte.<br />
Gemeinsam mit dem kultigen<br />
Rennfahrer Jackie Stewart<br />
setzte sich Rindt dafür ein, den<br />
Rennsport sicherer zu machen.<br />
„Bei Lotus werde ich entweder<br />
Weltmeister oder ich sterbe“, wird<br />
Rindt (l.) und sein erster Förderer:<br />
Ossi Vogl (Autohaus Vogl+Co). KK<br />
Rindt zitiert. Beides traf ein. Rindt<br />
war 1970 sicherer Favorit für<br />
den Weltmeistertitel, dann der<br />
schreckliche Unfall in Monza am<br />
5. <strong>September</strong>. Seine Beisetzung<br />
am Grazer Zentralfriedhof glich<br />
einem Staatsbegräbnis. Aus aller<br />
Welt kamen Trauernde, darunter<br />
Formel1-Stars, Politiker, Kulturleute,<br />
Rennsportfans. Rindt wurde<br />
zum James Dean der Formel 1.<br />
All das findet sich anschaulich<br />
dargestellt in der Ausstellung „Jochen<br />
Rindt – Mythos Graz“ im<br />
GrazMuseum, die morgen Abend<br />
eröffnet wird und bis 24. April<br />
2022 zu sehen ist.<br />
Kulturstadtrat Günter Riegler<br />
verwies bei der Präsentation auf<br />
die Graz-Wahl, wo man aus der<br />
Kurve geflogen ist und die daraus<br />
folgenden denkwürdigen Zeiten.<br />
Zu Rindt meinte Riegler: „Jochen<br />
Rindt ist immer noch präsent und<br />
er war der erste Formel1-Weltmeister<br />
Österreichs. Ursprünglich<br />
sollte die Ausstellung zum<br />
50. Todestag am 5. <strong>September</strong><br />
2020 eröffnet werden, Corona<br />
verhinderte das.“ Museumschef<br />
Otto Hochreiter verwies auf die<br />
komplexen Erinnerungsräume<br />
der Ausstellung. „Rindt kam in<br />
die finstere Nachkriegszeit von<br />
Graz. Die Ausstellung ist auf diese<br />
Grazer Jahre fokussiert. Rindts<br />
indirekte Antwort auf die finstere<br />
Zeit, war ein lustvoll befreiendes<br />
Rasen, um einfach den dumpfen<br />
Umständen der Nachkriegszeit,<br />
um allem und allen davonzufahren,<br />
als ob es kein Morgen gäbe.“<br />
Hochreiter nennt Rindt ein role<br />
model der Nachkriegsgeneration.<br />
Der tragische „Heldentod“ des<br />
28-Jährigen in Monza hat den Jochen<br />
Rindt zu einem „König der<br />
Herzen“ erhöht.<br />
Die Ausstellung, in der ab Oktober<br />
auch zwei Original-Rennwagen<br />
Rindts zu sehen sind, folgt<br />
seiner Kindheit und Jugend in<br />
Graz und rückt auch die Orte und<br />
Menschen in den Mittelpunkt,<br />
die in dieser Zeit eine Rolle spielen.<br />
Kuratoren: Beate Gugger,<br />
Anette Rainer, Martin Zerovnik.<br />
Gestaltung/Grafik: Benedigt<br />
Haid, Martin Embacher. Projektleitung:<br />
Franziska Schurig.<br />
Jochen Rindt<br />
(l.) 1955 beim<br />
Autodrom-<br />
Fahren in der<br />
Grazer Messe<br />
im Messe-Park.<br />
HANNES BAYER<br />
Jochen Rindt mit Masten Gregory während einer Party im Clayton House<br />
1969. Entspannung vor dem nächsten Renntag. MCKLEIN
10 graz<br />
www.grazer.at <strong>28.</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />
Ausblick<br />
Was morgen in Graz wichtig ist<br />
■ Morgen und übermorgen finden an den 16 steirischen Impfstraßen<br />
die ersten 5.544 Drittimpfungen für die ältere Generation statt.<br />
Rund 25.000 weitere Auffrischungsimpfungen sollen in den ersten<br />
drei Oktoberwochen stattfinden.<br />
■ Unter dem Motto „Science for Future“ veranstaltet die TU Graz<br />
morgen Mittwoch den ersten Wissenschaftstag im Zeichen von Klima<br />
und Energie. Die besten Köpfe in zukunftsorientierter Stadtplanung,<br />
nachhaltigem Bauen, erneuerbaren Energieträgern, intelligenten<br />
Energienetzen und grüner Mobilität werden dabei von 9 bis 18 Uhr<br />
in den Fokus gerückt.<br />
■ Apropos Science: Morgen zeichnen die Science Busters ihre hundertste<br />
Folge im Alumni-Hörsaal der Uni Graz auf.<br />
■ Im Graz Museum wird anlässlich des 50. Todestages eine Ausstellung<br />
zu Rennfahrerlegende Jochen Rindt eröffnet.<br />
■ Am Lendplatz sorgt Silvio Gabriel zum letzten Mal in diesem Jahr für<br />
lateinamerikanische Rhythmen und Salsa-Freuden.<br />
■ Der Fresh-Fast-Food-Anbieter dean&david startet morgen zwischen<br />
11 und 14 Uhr mit seiner Impfaktion. Eine Ärztin immunisiert<br />
vor Ort mit der ersten Dosis (Pfizer und Johnson).<br />
■ Das fifteen seconds Festival lädt zum Pre-Event unter dem Motto<br />
„Diversity Now“ in den Dom im Berg.<br />
Morgen Dienstag starten die Drittimpfungen der älteren Bevölkerung in den steirischen<br />
Impfstraßen. Rund 30.000 sollen es in den ersten Oktoberwochen sein. GETTY